Wäschepflegegerät
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschepflegegerät mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Schaum in einem Laugenbehälter und ein Verfahren zum Erfassen von Schaum in einem Wäschepflegegerät.
Aufgrund der chemischen Zusammensetzung und eines Fehldosierens der Waschmittel durch den Verbraucher entsteht oftmals ein Übermaß an Schaum während eines
Waschganges in einem Wäschepflegegerät. Das Übermaß an erzeugtem Schaum verschlechtert das Waschergebnis und kann zu Schäden an dem Wäschepflegegerät selbst führen. Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Ermitteln eines Vorliegens an Schaum in einem Wäschepflegegerät bekannt.
Die Druckschrift DE 195 49 044 C1 beschreibt ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter mittels einer Motorsteuerung in Reversierzyklen aus Reversierphasen und Reversierpausen in Drehbewegungen
versetzbaren Wäschetrommel, bei dem mittels Druckmessung die Bildung von übermäßigem Schaum überwacht wird und bei dem bei vorgegebenen Druckverhältnissen im
Laugenbehälter ein diesen Zustand kennzeichnendes Signal abgeleitet wird. Die Druckschrift DE 10 201 1 052 619 A1 betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines
Überschaum-Zustands in einem Waschgut-Behandlungsgerät mit mehreren Komponenten zum Abarbeiten eines Waschprogramms, einschlich eines Bottichs zur Aufnahme von Flüssigkeit, einer Trommel, die eine Behandlungskammer umschließt und im Bottich drehbar gelagert ist, eines Drucksensors, der fluidisch mit dem Bottich gekoppelt ist und ein Signal abgibt, das die Wassermenge im Bottich anzeigt, und eine Steuerung, die mit den
Komponenten gekoppelt ist. Das Verfahren beinhaltet auch das Drehen der Trommel, während der Bottich eine schäumbare Flüssigkeit enthält, das Ermitteln einer zeitlichen Schwankung des Signals aus dem Drucksensor bei drehender Trommel, das Feststellen eines Überschäum-Zustands, wenn diese Schwankung einen vorbestimmten Schwellenwert erfüllt, und das Ändern des Arbeitsprogramms ansprechend auf das Feststellen eines Überschäum-Zustands.
Die Druckschrift DE 10 2007 042 968 A1 beschreibt ein Verfahren zur Erkennung von Schaum in einer Trommelwaschmaschine mit einer Programmsteuerung zur Steuerung eines Programmablaufs, einer in einem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel, einem
Wasserzulaufsystem, einem am Laugenbehälter angeordneten Laugenablaufsystem, einem Antriebsmotor für die Trommel und einem Sensor zur Bestimmung eines Signals einer im Laugenbehälter befindlichen und ggf. Schaum enthaltenden Flüssigkeit.
Die Druckschrift DE 10 2007 033 492 A1 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung der Schaumerzeugung bei einer Behandlung von Wäsche mit Schaum aus einer wässrigen Tensidlösung in einer programmgesteuerten Waschmaschine mit einem am Boden eines Laugenbehälters angeordneten Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe, einer sich drehenden Trommel und einer Heizeinrichtung. Die Druckschrift EP 0 278 239 A1 beschreibt ein Verfahren zum automatischen Waschen von Wäsche in einem Laugenbehälter unter Einsatz von in Wasser gelösten Waschmitteln, von Heizenergie und von mechanischer Energie in Form der Agitation eines
Wäschebewegers in einer Waschmaschine, an deren Laugenbehälter als Wasserstandgeber ein mindestens mehrstufig Ausgangssignale abgebender Drucksensor angeschlossen ist.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Konzepte zur Schaumerfassung werden mittelbar nur über erfasste Druckwerte bei einer sich bewegenden Wäschetrommel durchgeführt. Die Druckmessungen bei einer bewegten Wäschetrommel können eine verringerte
Zuverlässigkeit der erfassten Flüssigkeitsdrücke aufweisen. Eine sich bewegende
Wäschetrommel könnte durch ihre Bewegung die Erfassung des Flüssigkeitsdruckes beeinflussen.
Es ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, ein Wäschepflegegerät anzugeben, bei dem die Erzeugung von Schaum in einem Laugenbehälter, insbesondere in einer frühen Waschphase, mit erhöhter Zuverlässigkeit detektiert und eine Überschäumung verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch Gegenstände mit den Merkmalen nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Figuren, der Beschreibung und der abhängigen Ansprüche.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Wäschepflegegerät mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Schaum in einem Laugenbehälter gelöst, das eine Druckerfassungseinrichtung zum Erfassen eines ersten Flüssigkeitsdrucks in dem
Laugenbehälter zu einem ersten Zeitpunkt und eines zweiten Flüssigkeitsdrucks zu einem
zweiten Zeitpunkt während einer stillstehenden Wäschetrommel vorgesehen ist und eine Bestimmungsvorrichtung zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum in Abhängigkeit des ersten Flüssigkeitsdrucks und des zweiten Flüssigkeitsdrucks umfasst. Die Erfassung eines jeden Flüssigkeitsdruckes zu einem Zeitpunkt erfolgt bei stillstehender Wäschetrommel. Der erste und der zweite Flüssigkeitsdruck werden beispielsweise in ein und derselben
Stillstandphase der Wäschetrommel erfasst. Ferner können die erfassten ersten und zweiten Flüssigkeitsdrücke ohne Bestimmung eines Flüssigkeitsdruckmittelwertes zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum in dem Laugenbehälter verwendet werden.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Erfassung von Schaum in dem Laugenbehälter mit erhöhter Zuverlässigkeit durchgeführt und damit eine
Überschäumung vermieden werden kann.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum in dem Laugenbehälter des Wäschepflegegeräts die Rückflusszeit des
Waschwassers in den Laugenbehälter bei stillstehender Wäschetrommel verwendet werden kann. Liegt keine Schaumbildung vor, so fließt das angehobene und abgespritzte
Waschwasser unverzögert zum Boden des Laugenbehälters zurück. Dies wiederum führt zu einem schnellen Flüssigkeitsdruckanstieg von einem ersten Flüssigkeitsdruck auf einen zweiten Flüssigkeitsdruck im Laugenbehälter. Wurde hingegen in einer Waschphase mit bewegter Wäschetrommel Schaum erzeugt, so benötigt das Waschwasser zum
Zurückfließen in den Laugenbehälter bei stillstehender Wäschetrommel eine längere Zeit. Dies führt zu einem langsameren Flüssigkeitsdruckanstieg von einem ersten
Flüssigkeitsdruck auf einen zweiten Flüssigkeitsdruck im Laugenbehälter. Unter einem Wäschepflegegerät wird insbesondere ein Haushaltsgerät verstanden, also ein Wäschepflegegerät, das zur Haushaltsführung eingesetzt wird und dazu dient Wäsche in haushaltsüblichen Mengen zu behandeln. Insbesondere ist das Wäschepflegegerät eine Waschmaschine oder ein Waschtrockner. In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Wäschepflegegerät eine
Kalibrierungseinrichtung zum Bestimmen eines Kalibrierungsparameters vor dem Erfassen des ersten und des zweiten Flüssigkeitsdrucks. Eine Kalibrierung kann beispielsweise während einer Vorwäsche durchgeführt werden, bei der das Waschmittel noch nicht im Waschwasser enthalten ist. Ferner können die Kalibrierungsparameter von der in das Wäschepflegegerät eingefüllten Wäschemenge abhängig sein; denn das Aufsaugverhalten
unterschiedlicher Textilien kann variieren. Wird eine Vorwäsche nicht ausgeführt, können Kalibrierungsparameter auch werksseitig für unterschiedliche Wäschemengen vorbestimmt oder von einer früher durchgeführten Wäsche mit Vorwäsche bestimmt sein.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Erfassen des
Vorliegens von Schaum jeweils angepasst an die sich im Wäschepflegegerät befindende Wäschemenge mit erhöhter Zuverlässigkeit durchgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kalibrierungseinrichtung ausgebildet, einen ersten Referenzflüssigkeitsdruck zu einem ersten Kalibrierungszeitpunkt und einen zweiten Referenzflüssigkeitsdruck zu einem zweiten Kalibrierungszeitpunkt bei tensidfreiem Waschwasser zu erfassen. Die Kalibrierungseinrichtung kann als separate Vorrichtung oder als Teil der Erfassungsvorrichtung vorgesehen sein. Der erste und zweite
Referenzflüssigkeitsdruck werden während des Stillstehens der Wäschetrommel erfasst. Der erste und zweite Referenzflüssigkeitsdruck zu einem ersten bzw. zweiten
Kalibrierungszeitpunkt werden in analoger Weise wie der erste und zweite Flüssigkeitsdruck zu einem ersten bzw. zweiten Zeitpunkt zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum bei tensidhaltigen Waschwasser erfasst. Durch das Erfassen von einem ersten
Referenzflüssigkeitsdruck zu einem ersten Kalibrierungszeitpunkt und zweiten
Referenzflüssigkeitsdruck zu einem zweiten Kalibrierungszeitpunkt können verschiedene Kalibrierungsparameter gebildet werden.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass ein unmittelbarer Vergleich zwischen den ersten und zweiten Referenzflüssigkeitsdrücken und den ersten und zweiten Kalibrierungszeitpunkten mit dem ersten und zweiten Flüssigkeitsdrücken und dem ersten und zweiten Zeitpunkten möglich ist und Rückschlüsse auf das Vorliegen von Schaum erlauben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kalibrierungseinrichtung ausgebildet, einen der Kalibrierungsparameter a, AtkO in Abhängigkeit des ersten
Referenzflüssigkeitsdrucks zu dem ersten Kalibrierungszeitpunkt und des zweiten
Referenzdrucks zu dem zweiten Kalibrierungszeitpunkt zu bestimmen. Um das Vorliegen von Schaum zu bestimmen, kann/können ein oder zwei unterschiedliche
Kalibrierungsparameter a, AtkO bestimmt werden.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Bestimmen des Vorliegens von Schaum auf Grundlage des oder der Kalibrierungsparameter durchgeführt werden kann. Ein Vergleich der erfassten Flüssigkeitsdrücke oder Zeiten unmittelbar untereinander ist nicht erforderlich. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kalibrierungseinrichtung ausgebildet, einen der Kalibrierungsparameter als ein Druckverhältnis aus dem zweiten
Referenzflüssigkeitsdruck zu dem ersten Referenzflüssigkeitsdruck zu bestimmen. Der als Druckverhältnis ausgebildete Kalibrierungsparameter a weist dabei einen Wert zwischen 1 und 1 .5, bevorzugt zwischen 1 .3 und 1 .4, auf.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Bestimmen des Vorliegens von Schaum auf Grundlage von erfassten relativen Druckverhältnissen durchgeführt werden kann. Ein Vergleich von absolut erfassten Flüssigkeitsdrücken untereinander ist nicht erforderlich.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kalibrierungseinrichtung ausgebildet, einen der Kalibrierungsparameter als Zeitdifferenz AtkO zwischen dem zweiten
Kalibrierungszeitpunkt und dem ersten Kalibrierungszeitpunkt zu bestimmen. Die
Zeitdifferenz zwischen dem zweiten Kalibrierungszeitpunkt und dem ersten
Kalibrierungszeitpunkt gibt die benötigte Zeit an, in der der erste Referenzflüssigkeitsdruck auf den zweiten Referenzflüssigkeitsdruck ansteigt, wenn keine Schaumbildung vorliegt.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Bestimmen des Vorliegens von Schaum auf Grundlage von erfassten Zeitdifferenzen durchgeführt werden kann. Ein Vergleich von erfassten Zeitpunkten untereinander ist nicht erforderlich, wodurch ein Vergleich einfacher wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, eine Zeitdifferenz zwischen einem ersten Zeitpunkt und einem zweiten Zeitpunkt zu bestimmen, an dem der zweite Flüssigkeitsdruck den ersten Flüssigkeitsdruck um einen vorbestimmten Bestimmungswert übersteigt. Die bestimmte Zeitdifferenz entspricht der Zeit, die benötigt wird, wenn der bei stillstehender Wäschetrommel erfasste erste
Flüssigkeitsdruck auf den zweiten erfassten Flüssigkeitsdruck ansteigt. Nach Ablauf der bestimmten Zeitdifferenz wird als zweiter Flüssigkeitsdruck der vorbestimmte
Bestimmungswert erfasst. Hierdurch wird der Druckanstiegsverlauf in der tensidhaltigen Phase vergleichbar mit dem Druckanstiegsverlauf während einer Vorwaschphase.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum auf der Grundlage eines Vergleiches zwischen der erfassten Zeitdifferenz und des Kalibrierungsparameter durchgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, den Bestimmungswert auf Grundlage des Kalibrierungsparameters a zu bestimmen. Der zweite Flüssigkeitsdruck wird erfasst, wenn dieser a-mal so hoch ist, wie der erste
Flüssigkeitsdruck. Der Bestimmungswert auf Grundlage des Kalibrierungsparameters a entspricht folglich dem Produkt aus dem ersten Flüssigkeitsdruck multipliziert mit dem Kalibrierungsparameter a.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum bei einem vorgegebenen Druckanstieg von einem ersten auf einen zweiten Flüssigkeitsdruck auf der Grundlage eines Vergleiches zwischen der erfassten Zeitdifferenz und des Kalibrierungsparameters durchgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, die Zeitdifferenz At mit einer Kalibrierungszeitdifferenz AtO zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum zu vergleichen. Hierzu kann ab Erfassung eines ersten Flüssigkeitsdrucks die Zeit bestimmt werden, die bis zum Erreichen eines zweiten Flüssigkeitsdrucks, insbesondere des um den Bestimmungswert erhöhten zweiten Flüssigkeitsdruck, benötigt wird. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum auf der Grundlage eines Vergleiches zwischen der erfassten Zeitdifferenz und des Kalibrierungsparameter durchgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, den zweiten Flüssigkeitsdruck p2 nach Erfassung des ersten Flüssigkeitsdrucks p1 und Ablauf der Zeitdifferenz AtkO zu bestimmen. Ist der nach Ablauf der als
Kalibrierungsparameter bestimmten Zeitdifferenz AtkO erfasste zweite Flüssigkeitsdruck geringer als der zweite Referenzflüssigkeitsdruck pk2, liegt Schaumbildung vor. Während der Zeitdifferenz AtkO kann auf Grund der Schaumbildung weniger Waschwasser in den
Laugenbehälter zurückfließen, als bei dem Fehlen einer Schaumbildung. Ein Vergleich des
zweiten Referenzflüssigkeitsdruck pk2 mit dem nach Ablauf der Zeitdifferenz AtkO erfassten zweiten Flüssigkeitsdruck p2 erlaubt daher, das Vorliegen von Schaum zu bestimmen.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Vorliegen einer Schaumbildung durch Vergleich des erfassten zweiten Flüssigkeitsdrucks bei tensidhaltigem und des erfassten Referenzflüssigkeitsdrucks bei tensidfreiem Waschwasser durchgeführt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, das Erfassen von Schaum in Abhängigkeit eines Druckverhältnisses aus dem zweiten Flüssigkeitsdruck p2 zu dem ersten Flüssigkeitsdruck p1 zu bestimmen. Wird aus dem
Druckverhältnis aus dem zweiten Flüssigkeitsdruck p2 zu dem ersten Flüssigkeitsdruck p1 ein Wert bestimmt, der von einem vorgegebenen Druckverhältnis abweicht, ist hierdurch das Vorliegen von Schaum bestimmt. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass durch ein Vergleich zweier Druckverhältnisse das Vorliegen von Schaum bestimmt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, das Druckverhältnis mit dem Kalibrierungsparameter a zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum zu vergleichen. Wird aus dem Druckverhältnis aus dem zweiten Flüssigkeitsdruck p2 zu dem ersten Flüssigkeitsdruck p1 ein Wert bestimmt, der kleiner als der bestimmte Kalibrierungsparameter a ist, d.h. p2/p1 < a, ist hierdurch das Vorliegen von Schaum bestimmt. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass aus einem Vergleich zwischen dem Druckverhältnis aus dem Kalibrierungsschritt mit dem Druckverhältnis aus einer Waschphase das Vorliegen von Schaum bestimmt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Erfassungseinrichtung ausgebildet, ein Erfassen des ersten Flüssigkeitsdrucks und des zweiten Flüssigkeitsdrucks bei tensidhaltigem Waschwasser in dem Laugenbehälter durchzuführen. Die
Erfassungseinrichtung ist hierzu mit einer Druckerfassungseinrichtung verbunden oder umfasst eine Druckerfassungseinrichtung. Die Druckerfassungseinrichtung ist bevorzugt in einem unteren Bereich des Laugenbehälters angeordnet, so dass ein Druckanstieg von einem ersten Flüssigkeitsdruck auf einen erhöhten zweiten Flüssigkeitsdruck erfassbar ist.
Eine Bestimmungseinrichtung ist ferner mit der Erfassungseinrichtung und der
Druckerfassungseinrichtung verbunden oder in einer dieser integriert. Die Erfassung des ersten und zweiten Flüssigkeitsdrucks in tensidhaltigem Waschwasser ermöglicht
Rückschlüsse über das Vorliegen von Schaum. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass durch Messung des Flüssigkeitsdrucks oder des Flüssigkeitsdrucks nach Ablauf einer Zeitdifferenz in
tensidhaltigem Wasser das Vorliegen von Schaum bestimmt werden kann, ohne dabei eine Konzentration des gelösten Waschmittels im Waschwasser bestimmen zu müssen. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Erfassen von Schaum in einem Wäschepflegegerät gelöst, das die Schritte eines Erfassens eines ersten Flüssigkeitsdrucks in einem Laugenbehälter zu einem ersten Zeitpunkt und eines zweiten Flüssigkeitsdrucks zu einem zweiten Zeitpunkt während einer stillstehenden Wäschetrommel; und eines Bestimmen des Vorliegens von Schaum in Abhängigkeit des ersten Flüssigkeitsdrucks und des zweiten Flüssigkeitsdrucks umfasst.
Das Erfassen der ersten und zweiten Flüssigkeitsdrucks erfolgt während ein und derselben Phase, in der die Wäschetrommel stillsteht. Ein erster und zweiter Flüssigkeitsdruck kann dabei in mehreren Phasen, in der die Wäschetrommel stillsteht, erfasst werden,
insbesondere im Anschluss an eine Waschphase, in der die Wäschetrommel bewegt und Schaum erzeugt wurde. Bei stillstehender Wäschetrommel können keine Erschütterungen der Druckerfassungseinheit auftreten, die das Messergebnis des erfassten
Flüssigkeitsdruckes beeinflussen oder sogar verfälschen könnten. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass bei stillstehender
Wäschetrommel die Erfassung des Flüssigkeitsdruckes mit erhöhter Zuverlässigkeit möglich ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Verfahren einen
Kalibrierungsschritt zum Bestimmen eines Kalibrierungsparameters vor dem Erfassen des ersten und des zweiten Flüssigkeitsdrucks. Der Kalibrierungsparameter kann in tensidfreiem Waschwasser durch ein Druckverhältnis aus einem ersten Referenzflüssigkeitsdruck pk1 und einem zweiten Referenzflüssigkeitsdruck pk2 als ein Druckverhältnis a=pk2/pk1 bestimmt sein. Der Kalibrierungsparameter AtkO kann auch als Zeitdifferenz AtkO zwischen einem
zweiten Kalibrierungszeitpunkt tk2 und einem ersten Kalibrierungszeitpunkt tk1 bestimmt sein.
Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass eine Kalibrierung vor jeder Wäsche in tensidhaltigem Waschwasser möglich ist, wenn diese während einer Vorwäsche mit tensidfreiem Waschwasser durchgeführt wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Wäschepflegegeräts von außen; Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Wäschepflegegeräts von innen:
Fig. 3 ein Diagramm mit einem vollständigen Programmzyklus des erfindungsgemäßen Wäschepflegegeräts;
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Diagramm nach Fig. 3, der einen Druckanstieg während des Stillstehens der Wäschetrommel ohne Vorliegen von Schaum zeigt; und
Fig. 5 einen Ausschnitt aus dem Diagramm nach Fig. 4, der einen Druckanstieg während des Stillstehens der Wäschetrommel mit Vorliegen von Schaum zeigt. Fig. 1 zeigt eine Außenansicht eines Wäschepflegegerätes 100. Das Wäschepflegegerät 100 ist eine Waschmaschine mit einer Menüleiste 102 und Knöpfen 104 zum Bedienen der Menüleiste 102. Ferner weist das Wäschepflegegerät 100 eine Tür 106 in Form eines Kreisrunden Bullauges mit einem Türgriff 108 auf. Fig. 2 zeigt eine Innenansicht des Wäschepflegegerätes 100. Im Innenraum des
Wäschepflegegerätes 100 befindet eine Wäschetrommel 1 17, welche von einem
Laugenbehälter 1 15 umgeben ist. Entlang des inneren Umfangs der Wäschetrommel sind Wäschemitnehmer 1 14 zum Mitnehmen der Wäsche aus dem Waschwasser 125
vorgesehen. Mittels einer Druckerfassungseinrichtung 1 10 kann der Flüssigkeitsdruck im Laugenbehälter 1 15 erfasst werden. Die Druckerfassungseinrichtung 1 10 ist mit einer im
oberen Bereich des Wäschepflegegerätes angeordneten Erfassungseinrichtung 130 verbunden. Die Erfassungseinrichtung dient der Steuerung und Überwachung der einzelnen Verfahrensschritte während eines Waschganges. Die Erfassungseinrichtung 130 ist daher ferner mit einem Antriebsmotor 1 12, einem Wasserzulaufsystem 1 16 und einer
Waschwasserpumpe 124 des Wäschepflegegerätes 100 verbunden. Zudem ist in der Erfassungseinrichtung 130 eine Bestimmungsvorrichtung 1 19 integriert, welche
Kalibrierungsparameter a, AtkO bestimmt. Die Kalibrierungsparameter a, AtkO können nach ihrer Bestimmung von der Erfassungseinrichtung 130 gespeichert werden.
Fig. 3 zeigt einen Verlauf eines vollständigen Waschzyklus mit einem Vorwäschezyklus in einem Wäschepflegegerät 100. Auf der Abszisse ist die Zeit 150 und auf der Ordinate der erfasste Flüssigkeitsdruck 170 in einer Einheit des Druckes 140 angegeben. Ferner ist mit der Zeit 150 der Verlauf der Umlauffrequenz 160 der Wäschetrommel 1 17 gezeigt.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 3, in dem der Vorwäschezyklus ohne Vorliegen von Schaum dargestellt ist . Während der Vorwäsche in einem Wäschepflegegerät 100 wird die zu waschende Wäsche mit Waschwasser 125 befeuchtet, in dem kein Waschmittel gelöst vorliegt. Die Wäsche wird folglich mit tensidfreiem Waschwasser 125 befeuchtet, während die Wäschetrommel 1 17 mit der Umlauffrequenz 160 in Bewegung ist. In einer Phase des Stillstandes 180 mit stillstehender Wäschetrommel 1 17 sinkt die Umlauffrequenz 160 der Wäschetrommel 1 17 auf null. Während des Stillstandes 180 mit stillstehender
Wäschetrommel 1 17 steigt ein erster erfasster Referenzdruck pk1 zu einem ersten
Kalibrierungszeitpunkt tk1 bei Erreichen eines zweiten Kalibrierungszeitpunkts tk2 auf einen erhöhten zweiten Referenzdruck pk2 an. Die Zeitdifferenz zwischen dem ersten
Kalibrierungszeitpunkt tk1 und dem zweiten Kalibrierungszeitpunkt tk2 wird als ein
Kalibrierungsparameter AtkO bestimmt. Ein weiterer Kalibrierungsparameter a wird bestimmt, indem das Referenzdruckverhältnis aus dem zweiten Referenzdruck pk2 zu dem ersten Referenzdruck pk1 gemäß a=pk2/pk1 bestimmt wird. Durch Erfassen der Zeitdifferenz AtkO, in der der erste Referenzdruck pk1 auf einen um den Kalibrierungsparameter a erhöhten zweiten Referenzdruck pk2 ansteigt, kann zu dem eine Druckänderungsrate bestimmt werden.
Fig. 5 zeigt einen weiteren Ausschnitt aus Fig. 3, in dem die erfassten Drücke 170 und die Umlauffrequenz 160 in einer Wäschephase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 und mit stillstehender Wäschetrommel 1 17 dargestellt sind. Mit beginnenden Stillstand 180 der Wäschetrommel 1 17 wird von der mit der Erfassungseinrichtung 130 verbundenen
Druckerfassungseinrichtung 1 10 ein erster Flüssigkeitsdruck p1 zu einem ersten Zeitpunkt t1 erfasst. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Wäschetrommel im Stillstand 180, bei dem die Umlauffrequenz 160 der Wäschetrommel 1 17 auf null gesunken ist. Ein zweiter
Flüssigkeitsdruck p2 wird zu einem zweiten Zeitpunkt t2 erfasst. Sobald das
Wäschepflegegerät 100 von einer Phase mit stillstehender Wäschetrommel 180 in eine Waschphase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 übergeht, sinkt der erfasste
Flüssigkeitsdruck 170 in dem Laugenbehälter 1 15 auf Grund des mit der Bewegung der Wäschetrommel 1 17 angehobenen Waschwassers auf einen Flüssigkeitsdruck hinab.
Nachfolgend werden verschiedene Betriebsmodus des Wäschepflegegerätes 100
beschrieben an Hand derer das Vorliegen von Schaum bestimmt werden kann.
In einem ersten Betriebsmodus wird zur Bestimmung eines Kalibrierungswertes die
Wäschetrommel 1 17 nach einer Befeuchtungsphase mit tensidfreiem Waschwasser gestoppt, dass sie eine Phase bei stillstehender Wäschetrommel 180 erreicht. Bei Erreichen des Stillstandes 180 erfasst die Druckerfassungseinrichtung 1 10 einen ersten
Referenzflüssigkeitsdruck pk1 zu einem ersten Kalibrierungszeitpunkt tk1. Bei Erreichen eines zweiten Referenzflüssigkeitsdruck pk2, der einem a-fach erhöhten
Referenzflüssigkeitsdruck entspricht, zu einem zweiten Kalibrierungszeitpunkt tk2 werden der Kalibrierungsparameter a und die zum Erreichen des erhöhten
Referenzflüssigkeitsdrucks benötigte Zeitdifferenz als Kalibrierungsparameter AtkO bestimmt.
In der Waschphase mit tensidhaltigem Waschwasser wird nach einer Phase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 diese in eine Phase mit stillstehender Wäschetrommel überführt. Bei Erreichen des Stillstandes 180 der Wäschetrommel 1 17 wird einer erster Flüssigkeitsdruck p1 bestimmt. Erreicht der Flüssigkeitsdruck nach einer Zeit den um den
Kalibrierungsparameter a-fach erhöhten zweiten Flüssigkeitsdruck p2=a*p1 , wird die
Zeitdifferenz zum Erreichen des zweiten Flüssigkeitsdrucks p2 erfasst. Zur Beurteilung, ob Schaum vorliegt, wird der Kalibrierungsparameter AtkO mit der erfassten Zeitdifferenz At verglichen. Wird erfasst, dass At > AtkO, ist das Vorliegen von Schaum festgestellt.
In einem zweiten Betriebsmodus wird zur Bestimmung eines Kalibrierungswertes die
Wäschetrommel 1 17 nach einer Befeuchtungsphase mit tensidfreiem Waschwasser gestoppt, dass sie eine Phase bei stillstehender Wäschetrommel 180 erreicht. Bei Erreichen des Stillstandes 180 erfasst die Druckerfassungseinrichtung 1 10 einen ersten
Referenzflüssigkeitsdruck pk1 zu einem ersten Kalibrierungszeitpunkt tk1. Bei Erreichen
eines zweiten Referenzflüssigkeitsdruck pk2, der einem a-fach erhöhten
Referenzflüssigkeitsdruck entspricht, zu einem zweiten Kalibrierungszeitpunkt tk2 werden der Kalibrierungsparameter a und die zum Erreichen des erhöhten
Referenzflüssigkeitsdrucks benötigte Zeitdifferenz als Kalibrierungsparameter AtkO bestimmt. In der Waschphase mit tensidhaltigem Waschwasser wird nach einer Phase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 diese in eine Phase mit stillstehender Wäschetrommel überführt. Bei Erreichen des Stillstandes 180 der Wäschetrommel 1 17 wird einer erster Flüssigkeitsdruck p1 bestimmt. Nach Ablauf einer Zeitdifferenz AtkO wird ein erhöhter zweiter Flüssigkeitsdruck p2 erfasst. Zur Beurteilung, ob Schaum vorliegt, wird das Druckverhältnis aus dem zweiten Flüssigkeitsdruck p2 zum ersten Flüssigkeitsdruck p1 bestimmt und mit dem
Kalibrierungsparameter a verglichen. Wird erfasst, dass p2/p1 < a, ist das Vorliegen von Schaum festgestellt.
In einem dritten Betriebsmodus wird in der Waschphase mit tensidhaltigem Waschwasser nach einer Phase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 diese in eine Phase mit stillstehender Wäschetrommel überführt. Ein Kalibrierungsparameter AtkO, für den bei tensidfreiem
Waschwasser ein erster Referenzflüssigkeitsdruck pk1 auf einen zweiten
Referenzflüssigkeitsdruck pk2 ansteigt, ist in der Erfassungseinrichtung 130 vorbestimmt. Der zweite Referenzflüssigkeitsdruck pk2 ist dabei um ein a-faches erhöht bzw. erfüllt:
p2=p1 *a.
In der Waschphase mit tensidhaltigem Waschwasser wird nach einer Phase mit bewegter Wäschetrommel 1 17 diese in eine Phase mit stillstehender Wäschetrommel überführt. Bei Erreichen des Stillstandes 180 der Wäschetrommel 1 17 wird einer erster Flüssigkeitsdruck p1 bestimmt. Erreicht der Flüssigkeitsdruck den um den Kalibrierungsparameter a-fach erhöhten zweiten Flüssigkeitsdruck p2=a*p1 , wird die Zeitdifferenz zum Erreichen des zweiten Flüssigkeitsdrucks p2 erfasst. Zur Beurteilung, ob Schaum vorliegt, wird der vorbestimmte Kalibrierungsparameter AtkO mit der erfassten Zeitdifferenz At verglichen. Wird erfasst, dass At > AtkO, ist das Vorliegen von Schaum festgestellt.
Die beschriebenen Betriebsmodi zum Erfassen des Vorliegens von Schaum werden bei stillstehender Wäschetrommel durchgeführt und können während einer frühen oder einer späten Waschphase des Wäschepflegegerätes durchgeführt werden. Das Bestimmen von Flüssigkeitsdruckmittelwerten ist zum Bestimmen des Vorliegens von Schaum nicht
erforderlich, so dass ein Wäschepflegegerät und ein Verfahren mit einem vereinfachten Überwachungssystem zum Erfassen des Vorliegens von Schaum angegeben ist.
Alle in Verbindung mit einzelnen Ausführungsformen der Erfindung erläuterten und gezeigten Merkmale können in unterschiedlicher Kombination in dem erfindungsgemäßen Gegenstand vorgesehen sein, um gleichzeitig deren vorteilhafte Wirkungen zu realisieren.
Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ist durch die Ansprüche gegeben und wird durch die in der Beschreibung erläuterten oder den Figuren gezeigten Merkmale nicht beschränkt.
BEZUGSZEICHENLISTE
100 Wäschepflegegerät
102 Menüleiste
104 Knöpfe
106 Tür
108 Türgriff
1 10 Druckerfassungseinrichtung
1 12 Antriebsmotor
1 14 Wäschemitnehmer
1 15 Laugenbehälter
1 16 Wasserzulaufsystem
1 17 Wäschetrommel
1 19 Bestimmungsvorrichtung
120 Kalibrierungseinrichtung
124 Waschwasserpumpe
125 Waschwasser
130 Erfassungseinrichtung
140 Druck
150 Zeit
160 Umlauffrequenz
170 erfasster Flüssigkeitsdruck
180 Stillstand (Phase bei stillstehender Wäschetrommel) p1 erster Flüssigkeitsdruck
p2 zweiter Flüssigkeitsdruck
tk1 erster Kalibrierungszeitpunkt
tk2 zweiter Kalibrierungszeitpunkt
t1 erster Zeitpunkt
t2 zweiter Zeitpunkt
At Zeitdifferenz
AtkO Kalibrierungsparameter
a Kalibrierungsparameter