AT113330B - Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten.

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AT113330B
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magnesium silicates
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Rudolf Pollak
Wilhelm Dr Weber
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Rudolf Pollak
Wilhelm Dr Weber
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 EMI1.1 
 



   Es ist bekannt, dass man auf keramischem Wege aus einem Gemenge von Ton oder Kaolin mit Quarz, Feldspat und   10-20% Speckstein technisch hochwertige, als"Steatit"ffezeichnete   Produkte erhält. 



   Es ist ferner bekannt, Speckstein und ähnliche wasserhaltige alkalifreie Magnesiumsilikate in gepulvertem Zustand zu verformen und zu brennen. Schliesslich ist auch bereits vorgeschlagen worden,   Magnesiumsilikate   vor dem Brennen mit Zusätzen wie Graphit, Kalk, Quarz oder   magnesiumhaltigen   Stoffen zu versehen. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass man zu Produkten gelangen kann, welche eine noch grössere chemische Resistenz, mechanische Festigkeit und Beständigkeit gegen raschen   Temperaturweehsel   zeigen, wenn man dem Rohmaterial zwecks Erzielung eines Spielraumes zwischen Sinterung und Schmelzung sowie zwecks Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen chemische, mechanische und thermische Einflüsse praktisch alkalifreie Erdalkaliverbindungen und Tonerde in einer Gesamtmenge von höchstens   10%   zusetzt. 



   Als Rohmaterial dienen die natürlich vorkommenden alkalifreien wasserhaltigen Magnesiumsilikate, also Serpentin, Chlorit,   Speckstein   und dessen Variationen, Talk und Steatit, sowie auch künstliche alkalifreie wasserhaltige Magnesiumsilikate, wie sie durch Fällung von Silikatlösungen durch   Magnesiumsalzlösungen   und Auswaschen der Nebenprodukte entstehen. 



   Die genannten Ausgangsstoffe werden vorzugsweise auf   Nassmühlen   oder, noch besser, in Kolloidmühlen aufs feinste verteilt bzw. in kolloidalen Zustand übergeführt, worauf das resultierende Produkt durch Pressen, Stanzen, Einstampfen, Eindrehen, Giessen oder von Hand verformt und nach genügender Trocknung frei oder in Kapseln bei oxydierender oder reduzierender Flamme gebrannt wird. 



   Stellt man ein Gemenge aus den angeführten Massen und grossen Mengen (z. B.   30%)   Graphit her und brennt dieses bis zur vollkommenen Sinterung der Silikate, so gelangt man zu Produkten, die einen hohen Graphitgehalt mit grosser Festigkeit und Resistenz gegen thermische und chemische Einflüsse verbinden. 



   Die nach dem angegebenen Verfahren unter Ausschluss von Alkalien hergestellten Produkte zeigen ein spezifisches Gewicht von   2'75   bis zirka 3-0, eine Härte von 6 bis   7'5,   sind je nach der Herstellungsart fein porös, dicht oder undurchlässig glasig gesintert, zeigen grosse mechanische Festigkeit, grosse Feuerfestigkeit, sehr kleinen Ausdehnungskoeffizienten und demgemäss grosse Beständigkeit gegen raschen Temperaturwechsel (z. B. Abschrecken) ; sie sind chemisch sehr resistent und zeigen ein an sich sehr geringes Wärmeleitungsvermögen, das jedoch durch Zusätze, insbesondere Graphit, oder durch   nachträgliches   Metallisieren wesentlich erhöht werden kann. 



    Ausführungsbeispiele :  
1. 90 Gewiehtsteile eisenfreier Speckstein, 7¸ Gewichtsteile Barinmkarbonat und 2¸ Gewichtsteile Tonerde werden feinst gemahlen, in bekannter Weise verformt und nach dem Trocknen bei S. K. 14 gebrannt. Das Produkt zeigt grosse chemische Beständigkeit und sehr grosse Beständigkeit gegen Temperaturweehsel (kann im glühenden Zustande mit kaltem Wasser abgeschreckt werden) und eignet sich besonders zur Herstellung von Laboratoriumsgerät. 

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   2.90 Gewichtsteile Speckstein, 6 Teile Magnesiumoxyd, 1 Teil Kalziumoxyd und 3 Teile Tonerde werden in üblicher Weise aufbereitet und verformt, sodann bei S. K. 13 dicht gebrannt. Nach diesen Angaben hergestellte Rohre zeigen grosse Widerstandsfähigkeit gegen   Flüssigkeitsdruck   auch bei lang dauernder Belastung, erweisen sich absolut dicht, chemisch sehr beständig, zeigen eine Härte von 10 Mohs, ein spezifisches Gewicht von zirka   2-5,   grosse Druck-und Biegungsfestigkeit und eine etwa fünfmal grössere Schlagfestigkeit als gute gepresste Steingutplatten. Nach Beispiel 2 hergestelltes Material eignet sich besonders zur Erzeugung von Rohren, Säuretransportgefässen und bautechnischem Konstruktionmaterial. 



   3.80 Teile Graphit werden mit 20 Teilen des in Beispiel 1 angeführten Versatzes gemengt und in   üblicher Weise   verformt. Sodann wird unter entsprechendem Schutz vor Oxydation bei S. K. 14 gebrannt. 



  Die so hergestellten Gegenstände vereinigen die Vorteile des Graphits mit den Eigenschaften der hier genannten Versatzmassen, sind also gute Leiter für Elektrizität und Wärme bei guter Festigkeit und können z. B. sehr dauerhaft galvanisiert (verkupfert oder vernickelt) werden. 



   Die so erhaltenen Produkte können als feuerfeste Auskleidungen, als Konstruktionsmaterial zur Herstellung von Schmelztiegeln, Destillierblasen, Rohren u. dgl. für die chemische Industrie, zur Herstellung von Schleifscheiben, Polierscheibe u. dgl. mehr Verwendung finden. 



   Die Vorteile des angegebenen Verfahrens bestehen vor allem darin, dass bisher nicht oder nur in beschränktem Ausmasse verwendete Materialien Verwendung in der keramischen Industrie finden, sowie darin, dass man mit relativ geringen Temperaturen und daher geringem Brennstoffverbrauch zu technisch wertvollen Produkten gelangt, deren   Herstellung   bisher mit grösseren Unkosten verbunden und an eine sehr sorgfältige Auswahl der verwendeten Rohmaterialien gebunden war. 



   PATENT-ANSPRÜCHE   :     1. Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten, dadurch gekennzeichnet, dass dem Rohmaterial praktisch alkalifreie Erdalkaliverbindungen und Tonerde in einer  
Gesamtmenge von höchstens   10%   zugesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Erzeugung von Graphitgegenstänc1en unter Anwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Massen als Bindemittel.
AT113330D 1925-11-04 1926-09-03 Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten. AT113330B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE757250C (de) * 1933-04-09 1953-07-13 Steatit Magnesia Ag Elektrischer Isolierkoerper fuer die Hochfrequenztechnik

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE757250C (de) * 1933-04-09 1953-07-13 Steatit Magnesia Ag Elektrischer Isolierkoerper fuer die Hochfrequenztechnik

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