Schließanordnung für eine Klappe eines Fahrzeugs
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Schließanordnung für ein Fahrzeug. Mittels der Schließanordnung sind Schlösser zum Verriegeln einer Klappe des Fahrzeugs betätigbar. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer Klappe und zugehöriger Schließanordnung. Bei der Klappe handelt es sich insbesondere um eine Frontklappe des Fahrzeugs.
Bei Klappen an Fahrzeugen muss stets sichergestellt sein, dass diese nicht von Unbefugten geöffnet werden können. Des Weiteren sollen die Klappen auch während der Fahrt nicht ungewollt zu öffnen sein. Bei bestehenden Fahrzeugen ist entweder eine 2-malige Betätigung vom Innenraum notwendig (bei der ersten Betätigung kann ein Warnton erklingen) oder man kann eine Betätigung vom Innenraum durchführen und muss dann an der Klappe (z.B. vor dem Fahrzeug stehend) eine weitere Verriegelung, insbesondere ein Fanghaken, öffnen, um die Klappe zu öffnen. Somit ist sichergestellt, dass sich auch während der Fahrt die Klappe nicht ungewollt öffnen lässt. Bei Frontklappen werden im Stand der Technik beispielsweise Kombinationen aus Schlössern und Fanghaken verwendet, wobei nach dem Entriegeln des Schlosses die Frontklappe noch mit einem noch zu betätigenden Fanghaken gesichert ist.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine Schließanordnung für ein Fahrzeug anzugeben, die einerseits komfortabel zu bedienen ist und andererseits einen sicheren Betrieb des Fahrzeugs ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
Die erfindungsgemäße Schließanordnung für ein Fahrzeug hat zumindest zwei Schlösser zum Verriegeln einer, insbesondere einer einzigen, Klappe des Fahrzeugs und eine Öffnungsvorrichtung mit einer, insbesondere einer einzigen, Betätigungsvorrichtung zum Entriegeln bzw. Öffnen der Schlösser. Die Öffnungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass mit der Betätigungsvorrichtung jeweils nur ein einziges Schloss mit jeweils einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung geöffnet werden kann. Mit anderen Worten können mit der Betätigungsvorrichtung die Schlösser nicht gleichzeitig entriegelt bzw. geöffnet werden. Die Schlösser können insbesondere nicht gleichzeitig mit einer einzigen Betätigung der Betätigungsvorrichtung entriegelt bzw. geöffnet werden.
Hierdurch übernimmt beim Entriegeln der Haube, wenn eines der beiden Schlösser entriegelt ist, das andere noch verriegelte Schloss eine Fanghakenfunktion.
Die Schließanordnung ist bevorzugt ohne separatem Fanghaken ausgebildet. Beide Schlösser sind ferner bevorzugt ohne integrierter Fanghakenfunktion bzw. ohne integriertem Fanghaken ausgebildet. Die Schließanordnung hat demnach nur zwei einfache Schlösser ohne jegliche zusätzlich Fanghakenfunktion.
Im Vergleich zu einer Schließanordnung mit zwei Schlössern und Fanghaken ist die erfindungsgemäße Schließanordnung damit einfacher, leichter und kostengünstiger. Im Vergleich zu einer Schließanordnung mit nur einem Schloss und einem integrierten oder separaten Fanghaken kann die Klappe mit zwei beabstandeten Schlössern besser und vibrationsärmer geschlossen werden.
Es kann auch jeweils eine Betätigungsvorrichtung für jedes Schloss vorgesehen sein, wobei eine gleichzeitige Betätigung der Betätigungsvorrichtungen durch geeignete Mittel unterbunden ist, so dass die Betätigungsvorrichtungen nur nacheinander betätigt werden können.
Die erfindungsgemäße Schließanordnung ist zur Verwendung an einem Fahrzeug ausgebildet. Bei dem Fahrzeug handelt es sich insbesondere um ein zweispuriges Landfahrzeug.
Die Schließanordnung umfasst vorzugsweise zumindest zwei Schlösser zum Verriegeln einer Klappe des Fahrzeugs. Bei der Klappe handelt es sich insbesondere um eine Frontklappe. Die Frontklappe wird insbesondere zum Abdecken eines Motorraums, Batterieraums oder sonstigen Stauraums verwendet. Bei dem hier betrachteten Anwendungsfall ist die Klappe des Fahrzeugs mit zwei voneinander beabstandeten Schlössern verriegelt.
Ferner umfasst die Schließanordnung eine Öffnungsvorrichtung zum Entriegeln der beiden Schlösser. Die Öffnungsvorrichtung umfasst eine, insbesondere eine einzige, Betätigungsvorrichtung, zum Entriegeln bzw. Öffnen der Schlösser. Die Öffnungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass mit der Betätigungsvorrichtung jeweils nur ein einziges Schloss mit jeweils einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung geöffnet werden kann. Die Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise als drehbar gelagerter Hebel ausgebildet. Alternativ kann die Betätigungsvorrichtung auch linearbeweglich und/oder mit anderweitigem Bewegungsfreiheitsgrad angeordnet sein. Die Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise zum Entriegeln der Schlösser mit den Schlössern verbunden.
Zusätzlich weist die Öffnungsvorrichtung vorzugsweise einen Drehhebel auf. Der Drehhebel ist zur manuellen Betätigung ausgebildet und angeordnet.
Insbesondere wird der Drehhebel von einer Person gegriffen und gedreht. Der Drehhebel ist, insbesondere über eine optionale Kupplung, mit der Betätigungsvorrichtung antriebsverbunden.
Vorzugsweise umfasst die Öffnungsvorrichtung eine schaltbare Kupplung. Im eingekuppelten Zustand verbindet die Kupplung den Drehhebel mit der Betätigungsvorrichtung direkt oder indirekt drehmomentübertragend. In diesem eingekuppelten Zustand führt eine Drehbewegung des Drehhebels zu einer Bewegung der Betätigungsvorrichtung. Die Bewegung der Betätigungsvorrichtung wiederum führt zum Entriegeln der Schlösser. Im ausgekuppelten Zustand der Kupplung wird kein Drehmoment vom Drehhebel auf die Betätigungsvorrichtung übertragen.
Insbesondere ist die Betätigungsvorrichtung derart mit den Schlössern verbunden, so dass eine Bewegung, insbesondere Drehung, der Betätigungsvorrichtung in die eine Richtung zumindest eines der Schlösser entriegelt; eine Bewegung, insbesondere Drehbewegung, der Betätigungsvorrichtung in die entgegengesetzte Richtung führt zur Entriegelung zumindest eines weiteren Schlosses. Dementsprechend kann vorzugsweise auch der Drehhebel manuell in beide Richtungen bewegt werden, um so in einem zweistufigen Vorgang die Schlösser zu entriegeln. Durch diese zweistufige Bewegung des Drehhebels in zwei entgegengesetzte Richtungen zum Entriegeln der Schlösser wird sichergestellt, dass kein versehentliches vollständiges Entriegeln der Klappe durch Entriegeln der Schlösser erfolgt.
Die Schließanordnung mit dem Drehhebel und der Betätigungsvorrichtung kann so angeordnet werden, dass der Drehhebel von außerhalb des Fahrzeugs zugänglich ist. Beispielsweise ist der Drehhebel im Bereich des Kühlergrills greifbar. Alternativ kann der Drehhebel z.B. auch vom Fahrzeuginnenraum greifbar sein.
Um ein unbefugtes Entriegeln zu verhindern, ist die schaltbare Kupplung vorteilhaft. Solange sich die Kupplung im ausgekuppelten Zustand befindet, führt jedwede, unbefugte Betätigung des Drehhebels zu keiner Kraftübertragung bzw. Momentenübertragung auf die Betätigungsvorrichtung. Demzufolge werden die Schlösser nicht entriegelt.
Die Schließanordnung umfasst vorzugsweise eine Basis, auf der der Drehhebel und/oder die Betätigungsvorrichtung gelagert sind und gegebenenfalls auch die Kupplung montiert ist. Diese Basis kann ein eigenständiges, an der Karosserie des Fahrzeugs zu befestigendes Bauteil sein. Alternativ kann die Basis auch integraler Bestandteil der Karosserie oder eines sonstigen Teils des Fahrzeugs sein.
Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Drehhebel und/oder die Betätigungsvorrichtung federbelastet ist/sind und durch diese Federbelastung in die Ausgangsstellung zurückbewegt wird/werden.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Kupplung einen elektrisch ansteuerbaren Aktor zum Schalten der Kupplung aufweist. Der Aktor ist beispielsweise ein Elektromotor oder ein elektromagnetisch wirkender Aktor. Mittels dieses Aktors ist vorzugsweise ein Stift ein- und ausfahrbar. Mittels dieses Stiftes erfolgt eine Kupplung des Drehhebel und der Betätigungsvorrichtung, wie dies noch im Detail beschrieben wird.
Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Aktor mittels einer Zentralverriegelung des Fahrzeugs ansteuerbar ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das Öffnungssignal der Zentralverriegelung, welches beispielsweise dazu genutzt wird, die Türen zu entriegeln, die Kupplung zum Einkuppeln ansteuert. Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass das Schließsignal der Zentralverriegelung die Kupplung zum Auskuppeln ansteuert.
Zusätzlich oder alternativ zur Ansteuerung über die Zentralverriegelung kann die Kupplung auch anderweitig angesteuert werden, beispielsweise durch ein manuell im Fahrzeuginneren vom Fahrer auslösbares Signal und/oder über eine entsprechende Taste am Funkschlüssel.
Wie beschrieben, umfasst die Kupplung vorzugsweise einen ausfahrbaren Stift. Beispielsweise ist die Kupplung ähnlich der über die Zentralverriegelung steuerbaren Verriegelung an einem Tankdeckel ausgebildet. Auch am Tankdeckel kommen Aktoren zum Einsatz, die über einen ausfahrbaren Stift den Tankdeckel verriegeln und durch Zurückziehen des Stiftes die Öffnung des Tankdeckels freigeben. Ein ähnliches Bauteil kann im Rahmen vorliegender Erfindung für die Kupplung genutzt werden. Der ausfahrbare Stift der Kupplung fährt beim Einkuppeln in eine Aussparung des Drehhebels und/oder in eine Aussparung der Betätigungsvorrichtung ein. Ist beispielsweise die Kupplung auf dem Drehhebel angeordnet, so kann der Stift in eine Aussparung der Betätigungsvorrichtung ein- und ausfahren, um so einzukuppeln und auszukuppeln. Ebenso kann die Kupplung auf der Betätigungsvorrichtung angeordnet werden, wobei dann der Stift zum Ein- und Auskuppeln in die Aussparung des Drehhebels ein- und ausfährt. Gemäß einer dritten Variante kann die Kupplung unabhängig von Drehhebel und Betätigungsvorrichtung
angeordnet sein und beim Einkuppeln durch koaxiale Aussparungen des
Drehhebels und der Betätigungsvorrichtung einfahren und zum Auskuppeln aus beiden der Aussparungen wieder ausfahren.
Die Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise über zwei gegenläufige Zugmittel mit den Schlössern, insbesondere den beiden Schlössern, verbunden. Bei den Zugmitteln handelt es sich beispielsweise um Bowdenzüge. Von der Betätigungsvorrichtung erstreckt sich somit vorzugsweise ein erstes Zugmittel zum ersten Schloss und ein zweites Zugmittel zum zweiten Schloss. Die Schlösser sind vorzugsweise jeweils so ausgebildet, dass durch Ziehen an den Zugmitteln die Schlösser entriegeln bzw. öffnen und im entriegelten Zustand bleiben, bis die Klappe geöffnet und wieder geschlossen wird. Erst durch Schließen der Klappe rasten die Schlösser wieder in ihren verriegelten Zustand ein.
Die beiden Zugmittel verlaufen von der Betätigungsvorrichtung gegenläufig zum jeweiligen Schloss. Dadurch wird erreicht, dass durch Bewegung, insbesondere Drehbewegung, der Betätigungsvorrichtung in die eine Richtung nur das eine Zugmittel gezogen wird und somit nur das eine Schloss entriegelt wird. Erst durch Bewegung, insbesondere Drehbewegung, der Betätigungsvorrichtung in die entgegengesetzte Richtung erfolgt die Übertragung der Zugkraft über das zweite Zugmittel auf das zweite Schloss.
Die Befestigung der beiden Zugmittel an der Betätigungsvorrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass kein Schub (auch: Druck) auf die Zugmittel übertragen werden kann. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Betätigungsvorrichtung eine Aufnahmenut aufweist. In dieser Aufnahmenut befinden sich die Köpfe der beiden Zugmittel. Wenn die Köpfe am Ende der Aufnahmenut anliegen, kann eine Zugkraft auf das jeweilige Zugmittel übertragen werden. Bei entgegengesetzter Bewegungsrichtung gleitet der Kopf des Zugmittels in der Aufnahmenut, so dass kein Schub übertragbar ist.
Die beiden Drehachsen von Betätigungsvorrichtung und Drehhebel sind vorzugsweise koaxial angeordnet. Insbesondere ist eine gemeinsame Welle vorgesehen, auf der die Betätigungsvorrichtung und der Drehhebel gelagert sind.
Am Drehhebel befindet sich vorzugsweise ein ausziehbarer Verlängerungshebel. Der Verlängerungshebel ist bevorzugt federbelastet, sodass er wieder in die Ausgangslage zurückkehrt. Dieser ausziehbare Verlängerungshebel kann manuell von der zu bedienenden Person herausgezogen werden, so dass sich die Hebellänge vergrößert, wodurch weniger Kraft zum Betätigen der Mechanik notwendig ist. Insbesondere befindet sich die Schließanordnung im vorderen Bereich des Fahrzeugs, beispielsweise im Bereich des Kühlergrills.
Dementsprechend ist der Verlängerungshebel nach vorne aus dem Fahrzeug herausziehbar.
Die Erfindung umfasst ferner ein Fahrzeug mit einer Klappe. Bei der Klappe handelt es sich insbesondere um die Frontklappe des Fahrzeugs. Ferner umfasst das Fahrzeug eine Schließanordnung, wie sie vorab beschrieben wurde.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Kupplung der Schließanordnung mittels der Zentralverriegelung des Fahrzeugs schaltbar ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Schließanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
Figur 2 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Schließanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel in einer Grundstellung,
Figur 3 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Schließanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel im ausgekuppelten Zustand,
Figur 4 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Schließanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel im eingekuppelten Zustand, und
Figur 5 den in Figur 2 gekennzeichneten Schnitt A-A in schematischer Darstellung.
Figur 1 zeigt ein Fahrzeug 100 mit einer Klappe 101. Bei der Klappe 101 handelte es sich um die Frontklappe des Fahrzeugs 100.
Das Fahrzeug 100 umfasst eine Schließanordnung 1 gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel. Die Schließanordnung 1 umfasst zwei voneinander beabstandete Schlösser 2 zum Verriegeln der Klappe 101. Des Weiteren umfasst die Schließanordnung 1 eine Öffnungsvorrichtung 3, die über zwei Zugmittel 4 mit den beiden Schlössern verbunden ist.
Figuren 2 bis 5 zeigen in schematischen Darstellungen die Schließanordnung 1. Im Folgenden wird, soweit nicht anders erwähnt, stets auf die Figuren 2 bis 5 Bezug genommen. Figur 2 zeigt dabei die Schließanordnung 1 in einer Grundstellung. Figur 3 zeigt die Schließanordnung 1 in einem betätigten aber ausgekuppelten Zustand - ohne Schlossbetätigung. Figur 4 zeigt die Schließanordnung 1 in einem betätigten eingekuppelten Zustand wobei eines der Schlösser betätigt wurde. Figur 5 zeigt den in Figur 2 gekennzeichneten Schnitt A-A.
Die Schließanordnung 1 umfasst eine Basis 5. Die Basis 5 wird in der Karosserie des Fahrzeugs 100 montiert oder ist integraler Bestandteil der Karosserie. Auf der Basis 5 befindet sich ein Drehhebel 6, der um eine Drehachse 11 drehbeweglich gelagert ist. Aus dem Drehhebel 6 kann ein Verlängerungshebel 7 ausgezogen werden, um die Hebellänge zu vergrößern und somit die Bedienkraft zu reduzieren. Nicht dargestellt ist, dass der Verlängerungshebel 7 federbelastet zurückstellbar sein kann.
Des Weiteren befindet sich auf der Basis 5 eine Betätigungsvorrichtung 8, ausgebildet als drehbar gelagerter Hebel. Die Betätigungsvorrichtung 8 ist ebenfalls um die Drehachse 11 drehbar gelagert.
Die Betätigungsvorrichtung 8 weist eine Aufnahmenut 9 auf. Diese Aufnahmenut 9 erstreckt sich in einer zur Drehachse 11 senkrechten Richtung. Die Aufnahmenut 9 kann alternativ auch kreisförmig sein. In der Aufnahmenut 9 befinden sich Zugmittelköpfe 10 der beiden Zugmittel 4. Von der Betätigungsvorrichtung 8 bzw. von der Aufnahmenut 9 erstrecken sich die beiden Zugmittel 4 gegenläufig zu den beiden in Figur 1 dargestellten Schlössern 2.
Des Weiteren zeigen die Figuren eine Kupplung 12, deren Funktion schematisch in Figur 5 dargestellt ist. Demgemäß weisen der Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 jeweils eine Aussparung 15 auf. In der Grundstellung gemäß Figur 2 sind die beiden Aussparungen 15 deckungsgleich. Die Kupplung
12 weist einen Aktor 13 auf, der ansteuerbar ist. Beispielsweise ist der Aktor 13 ein Elektromotor oder ein elektromagnetischer Aktor. Die Kupplung 12 umfasst einen Stift 14, der mittels des Aktors 13 ein- und ausfahrbar ist. Wenn der Stift 14 durch beide Aussparungen 15 ragt, sind der Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 miteinander eingekuppelt; eine Drehbewegung des Drehhebels 6 führt zu einer Drehbewegung der Betätigungsvorrichtung 8. Wenn der Stift 14 zurückgezogen wird und dabei aus zumindest der Aussparung 15 des Drehhebels 6 ausfährt, sind der Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 ausgekuppelt und es kann keine Drehbewegung übertragen werden. Der Aktor
13 ist an der Basis 5 befestigt und der Stift 14 bewegt sich durch die Auskröpfung immer mit der Betätigungsvorrichtung 8 mit; bzw. im eingekuppelten Zustand mit dem Drehhebel 6 und der Betätigungsvorrichtung 8.
In der schematischen Darstellung nach Figur 5 befindet sich die Kupplung 12 an der Betätigungsvorrichtung 8. Es ist jedoch auch jede andere Anordnung der Kupplung möglich, wie dies im allgemeinen Teil der Beschreibung erklärt wurde.
In der Darstellung nach Figur 3 ist die Kupplung 12 ausgekuppelt. Eine Bewegung des Drehhebels 6 führt somit zu keiner Bewegung der
Betätigungsvorrichtung 8 und somit zu keiner Kraftübertragung über die Zugmittel 4 auf die beiden Schlösser 2. Die beiden Schlösser 2 bleiben dadurch im verriegelten Zustand.
Figur 4 verdeutlicht den eingekuppelten Zustand. Eine Drehbewegung des Drehhebels 6 führt hier zu einer Drehbewegung der Betätigungsvorrichtung 8. Bei der in Figur 4 dargestellten Verdrehung wird das in der Figur unten dargestellte Zugmittel 4 auf Zug belastet. Der Kopf 10 des oberen Zugmittels 4 gleitet in der Aufnahmenut 9, so dass kein Schub bzw. Druck auf dieses Zugmittel 4 übertragen wird. Zum Öffnen des zweiten Schlosses 2 wird der Drehhebel 6 in der Gegenrichtung bewegt, so dass sich die Betätigungsvorrichtung 8 bezüglich der Darstellung in Figur 4 nach unten bewegt und somit auch das obere Zugmittel 4 gezogen wird. Nicht dargestellt sind Rückstellfedern die den Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 selbsttätig in ihre Ausgangslage zurückstellen. Solche Rückstellungen sind z. B. bei Fahrzeugtürschließzylindern bekannt, wo der Schlüssel nur in einer Position abgezogen werden kann und werden hier nicht weiter erläutert. Somit ist sichergestellt das der Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 bei nicht betätigtem Drehhebel 6 immer die korrekte Position zueinander behalten und somit der Stift 14 beim Betätigen des Aktors 13 einkuppeln kann.
Das Ausführungsbeispiel zeigt schematisch zwei koaxial gelagerte Elemente, nämlich den Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8, die über eine Kupplung 12 mit einem Stift 14 miteinander verbunden werden können. Allerdings ist im Rahmen der Erfindung nicht zwingend vorgesehen, dass der Drehhebel 6 und die Betätigungsvorrichtung 8 koaxial gelagert sind. Die Übertragung des Drehmoments vom Drehhebel 6 auf die Betätigungsvorrichtung 8 muss auch nicht direkt über die Kupplung 12 bzw. den Stift 14 erfolgen. Es können zwischen dem Drehhebel 6 und der Betätigungsvorrichtung 8 auch weitere Bauteile angeordnet werden, so dass das Drehmoment über diese weiteren Bauteile indirekt auf die Betätigungsvorrichtung 8 übertragbar ist.
Eines der beiden Schlösser 2 oder beide Schlösser 2 können einen Sensor zur Verriegelungszustandsabfrage aufweisen. Dieser zumindest ein Sensor ist mit
einem Steuergerät des Fahrzeugs verbunden, so dass der Verriegelungszustand des Schlosses bzw. der beiden Schlösser im Fahrzeug angezeigt und/oder anderweitig verwendet werden kann.
Mit der hier gezeigten Erfindung kann die Frontklappe vom Innenraum entriegelt werden (z. B. über einen Schalter) und dann von außen geöffnet werden. Ferner kann die Frontklappe bei entriegeltem Fahrzeug geöffnet werden und bei verriegeltem Fahrzeug über die Fernbedienung entriegelt werden. Beim Verriegeln des Fahrzeuges wird immer alles verriegelt - inklusive der Frontklappe (Diebstahlsicherheit).
Ferner können Vorschriften hinsichtlich Stauraum eingehalten werden; wenn der Raum unter der Frontklappe als „sonstiger Stauraum“ verendet wird (z. B. bei Fahrzeugen mit Heckmotor oder kleinen Elektromotor bzw. Nabenmotoren usw.), kann durch das Anbringen von einem nur vom Stauraum aus zu bedienenden Betätigungsmittel direkt an der Betätigungsvorrichtung 8 (analoge Verwendung wie bei Heckklappen) ermöglicht werden, dass die Schließanordnung vom Stauraum aus geöffnet werden kann.
Bezugszeichenliste:
1 Schließanordnung
2 Schlösser
3 Öffnungsvorrichtung
4 Zugmittel
5 Basis
6 Drehhebel
7 Verlängerungshebel
8 Betätigungsvorrichtung
9 Aufnahmenut
10 Zugmittelköpfe
11 Drehachse
12 Kupplung
13 Aktor
14 Stift
15 Aussparungen
100 Fahrzeug
101 Klappe