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Umlaufender Muffelofen.
Es ist bereits bekannt, Drehöfen mit einem beheizbaren Doppelmantel zu versehen, der unter Verwendung von Segmenten gebildet ist. Bei einer älteren derartigen Ausführung haben die den inneren Mantel bildenden Segmente die Gestalt länglich rechteckiger Platten, die in verhältnismässig grosser Anzahl, z. B. acht auf den vollen Kreisumfang, in Vieleckform aneinandergelegt sind, so dass sich stumpfwinklige Ecken bilden, mit denen sich je zwei gegeneinanderstossende Platten in entsprechend ausgenommene radiale Rippen legen, die sich zwischen den beiden Mänteln über die gesamte Ofenlänge erstrecken.
Demgegenüber weisen die zur Bildung des inneren Mantels benutzten Segmente des Erfindungs-
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Querschnitt des inneren Mantels kreisförmig gekrümmt sind und auf ihren Längsrändern aussen rippenartige Vorsprünge haben, welche-bei in der Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Segmente paarweise beisammen liegend-in je einer Nut der inneren Kantenfläche der zugehörigen Längsrippen greifen.
Durch diese besondere Formgebung wird eine Reihe von Vorteilen erreicht ; zunächst wird der innere Raum des Ofens genau kreisrund, so dass das darin befindliche Gut bei keiner Ofenstellung hängen bleibt. Die Anzahl der in der Umgangsrichtung anzuordnenden Segmente kann klein gewählt werden, wodurch es möglich ist, den einzelnen Platten ungefähr quadratischen Umriss zu geben. Die Verzapfungsfugen der in der Längsrichtung des Ofens aufeinanderfolgenden Segmente werden rund, was die Herstellung und den Zusammendruck erleichtert.
Im Querschnitt nähert sich die Plattenform der einer Kettenlinie, was eine weit günstigere Belastungsaufnahme ergibt wie bei einer ebenen Platte und es ermöglicht, bei grossem Durchmesser des inneren Ofenraumes mit verhältnismässig geringer Wand stärke der Platten auszukommen, wodurch wiederum der Wärmedurchgang verbessert wird. Schliesslich können bei ungleichmässiger Wärmedehnung des Innen-und des Aussenmantels die gekrümmten Platten durch geringfügige Ausbiegung den Ausgleich schaffen.
Der Ofen ist vorzugsweise zum Glühen von Lithopone, Zinkweiss, Schwefelerzen, Mennige, ferner zum Rösten von Zinkblende, Schwefelkies usw. bestimmt, jedoch zu allgemeiner Verwendung fähig.
Auf der Zeichnung ist Fig. 1 die Aussenansieht eines gemäss der Erfindung durchgebildeten Muffelofens, Fig. 2 die Vorderansicht auf den Ofen, Fig. 3 der Querschnitt nach der Linie a-a der Fig. 1 und Fig. 4 der lotrechte Längsschnitt durch den Ofen nach der Linie b-b der Fig. 2.
Der Aussenmantel 1 ist mittels Radialsteinen 2 aufgemauert. In dieser Aussenmauer ist durch Verwendung längerer Radialsteine eine entsprechend dem Durchmesser des Ofens gewählte Anzahl von einwärts vorspringenden durch die gesamte Trommellänge sich erstreckenden Längsrippen 3 gebildet, die nach dem Innern zu eine keilförmige Längsnut 4 aufweisen. Die innere Muffel wird nicht aus Rohrschüssen, sondern aus einer der Rippenzahl entsprechenden Anzahl von kreisbogenförmig gekrümmten Platten 5 gebildet. Jede Platte hat an ihren beiden Längskanten je eine auswärts vorspringende Verstärkung 6, so dass durch das Zusammenbauen je zweier Platten eine nasenartig vorspringende Rippe gebildet wird, die genau in die keilförmige Längsnut 4 passt.
Bei Erwärmung, d. h. beim Betriebe des Ofens, besteht die Gefahr, dass die Längsfugen 7 zwischen je zwei Muffelplatten 5 undicht werden. Dieser Gefahr wird dadurch vorgebeugt, dass die über je einen vorspringenden Plattenrand 6 greifenden Begrenzungswände der keilförmigen Längsnut 4 die Platten
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der Muffelplatten infolge Belastung durch das glühende im Ofeninnern befindliche und fortwährend umgestürzte Material unmöglich gemacht.
In der Längsrichtung wird die Ausmauerung durch entsprechend der Anzahl der Kammern ausgesparte am Ofenende befindliche Eisenringe 8 zusammengehalten, die mit dem äusseren Eisenmantel in Verbindung stehen. Durch bekannte Einrichtungen stehen die zwischen dem Aussen-und dem Innenmantel gebildeten Verbrennungskammern 9 mit einem Kaminzug in Verbindung, während die beim Glühprozess sich entwickelnden aus der Muffel 10 entweichenden Gase getrennt abgefangen und gegebenenfalls mit Gegendruck abgedrosselt werden.
Die Muffel wird durch mehrere in einer Vorkammer befindliche Gasdüsen 11 beheizt, die unter vollständigem Luftabschluss stehen. Die Gasdüsen sind in der unteren Hälfte des Drehofenendes unterhalb der inneren Muffel angeordnet und ragen mit ihrer Mündung bis in die Brennkammern hinein, jedoch so, dass die nach dem vorderen Ofenende zu sich verjüngenden Rippen sich an den Düsen vorbei bewegen können.
Nachdem der Ofen auf seine Arbeitstemperatur gebracht ist, werden die Gasdüsen so eingestellt, dass die Verbrennung unvollkommen vor sich geht, d. h. ein Gasüberschuss gegenüber der Verbrennungluft vorhanden ist.
Die Seiten 2 des äusseren Mantels sind mit je einer Nut versehen und so angeordnet, dass sich aussen am Mantel 1 verschieden lange Kanäle. 22 ergeben. Am Ende jedes Kanals befindet sich eine zur Verbrennungskammer 9 führende Verbindung 13.
Ausserdem ist jeder Kanal 12 durch eine Rohrleitung mit je einem Sammelrohr 14 verbunden, gegen das er durch je einen besonderen Hahn 15 abgeschlossen werden kann. Das Sammelrohr 14 ist durch einen beweglichen Deckel 16 verschlossen, der infolge der in der Pfeilrichtung vor sich gehenden Drehung der Trommel sich bei jeder Trommelumdrehung selbsttätig einmal öffnet und einmal schliesst. Jedesmal wenn die Verbindungskammern sich an den Gasdüsen vorbeibewegen, tritt gleichzeitig durch die vom Deckel 16 freigelegte Öffnung auch Sekundärluft ein, welche die Verbrennung des überschüssigen Gases herbeiführt.
Die verschiedene Länge der Luftkanäle 12 und ihre Abschliessbarkeit mittels der Hähne 15 macht es möglich, die Sekundärverbrennung an einer beliebigen Stelle des Ofens herbeizuführen, oder auch durch sämtliche Kanäle Luft eintreten zu lassen und somit die Beheizung der Muffel zu verstärken.
Infolge der beschriebenen Einrichtung ist es möglich, 1. die Heizfläche beliebig zu vergrössern, 2. die heisse Zone an eine beliebige Stelle der Ofenlänge zu verlegen und 3. durch die wegen Entlangstreichens an der Ofenwandung vorgewärmte Sekundärluft gerade in der Glutzone der Verbrennungkammer die vollkommene Verbrennung des Gasüberschusses zu veranlassen.
Wichtig ist, dass die Innenfläche der Muffel vollkommen glatt, d. h. von Querwänden und Rippen frei ist, so dass auch solche Produkte der technischen Industrie, die bei Vorhandensein von solchen Querwänden, Rippen od. dgl. das Innere der Muffel verstopfen würden, wie dies z. B. für Lithopon zutrifft, in glühenden Zustand gebracht werden können, ohne den ununterbrochenen Ofenbetrieb unmöglich zu machen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Umlaufender Muffelofen mit unter Verwendung von Segmenten gebildetem beheizbarem Doppelmantel und die ganze Länge des Raumes zwischen den beiden Mänteln durchziehenden Längsrippen, dadurch gekennzeichnet, dass die den inneren Mantel bildenden Segmente (5) im Querschnitt entsprechend dem Durchmesser des inneren Mantels kreisbogenförmig gekrümmt sind und auf ihren Längsrändern aussen rippenartige Vorsprünge (6) haben, welche paarweise beisammen liegend in je eine Nut (4) der inneren Kantenfläche der zugehörigen Längsrippe (3) greifen.