<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung zum Haltbarmachen verschiedener flüssiger Nahrungsmittel unter Vermeidung nachteiliger Veränderungen, wie sie die bekannten Verfahren mit sich bringen. Insbesondere für Milch ist ein solches Verfahren von grosser Bedeutung und es wird daher das Verfahren im folgenden vorzugsweise in seiner Anwendung für Milch beschrieben :
Rohe Milch ist nur dann haltbar, wenn sie bakterienfrei ist oder enthaltene Keime vollkommen abgetötet wurden.
Letzteres kann zwar durch Kochen oder durch chemische Zusätze erreicht werden : da aber durch Kochen Geschmack, Nährwert und Verdaulichkeit der Milch sehr stark leiden, ist man dazu übergegangen, die Erwärmung der Milch nur soweit vorzunehmen, dass der Geschmack und Vitamingehalt derselben möglichst wenig beeinflusst wird. Die Konservierung durch chemische Zusätze erweist sich, da in zureichender Menge angewendet gesundheitsschädlich, als unzulässig.
Bei Behandlung der Milch nach dem Verfahren gemäss der Erfindung wird ihre natürliche Zusammensetzung nicht geändert und ihr Vitamingehalt nicht gestört, ca nur eine mässige Erwärmung stattfindet. Auch von dem bekannten Mittel, die zu behandelnde Flüssigkeit vorher von enthaltener Luft zu befreien, wird bei dem Verfahren nach der Erfindung Gebrauch gemacht.
EMI1.2
Raume einer Aktivierung der Ionen durch Einwirkung von elektrischer Energie und nötigenfalls durch Feldbeeinflussung, zweckmässig bei erhöhter Temperatur unterzogen, wobei aber jene Temperatur, bei der in der zu behandelnden Flüssigkeit eine nachteilige Veränderung der Beschaffenheit vor sich geht, bei Milch z. B. 63 C nicht erreicht werden darf.
Der Entkeimungsvorgang wird im folgenden an der Hand einer beispielsweisen Ausführung einer Entkeimungsvorrichtung, zur Anwendung des Verfahrens für Milch dargestellt, in der Zeichnung, erläutert.
Die Entkeimung erfolgt in einem luftdichten gegen Aussendruck widerstandsfähigen Gehäuse oder Kasten 1, welcher mit drei abschliessbaren Anschlussstutzen 2, zur Zuleitung der rohen Milch, 3 zur Ableitung der entkeimten Milch und 4 zum Anschluss an die Vakuumleitung versehen ist. Zur Anzeige
EMI1.3
silberdruck oder 1/7 Atm. Die Milch wird vor Eintritt in das Gehäuse in einer vorgeschalteten, nicht dargestellten Einrichtung in bekannter Weise auf höchstens 63 C erwärmt und luftfrei gemacht. Der Unterdruck im Kasten 1 bewirkt bei Öffnen des Anschlussstutzens 2 ein selbsttätiges Zufliessen der rohen Milch, welche zunächst ein Verteilerlangsieb 6 durchfliesst, das sich senkrecht zur Zeichenebene über die
EMI1.4
troden mit Strom gespeist.
Diese Elektroden bestehen aus Eisenzylindern ss, die mit einer Wicklung H versehen und allseitig isoliert sind. Die Wicklungen der einzelnen Zylinder sind in Reihe geschaltet, sodann wird der Strom den Eisenzylindern von der Unterseite bei 12 zugeführt, durchfliesst diese selbst und gelangt oben zur unmittelbar anliegenden Lauffläche. Über dieser befindet sieh in einer Entfernung von einigen Zentimetern eine mit zahlreichen etwa 2 cm langen, feinen abwärts geriehteten metallenen
<Desc/Clms Page number 2>
Spitzen versehene, isoliert gelagerte Metallplatte.
Der Anschluss der Einrichtung erfolgt an 2 x 220 Volt Gleichstrom ; der positive Pol wird an das Wieldungsende gelegt, der Strom umfliesst zunächst die Wiek- lunges, wobei er in den Eisenzylindern ein magnetisches Feld erregt, durchiliesst sodann die Eisenzylinder
EMI2.1
ou den Spitzen, die mit dem negativen Pol verbunden sind. Beim Durchtritt des Stromes durch die Flüssigkeitsschiehte und beim Übergang desselben in die verdünnte Luft wird eine Aktivierung der Ionen in der Flüssigkeit in solchem Masse hervorgerufen, dass die Bakterien bei einviertelstündiger Laufzeit der Milch durch den Apparat vollkommen abgetötet werden.
Das Vakuum ist einerseits notwendig, um mit nicht zu hoher Spannung arbeiten zu können, anderseits zur Vermeidung von Oxydationsersehei- nungen unter Bildung freier Fettsäuren, welche der Milch einen unangenehmen Geschmack geben würden.
Die Aktivierung der Ionen trägt im Gegensatz zur Wirkung anderer Verfahren zur Erhöhung des VitaminGehaltes bei.
Nach Verlassen des Apparates wird die Milch auf 10 C abgekühlt und unter Vakuum in Flaschen oder Kannen abgefüllt. Die hohe Aktivierung der Ionen vernichtet auch die Keime in nicht sterilisierten Gefässen, so dass die Milch bei luftdichtem Abschluss unter Vakuum mindestens 14 Tage unverändert bleibt. In vorher sterilisierten Gefässen hält sich die so behandelte Milch monatelang. Dieses Verfahren der Entkeimung eignet sich insbesondere auch für Milch und Milchpräparate, für Injektionen zu Heilzwecken, wodurch es möglich wird, die unerwünschte Nebenwirkung der in nichtentkeimter Milch enthaltenen Bakterien auszuschliessen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Haltbarmachung und Entkeimung von flüssigen Nahrungsmitteln, wie Milch u. dgl., die vorher gasfrei gemacht und erwärmt wurden, dadurch gekennzeichnet, dass man die flüssigen Nahrungsmittel in dünnen Schichten unter Vakuum einer elektrischen Spitzenentladung aussetzt.