DE19945979C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers eines Druckprodukts - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers eines DruckproduktsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtung zur Messung von Messmarken auf Druckprodukten. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Einrichtung zur Messung von Messmarken zu schaffen, die unabhängig von der Bedruckstoffdicke und den beschriebenen äußeren Einflussfaktoren mit höherer Messgenauigkeit arbeitet. DOLLAR A Dies wird mit Hilfe einer Klemmeinrichtung erreicht, die aus zwei Klemmelementen (1.1; 1.2) besteht, die jeweils über die gemeinsame Lagerung (2) miteinander verbunden und gegeneinander verdrehbar gelagert sind und je aus einem plattenförmigen, teilweise mittig geschlitzten Körper bestehen. Auf beiden Druckproduktseiten werden die Abstände zwischen auf den Bezugsmarkenträgern (3.1, 3.2, 3.3, 3.4) angeordneten Bezugsmarken (9) bei in der Klemmeinrichtung eingelegtem, geklemmten Druckprodukt (6) und bei geschlossener Klemmeinrichtung ohne eingelegtes Druckprodukt (6) ermittelt und die Differenzen zwischen korrespondierenden Abstandswerten errechnet und aus den gebildeten Differenzen Korrekturfaktoren ermittelt, mit denen durch Korrektur der ermittelten Abstände zwischen den Messmarken und den Bezugsmarken (9) die Position der Messmarken errechnet wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und Verfahren nach den Oberbegriffen der An
sprüche 7 und 8.
Erstere geht aus dem gattungsgebenden Gebrauchsmuster DE
298 07 663 U1 hervor. Dieser sind auch Verfahrensschritte der
Verfahren nach den Oberbegriffen der Ansprüche 7 und 8 entnehm
bar.
Bei Schön- und Widerdruckmaschinen und insbesondere von Schön-
auf Schön- und Widerdruck umstellbaren Druckmaschinen sind Bo
gen auf beiden Seiten bedruckbar. Bei umstellbaren Maschinen
erfolgt das Wenden der Bogen üblicherweise durch die sogenannte
Hinterkantenwendung, d. h. der zu bedruckende Bogen wird zu
nächst an seiner Vorderkante erfasst und durch eine Anzahl von
Druckwerken geleitet, um dann durch das Erfassen der Bogenhin
terkante gewendet und dann wiederum in einer Anzahl von Druck
werken bedruckt zu werden. Bei Druckarbeiten im Schön- und Wi
derdruckbetrieb, bei denen anschließend aber auch Stanzungen,
Rillungen oder andere Weiterverarbeitungen vorgenommen werden,
ist die relative Lage der Sujets auf der Schön- und der Wider
druckseite kritisch. Dementsprechend hat der Drucker die Lage
der einzelnen Teilfarben auf der Schöndruckseite und die rela
tive Lage der Teilfarben auf der Widerdruckseite zueinander zu
überprüfen (Passermessung) sowie auch die Lage des Druckbildes
auf der Schöndruckseite in Bezug auf die Lage des Druckbildes
auf der Widerdruckseite (Wendepasser bzw. Schön,- Widerdruck
passer). Dazu wird nach dem gattungsgemäßen Gebrauchsmuster DE
298 07 663 U1 eine Einrichtung zur Bestimmung des Wendepassers
bei auf der Schön- und Widerdruckseite bedruckten Bogen be
schrieben, bei der der Schön- und der Widerdruckseite des Bo
gens zugeordnete Messeinrichtungen angewendet werden. Zwecks
Erfassung der Position von Punkten auf der Schön- und Wider
druckseite des Bogens werden zwischen den beiden Messeinrich
tungen die zu messenden Bogen eingelegt und in einer für die
Messung vorgesehenen Position fixiert. Die zugeordneten Mes
seinrichtungen sind dabei vorzugsweise als transparente Flä
chen (z. B. Folien oder Platten) ausgebildet, die an einer Kan
te miteinander gelenkig verbunden sind.
Durch die beschriebene, der Bedruckstoffdicke nicht anpassbare,
gelenkige Verbindung ist eine optimale Positionierung der Mes
seinrichtungen zum Bogen nur bei Bogen innerhalb eines be
stimmten Dickenbereiches möglich. Bei der Bewertung von Bogen
deren Dicke außerhalb des Dickenbereiches liegt, resultieren
aus den vorgenannten Positionierungsabweichungen der Messein
richtungen Messfehler, die um so größer werden, je mehr die Bo
gendicke vom Dickenbereich abweicht. Die Genauigkeit der Mes
sungen ist somit von der Dicke der zu messenden Bogen abhängig.
Neben der Bogendicke beeinflusst die durch Lagerspiel der ge
lenkigen Verbindung mögliche Verschiebung der beiden Messein
richtungen gegeneinander zusätzlich das Messergebnis.
Das Gebrauchsmuster DE 298 19 735 U1 offenbart ebenfalls eine Lö
sung, bei der zur Bestimmung des Wendepassers bei einem beid
seitig bedruckten Bogen, bei welchem ein erstes Passerelement
auf der Schön- und ein zweites Passerelement auf der Wider
druckseite des Bogens beleuchtbar sind, und die beleuchteten
Passerelemente hinsichtlich ihrer Lage zueinander verglichen
werden. Dazu werden mittels einer Strahlumlenkeinrichtung, die
von den Passerelementen reflektierten Bilder über- oder neben
einander gespiegelt, so dass die Lage der Passerelemente beider
Bogenseiten zueinander von einer Beobachtungseinrichtung aus
wertbar sind. Der damit verbundene hohe technische Aufwand und
die Anfälligkeit gegen Verschmutzung und der Justageaufwand
wirken sich jedoch nachteilig aus. Die Notwendigkeit der genau
en Justage der optischen Einrichtungen zueinander begründet
ferner eine erhöhte Anfälligkeit gegen mechanische Belastungen
wie sie z. B. mit einem Transport verbunden sein könnten. Ein
weiterer Nachteil ergibt sich aus der Tatsache, dass sämtliche
Fehler im Strahlengang bei der Projektion der Bilder von Bo
genober- und Unterseite auf die Beobachtungseinrichtung das
Messergebniss verfälschen. Solche äußeren Einflüsse können be
sonders in Druckereien in Form von mechanischen Schwingungen,
Erschütterungen und Temperaturschwankungen auftreten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vor
richtung zur Messung von Messmarken und zweier Verfahren mit
Anwendung der Vorrichtung zur Bestimmung eines Schön,- Wider
druckpassers eines Druckprodukts, die jeweils unabhängig von
der Bedruckstoffdicke und den äußeren Einflussfaktoren mit hö
herer Messgenauigkeit arbeiten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Ansprüche 1 bzw. 7 und 8.
Durch die Anwendung der Vorrichtung können die Positionen der
Messmarken auf dem Druckprodukt ermittelt werden, wenn die
Messmarke und die auf dem Bezugsmarkenträger angeordneten Be
zugsmarken im Erfassungsbereich der Messwertaufnehmer liegen.
Solange diese Voraussetzung erfüllt ist, hat Position des Mess
wertaufnehmers relativ zur auszumessenden Messmarke keinen Ein
fluss auf das Messergebnis. Das bringt den Vorteil mit sich,
dass an die Positionierung der Messwertaufnehmer keine besonde
ren Anforderungen gestellt werden müssen. Äußere Einflussfakto
ren, die sich auf die Positionierung der Messwertaufnehmer aus
wirken, werden ausgeschlossen. Dadurch können die Messwertauf
nehmer auch verschiebbar gelagert werden, was den weiteren Vor
teil mit sich bringt, dass auch die Positionen von Messmarken
der Bedruckstoffoberseite relativ zu denen der Bedruckstoffun
terseite ermittelt werden können, wenn diese auf den beiden
Seiten des Druckprodukts nicht direkt übereinander oder neben
einander positioniert sind.
Ebenso wie die Positionierung der Messwertaufnehmer in einer
Ebene zum Druckprodukt ohne Einfluss auf das Messergebnis ist,
hat auch der genaue Abstand des Messwertaufnehmers von dem
Druckprodukt keine Bedeutung für die Messgenauigkeit.
Ebenso wird mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens die Ver
fälschung der Messergebnisse in Abhängigkeit von unterschiedli
chen Bedruckstoffdicken verhindert, weil Fehler in der Zustel
lung der Bezugsmarkenträger zum Druckprodukt erkannt und rech
nerisch korrigiert werden können.
Die Vorrichtung besteht aus in der Mitte teilweise geschlitzten
Klemmelementen, die um eine gemeinsame Lagerachse, die der
Schlitzachse eines jeden Elementes entspricht, zueinander dreh
bar gelagert sind. Die Bewegung der Klemmelemente wird von ei
ner Führungsschiene geführt. Durch die Verdrehung der Klemmele
mente zueinander ergibt sich die vorteilhafte Wirkung, dass
gleichzeitig mit der Zustellung der Bezugsmarkenträger zu dem
im Spalt zwischen den Klemmeinrichtungen befindlichem Druckpro
dukt, die Fixierung desselben in der Messposition bewirkt wird.
Diese Wirkung kann zusätzlich durch das Aufbringen eines die
Haftfähigkeit verbessernden Belages auf der dem Druckprodukt
zugewandten Seite des Bezugsmarkenträgers erhöht werden.
Durch die Klemmeinrichtung werden die Bezugsmarkenträger bei
der Zustellbewegung im gleichen Winkel zum Druckprodukt geführt
und auf dem Druckprodukt aufgesetzt. Das hat den Vorteil, dass
sowohl auf der Oberseite- als auch auf der Unterseite des
Druckprodukts die gleichen Messbedingungen hergestellt werden.
Abweichungen bei der Zuordnung der Bezugsmarkenträger zu der
Druckproduktober- und unterseite ergeben sich damit stets im
gleichen Maße für beide Seiten. Im fixierten Zustand liegt von
je zwei auf jedem einzelnen Klemmelement fest angeordneten Be
zugsmarkenträgern der eine auf der Druckproduktoberseite und
der andere auf der Druckproduktunterseite auf. Das bringt den
Vorteil mit sich, dass jedes einzelne der beiden Klemmelemente
mit angeordneten Bezugsmarkenträgern als separates Bezugssystem
für die Zuordnung von Messmarkenpositionen auf der Oberseite
relativ zu Messmarkenpositionen auf der Unterseite des Druck
produkts verwendet werden kann. Die beiden Bezugssysteme sind
damit im Vergleich zu Bezugsystemen des Standes der Technik
starr ausgebildet. Dadurch können Messfehler vermieden werden,
wie sie bei aus mehreren beweglich zueinander gelagerten Ele
menten bestehenden Bezugssystemen auftreten.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1: eine perspektivische Darstellung der Einrichtung,
Fig. 2: die schematische Darstellung eines Klemmelementes,
Fig. 3: die Klemmeinrichtung im geöffneten Zustand und
Fig. 4: die Klemmeinrichtung während des Klemmzustandes.
Die Darstellung in Fig. 1 gibt die perspektivische Gesamtan
sicht der Klemmeinrichtung wieder. Die Klemmelemente 1.1 und
1.2 befinden sich bei der
dargestellten Position im geöffneten Zustand um das zu messende Druckprodukt
6 einschieben bzw. die Klemmeinrichtung zur Meßposition schieben zu können.
Die Klemmelemente 1.1 und 1.2 bestehen in diesem Ausführungsbeispiel aus
zwei rechteckigen Platten, die in ihrer Mitte einen Schlitz aufweisen und so
miteinander drehbar ausgebildet sind, daß die gemeinsame Drehachse beider
Platten der Schlitzachse einer jeden Platte entspricht und daß zwischen
beiden Platten in der geöffneten Lage ein Spalt zur Aufnahme der
Druckprodukte 6 in Richtung der Schlitzachse entsteht und beide Platten im
geschlossenen Zustand auf dem Druckprodukt aufliegen. Auf der dargestellten
Innenseite der Klemmelemente 1.1 und 1.2 sind die Bezugsmarkenträger 3.2 und
3.3 dargestellt, die auf den Innenseiten fest aufgebracht sind. Sie weisen
an ihrer zur Lagerachse hin gewandten Seite eine kammartige Ausbildung auf,
auf dessen Zähnen die Bezugsmarken 9 aufgebracht sind. Diese sind im
wesentlichen aus Strichelementen zusammengesetzt. Sie liefern die für die
Messung erforderlichen Vergleichsgrößen und den Absolutmaßstab. Die
Besonderheit in der Ausführung der Klemmeinrichtung kommt vor allem bei der
Bestimmung des Wendepassers zum Tragen. Zur Bestimmung der Position von
Elementen auf der Oberseite des Druckproduktes relativ zur Position von
korrespondierenden Elementen auf dessen Unterseite ist ein Bezugssystem
erforderlich. Ein solches Bezugssystem bildet jedes der beiden Klemmelemente
1.1 und 1.2 für sich.
Weiterhin ist die Antriebs- und Getriebeeinheit 4 dargestellt, die die
Klemmelemente 1.1 und 1.2 um die Lagerachse einer gemeinsamen Lagerung 2
zueinander bewegt und so die Klemmung des Druckproduktes 6 während des
Meßvorganges bewirkt.
Die Abbildung in Fig. 2 zeigt die Anordnung von zwei Klemmelementen 1.1 und
1.2, die über die Lagerung 2 miteinander verbunden sind. Auf einer Seite der
Klemmelemente 1.1 und 1.2 sind kammartig ausgebildete Bezugsmarkenträger 3.1
und 3.2 aufgebracht. Diese werden bei dem Klemmelement 1.1 auf der einen
Seite und auf dem Klemmelement 1.2 auf der entgegengesetzten Seite
aufgebracht. Diese Anordnung erfolgt dabei so, daß die Zahnflächen der
kammartigen Bezugsmarkenträger 3.1 und 3.2 in den durch die Form der
Klemmelemente 1.1 und 1.2 entstehenden Spalt hineinragen. Die Zähne des
kammartig ausgebildeten Bezugsmarkenträgers 3.1 sind zu den Zähnen des
Bezugsmarkenträgers 3.2 zueinander versetzt angeordnet. Durch diese
Anordnung wird ermöglicht, dass Teile der Bezugsmarken besser zur Messung
von Abständen zu Bedruckstoffkanten verwendet werden können. Die Erfassung
der Lage des Bedruckstoffes und der Lage der Meßmarkenträger 3.1 und 3.2
kann weiterhin durch die Anordnung einer weiteren unabhängig von den
Bezugsmarkenträger 3.1 und 3.2 angeordneten Maske 7 erfolgen. Durch
Vergleich dieser Meßmarkenelemente mit den Meßmarken auf den Zähnen der
kammartigen Bezugsmarkenträger 3.1 und 3.2 können die jeweiligen
Lagepositionen ermittelt werden. Die Messungen werden mittels der Ober- und
Unterseite des Druckproduktes 6 zugeordneter Kameras ausgeführt. Das
Druckprodukt 6 wird zur Durchführung der Messung bis zum Kantenanschlag in
die Klemmeinrichtung eingeschoben.
In der Fig. 3 ist die Klemmeinrichtung im geöffneten Zustand dargestellt. Die
Klemmelemente 1.1 und 1.2 sind mittels der Lagerung 2 drehbar gelagert. Nach
dem Einschieben des Bedruckstoffes zwischen die Klemmelemente 1.1 und 1.2 in
der Klemmebene 5 erfolgt mittels der Antriebs- und Getriebeeinheit 4 die
Drehbewegung der Klemmelemente 1.1 und 1.2. zueinander. Dazu werden mittels
eines Elektromotors und einer Getriebeeinheit über einen mit einer
Führungsschiene 8 verbundener Gewindebolzen die. Klemmelemente 1.1 und 1.2
zum Bedruckstoff hin bewegt und geklemmt. Die Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2,
3.3 und 3.4 sind bei dieser Einrichtung so angeordnet, daß sie oberhalb der
Klemmebene 5 unterhalb der Klemmelemente 1.1 und 1.2 und unterhalb der
Klemmebene 5 oberhalb der Klemmelemente 1.1 und 1.2 befestigt sind. Die
Führungsschiene 8 dient zur mechanischen Führung der Klemmelemente 1.1 und
1.2 zur Klemmebene 5.
Mit der Abbildung in der Fig. 4 wird die Klemmeinrichtung während des
Klemmzustandes wiedergegeben. Mittels der erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung
liegt während des Klemmvorganges jedes Klemmelement 1.1 und 1.2 mit jeweils
einer Halbfläche auf der Oberfläche des Druckproduktes 6 und mit jeweils
einer Halbfläche auf der Unterseite des Druckproduktes 6 auf. Durch die
monolithische Ausführung des Bezugssystemes können Fehlereinflußgrößen, die
aus einer mehrteiligen Ausführungsform des Bezugssystemes resultieren
würden, vermieden werden. Im dargestellten geklemmten Zustand liegt jeweils
ein Bezugsmarkenträger der Klemmelemente 1.1 und 1.2 auf der Ober- und
Unterseite des Druckproduktes 6 auf. Einzelmeßwerte z. B. für die Bestimmung
des Wendepassers können wahlweise mit einem oder beiden der unabhängigen
Bezugssysteme ermittelt werden. Durch die gleichzeitige Verwendung von zwei
geeignet miteinander kombinierten monolithisch ausgeführten Bezugssystemen
können Korrekturwerte gewonnen werden.
Nachdem das Druckprodukt 6 in den Spalt zwischen beiden Klemmelementen 1.1,
1.2 eingeführt wurde, wird es in beschriebener Weise fixiert. Die
Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 liegen damit auf dem Druckprodukt 6 auf
und sind zu diesem annähernd parallel. Die auszumessenden mitgedruckten
Messmarken der Druckproduktoberseite und Unterseite müssen sich dabei
teilweise zwischen den Bezugsmarkenträgern 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 befinden. Dies
wird durch die Größe der Messelemente begründet, die auch teilweise von
Teilen der Bezugsmarkenträger überdeckt werden können.
Zur Bestimmung der Position der einzelnen Messmarken auf dem Druckprodukt 6
wird zunächst mit Hilfe der Messwertaufnehmer ein Bild der mitgedruckten
Messmarken mit den sie umgebenden auf den Bezugsmarkenträgern
3.1, 3.2, 3.3, 3.4 angeordneten Bezugsmarken 9 aufgenommen. Dazu positioniert
man die Messwertaufnehmer zu jeder Druckproduktseite so, dass immer die
mitgedruckten Messmarken und mindestens eine Bezugsmarke jedes Bezugssystems
im Erfassungsbereich des jeweiligen Messwertaufnehmers liegt. Der Abstand
zwischen der jeweiligen auf dem Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2, 3.3, 3.4
angeordneten Bezugsmarke und der auszumessenden Messmarke wird mit Hilfe der
nachgeschalteten Auswertungseinrichtung ermittelt. Aus diesen Abstandswerten
kann die Position der Messmarken auf der Druckproduktoberseite relativ zur
Position auf der Druckproduktunterseite errechnet werden. Das dazu benötigte
Bezugssystem kann bereits ein einzelnes Klemmelement 1.1, 1.2 mit den darauf
angeordneten Bezugsmarkenträgern 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 bilden. Die zu dieser
Berechnung benötigten Abstände zwischen den Bezugsmarken 9 der beiden auf
einem Klemmelement 1.1, 1.2 angeordneten Bezugsmarkenträger 1.1, 3.1, 3.3
und 1.2, 3.2, 3.4 werden dazu durch Kalibrieren ermittelt. Diese
Vorgehensweise führt zu einer besonders hohen Messgenauigkeit, weil Fehler,
wie sie durch die Bewegung der einzelnen Elemente mehrteiliger Bezugssysteme
gegeneinander entstehen könnten, hier ausscheiden. Voraussetzung für die
angestrebte hohe Messgenauigkeit ist, dass die Bezugsmarkenträger
3.1, 3.2, 3.3, 3.4 zum Zeitpunkt der Messung parallel zum Druckprodukt 6 auf
diesem aufliegen. Das kann je nach konstruktiver Ausführung der
Klemmeinrichtung nur für einen eng begrenzten Bedruckstoffdickenbereich
gewährleistet werden. Die Kompensierung der durch unterschiedliche
Bedruckstoffdicken hervorgerufenen Einflüsse auf das Messergebnis wird durch
die Bildung von Korrekturwerten erreicht.
Dazu ermittelt man bei geschlossener Klemmeinrichtung mit eingelegtem
Druckprodukt 6 die Abstände zwischen jeweils zwei Bezugsmarken 9, von denen
sich je eine auf dem einen und die andere auf einem anderen
Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2 und 3.3, 3.4, die beide auf derselben
Druckproduktseite aufliegen, befindet. Diese Abstandswerte werden für jede
der beiden Druckproduktseiten bestimmt.
Die dementsprechenden Abstände jeweils zwischen denselben zwei Bezugsmarken
9 bei geschlossener Klemmeinrichtung ohne eingelegtes Druckprodukt 6 werden
im Rahmen der Kalibrierung ebenfalls ermittelt und stellen die Referenzwerte
dar. Die Differenzen zwischen den Referenzwerten und den korrespondierenden
Abstandswerten werden von der Auswertungseinrichtung gebildet. Für den Fall,
dass die Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 parallel zur Ebene des zu
untersuchenden Druckprodukts 6 auf demselben aufliegen, ergibt sich der
Differenzwert null. Mit größer werdenden Bedruckstoffdicken verändert sich
der Winkel zwischen den Bezugsmarkenträgern 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und dem
geklemmten Druckprodukt 6, womit sich größere Differenzen ergeben. Die
Zahlenwerte der ermittelten Differenzen repräsentieren damit den Winkel
zwischen der Bezugsmarkenträgern 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und dem Druckprodukt 6.
Aus ihnen wird ein Korrekturfaktor gebildet, mit dem die ermittelten
Positionswerte der Messmarken korrigiert werden.
Auf die gleiche Weise werden auch Differenzwerte für Abstände zwischen auf
ein und demselben Bezugsmarkenträger 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 befindlichen
Bezugsmarken 9 ermittelt und zur Bildung des Korrekturfaktors herangezogen.
Der Abstand zwischen auf ein und demselben Bezugsmarkenträger
3.1, 3.2, 3.3, 3.4 befindlichen Bezugsmarken 9 bildet dabei den
Absolutmaßstab. Aus dem Vergleich mit denen durch die vorangegangene
Kalibrierung ermittelten Werten, läßt sich so der Abstand der
Messwertaufnehmer zu der Druckproduktoberfläche und damit der
Abbildungsmaßstab der Messwertaufnehmer ermitteln. Dadurch können Fehler in
der Justierung der Messwertaufnehmer erkannt und korrigiert werden.
Damit liegen für jede Seite des Druckprodukts 6 in beschriebener Weise
ermittelte Differenzen zum einen für Abstände zwischen Bezugsmarken 9
desselben Bezugsmarkenträgers 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und zum anderen Differenzen
für Abstände zwischen Bezugsmarken 9 unterschiedlicher Bezugsmarkenträger
3.1, 3.2, 3.3, 3.4 vor. Durch den Vergleich dieser Differenzen miteinander,
lassen sich ermittelte Messfehler bestimmten Fehlerursachen zuordnen. Auf
einem durch die Dicke des Bedruckstoffs verursachten Einfluss kann so
geschlossen werden, wenn sich für die Ober- und Unterseite für vergleichbare
Differenzen gleiche Werte ergeben. Weichen hingegen die auf einer
Druckproduktseite ermittelten Differenzwerte von den korrespondierenden
Werten der anderen Druckproduktseite ab, kann das durch Veränderungen des
Abstandes zwischen den Messwertaufnehmern und dem Druckprodukt 6 verursacht
sein. Der Vergleich der genauen Zahlenwerte ermöglicht dann einen
Rückschluss, ob sich die Position eines oder beider Messwertaufnehmer zum
Druckprodukt 6 oder die Position beider Messwertaufnehmer zueinander
geändert hat. In Abhängigkeit vom Ergebnis dieses Vergleichs kann sich eine
Justageroutine oder die rechnerische Korrektur der ermittelten
Positionswerte der Messmarken anschließen.
Ferner lassen sich auf diese Art auch Ungenauigkeiten der gemeinsamen
Lagerung 2 erfassen und berücksichtigen.
1.1
erstes Klemmelement
1.2
zweites Klemmelement
2
gemeinsame Lagerung
3.1
erster Bezugsmarkenträger
3.2
zweiter Bezugsmarkenträger
3.3
dritter Bezugsmarkenträger
3.4
vierter Bezugsmarkenträger
4
Antriebs- und Getriebeeinheit
5
Klemmebene
6
Druckprodukt
7
Maske
8
Führungsschiene
9
Bezugsmarke
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Messung von Messmarken auf einer Druckpro
duktoberseite und einer Druckproduktunterseite in Bezug
zueinander und zu einer Druckproduktkante, bestehend aus
zwei Messwertaufnehmern, die je einer Bedruckstoffseite
zugeordnet sind, mindestens einem Bezugsmarkenträger und
einer Klemmeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die
Klemmeinrichtung aus zwei Klemmelementen (1.1; 1.2) be
steht, dass die Klemmelemente (1.1; 1.2) um eine gemeinsame
Lagerachse einer Lagerung (2) drehbar zueinander gelagert
sind, dass die Klemmelemente (1.1; 1.2) in der Lagerachse
verlaufend je eine Längsspaltöffnung aufweisen, die zusam
mengeklappt einen Klemmspalt bilden, wobei das Druckpro
dukt (6) in diesen Klemmspalt einführbar sowie durch Ver
drehen der Klemmelemente (1.1; 1.2) fixierbar und die
Messmarken einschließlich der Druckproduktkante im Bereich
der Längsspaltöffnung liegen.
2. Vorrichtung zur Messung von Messmarken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bezugsmarkenträger (3.1;
3.2; 3.3; 3.4) mit ihren Bezugsmarken an der Klemmein
richtung angeordnet sind.
3. Vorrichtung zur Messung von Messmarken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die den Klemmelementen (1.1,
1.2) zugeordneten Bezugsmarkenträger (3.1; 3.2; 3.3; 3.4)
kammartig ausgebildete sind.
4. Vorrichtung zur Messung von Messmarken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die über die gemeinsame Lage
rung (2) miteinander verbundenen Klemmelemente (1.1; 1.2)
aus jeweils einer in Teilbereichen mittig geschlitzten
Platte bestehen.
5. Vorrichtung zur Messung von Messmarken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehung der Klemmelemente
(1.1; 1.2) um die Lagerachse mittels einer Antriebs- und
Getriebeeinheit (4) erfolgt.
6. Vorrichtung zur Messung von Messmarken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bezugsmarkenträger (3.1;
3.2; 3.3; 3.4) jeweils auf ihrer dem Druckprodukt (6) zu
gewandten Seite einen die Haftfähigkeit auf dem zu messen
den Druckprodukt (6) erhöhenden Belag aufweisen.
7. Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers
eines beidseitig mit mindestens jeweils einer Messmarke
bedruckten Druckprodukts mit Anwendung der Vorrichtung
nach Anspruch 1, bei der Bezugsmarken vorgesehen sind, wo
bei erste bzw. zweite Abstandswerte von den Messmarken
oben bzw. unten zu den Bezugsmarken oben bzw. unten gemes
sen und aus den ersten bzw. zweiten Abstandswerten ein
Passerwert bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das
Druckprodukt beidseitig der Messmarken geklemmt wird und die
ersten bzw. zweiten Abstandswerte in Planlage des Druck
produkts gemessen werden.
8. Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers
eines beidseitig mit mindestens jeweils einer Messmarke
bedruckten Druckprodukts mit Anwendung der Vorrichtung
nach Anspruch 1, bei der Bezugsmarken vorgesehen sind, wo
bei erste bzw. zweite Abstandswerte von den Messmarken
oben bzw. unten zu den Bezugsmarken oben bzw. unten gemes
sen und aus den ersten bzw. zweiten Abstandswerten ein
Passerwert bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils die einen ersten, zweiten bzw. die anderen ersten, zweiten Abstandswerte der Be
zugsmarken (9) oben und unten bei nicht eingelegtem bzw.
eingelegtem Druckprodukt (6) gemessen werden, dass die
Differenzen zwischen den korrespondierenden einen bzw. an
deren Abstandswerten gebildet werden, dass aus den gebil
deten Differenzen Korrekturfaktoren abgeleitet werden und
dass aus den ersten bzw. zweiten Abstandswerten mit Hilfe
der Korrekturfaktoren der Passerwert errechnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils die einen bzw. die anderen Abstandswerte zwischen
zwei auf einem Bezugsmarkenträger (3.1, 3.2, 3.3, 3.4) auf
der einen Seite der Längsspaltöffnung angeordneten Bezugs
marken (9) zur Bestimmung eines der Korrekturfaktoren ge
messen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils die einen bzw. die anderen Abstandswerte zwischen
zwei auf je einer Seite der Längsspaltöffnung, auf dersel
ben Seite des Klemmspalts angeordneten Bezugsmarken (9)
zur Bestimmung eines der Korrekturfaktoren gemessen wer
den.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999145979 DE19945979C1 (de) | 1999-09-24 | 1999-09-24 | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers eines Druckprodukts |
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DE1999145979 DE19945979C1 (de) | 1999-09-24 | 1999-09-24 | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung eines Schön,- Widerdruckpassers eines Druckprodukts |
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