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Spannfutter zum Zentrieren und Festspannen beliebig geformter Werkstücke auf Drehbänken und ähnlichen Werkzeugmaschinen.
Die Erfindung betrifft ein Spannfutter zum Zentrieren und Festspannen beliebig geformter Werkstücke auf Drehbänken und ähnlichen Werkzeugmaschinen. Um ein Werkstück gleichzeitig zentrieren und
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drei Backen verwenden müssen, die meist gemeinsam von einer im Innern des Futters angeordneten Spirale aus verstellt werden, in die kurze Zähne an der Rückseite der Backen eingreifen. Diese Zähne müssen mit einem mittleren Krümmungsradius ausgeführt werden und können sich daher nur punkt- weise an die Spiralflächen, deren Radius von innen nach aussen allmählich zunimmt, anlegen.
Darunter leidet die Genauigkeit der Zentrierung und ausserdem wird durch die punktweise Berührung bei den hohen Aufspaiinkräften eine rasche Abnutzung der Spirale und der Zähne herbeigeführt. Mit einem Zweibackenfutter, bei dem zum Anziehen eine einfache Spindel mit Rechts-und Linksgewinde verwendet wird und die Spirale entfällt, ist es wohl möglich, ein Werkstück zu zentrieren, nicht aber es in allen Fällen hinreichend stark festzuhalten, um mit grosser Spantiefe arbeiten zu können, weil die Auflage der Backen am Werkstück an zu wenig Punkten oder an zu nahe aneinanderliegenden erfolgt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Spannfutter, das ebensowie ein Zweibackenfutter ein Zentrieren eines Werkstückes durch einfaches Gegeneinanderbewegen zweier diametral gegenüberliegender Backen mittels einer Spindel mit Rechts- und Linksgewinde ermöglicht, dabei aber gleichzeitig ein sicheres Festhalten des beliebig geformten Werkstückes auch bei den höchsten Spandrücken ermöglicht. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Zweibackenfutter, dem die Aufgabe des Zentrierens zufällt, mit einer Einspannvorrichtung mit beweglichen, das Werkstück an verschiedenen Punkten fassenden Kleinteilen, z. B. eine Vorrichtung nach dem Patent Nr. 98657 verbunden wird, die für sich nur ein Festklemmen, aber kein Zentrieren gestatten würde.
Die in der Mitte der Klemmteile der Einspannvorrichtung angeordneten Zentrierbacken werden vorzugsweise von einer gesonderten Spindel mit Rechts-und Linksgewinde betätigt, die von der ebenfalls mit Rechts-und Linksgewinde ausgestatteten Spindel der Einspann- vorrichtung unabhängig oder mit ihr durch Freilauf- oder Rutschkupplungen gekuppelt ist. Die letztere Ausführung hat den Vorteil, dass beide Spindeln von einer gemeinsamen Stelle aus betätigt werden können, wobei zunächst beide Spindeln angetrieben werden, bis die eine oder andere ihrer Verdrehung einen Widerstand entgegensetzt, der das von der Kupplung zugelassene Mass überschreitet, worauf diese Spindel zurückbleibt und nur die andere weiter angezogen wird.
Ist auch bei dieser die von der Kupplung zugelassene Anspannung erreicht, dann können erforderlichenfalls beide Spindeln für sich nachgezogen werden, genau so wie wenn sie voneinander vollständig unabhängig wären.
Vorzugsweise lässt man die Zentrierbacken radial etwas vorstehen, so dass sie das Werkstück zuerst erfassen und zentrieren, bevor es noch von der Einspannvorrichtung festgeklemmt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt das Spannfutter in Stirnansicht, Fig. 2 ebenfalls von vorne gesehen, jedoch im Schnitt, Fig. 3 einen Grundriss und Fig. 4 einen Seitenriss zu Fig. 1.
Der Körper des Futters a ist in der üblichen Weise mit einer Mittelöffnung b versehen und trägt an seiner Vorderseite radiale Nuten i, in denen die beiden Zentrierbacken c geführt sind. Beiderseits jeder Zentrierbacke sind die Klemmteile d der Einspannvorrichtung angeordnet. Im Futterkörper a sind beiderseits der Mittelöffnung zwei parallele Spindeln e, t gelagert, die an ihrpn Enden mit Vier-
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Rutsehkupplungen k mit diesen Spindeln gekuppelt sind, damit ein vorher bestimmter Spanndruck nicht überschritten und jede der Spindeln e und t auch für sich betätigt werden kann.
In die Gewinde ', ! der Spindel e greifen die Muttern m ein, die mit den Zentrierbacken c fest verbunden sind. Ebenso greifen in die Gewinde der Spindel t Muttern 0 ein, die mit den Bügeln p der Einspannvorrichtung verbunden sind und beim Anziehen der Spindel t die Klemmteile d gegen das Werkstück pressen. Die Ausbildung der Klemmteile und der ganzen Klemmvorrichtung kann z. B. die gleiche sein wie im Patent Nr. 98657. Die Zahnräder g, h und Kupplungen k werden zweckmässig doppelt, an jedem Ende der Spindeln e, t ausgeführt. Statt der dargestellten Rutschkupplung können auch andere derartige Kupplungen verwendet werden.
Beim Verdrehen eines der Ritzel g werden zunächst die Wellen e, t durch die Zahnräder h mitgenommen, solange die zu übertragende Kraft noch nicht die von den Rutschkupplungen/c zugelassene Grösse überschreitet. Sobald die etwas vorstehenden Zentrierbaeken das Werkstück erfasst und zentriert haben, steigt der Widerstand gegen ein weiteres Verdrehen der Spindel e und die Kupplung k gibt die Verbindung zwischen dem Zahnrad h und der Spindel e frei. Beim Weiterdrehen von g wird nun die Spindel t allein weiter bewegt und das Werkstück zwischen den Klemm teilen d festgeklemmt. Falls erforderlich, können die Spindeln e und t auch je für sich mittels der an ihren Enden vorgesehenen Vierkante 11 angezogen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Spannfutter zum Zentrieren und Festspannen beliebig geformter Werkstücke auf Drehbänken und ähnlichen Werkzeugmaschinen, gekennzeichnet durch die Kombination eines an sich bekannten Zweibackenfutters mit einer Einspannvorrichtung mit bewegliehen Klemmteilen, die das Werkstück an verschiedenen Punkten zu fassen vermögen.