WO2014082714A1 - Regelvorrichtung für einen abgasführungsabschnitt einer turbine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für einen durchströmbaren Abgasführungsabschnitt einer Turbine, insbesondere für eine Turbine eines Abgasturboladers, wobei die Regelvorrichtung (7) zum Öffnen und Schließen eines Umgehungskanals (8) im durchströmbaren Abgasführungsabschnitt (1) zur Umgehung eines im Abgasführungsabschnitt (1) in einer Radkammer (6) des Abgasführungsabschnitts (1) drehbar angeordneten Turbinenrades des Abgasführungsabschnitts (1) vorgesehen ist, umfassend eine Bewegungsvorrichtung (12) und ein Abdeckelement (11), wobei das Abdeckelement (11) zum Öffnen oder Schließen eines Strömungsquerschnitts (10) des Umgehungskanals (8) mit Hilfe einer translatorischen Bewegung des Abdeckelementes (11) vorgesehen ist, und wobei die Bewegungsvorrichtung (12) zur Initiierung der Bewegung des Abdeckelementes (11) vorgesehen ist. Erfindungsgemäß ist das Abdeckelement (11) hohlkegelstumpfformartig ausgebildet.
Description
Regelvorrichtung für einen Abgasführungsabschnitt einer Turbine
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für einen Abgasführungsabschnitt einer Turbine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Aus der Veröffentlichungsschrift DE 11 2009 002 230 T5 geht eine Regelvorrichtung für einen Abgasführungsabschnitt einer Turbine, insbesondere für eine Turbine eines
Abgasturboladers hervor. Die Regelvorrichtung ist zum Öffnen und Schließen eines Umgehungskanals im durchströmbaren Abgasführungsabschnitt zur Umgehung eines im Abgasführungsabschnitt in einer Radkammer des Abgasführungsabschnitts drehbar angeordneten Turbinenrades des Abgasführungsabschnitts vorgesehen. Die
Regelvorrichtung weist eine Bewegungsvorrichtung und ein Abdeckelement auf, wobei die Bewegungsvorrichtung zur Bewegung des Abdeckelementes vorgesehen ist. Das Abdeckelement dient einem Öffnen oder Schließen eines Strömungsquerschnitts des Umgehungskanals mit Hilfe einer translatorischen Bewegung des Abdeckelementes. Mit einer derartigen Regelvorrichtung ist es möglich in bestimmten Betriebspunkten des Abgasturboladers, insbesondere bei Betriebspunkten aufweisend große
Strömungsmengen, das Turbinenrad vollständig oder teilweise zu umgehen, so dass ein effizienterer Betrieb des Abgasturboladers realisierbar ist. In einer einfachsten
Ausführung ist das Abdeckelement beispielsweise in Form eines Tellers ausgebildet.
Problematisch ist grundsätzlich bei diesen Regelvorrichtungen, im Allgemeinen als Waste-Gate bezeichnet, dass beim Öffnen oder Schließen des Strömungsquerschnitts mit Hilfe des Abdeckelementes Strömungsirritationen und Geräuschemissionen auftreten, wobei diese Geräuschemissionen nicht zwangsläufig von den Strömungsirritationen entkoppelbar sind. Unter Strömungsirritationen seien hier Abweichungen der Strömung von einer überwiegend gleichmäßigen bzw. linearen Strömung zu verstehen. Derartige Abweichungen können sowohl aus einem Betrieb einer üblicherweise mit dem
Abgasturbolader verbundenen Brennkraftmaschine aufgrund der Druckpulsationen beim Öffnen und Schließen von Ventilen der Brennkraftmaschinen resultieren oder ebenso
werden diese Abweichungen beim Öffnen des Strömungsquerschnitts infolge einer plötzlichen Freigabe des Strömungsquerschnitts des Umgehungskanals herbeigeführt.
Das Abdeckelement führt im Umgehungskanal eine axiale Bewegung aus, welche mit Hilfe der Bewegungsvorrichtung herbeigeführt wird. Üblicherweise ist das Abdeckelement nicht starr mit der Bewegungsvorrichtung verbunden. Wäre das Abdeckelement starr mit der Bewegungsvorrichtung verbunden, würde das bedeuten, dass die
Bewegungsrichtung selbst eine ausschließlich axiale Bewegung ausführbar ausgebildet ist. Üblicherweise kommt es im Verbund der Bewegungsvorrichtung mit dem
Abdeckelement zu translatorischen und rotatorischen Bewegungen, welche mit Hilfe diverser Gelenkverbindungen herbeiführbar sind. Da Gelenkverbindungen keine starren Verbindungen sind, sondern grundsätzlich mit einem bestimmten Maß an einem
Bewegungsspielraum, einem so genannten Spiel, ausgebildet sind, kann es insbesondere bei Impulsen auf die Regelvorrichtung durch die Strömung zu Geräuschen kommen, wie beispielsweise ein Klappern, welches infolge eines Anschlagens des Abdeckelementes an einer Gehäusewandung herbeigeführt wird.
Der Druckschrift ist ein Abdeckelement entnehmbar, welches auf das Problem einer nichtlinearen Anströmung des Abdeckelementes eingeht. Das Abdeckelement der Regel Vorrichtung weist zur Beeinflussung der Strömung ein Horn auf, wobei das Horn als eine dreidimensionale Erstreckung des Abdeckelementes in Richtung auf die
Abgasströmung ausgebildet ist. Das Horn ist dazu ausgebildet, eine progressive
Aufhebung des Strömungsquerschnitts beim Öffnen zu erzeugen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Regelvorrichtung für einen
Abgasführungsabschnitt einer Turbine bereitzustellen, mit deren Hilfe eine Reduzierung von Geräuschemissionen bei gleichzeitiger Kompensation einer nichtlinearen Strömung zur Reduktion ihrer Strömungsverluste herbeigeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit Hilfe einer Regelvorrichtung für einen Abgasführungsabschnitt einer Turbine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist das Abdeckelement hohlkegelstumpfformartig ausgebildet. Das bedeutet mit anderen Worten, dass das Abdeckelement hülsenartig gestaltet ist, wobei eine Außenkontur der Hülse kegelstumpfartig ausgestaltet ist. Der Vorteil dieses hohlkegelstumpfformartigen Abdeckelementes ist darin zu sehen, dass mit Hilfe dieses kegelstumpfartigen Abdeckelementes eine überwiegend translatorische Bewegung des Abdeckelementes, mit Hilfe einer Bewegungsvorrichtung der Regelvorrichtung initiiert, herbeigeführt wird, wobei gleichzeitig mit Hilfe der kegelförmigen Außenkontur ein freigegebener effektiver Strömungsquerschnitt zu einer Reduktion von
Strömungsverlusten aufgrund einer nichtlinearen Strömung beim Öffnen des
Strömungsquerschnitts führt. Der Strömungsquerschnitt ist mit Hilfe der kegelformartigen Außenkontur des Abdeckelementes bei einem Öffnungsvorgang des
Strömungsquerschnitts sich stetig öffnend freigebbar. Das heißt mit anderen Worten, dass zu Beginn des Öffnungsvorganges ein erst kleiner Querschnitt des
Strömungsquerschnitts frei gegeben wird, wobei beim weiteren Öffnen des
Strömungsquerschnitts der Querschnitt aufgrund der Kegelform stetig zunimmt, bis ein maximaler Öffnungsquerschnitt erreicht ist. Somit können aufgrund eines sich beim Öffnungsvorgang stetig vergrößernden Querschnitts Strömungsirritationen ausgeglichen werden, sodass aufgrund der Strömungsirritationen herbeigeführte Strömungsverluste reduziert werden können.
Selbstverständlich ist bei einem reziproken Vorgang, dem Schließvorgang, ebenfalls ein Strömungsverlust reduzierender Vorgang mit Hilfe der kegelstumpfförmigen Außenkontur des Abdeckelementes herbeiführbar, da der Strömungsquerschnitt kontinuierlich und progressiv verkleinert wird. Es ist somit kein abruptes Schließen des
Strömungsquerschnittes realisiert, sondern ein sich abhängig von einem axialen Weg des Abdeckelementes stetig verkleinernder Strömungsquerschnitt.
Ein weiterer Vorteil der kegelförmigen Außenkontur des Abdeckelementes ist darin zu sehen, dass insbesondere bei Erwärmung des Abdeckelementes ein mögliches
Verklemmen des Abdeckelementes im Strömungsquerschnitt vermeidbar ist. Ein in Strömungsrichtung der Strömung zugewandter Abschnitt des Abdeckelementes ist höheren Temperaturen ausgesetzt als ein von der Strömung abgewandt ausgebildeter Abschnitt. Somit ist es vorteilhaft den der Strömung zugewandten Abschnitt mit einem kleineren Kegelmanteldurchmesser zu versehen, als den Abschnitt, welcher von der Strömung abgewandt ausgebildet ist, so dass aufgrund der kegelförmigen Außenkontur
eine Ausdehnung in radialer Richtung des Abdeckelementes im Bereich des der
Strömung zugewandt ausgebildeten Abschnitts ermöglicht ist.
In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Regelvorrichtung weist das
Abdeckelement mindestens eine axiale erste Anströmfläche und eine axiale zweite Anströmfläche auf, wobei die erste Anströmfläche und die zweite Anströmfläche unterschiedlich ausgebildet sind. Das Abdeckelement ist hohlkegelstumpfformartig ausgebildet und weist an seinem in Strömungsrichtung betrachteten Ende einen plattenförmigen Kegelboden auf, welcher in seiner Außenkontur mindestens den
Strömungsquerschnitt abdeckend ausgebildet ist. An einer der Strömung zugewandt ausgebildeten Aufprallfläche des Kegelbodens weist dieser mindestens zwei
Anströmflächen auf, welche unterschiedlich ausgebildet sind. Das heißt mit anderen Worten, dass die Aufprallfläche asymmetrisch ausgebildet ist, derart, dass mindestens eine erste Anströmfläche und eine zweite Anströmfläche ausgebildet sind, welche verschieden voneinander geformt sind. Mit Hilfe der Strömung wirken auf die erste Anströmfläche und auf die zweite Anströmfläche eine erste radiale Richtkraft bzw. eine zweite radiale Richtkraft, welche, hervorgerufen durch die unterschiedliche Form der Anströmflächen, unterschiedlich ausgebildet sind. Das heißt, dass das Abdeckelement innerhalb seines möglichen Bewegungsspielraumes mit Hilfe der Richtkräfte
positionierbar ist. Diese herbeigeführte Positionierung bewirkt eine eindeutige Anlage des Abdeckelementes am Gehäuse, insbesondere in einem geschlossenen Zustand des Strömungsquerschnitts, so dass ein Klappern oder auch ein so genanntes Rasseln unterbunden werden. Idealerweise ist der Kegelboden an seiner dem Gehäuse zugewandten und im Schließzustand am Gehäuse anliegenden Dichtfläche eben bzw. flach ausgebildet, so dass hier eine Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzung und Verschleiß realisierbar ist.
Idealerweise ist in einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung das Abdeckelement mindestens eine Trennwand zur Abtrennung der ersten Anströmfläche und der zweiten Anströmfläche aufweisend ausgebildet. Dies führt zu einer eindeutigen Abgrenzung der Anströmflächen und somit zu einer verbesserten stabilisierten Positionierung des
Abdeckelementes am Gehäuse, sodass ein Schwingen des Abdeckelementes und somit eine darauf zurückzuführende Geräuschemission wesentlich reduziert werden. Die mit Hilfe des plattenförmigen Kegelbodens ausgebildete Dichtfläche des Abdeckelementes liegt bei einer nahezu rechtwinkligen Umlenkung der Strömung, herbeigeführt mit Hilfe
einer entsprechenden Form der Anströmflächen in einer beruhigten Strömung und ist somit vor Erosionsangriffen geschützt. Des Weiteren ist aufgrund der Umlenkung der Strömung eine herbeigeführte Druckenergie in kinetische Energie umgewandelt, so dass diese kinetische Energie in Reibung und somit in Wärme umgewandelt ist. Dies hat den weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen Abdeckelementes, dass eine Aufheizzeit eines dem Abgasturbolader in einem Verbund nachgeschalteten Katalysators wesentlich reduzierbar ist, so dass eine Reduktion von Abgasemission herbeigeführt werden kann. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Mantel des Abdeckelementes Durchströmöffnungen aufweisend ausgebildet. Mit anderen Worten heißt dies, dass die kegelstumpfformartig ausgebildete Außenkontur mit Hilfe eines sich am Kegelboden abstützenden Mantels in Kegelform ausgebildet ist, wobei in diesem Mantel den Mantel vollständig durchdringende Durchströmöffnungen ausgebildet sind. Somit kann sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen des Strömungsquerschnitts eine wesentlich verbesserte Strömungsanpassung entsprechend einer Größe der Durchströmöffnungen realisiert werden.
Insbesondere ist bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Regelvorrichtung jeweils im Bereich einer Anströmfläche je eine Durchströmöffnung ausgebildet, wobei die Durchströmöffnung über einen überwiegenden Bereich eines im Bereich der Anströmfläche ausgebildeten entsprechenden Kegelmantelabschnitts ausgestaltet ist. Mit dieser Ausgestaltung ist es möglich einen effektiven, freien
Strömungsquerschnitt zu realisieren, welcher in Abhängigkeit einer axialen Positionierung des Abdeckelementes im Umgehungskanal zur Erzielung eines günstigen
Wirkungsgrades der Turbine, bzw. des Abgasturboladers notwendig ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Regelvorrichtung weist das Abdeckelement ein Aufnahmeelement auf zur Aufnahme eines Haltearmes der
Bewegungsvorrichtung, wobei das Aufnahmeelement auf dem Haltearm bewegbar ausgebildet ist. Das Abdeckelement ist mit Hilfe der Bewegungsvorrichtung im
Umgehungskanal bewegbar. Zur Verbindung der Bewegungsvorrichtung mit dem
Abdeckelement ist am Abdeckelement ein starr mit dem Abdeckelement verbundenes Aufnahmeelement ausgebildet, welches einen Haltearm der Bewegungsvorrichtung mit dem Abdeckelement verbindbar ausgestaltet ist. Idealerweise ist das Aufnahmeelement mit dem Haltearm nicht fest in Form von starr sondern bewegbar verbunden, so dass das Aufnahmeelement und dadurch auch zwangsläufig das Abdeckeelement Bewegungen
relativ zum Haltearm und damit zur Bewegungsvorrichtung ausführen kann. Das bedeutet insbesondere, dass das Abdeckelement in eine der entsprechenden Strömungssituation angepasst ideale Positionierung im Umgehungskanal selbstjustierend bringbar ist. Mit anderen Worten weist das Abdeckelement mit Hilfe der bewegbaren Verbindung zwischen dem Aufnahmeelement und dem Haltearm einen Freiheitsgrad auf, welches ihm erlaubt, abhängig von der Strömungssituation, eine gesicherte, geräuscharme
Positionierung im Umgehungskanal bzw. am Strömungsquerschnitt selbstregulierend einzunehmen.
In einer idealen Ausgestaltung hierzu weist das Aufnahmeelement eine langlochformartig ausgebildete Aufnahmeöffnung auf.
In einer besonderen Ausgestaltung ist das Aufnahmeelement montagefreundlich den Hebelarm teilweise umfassend ausgebildet. Die Aufnahmeöffnung ist quasi nutartig ausgebildet, entsprechend einer einseitig offenen Gleitführung, so dass das
Abdeckelement mit Hilfe der Aufnahmeöffnung in den Haltearm einhakbar ist. Das bedeutet, bei einer Montage ist es möglich in einem ersten Schritt die
Bewegungsvorrichtung in den Abgasführungsabschnitt einzubringen, daran anschließend in einem zweiten Schritt das Abdeckelement in den Abgasführungsabschnitt,
insbesondere in den Strömungsquerschnitt des Umgehungskanals einzuführen, um dann, in einem dritten und abschließenden Schritt das Abdeckelement mit Hilfe des
Aufnahmeelements durch Verdrehen der Bewegungsvorrichtung am Haltearm der Bewegungsvorrichtung anzubringen und somit eine gesteuerte Bewegungsmöglichkeit des Abdeckelementes herbeiführbar zu realisieren.
Besonders vorteilhaft ist ebenso, dass das Abdeckelement unabhängig von der
Bewegungsvorrichtung aus einem anderen Material ausgebildet sein kann als die
Bewegungsvorrichtung. Somit ist jedes beliebig geeignete Material für das
Abdeckelement einsetzbar. Das heißt weiter, dass aufgrund der losen Verbindung zwischen dem Abdeckelement und der Bewegungsvorrichtung Fügeverfahren zur
Herstellung einer festen Verbindung zwischen dem Abdeckelement und der
Bewegungsvorrichtung vermeidbar sind und ebenso nicht-schweißbare Materialien einsetzbar sind.
In einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Regelvorrichtung ist das Abdeckelement in jeder Position mindestens teilweise an einer Kanalwandung des Umgehungskanals anliegbar ausgebildet.
Zur weiteren Reduzierung eines Verklemmens des Abdeckelementes im
Umgehungskanal und insbesondere in dem Strömungsquerschnitt ist das Abdeckelement und/oder zumindest teilweise die Bewegungsvorrichtung aus einem keramischen Material ausgebildet. Das keramische Material weist eine hohe Wärmebeständigkeit auf, das heißt, dass Verformungen eines Bauteils hergestellt aus keramischem Material gering sind gegenüber den Verformungen des Bauteils, welches aus Metall hergestellt ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und
Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Abgasführungsabschnitts für eine
Turbine mit einer erfindungsgemäßen Regelvorrichtung;
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den Abgasführungsabschnitt gem. Fig. 1 ;
Fig. 3 ein Abdeckelement der erfindungsgemäßen Regelvorrichtung in einer
Draufsicht;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Abdeckelementes der
erfindungsgemäßen Regelvorrichtung;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Bewegungsvorrichtung der
erfindungsgemäßen Regelvorrichtung;
Fig. 6 in einer perspektivischen Ansicht das Abdeckelement im Zusammenbau mit der Bewegungs Vorrichtung;
Fig. 7 einen Teilschnitt durch die erfindungsgemäße Regelvorrichtung;
Fig. 8 einen Teilschnitt des Abgasführungsabschnitts gem. Fig. 1 , mit dem
Abdeckelement in einer Schließposition;
Fig. 9 einen Teilschnitt des Abgasführungsabschnitts gem. Fig. 1 , mit dem
Abdeckelement in einer Öffnungsposition;
Fig. 10 einen weiteren Teilschnitt des Abgasführungsabschnitts gem. Fig. 8;
Fig. 11 einen weiteren Teilschnitt des Abgasführungsabschnitts gem. Fig. 9.
Ein gemäß Fig. 1 ausgebildeter durchströmbarer Abgasführungsabschnitt 1 einer Turbine 2, insbesondere einer Turbine eines Abgasturboladers, umfasst einen Eintrittskanal 3 zum Eintritt einer Fiuidströmung in den Abgasführungsabschnitt 1 , im Allgemeinen Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, einen Spiralkanal 4 stromab des Eintrittskanals 3 zur Konditionierung der Strömung und einen Austrittskanal 5 stromab des Spiralkanals, über welchen das Abgas aus dem Abgasführungsabschnitt 1 gezielt entweichen kann.
Zwischen dem Spiralkanal 4 und dem Austrittskanal 5 ist eine Radkammer 6 ausgebildet, in welcher ein nicht näher dargestelltes Turbinenrad drehbar aufgenommen ist.
Zur Anpassung eines Betriebsverhaltens der Turbine 2 an die Fiuidströmung ist im Abgasführungsabschnitt 1 eine Regelvorrichtung 7 zum Öffnen oder Schließen eines Umgehungskanals 8 im durchströmbaren Abgasführungsabschnitt 1 zur Umgehung der Radkammer 6 im Abgasführungsabschnitt 1 vorgesehen. Der Umgehungskanal 8 weist eine Eintrittsöffnung 9 mit einem Strömungsquerschnitt 10 auf, wobei die Eintrittsöffnung 9 mit Hilfe der Regelvorrichtung 7 vollständig oder teilweise verschließbar ist bzw.
vollständig oder teilweise geöffnet werden kann. Entsprechend einer Positionierung der Regelvorrichtung -7 ist es möglich, dass die Fiuidströmung die Radkammer 6 und somit das in der Radkammer 6 drehbar aufgenommene Turbinenrad vollständig oder teilweise
anströmt bzw. vollständig oder nur teilweise an dem in der Radkammer 6 drehbar aufgenommenen Turbinenrad vorbei strömt.
Ein Abdeckelement 11 der Regelvorrichtung 7 ist in dem Umgehungskanal 8, und somit im Abgasführungsabschnitt 1 , bewegbar aufgenommen, wobei das Abdeckelement 11 im Umgehungskanal 8 zum Öffnen oder Verschließen des Strömungsquerschnitts 10 eine überwiegend translatorische Bewegung ausführbar gelagert ist. Das heißt mit anderen Worten, das Abdeckelement 11 ist zur Einstellung des Strömungsquerschnitts 10 der Eintrittsöffnung 9 eine im Umgehungskanal 8 translatorische Bewegung ausführbar positioniert.
Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung 7 weist zur translatorischen Bewegung des Abdeckelements 11 eine Bewegungsvorrichtung 12 auf.
Zum Öffnen oder Verschließen des Strömungsquerschnitts 10 ist das Abdeckelement 11 prinzipiell hohlkegelstumpfformartig ausgebildet. Das heißt mit anderen Worten, dass ein Mantel 13 des Abdeckelementes 11 kegelstumpfartig ausgebildet ist, wobei der mit Hilfe des Mantels 13 gebildete Kegelstumpf hohl ausgestaltet ist, ähnlich einem Hohlzylinder. An einem in Strömungsrichtung betrachteten Ende des Abdeckelementes 1 ist am Abdeckelement 11 ein Kegelboden 5 ausgebildet, wobei der Kegelboden 15 einen größeren Außendurchmesser aufweist als der größte Außendurchmesser des Mantels 13. Somit ist eine Dichtfläche 16 ausgebildet, welche in einer Schließposition des
Abdeckelementes 11 , das heißt, in einer Position des Abdeckelementes 1 1 , in welcher der Umgehungskanal 8 vollständig geschlossen ist, strömungsdicht am
Abgasführungsabschnitt 1 anliegt. Der Kegelboden 15 weist an seiner dem Mantel 13 zugewandt ausgebildeten Seite eine Aufprallfläche 17 auf, welche von der Fluidströmung anströmbar ist. In einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Aufprallfläche 17 vollständig eben ausgebildet.
Der Mantel 13 weist Durchströmöffnungen 14 auf, welche den Mantel 13 vollständig durchdringend ausgebildet sind. Dieses einfachste Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Regelvorrichtung ist hier nicht näher dargestellt.
Die Aufprallfläche 17 des Abdeckelementes 11 gem. der Fig. 1 bis 11 ist drei
Anströmflächen, eine erste Anströmfläche 18, eine zweite Anströmfläche 18' und eine
dritte Anströmfläche 18" aufweisend ausgebildet. Im Bereich einer Anströmfläche 18, 18', 18" ist jeweils eine Durchströmöffnung 14 ausgestaltet. Der Mantel 13 ist weitestgehend von den Durchströmöffnungen 14 durchbrochen, welche so groß sind, dass ein im
Bereich einer Anströmfläche 18, 18', 18" ausgebildeter Kegelmantelabschnitt 19, 19', 19" des Mantels 13 relativ klein ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass mit zunehmender Öffnung des Strömungsquerschnitts 10 mit Hilfe der Durchströmöffnung 14 eine zunehmend größere Strömungsfläche freigegeben werden kann bzw. dass mit abnehmender Öffnung des Strömungsquerschnitts 10 bei einem Schließvorgang mit Hilfe der Durchströmöffnung 14 eine zunehmend kleiner werdende Strömungsfläche freigegeben wird.
Das in den Fig. 1 bis 11 dargestellte Abdeckelement 11 weist den Kegelboden 15 auf, dessen Aufprallfläche 17 bzw. deren Anströmflächen 18, 18', 18" mit Hilfe von
Trennwänden 20, einer ersten Trennwand 20, einer zweiten Trennwand 20 und einer dritten Trennwand 20, vollständig voneinander abgetrennt sind. Jede der Anströmflächen 18 weist eine einzigartige Kontur auf, derart, dass keine der drei Anströmflächen 18 identisch ist. Mit Hilfe der Trennwände 20 ist somit eine wesentlich verbesserte
Ausbildung der für die entsprechende Anströmfläche 18, 18', 18" charakteristischen Fluidanströmung erzielbar, da eine Durchmischung der Anströmungen weitestgehend mit Hilfe der Trennwände 20 vermieden wird.
In Fig. 2 ist exemplarisch ein Kräfteparallelogramm einer von der Fluidstromung initiierten Kraft F auf das Abdeckelement 11 , respektive auf die entsprechende Anströmfläche 18, 18', 18" dargestellt. Es ergibt sich eine Richtkraft FR, welche eine entsprechend der jeweiligen Kontur der Anströmfläche 18, 18', 18" resultierende Größe aufweist. Da jede Anströmfläche 18, 18', 18" eine Richtkraft FR aufweist, die Anströmflächen 18, 18', 18" allerdings unterschiedliche Konturen haben, ergibt sich summa summarum eine gezielte Richtkraft FR, welche das Abdeckelement 11 im Strömungsquerschnitt 10 bzw. im
Umgehungskanal 8 entsprechend positioniert. Ist der Strömungsquerschnitt 10
geschlossen, ist somit eine gezielte Anlage des Mantels 13 des Abdeckelementes 11 an einer Kanalwandung des Umgehungskanals 8 des Abgasführungsabschnitts 1 realisiert. Deren Folge ist mindestens eine Reduktion eines Klapperns oder Rasseins, da das Abdeckelement 11 nicht mehr ungerichtet unterschiedlichen Strömungsverhältnissen unterworfen ist, wie dies selbst bei einem konstanten Betriebspunkt einer mit der Turbine 2 verbundenen Verbrennungskraftmaschine aufgrund einer Druckpulsation durch das
Öffnen und Schließen von Ventilen und den damit verbundenen Abgasdruckwellen im Abgasführungsabschnitt 1 der Fall ist.
Damit eine Positionierung des Abdeckelementes 11 in Abhängigkeit der Fluidströmung realisierbar ist, weist das Abdeckelement 11 an seiner von dem Strömungsquerschnitt 10 abgewandt ausgebildeten Seite des Kegelbodens 15 ein Aufnahmeelement 21 auf.
Das Aufnahmeelement 21 ist u-förmig ausgebildet, das heißt das Aufnahmeelement 21 weist ein einseitig geöffnetes so genanntes Langloch auf. Mit anderen Worten ist im Aufnahmeelement 21 eine langlochförmige Aufnahmeöffnung 22 ausgebildet.
Korrespondierend hierzu ist an der Bewegungsvorrichtung 12 an deren dem
Abdeckelement 11 zugewandt ausgebildeten Ende ein Haltearm 23 ausgestaltet, welcher vom Aufnahmeelement 21 in seiner Aufnahmeöffnung 22 aufnehmbar ist. Zwischen einer ersten Gleitfläche 24, einer Oberfläche der Aufnahmeöffnung 22 und einer zweiten Gleitfläche 25, welche am Haltearm 23 in Form seiner Oberfläche ausgestaltet ist, ist eine so genannte Gleitführung ausgebildet. Das heißt beim Öffnen und Schließen des
Strömungsquerschnitts 10 wälzt sich die zweite Gleitfläche 25 auf der ersten Gleitfläche 24 ab, so dass eine translatorische Bewegung des Abdeckelementes 11 im
Umgehungskanal 8 herbeigeführt wird. Vorteilhafterweise ist der Haltearm 23 so gestaltet, dass ein Durchmesser des Haltearms 23 über seine axiale Länge L
veränderlich ist. Beispielsweise weist der Haltearm 23 eine kegelförmige Außenkontur auf. Zur gesicherten Aufnahme des Aufnahmeelementes 21 ist am Ende des Haltearms 23 ein Sicherungselement 26 in Form einer Scheibe ausgebildet. Der so ausgebildete Haltearm 23 hat den Vorteil, dass für eine gesicherte Verbindung des Abdeckelementes 11 mit der Bewegungsvorrichtung 12 kein weiteres Fügeverfahren, bspw. Nieten, notwendig ist, da aufgrund der kegelförmigen Außenkontur des Haltearms 23 das Abdeckelement 11 gegen ein Verdrehen gesichert ist.
In Fig. 11 sind zur Visualisierung möglicher Bewegungsrichtungen der
erfindungsgemäßen Regelvorrichtung Bewegungspfeile des Abdeckelementes 11 und der Bewegungsvorrichtung 12 eingezeichnet.
Claims
1. Regelvorrichtung für einen durchströmbaren Abgasführungsabschnitt einer Turbine, insbesondere für eine Turbine eines Abgasturboladers, wobei die Regelvorrichtung (7) zum Öffnen und Schließen eines Umgehungskanals (8) im durchströmbaren
Abgasführungsabschnitt (1 ) zur Umgehung eines im Abgasführungsabschnitt (1 ) in einer Radkammer (6) des Abgasführungsabschnitts (1 ) drehbar angeordneten
Turbinenrades des Abgasführungsabschnitts (1 ) vorgesehen ist, umfassend eine Bewegungsvorrichtung (12) und ein Abdeckelement (11 ), wobei das Abdeckelement (11 ) zum Öffnen oder Schließen eines Strömungsquerschnitts (10) des
Umgehungskanals (8) mit Hilfe einer translatorischen Bewegung des
Abdeckelementes (11 ) vorgesehen ist, und wobei die Bewegungsvorrichtung (12) zur Initiierung der Bewegung des Abdeckelementes (11 ) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) hohlkegelstumpfformartig ausgebildet ist.
2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) mindestens eine erste Anströmfläche (18) und eine zweite Anströmfläche (18') aufweist, wobei die erste Anströmfläche (18) und die zweite Anströmfläche (18') unterschiedlich ausgebildet sind.
3. Regelvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) mindestens eine Trennwand (20) zur Abtrennung der ersten Anströmfläche (18) und der zweiten Anströmfläche (18') aufweist.
4. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Mantel (13) des Abdeckelementes (11 ) Durchströmöffnungen (14) aufweisend ausgebildet ist.
5. Regelvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils im Bereich einer Anströmfläche (18, 18', 18") eine Durchströmöffnung (14) ausgebildet ist, wobei die Durchströmöffnung (14) über einen überwiegenden Bereich eines im Bereich der Anströmfläche (18, 18', 18") ausgebildeten entsprechenden Kegelmantelabschnitts (19, 19', 19") ausgestaltet ist.
6. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) ein Aufnahmeelement (21 ) aufweist zur Aufnahme eines Haltearmes (23) der Bewegungsvorrichtung (12), wobei das Aufnahmeelement (21 ) an dem Haltearm (23) bewegbar ausgebildet ist.
7. Regelvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufnahmeelement (21 ) eine langlochformartig ausgebildete Aufnahmeöffnung (22) aufweist.
8. Regelvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufnahmeelement (21 ) den Haltearm (23) teilweise umfassend ausgebildet ist.
9. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) in jeder Position mindestens teilweise an einer
Kanalwandung des Umgehungskanals (8) anliegbar ausgebildet ist.
10. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckelement (11 ) und/oder zumindest teilweise die Bewegungsvorrichtung (12) aus einem keramischen Material ausgebildet ist.
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