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Elektromagnetisches Relais, insbesondere für Fernsprechanlagen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf elekromagnetische Relais, u. zw. insbesondere auf Schaltrelais für Ferrnspechanlagen. Ein solches Schaltrelais ist im allgemeinen mit einem oder mehreren Kontaktfedersätzen versehen, die auf einer vorzugsweise als Teil des Magnetkreises dienenden Brücke angeordnet sind und durch Ankerbewegungen des Relais betätigt werden.
Bei den bekannten Relais dieser Art sind die verschiedenen Kontaktfedern eines jeden Kontaktsatzes gewöhnlicherweise in der Weise zusammengeführt, dass die an ihren hinteren Enden mit Löchern versehenen Blattfedern unter Zwischenlage von Isolierscheiben auf Bolzen od. dgl. aufgesteckt sind, welche auf der oberen Seite der Brücke festsitzen, worauf das ganze Bündel von Federn und Isolierscheiben durch aufgeschraubte Muttern zusammengepresst wird. Anderseits ist es auch üblich gewesen, eine ganze Gruppe von durchlöcherten Federn und Zwischenlagscheiben für sich zusammenzuschrauben und als Ganzes an die Brücke festzusehrauben.
Die genannten Anordnungen der Federsätze sind jedoch sehr unzweckmässig. Wegen der Durchlöcherung der Federn müssen diese verhältnismässig breit ausgeführt werden und nehmen deshalb viel Platz auf der Brücke ein. Diese letztere wird aus praktischen Gründen nur so breit gemacht, wie es dem Durchmesser der Elektromagnetspule entspricht. u. zw. hauptsächlich, damit die seitlichen Abmessungen des Relais und der Raumbedarf möglichst niedrig gehalten werden. Bei den üblichen Grössen, wo der Durchmesser des Elektromagneten 22 mm beträgt, war es deshalb bisher nicht möglich, ohne übermässige Schwächung der Federn mehr als zwei Feder-gruppen nebeneinander auf der Brücke anzuordnen.
Ein anderer Nachteil der bekannten Anordungen der Federsätze ist, dass Kontakt oder Kurzschluss zwischen den Federn und den durchgehenden Schrauben leicht entsteht. Ferner muss, damit die Relaiskontakte durch die Schutzkappe staubfrei eingeschlossen werden können, ein besonderer Schild aus Isoliermaterial hinter der Brücke angeordnet sein, durch welchen die Lötösen der Feder herausragen. Durch diese Anordnung werden die Herstellungskosten erhöht und die Abmessungen des Relais vergrössert.
Die genannten Nachteile sowie auch andere hier nicht genannte Nachteile der bekannten Relaisanordnungen werden durch vorliegende Erfindung beseitigt.
Nach der Erfindung sind die Federn jeder der durch die Anker betätigten Kontaktfedersätze sowie auch die Kontakte jeder der etwa vorhandenen festen Kontaktsätze. die die Verbindung der Leitungen mit den Relaiswicklungen vermitteln, in einem aus Gussmasse od. dgl. bestehenden Isolierstück festgegossen und bilden mit diesen zusammen je einen einheitlichen Einzelteil, der mittels einer zweckmässigen Klemmvorrichtung od. dgl. auf der Brücke befestigt ist. Die Federn bzw. Kontakte eines jeden Satzes erhalten dadurch von vorneherein vollständig bestimmte Lagen im Verhältnis zueinander. Bei dieser Anordnung brauchen die Federn nicht durchlöchert zu werden und können deshalb bedeutend schmäler als bisher ausgeführt werden.
Es wird dadurch möglich, eine grössere Zahl von Kontaktfedersätzen bzw. Kontaktsätzen auf einer Brücke gegebener Breite unterzubringen. So z. B. lassen sich unschwer drei Kontaktfedergruppen nebeneinander anbringen, wo es bisher nicht möglich war, mehr als zwei unterzubringen.
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Die Isolierstücke der verschiedenen Kontaktfedersätze bzw. Kontaktsätze werden vorzugsweise dicht nebeneinander auf der Brücke angeordnet, so dass sie zusammen einen zusammenhängenden Isolierblock bilden ; und-werden zweckmässig durch eine gemeinsame Klemmvorrichtung od. dgl. an der Brücke befestigt. Dieser Block kann dann bei aufgesetzter Schutzkappe einen hinteren Abschluss bilden, der den sonst üblichen hinteren Schild ersetzt.
Weitere Merkmale der Erfindung sollen im folgenden erläutert werden.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung, die zwei verschiedene Ausführungsformen darstellt, näher erläutert werden. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der einen Ausführungsform, Fig. 2 ist eine Draufsicht, Fig. 3 und 4 sind eine vordere bzw. eine hintere Stirnansicht, Fig. 5 zeigt das Relais in derselben Ansicht-wie in Fig. 2, aber ohne Federsätze, Fig. 6 und 7 zeigen Einzelheiten in perspektivischer Darstellung, Fig. 8 zeigt die andere Ausführungsform in perspektivischer Darstellung.
In Fig. 1- 5 ist 1 die Elektromagnetspule, 2 ist ein winkelförmig gebogenes Stück aus magnetischem Material, das einen Teil des Magnetkreises bildet und zugleich als die Federsätze tragende Brücke dient. An der vorderen Kante der Brücke 2 ist der winkelförmig gebogene Elektromagnetanker 3 aufgehängt. Auf der Brücke 2 sind drei Kontaktgruppen angeordnet. Die mittlere Gruppe 5 besteht aus festen Kontaktstreifen, deren hintere Enden Lötösen für die Zuleitungen bilden, während deren vordere Enden mit den Elektromagnetwicklungen verbunden sind. Die beiden seitlichen Kontaktgruppen 4, C sind Kontaktfedersätze, die durch den beweglichen Anker betätigt werden. können.
Fig. 6 zeigt einen dieser Kontaktfedersätze für sich. Derselbe besteht aus einem parallelepipedischen Formstück 7 aus Isoliermaterial und drei Blattfedern 8,9, 10, die in dem Isolerstück festgegossen sind. Das Isolierstück 7 trägt auf der unteren Seite kleine Absätze 11, die in Löcher 12 in der Brücke 2 hineinpassen und die Lage des Federsatzes auf der Brücke festlegen (Fig. 5). Auf der oberen Seite ist das Stück 7 mit einer Vertiefung 13 versehen.
Die Kontakte des Kontaktsatzes 5 sind in einen ganz ähnlichen Klotz oder Isolierstück eingegossen. Die'drei Klotze werden, wie Fig. 2 zeigt, dicht nebeneinander auf der Brücke zusammengelegt und bilden also zusammen einen zusammenhängenden Isolierblock, wobei die Absätze 11 in den Löchern 12 stecken.
Die drei Klötze oder Isolierstücke 7 werden gemeinsam durch einen über sämtliche Klötze gelegten Blechstreifen 14 zusammengehalten. Dieser Streifen liegt in den Vertiefungen 13 und greift mittels seitlichen Zipfeln 17 in entsprechende Aussparungen des Isoliermaterials ein.
Damit die zur Befestigung der Isolierstücke dienenden Schrauben nicht durch die Federn bzw. Kontaktbleche hindurchgeführt werden müssen, sind die Klötze 7 an den Seiten mit halbzylinderförmigen Nuten 15 versehen, die sich beim Zusammenlegen der Klötze paarweise zu Schraubenlöchern ergänzen, welche zu entsprechenden Schraubenlöchern 16 in der Brücke passen und durch welche die zum Festhalten des Bleches 14 dienenden Schrauben 19 gesteckt sind.
Über das ganze Relais kann in üblicher Weise eine Schutzkappe 20 aufgesteckt werden, die in Fig. 1 und 2 durch strichpunktierte Linien angedeutet ist. Die Schutzkappe wird im vorliegenden Falle derart angeordnet, dass sie mit ihrer hinteren Kante gegen den umgebogenen unteren Teil der Brücke 2 zum Anliegen kommt. Oben schliesst sich der Hinterteil der Schutzkappe dem aus den Stücken 7 bestehenden Block eng an, der also über der Brücke einen staubdichten Abschluss der Schutzkappe bildet.
Der nach hinten gerichtete obere Teil des Ankers 3 trägt drei Zipfeln oder Zungen 21, von denen die beiden äusseren je einen Kontaktfedersatz betätigen können, während der mittlere Zipfel im vorliegenden Falle überflüssig ist. Da jedoch bei der vorliegenden Ausführungsform immer die Klötze 7 in bestimmter Anzahl nebeneinander aufgereiht werden und gegebenenfalls sämtlich mit Kontaktfedersätzen versehen sein können, wird der Anker vorzugsweise in der beschriebenen Form ausgebildet, damit immer derselbe Anker unabhängig von der Anzahl der Kontaktfedergruppen benutzt werden kann.
Zwischen den Zipfeln 21 sind senkrechte Stifte 22 angeordnet, die in der Brücke befestigt sind. Dieselben tragen ringförmige Schultern 23, die dazu dienen, die unbetätigten Kontaktfedern der Federsätze in richtiger Lage und unter richtiger Spannung zu halten. Um eine bequeme und genaue Regulierung der genannten Federn zu ermöglichen, ist das Ende jeder derselben mit zwei nach vorn ragenden Zungen, 34 versehen, mittels welcher die Federn gegen die Schultern 23 anliegen. Da die Zungen 24 bedeutend schmäler sind als die Federn selbst, können sie sehr leicht umgebogen werden, und dadurch kann die Spannung der Feder in einfachster Weise abgeändert werden.
Das Relais nach Fig. 8 enthält drei Elektromagnetspulen, für welche eine gemeinsame Brücke angeordnet ist. Die die Kontaktfedersätze bzw. Kontaktsätze tragenden Klötze der drei Elektromagnete sind sämtlich in einer Reihe dicht nebeneinander gelegt und bilden einen
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einzigen Block, der sich über die ganze Breite der gemeinsamen Brücke erstreckt. Dieser Block bildet beim Aufsetzen einer für sämtliche Magnete gemeinsamen Schutzkappe einen hinteren Abschluss. Die einzelnen Teile der Anordnung nach Fig. 8 sind im übrigen ganz ähnlich wie hei der vorher beschriebenen Ausführungsform angeordnet.
Durch die beschriebene Anordnung gewinnt man eine vollständige Standardisierung des Relais. Die Brücke, die Anker, die Führungen 22, 23 für die Kontaktfedern usw. sind für alle Relais gleich, und zwar ganz unabhängig von der Anzahl der Federn sowie von der Anzahl der Federsätze. Die Federsätze können in allen vorkommenden Kombinationen in Lager geführt werden, und man hat also in jedem Fall nur die gewünschten Federsätze auszuwählen und in einfachster Weise auf die Brücke aufzubringen.
Die nach der Erfindung ausgeführten Relais sind auch besonders übersichtlich und können bequem repariert und revidiert werden.'
NEUE PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektromagnetisches Schaltrelais, insbesondere für Fernsprechanlagen, mit Kontaktfedersätzen, die durch Ankerbewegungen des Relais betätigt werden, bzw. mit festen Kontaktsätzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn jedes Kontaktfedersatzes bzw. die Kontakte jedes Kontaktsatzes an den Enden in einem aus schmelzbarem Isoliermaterial bestehenden Isolierblock eingebettet und festgegossen sind und mit diesem zusammen einen einheitlichen Einzelteil bilden, der mittels passender Befestigungsmittel an einer vorugsweise als Teil des Magnetkreises dienenden Brücke od. dgl. befestigt ist.