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Verfahren zur Herstellung von Sensen, Sicheln, Strohmessern od. dgl.
Die Erfindung bezieht sieh auf das bekannte Verfahren zur Herstellung von Sensen, Sichel, Strohmessern u. dgl., nach welchem die Verschweissung des Rückenversteifungsstückes nicht nur mit der Umbördelung des Blattes, sondern auch mit diesem selbst durch elektrische Widerstandsschweissung erfolgt. Die Erfindung selbst besteht darin, dass die Verschweissung gleichzeitig in einem Arbeitsgange erfolgt und betrifft weiters die Ausbildung der Elektroden zu diesem Zwecke.
Bei dem hochwertigen Stahl, der ausschliesslich für Sensen verwendet wird, ist es von ausserordentlicher Bedeutung, dass das Schweissen mit grösster Vorsieht geschieht und der Stahl nicht mehrere Male der Schweisshitze ausgesetzt wird, weil dadurch seine Güte leidet. Infolgedessen ist das Schweissverfahren beim Rücken und Blatt mit dem Versteifungsstück in einem Arbeitsgange im vorliegenden Falle von grosser besonderer Bedeutung, nicht nur von dem Standpunkte der Wärmeersparnis aus, sondern in erster Linie wegen der Erhaltung der Güte des Stahles.
Damit aber die beiden Schweissungen vollkommen und jede für sich geregelt und überwacht werden können, ist es erforderlich, dass der Stromkreis für die Verschweissung von Rücken und Versteifungsstück ganz getrennt von dem geregelt werden kann, der das Blatt mit dem Versteifungsstücke verschweisst.
Das kann z. B. bei Gleichströmen dadurch geschehen, dass der eine Stromkreis vom Netz, der andere Stromkreis aber z. B. von einer Akkumulatorenbatterie versorgt wird ; aber natürlich nicht bei Dreileiteranlagen dadurch, dass der eine Kreis an die eine Phase und der andere an die andere Netzhälfte angeschlossen wird. Hingegen ist bei Drehströmen oder Zweiphasenwechselströmen ohne weiteres die Möglichkeit gegeben, dass der eine Kreis an die eine Phase, der andere an die andere Phase angehängt wird.
Beim Verfahren der getrennten elektrischen Verschweissung von Rücken und Blatt bzw. Hamme, auch mit dem Rückenversteifungsteile löste sich häufig infolge vorzeitigen Abhebens der Elektroden und dadurch unvollständig ausgeführter Verschweissung der Rückenteil wieder ab, oder bei zu lang andauerndem Andrücken verbrannte das Material an der Schweissstelle, ohne dass man auf dem ersten Blick diesen Fehler erkennen konnte, Meist tritt die Lösung auch erst nach der Härtung ein und kann erst nach der darauffolgenden Klangprüfung der Sense festgestellt werden. Ein Nachschweissen der schadhafte Stellen ist nur dann möglich, wenn die Lösung besonders scharf und daher mit dem Auge sichtbar ist, ergibt aber dann nur Ausschussware.
Ferner konnte man nicht rationell noch mit Gewissheit der Erhaltung der Güte des Stahles das Rückenversteifungsstüek mit dem Blatte, also im Grunde verschweissen, weil man zunächst mit dem umgebördelten Rücken des Blattes verschweissen musste und dann beim nochmaligen Erhitzen zwecks Verschweissung mit dem Blatte selbst die erste Schweissung sich leicht wieder löste und vor allem der Stahl, der schon oft bei der ersten Verschweissung litt, weiter durch die zweite Verschweissung geschädigt wurde, ganz abgesehen davon, dass das viele Erhitzen sehr viel Wärme erfordert.
Auf der Zeichnung ist eine nach dem Verfahren hergestellte Sense in ihren einzelnen Teilen von der Zusammenstellung und dann fertig zusammengesetzt dargestellt, sowie eine Ausführungsform besonders gut dafür geeigneter Rollenelektroden für die elektrische Verschweissung.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf das Blatt samt Hammenteil in einem Stücke mit dem umgebördelten Rüekenrand. Fig. 2 ist ein Querschnitt durch das Blatt nahe an der Hammenansatzstelle, Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Hammenverstärkungsstück vor dem Auflegen auf das Blatt, Fig. 4 einen Querschnitt durch dasselbe gemäss der Linie JV-JV der Fig. 3. Fig. o zeigt eine Draufsicht auf das Rücken-
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versteifungsstüek und Fig. 6 einen Querschnitt desselben. Fig. 7 zeigt eine fertig aus den einzelnen Teilen nach den Fig. 1-6 zusammengesetzte Sense während der Verschweissung. Die Fig. 8 und 9 geben in Draufsicht, teilweise geschnitten und in einem Längsmittelsehnitt durch die Schweissdruckebene eine
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dem Blatte geeignete Vorrichtung.
Das Blatt 1 mit der Hamme in einem Stücke ist, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet, um die Hohe des Rückens verbreitert. Der Rücken 2 wird in bekannter Weise nach oben vorzugsweise nach dem Ziehverfahren bis zum Hammenende umgebördelt, so dass der Querschnitt gemäss Fig. 2 L-förmig ist. Die Rückenverstärkung 4 wird von einem Fassonbandstahl gebildet. Auf das Blatt samt Hammenteil in einem Stück mit Rücken 2 wird die Rückenverstärkung 4 der ganzen Länge nach angeschweisst, worauf noch eine Warze 5 aufgeschweisst wird.
Für das gleichzeitige elektrische Verschweissen des Versteifungsstückes 4 mit dem Rücken 2 und dem Blatt 1 im Grunde ist die in den Fig. 8 und 9 gezeigte Vorrichtung mit Rollenelektroden besonders
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einen Tisch 15 über einen kleinen Ausschnitt 17 desselben gelegt, so dass der Rücken 2 gegen die Elektrodenrolle 9 stösst. Diese ist mit ihrem Zapfen 11 in einem aus Fig. 8 ersichtlichen, symmetrisch zum Schweissanpressungsdruck gelegenen Schlitz 12'eines am Tisch 15 befestigten Bügels 12 in Richtung senkrecht zum Rücken 2, d. h. in Richtung des Schweissanpressungsdruckes verschieblich gelagert und drückt sich mit ihrem Mantel an eine in 12 gelagerte Rolle 13, deren Kopf 13'in einer entsprechenden Ausnehmung eines auf dem Bügel 12 befestigten Bügels 14 auf 12 aufruht.
Die Bügel 12, 14 sind entweder aus Isoliermaterial oder mit solchem umkleidet oder wenigstens isoliert am Tisch 15 befestigt, so dass in bekannter Weise an die Rollen 9 elektrische Spannung angelegt werden kann, oder wenn dieser Pol der Zuleitung geerdet ist, kann auch der Anschluss an die geerdete Leitung ohne Isolation gegen den Tisch 15 erfolgen, der seinerseits ebenfalls geerdet wird. Die Gegenelektrode, die Rolle 8, ist in entsprechender Weise in einem gabelförmigen Bügel 18, 19 mit Handgriff 24 zum Andrücken gelagert. Der Boden des Bügels 18, 19 ist mit einer gut isolierten Glimmerplatte 16 od. dgl. abgeschlossen, die vorn bis nahe an den Umfang der Rolle 8 reicht.
Der Zapfen 10 der Rolle 8 ist in einem Schlitz 23 eines Bügels 22 des Halters 18 gelagert und ruht mit seinem Kopf 10'auf dem Bügel 22 auf, während die Rolle 8 in beliebiger Weise am Zapfen 10 gegen Abgleiten gesichert ist. Die Rolle 8 drückt sich mit ihrem Umfang gegen den Widerlagerzapfen 21, der drehbar und in Richtung des Schweiss druckes verschieblich in einem symmetrisch zu diesem am Halter 18 gelagerten Schlitz geführt ist und mit seinem Kopf 21'in einer Aussparung 20 des oberen Bügels 22 ruht.
Der Bügel 18, 19, 22 ist aus Isolationsmaterial oder ebenso wie der Handgriff 24 mit solchem umkleidet (Eisengummi), so dass die der Elektrode 8 in bekannter Weise zugeführte Spannung auch entsprechend isoliert ist. Damit der Halter 18, 19 sicher in der richtigen Lage gehalten wird, d. h. so, dass die Rolle 8 senkrecht am Verstärkungsstück 4-steht, sind an ihm rechts und links unterhalb des Handgriffes 24 in Augen 25 unten mit abgerundeten Spitzen versehenen Schraubenbolzen 26 eingeschraubt, die in der entsprechenden Höhe eingestellt und mittels der Muttern 27 in dieser Höhe festgespannt werden.
Statt von Hand, kann das Andrücken der Elektrode 8 vorteilhaft maschinell erfolgen unter entsprechender Federung, so dass der Schweisser nur das Sensenblatt 1 mit dem Verstärkungsstück 4 mit der Spitze voran zwischen die Elektroden 8 und 9 einzuführen braucht.
Für das gleichzeitige Verschweissen des Verstärkungsstückes 4, auch im Grunde mit dem Blatt 1, ist gemäss Fig. 9 in der Aussparung 17 des Tisches 15 entsprechend wie die Rollen 9 nur mit einer entsprechenden Federung ihres Lagerbügels nach oben gedrückt, eine Rolle 6 angeordnet, so dass sie sich von unten gegen den Blattrücken legt, u. zw. gemäss Fig. 8 bzw. 7 näher an der Spitze der Sense, als die Rollen 8, 9 sich gegen den Rücken 2 und das Verstärkungsstück 4 drücken.
Von oben her wird die Elektrode 7 mittels Zapfen 30 und Bügel 29, in dem der Rollenzapfen 28, 28' ruht, auf den Rücken 2 und das Versteifungsstück 4 gemäss Fig. 9 und 8 maschinell oder von Hand aufgedrückt, entsprechend wie die Rolle 8 mittels des Bügels 18, 19, 24 und des Zapfens 21. Die Stromzu- führung für die Elektrode 6 und 7 erfolgt in beliebiger bekannter Weise. Die Anordnung ihrer Zapfen in Schlitzen ermöglicht, dass sie sich dauernd an ihre Widerlagerzapfen 30 bzw. 21 bzw. 13 bzw. dem nicht gezeichneten Widerlagerzapfen unter dem Tisch 15 anlegen, wenn auch ihre Durchmesser infolge Verbrennens oder sonstiger Abnutzung sich verringert haben sollten.
Damit aber der Schweissstrom auch zuverlässig an die Stelle kommt, wo er wirken soll, ist es möglich und zweckmässig, die beiden Widerlagerelektroden 6 und 9 zwar elektrisch miteinander zu verbinden und durch eine gemeinsame Zuleitung anzuschliessen, jedoch müssen die beiden andern Elektroden 8 und 7 an getrennte Stromquellen angeschlossen werden ; bei Einphasenwechselstrom an Transformatoren, deren Sekundärwicklungen voneinander vollständig getrennt sind, bei Gleichstrom z. B. die Elektrode 8 an das Masohinennetz und die Elektrode 7 an eine von dem Maschinnenetz vollkommen abgeschaltet Akkumulatorenbatterie. Bei Zweiphasenwechselstrom oder bei Drehstrom schliesst man die beiden Elektroden 8 und 7 an zwei verschiedene Phasen des Systems an, die beiden Gegenelektroden 6 und 9 aber z.
B. an den Nullpunkt bei in Stern geschaltetem Drehstrom oder verkettetem Zweiphasen (mono-
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zyklischen) system, wobei zweckmässig dieser Pol zu erden ist. Jedoch darf man bei Dreileitergleiehstrom- anlagen nicht die beiden beweglichen Elektroden 7 und 8 an die Aussenleiter und die beiden andern an den Mittel (Null) leiter anschliessen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Sensen, Sichel, Strohmessern od. dgl. aus mehreren miteinander zu verschweissenden Teilen durch elektrische Widerstandsschweissung des Rückenversteifungsstückes (4) mit dem umgebördelten Rücken (2) des Blattes (1) und mit diesem selbst, dadurch gekennzeichnet, dass diese Verschweissung gleichzeitig in einem Arbeitsgange erfolgt.