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Aus einem Doppelgewebe bestehendes elastisches Gewebe.
Die Erfindung hat ein Doppelgewebe zum Gegenstande, das sich durch grosse Dehnbarkeit bei grosser Festigkeit auszeichnet. Es sind bereits Doppelgewebe bekannt, bei welchen zwei Schussfaden-
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kette gebildet, die mit der die Oberseite bildenden Oberkette lediglich durch ein Schussfadensystem verwebt ist und demnach mit iHm ohne Verwendung anderer Verbindungsfäden zus nnnenhängt. Hiebei laufen die eingewebten Gummifäden gerade durch. Es ist zwar auch ein Gummizuggewebe bekannt, bei dem die Gummifäden zwischen Ober-und Untergewebe gerade hindurchlaufen, doch erfolgt die Verbindung dieser beiden Gewebe durch Kettenfäden des oberen und zu ihrer Bildung sind zwei gesonderte, verschiedenfarbige Sehussfadensysteme vorgesehen, so dass sie voneinander gewissermassen unabhängig sind.
Im allgemeinen wird das Gewebe bei der einfachsten Annahme hergestellt mit vier Kettenfäden von mehr oder weniger dunkler Farbe, Rechtskette, vier weissen Kettenfäden, Linkskette, einem : m Gummi- faden und einem Schussfaden, welcher in der Farbe der Fäden der Rerhtsteile angepasst ist. Die Anzahl der Kettenfäden kann selbstverständlich vermehrt werden, ohne dass dadurch das Aussehen, die Güte und die charakteristischen Eigenschaften des Gewebes oder die Art der Kreuzung der Fäden geändert wird. Das Muster wiederholt sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel nach 16 Schüssen. Diese Zahl kann sich natürlich ändern, ohne dass das Prinzip des Musters geändert wird, wenn man auf die flachen Stellen oder auf die Rippen mehr oder weniger Gewicht legt.
Zur Herstellung des Gewebes bedient man sich neun Schäfte : ein Schaft ist für den Gummifaden bestimmt, vier Schäfte sind für die farbigen Kettenfäden der rechten, streifenweise gerippten Seite und
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stehen. Die linksseitigen Fäden sind vorzugsweise von heller oder weisser Farbe.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 in Seitenansicht das Gewebe gemäss der Erfindung, wobei die Wellenlinien die farbigen Kettenfäden der rechten Seite andeuten, während die gerade Linie die weisse Linkskette darstellt. Fig. 2 zeigt schqmatisch die rechte Seite des Gewebes mit den Rippen und den dazwischen liegenden flachen Stellen. Fig. 3 veranschaulicht das Einziehen der Fäden. Die waagrechten Linien deuten die Schussfäden bzw. Schäfte an, die senkrechten Linien bezeichnen die zugehörigen Kettenfäden. Der
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den weissen Linkskettenfäden, welche die Bekleidung auf der linken Seite des Gewebes erzeugen. Fig. 4 zeigt die Patrone des Gewebes. Der Rapport des Musters ist in zwei Teile A und B geteilt. Der Teil A entspricht den acht ersten Schüssen 1-8 und der Teil B den acht folgenden Schüssen 9-16.
Diese beiden Rapportteile können eine weitere Anzahl von Schüssen enthalten, je nach den gewünschten Effekten. Fig. 5 zeigt in grösserem Massstabe die Art der Kreuzung der Kettenfäden der rechten und. linken Seite mit den Schussfäden.
Zur Herstellung des elastischen Gewebes benutzt man das Muster nach Fig. 4, in welchem die Viereck mit den Diagonalen die Gummifäden, die mit einer schrägen Schraffierung versehenen Vierecke die Rechtskettenfäden und die mit einer senkrechten Schraffierung versehenen Vierecke die Links-
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In Fig. 5 sind die Schussfäden durch Punkte bezeichnet (1-34), entsprechend einer einmaligen Wiederholung des 16 Schüsse aufweisenden Musters. In d !) m rohrförmigen Teile B des Musters läuft der Gummi vollkommen frei, während in dem Teile A des Musters der Gummi durch die sich verkreuzenden Kettenfäden des Ober-und Untergewebes eingesehlossen ist. Das Gewebe hat daher dort, wo der Gummi durch die Kettenfäden eingeschlossen ist, nur die Elastizität der gewöhnlichen elastischen Gewebe, während es in dem rohrförmigen Teilen B, wo der Gummi nicht eingeschlossen ist, seine grösste Dehnbarkeit und Zusanumenziehbarkeit behält. Diese verschiedenen rohrförmigen Teile stellen die Hälfte der Länge des Gewebes dar.
Aus Fig. 5 erkennt man weiters, wie die linke Seite mit dem übrigen Teile des elastischen Gewebes zusammenhängt, ohne das freie Spiel der Gummifäden in den rohrförmigen Teilen zu behindern. Es ist kein besonderer Faden erforderlich, um die linke Seite mit dem Gewebe zu verbinden ; dies ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber elastischen Geweben, deren linke Seite unabhängig ist.
Wenn auch die linke Seite flach ist, so hinterlassen doch die darunter liegenden Querrippen des Gewebes ihre Spuren, so dass das Gewebe sogar auf der linken Seite etwas gerippt ist und die aus dieser Form sich ergebenden Vorteile aufweist.
Statt der erwähnten Köperbindung kann für die linke Seite auch eine Atlasbindung (Satin) gewählt werden.