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Zum Schutze von Schuhsohlen und Absätzen werden bekanntlich aufzunagelnde Gummiflecke oder auch ganze Sohlen verwendet, die den Nachteil haben, dass sie das Gewicht der Schuhe sehr stark vergrössern, verhältnismässig teuer und insoferne auch unwirtschaftlich sind, als sie schon erneuert werden müssen, wenn sie auch nur teilweise abgenutzt sind. Noch bevor derartige Gummischutz- sohlen oder-flecke gebräuchlich geworden sind, war vorgeschlagen worden, Schuhsohlen mit einem Überzug zu versehen, der aus einer Gummilösung mit Füllstoffen, wie Sand oder Eispnfei1spänen, bestand, was aber mit so schwerwiegenden Nachteilen verbunden ist, dass dieser Vorschlag eine praktische Bedeutung nicht gewinnen konnte.
Die harten und scharfkantigen Füllstoffe müssen sich ja in das Sohlenleder eindrÜcken und die hiedurch erzeugten Verletzungen des Leders müssen sich durch das beim Gehen entstehende Verschieben und Wälzen vergrössern, so dass das Leder durch einen derartigen Überzug eher geschwächt als gegen Abnützung gesichert wird. Abgesehen davon, muss auch die Elastizität des Leders durch das Eindrücken der harten Füllstoffe beeinträchtigt werden.
Bei dem Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung wird als Überzugsmasse eine harzhältige Gummilösung verwendet, mit der die Sohle und auch der Absatz wiederholt bestrichen wird, so dass nach dem Eindringen der Lösung in die Poren des Leders ein Überzug aus einer harzhältigen Gummi-
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gabe seiner Abnützung jeweils rechtzeitig erneuert wird (gewöhnlich genügt ein einmaliges Erneuern in der Woche), so wird die Lederoberfläche niemals frei und eine Abnützung des Leders wird wirksam verhindert. Die Schuhsohlen und die Absätze erhalten auf diese Weise eine viel längere Lebensdauer, als wenn kein Überzug verwendet wird, und die Sohlen werden auch durchaus wasserdicht und geschmeidig, wobei der Harzzusatz das BrÜchigwerden des Überzuges verhindert.
Die gleiche Masse kann auch zum Bestreichen der Fuge zwischen der Sohle und dem Oberleder verwendet werden, so dass auch diese Fuge wasserdicht verschlossen wird. Die wasserdichtmachende Whkung der Masse hat auch zur Folge, dass die Nägel, mit welchen die Sohle befestigt ist, dem schädigenden Einfluss des Wassers entzogen sind, wie denn überhaupt auch andere Mittel zur Befestigung der Sohle durch die Masse geschützt werden, so dass das ganze Schuhwerk haltbar wird.
Es können aber auch allenfalls verwendete, an den Sohlen und Absätzen durch Nagelung oder in anderer Weise befestigte Gummiflecke oder Sohlen durch Bestreichen mit der Gummilösung gegen allzurascheAbnützunggesichertwerden.
Die Überzugsmasse kann aus einer Lösung von Rohgummi in Toluol oder ähnlichen Stoffen, wie etwa auch Benzol od. dgl., die auf kaltem Wege hergestellt werden kann, bestehen, und dieser Lösung kann dann Rohharz od. dgl. zugesetzt werden. Es können auch Verdünnungsmittel, wie etwa Terpentin, und ferner Farbstoffe zugesetzt werden. Als vorteilhaft hat sich etwa folgende Zusammensetzung erwiesen :
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<tb> 35 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Gummi,
<tb> 35,, <SEP> Toluol <SEP> od. <SEP> dgl.,
<tb> 15 <SEP> il <SEP> Rohharz,
<tb> 10 <SEP> ,, <SEP> Terpentin <SEP> und
<tb> 5 <SEP> " <SEP> Farbstoffe.
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Bei der Herstellung des Überzuges wird folgendermassen vorgegangen : Die gereinigte Sohle (Absatz) wird mittels eines Pinsels mit der Lösung bestrichen, wobei es auch zweckmässig ist, die Seitenkanten der Sohle gleichfalls zu bestreichen. Dann wird ungefähr eine Stunde trocknen gelassen und das Bestreichen wiederholt, u. zw. in einem solchen Masse, dass nicht nur die Poren des Leders mit der Lösung erfüllt sind, sondern noch eine Schicht als Überzug auf der Oberfläche verbleibt. Dann wird einige Stunden trocknen gelassen, worauf der Schuh gebrauchsfertig ist. Es empfiehlt sieh, dieses Bestreichen von Zeit zu Zeit zu wiederholen.
Gummilösungen, auch solche mit einem Harzzusatz, wurden zu Imprägnierungszwecken für Treib- riemen, Handsehuhleder u. dgl. bereits verwendet. Zur Erzeugung von Schutzschichten auf Schutzsohlen wurden solche Lösungen aber bisher noch nicht benutzt, und es ist klar, dass in dieser neuen Anwendungsart Vorteile erreicht werden, die dort, wo es sich lediglich um ein Imprägnieren zum Wasserdicht-und Geschmeidigmachen handelt, weder in Betracht kommen, noch angestrebt werden.