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Österreichische PATENTSCHRIFT N"11367.
DR. LUIGI CEREBOTANIUNDCARL MORADELLI, BERDE IN MÜNCFMN.
Polarisierter Elektromagnet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Elektromagnet, welcher nur bei einer Stromart (positiv oder negativ) anspricht. Er unterscheidet sich von anderen, denselben Zweck verfolgenden polarisierten Elektromagneten einerseits dadurch, dass das Ansprechen ein sicheres ist bezw. die Schwingungen des betreffenden Ankers, gleichviel ob sie zur Ausübung einer mechanischen Arbeit oder zur Stromschliessung eines die letztere übernehmenden Ortsstromes dienen, in wirksamer Weise vor sich gehen, andererseits, dass das Zunehmen der Stromstärke die Wirkung des Ansprechens keineswegs beeinträchtigt. Die Polarisierung wird bei diesem neuen Elektromagnet nicht durch einen Ortsstrom, sondern durch einen Stahlmagneten bewirkt. Die Wirkungsweise ist dadurch eine wesentlich verschiedene und es nimmt die Anziehungs- bezw. Abstessungskraft dadurch erheblich zu.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des polarisierten Elektromagneten veranschaulicht und zeigt Fig. 1 die Seitenansicht, Fig. 2 die Oberansicht und Fig 3 die Unteransicht desselben, während die Flog. 4 und 5 die Vorderansicht der mitwirkenden Elektromagnete und Fig. I ; den Stromlauf darstellen.
Der polarisierte Elektromagnet (bezw. die Gesamtanordnung) setzt sich einerseits aus zwei Spulen c, d mit einem hufeisenförmigen Kern aus weichem Eisen (vergl. Fig. 5) und andererseits aus zwei Spulen a, b mit je einem Kern gleichfalls aus weichem Eisen (vergl.
Fig. 4) zusammen ; ferner aus einem Stahlmagnet s (Fig. 1, 2,3), dessen Pole den Enden der letztgenannten Eisenkern entsprechen, und endlich aus einem Doppelanker/ :, ' (Fig. 1 und 2) in Zusammenhang mit einem Querstab e, welcher drehbar auf einem Lager l aufliegt. Zur Regulierung der in Betracht kommenden magnetischen Wirkung sind je nach
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oder zur Erde.
Ist nun kein Strom in der Linie vorhanden, so übt der Stahlmagnet s allein seine Kraft aus, die Kerne in a, b sind gleichfalls magnetisch und der Anker h ist angezogen bezw. der Querstab e nach a, b gekippt. Kommt jetzt aber ein Strom aus B oder BJ, so ist derselbe entweder ein solcher, der denselben Magnetismus an den Kernen von a, b erzeugt, wie der Stahlmagnet oder einem entgegengesetzten. Im ersten Falle addiert sich die magnetische Kraft aus dem Strom zu der aus dem Stahlmagnet, und falls diese Summe eine Kraft ergibt, die grösser ist als die durch denselben Strom von den Spulen c, d erzeugte, so hleibt dor Anker h angezogen.
Im anderen Falle aber wird die aus dem Strom entstehende magnetische Kraft von c, d eine auf jeden Fall ilberwiegende sein'und somit der Anker A-angezogen bezw. der Querstab e nach c, d umgekippt werden. Damit aber die genannten zwei Kräfte in ihrer Summe (im ersten Falle) eine Kraft ergeben, die bei jeder Stärke des Linienstromes oder wenigstens bis zu einer bedeutend hohen Stärke desselben grösser ist als die von den Spulen c, d durch denselben Strom erzeugte, sind die Win-
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dem Spulenpaar a, b.
Der Grund hievon liegt in der sich durch denselben Strom ver. schiedenartig ergebenden magnetischen Wirkung, welche bei einer gleichen Anzahl von Windungen an beiden Spulenpaaren weit grösser bei c, d sein würde, wo der Eisenkern
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bindung mit dem anderen vorhanden ist (Fig. 4).
In diesem Falle würde der Elektromagnetismus bei c, d leicht vorwiegend sein, auch beim Einlaufeu eines Stromes, welcher an a, b einen Magnetismus erzeugt, der den von dem Stahlmagneten herrührenden vermehrt.