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Die Erfindung betrifft eine Obstpresse mit Pressenkorb und ein-und ausfahrbarem Druckstempel zur Betätigung einer in die Korböffnung eingreifenden Druckplatte, wobei ein Filter in Form einer Mantelauskleidung für den Korb vorgesehen ist.
Derartige Obstpressen werden meist unmittelbar vom Obsterzeuger für die Herstellung von Fruchtsaft, Most und auch Wein eingesetzt, wobei zwischen für die Obstverwertung eingesetzten Pressen und Weinpressen im wesentlichen nur der Unterschied besteht, dass Obstmaische mit wesentlich höheren Drücken als die entsprechende Traubenmaische ausgepresst wird. Es sind Pressen mit von oben in den Pressenkorb einfahrbarem Druckstempel ebenso bekannt wie Pressen, bei denen der Druckstempel von unten nach oben in den Pressenkorb fährt und sich dann der Pressenkorb nach oben hin abstützt. In beiden Fällen tritt der ausgepresste Saft durch den Filter und durch Spalte im Pressenkorb aus, wird meist von einer Wanne aufgefangen und aus dieser Wanne für die weitere Verarbeitung entnommen.
Ein Filter ist notwendig, um den Austritt feinerer Maischeteilchen durch den Korb zu verhindern. Bisher wird bevorzugt ein sogenannter Filtersack eingesetzt, der die Grundform eines im Durchmesser dem Innendurchmesser des Pressenkorbes entsprechenden Schlauches hat, wobei bei einer von oben beschickbaren Presse das untere Ende dieses Filterschlauches über dem Korbboden zusammengelegt, dann der Filterschlauch und damit der Pressenkorb mit Maische gefüllt und schliesslich das obere Schlauchende ebenfalls über dem oberen Gutstock im Sinne eines Abschlusses zusammengelegt wird Das
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ordnungsgemässe Einlegen des Filterschlauches erfordert hohe Sorgfalt, wobei vor allem bei unsachgemässem Einlegen und einer Faltenbildung im oberen Randbereich eine erhöhte Beschädigungsgefahr des Filterschlauches durch die einfahrende Druckplatte gegeben ist.
Diese Druckplatte ist bisher als glatte undurchlässige Platte ausgeführt und presst den im Filterschlauch eingeschlossenen Maischekuchen zusammen. Nach vollendete Pressvorgang wird der Pressenkorb meist aus der Presse ausgeschwenkt, geöffnet und entleert, wobei auch der Filterschlauch oben und unten zu öffnen ist. Der Treberkuchen muss dann aus dem Filterschlauch entfernt werden, was eine meist mühsame Arbeit darstellt, da dieser Kuchen stark zusammengepresst wurde. Zur Erleichterung der Arbeit wurde schon vorgeschlagen, den Gutstock und damit den daraus entstehenden Treberkuchen der Höhe nach durch bei der Vorbereitung der Presse in die Maische eingelegte Platten oder Plattenstücke zu unterteilen.
Je nach Obstart und Pressenkonstruktion werden Pressen mit hydraulisch betätigbarem Druckstempel, Pressen mit den Stempel betätigenden Schraubentrieben und schliesslich auch insbesondere für die Weinproduktion Pressen mit an einem Pressenbaum angebrachtem Gewicht verwendet, bei denen der Pressenbaum mit dem Gewicht angehoben und dann freigegeben wird, so dass er den von ihm belasteten Druckstempel durch das Eigengewicht in den Pressenkorb drückt.
Nachteilig bei den bekannten Obstpressen ist neben der umständlichen Handhabung
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werden muss, so dass sich ein erhöhter Arbeits- und Zeitaufwand ergibt. Die beschriebene Bauform der Presse begünstigt den Saftaustritt im Aussenbereich des Kuchens, so dass der Kern dieses Treberkuchens vielfach nicht ausreichend ausgepresst wird bzw. zur Erzielung einer ausreichenden Pressung manchmal unerwünscht hohe Drücke eingesetzt werden müssen, die wieder, z. B. durch das Auspressen von Kernen, die Qualität des erhaltenen Saftes usw. beeinträchtigen könnten, so dass hier immer ein Kompromiss zwischen erwünschter Qualität und Ausbeute eingegangen werden muss.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Obstpresse der eingangs genannten Art, die eine vereinfachte betriebssichere Handhabung ermöglicht und eine gute Ausbeute bei vergleichsweise niedrigem Pressendruck ergibt bzw. eine Beschleunigung des Pressvorganges ermöglicht.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss prinzipiell dadurch gelöst, dass der Filter als Einsatzteil aus eine Feinperforierung aufweisendem steifem Material, insbesondere Blech, ausgebildet ist und die Druckplatte mit einer Randdichtung abgedichtet in diesen Einsatzteil eingreift.
Die Feinperforierung kann etwa jener Perforierung entsprechen, die bei Saftzentrifugen eingesetzt wird, wobei immer darauf zu achten ist, dass die Lochgrösse den Durchtritt der feineren Maischebestandteite verhindern soll. Bei der erfindungsgemä- ssen Ausführung werden die bisher umständlichen Einlegearbeiten für den Filtersack vermieden, der Filter kann leicht gereinigt werden, unterliegt keinem Verschleiss, und erleichtert auch das Ausbringen des Treberkuchens. Die Randdichtung der Druckplatte ist notwendig, um einen allfälligen kleinen Spalt zwischen Druckplatte und Filter abzuschliessen und hier den Maische- bzw. Saftaustritt zu verhindern.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass der den Filter bildende Einsatzteil die Grundform eines geschlitzten Rohres aufweist, dessen Schlitzränder einander in der in den Pressenkorb eingesetzten Stellung überlappen bzw. dicht aneinanderliegen.
Bereits durch die bisher beschriebene Grundkonstruktion wird der Arbeits- und Zeitaufwand für den Pressenbetrieb wesentlich verringert. Dabei kann der Filter
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zeitnerhalb der Druckplatte oder an deren Rückseite angebrachten, zum Plattenrand führenden Ableitrinnen oder -kanälen in Verbindung stehen. Die Druckplatte kann zu diesem Zweck als vorgefertigter Formkörper ausgeführt werden. Es ist aber auch möglich, eine mit feinen, zum Rand führenden Rinnen versehene Druckplatte durch ein eine Feinperforierung aufweisendes Blech abzudecken.
Durch die besondere Ausführung wird in jedem Fall der Saft unmittelbar aus dem Zentrum des Gutstockes nach aussen abgeleitet, so dass sich im Wirkungsbereich der erwähnten Ableitrinnen bzw-kanäle auch im Zentrum des Gutstockes eine ausreichende Entfeuchtung einstellt.
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Die erwünschte Wirkung wird noch dadurch verbessert, dass auch am zweiten Korbende eine mit Eintrittsöffnungen und Ab) eitrinnen oder-kanä) en versehene Abschtuss- platte mit einer Randdichtung gegen den Filter abgedichtet angebracht ist. Es erfolgt also auch hier eine Saftableitung aus dem Zentrum.
Schliesslich kann man vor allem bei Pressen mit relativ hohem Korb durch ebenfalls mit Eintrittsöffnungen und Ableitrinnen oder -kanälen versehene Einlageplatten zur Unterteilung des Pressgutstockes auch aus dem Mittelbereich des Stockes Saft nach aussen ableiten und damit im gesamten Pressgut einen etwa gleichbleibenden Auspressungsgrad erzielen. Zur Erleichterung der Entnahme der Einlageplatten aus dem Treberkuchen können die Einlageplatten je in zwei oder mehrere zur vollständigen Einlageplatte zusammensetzbare Segmente oder Abschnitte unterteilt sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 die für die Erfindung wesentlichen Teile einer Obstpresse, wobei das Pressen- gestell nur strichpunktiert angedeutet wurde und Pressenkorb, Filter und Druck- Abschluss- und Einlageplatten schematisch im Schnitt dargestellt sind, Fig. 2 die Pressgutseite der Druck- oder Abschlussplatte in Draufsicht, Fig. 3 eine entsprechende Darstellung der Rückseite dieser Platte und Fig. 4 einen Teilschnitt durch die Druckplatte.
Von einer Obstpresse wurde ein Unterteil mit Auflagetisch 1 und Saftwanne 2 und ein Druckstempel 3 mit Stützplatte 4 strichpunktiert dargestellt, wobei selbstverständlich klar ist, dass die Führung für den Druckstempel 3 in einem mit dem Unterteil 1,2 verbundenen Pressengestell vorgesehen wird und der Druckstempel 3 hydraulisch, mechanisch oder über ein Belastungsgewicht betätigt werden kann Am Auflagetisch 1 ruht der an sich bekannte Pressenkorb 5 auf, der aus unter Spaltbildung In nicht dargestellten Trägern zusammengehaltenen Leisten gebildet ist und vorzugsweise aus dem nicht dargestellten Pressengestell ausgeschwenkt werden kann, um die Entleerung und Reinigung zu erleichtern
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Erfindungsgemäss ist für den Pressenkorb 5 als Filter ein Einsatzteil 6 vorgesehen,
der die Form eines durch einen Längsschlitz 7 unterteilten Rohres hat und sich in der eingesetzten Stellung mit Pratzen 8 am Pressenkorb 5 hält. In der eingesetzten Stellung ist der Längsschlitz 7 durch Überlappung der Schlitzränder oder dichte Anlage dieser Ränder abgedichtet. Der Filtereinsatzteil 6 ist vorzugsweise aus Blech aus rostfreiem Edelstahl hergestellt und weist eine Feinperforierung auf. Zusätzlich werden, bevorzugt aus lebensmittelechtem, säurebeständigem Kunststoff gefertigt, eine Druckplatte 9, eine Abschlussplatte 10 und Einlageplatten 11,12 zur Stockunterteilung vorgesehen, die untereinander dem Prinzip nach gleich aufgebaut sind, wobei aber lediglich die Druckplatte 9 und die Abschlussplatte 10 einteilig ausgeführt werden und die Einlageplatten 11,12 aus Plattensektoren oder -segmenten zusammengesetzt sind.
Stockseitig weisen die Druckplatte 9 und die Abschlussplatte 10 eine Randrille 13 zur Abstützung einer aus Gummi oder Silikongummi hergestellten Ringdichtung 14 auf, die die Platten 9,10 gegenüber dem Filtereinsatzteil6 abdichten. Bei den Einlageplatten 11,12 sind solche Dichtungen nicht notwendig. Ebenfalls stockseitig gehen von der Oberfläche der Druckplatte 9 und der Abschlussplatte 10 feine Eintrittsöffnungen 15 aus, die beim Ausführungsbeispiel in einem Sternmuster angebracht sind und die durch die Platten 9,10 hindurch bis in in der Rückseite vorgesehene Rinnen 16 reichen. Über die Eintrittsöffnungen 15 kann Saft durchtreten, der dann durch die Rinnen 16 nach aussen und schliesslich durch den Filter 6 abläuft.
Beim Ausführungsbeispiel wurden zwei Einlageplatten 11,12, also Stockunterteilungsplatten, angedeutet, die mit der die Rinnen 16 aufweisenden Seite aneinanderliegen. In manchen Fällen genügt auch eine der beiden Platten, die dann mit nach oben gerichteten Öffnungen 15 angebracht wird, wobei die Einlageplatten 11,12, wie erwähnt, in segment- oder sektorförmige Einzelteile unterteilt sind, um ihre Entnahme aus dem Stock zu erleichtern. Bei höheren Gutstöcken können auch mehrere Einlageplatten 11,12 im Stock abstandsweise verteilt werden.