Beschreibung
Verfahren zur Prüfung einer Registerhaltigkeit von auf zwei gegenüberliegenden Seiten eines Bedruckstoffes zu druckenden Druckbildern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung einer Registerhaltigkeit von auf zwei gegenüberliegenden Seiten eines Bedruckstoffes zu druckenden Druckbildern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Zur Sicherung der Qualität von mit einer Rotationsdruckmaschine produzierten
Druckerzeugnissen ist es notwendig, die Registerhaltigkeit von Druckbildern eines in der Rotationsdruckmaschine beidseitig, d. h. auf zwei gegenüberliegenden Seiten bedruckten Bedruckstoffes zu prüfen. Diese Prüfung, die gerade bei der Produktion teurer, z. B. im Wertdruck oder im hochwertigen Verpackungsdruck zu produzierender Druckerzeugnisse notwendig ist, erfolgt zumindest beim Einrichten der Rotationsdruckmaschine, also bevor die Rotationsdruckmaschine in Produktion, d. h. in ihren Fortdruck geht, wobei beim Einrichten am Produktionsprozess beteiligte Baugruppen der Rotationsdruckmaschine in ihrem Zusammenwirken derart eingestellt werden, dass Makulatur aufgrund mangelnder Registerhaltigkeit möglichst vermieden wird. Unter dem Begriff Register wird hier ein Zueinanderpassen von auf Vorder- und Rückseite des Bedruckstoffes gedruckten Druckbildern verstanden. Dies bedeutet, dass auf den beiden gegenüberliegenden Seiten des Bedruckstoffes gedruckte Druckbilder hinsichtlich ihrer relativen Lage zueinander vorzugsweise unter Berücksichtigung zuvor festgelegter Toleranzen in einem
vorgegebenen Verhältnis stehen müssen, wobei dieses Verhältnis im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine möglichst unverändert bleiben soll, da sich eine Abweichung von einem für dieses Verhältnis vorgegebenen Sollwert, insbesondere eine über die zuvor festgelegten Toleranzen hinausgehende Abweichung als qualitätsmindernd auswirkt. Das die relative Lage von beiderseits des Bedruckstoffes gedruckten Druckbildern betreffende Verhältnis besteht z. B. darin, dass diese Druckbilder möglichst deckungsgleich oder
einander zu einer einzigen geometrischen Figur ergänzend oder z. B. in ihrer jeweiligen Lage voneinander getrennt in einem z. B. durch den Sollwert vorgegebenen festen Abstand zueinander angeordnet sind. Die Druckbilder können z. B. als beliebige geometrische Figuren bzw. Bildelemente oder Ornamente oder als Schriftzeichen oder als Symbole oder als Pagina oder als ein kompletter Satzspiegel ausgebildet sein. Bei dem Druckbild kann es sich um ein Sicherheitsmerkmal z. B. einer Banknote oder eines anderen Wertdokumentes handeln. Dieses Sicherheitsmerkmals ist z. B. dergestalt, dass sich auf der Vorder- und Rückseite an einer Stelle der Banknote oder des
Wertdokumentes z. B. Teilornamente befinden, die sich gegen eine Lichtquelle betrachtet, d. h. in einer Durchsicht, zu einem Gesamtornament ergänzen. Solche
Sicherheitsmerkmale werden vorzugsweise in einem sogenannten
Simultandruckverfahren produziert. Der Bedruckstoff ist vorzugsweise als mindestens ein Druckbogen ausgebildet und besteht z. B. aus Papier, Pappe oder Karton.
Durch die DE 102 60 124 A1 ist ein Durchsichtssicherheitselement für Wertdokumente bekannt, welches auf zwei gegenüberliegenden Seiten eines transluzenten
Trägermaterials einander überlagernde Muster aufweist, wobei sich die beiden Muster bei registergenauer Anordnung zu einem vollständigen Bild ergänzen.
Durch die DE 10 2007 053 594 A1 ist eine Einrichtung zur Bestimmung des
Wendepassers bei einem beidseitig bedruckten Druckbogen bekannt, bei welchem ein erstes Passerelement auf einer Schöndruckseite und ein zweites Passerelement auf einer Widerdruckseite des Druckbogens beleuchtbar und die beleuchteten Passerelemente hinsichtlich ihrer Lage zueinander vergleichbar sind, mit einer eine Aufnahme zur
Einführung eines die Passerelemente tragenden Druckbogens aufweisenden
Strahlumlenkeinrichtung, welche die von den beleuchteten Passerelementen reflektierten Bilder übereinander oder nebeneinander spiegelt, sodass die Lage der Passerelemente von einer Beobachtungseinrichtung auswertbar ist.
Durch die DE 199 45 979 C1 ist eine Vorrichtung zur Messung von Messmarken auf einer Druckproduktoberseite und einer Druckproduktunterseite in Bezug zueinander und zu einer Druckproduktkante bekannt, bestehend aus zwei Messwertaufnehmern, die je einer Bedruckstoffseite zugeordnet sind, mindestens einem Bezugsmarkenträger und einer Klemmeinrichtung, wobei die Klemmeinrichtung aus zwei Klemmelementen besteht, wobei die Klemmelemente um eine gemeinsame Lagerachse einer Lagerung drehbar zueinander gelagert sind, wobei die Klemmelemente in der Lagerachse verlaufend je eine Längsspaltöffnung aufweisen, die zusammengeklappt einen Klemmspalt bilden, wobei das Druckprodukt in diesen Klemmspalt einführbar sowie durch Verdrehen der
Klemmelemente fixierbar und die Messmarken einschließlich der Druckproduktkante im Bereich der Längsspaltöffnung liegen.
Durch die DE 298 07 663 U1 ist eine Einrichtung zur Bestimmung des Wendepassers bei auf der Schön- und der Widerdruckseite bedruckten Bogen bekannt, wobei eine der Schön- und eine der Widerdruckseite des Bogens zugeordnete Meßeinrichtung zur Erfassung der Position von Punkten auf der Schön- und Widerdruckseite des Bogens vorgesehen ist, wobei der Bogen zwischen die beiden Meßeinrichtungen einlegbar und in einer für die Messung vorgesehenen Position fixierbar ist.
Durch die DE 298 19 735 U1 ist eine Einrichtung zur Bestimmung eines Wendepassers bei einem beidseitig bedruckten Bogen bekannt, bei welchem ein erstes Passerelement auf der Schön- und ein zweites Passerelement auf der Widerdruckseite des Bogens beleuchtbar sind und die beleuchteten Passerelemente hinsichtlich ihrer Lage zueinander vergleichbar sind, wobei eine eine Bogenaufnahme zur Einführung eines die
Passerelemente tragenden Bogenabschnittes aufweisende Strahlumlenkeinrichtung die von den beleuchteten Passerelementen reflektierten Bilder derart über- oder
nebeneinander spiegelt, daß die Lage des Passerelementes der Schöndruckseite und die Lage des Passerelementes der Widerdruckseite zueinander von einer
Beobachtungseinrichtung auswertbar sind.
Durch die JP H05 254 105 A ist eine Registermarkeninspektionsvorrichtung bekannt, welche ein Positionsverhältnis zwischen Registermarken auf einer Frontseite und einer Rückseite eines Druckerzeugnisses inspiziert, wobei die
Registermarkeninspektionsvorrichtung zwei Objektive aufweist, welche von den Registermarken auf der Frontseite und der Rückseite des Druckerzeugnisses jeweils ein Abbild erzeugen und die sich gegenüberliegend angeordnet sind.
Durch die DE 103 22 547 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung und Korrektur von Registerabweichungen bei beiderseitig in Bogendruckmaschinen bedruckten Bogen mit einer einen Messtisch und einen zweidimensional parallel zum Messtisch beweglichen Messkopf aufweisenden Messeinrichtung für die Bogenkontrolle bekannt, wobei der Messtisch vertikale und horizontale Bogenanschläge außerhalb des maximalen
Bogenformates aufweist und das Positioniersystem des beweglichen Messkopfes die Lage von Messpunkten auf dem Bogen mit einer Genauigkeit von 1/100 mm erfassen kann, mit folgenden Schritten:
- Aufdrucken von Registermarken auf die Bogenvorder- und die -rückseite während des Vorder- und Rückseitendruckes in einer Bogendruckmaschine,
- Auflegen des Bogens auf den Messtisch und Anlegen des Bogens an horizontalen und vertikalen Bogenanschlägen, die derselben Bogenecke zugeordnet sind,
- Ermittlung des horizontalen und vertikalen Abstandes der dieser Bogenecke zugeordneten Registermarke auf der Bogenvorderseite von den nächstliegenden Seitenkanten des Bogens mittels eines Positioniersystems des Messkopfes,
- Wendung des Bedruckstoffbogens und Anlegen derselben Bogenecke an den in Wenderichtung gegenüber liegenden Anschlägen,
- Ermittlung des horizontalen und vertikalen Abstandes der Registermarke, die auf der Bogenrückseite derselben Bogenecke zugeordnet ist, von den nächstliegenden
Seitenkanten des Bogens mittels des Positioniersystem des Messkopfes,
- Berechnung der Lagedifferenzen zwischen den Registermarken auf der Bogenvorder-
und -rückseite,
- Lagekorrektur der Druckzylinder auf der Basis der ermittelten Lagedifferenzen zur Herstellung der Deckungsgleichheit der Registermarken.
Durch die EP 2 447 071 A1 ist eine Seitenregisterkorrekturvorrichtung bekannt mit einer Registerkorrektureinheit, die im Stande ist, eine Registerbewegung einer Faserbahn durch jede mehrerer Druckeinheiten zu korrigieren, und einer Auffächerkorrektureinheit, die im Stande ist, eine Weite der Faserbahn zu korrigieren, die in eine Weitenrichtung gestreckt wird, wobei die Seitenregisterkorrekturvorrichtung aufweist: a) eine
Registerdetektier- und -abschatzeinheit, die im Stande ist, einen Registerkorrekturbetrag durch die Registerkorrektureinheit basierend auf zumindest zwei Registermarkierungen abzuschätzen und zu detektieren, die auf die Faserbahn durch jede der Druckeinheiten gedruckt sind, wenn mehrere Druckeinheiten auf eine sich fortbewegende Faserbahn zum Durchführen einer Korrektur durch die Registerkorrektureinheit und die
Auffächerkorrektureinheit drucken; b) eine Registerkorrektursteuereinheit, die im Stande ist, automatisch die Registerkorrektureinheit in Echtzeit basierend auf dem
Registerkorrekturbetrag zu steuern, der durch die Registerdetektier- und -abschätzeinheit abgeleitet ist; c) eine Auffächerdetektier- und -abschätzeinheit, die im Stande ist, einen Auffächerkorrekturbetrag durch die Auffächerkorrektureinheit basierend auf einer Registermarkierung abzuschätzen und zu detektieren; und d) eine
Auffächerkorrektursteuereinheit, die im Stande ist, automatisch die
Auffächerkorrektureinheit in Echtzeit basierend auf dem Auffächerkorrekturbetrag zu steuern, der durch die Auffächerdetektier- und -abschätzeinheit abgeleitet ist, wobei die Registermarkierungen auf eine Vorderseite und eine Rückseite der Faserbahn gedruckt sind.
Durch die US 5 036 763 A ist eine konvertierbare Mehrfarben-Druckmaschine zum Schön- und Widerdruck, insbesondere von Banknoten, bekannt mit zwei im Wesentlichen gleich aufgebauten Hälften, die jede einen ersten Zylinder, einen gegen diesen
angedrückten Bildübertragungszylinder, einen zweiten, als Gummizylinder ausgebildeten Zylinder, der zwischen einer gegen den ersten Zylinder gepressten Offsetdruckstellung und einer von diesem abgerückten Sammeldruckstellung verstellbar ist, mehrere mit diesem Gummizylinder in Berührung stehende konvertierbare, in der Offsetdruckstellung als Offsetplattenzylinder und in der Sammeldruckstellung als Farbselektionszylinder ausgebildete, von je einem Farbwerk einfärbbare Zylinder, einen dem Gummizylinder zugeordneten verstellbaren Sammeldruckplattenzylinder, der in der Offsetdruckstellung vom Gummizylinder in eine Ausserbetriebsstellung abrückbar ist und in der
Sammeldruckstellung sowohl mit dem Gummizylinder als auch mit dem
Bildübertragungszylinder zusammenwirkt, und in wenigstens einer der Maschinenhälften ein zusätzliches Druckwerk mit einem von einem eigenen Farbwerk eingefärbten
Plattenzylinder aufweist, wobei die beiden ersten Zylinder jeder Maschinenhälfte als benachbart nebeneinanderliegende Druckzylinder fungieren, wobei der Druckzylinder und der Bildübertragungszylinder jeder Maschinenhälfte zwischen sich einen ersten
Druckspalt bilden, dass in der Offsetdruckstellung die gegeneinander gepressten Druck- und Gummizylinder zwischen sich einen zweiten Druckspalt bilden, wobei das zu bedruckende Papier zunächst den einen Druckzylinder im einen Sinne teilweise umschlingt und nach Passieren des Spalts zwischen beiden Druckzylindern den anderen Druckzylinder im anderen Sinne teilweise umschlingt, wobei die Druckspalte in beiden Maschinenhälften unter Bedruckung zunächst der einen, dann der anderen Papierseite passiert werden, und wobei der Plattenzylinder des zusätzlichen Druckwerks den Bildübertragungszylinder einfärbt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Prüfung einer
Registerhaltigkeit von auf zwei gegenüberliegenden Seiten eines Bedruckstoffes zu druckenden Druckbildern zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und/oder Ausgestaltungen
der gefundenen Lösung.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine Prüfung der Registerhaltigkeit von auf zwei gegenüberliegenden Seiten eines
Bedruckstoffes gedruckten Druckbildern ohne Zuhilfenahme einer druckbildfremden Referenz ermöglicht wird. Für gegenüberliegende Seiten des Bedruckstoffes vorgesehene Druckbilder können insbesondere auch unmittelbar und direkt durch eine Betrachtung derselben Seite des Bedruckstoffes bzw. durch eine gleichzeitige Erfassung dieser Druckbilder in derselben fotografischen Abbildung geprüft werden. Daher ist das vorgeschlagene Verfahren auch für Bedruckstoffe mit geringer Transparenz geeignet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben, wobei weitere Vorteile in Verbindung mit dem
Ausführungsbeispiel erkennbar werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine ohne Bedruckstoff;
Fig. 2 das Druckwerk der Fig. 1 mit einem Bedruckstoff;
Fig. 3 eine die Erfindung verwendende Rotationsdruckmaschine.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen beispielhaft jeweils schematisch und stark vereinfacht ein
Druckwerk 01 einer z. B. im Wertdruck oder im Verpackungsdruck verwendeten
Rotationsdruckmaschine, z. B. einer in einem Offsetdruckverfahren druckenden
Rotationsdruckmaschine, wobei das Druckwerk 01 zwei im Druckprozess
zusammenwirkende, d. h. gegeneinander angestellte Druckwerkszylinder 02; 03 aufweist. Das vorzugsweise von einem der Rotationsdruckmaschine zugeordneten, nicht
dargestellten Leitstand aus fernbetätigte oder zumindest fernbetätigbare Druckwerk 01 weist für jeden der beiden zusammenwirkenden Druckwerkszylinder 02; 03 jeweils zumindest mindestens ein Farbwerk (in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellt) und
gegebenenfalls jeweils mindestens ein Feuchtwerk (in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellt) auf. Wenn die Rotationsdruckmaschine als Offsetrotationsdruckmaschine ausgebildet ist, ist jedem der beiden zusammenwirkenden Druckwerkszylinder 02; 03, die dann jeweils als ein Übertragungszylinder bzw. als ein Gummituchzylinder ausgebildet sind, jeweils mindestens ein Formzylinder (in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellt) zugeordnet. Für jeden der beiden zusammenwirkenden Druckwerkszylinder 02; 03 ist jeweils vorzugsweise auch eine Wascheinrichtung 04; 06 vorgesehen, mit welcher jeder der Druckwerkszylinder 02; 03 jeweils von Druckfarbe gereinigt werden kann. Jeder Druckwerkszylinder 02; 03 kann jeweils mindestens ein Druckbild auf einen Bedruckstoff 07 übertragen (Fig. 2), wobei in Umfangsrichtung eines jeden Druckwerkszylinders 02; 03 vorzugsweise jeweils mehrere Druckbilder hintereinander anordenbar sind. Ebenso können auch in Axialrichtung eines jeden Druckwerkszylinders 02; 03 jeweils mehrere Druckbilder nebeneinander angeordnet sein. Die jeweiligen Druckbilder können monochrom oder mehrfarbig ausgebildet sein. Die jeweilige Rotationsrichtung eines jeden Druckwerkszylinders 02; 03 ist in den Figuren jeweils durch einen Richtungspfeil angedeutet. Ebenso ist eine für den Transport des Bedruckstoffes 07 durch das Druckwerk 01 vorgesehene Transportrichtung T durch einen Richtungspfeil angedeutet (Fig. 2). In dem in der Fig. 2 dargestellten Druckwerk 01 wird z. B. im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine die erste Seite des Bedruckstoffes 07, z. B. dessen Vorderseite mittels des ersten Druckwerkszylinders 02 bedruckt und die der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite des Bedruckstoffes 07, z. B. dessen
Rückseite wird im Druckprozess mittels des mit dem ersten Druckwerkszylinder 02 zusammenwirkenden zweiten Druckwerkszylinders 03 bedruckt. Das Druckwerk 01 der Rotationsdruckmaschine ist somit dafür geeignet, gegenüberliegende Seiten des
Bedruckstoffes 07 simultan im Schön- und Widerdruck ohne Wendung dieses
Bedruckstoffes 07, d. h. in einem Simultandruckverfahren zu bedrucken.
Um die Registerhaltigkeit von im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine auf den beiden gegenüberliegenden Seiten des Bedruckstoffes 07 zu druckenden Druckbildern und damit die für den Druckprozess korrekte Einstellung der Rotationsdruckmaschine zu prüfen, wird ein Verfahren mit folgenden Verfahrensschritten vorgeschlagen:
Vorzugsweise während des Einrichtens der Rotationsdruckmaschine wird zunächst ein Druckbild von dem ersten Druckwerkszylinder 02 auf den zweiten Druckwerkszylinder 03 gedruckt, indem der mit mindestens einer Druckfarbe eingefärbte erste
Druckwerkszylinder 02 in einem Berührungskontakt an den zweiten Druckwerkszylinder 03 angestellt wird, so dass während einer z. B. am Leitstand ausgelösten Rotation der gegeneinander angestellten Druckwerkszylinder 02; 03 ein von dem ersten
Druckwerkszylinder 02 zu druckendes Druckbild direkt und unmittelbar auf die
Mantelfläche des zweiten Druckwerkszylinders 03 übertragen wird. Danach wird der Bedruckstoff 07, z. B. ein einzelner Druckbogen oder eine Sequenz von mehreren
Druckbogen oder eine Bedruckstoffbahn, durch den Walzenspalt der beiden
gegeneinander angestellten Druckwerkszylinder 02; 03 geführt, so dass der Bedruckstoff 07 im Kontakt mit den beiden zusammenwirkenden Druckwerkszylindern 02; 03 dergestalt bedruckt wird, dass das auf den zweiten Druckwerkszylinder 03 gedruckte Druckbild gemeinsam mit einem gleichen oder einem anderen jeweils von dem zweiten
Druckwerkszylinder 03 in einem Fortdruck der Rotationsdruckmaschine zu druckenden Druckbild auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckt wird. Anschließend werden diese beiden gemeinsam auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten
Druckbilder hinsichtlich ihrer Registerhaltigkeit geprüft und/oder auch vermessen.
Die z. B. außerhalb der Rotationsdruckmaschine insbesondere an einem Prüftisch ausgeführte Prüfung der Registerhaltigkeit der auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten Druckbilder erfolgt z. B. dadurch, dass die im Fortdruck der
Rotationsdruckmaschine auf den beiden gegenüberliegenden Seiten des Bedruckstoffes 07 zu druckenden Druckbilder hinsichtlich ihrer relativen Lage zueinander z. B.
automatisiert oder durch eine Person jeweils z. B. unter Zuhilfenahme eines optischen Systems daraufhin geprüft werden, ob sie vorzugsweise unter Berücksichtigung zuvor festgelegter Toleranzen in einem vorgegebenen Verhältnis zueinander stehen. Dabei liegen die festgelegten Toleranzen i. d. R. im Bereich von deutlich weniger als 1
Millimeter. Das die relative Lage der im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine beiderseits des Bedruckstoffes 07 zu druckenden, zur Prüfung ihrer Registerhaltigkeit aber gemeinsam auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten Druckbilder betreffende Verhältnis besteht z. B. darin, dass diese Druckbilder möglichst deckungsgleich oder einander zu einer einzigen geometrischen Figur ergänzend oder z. B. in ihrer jeweiligen Lage voneinander getrennt in einem z. B. durch den Sollwert vorgegebenen festen Abstand zueinander angeordnet sind. Eine insbesondere über die zuvor festgelegten Toleranzen hinausgehende Abweichung von dem für dieses Verhältnis vorgegebenen Sollwert wirkt sich qualitätsmindernd aus. Eine festgestellte Abweichung kann auch z. B. mittels des optischen Systems vermessen werden, um aus dem Messwert mindestens eine Stellgröße zur Einstellung der Rotationsdruckmaschine zu ermitteln. Das optische System weist zumindest eine Erfassungseinrichtung z. B. in Form einer Kamera und i. d. R. eine Beleuchtungseinrichtung und eine insbesondere digitale
Bildverarbeitungseinrichtung zur Auswertung der von der mindestens einen
Erfassungseinrichtung aufgenommenen fotografischen Abbildung des betreffenden Druckbildes bzw. der betreffenden Druckbilder auf.
Wenn die geprüfte Registerhaltigkeit der im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine auf gegenüberliegende Seiten des Bedruckstoffes 07 zu druckenden, zur Prüfung ihrer Registerhaltigkeit aber gemeinsam auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten Druckbilder als gut befunden wird, erfolgt vorzugsweise zumindest für den zweiten Druckwerkszylinder 03, auf den ein Druckbild vom ersten Druckwerkszylinder 02 übertragen wurde, insbesondere vor einem Start des Fortdrucks der
Rotationsdruckmaschine zwecks Entfernung des auf ihn übertragenen Druckbildes ein Zylinderwaschen, indem die diesem zweiten Druckwerkszylinder 03 zugeordnete
Wascheinrichtung 06 automatisch oder manuell z. B. vom Leitstand aus betätigt wird. Gegebenenfalls werden auch beide Druckwerkszylinder 02; 03 gewaschen, indem deren jeweilige Wascheinrichtung 04; 06 betätigt wird.
Wenn die geprüfte Registerhaltigkeit der im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine auf gegenüberliegende Seiten des Bedruckstoffes 07 zu druckenden, zur Prüfung ihrer Registerhaltigkeit aber gemeinsam auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten Druckbilder noch nicht als ausreichend, d. h. noch nicht der geforderten Qualität entsprechend befunden wird, werden die vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte jeweils nach einer geänderten, d. h. verbesserten Einstellung der
Rotationsdruckmaschine vorzugsweise solange wiederholt, bis die Registerhaltigkeit als gut befunden wird. Die verbesserte Einstellung der Rotationsdruckmaschine erfolgt z. B. aufgrund der Ermittlung der mindestens einen Stellgröße zur Einstellung der
Rotationsdruckmaschine, so wie sich diese Stellgröße aus dem Messwert für die festgestellte Abweichung des vorgegebenen Verhältnisses für die relative Lage von den im Fortdruck der Rotationsdruckmaschine auf gegenüberliegende Seiten des
Bedruckstoffes 07 zu druckenden, zur Prüfung ihrer Registerhaltigkeit aber gemeinsam auf dieselbe Seite des Bedruckstoffes 07 gedruckten Druckbildern von dem betreffenden Sollwert ergeben hat. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass zumindest der zweite Druckwerkszylinder 03, auf den ein Druckbild vom ersten Druckwerkszylinder 02 übertragen wurde, nach jeder Prüfung der Registerhaltigkeit gewaschen wird.
Das in den Fig. 1 und 2 stark vereinfacht dargestellte Druckwerk 01 ist z. B. Bestandteil folgender anhand der Fig. 3 beispielhaft beschriebener vorzugsweise im Wertdruck verwendeter Rotationsdruckmaschine. Das Druckwerk 01 weist in zusammenwirkender Anordnung den ersten Druckwerkszylinder 02 und den zweiten Druckwerkszylinder 03 auf, wobei der erste Druckwerkszylinder 02 z. B. für den Schöndruck und der zweite Druckwerkszylinder 03 z. B. für den Widerdruck verwendet wird. In dieser Anordnung der Druckwerkszylinder 02; 03 kann ein durch den Walzenspalt zwischen dem ersten
Druckwerkszylinder 02 und dem zweiten Druckwerkszylinder 03 geführter Bedruckstoff 07, der insbesondere als ein Druckbogen ausgebildet ist, simultan, also gleichzeitig beidseitig bedruckt werden. Die in der Fig. 3 beispielhaft dargestellte
Rotationsdruckmaschine ist z. B. als eine Mehrfarben-Offsetrotationsdruckmaschine ausgebildet. Daher sind die beiden Druckwerkszylinder 02; 03 jeweils als ein
Übertragungszylinder, insbesondere jeweils als ein Gummituchzylinder ausgebildet. In diesem beispielhaft dargestellten Druckwerk 01 sind sowohl an den z. B. für den
Schöndruck verwendeten ersten Druckwerkszylinder 02 jeweils z. B. vier Formzylinder 1 1 bis 14 als auch an den z. B. für den Widerdruck zweiten Druckwerkszylinder 03 jeweils z. B. vier Formzylinder 16 bis 19 angestellt oder zumindest anstellbar. Die Formzylinder 1 1 bis 14; 16 bis 19 werden jeweils auch als Plattenzylinder bezeichnet. An jeden der Formzylinder 1 1 bis 14; 16 bis 19 ist jeweils zumindest ein Farbwerk 21 bis 24; 26 bis 29 angestellt oder zumindest anstellbar. Zudem kann in Verbindung mit jedem Farbwerk 21 bis 24; 26 bis 29 jeweils auch ein Feuchtwerk 31 bis 34; 37 bis 39 vorgesehen sein, welches in einem Nassoffsetdruckverfahren benötigt wird. Die schondruckseitigen Farbwerke 21 bis 24 und gegebenenfalls auch die schondruckseitigen Feuchtwerke 31 bis 34 sind z. B. in einem verfahrbaren Gestellwagen 61 angeordnet. Ebenso können die widerdruckseitigen Farbwerke 26 bis 29 und gegebenenfalls auch die widerdruckseitigen Feuchtwerke 37 bis 39 z. B. in einem verfahrbaren Gestellwagen 62 angeordnet sein, wobei beide Gestellwagen 61 ; 62 in jeweils entgegengesetzter Richtung auseinander fahrbar und in jeweils einander zugewandter Richtung aufeinander zufahrbar sind, wobei diese Gestellwagen 61 ; 62 an das ortsfest angeordnete Druckwerk 01 jeweils anstellbar oder davon abstellbar sind. Am Umfang der beiden Druckwerkszylinder 02; 03 sind hintereinander mehrere, z. B. jeweils drei Drucktücher angeordnet. Die Formzylinder 1 1 bis 14; 16 bis 19 weisen an ihrem jeweiligen Umfang jeweils z. B. nur eine einzige Druckform auf, wobei eine in Umfangsrichtung gerichtete Druckformlänge jeweils vorzugsweise mit einer in Umfangsrichtung gerichteten Drucktuchlänge korrespondiert. An den ersten Druckwerkszylinder 02 ist die insbesondere als eine Gummituch- Wascheinrichtung ausgebildete Wascheinrichtung 04 angestellt oder zumindest
anstellbar. An den zweiten Druckwerkszylinder 03 ist die insbesondere als eine
Gummituch-Wascheinrichtung ausgebildete Wascheinrichtung 06 angestellt oder zumindest anstellbar. Zudem ist vorzugsweise eine Inspektionseinheit 08 vorgesehen, wobei diese Inspektionseinheit 08 insbesondere als ein optisches System mit einer Erfassungseinrichtung in Form einer Kamera und einer Beleuchtungseinrichtung ausgebildet ist. Die Inspektionseinheit 08 wird z. B. auch zur Prüfung der
Registerhaltigkeit von Druckbildern verwendet.
Ein von einem Bogenanleger 41 bereitgestellter Druckbogen wird mittels einer z. B. als ein Transportband ausgebildeten ersten Fördereinrichtung 42 in Transportrichtung T einer Bogenanlage 43 zugeführt, wobei die Bogenanlage 43 den betreffenden Druckbogen in das Druckwerk 01 einführt. Das Druckwerk 01 übernimmt den betreffenden Druckbogen von der Bogenanlage 43 z. B. einer ersten Transfertrommel 44. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der in der Fig. 3 beispielhaft dargestellten Rotationsdruckmaschine ist vorgesehen, dass die Schöndruckseite des betreffenden Druckbogens zunächst mit mindestens einer Druckfarbe, vorzugsweise mit mehreren, z. B. mit zwei Druckfarben bedruckt wird, die jeweils z. B. durch eine Bestrahlung mit ultraviolettem Licht (UV) getrocknet werden. Dazu ist im Zusammenwirken mit der ersten Transfertrommel 44 ein (Gegen-)Druckzylinder 46 vorgesehen, an welchen ein als Gummituchzylinder ausgebildeter Übertragungszylinder 47 angestellt oder zumindest anstellbar ist. An diesen Übertragungszylinder 47 sind z. B. ein oder mehrere jeweils als Plattenzylinder ausgebildete Formzylinder 48; 49 angestellt oder zumindest anstellbar. Diese
Formzylinder 48; 49 werden jeweils von einem weiteren Farbwerk 51 ; 52 eingefärbt, wobei auch diese Farbwerke 51 ; 52 bei Bedarf wiederum jeweils mit einem Feuchtwerk 53; 54 zusammenwirken können. Selbstverständlich kann auch für den optional vorgesehenen Übertragungszylinder 47 eine insbesondere als eine Gummituch- Wascheinrichtung ausgebildete Wascheinrichtung 56 vorgesehen sein. Ein im
Walzenspalt zwischen dem Druckzylinder 46 und dem Übertragungszylinder 47 z. B. schöndruckseitig mit mindestens einer UV-trocknenden Druckfarbe bedruckter
Druckbogen wird vorzugsweise zunächst an mindestens einem UV-Trockner 57 vorbeigeführt, bevor dieser Druckbogen mittels einer zweiten Transfertrommel 58 an den zweiten Druckwerkszylinder 03 übergeben und in den Walzenspalt zwischen dem ersten Druckwerkszylinder 02 und dem zweiten Druckwerkszylinder 03 geführt wird. Nachdem ein Druckbogen den Walzenspalt zwischen dem ersten Druckwerkszylinder 02 und dem zweiten Druckwerkszylinder 03 durchlaufen hat, kann er schon inline, d. h. innerhalb der Rotationsdruckmaschine mittels der Inspektionseinheit 08 inspiziert und z. B. auf Registerhaltigkeit seiner Druckbilder hin überprüft werden, bevor er dann mittels einer dritten Transfertrommel 63 einer z. B. als ein Kettenförderer ausgebildeten zweiten Fördereinrichtung 64 übergeben wird. Die zweite Fördereinrichtung 64 fördert den Druckbogen vom Druckwerk 01 zu einer Auslage 66, wobei die Auslage 66 insbesondere mehrere, z. B. drei Auslagestapelfächer 67; 68; 69 aufweist.
Es ist bevorzugt vorgesehen, das vorgeschlagene Verfahren in einer beispielhaft gemäß Fig. 3 dargestellten Rotationsdruckmaschine auszuführen. Denn das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht eine einfache Überprüfung der Registerhaltigkeit beidseitig simultan auf einen Bedruckstoff 07 gedruckter Druckbilder.
Bezugszeichenliste
01 Druckwerk
02 Druckwerkszylinder
03 Druckwerkszylinder
04 Wascheinrichtung
05 -
06 Wascheinrichtung
07 Bedruckstoff
08 Inspektionseinheit
09 -
10 -
1 1 Formzylinder
12 Formzylinder
13 Formzylinder
14 Formzylinder
15 -
16 Formzylinder
17 Formzylinder
18 Formzylinder
19 Formzylinder
20 -
21 Farbwerk
22 Farbwerk
23 Farbwerk
24 Farbwerk
25 -
26 Farbwerk
27 Farbwerk
Farbwerk
Farbwerk
- Feuchtwerk
Feuchtwerk
Feuchtwerk
Feuchtwerk
- - Feuchtwerk
Feuchtwerk
Feuchtwerk
- Bogenanleger Fördereinrichtung Bogenanlage Transfertrommel - Druckzylinder Übertragungszylinder Formzylinder Formzylinder - Farbwerk
Farbwerk
Feuchtwerk
Feuchtwerk
- Wascheinrichtung
UV-Trockner Transfertrommel - - Gestellwagen Gestellwagen Transfertrommel Fördereinrichtung - Auslage
Auslagestapelfach Auslagestapelfach Auslagestapelfach
Transportrichtung