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Aufnahmeapparat für kinematographische Aufnahmen zur gleichzeitigen Aufnahme von zwei, mit Hilfe reflektierender Flächen um 900 verdrehten Bildern.
Bei allen kinematographischen Verfahren, bei denen zwei Bilder gleichzeitig aufgenommen und projiziert werden sollen, ist es von Vorteil, diese beiden zueinander gehörenden Bilder in verkleinertem Massstab auf der für ein gewöhnliches Filmbild verfügbaren Fläche unterzubringen, da dann der Schalt- schritt eines solchen Filmbandes derselbe bleibt wie für ein Filmband mit gewöhnlichen Schwarz-Weissbildern und die Vorführung daher mit den gebräuchlichen Vorführungsapparaten ohne allzu einschneidende Änderungen an denselben bewerkstelligt werden kann.
Bisher hat man dabei diese verkleinerten Bilder auf dem Filmband immer in derselben Weise orientiert, wie die gewöhnlichen Filmbilder normaler Grösse, d. h. auch bei diesen verkleinerten Bildehen fiel die Richtung " Oben- Unten" des aufgenommenen Gegenstandes im Bilde stets mit der Richtung der Längserstreckung oder der Fortschaltung des Filmbandes zusammen. Bei Einhaltung des gebräuchlichen Verhältnisses von Bildhöhe und Bildbreite konnte also, wie Fig. 1 zeigt, jedes der beiden verkleinerten Bilder B, und 132 nur ein Viertel der Fläche eines Bildes gewöhnlicher Grösse bedecken, die Bilder wurden unverhältnismässig klein und die Hälfte der ganzen, eigentlich verfügbaren Fläche blieb ungenützt.
Diesem Übelstand kann dadurch abgeholfen werden, dass man die beiden verkleinerten Bilder um einen rechten Winkel stüi zt. Während der aufgenommene Gegenstand (ein Pfeil) auf dem normalen Filmbild 1, Fig. 2 in der angedeuteten Stellung erscheinen wird, bildet er sich bei einer Bilderdrehung um 90 auf den beiden verkleinerten Bildern (Fig. 2), B nun in der dort dargestellten Lage ab. Durch diese Bilddrehung wird aber nun möglich, für jedes der beiden Bilder fast die ganze pro Bild eigentlich verfügbare Fläche auszunutzen, und die bei der Projektion notwendig werdende Steigerung von Flächenvergrösserung und Lichtstärke der Projektionslampe wird den naturgemäss unbedingt nötigen Weit nicht überschreiten.
Die Aufnahme und Projektion solcher Filmbänder kann auf zweierlei Weise erfolgen.
Man kann das Filmband zunächst sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Projektion statt, wie üblich, in senkrechter Richtung, horizontal weiterschalten lassen, wie dies in Fig. 3 durch den Pfeil angedeutet wird. Mit Hilfe eines oder zweier Objektive werden dann in bekannter Weise die beiden Bilder Bi und 132 auf dem Filmband in der gewünschten Anordnung, wenn nötig, sogar mit den bekannten Einrichtungen sogar parallaxenfrei erhalten, und ebenso wieder in gegenseitiger Deckung auf den Bildschirm projiziert werden können.
Während nun aber die Änderung der Bewegungslichtung des Filmbandes von der Senkrechten in die Wagrechte, beim Aufnahmeapparat kaum besonders ins Gewicht fällt, da man für solche Spezialaufnahmen wohl immer die Verwendung eines besonderen Aufnahmeapparates wird verlangen dürfen, wird die Notwendigkeit einer gleichen Änderung am Vorführungs- apparat unbedingt auf Schwierigkeiten stossen.
Man kann aber solche tiefergehende Änderungen am Vorführungsapparat und wenn wünschen- wert auch am Aufnahmeapparat wieder leicht vermeiden, wenn man zwischen Aufnahme-oder Projektions- optik und Filmband entsprechend gestellte, reflektierende Flächen einschaltet, welche die erforderliche Bilddrehung um 900 durch eine Drehung des Strahlenganges bewirken und dadurch eine Abänderung der senkrechten Fortschalterichtung des Filmbandes überflüssig machen.
Eine solche bilddrehende Prismeneinrichtung zeigt Fig. 4. Wird diese Einrichtung beispielsweise zur Projektion verwendet, so gelangt das Projektionslicht durch das Filmband hindurch im Sinne des Pfeiles zunächst in das totalreflektierende Prisma I und nach Reflexion in diesem in das Prisma II.
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Dieses gegen Prisma I um 90'verdrehte Prisma 11 bewirkt bereits die oben verlangte Drehung des Bildes.
In der Regel wird man dann den Strahlengang wohl nochmals durch das Prisma III knicken müssen, damit Eintritts-und Austrittsrichtung des Lichtes einander wieder parallel werden. Der Weg des Lichtes wäre natürlich umgekehrt, wenn das Prismensystem zur Aufnahme in Verwendung kommen sollte. Es ist klar, dass die Prismen teilweise oder gänzlich in einen einzigen Glaskörper vereinigt oder auch durch einfache Spiegelflächen ersetzt werden könnten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufnahmeapparat für kinematographische Aufnahmen zur gleichzeitigen Aufnahme von zwei, mit Hilfe reflektierender Flächen um 90 verdrehten Bildern, dadurch gekennzeichnet, dass diese reflektierenden Flächen zwischen Aufnahmeobjektiv und Film untergebracht werden.