Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat unter Verwendung einer Umkehrosmosezelle sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ammoniummetawolframat (AMW) wird unter anderem für die Herstellung von Katalysatoren verwendet. Für die Herstellung von Ammoniummetawolframat stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die in die Kategorien der festen und flüssigen Stoffumwandlung unterteilt werden können. Typischerweise umfasst die Feststoffumwandlung ein thermisches Abbauverfahren von Ammoniumparawolframat (APW), während bei Umwandlung in flüssiger Phase Ammoniumparawolframat durch Ansäuern zu Ammoniummetawolframat abgebaut wird.
DE 37 43 267 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat mit einem Glühverlust von 5,6 bis 5,9 Gew.-% durch Anglühen von Ammoniumparawolframat in Röstaggregaten bei Temperaturen von 150 bis 400 °C und anschließendem Laugen des erhaltenen Röstprodukts mit Wasser, wobei zum Erhalt des angestrebten Glühverlusts auch Röstprodukte mit einem Glühverlust von weniger als 5,6 Gew.-% und Röstprodukte mit einem Glühverlust von mehr als 5,9 Gew.-% anteilig so zusammengemischt werden können, dass der Glühverlust der Mischung im beanspruchten Bereich liegt und dadurch hohe Ausbeuten erhalten werden.
EP 0 193 171 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummeta wolframat aus Ammoniumparawolframat, das das Erwärmen von Ammoniumparawolframat bei einer Temperatur von 200 bis 400 °C, das Aufschließen des erwärmten Ammoniumparawolframats in Wasser zur Bildung einer wässrigen Ammoniummetawolframat-Lösung, das Verdampfen der Lösung von Ammoniummetawolframat zur Bildung einer konzentrierten Ammoniummetawolframat-Lösung, das Trennen von unlöslichem Material von der konzentrierten Ammoniummetawolframat-Lösung und das Kristallisieren von Ammoniummetawolframat aus der konzentrierten Ammoniummetawolframat- Lösung umfasst.
US 7,794,686 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat, das das Herstellen einer Mischung aus festem Ammoniumparawolframat und Wasser umfasst. Die Mischung wird mit einem Kationenaustauschmaterial in Kontakt gebracht um den pH-Wert der Mischung in einen Bereich abzusenken, in dem das Ammoniummetawolframat-Ion stabil ist und die Bildung von unlöslicher Wolframsäure verhindert wird. Die Mischung wird dann bei diesem pH-Wert gehalten, bis ein wesentlicher Teil des Ammoniumparawolframats in eine Ammoniummetawolframat-Lösung umgewandelt ist. Die Umsetzung dieses Verfahrens im großtechnischen Maßstab gestaltet sich aufgrund des verwendeten Ionenaustauschers als sehr aufwendig, da dieser mit Säure regeneriert werden muss und die dabei entstehenden Lösungen von Ammoniumsalzen nicht einfach an einen Vorfluter abgelassen werden können, sondern recycelt werden müssen.
EP 0 200 170 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummeta wolframat aus Ammoniumparawolframat, wobei das Verfahren das Rösten des Ammoniumparawolframats bei einer Temperatur von 275 bis 300 °C und das Bilden einer Aufschlämmung umfasst. Die Aufschlämmung wird auf 20% ihres ursprünglichen Volumens verdampft, um eine konzentrierte Ammoniummetawolframat-Lösung zu erhalten, aus der unlösliches Material abgetrennt wird. Als letzten Schritt umfasst das beschriebene Verfahren das Kristallisieren von Ammoniummetawolframat aus der konzentrierten Ammoniummetawolframat-Lösung. Im Rahmen des beschriebenen Verfahrens wird es als besonders vorteilhaft angesehen, die Laugung des Röstguts zur Erzielung hoher Gesamtausbeuten bei sehr niedrigen Konzentrationen von weniger als 12 g/L durchzuführen.
Diesen bekannten Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat ist gemein, dass sie aufgrund der erforderlichen Verdampfungsschritte nur unter erheblichem Energieaufwand durchgeführt werden können. Im Rahmen der aktuellen Bestrebungen, die Nachhaltigkeit etablierter Herstellungsprozesse zu verbessern, besteht daher der Bedarf nach einem Herstellungsverfahren von Ammoniummetawolframat, das mit weniger Energiebedarf auskommt.
Im Rahmen der Herstellung verschiedener Wolframatverbindungen wurden eine Reihe von alternativen Methoden zur Aufkonzentration beschrieben.
So offenbart US 5,178,848 ein Verfahren zur Herstellung von Lithiummetawolframat, bei dem eine wässrige Lösung aus Lithiummonowolframat mit einem Kationenextraktionsmittel behandelt wird um den pH-Wert der Lösung auf einen Wert von 3,5 bis 5,0 zu senken, um eine verdünnte Lösung von Lithiummetawolframat zu erhalten. In einem anschließenden Schritt wird die verdünnte Lösung durch Entfernen von Wasser aufkonzentriert, wobei hierzu Verdampfen durch Erhitzen, Vakuumbehandlung, Erhitzen im Vakuum, Umkehrosmose oder eine Kombination dieser Verfahren vorgeschlagen wird. Die Bildung von unerwünschtem Lithiumparawolframat wird durch Absättigung der Lithiumwolframatlösung mit kolloidalem Wolframtrioxid verhindert.
J-Q. Liu et al beschreiben in ihrem Aufsatz "Study on new method of the preparation of pure ammonium metatungstate (AMT) using a coupling process of neutralization - nanofiltration - crystallization", erschienen in Journal of Membrane Science 240 (2004) 1-9, ein Verfahren zur Herstellung von
Ammoniummetawolframat, bei dem eine wässrige Ammoniummetawolframat- Lösung mit Hilfe von Nanofiltration aufkonzentriert wird.
Der isopolyanionische Charakter der Salze der Wolframsäure führt dazu, dass die unterschiedlichen Metallsalze grundlegend andere Eigenschaften aufweisen, so dass in der Regel Erfahrungen und Kenntnisse, die bei der Herstellung eines Metallsalzes gewonnen wurden, nur in sehr begrenztem Umfang bei der Herstellung anderer Metallsalze herangezogen werden können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat bereitzustellen, das eine Alternative zu herkömmlichen Verfahren darstellt und den spezifischen Energieverbrauch senkt.
Es wurde überraschend gefunden, dass diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, dass die Aufkonzentration der Ammoniummetawolframat-Lösung bei der Herstellung von Ammoniummetawolframat unter Verwendung einer Umkehrosmosezelle erfolgt.
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniummetawolframat, bei dem eine wässrige Ammoniummetawolframat-Lösung (A) durch mindestens eine Umkehrosmosezelle unter Erhalt eines Konzentrats (K) und eines Permeats (P) geleitet wird.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass durch die Verwendung einer Umkehrosmosezelle eine konzentrierte Ammoniummetawolframat-Lösung erhalten wird, ohne dass es durch Gleichgewichtsverschiebungen aufgrund unterschiedlicher Permeabilitäten diverser Isopolywolframationen zu einer Verstopfung der Membran kommt. Entsprechend konnte auf diese Weise auf den energieintensiven Verdampfungsschritt verzichtet werden, der in herkömmlichen Verfahren einen wesentlichen Bestandteil bei der Herstellung von Ammoniummetawolframat bildet. Durch die Eliminierung des Verdampfungsschritts in der Herstellung von Ammoniummetawolframat ist es darüber hinaus gelungen, einen wesentlichen Engpass in der Produktion von Ammoniummetawolframat zu beseitigen, so dass nicht nur der spezifische Energiebedarf gesenkt wird, sondern auch durch kürzere Durchlaufzeiten die Produktionskapazität erhöht und die Fertigungskosten gesenkt werden können. Durch die Reduzierung des Energiebedarfs lässt sich gleichzeitig der C02-Ausstoß reduzieren, was unmittelbar zur Nachhaltigkeit des Herstellungsprozesses beiträgt.
Die Verwendung von Umkehrosmosezellen ist dem Fachmann generell bekannt. So beschreibt WO 2004/099087 ein Verfahren zur Aufbereitung nitrathaltiger Abwässer, bei dem die Abwässer nach einer Vorreinigung zum Entfernen von Fest oder Schwebstoffen und dem Abtrennen von Erdalkali- und Schwermetallionen über Fällung und Ionenaustausch sowie Austreiben von CO2 bei niedrigen pH- Werten durch mindestens eine Umkehrosmose- und/oder Elektrodialysezelle geleitet werden. Dabei werden vorzugsweise in einem mehrstufigen Gegenstrom prozess mittels Umkehrosmose NaN03-Konzentrationen von bis zu 200 g/L erhalten.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde nun erstmalig gefunden, dass die Umkehrosmose nicht nur auf einfache anorganische Salze in wässriger Lösung angewendet werden kann, sondern auch auf Isopolyanionen bildende Metalle, bei denen zum Teil komplizierte Gleichgewichte zwischen verschiedenen Spezies bestehen, die durch möglicherweise auftretende selektive Ionenpermeabilität der Membran nicht gestört werden dürfen.
Einfache Salze wie NaCI, NaNÜ3, Na2SÜ4, NH4CI, NH4NO3 oder (NH4)2S04 lösen sich in Wasser zum größten Teil unter Bildung einfacher Ionen. Das Vorliegen dieser
Ionen ist unabhängig von der Konzentration oder dem pH-Wert der Lösung. Bei Elementen, die komplizierte Isopolyanionen bilden, zu denen neben Vanadium, Niob, Tantal und Molybdän insbesondere auch Wolfram gehört, zeichnet sich ein anderes Bild.
Allgemein wird die Bildung der Isopolywolframate, ausgehend von monomerem WO42 nach folgender Gleichung formuliert: pH+ + C7WO42- = [ Hp-2r\Nq04q-r](2q-p)- + GH2O
Die auftretenden Gleichgewichte hängen vom pH-Wert, der Konzentration und der Temperatur der Lösung ab. Aufgrund der komplizierten Abhängigkeiten wurde daher offensichtlich bisher davon ausgegangen, dass die Verwendung einer Umkehrosmosezelle im Zusammenhang mit Isopolymetallaten aufgrund einer ionenselektiven Permeabilität zu lokalen Ausfällungen unerwünschter Verbindungen wie Wolframsäure oder Ammoniumparawolframat in der Zelle führt. Die vorliegende Erfindung überwindet dieses Vorurteil. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden überraschenderweise, entgegen den Bedenken des Standes der Technik, keinerlei Ausfällungen oder Verstopfungen der verwendeten Membranen beobachtet.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen eine Hochdruckumkehrosmosezelle zu verwenden. Daher ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei der die Umkehrosmose in einer Hochdruckumkehrosmosezelle, bevorzugt unter einem Druck von mehr als 50 bar, vorzugsweise mehr als 90 bar, besonders bevorzugt mehr als 100 bar, insbesondere mehr als 120 bar, speziell mehr als 150 bar durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist weithin den Vorteil auf, dass es auf herkömmliche Verfahren, in denen Ammoniummetawolframat ausgehend von Ammoniumparawolframat gewonnen wird, angewendet werden kann. Daher ist eine Ausführungsform bevorzugt, in der die wässrige Ammoniummetawolframat- Lösung (A) durch Kalzinierung von Ammoniumparawolframat*Tetrahydrat und Wasserlaugung des Kalzinationsgutes gewonnen wird.
Um Fest- und Schwebstoffe aus der wässrigen Ammoniummetawolframat-Lösung
(A) abzutrennen, kann diese einem Filtrationsschritt unterzogen werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Lösung (A) daher vor Durchführung der Umkehrosmose einem Filtrationsschritt unterzogen.
Durch den Einsatz der Umkehrosmosezelle in dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der energieintensive Verdampfungsschritt, der normalerweise zur Erzeugung einer konzentrierten Ammoniummetawolframat-Lösung erforderlich ist, nicht mehr nötig. Durch die Umkehrosmose wird mit deutlich reduziertem Energieaufwand eine konzentrierte Ammoniummetawolframat-Lösung erhalten, aus der im Laufe des weiteren Verfahrens das erwünschte Produkt isoliert werden kann, wobei Energieeinsparungen von mehr als 10% erzielt wurden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Ammoniummetawolframat entsprechend durch Abkühlung des nach der Umkehrosmose erhaltenen Konzentrats (K) gewonnen. Für geringere Qualitätsanforderungen besteht auch die Möglichkeit, Ammoniummetawolframat beispielsweise durch Sprühtrocknung der über die Umkehrosmose aufkonzentrierten Lösungen zu erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich besonders durch seine Energieeffizienz und die damit verbundene Nachhaltigkeit aus. Dies spiegelt sich auch in der Verfahrensführung wider. So ist eine Ausführungsform bevorzugt, in der das erhaltene Permeat in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt wird. Auf diese Weise kann zum einen eine hohe Effizienz sichergestellt werden und zum anderen die Produktion von Abwässern verringert werden. Es wurde überraschend gefunden, dass es erst nach vielen Zyklen, wenn sich Spurenverunreinigungen in der Mutterlauge angereichert haben könnten, erforderlich ist, ein Teil der Mutterlauge zur Abtrennung von Verunreinigungen auszuschleusen. Das in diesen Mutterlaugenanteilen enthaltene Wolfram wird vollständig wieder in den Prozess zur Herstellung von Ammoniumparawolframat, der Ausgangsverbindung zur Herstellung von Ammoniummetawolframat, zurückgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich als auch im Batch- oder Chargenbetrieb betrieben werden. Um eine effiziente Auslastung der Produktionsanlagen zu gewährleisten, wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise kontinuierlich betrieben.
Die überraschend hohe Effizienz der Umkehrosmose erlaubt eine einstufige Verfahrensführung, was insbesondere im Hinblick auf Kosten- und Zeitersparnis
von Vorteil ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren daher als einstufiger Prozess betrieben. Die Effizienz des Verfahrens wird vorzugsweise weiter dadurch gesteigert, dass das erhaltene Permeat vollständig in den Herstellprozess zurückgeführt wird, indem es zur Laugung des Kalzinationsgutes, also zur Herstellung der wässrigen Ammoniummetawolframat- Lösung (A), verwendet wird. Somit wurde überraschend gefunden, dass die Umkehrosmosezelle auch bei sehr hohen Drücken von 110 bar oder höher betrieben werden kann, wodurch Konzentrate mit einer Konzentration von mehr als 1200 g/L Ammoniummetawolframat erhalten werden können. Weiterhin hat sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung ein Produktverlust durch beispielsweise im Permeat enthaltendes Ammoniummetawolframat vermieden wird. Durch den kompletten Einsatz des Permeats in der Laugungsstufe kann auf eine Aufkonzentration des Ammoniummetawolframats im Permeat oder eine Rückführung des Permeats in weiter vorgelagerte Prozessstufen zur Herstellung von Ammoniumparawolframat verzichtet werden.
Um die Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter zu steigern, kann es als mehrstufiges Verfahren betrieben werden, das heißt, dass mehr als eine Umkehrosmosezelle durchströmt wird. Entsprechend ist eine Ausführungsform bevorzugt, in der das erfindungsgemäße Verfahren mehrstufig betrieben wird. Hierbei hat sich überraschend herausgestellt, dass die übliche Verfahrensweise, in der die Konzentrat- und Permeatströme gegenläufig geführt werden, im erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich ist. Die mehrstufige Verfahrensführung unter Verwendung mehrerer, vorzugsweise in Reihe geschalteter, Umkehrosmosezellen hat weiterhin den Vorteil, dass die Umkehrosmosezellen individuell an die entsprechenden Erfordernisse angepasst werden können. Daher ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei der bei mehrstufiger Verfahrensführung die Umkehrosmosezellen bei unterschiedlichen Drücken betrieben werden.
Die Umkehrosmose wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere zur Erzeugung einer konzentrierten Ammoniummetawolframat- Lösung eingesetzt, aus der das gewünschte Produkt Ammoniummetawolframat gewonnen wird. An die Herstellung der wässrigen Ammoniummetawolframat- Lösung sind keine besonderen Anforderungen zu stellen. Vielmehr wurde
überraschend gefunden, dass auch hochverdünnte Lösungen, wie sie im Stand der Technik als vorteilhaft beschrieben werden, die nur geringe Konzentrationen an Ammoniummetawolframat enthalten, effizient umgesetzt werden können. In diesem Fall hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zunächst mehrere Umkehrosmosezellen parallel und dann solche Blöcke wiederum stufenweise in Reihe zu schalten. Mit steigender Stufenzahl kann dabei die Anzahl der pro Stufe parallelgeschalteten Zellen abnehmen. In dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch besonders verdünnte Ammoniumwolframtat-Lösungen eingesetzt werden, wie sie bei einigen Herstellungsverfahren erhalten werden. Zur Aufkonzentration solcher Lösungen, insbesondere besonders verdünnter Ammoniummetawolframat-Lösungen, die weniger als 100 g/L oder sogar weniger als 50 g/L oder sogar weniger als 25 g/L enthalten, sieht das erfindungsgemäße Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsform vor, dass mehrere Umkehrosmosezellen parallel verschaltet und der hierdurch entstehende Block in Reihe einer einzelnen Umkehrosmosezelle vorgeschaltet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Konzentration an Ammoniummetawolframat in der wässrigen Lösung (A), vor Durchlaufen der Umkehrosmosezelle, 150 bis 550 g/L, vorzugsweise 250 bis 500 g/L, besonders bevorzugt 200 bis 300 g/L. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz der Umkehrosmosezelle ist es überraschend möglich, besonders hochkonzentrierte Ammoniummetawolframat-Lösungen zu erhalten und so eine effiziente Verfahrensführung zu erreichen. Daher ist eine Ausführungsform bevorzugt, in der die Konzentration an Ammoniummetawolframat in dem Konzentrat (K), nach Durchlaufen der Umkehrosmosezelle, mindestens 1200 g/L, vorzugsweise mindestens 1500 g/L beträgt.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich weiterhin als unkritisch erwiesen, wenn die wässrige Lösung (A) geringe Mengen an Ammoniumfremdsalzen wie NH4CI, NH4NO3 oder (NH4)2S04 enthält, wie sie bei einigen Verfahren zur Herstellung der wässrigen Lösung (A) anfallen. Hier hat sich überraschend gezeigt, dass es durch die Anwesenheit der Fremdsalze zu keiner Beeinträchtigung im erfindungsgemäßen Verfahren kommt.
An die Umkehrosmosezelle, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, sind keine besonderen Anforderungen zu stellen. Es hat sich jedoch als
vorteilhaft erwiesen, wenn eine Umkehrosmosezelle verwendet wird, die Membranen in Formen eines Wickelmoduls enthält. Daher ist eine Ausführungsform bevorzugt, in der die Umkehrosmosezelle mindestens eine Membran in Form eines Wickelmoduls enthält (spiral wound membrane).
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer Umkehrosmosezelle bei der Herstellung von Ammoniummetawolframat. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Umkehrosmosezelle um eine Hochdruckumkehrosmosezelle, die vorzugsweise mindestens eine Membran in Form eines Wickelmoduls enthält.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Vorrichtung mindestens eine Umkehrosmosezelle, vorzugsweise eine Hochdruck umkehrosmosezelle enthält.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf Figur 1 und das folgende Beispiel näher beschrieben, wobei dies jedoch in keinster Weise als Einschränkung des Erfindungsgedanken zu verstehen ist.
Ein Vorratsbehälter (1), welcher mit Rührer (2) und Wärmetauscher (3) ausgestattet ist, wird zunächst über das Ventil (4) bis zu seinem maximalen Arbeitsvolumen mit verdünnter AMW-Lösung gefüllt. Nach erfolgter Befüllung fördert die Dosierpumpe (5) die im Vorratsbehälter (1) befindliche Lösung einer Hochdruckpumpe (6) zu, welche die sogenannte Feed-Lösung in einen von der Kreislaufpumpe (7) getriebenen internen Kreislauf weiter gibt, in dem der Feed mit Konzentratrücklauf vermischt wird und einer Hochdruckumkehrosmosezelle (8) zugeführt wird, welche in einem Druckrohr ein oder mehrere Wickelmodule, bestehend aus semipermeablen Membranen (9) und Stützstrukturen, enthält. Durch die Membran tritt Wasser hindurch, welches das Gesamtsystem drucklos als Permeatstrom (10) verlässt. Im internen Kreislauf wird über die Druckregelung (12) und das Regelventil (13) der verbliebene Konzentratstrom (11) aufgeteilt in rückgeführtes Konzentrat (17) für den inneren Kreislauf und ausgeschleustes Konzentrat (14). Wird die Anlage im Batchmodus betrieben, läuft das aus dem inneren, durch Pumpe (7) aufrechterhaltenen Kreislauf ausgeschleuste Konzentrat (14) drucklos bei geschlossenem Ventil (15) und geöffnetem Ventil (16) in den Vorratsbehälter (1) zurück. In diesem sinkt im Batchmodus der Füllstand aufgrund
der aus dem Gesamtsystem über die äußere Bilanzgrenze ausgeschleusten Permatmenge ab, so dass die AMW-Konzentration im Laufe der Zeit bis auf einen gewünschten, vorgegebenen Wert steigt und die batchweise Aufkonzentrierung beendet ist. Die interne Zirkulationspumpe (7) und insbesondere die Hochdruckpumpe (6) führen dem inneren Kreislauf Arbeit zu, was zu einer deutlichen Erwärmung führt. Ein Teil dieser überschüssigen Energie wird als Wärme mit dem Permeatfluss aus dem Gesamtsystem über die äußere Bilanzgrenze abgeführt, der Rest wird dem rücklaufenden Konzentrat (14) über den Wärmetauscher (3) entzogen. Eine konstante Temperatur im inneren Kreislauf wird durch die Temperaturregelung (18) gewährleistet, mit der der Kühlwasserzufluss gesteuert wird.
Alternativ kann das beschriebene System auch in einem kontinuierlichen Modus betrieben werden, indem dem Vorratsbehälter (1) über das Ventil (4) permanent Feed-Lösung (verdünnte AMW-Lösung) zugeführt und das gebildete Konzentrat bei geschlossenem Ventil (16) durch das geöffnete Ventil (15) ebenso wie das Permeat abgeführt wird.
Beispiel
Der Vorratsbehälter (1) wurde mit 500 Litern verdünnter AMW-Lösung der Dichte 1,20 g/cm3 (bei 20 °C) befüllt. Die Konzentration betrug 242,5 g AMW/L. Bei einem vorgegebenen Druck von 110 bar, geregelt durch den Druckregler (12), wurde die ein Konzentrat mit einer Dichte von 2,40 g AMW/L (gemessen bei 35 °C) hergestellt. Die Konzentration an AMW betrug 1682 g AMW/L. Es wurden ca. 427 Liter Permeat abgetrennt. Eine Analyse des Permeats zeigte einen Wolframgehalt von 1,35 g/L (0,64 %), ohne dass eine Veränderung des NH4/W-Verhältnisses beobachtet wurde. Der Ammoniumgehalt, bestimmt nach Kjelldahl, betrug 0,067 g/L. Wie die Analyse des Permeats zeigt, hat durch den geringen Verlust an Wolfram keine nennenswerte Änderung der chemischen Zusammensetzung stattgefunden. Da die chemische Zusammensetzung unverändert geblieben ist, konnte das Permeat im laufenden Betrieb zum Ansetzen der verdünnten AMW- Lösung komplett recycelt werden. Der geringe Verlust von Wolfram durch die Membran von weniger als 1% zeigt als weiteren Vorteil die wirtschaftlichen Vorteile, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbunden sind.
Wie aus dem beschriebenen Beispiel ersichtlich, kommt es durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung nur zu einem sehr geringen Verlust an
io
Wolfram, wobei gleichzeitig hohe Konzentrationen an Ammoniummetawolframat erreicht werden können.