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Vorrichtung zur mechanischen Steuerung einer Gruppe von pneumatisch betätigten
Einzelschaltern.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Steuerung einer Gruppe von pneumatisch betätigten Einzelschaltern.
Es ist bekannt, eine Gruppe von pneumatisch betätigten Einzelschaltern durch mechanischen Antrieb der pneumatischen Ventile zu steuern. Die Anwendung dieser Steuerungsart für Motorsteuerungen, insbesondere bei elektrischen Fahrzeugen, war aber bis jetzt darum nicht möglich, weil bei derselben Falsch- bzw. Kurzschlussschaltungen in den Hauptstromkreisen möglich waren, da eine Verriegelung zwischen den Kontaktstellungen der die Hauptstromkreise beherrschenden Einzelschalter und dem auf die pneumatischen Ventile einwirkenden mechanischen Antrieb nicht bestand.
Der Erfindung gemäss wird dem dadurch abgeholfen, dass die Bewegung des auf die Ventile der Einzelsehalter wirkenden mechanischen Antriebs durch die Kontaktstellung der Einzelschalter derart mechanisch verriegelt ist, dass Falschschaltungen durch die letzteren nicht möglich sind.
Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Vorrichtung schematisch dargestellt. Fig. 1 ist eine Ansicht einer ersten Ausführungsform, Fig. 2,3, 4 veranschaulichen in ver- schiedenen Stellungen einige Teile der zweiten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine Gruppe von drei Einzelschaltern 1, 2,3 dargestellt, die einer Fahrzeugsteuerung für Einphasenstrom angehören und deren Kontakte 16 einerseits an verschiedene Anzapfungen der Sekundärwicklung eines nicht veranschaulichten Stufentransformators gelegt sind und anderseits die Motoren über eine nicht gezeigte Drosselspule speisen. Es ist angenommen, dass die Einzelsehalter 1 und 3 an denselben Schenkel der Drosselspule angeschlossen sind, während der Einzelsehalter 2 mit dem andern Schenkel in Verbindung steht ; es darf somit der Einzelsehalter 3 erst eingeschaltet werden, wenn sich der Einzelschalter 1 in der Aussehaltstellung befindet und umgekehrt 1 erst eingeschaltet werden, wenn 3 ausgeschaltet ist, damit nicht Kurzschlüsse entstehen.
Die Kontakte 16 werden durch eine Stange 17 betätigt, die im Sinne der Schliessung derselben durch einen sich in einem Druckluftzylinder 13 bewegenden Kolben 14 und im Sinne der Öffnung durch eine Feder 15 verschoben wird. Der Lufteinlass und-auslass im Zylinder 13 ist durch zwei Ventile 11,
12 gesteuert, welche auf derselben Stange 10 sitzen, die mit einer Rolle versehen ist. Die Rollen sämt- licher Stangen 10 werden durch eine Wandermutter 7 betätigt, welche eine Spindel 6 umfasst. Die
Drehung dieser letzteren erfolgt von Hand durch zwei Kettenräder und eine Kette 5, wobei die Welle 21 des zweiten Kettenrades durch eine Rutschkupplung 22 und eine Federkupplung 23 vom Handrad 20 des Steuerkontrollers 4 mitgenommen wird.
Die Wandermutter 7 ist mit einem Schaltnocken 8, der mit den sämtlichen Rollen der Stangen 10 in Berührung kommt, und mit zwei Sperrnocken 9 versehen, die mit für jeden Einzelschalter 1, 2,3 vor- gesehenen Sperrstangen 19 zusammenarbeiten ; die Stangen 19 werden über Hebel 18 durch die Stangen 17 betätigt.
Ein Zeiger 24, welcher durch einen mit einem Gewinde versehenen Teil der Welle 21 betätigt wird, gibt die genaue Stellung der Wandermutter 7 und der Einzelschalter 1, 2,3 an.
Die Wirkungsweise der ersten Ausführungsform ist, wie folgt :
In Fig. 1 sind die Stangen 10 der Ventile 11, 12 der Einzelschalter 1, 2 auf dem Nocken 8 auf- gelaufen, so dass diese Einzelschalter geschlossen sind, während der Einzelschalter 3 geöffnet ist.
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Eine Bewegung der Wandermutter 7 in der Pfeilrichtung hat zur Folge, dass zuerst die Stange 10 des Einzelschalters 1 vom Nocken getrennt wird, wodurch ein Ausschalten dieses Einzelschalters 1 erfolgt. Beim Öffnen der entsprechenden Kontakte 16 wird die betreffende Sperrstange 19 gehoben und dadurch der Weg dem linken Sperrnocken 9 freigegeben.
Würde aus irgendeinem Grunde der'Einzelschalter 1 die Kontakte-M nicht öffnen, so wird die Sperrstange 19 nicht gehoben und kommt der linke Sperrnocken 9 bei der nächsten Bewegung der Wandermutter 7 in der Pfeilrichtung mit dieser Sperrstange 19 in Anschlag ; die Wandermutter 7 kann nicht mehr weitergeschoben werden ; dies geschieht noch, bevor die Stange 10 des Einzelschalters 3 auf dem Nocken 8 aufläuft. Dabei wird eine gefährliehe Beánspruchung des Antriebes infolge der Sperrung zwischen 9 und 19 durch die Kupplungen 22, 23 vermieden.
Die Verriegelung wirkt auch in derselben Weise, wenn im umgekehrten Sinne geschaltet wird, d. h. wenn die Einzelschalter 2 und 3 eingeschaltet sind und 1 eingeschaltet werden soll, nachdem 3 sicher ausgeschaltet ist.
Bei dieser Ausführungsform wird also die Verwendung eines Handantriebes für die Steuerung des Fahrzeuges möglich, welcher bei absoluter Sicherheit gegen Falschschaltungen durch die Einzelschalter die bekannten Vorteile der Einfachheit und Übersichtlichkeit der Handsteuerung mit denjenigen der grossen Schaltkräfte und-geschwindigkeiten der pneumatisch betätigten Einzelschalter verbindet.
Wenn die Schaltfolge im Gegensatze zu der ersten Ausführungsform eine unregelmässige ist, so kann zur Verwendung von Kurvenscheiben gegriffen werden, wie dies bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 2-4) geschieht. Bei dieser letzteren werden die Luftventil 11, 12 mit ihrer Stange 10 von einer Kurvenscheibe 26 aus betätigt, die auf einer Schaltwelle 25 angeordnet ist. Eine eventuelle Sperrung der'Schaltwelle 25 bei Falschsehaltung der Einzelschalter wird durch einen Sperrkranz 27 besorgt, in der Weise, dass ein durch den Hebel 18 und eine Verbindungsstange 28 von der Kolbenstange 17 aus betätigter Sperriegel 29 mit dem Sperrkranz in Anschlag kommt.
Die zweite Ausführungsform wirkt, wie folgt :
Fig. 2 zeigt die Rolle der Stange 10 auf dem Nocken der Kurvenscheibe 26 aufgelaufen, das Ventil 11 zum Einströmen der Druckluft in den Zylinder 13 geöffnet und die Kontakte 16 geschlossen. Nach Fig. 3 wurde die Kurvenscheibe 26 gegenüber Fig. 2 im Sinne des Pfeiles gedreht, so dass die Rolle der Stange 10 vom Nocken abgelaufen und das Auslassventil 12 geöffnet ist. Es ist dabei angenommen, dass die Kontakte 16 noch geschlossen seien, wobei man sieht, dass der Sperrkranz am Sperriegel 29 im Anschlage ist, wodurch ein Weiterdrehen der Schaltwelle 25 verunmöglicht wird. In Fig. 6 dagegen wird angenommen, dass die Kontakte 16 nunmehr geöffnet sind ; der Sperriegel 29 gibt dem Sperrkranz 27 die Bewegung in der Pfeilrichtung frei, so dass die Schaltwelle 25 weiter gedreht werden kann.
Aus dem Obenstehenden geht also klar hervor, dass durch die vorgesehene Verriegelung Falschschaltungen der Einzelsehalter verhindert werden.
Selbstverständlich kann an Stelle des Handantriebes ein Servomotor, z. B. ein Elektromotor oder ein mit Druckmittel arbeitender Antriebsapparat, angewandt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Vorrichtung zur mechanischen Steuerung einer Gruppe von pneumatisch betätigten Einzelsehaltern, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des auf die Ventile (11, 12) der Einzelschalter (1, 2, 3) wirkenden mechanischen Antriebs (20, 5,6, 7, 8, 25, 26) durch die Kontaktstellung der Einzelschalter (1, 2, 3) derart'mechanisch verriegelt ist, dass Falschschaltungen durch die letzeren nicht möglich sind.