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Verfahren zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile aus chlorierend gerösteten Kiesabbränden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausgestaltung des den Gegenstand des Patentes Nr. 111833 bildenden Verfahrens zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile aus chlorierend gerösteten Kiesabbränden.
Gemäss vorliegender Erfindung werden nach der Fällung des Kupfers aus der später erhaltenen
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"Chloridlauge"bzw. Sulfatlauge"genannt.
Die Erfindung wird im folgenden in einem Ausführungsbeispiel beschrieben :
Die zuerst gewonnene Lauge, die Chloridlauge, enthält den grösseren Teil des Gehaltes des Röst-
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Laugen wird die Sulfatlauge erhalten, die den grösseren Teil des Gehaltes des Röstgutes an Kupfer und nur den kleineren Teil von Silber, Zink usw. als Sulfate enthält. Der Gehalt an Kobalt ist in beiden Laugen etwa derselbe. Man trennt nun die Chloridlauge von der Sulfatlange und behandelt die Chloridlauge dann in der im Patente Nr. 111833 beschriebenen Weise.
Die Verarbeitung der Sulfatlauge wird aber erfindungsgemäss folgendermassen durchgeführt :
Die Lauge, die den grössten Teil des Gesamtgehaltes an Kupfer und nur den kleineren Teil des Gesamtgehaltes an Zink und Silber enthält, wird durch ein geeignetes Reduktionsmittel reduziert. Als Reduktionsmittel kann z. B. Zementkupfer verwendet werden, das in einer späteren Stufe des Prozesses erhalten wird. Das Verhältnis zwischen Chloridlauge und Sulfatlauge ist so abzupassen, dass die Menge von Cl-Ion in der Sulfatlauge mit der Menge des in dieser Lauge vorhandenen Kupfers, als CuCl2 berechnet, äquivalent oder mehr als äquivalent ist. Ferner ist es zweckmässig, einen Überschuss an Zementkupfer zu verwenden, weil die Ausfällung vollständiger wird und schneller verläuft.
Das Kupferchlorür, zusammen mit etwaigem Überschuss an Zementkupfer, wird abgetrennt, worauf dem Niederschlag eine Chloridlösung zugesetzt wird ; hiebei löst sich das Kupferehlorür, während der Überschuss an Zementkupfer unlöslich bleibt, abgetrennt und dem Gefässe zugeführt wird, in welchem das Kupfer der Sulfatlauge als Kupferehlorür ausgefällt wird. Zeitweilig soll dieses Zementknpfer aus dem Prozesse entfernt werden, da es allmählich an Verunreinigungen angereichert wird. Der Kupferchlorürlösung wird in bekannter Weise Eisenschrot zugesetzt, wobei sich das Kupfer als Zementkupfer in besonders reiner Form niederschlägt.
Ein Teil dieses Zementkupfers wird zum Reduzieren der ursprünglichen Sulfatlauge verwendet, während der Rest in zweckmässiger Weise auf Kupfer weiter verarbeitet wird.
Die nach der Abtrennung des Zementknpfers erhaltene Lösung kann vorteilhaft zur Lösung neuer Mengen von Kupferehlorür verwendet werden. Zu diesem Zweck kann man auch die Endlauge nach der Abtrennung des Zinkniederschlages aus der Chloridlauge verwenden. Das gelöste Kupferehlorür kann man auch mit Kalk behandeln, wobei das Kupfer sich als Hydrat niederschlägt.
Wird Schwefeldioxyd als Reduktionsmittel verwendet, so wird das Kupfer gleichfalls in Kupfer- ehlorür umgewandelt, das in geeigneterweise aus der Lösung abgetrennt wird und durch Lösen in ohen beschriebener Weise auf Kupfer oder Kupfersalze verarbeitet werden kann.
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Nach der Abtrennung des Kupferc110rürs erhält man eine Lösung, die nunmehr von dem grössten Teile der Chloride befreit worden ist und hauptsächlich nur Sulfate enthält. Aus dieser Lösung (bei Reduktion mit Schwefeldioxyd nach vorhergehender Neutralisation der bei der Reaktion gebildeten freien Säure) werden sämtliche Bestandteile, ausser dem Sulfat-Ion, durch Soda oder ein anderes Alkali ausgefällt, worauf der erhaltene Niederschlag abgetrennt wird.
Nach der Erfindung wird dieser Niederschlag der ursprünglichen Chloridlauge zugeführt und mit dieser gemäss dem Patente Nr. 111833 verarbeitet, wodurch der Gehalt der Sulfatlauge an Zink, Silber, Kobalt usw. gleichzeitig mit den entsprechenden Bestandteilen in der Chloridlauge gewonnen wird.
Da das Volumen der Sulfatlauge erheblich grösser als dasjenige der Chloridlauge ist und die Sulfatlauge den grösseren Teil des Kupfers und des Kobalts der Erze, aber nur den kleineren Teil des Zinks enthält, wird durch dieses Verfahren ermöglicht, dass die wertvollen Bestandteile auch aus der Sulfatlauge mitgewonnen werden können.
Der Zinkgehalt kann in diesem Niederschlag hinreichen, um das ganze Kupfer aus der Chloridlauge niederzuschlagen, in welchem Falle der aus der Chloridlauge schliesslich erhaltene Zinkniederschlag im ganzen auf Zinkoxyd verarbeitet werden kann ; in andern Fällen wird aber ein weiterer Zusatz von Zink bzw. einer Zinkverbindung erforderlich sein, die dabei zweckmässig dem genannten Zinkniederschlag entnommen wird.
Nach dem Abtrennen des mit Soda erhaltenen Niederschlages wird die Lösung in bekannter Weise auf kristallisiertes oder wasserfreies Natriumsulfat verarbeitet. Mit dieser Glaubersalzlösung wird zweckmässig das bei der Bearbeitung der ChloridJauge durch AuskristaIlisierung etwaigenfa1ls erhaltene wasserhaltige Glaubersalz vereinigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile aus chlorieren gerösteten Kiesabbränden nach Patent Nr. 111833, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen den Mengen der beiden Laugen derart abgepasst wird, dass die Menge CI-Ion der Sulfatlauge mit der Menge des in dieser Lauge vorhandenen Kupfers, als Cu Cl2 gerechnet, äquivalent oder etwas mehr als äquivalent ist und dass der Niederschlag der nach dem Kupfer gefällten wertvollen Metalle mit der ersten Lauge vereinigt wird.