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Österreichische PATENTSCHRIFT N 1 0484. CHARLES PHILIPPE ALTMANN IN LYON-VAISE (FRANKREICH).
Stehender Kessel mit Wasserrohren.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein besonders für Schiffe, aber auch für andere Zwecke geeigneter Kessel, welcher sowohl mit festem als auch flüssigem Brennmaterial geheizt werden kann.
Dieser, aus Rohren zusammengesetzte Dampferzeuger besitzt eine grosse Heizfläche, die Wasserzirkulation findet leicht und lebhaft statt, der erzeugte Dampf ist trocken, sogar überhitzt, die kein Wasser enthaltenden Teile, sowie die Elemente, in denen Kesselsteinbildung stattfindet, sind vor der unmittelbaren Einwirkung des Feuers geschützt und endlich kann die Ausdehnung der Rohre frei und ungehindert stattfinden.
In der beigefügten Zeichnung ist :
Fig. 1 ein Längsschnitt durch einen mit flüssigem Brennstoff geheizten Kessel, Fig. 2 ein Längsschnitt durch einen mit festem Brennstoff geheizten Kessel und
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Die zu beiden Seiten einer vertikalen Symmctrieebene aus einer Reihe von gleichartigen und symmetrisch angeordneten Elementen bestehenden Teile des Kessels sind von einem Mantel 1 umgeben. Jedes Element besteht aus einem schräg oder senkrecht angeordneten System von Röhren 2 genügend grossen Durchmessers, die an ihren Enden mit den Sammlern 3, 4, in welche die knieförmig gebogenen Rohren 5,.'5 einmünden, verbunden, sind. Im oberen Teile des Dampferzeugers liegt der, aus einem horizontal angeordneten, Cylinder 6 bestehende Überhitzer, der mit jedem der oberen Sammler 3 vermittelst eines Rohres 7 in Verbindung steht.
Unterhalb des Überhitzers 6 und mit demselben durch ihre oberen, offenen Enden verbunden, sind die an ihren unteren Enden geschlossenen Rohre 8, angeordnet. Im Innern dieser Rohre 8 sind konzentrische, kleinere Rohre 9 angebracht, welche mit ihrem oberen Teil in den, konzentrisch zum Überhitzer gelegenen Behälter 10 münden. Der Behälter 10 ist seiner ganzen Länge nach, zwecks Einführung der Rohre 9, offen und wird durch eine Platte 11, welche nicht vollständig dicht zu halten braucht, geschlossen.
Mit Gewinde versehene Stöpsel 12 sind des weiteren in dem oberen Teil der Hülle 6'angeordnet, um die Rohre 9 einführen zu können.
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schlossenes Rohr 13 derart angeordnet, dass sein anderes gezacktes Ende bis unter die tiefst gelegene Mündung der Rohre 5 herabreicht. Das Essenrohr 14 ist im Mittelteil des Dampferzeugers unmittelbar oberhalb des Überhitzers 6 angeordnet.
Bei einem, mit flüssigem Brennstoff beschickten Kessel sind die Sammler 4, wie aus Fg. 1 ersichtlich, mit einem in der Mitte des unteren Kesselraumes gelegenen Sammel- rohr 15, welches das Speisewasser enthält, verbunden. Dieser Sammler J ! 5 steht mit einem Ende vermittelst des Rohres 16 mit einem Behälter 17, der mit dem Behälter 10 kommuniziert, in Verbindung ; am anderen Ende des Sammlers 15 sind in dessen Kopf Rohre 18 eingeschraubt, die mit ihrem zweiten Ende in den Kopf des Überhitzers 6 geschraubt sind und zur Stützung des letzteren dienen ; der Dampf wird durch die Öffnung 19 aus dem Überhitzer 6 entnommen.
Des weiteren sind Öffnungen 20, 20 an einer der Kesselstirnseiten angebracht, um durch dieselben den Heizapparat für flüssige Heizstoffe einführen zu können. Eine, durch einen Gewindepfropfen oder sonstwie verschlossenen Öffnung 21 ist in einem der Böden
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Bei einem mit Kohle beheizten Dampferzeuger. fird auf beiden Seiten des Feuer. raumes ein vom Rost durch eine genügend hohe Wand aus feuerfestem Material getrennter Speisewassersammler 15 angebracht.
Der Raum 17 steht in diesem Fall mit den Sammelrohren 15 durch ein in zwei Zweige geteiltes Rohr 16 in Verbindung (Fig. 2).
Die Verbrennungsgase bestreichen zuerst die Rohre 5 und 2, sodann, in die Höhe steigend, die Rohre 8, den Überhitzer 6 und entweichen, je nach der Anordnung, entweder unmittelbar durch die Esse 14 oder kehren auf beiden Seiten längs und ausserhalb der Rohre 2 zurück, um dann durch den in diesem Fall im unteren Teil des Kesselraumes gelegenen Kamin zu entweichen. Für den Fall, dass die Gase unmittelbar im oberen Teil des Kesselraumes entweichen, sind die Wände 23, 23 ausserhalb der Rohre 2 angebracht, um so die äussere Kesselwand vor unmittelbarer Bestrahlung vom Feuerherd aus zu schützen.
Das in den Rohren enthaltene Wasser hat einc lebhafte Zirkulation, es fliesst in den Rohren 2 nach abwärts. Der gebildete Dampf gelangt von den Rohren 5 in die Sammler 3 und von diesen durch die Rohre 7 in den Überhitzer C, von wo er in den Rohren 8 abwärts gehen muss und durch Derührung mit denselben getrocknet und überhitzt wird, um sodann durch die Rohre ss, den Behälter 10 und die Öffnung 19 der Verbrauchsstelle zugeführt zu werden.
Um zu verhindern, dass die kein Wasser enthaltenden Rohre 8, sowie der obere
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es in die Rohre 2 zurückfällt. Sollten aber trotzdem Wasser mitgerissen werden, so wird dasselbe beim Durchgang durch die Rohre 8 verdampft, so dass man stets trockenen und entsprechend überhitzten Dampf erhält.
Die ausgeschiedenen Kalksalze etc. sammeln sich in dem oder den Speisewassersammlern j ! a, welche vor der Wärme geschützt sind ; es kann sich somit in den, dem Feuer ausgesetzten Teilen kein Kesselstein bilden, so dass der Kessel vor den schädlichen Folgen desselben bewahrt wird.
Die Entfernung der Salze, sowie dos Wassers geschieht mit Leichtigkeit aus dem unteren Teil des Sammelrohres 15.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Stehender Kessel mit Wasserrohren, gekennzeichnet durch zu beiden Seiten des
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von grösserem Durchmesser, teils durch ein der Wirkung des Feuerherdes unterworfenes Bündel von engeren Verdampfungsrohren (5, 5) miteinander verbundene Sammelrohre (3, 4) von denen die oberen , 3) mit einem cylindrischen Überhitzer in Verbindung stehen, welcher vertikale Rohre (8) trägt, in deren Innerem die koncentrisch angeordneten, mit einem zum Überhitzer (6) koncentrischen Behälter (10) verbundenen Rohre (9) münden, wobei die Behälter (C, 10), sowie die Rohrbündel (8, 9), den Überhitzer bilden,
dessen der unmittelbaren Feuereinwirkung unterworfenen Teile durch eine Schicht aus feuerfestem Material geschützt werden.