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Einrichtung zur automatischen Regelung des Wirkungsgrades von Übertragungs- systemen.
Die Verbindung von drahtlosen Telephonieübertragungen mit Landtelephonnetzen erfolgt grundsätzlich nach dem Schema der Fig. 1. Die Teilnehmerleitungen A und B werden über Ausgleichssehal- tungen K und L mit den Leitungsnachbildungen G und H verzweigt. Der Weg von A nach B führt so über den Sender 0 und den Empfänger D, die Verbindung von B nach A wird über den Sender E und den Empfänger F hergestellt. Da die Ausgleichsschaltungen K und L wegen der Unvollkommenheit der Nachbildungen die beiden Wege nicht vollkommen voneinander trennen, ist ein Stromkreis vorhanden von K über 0, D, L, E, F zurück nach K. Dieser Stromkreis muss eine bestimmte Restdämpfung besitzen, damit die ganze Anordnung elektrisch stabil ist.
Würde die Gesamtverstärkung in diesem Kreise die Gesamtdämpfung überwiegen, so würde Selbsterregung eintreten. Einen wesentlichen Anteil an der Gesamtdämpfung liefert der Weg von der Sende-zur Empfangsantenne, also von C nach D oder von E nach F. Die Übertragungsfähigkeit dieses Weges ist nun bekanntlich, besonders bei grösseren Entfernungen, starken zeitlichen Schwankungen unterworfen. Es ist daher nötig, besondere Einrichtungen vorzusehen, die die Rückkopplung auf dem beschriebenen Wege unschädlich machen. Es geschieht dies z. B. dadurch, dass mit Hilfe von Relais durch die Sprechströme die nicht benutzte Sprechrichtnng unterbrochen wird.
Solche Einrichtungen haben den Nachteil, dass besondere Verstärkungsregelul1gen notwendig sind, damit die Sprechströme die zum Ansprechen der Relais erforderliche Stärke unter allen Verhältnissen besitzen ; es liegt dann ferner die Gefahr vor, dass die Einrichtungen auf irgendwelche Störungen ansprechen,
Die Erfindung gibt eine Einrichtung an, bei der die Dämpfung des Kreises K, 0, D, L, E, F automatisch über einem bestimmten Wert gehalten wird. Die ganze Verbindung verhält sich dann elektrisch wie eine gewöhnliche Vierdrahtverbindung der Drahttelephonie. Man geht so vor, dass gleichzeitig mit dem Frequenzbande der Sprache eine über oder unter diesem Bande liegende Regulierfrequenz ausgesandt wird, die im Empfänger mit Hilfe einer Relaiseinrichtung eine Regelungsvorrichtung, z.
B. eine einstellbare Dämpfungsschaltung so einstellt, dass die Gesamtdämpfung des ganzen Übertragungsweges
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Steuerfrequenz der gleiche ist wie für die zu übertragenden Signalfrequenzen. Dies ist praktisch nur der Fall, wenn die Schwankungen des Wirkungsgrades durch verschiedene Absorption der Wellen auf dem Übertragungswege hervorgerufen werden. Eine zweite Form von Wirkungsgradschwankungen tritt dadurch auf, dass zwei Wellen, die auf verschiedenen Wegen zum Empfänger gelangen, zur Interferenz kommen. In diesem Fall kann eine Abhängigkeit des Übertragungswirkungsgrades n von der Frequenz f vom Typus der Fig. 12 entstehen.
Die Fig. 12 zeigt, dass in einem gegebenen Zeitmoment der Übertragungswirkungsgrad für einzelne
Frequenzen, die sogenannten Nullstellen, praktisch verschwindet. Die Übertragung versagt also bei diesen Frequenzen vollkommen, während bei andern Frequenzen, die zwischen den Nullstellen liegen, maximale Übertragung, d. h. besonders grosse Lautstärken erreicht werden. Liegt die Steuerfrequenz zufällig in der Nähe einer Nullstelle, so entsteht eine Fehlsteuerung des Empfängers.
Um diese Erscheinung zu vermeiden, wird erfindungsgemäss zur Steuerung der einfachen Steuerschwingung ein Frequenzgemisch benutzt. Dieses kann beispielsweise durch Modulation der Steuerschwingung oder durch stetige periodische Änderungen der Steuerfrequenz zwischen zwei bestimmten Frequenzen hergestellt werden. Werden diese Änderungen so schnell vorgenommen, dass die Regeleinrichtung im Empfänger infolge ihrer Trägheit nicht zu folgen vermag, so stellt sich die Steuerung auf einen mittleren Wirkungsgrad in dem zur Steuerung benutzten Frequenzband ein.
Bei Übertragungssystemen) die mit Synchronismus an der Sende-und Empfangsstelle arbeiten und zu diesem Zweck ausser den Nachrichtenströmen Synehronisierungsströme über den Übertragungsweg senden, können die Synchronisierungsströme, die ausserhalb des Frequenzbandes der Nutzströme liegen, gleichzeitig als Steuerströme mit konstanter Sendeamplitude dienen. Insbesondere kommen hiefür Übertragungssysteme für Bildtelegraphie, Fernsehen sowie für Tonfilme in Betracht. Auf der Empfangsseite wird die von den ausgesiebten Steuerströmen in Wirkung gesetzte Relaisvorriehtung nur von den Strömen dieser Frequenz durchflossen. Es ist dazu notwendig, die Synchronisierstromquelle auf der Sendeseite so auszubilden, dass sie eine konstante Amplitude liefert.
Eine geringere Trägheit des Regelungsvorganges als mit an sich gut arbeitenden mechanischen Reglern erzielt man durch rein elektrische Steuerung. Dadurch eignet sich die Einrichtung besonders
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zur drahtlosen Schnellübertragung, z. B. von Bildströmen, die für gewöhnlieh durch Fadings und ähnliche Störeinflüsse in ihrer Empfangsstärke ungünstig beeinflusst werden.
Vorteilhaft besteht die von den Steuerströmen in Wirkung gesetzte Relaiseinrichtung in einer Dreielektrodenröhre, in deren einem Stromkreis, vorzugsweise im Anodenkreise, sich-wie es z. B. bei den sogenannten Echosperrern und Amplitudenbegrenzungseinrichtungen bekannt ist-eine Impedanz befindet (vorzugsweise in Verbindung mit Glättungsmitteln), die zugleich im Gitterkreis einer
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ströme wird dabei die Gittervorspannung der im Nutzkreise liegenden Röhre verlagert und dadurch die Übertragungsfähigkeit des Nutzstromkreises derart verändert, dass sie bei Anwachsen der Empfangsstärke des Steuerstromes verringert wird und umgekehrt.
Dabei kann die Regelung der Übertragungsfähigkeit entweder an einer Stelle der Empfangsschal- tung erfolgen, an der nur noch die Nutzströme fliessen, also hinter den die Nutzströme aussiebenden Selektivmitteln oder auch an einer Stelle, an der Nutzströme und Steuerströme fliessen, also in der Übertragungsrichtung vor der Stelle, an der sich Nutz-und Steuerströme voneinander trennen.
Auf der Sendeseite wird der Steuerstrom mit konstanter Amplitude zugleich mit den Nutzströmen den Trägerströmen aufgedrückt.
Günstiger als die Regelung des Übertragungswirkungsgrades an einer einzelnen Stelle ist die Regelung an mehreren Punkten des Übertragungsweges. Man erreicht dadurch eine grössere Genauigkeit der Regelung, und da die Regelung an den verschiedenen Stellen durch weniger starke Veränderungen bewirkt werden kann, ist die Gefahr herabgesetzt, dass bei der Regelung Verzerrungen vorkommen.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung grundsätzlich dargestellt. Zwischen die Aus-
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Steuerstrom liefert. Der Empfänger F ist über das Potentiometer P und das Sieb S2 mit der Ausgleichsschaltung k verbunden. Im Empfängerkreis befindet sieh ferner ein Sieb 83 und eine Relaisanordnung R, die z. B. mittels des Motors M das Potentiometer p steuert. Auf der Gegenstation befinden sich die gleichen Einrichtungen.
Die Siebe 81 und 82 müssen für den Frequenzbereich durchlässig sein, der die wichtigen Sprachschwingungen enthält, z. B. den Bereich von f = 300 bis l'= 2500 Hertz. Der Generator 0 erzeugt die Steuerfrequenz, z. B./= 200 Hertz. Für diese Steuerfrequenz ist das Sieb 83 durchlässig, so dass die Steuerströme im Empfänger zur Relaisanordnung R gelangen können. Man kann, wie erwähnt, auch ein Band von Steuerfrequenzen nehmen. Hat man z. B. ein System für drahtlose Sprachübertragung, so wird der Sender mit z. B. zwei Frequenzbändern moduliert : a) dem Frequenzband der Sprechströme, z.
B. dem Bereich von/'= 300 bis f = 2400 Hertz ; b) dem Frequenzband der Steuerschwingung, z. B. einem Bande von 2700 bis 2800 Hertz. Dieses Band kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass der Wechselstromgenerator, der die Frequenz f = 2750 Hertz liefert, im Takte von 10 Hertz unterbrochen und geschlossen wird. Die entstehende Schwingung enthält dann die Frequenzen.
2750,2760, 2780,2800 usw. und 2750. 2740,2720, 2700 usw.
Durch ein Filter mit den Grenzfrequenzen 2700 und 2800 Hertz werden die darüber und darunter liegenden Oberschwingungen verhindert, in den Sender einzutreten.
Der Empfänger ist für den Empfang eines Frequenzbandes bis zu 2800 Hertz eingerichtet. Dieses Band wird in bekannter Weise durch Filter zerlegt in das Sprachband und das Steuerband von 2700 bis 2800 Hertz. Dieses wird einem Gleichrichter und der Regeleinrichtung zugeführt. Man kann dabei noch berücksichtigen, dass die Amplituden der Teilschwingungen des Steuerfrequenzbandes etwa proportional dem Abstand von der mittleren Frequenz 2750 abnehmen, indem man in den Verstärkern einen entgegengesetzten Frequenzgang vorsieht. Die Trägheit der Regeleinrichtung muss in diesem Beispiel so gross sein, dass der Regler den periodischen Schwankungen der Steuerschwingung von O'l Sekunden Dauer nicht folgen kann.
Eine andere Möglichkeit wäre die, dass man die Steuersrhwingung zwischen den Grenzen 2700 und 2800 Hertz ändert, beispielsweise zehnmal in der Sekunde. In diesem Falle bildet das Regelorgan bei genügender Trägheit den zeitlichen Mittelwert aus den Wirkungsgraden zwischen 2700 und 2800 Hertz.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist die folgende : Mit Hilfe des Messinstrumentes J wird die Steuerspannung vor dem Sender auf einen bestimmten Normalwert gebracht, z. B. 1 Volt. Die Steuerschwingung wird zur Gegenstation übertragen und gelangt dort über das Potentiometer P und das Sieb 83 zur Steueranordnung R. Je nachdem, ob die hier ankommende Steuerspannung zu gross oder zu klein ist, wird durch den Motor M der am Potentiometer P abgegriffene Teilwiderstand verkleinert oder vergrössert. Bei Schwankungen des Gesamtwirkungsgrades zwischen Sender-und Empfangsstation tritt also ein automatischer Ausgleich ein.
Für die Steuerung des Potentiometers ergeben sieh verschiedene Möglichkeiten. Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der zwei Relais Rl und Rz mit verschiedener Empfindlichkeit verwendet werden, wobei die Ansprechstromstärke des einen, B einem Übertragungswirkungsgrad entspricht, der etwas
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höher als der gewünschte ist, während das andere, Zum einen bestimmten Betrag empfindlicher ist.
Im Ortsstromkreis von Relais Bz liegt ein drittes Relais Ridas beim Ansprechen von Ra den Ortsstromkreis von Bi unterbricht. Die Ortsstromkreise schliessen mit Hilfe zweier elektromagnetischer Kupplungen die Spindel T des Potentiometers P an die Triebräder V und W an. Diese Triebräder haben entgegengesetzten Drehsinn, u. zw. so, dass bei Ankopplung an W eine Vergrösserung des am Spannungsteiler P abgegriffenen Widerstandes, bei Ankopplung an V eine Verkleinerung bewirkt wird. Wächst die ankommende Steuerspannung, so spricht schliesslich Relais Ra und damit an, die Spindel T wird mit V gekoppelt, die ankommende Spannung also verkleinert, u. zw. so lange, bis Ra und damit Ra abfallen. Dadurch wird F wieder mit W gekoppelt und der Übertragungswirkungsgrad vergrössert sich, bis wieder Ra anspricht.
Der Wirkungsgrad schwankt also um einen Wert, der durch die Ansprechstromstärke des Relais Ra gegeben ist.
Eine andere Ausführungsform der Steueranordnung, die mit einem einzigen Steuerrelais arbeitet, ist durch Fig. 4 dargestellt. Durch den Motor M wird das Zahnrad Zg und damit über das Differentialgetriebe Zst Zs die Achse T des Spannungsteilers P angetrieben. Die Antriebseinrichtung ist dabei so gewählt, dass sie einer Vergrösserung der am Potentiometer abgegriffenen Spannung entspricht. Über-
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Kopplung W. Damit wird über das Zahnrad Zi und das Differentialgetriebe die Achse F wieder zurückgeholt, so lange, bis das Relais Ri abfällt. Durch genügend feine Unterteilung des Spannungsteilers kann man so die Regulierspannung beliebig genau auf einen Wert konstant halten, der der Ansprechstromstärke des Relais R, entspricht.
Die Einstellung der Regulierspannung erfolgt zweckmässig durch Eichung mit dem Steuergenerator 0 der gleichen Station, in dem ein bestimmter Bruchteil seiner Spannung direkt an den Eingang von 8a gelegt und die Empfindlichkeit von R so lange geregelt wird, bis sich der Spannungsteiler auf den gewünschten Wert einstellt. Eine Vereinfachung der Einrichtung ergibt sich, wenn an Stelle der Dämpfung vom Sender zum Empfänger der Gegenstation die Gesamtdämpfung des Weges C, D, L, E, F geregelt wird. Die Einrichtung der einen Station, z. B. der linken in Fig. 1, bleibt dann die gleiche wie in Fig. 2. In der Gegenstation befindet sich lediglich eine Siebkette 84 für den Sprechfrequenzbereieh zwischen Ausgleichschaltung L und Leitung B, wie es Fig. 5 zeigt.
Die Siebkette verhindert, dass die Steuerschwingung in die Leitung B eintritt. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist die gleiche wie oben.
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wenn man den Teil a, b, Fig. 2, bei a einsetzt.
Fig. 6 und 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel in Anwendung auf ein Übertragungssystem für Bildströme. Fig. 6 zeigt die Sendestelle und Fig. 7 die Empfangsstelle, beide schematisch gezeichnet. Auf
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des zu übertragenden Bildes in Schwankungen eines elektrischen Stromes umsetzt, g ist eine mit dem
Motor m verbundene Synchronisierungsvorrichtung irgendeiner bekannten Art, die Synchronisierungs- ströme nach der Empfangsstelle schickt. Die von g ausgehenden Ströme dienen gleichzeitig als Steuer- ströme konstanter Sendeamplitude, die im Empfänger die Empfangsstärke der Nutzströme konstant halten. In der Sendeanordnung s werden Bild-und Synchronisierungs-bzw. Steuerströme einem hoch- frequenten Trägerstrom aufgedrückt und gelangen über die Sendeantenne a drahtlos nach der Empfangs- antenne e.
An die Antenne e schliesst sich ein Gleichrichter d an. Aus diesem treten nur noch die Bild- und Synchronisier-bzw. Steuerströme aus. Durch elektrische Filter werden auch diese beiden Strom- arten voneinander getrennt ; durch ein Filter n fliessen die Bildströme, die z. B. über einen Verstärker v in die Lichtsteuervorrichtung I gelangen, deren Lichtschwankungen auf die Empfangstrommel wirken.
Das Filter h überträgt die Hilfsströme, d. h. die Synchronisier-bzw. Steuerströme, die einerseits über eine Relaisvorrichtung e nach einem der angezogenen Verfahren die Übertragung der Bildströme beein- flussen, z. B. am Verstärker v, und die anderseits-als Synchronisierströme-den Empfangsmotorni, im Gleichlauf mit dem Motor halten.
Ein Ausführungsbeispiel mit elektrischer Steuerung, u. zw. für den Fall der Bildübertragung, zeigt die Fig. 8.
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einer als Gleichrichter wirkenden Röhre gl zugeführt. Im Anodenkreis dieser Röhre fliesst die Trägerfrequenz über einen Kondensator k ; die bei der Gleichrichtung entstehenden Nutzfrequenzen und die Hilfsfrequenz über einen Widerstand w, von wo aus sich die Ströme verzweigen. Das Filter t1 > z. B. eine Kondensatorkette, lässt nur die Nutzfrequenzen durch, die einer Verstärkerröhre b zugeführt werden. Die Verstärkung dieser Röhre soll der aufgenommenen Energie entsprechend geändert werden. Das Filter fa (z. B. eine Spulenkette) lässt nur die Hilfsfrequenz durch.
Diese wird in einer Röhre p gleichgerichtet. Über den Kondensator i geht der Wechselstromanteil, über den Widerstand l'der Gleichstromanteil des Anodenstromes. Der Spannungsabfall, der an 1" entsteht und der um so grösser ist, je grösser die von der Antenne aufgenommene Energie des Steuerstromes ist, dient nun als Vorspannung für die Röhre b.
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Je grösser der Spannungsabfall an r ist, desto mehr wird die Gittervorspannung von b ins Negative verlagert, desto geringer wird also der Übertragungsgrad der Röhre b. Durch geeignete Wahl des Wider- standes r lässt sich erreichen, dass der hinter der Röhre b abgenommene Nutzstrom dem modulierenden Nutzstrom auf der Sendeseite stets proportional ist, unabhängig von den Schwankungen des Übertragungsmasses zwischen Sender und Empfänger.
Der Widerstand r kann auch im Gitterkreise einer Röhre liegen, die sich vor der Abzweigstelle für die Nutz-und Steuerströme befindet, z. B. im Gitterkreise der Gleichrichterröhre gl oder einer ihr vorgeschalteten weiteren Verstärkerröhre.
In diesem Falle ist eine lineare Beziehung zwischen den Amplituden der Steuerströme und den Änderungen der Übertragungsfähigkeit des Empfangskreises nicht unbedingt nötig.
Man kann daher auch die Steuervorrichtung so gestalten, dass sie nur beim Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes anspricht und dann die Regelung vornimmt, bis die Amplitude der Hilfsfrequenz und damit auch die Amplitude des Nutzstromes, die ja gleichzeitig mitverändert wird, ihren alten Wert ganz oder nahezu erreicht hat. Das Ansprechen der Steuervorrichtung bei einer bestimmten Grenze erzielt man zweckmässig durch das Einsetzen eines Gitterstromes einer Elektronenröhre.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel dieser Anordnung. Die aus der Antenne e über den Übertrager M in den Empfänger gelangenden Ströme fliessen zunächst durch eine Verstärkerröhre q, an welcher der Übertragungsgrad der Empfangsschaltung geregelt wird. An die Röhre q schliesst
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Steuerströme über den Widerstand w fliessen. Hinter dem Widerstand erfolgt die Trennung der beiden
Stromarten. Das Filter fl, z. B. eine Kondensatorkette, überträgt nur die Nutzströme, während das Filter 2, beispielsweise eine Spulenkette, nur die Steuerströme überträgt.
Diese werden an einen Widerstand r geführt, der im Gitterkreis einer Hilfsröhre p liegt, wobei die Gittervorspannung dieser Röhre so gewählt ist, dass von einer gewissen Amplitude der aus a an den Widerstand r gelangenden Steuerströme ab ein Gitterstrom in der Röhre p einsetzt. Dieser Gitterstrom erzeugt in dem angeschlossenen
Gitterkreise der Verstärkerröhre q einen Spannungsabfall, der die Gitterspannung von q ins Negative verlagert und der um so grösser ist, je grösser die auf den Gitterkreis von p einwirkende Amplitude des Steuerstromes ist. Dadurch wird die Übertragungsfähigkeit der Empfangsschaltung herabgesetzt.
Zweck- mässig werden in der Verbindung zwischen dem Gitterkreise der Verstärkerröhre q und der Hilfsröhre elektrische Selektivmittel eingeschaltet, welche verhindern, dass die Steuerfrequenz selbst in den Gitterkreis der Verstärkerröhre gelangt, wo sie sich den Nutzströmen überlagern könnte.
Der Gitterkreis der Röhre q kann statt mit dem Gitterkreis der Hilfsröhre p auch mit deren Anodenkreise verbunden sein. In diesem Falle wird der Spannungsabfall zur Verlagerung des Gitterpotentials von q nicht durch den Gitterstrom von p unmittelbar, sondern durch die damit verbundene Änderung des Anodenstromes erzeugt.
Der Gitterstrom der Röhre p bzw. ihr vom Gitterstrom abhängiger Anodenstrom kann auch anders auf die Übertragungsleitung einwirken als durch Gitterpotentialverlagerung, z. B. mit Hilfe eines Relais od. dgl., durch das beim Ansprechen ein Widerstand in die Übertragungsleitung geschaltet wird, der die Amplitude der empfangenen Ströme, also auch der Steuerströme, wieder bis unter die Ansprechgrenze des Relais od. dgl. herabsetzt. Dieser Widerstand kann dabei zweckmässig vom Augenblick seiner Einschaltung an vergrössert werden, z. B. mit Hilfe eines durch einen Motor bewegten Potentiometers.
Wendet man die Erfindung bei Bildübeitragungssystemen an. so ist es von Vorteil, die Steuerströme zugleich als Synchronisierungsströme zu benutzen.
Es hat sieh als zweckmässig erwiesen, die Regelung des Übertragungswirkungsgrades durch Verlagerung der Gitterspannungen mehrerer Verstärkerröhren zu bewirken. Z. B. kann die Gitterpotentialverlagerung bei Röhren der Hochfrequenzverstärker und der Niederfrequenzverstärker durch eine gemeinsame Steuervorrichtung erfolgen.
Die Regelung des Übertragungswirkungsgrades geschieht dann auf die Weise, dass an einer bestimmten Stelle, z. B. nach dem Niederfrequenzverstärker des Empfängers. der Steuerstrom ausgesiebt und gleichgerichtet wird. Die gleichgerichtete Spannung wird zur Veränderung des Übertragungsmasses der Verstärker benutzt. Daher kann eine Regelung der Verstärker nur erfolgen, wenn gewisse Schwankungen in der Stärke des empfangenen Steuerstromes und damit der gleichgerichteten Spannung zugelassen werden. Obwohl innerhalb einer gewissen Breite die Schwankungen des Gesamtwirkungsgrades praktisch keine Störung ergeben, ist es doch zweckmässig, sie möglichst gering zu halten.
Dies wird durch die Erfindung erreicht, weil bei Verteilung der Regelung auf mehrere Punkte eine geringere Veränderung der gleichgerichteten Spannung als bei Regelung an einer Stelle genügt, um die gleiche Veränderung im gesamten Verstärkungsgrade herbeizuführen. Aus diesem Grunde wird durch die Erfindung die Genauigkeit der Regelung erhöht.
Weitere Vorteile hängen gleichfalls damit zusammen, dass die Verlagerungsspannungen gering gehalten werden können. Infolge der veränderlichen Gittervorspannung können die Verstärker nicht
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Röhre erfolgt, also durch verhältnismässig grosse Verschiebungen des Gitterpotentials, kann es leicht vorkommen, dass der Arbeitspunkt auf einen stark gekrümmten Teil der Kennlinie verschoben wird, so dass starke Oberschwingungen entstehen. Schliesslich ist es möglich, z. B. wenn die Steuerung bei einer Röhre im Hochfrequenzteil erfolgt, dass die Verstärkung von Anfang an so gross wird, dass darauf 'folgende Rohren übersteuert werden.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist in der Fig. 10 schematisch dargestellt, u. zw. enthält die
Zeichnung nur den Teil des Übertragungssystems, der die Nachrichten von einer Sendestelle zur ändern überträgt. Die Übertragungsanordnung für die umgekehrte Richtung und die Gabelschaltungen. welche die beiden Wege für verschiedene Richtung verbinden, sind der Einfachheit halber fortgelassen. An den Klemmen A kommen die Nachrichtenströme an, die übertragen werden sollen, z. B. die Sprech-
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an den Eingang des Verstärkers V10 der Sender Su fur die Steuerströme angeschlossen. Vom Verstärker VIO gelangen die Ströme zum Sender No.
In der Regel befindet sich bei drahtlosen Verbindungen zwischen
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der Nachrichlenströme liegt, werden durch die Siebkette So zu einem Gleichrichter Go geleitet. Durch die gleichgerichteten Spannungen werden an mehreren Stellen der Empfangsanordnung die Gitterpotentiale von Verstärkerröhren verlagert. Dies ist angedeutet durch Linien L und L, die den Gleichrichter Go mit dem Verstärker V20 und dem Empfänger Eo verbinden. Die Steuerspannungen beeinflussen im Verstärker V20 eine oder mehrere der Niederfrequenzverstärkerröhren und im Empfänger Eo eine oder mehrere der Hoehfrequenzverstärkerröhren oder die Gleichrichterröhre.
Falls im Empfänger Eo auch Niederfrequenzverstärker vorhanden sind, könnte auch der Verstärkungsgrad dieser Röhren geändert werden. Die Verbindung des Gleichrichters Go mit dem Empfänger Eo wird, falls der Empfänger mit dem Verstärker V20 durch ein Kabel verbunden ist, zweckmässig durch eine Leitung L10 des gleichen Kabels hergestellt.
Es ist weiter oben auseinandergesetzt worden, dass verschiedene technische Vorteile des Erfindungsgegenstandes darauf beruhen, dass die Verlagerungen der Vorspannungen an den verschiedenen Punkten kleiner sind als bei Regelung einer einzigen Verstärkerröhre. Aus ähnlichen Gründen empfiehlt es sich in den meisten Fällen, die Verlagerung der Spannungen der verschiedenen Röhren auch verschieden zu wählen ; z. B. kann die Spannung einer Röhre, die nur wenig ausgesteuert ist, ohne Gefahr von Verzerrungen stärker verlagert werden als die Gitterspannung einer stark angesteuerten Röhre. Hiefür können verschiedene Anordnungen angewendet werden.
Ein Beispiel ist in Fig. 11 dargestellt. Hier ist die Leitung L10 Über einen Widerstand an Erde geführt. Verschiedene Punkte dieses Widerstandes G10, Gzo'so sind mit den Gittern verschiedener Röhren verbunden, so dass die Spannungen dieser Gitter in verschiedenem Masse verändert werden, wenn der gleichgerichtete Steuerstrom, der über die Leitung L10 über den Widerstand nach Erde fliesst, seine Stärke ändert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur automatischen Regelung des Wirkungsgrades von Übertragungssystemen, insbesondere solchen, die aus drahtlosen Einrichtungen in Verbindung mit Landnetzen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung des Übertragungswirkungsgrades durch eine Steuerfrequenz bestimmt wird, die ausserhalb des zu übertragenden Frequenzbandes liegt.