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"elektrischen Bildes" nicht im Wege. Die Sichtbarmachung kann z. B., wie obenbeschrieben, durch Bestauben der Aussenfläche erfolgen. Das so erhaltene Bild ist allerdings-wegen der Divergenz der Kraftlinienweniger scharf, als das auf der Innenfläche hergestellte Bild, dieser Umstand ist aber bei der besonderen Einfachheit des Verfahrens kein bedeutender Nachteil.
Die Empfindlichkeit dieses Fixierungs-bzw. Entwieklungsverfahrens ist besonders hoch. Es wurde festgestellt, dass eine solche "mittels Elektrizität geschriebene"Linie durch Bestauben noch gut sichtbar gemacht werden kann, wenn sie pro Zentimeter eine elektrostatische Ladungseinheit, d. h. eine Ladung von 1/3000 Mikrocoulomb enthält. Wenn also die Stromstärke des Kathodenstrahlenbündels 1 Milliampere ist, also pro Sekunde eine Ladung von 1000 Mikrocoulomb mit sich trägt, dann ist es möglich, mit diesem Bündel mit einer Geschwindigkeit von 1000 : 1/3000 = 3,000. 000 emlsek = 30 k/sek auf die isolierende Platte zu "schreiben", wobei noch immer ein gut entwickelbares Bild erhalten wird.
Dabei ist die Durchführung des Verfahrens laut obigen Angaben besonders einfach. Um dann die Aufnahme einer neuen Kurve zu ermöglichen, ist es genügend, von der Röhre das anhaftende Pulver abzuwischen und die eventuell noch anhaftenden Ladungen mittels eines Bunsenbrenners zu entfernen.
Das Bild kann vor seiner Entfernung natürlich nachgezeichnet oder photographiert, oder aber, z. B. durch Bespritzen mittels einer, ein durchsichtiges Häutchen zurücklassenden Flüssigkeit an der Röhrenwandung selbst fixiert werden. Zur Aufbewahrung solcher Bilder hat sich folgendes Verfahren bewährt : Auf die als Auffangschirm dienende Röhrenwand wird von aussen ein, in einem Rahmen aus- gespanntes Häutchen aus Isoliermaterial (Papier, Kollodium, Gummi usw. ) gelegt, das Bild z. B. durch Bestauben entwickelt und fixiert, sodann das eingespannte Häutehen von der Röhrenwand entfernt.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von aufzubewahrenden Bildern besteht darin, dass die als Auffangschirm dienende Wand des Entladungsgefässes in horizontale Lage gebracht und, vorerst mit einem Pulver negativer Ladung gleichmässig bestreut wird und unmittelbar oberhalb dieser Wand ein mit einem entsprechenden Klebemittel überzogenes Blatt gehalten wird. Wenn nun das Kathodenstrahlenbündel die zu registrierende Erscheinung auf die Rohrenwand zeichnet", so wird von den Stellen negativer Ladung das ebenfalls negativ geladene Pulver abgestossen und auf das darüber gehaltene Blatt geschleudert, wo das gewünschte Bild entsteht.
Das erfindungsgemässe Verfahren, die Registrierung mittels elektrostatischer Ladungen bzw. das hiedurch gewonnene,"mittels Elektrizität geschriebene"Bild, kann zur Hervorrufung weiterer, den Verlauf der registrierten Erscheinungen kennzeichnender Vorgänge, z. B. zur Abgabe von Zeichen ausgenutzt werden. So kann z. B. mittels der elektrostatischen Ladungen eine mechanische Bewegung hervorgerufen werden. Zu diesem Zwecke werden neben der als Auffangsehirm dienenden Wand der Entladungsröhre mechanische Organe angeordnet, welche durch die Wandladungen in Bewegung gesetzt werden und z. B. mittels elektrischer Kontakte die gewünschten optischen oder akustischen Zeichenhervorbringen. Wenn z.
B. mittels einer erfindungsgemässen Oszillographenröhre die auf einer Hochspannungsfernleitung auftretenden Wanderwellen registriert werden sollen, kann derart vorgegangen werden, dass in verschiedener Entfernung von der Ruhelage des Strahlenbündels mehrere solche Organe angeordnet werden, die je nach der Ablenkung des Strahlenbündels, also je nach dem Mass der auftretenden Überspannungen nacheinander in Funktion treten, so dass hiedurch auch die Grösse der Überspannungen registriert wird. Da die Entladungsröhre ohne Schwierigkeiten mit einer Spannung von 20 bis 30 Kilovolt und darüber gespeist werden kann, genügen die auf die Wand getragenen Ladungen, um die mit entsprechender Präzision hergestellten mechanischen Organe in Bewegung zu setzen.
Weiters können die den Verlauf der zu registrierenden Erscheinung fixierenden Wandladungen auch zur Beeinflussung einer elektrischen Entladung ausgenutzt werden. Die elektrische Strömung in Gasen von niedrigem Druck, so der in den Edelgasen auftretende Glimmstrom, lässt sich bei entsprechender Elektrodenanordnung, Stromstärke und Spannung durch äussere elektrostatische Ladungen beeinflussen, insbesondere zünden und auslöschen. Wenn also in unmittelbarer Nähe der als Auffangsehirm dienenden Wand der Kathodenstrahlenröhre (z.
B. in Form eines quadratischen Netzes) viele kleine, etwa mit Neongas von geringem Druck gefüllte Entladungsröhren angeordnet werden und die Erscheinung mittels des Kathodenstrahlenbündels auf denauffangschilm gezeichnet wird, so werden die derZeichnung entsprechenden Neonröhren gezündet und machen hiedurch die Zeichnungen sichtbar. Die Zündung der Neonröhren bzw. der Durchgang des Stromes kann selbstverständlich zur Einleitung von andern Erscheinungen oder Vorgängen bzw. zu ihrer Beeinflussung ausgenutzt werden. In ähnlicher Weise ist es möglich, auch die Elektronenemission von Glühkathoden durch elektrostatische Ladungen zu beeinflussen.
In diesem Falle werden in einer der obigen ähnliehen Anordnung kleine, Glühkathode und Anoden enthaltende Entladungsröhren in der Nähe der Kathodenstrahlenröhre angebracht, so dass die die Ladung des Kathodenstrahlenbündels auffangende Röhrenwand als gemeinsames äusseres Gitter der Röhrchen dient und die Beeinflussung der Anodenströme durch die Aufladungen zum Hervorbringen beliebiger weiterer Vorgänge benutzt wird.
Die Ladungen des Auffangsehirmes müssen selbstverständlich vor einem neuerlichen Gebrauch der Röhre entfernt werden. Wenn der Auffangsehirm gleichzeitig die äussere Wand der Entladungröhre bildet, so ist dies am einfachsten mittels einer Bunsenflamme oder mittels eines andern ionisierenden
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Mittels z. B. mittels Röntgenstrahlen zu bewerkstelligen ; besteht die Röhrenwand aus Glas, so erhält sie durch ein geringfügiges Erwärmen eine genügende Leitfähigkeit, um die Wandladungen abzuleiten.
Schliesslich kann auch so vorgegangen werden, dass im richtigen Moment in der Entladungsröhre selbst, mittels an und für sich bekannter Verfahren (z. B. mittels Erhitzung eines nicht vollkommen entgasten Metalldrahtes auf Rotglut), positive Ionen erzeugt werden, die die negativen Ladungen des Auffangschirmes neutralisieren.
Die Konstruktionselemente der zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dienenden Entladungsröhre sind mit Ausnahme des Auffangschirmes identisch mit denen der bekannten Oszillo-
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Kathode K, eventuell eine Glühkathode, die Anode 1 und ein entsprechend angeordnetes, zweckmässig mit einer kreisförmigen Öffnung versehenes Diaphragma D. Zum Auffangen des Kathodenstrahlen- biindels S bzw. der Ladungen, kann ein aus Isoliermaterial hergestellter Schirm zweckmässig als vordere Wand Edel'Glasröhre dienen. Diese bekannte Anordnung der Konstruktionselemente ist jedoch, wie
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nicht gut verwendbar.
Bei dieser Anordnung ist nämlich das elektrische Kraftfeld auf den Teil der Röhre zwischen K und D beschränkt, wobei der Teil zwischen D und E praktisch feldfrei ist, so dass die in diesem Raume durch das Kathodenstrahlenbündel durch Stoss hervorgerufenen positiven Ionen der Anziehung der Kathode nicht unterworfen sind und, anstatt zu dieser zu wandern, der Anziehungskraft der auf den Schirm E getragenen negativen Ladungen folgend, auf den letzteren gelangen und dort die negativen Ladungen neutralisieren.
Durch Anwendung des höchsten Vakuums und einer Glühkathode ist es zwar möglich die Bildung der positiven Ionen in hohem Masse einzuschränken ; es hat sich aber als zweckmässiger erwiesen, die Neutralisation der negativen Ladungen durch die positiven Ionen auf dem Auffangschirm mittels einer Anordnung der Elektroden zu verhindern, infolge welcher in der Nähe des Auffangschirmes ein elektrisches Feld von solcher Richtung entsteht, welches die positiven Ionen von dieser Stelle zu entfernen trachtet. Eine dieser Bedingung entsprechende Glühkathoden-Oszillographenröhre ist als beispielsweise Ausführungsform in der Fig. 2 dargestellt.
Hier ist K die Glühkathode, die Anode, welche die Form eines aus dünnem Draht hergestellten Gitters oder Siebes hat, damit das Kathodenstrahlenbündel S ungehindert auf den Schirm E gelangen kann und möglichst nahe zu dem Schirm angeordnet ist. Bei dieser Anordnung wandern sämtliche im Raume links von der Anode entstehenden positiven Ionen infolge der Abstossung der Anode bzw. der Anziehung der Kathode zu der letzteren ; im Raume rechts von der Anode entstehen aber infolge der kleinen Entfernung der Anode und des Schirmes, welche Entfernung bedeutend kleiner ist als die freie Weglänge der Elektronen, kaum positive Ionen. so dass bei dieser Anordnung das erfindungsgemässe Verfahren auch im Falle eines weniger guten Vakuums ohne Schwierigkeiten durchführbar ist.
Auf der Fig. 2 ist noch die mit dem einen Glühfadenende in leitender Verbindung stehende Metallkappe B sichtbar, welche in bekannter Weise zur Ablenkung der Elektronen in der ge-
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Herstellung eines intensiven Kathodenstrahlenbündels hat es sich als zweckmässig erwiesen, das Dia- phragma D als Hilfsanode zu gebrauchen und zwischen dieser Hilfsanode und der Glühkathode mit einer verhältnismässig niedrigen Spannung 100-300 Volt, eine Hilfselektronenentladung aufrechtzuerhalten ; zur Beschleunigung der die Öffnung des Diaphragmas passierenden und das Kathoden- strahlenbündel bildenden Elektronen dient die auf die Anode. 1 geschaltete bedeutend grössere, eventuell mehrere Kllovolt betragende Spannung.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist auch zur Reproduktion von auf elektrischem Wege übertragenen Bildern brauchbar. Das reproduzierte Bild erscheint auf der als Auffangsehirm dienenden Röhrenwand. In diesem Falle wird das Kathodenstrahlenbündel nicht nur in seiner Richtung, sondern auch in seiner Intensität beeinflusst. In der zu diesem Zweck gebrauchten Röhre wird vor der Hilfsanode D das Gitter R angeordnet (Fig. 3), mittels welchem, in an sieh bekannter Weise, unter Anwendung von ganz geringen Spannungen die Intensität des Kathodenstrahlenbündels beeinflusst wird. Damit der auf den Auffangschirm fallende,. Schatten"der siebförmigen Anode nicht störend wirkt, wird hier eine ringförmige Anode 1 in der Nähe des Schirmes angewendet.
Wie die punktiert eingezeichneten Kraftlinien zeigen, ist auch bei dieser Anordnung in der Nähe des Schirmes ein solches elektrisches Feld vorhanden, welches die positiven Ionen von dort zu entfernen trachtet.
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