<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Es sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Verdampfen der flÜchtigen Bestandteile in Lösungen, Emulsionen und Suspensionen bekannt, bei denen das zu behandelnde flüssige oder halb- flüssige Gut innerhalb eines Verdampfungsraumes mit kreisförmiger oder poligoner Grundfläche waagrecht nach allen Seiten zerstäubt und ein gasförmiges Verdampfungsmittel in Windungen mit dem zerstäubten Gute in Berührung gebracht wird.
Man hat dabei das Organ der Zerstäubung propellerartig ausgebildet, so dass das unterhalb desselben in den Verdampfungsraum eintretende Verdampfungsmittel durch den propellerartigen Zerstäuber angesaugt und von demselben drehend nach aufwärts getrieben wird. Das hat zur Folge, dass die Strömungs-
EMI1.2
Gut wagrecht nach allen Seiten ausschleudern, an der Unterseite sogenannte Ventilationsrippen, welche nach Art der Zentrifagalpumpen wirken, auzubringen und durch diese das gasförmige Verdampfungs- mittel in drehende Zirkulation zu versetzen.
Durch eine derartige Einrichtung werden aber störende Wirbelim Verdampfungsraum erzeugt ; denn es ist unvermeidlich, dass an die Stellen des Verdampfungs- raumes, an denen die ausgeschleuderte Luft entnommen wird, von andern Teilen wieder Luft zuströmt, wodurch dann störende Wirbel entstehen, welche ganz oder halbgetrocknete Teile des behandelten Gutes mit sich führen und wieder in die nasse Zone bringen, was den Verdampfungsvorgang ungünstig beeinflusst.
Bei der vorliegenden Erfindung ist davon ausgegangen, dass die Strömung des Verdampfungmittels nur dann ohne störende Wirbel in der gewollten Richtung verlaufen kann. wenn sie von aussen in den Verdampfungsraum eingeführt wird und dabei schon ihre Richtunggebung erhält. Deshalb wird das Verdampfungsmittel in einem oder in mehreren, im wesentlichen horizontalen tangential gerichteten Strömen, welche zueinander im Winkel stehen oder, wenn zwei Ströme zur Anwendung kommen, von entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbei in den Verdampfungsraum eingeführt werden, so dass sie in demselben dessen freien wag'rechten Querschnitt ganz ausfüllen.
Durch die Wandungen des zylinderförmigen Verdampfungsraumes oder auch durch das Aufeinandertreffen im Winkel wird das Verdampfungmittel gezwungen, in kreisenden Schichten, die sich unter das horizontal zerstäubte Gut legen, gegen
EMI1.3
dampfungsmittels, so dass dieses im Winkel oder fast im Gegenstrome auf das zerstäubte Gut strömt.
Die Zuführung des Verdampfungsmittels erfolgt durch wagrechte schlitzartige Öffnungen im Mantel des Verdampfungsraumes, an welche sich annähernd wagrechte Zuführungsleitungen von ent- sprechender Form ansehliessen.
Nach der vorliegenden Anmeldung ist ein weiterer Vorteil darin zu erblicken, dass die Zerstäubung zwischen zwei parallelen, exzentrisch verlaufenden Strömen eines kleineren Teiles des Verdampfungsmittels erfolgt, wodurch die Ausbreitung des zerstäubten Gutes gefördert und dasselbe gegen das Ein-
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
Diese Parallelströme des kleineren Teiles des Verdampfungsmittels verlaufen annähernd im Gleichstrom mit dem zerstäubten Gute. Ihre Anwendung bedeutet bei Verdampfungsverfahren eine neue Kombination von Gleichstrom und Gegenstrom bzw. Stromführung im Winkel. Diese neue Kombination
EMI2.1
mittel, dessen Hauptstrom nicht in kreisenden Schichten von unten, sondern in direkter Richtung von unten, wie bereits bekannt, heraufgeführt wird.
Die Zeichnungen veranschaulichen schematisch zur Ausführung des Verfahrens dienende beispielsweise Ausführungsformen der Vorrichtungen.
Fig. 1 ist derlotrechte Längsschnitt und Fig. 2 dieDraufsichtnachdemAbmontierenderDeckplatte.
1 ist der zylinderförmige Trocken-bzw. Verdampfungsraum, in dessen Mitte ein zylindrischer Einbau 2 vorgesehen ist, welcher am Kopfteil die Zerstäubungseinrichtung, beispielsweise eine Schleuder. j für die durch das Rohr 4 zugeleitete Flüssigkeit trägt. Unterhalb der zerstäubten Flüssigkeitsschicht wird so zwischen dem Mantel des Trocknungsraumes 1 mit dem Einbau 2 ein ringförmiger Raum gebildet. In diesem Raum wird durch die Kanäle 5 deren Mittellinien konzentrisch zum Grundkreise des Ringraumes verlaufen, dem Verdampfungsmittel z. B. Heissluft zugeleitet.
Die Eintrittsschlitze 6 sind wagrecht oder schwach nach aufwärts gerichtet und es ist ohne weiteres klar, dass die Heissluftstromung in dem Ringraum nach aufwärts in Schraubenwindungen verlaufen wird und bestrebt ist, den ganzen wagrechten Querschnitt des Verdampfungsraumes auszufüllen. Die Ableitung der Verdampfungsmittel erfolgt durch den Kanal 7.
In Fig. 3 ist der senkrechte (vertikale) und in Fig. 4 der wagrechte (horizontale) Querschnitt einer Verdampfungsanlage dargestellt, bei welcher die grössere Menge des Verdampfungsmittels sich in kreisförmig drehenden Schichten, die den wagrechten Querschnitt des Verdampfungsraumes ausfüllen, gegen die Schichten der zerstäubten Flüssigkeit hinaufschraubt. Mit 8 ist ein zylindrischer Verdampfungsraum mit dem Mantel 9 und den Grundflächen 10 bezeichnet. Mitten auf der unteren Grundfläche ist ein turmartiger Einbau 11 angeordnet, welcher die Schleudervorrichtung 12 trägt, von der aus die Flüssigkeit wagrecht nach allen Seiten zerstäubt wird. Die Zuführung des flüssigen Gutes zur Schleudervorrichtung erfolgt durch den Trichter 13 und das Zuführungsrohr 14.
Die geringere Menge des Verdampfungsmittels, welche in paralleler Strömung zur wagrechten Schicht des zerstäubten Gutes sich ausbreitet, wird durch die ringförmigen Schlitze 15 und 16 in den Verdampfungsraum geführt. Zu dem unteren Schlitze 15
EMI2.2
und 16 zeigen gleichzeitig die Richtung der Strömung des zerstäubten Gutes und der parallel zu derselben geführten kleineren Menge des Verdampfungsmittels. Es ist einleuchtend, dass diese Richtung das zerstäubte Gut in rechtem Winkel mit den kreisenden Schichten der Hauptmenge des Verdampfungsmittels zusammentreffen lässt.
Fig. 5 zeigt den vertikalen Querschnitt einer Anlage, in welcher die Hauptmenge des Verdampfungsmittels von einer zentralen Zuführungsstelle so durch den Verdampfungsraum geführt wird, dass sie auf die Schicht der zerstäubten Flüssigkeit in deren ganzem Umfang auf kürzerem Wege fast überall recht- winklig von unten auftrifft, um sie zu durchdringen.
Die Anlage des Verdampfungsraumes, die Anordnung der Schleudervorrichtung, die Zuführung des geringeren Teiles des Verdampfungsmittels und die Abführung des verbrauchten Verdampfung- mittels sind genau so wie bei der Anlage gemäss Fig. 3 und 4. Die Hauptmenge des Verdampfungsmittels strömt durch die Öffnungen 21 in den Verdampfungsraum. Die Öffnungen 21 sind rings um den Einbau 11 angeordnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verdampfen flüchtiger Bestandteile zerstäubter Lösungen, Emulsionen und Suspensionen, mittels eines gasförmigen, in Windungen von unten aufsteigenden Verdampfungsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdampfungsmittel in einem oder in mehreren, im wesentlichen horizontalen, tangential gerichteten Strömen, welche zueinander entgegengesetzt oder im Winkel gerichtet sind, in den Verdampfungsraum eingeführt wird und unter Ausfüllung des wagreehten Querschnittes des Verdampfungsraumes im Gegenstrom mit der Schicht des horizontal zerstäubten, flüssigen Gutes zusammentrifft.