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Verfahren zum Ausbessern von Lederschuhwerk.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbessern von Lederschuhwerk, namentlich Sohlen und Absätzen, welches darin besteht, dass auf die Sohle bezw. den Absatz an ihrer Unterseite oder Lauffläche an denjenigen Stellen, welche abgetreten oder durchgelaufen und daher ausbesserungsbedürftig sind, eine Masse aus in Teer gelöster Guttapercha in weichem, eventuell erwärmtem Zustande aufgetragen wird, welche die schadhaften Stellen bedeckt und ausfüllt und so das Leder dort ersetzt. Diese Masse wird bis zur gewünschten Dicke, z. JB. mittelst Pinsels, Spachtel oder dgl. aufgetragen, wobei die Ränder des auf-
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sie allmählich in die umliegende freie Sohlen-oder Absatzfläche übergehen. Die Masse wird nach dem Trocknen bezw.
Erkalten hart, haftet fest und dicht an der Sohle, bleibt dabei aber doch so weit elastisch und biegsam, als es z. H. für die Bewegung der Sohle beim Gehen erforderlich ist. In gleicher Weise lassen sich auch, wenn die Masse geeignete Farbe hat, Schäden am Oberleder ausbessern.
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die Arbeit des Befestigen derselben durch Ankleben, Annähen, Anstiften usw. fort und kann sogar jeder Laie die Ausbesserungen gleich jederzeit selbst vornehmen.
Dadurch, dass die Masse ganz fest und dicht an dem Leder haftet und doch etwas biegsam bleibt, wird erzielt, dass durch dieselbe alle Risse oder sonstigen Schäden in dem Schuhleder, namentliche in der Sohle, nicht nur verdeckt, sondern auch so dicht geschlossen werden, dass keine Feuchtigkeit eindringen und namentlich auch nicht zwischen dem durch die Masse gebildeten Überzug oder der Laufschichte und der darunter befindlichen Lederschicht selbst hindurchgelangen kann, indem die beiden Schichten ganz innig und dicht ohne jede Spalte miteinander verbunden sind und gleichsam ein einziges Ganzes bilden.
Mit Rücksicht auf die nach obigem an die Masse zu stellenden Anforderungen der Elastizität bezw. Biegsamkeit im festen bezw. erhärteten und erkalteten Zustande, des guten Haftens derselben am Leder und ihrer Wasserdichtigkeit bezw. Undurchlässigkeit erscheinen in erster Linie Stoff !', wie Guttapercha, Kautschuk, Balata u. dgl. in geeigneter l'räparatiou bezw. Mischung mit anderen Stoffen als besonders geeignet zur Verwendung für die bei dem oben beschriebenen Verfahren zu benutzende Masse.
Eine sehr brauchbare Masse dieser Art wird z. D. erhalten durch die Vereinigung von 500 Teilen Guttapercha mit 50 Tpileu Teer. Diese Masse kann fertig geliefert bezw. aufbewahrt werden und wird dann zum Gebrauch durch Erwärmen eben hinreichend flüssig gemacht, um sie bequem auf die auszubessernde Stelle des Schuhwerks auftragen zu können.
Dabei muss natürlich ein zu starkes Erhitzen der Guttapercha, so dass sie ans Kochen
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widerstandsfähiger gegen Abschleissen beim Gehen zu machen, geeignete harte Bestandteile in gleichmässiger Verteilung beigemischt werden, z. B. Holzsplitterchön, Sägemehl, Sand- körnchen, Zelluloidspäne, Eisenspäne u. dgl., was natürlich geschieht. wenn die Masse sich in warmem und daher flüssigem oder wenigstens breiigem Zustande befindet.