Verfahren zur Herstellung von Isophoron in Gegenwart mindestens eines Entschäumers in der Abwasserkolonne im Aufarbeitungsteil
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isophoron (3,5,5-Trimethyl-2- cyclohexen-1 -οη) in Gegenwart mindestens eines Entschäumers in der Abwasserkolonne im Aufarbeitungsteil.
Isophoron wird unter anderem als hochsiedendes Lösemittel in der Lack-, Druckfarben-, Klebstoff- und der Pflanzenschutzmittel-Industrie verwendet. Nach dem bekannten Stand der Technik kann das Isophoron weiter verarbeitet werden bspw. zu Isophoronnitril,
Isophorondiamin, Isophorondiisocyanat oder Keto-Isophoron.
Bei Isophoron handelt es sich um das trimere Kondensationsprodukt des Acetons. Die Herstellung von Isophoron erfolgt über eine katalysierte Aldol-Kondensation von Aceton.
Stand der Technik:
Sowohl die bestehende Patentliteratur als auch die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Herstellung von Isophoron lassen sich im Wesentlichen in zwei Bereiche einteilen. Man unterscheidet zwischen Flüssigphasen- und Gasphasenprozessen. In CN 10163361 OA wird auch die Kondensationsreaktion zur Herstellung von Isophoron mit überkritischem Aceton beschrieben.
Während in den beschriebenen Gasphasenprozessen zum größten Teil mit heterogenen, festen Katalysatoren gearbeitet wird, kommen in Flüssigphasenprozessen sowohl homogene als auch heterogene Katalysatorsysteme zum Einsatz.
a) Verfahren zur Herstellung von Isophoron in der Flüssigphase
Die Reaktion in der Flüssigphase wird in der Patentliteratur nahezu ausschließlich unter alkalischen Bedingungen bei erhöhten Temperaturen und hohen Drücken beschrieben.
Auf dem Gebiet der Isophoronchemie sind mehrere Patente der Shell Development
Company bekannt (US 2,351 ,352, US 2,344,226, US 2,399,976, US 2,419,051 ). Unter anderem wird in der US 2,399,976 ein Kondensationsverfahren zur Herstellung von
Isophoron im Kreislaufreaktor mittels Alkalikatalyse beschrieben. Die verwendete Lauge wird in dem Verfahren nach Phasentrennung wieder in den Reaktor zurückgeführt, während das entstandene Reaktionswasser mit der organischen Phase aus dem Reaktorkreislauf entfernt wird.
Des Weiteren ist in US 2,419,051 ein Verfahren beschrieben, in dem durch Hydrolyse der höheren Kondensationsprodukte ein Teil der Überkondensate zurückgespalten werden kann. Die Hydrolyse wird in einem Druckreaktor bei Temperaturen zwischen 130 - 235 °C mit einer erhöhten Laugekonzentration durchgeführt.
Um in der Synthese eine Phasentrennung zu verhindern, und somit eine einphasige
Reaktionsführung zu erreichen, sind in den Anmeldungen der Societe Industrielle Des Derivatives De L'Acetylene (DE 10 58 047, GB733650) Alkohole als Lösungsvermittler beschrieben. Dieses Verfahren führt zu einer geringeren Reaktionszeit. Des Weiteren ist dort beschrieben, dass die Rückführung von abgetrennten Nebenprodukten in die Reaktionszone des Reaktors die Selektivität der Isophoronbildung steigert.
In den Patentdokumenten der Hibernia Chemie (DE 10 95 818, DE 1 1 44 269,
DE 12 05 525, DE 1 1 65 018) aus den 1960er Jahren wird neben dem Einsatz eines einphasigen Edukt / Katalysator-Gemisches mit niedrigen Lauge-Konzentrationen auch die Aufarbeitung mittels Hydrolysekolonne beschrieben. Isophoron wird hier in einem
Druckreaktor durch Kondensation von Aceton in flüssiger Phase mittels Alkalimengen (NaOH oder KOH) von weniger als 1 % als Katalysator und unter Anwendung von Wassermengen von unterhalb 20 % bei Temperaturen von 150 - 250 °C hergestellt. Die sich bei der
Reaktion ausbildenden zwei Phasen werden sowohl durch eine geeignete Reaktionsführung (Reaktorbau, Impulsgenerator), als auch durch den Einsatz eines Emulgators emulgiert, um einen guten Kontakt zwischen Katalysator und den Reaktanten zu gewährleisten
(DE 10 95 818).
Daneben wird in DE 12 05 525 die Aufarbeitung von Nebenprodukten, der sog.
Überkondensate beschrieben. Bei 120 - 300 °C findet mit einer wässrigen Alkali-Lösung in einer sogenannten Druckdestillationskolonne unter laufender Entfernung des gebildeten Acetons die Hydrolyse der Überkondensate statt.
Die Gewinnung von reinem Isophoron aus Isophoron-haltigen Kondensationsprodukten gelingt durch eine Abtrennung der Leichtsieder durch Destillation unter demselben Druck, bei
dem die Kondensation durchgeführt wird und durch eine weitere Aufarbeitung der noch bestehenden Überkondensate durch Destillation bei vermindertem Druck (DE 1 1 44 269).
Laut der Anmeldung von BP Chemicals lässt sich durch Verwendung von Kalilauge (KOH) anstelle des sonst üblichen Katalysators Natronlauge (NaOH) die Isophoronausbeute bei gleichbleibender Selektivität um bis zu 7 % steigern (DE 25 20 681 ).
Weiterhin ist beschrieben, dass die Produktqualität des Isophorons erhöht werden kann, indem man farbbildende Substanzen in einem Seitenstrom aus der Reaktionskolonne ausschleust, und diesen Strom durch Destillation und saure Umsetzung aufreinigt
(DE 26 45 281 ).
Weiterhin existieren Anmeldungen zur Isophoron-Herstellung von Daicel Chemical Industries (JP 8245485, JP 8245486) aus den 1990er Jahren. Diese beschreiben, dass durch
Erniedrigung der Wasserkonzentration im Eduktstrom als auch durch Rückführung der wässrigen Laugephase nach der Phasentrennung in den Hydrolyseteil der Reaktivdestillation der Isophoronumsatz gesteigert werden kann.
Neben den bisher genannten Flüssigphasenprozessen mittels homogener
Katalysatorsysteme gibt es auch eine Patent-Veröffentlichung mit heterogenen
Katalysatorsystemen in der Flüssigphase.
So beschreibt Elf Atochem S. A. in dem Patent US 5,849,957 die Verwendung von
Hydrotalciten (Mg1-xAlxOi+x) als heterogenes Katalysatorsystem für die Herstellung von Isophoron. In diskontinuierlichen Rührkesselversuchen konnten mit einem solchen
Katalysator ein Acetonumsatz von 38 % und eine Selektivität zum Isophoron von 51 % erreicht werden. b) Verfahren zur Herstellung von Isophoron in der Gasphase
Isophoron kann auch mittels heterogener Katalysatoren in der Gasphase hergestellt werden.
In den Dokumenten der Union Carbide (US 4,086,188, US 4,165,339, EP 095 783) wird die Herstellung von Isophoron mittels Lithium-, bzw. Zink-dotierter Hydrotalcit-artiger
Fällungskatalysatoren beschrieben. Mit diesen Katalysatoren kann bei einem Acetonumsatz von 24 % eine Selektivität von 47 % bezüglich Isophoron erreicht werden (US 4,086, 188)
und der Katalysator durch Abbrennen der Verkokungsrückstände vollständig regeneriert werden (US 4,165,339). Durch Optimierung der Präparationsbedingungen kann die
Standzeit eines solchen Katalysators auf bis zu ca. 1000 Stunden erhöht werden
(EP 095 783).
In den Patenten der Aristech Chemical Corporation (WO9012645, WO9507255) sind verschiedene oxidische Magnesium/Aluminium-Katalysatoren beschrieben, die durch Aufschlämmung von Pseudoboehmit und Magnesiumoxid hergestellt werden (WO 9012645). Bei einem Aceton Umsatz von 30 % liegt die Selektivität bezüglich Isophoron bei 76 %. Neben den Katalysatoren beschreibt die Aristech Chemical Company auch ein Verfahren zur Herstellung von Isophoron in der Gasphase in einem Festbettreaktor (WO 95072559). Der Acetonumsatz wird hierbei auf 10 - 35 % begrenzt, um die Bildung von
Verkokungsrückständen zu minimieren.
Weiterhin gibt es eine Reihe von Anmeldungen (JP 9059204, JP 9151 152, JP 9151 153, JP 9157207, JP 9157208, JP 9169687, JP 9169688) von Mitsui Toatsu Chemicals, die verschiedene Zeolith- und Magnesium/Alkalimetall-Katalysatoren für die Herstellung von Isophoron beanspruchen.
In wissenschaftliche Veröffentlichungen ist neben den bereits in den Patenten genannten Katalysatorsystemen ebenfalls die Verwendung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen als
Katalysator für die Isophoron-Synthese beschrieben. M. G. Stevens (Chem.
Commun. 3, 1999) erreicht mit Cäsium-dotierten Kohlenstoff-Nanoröhrchen einen Aceton- Umsatz von 1 1.9 % bei einer Isophoron-Selektivität von 61 %.
In der Patentanmeldung DE 102010062587.6 (CN 2010106251 16.6) ist ein Verfahren zur Herstellung von Isophoron wie folgt beschrieben:
Verfahren zur Herstellung von Isophoron durch katalysierte Aldol-Kondensationen von Aceton als Edukt,
Aufarbeitung des Reaktionsproduktes,
Hydrolyse des Wertstroms und Trennung in eine organische und eine wässrige Fraktion, Gewinnung von Isophoron aus der organischen Fraktion,
destillative Aufarbeitung der wässrigen Fraktion und Weiterleitung der Brüden vom Kopf der Apparatur der destillativen Aufarbeitung in die Hydrolyseapparatur.
Unter diesen Produktionsbedingungen kann es jedoch aufgrund der Eigenschaften der vorhandenen Stoffgemische zu Schaumbildungen insbesondere im Bereich der
Abwasserkolonne, in der die destillative Aufarbeitung der wässrigen Fraktion stattfindet, kommen. Dieses kann zur Folge haben, dass Fehlmessungen in den elektronischen Mess- und Regeltechnik (EMR)-Einrichtungen auftreten und somit die Regelung des Prozesses erschwert ist. Insbesondere die Wärmeübertragung und / oder das Trennverhalten in der Abwasserkolonne sind dadurch schwer zu kontrollieren. Die Folge davon ist, dass nicht dauerhaft am ökonomischen und auch am ökologischen Optimum gearbeitet werden kann.
Bei der Synthese von Isophoron entsteht eine ganze Reihe von unerwünschten
Nebenprodukten. Diese sind bspw. Diacetonalkohol, Mesityloxid, Phoron, Mesitylen sowie eine Reihe von höheren Kondensationsprodukten (Überkondensate) des Acetons (z. B. Xylitone und Isoxylitone). Aus diesem Grund ist die Erzielung von hohen Ausbeuten und Selektivitäten an Isophoron schwierig zu erreichen.
Die technische Aufgabe dieser Erfindung war es daher, ein Verfahren zu finden, das es ermöglicht, die Wirtschaftlichkeit der Isophoron Herstellung durch Vermeidung von
Schaumbildung insbesondere im Bereich der Abwasserkolonne zu erhöhen. Dabei sollten auch ökologische Aspekte berücksichtigt sein.
Überraschend wurde gefunden, dass durch die Zugabe einer oberflächenaktiven Substanz - nachfolgend Entschäumer genannt - die Schaumbildung im Aufarbeitungsteil verhindert und bereits gebildeter Schaum zerstört wird und somit eine effiziente und sichere Fahrweise für die Isophoron-Herstellung ermöglicht wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Isophoron durch
1 . katalysierte Aldol-Kondensationen mit Aceton als Edukt,
2. Aufarbeitung des Reaktionsproduktes,
3. Hydrolyse des Wertstroms und Trennung in eine organische und eine wässrige Fraktion, Gewinnung von Isophoron aus der organischen Fraktion,
4. destillative Aufarbeitung der wässrigen Fraktion in Gegenwart mindestens eines
Entschäumers und Weiterleitung der Brüden vom Kopf der Apparatur der destillativen Aufarbeitung in die Hydrolyse Apparatur.
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Isophoron wobei
5. das Wasser aus dem Sumpf der destillative Aufarbeitung der wässrigen Fraktion einer
Entspannungsverdampfung unterworfen wird und das entstehende gereinigte Wasser in den Prozess zur Herstellung von Isophoron zurückgeführt wird.
Es wurde gefunden, dass durch die Zugabe eines Entschäumers in Stufe 4., insbesondere in den Zulauf der Abwasserkolonne, die Schaumbildung im Sumpf dieser Abwasserkolonne nahezu vollständig verhindert werden kann und somit eine sehr gute Trennung zwischen dem Hauptbestandteil Wasser und den noch gelösten organischen Komponenten, wie z.B. Isophoron, Aceton und andere Leichtsieder, sowie höhere siedende Produkte, erzielt werden kann. Außerdem lässt sich somit die Füllstandshöhe der Abwasserkolonne exakt bestimmen, und sowohl ein Überlaufen als auch ein Trockenlaufen der Abwasserkolonne kann verhindern werden.
Das erfinderische Verfahren kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder semikontinuierlich durchgeführt werden. Es wird jedoch in bevorzugter Weise kontinuierlich durchgeführt.
Stufe 1 .
Die Herstellung von Isophoron erfolgt über katalysierte Aldol-Kondensationen mit Aceton als Edukt. Dabei reagieren im ersten Schritt zwei Aceton-Moleküle über das Zwischenprodukt Diacetonalkohol unter Wasserabspaltung zu Mesityloxid. In einer Folgereaktion reagiert das Mesityloxid mit einem weiteren Aceton wiederum unter Wasserabspaltung zum Isophoron.
Bei Isophoron handelt es sich also um das Reaktionsprodukt einer Kondensation von drei Molekülen Aceton unter der Abspaltung von zwei Molekülen Wasser.
Als Folge der chemischen Ähnlichkeit des eingesetzten Edukts (Aceton) und der gebildeten (Zwischen-) Produkte verläuft die Isophoron-Synthese nicht allzu selektiv. Aufgrund der Vielzahl von konkurrierenden Aldol-Kondensationsreaktionen erhält man unter
Reaktionsbedingungen neben dem gewünschten Zielmolekül Isophoron sowohl eine ganze Reihe von unerwünschten (höheren) Kondensationsprodukten (z. B. Xylitone und
Isoxylitone) als auch weitere Nebenkomponenten (z. B. Mesitylen).
Die Isophoron-Synthese ist also durch ein komplexes Reaktionsnetzwerk gekennzeichnet; die Selektivität ist in hohem Maße vom Umsatz abhängig. Um die Bildung von
unerwünschten (höheren) Kondensationsprodukten zu minimieren, muss der Acetonumsatz
begrenzt werden. Insbesondere in der Gasphasenreaktion kann der verwendete Katalysator durch sich bildende Verkokungsrückstände desaktiviert werden.
Es wurde gefunden, dass das entstehende Reaktionsgemisch durch das erfinderische Verfahren besonders wirtschaftlich und ökologisch zu Isophoron aufgearbeitet werden kann.
Die Kondensationsreaktion von Aceton zu Isophoron (Reaktion) wird bevorzugt in einer katalysierten Flüssigphasenreaktion durchgeführt. Alternativ lässt sich Isophoron auch mittels einer Gasphasenreaktion oder auch durch Reaktion in überkritischem Aceton herstellen.
Für die Durchführung der Reaktion gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Flüssigphase wird das Aceton innerhalb des verwendeten Reaktors durch katalytische Reaktion bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 250 °C, bevorzugt 150 - 250 °C, besonders bevorzugt 180 - 250 °C und einem Druckbereich von 5 bis 50 bar, bevorzugt 10 - 50 bar, besonders bevorzugt von 20 - 50 bar zu Isophoron umgesetzt, wobei die
angegebenen Werte beliebig miteinander kombiniert werden können.
Für die Durchführung der Reaktion gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Gasphase wird das Aceton innerhalb des verwendeten Reaktors durch katalytische Reaktion bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 400 °C, bevorzugt 200 - 400 °C zu Isophoron umgesetzt.
Für die Durchführung der Reaktion gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren im überkritischen Bereich wird das Aceton innerhalb des verwendeten Reaktors durch katalytische Reaktion bei Temperaturen im Bereich von 250 bis 350 °C und einem
Druckbereich von 50 bis 200 bar zu Isophoron umgesetzt.
Die katalytische Reaktion kann mit den im Stand der Technik genannten Katalysatoren durchgeführt werden, dabei kann es sich entweder um einen homogenen oder einen heterogenen Katalysator handeln. In der Flüssigphase wird bevorzugt ein homogener Katalysator eingesetzt, in der Gasphase bevorzugt ein heterogener Katalysator verwendet. Für die Reaktion im überkritischen Bereich können sowohl homogene als auch heterogene Katalysatoren verwendet werden.
Bei der bevorzugten Reaktion in der Flüssigphase lässt sich Isophoron mittels homogenem
Katalysator mit Alkalimengen (NaOH oder KOH) von < 1 Gew.-%, bevorzugt von
< 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt < 0,2 Gew.-%, herstellen. Besonders bevorzugt wird als
Katalysator NaOH in Mengen von 0,015 bis 0,05 Gew.-% eingesetzt. Die eingesetzte
Wasserkonzentration ergibt sich u. a. aus den Rückführströmen der Aufarbeitungsprozesse, sie sollte bezogen auf die gesamte Flüssigkeitsmenge unterhalb < 40 %, bevorzugt < 30 % liegen.
Die Reaktion kann in beliebigen Reaktoren nach dem Stand der Technik, wie z. B.
Rohrreaktoren, Rührkesseln, Rührkesselkaskaden, Festbettreaktoren,
Druckdestillationsreaktoren bzw. Reaktivdestillationen, mikrostrukturierten Reaktoren, Schlaufenreaktoren usw. oder in Kombinationen aus beliebigen Reaktoren durchgeführt werden. Dabei ist die Wahl der Reaktoren nicht auf die genannte Auswahl beschränkt.
Der Begriff Druckdestillationsreaktor ist hier gleichzusetzen mit Apparaten, in denen eine Reaktivdestillation durchgeführt wird. Die Reaktivdestillation ist in der Fachliteratur hinlänglich beschrieben, z. B. in Ullmann's Encylcopedia of Industrial Chemistry (M. Sakuth, D. Reusch, R. Janowsky: Reactive Distillation © 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co KGaA, Weinheim, DOI: 10.1002/14356007.c22_c01 .pub2). Hier und in der zitierten Literatur sind alle gängigen Prozesse und Apparate der Reaktivdestillation beschrieben. Wird im folgenden Text der Patentschrift der Begriff der Reaktivdestillationskolonne verwendet, so sind sämtliche Ausführungsformen der Reaktivdestillation, wie in der Literatur beschrieben, gemeint.
In bevorzugter Ausführung erfolgt die Reaktionsdurchführung in
Reaktivdestillationskolonnen, Rohrreaktoren oder Festbettreaktoren. Besonders bevorzugt sind Rohrreaktoren.
Stufe 2.
Nach Durchführung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch aufgearbeitet (Aufarbeitung) und in die einzelnen Komponenten getrennt. Diese sind neben Isophoron sogenannte Leichtsieder wie z. B. Aceton, Diacetonalkohol und Mesityloxid, sowie eine Reihe von höheren Kondensationsprodukten (Überkondensate) des Acetons (z. B. Xylitone und Isoxylitone), Wasser und gegebenenfalls Katalysator. Dabei wird die Trennung ganz oder teilweise durchgeführt.
Die Abtrennung der einzelnen Fraktionen kann mit allen Trennmethoden wie z. B.
Destillation, Entspannungsverdampfung, Kristallisation, Extraktion, Sorption, Permeation, Phasentrennung oder Kombinationen aus den genannten, kontinuierlich oder absatzweise, ein- oder mehrstufig durchgeführt werden. Bevorzugt wird die Trennung durch Destillation in einem oder mehreren Apparaten erreicht.
Dabei kann die Destillation räumlich getrennt von der Isophoronsynthese (Reaktion) durchgeführt werden oder in einem Apparat stattfinden. Bevorzugt erfolgt die Abtrennung der einzelnen Fraktionen durch eine Reaktivdestillation, bevorzugt in einer
Reaktivdestillationskolonne.
Besonders bevorzugt wird die Abtrennung räumlich getrennt von der Isophoronsynthese (Reaktion) in einer Reaktivdestillationskolonne mit einer Seitenstromentnahme durchgeführt.
Der so erhaltene Wertstoffstrom, insbesondere Isophoron, höherkondensierten Produkten und Wasser und gegebenenfalls Katalysator, wird in einer 3. Stufe weiterverarbeitet, wie weiter unten beschrieben.
Bevorzugt erfolgt die Abtrennung in Stufe 2. in drei Fraktionen:
a) Einer Fraktion aus nicht umgesetzten Aceton, Wasser und Leichtsiedern, wie z. B.
Diacetonalkohol und Mesityloxid, die kondensiert und anschließend zur Reaktion in den Reaktor zurückgeführt wird.
b) Einer Fraktion, in der insbesondere farbgebende Substanzen angereichert werden. Diese Fraktion wird weiter aufgereinigt und die enthaltenden Wertstoffe werden im Prozess zurückgeführt.
c) Einer Fraktion aus insbesondere Isophoron, höherkondensierten Produkten und Wasser und gegebenenfalls Katalysator, genannt Wertstrom. Diese Fraktion wird anschließend einer Hydrolyse unterworfen.
Die Fraktion a) wird in der bevorzugten Ausführungsform als Brüdenstrom entnommen, enthaltend im Wesentlichen Aceton, Wasser und Leichtsieder, im Wesentlichen
Diacetonalkohol und Mesityloxid, kondensiert und dem Reaktor mit den Einsatzstoffen Aceton, Wasser und gegebenenfalls Katalysator wieder zugesetzt.
Die Fraktion b) wird in der bevorzugten Ausführungsform als Seitenstrom der
Destillationskolonne, bevorzugt einer Reaktivdestillationskolonne, entnommen,
gegebenenfalls neutralisiert und weiter aufgearbeitet. Dabei können bei der Aufarbeitung alle
gängigen Trennmethoden wie z. B. Destillation, Entspannungsverdampfung, Kristallisation, Extraktion, Sorption, Permeation, Phasentrennung oder Kombinationen aus den genannten zum Einsatz kommen. Die Aufreinigung kann kontinuierlich oder absatzweise, ein- oder mehrstufig durchgeführt werden. Bevorzugt wird die Aufreinigung durch Destillation erreicht. Besonders bevorzugt wird die Aufreinigung durch eine Kombination aus Neutralisation oder Extraktion und anschließender Destillation, bevorzugt in einer Reaktivdestillationskolonne, erreicht. Bevorzugt wird die aufgearbeitete Phase mit den Wertprodukten aus Isophoron, Hochsiedern und gegebenenfalls Katalysator in die Hydrolyse geführt. Eine weitere erhaltene Phase aus Wertprodukten, im Wesentlichen enthaltend Aceton, Diacetonalkohol und Mesityloxid, wird bevorzugt in die Reaktion zurückgeführt. Gegebenenfalls anfallende Rückstände werden der thermischen Verwertung zugeführt.
Stufe 3.
Der Wertstoffstrom aus Stufe 2, bevorzugt die Fraktion c), wird einer Hydrolyse unterworfen. Das Ziel der Hydrolyse ist es, Nebenprodukte teilweise oder vollständig in Isophoron, Aceton und andere Wertprodukte zu überführen. Die Hydrolyse kann in allen gängigen Reaktoren, welche bereits oben beschrieben wurden, oder Destillationskolonnen oder Kombinationen aus beiden, durchgeführt werden. Bevorzugt wird die Hydrolyse durch eine
Reaktivdestillation durchgeführt, in dem die entstehenden Leichtsieder, im Wesentlichen enthaltend Aceton, Diacetonalkohol und Mesityloxid, direkt aus der Hydrolysezone entfernt und in die Reaktion zurückgeführt werden, und somit nicht mehr für Nebenreaktionen in der Hydrolyse zur Verfügung stehen.
Ganz besonders bevorzugt wird die Hydrolyse der Fraktion c) in einem Apparat, durch eine Reaktivdestillation durchgeführt, bevorzugt in einer Reaktivdestillationskolonne, wobei gleichzeitig die Trennung des Reaktionsgemisches in die Fraktionen a) bis c) erfolgt, so dass die entstehenden Produkte gleichzeitig entsprechend aufgetrennt werden und die Fraktion c) hydrolysiert wird.
Gegebenenfalls können die Hydrolyse der Stufe 3. und die destillative Abtrennung der Stufe 2. auch in einem Apparat mit der Isophoronsynthese (Reaktion) stattfinden.
Die Hydrolyse kann in allen Mischungsverhältnissen der organischen Komponenten mit Wasser mit oder ohne Katalysator durchgeführt werden. Die Wasserkonzentration in der Hydrolyse beträgt dabei 0,1 - 99,9 Gew.-%, bevorzugt 30 - 90 Gew.-%. Im Falle der
homogenen Katalyse wird bei der Hydrolyse bevorzugt derjenige Katalysator eingesetzt, der auch im Reaktionsteil verwendet wird. Bevorzugt werden Katalysatorkonzentrationen von 0,001 - 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,05 - 1 Gew.-%. Der Druck im
Hydrolysereaktor beträgt 1 -200 bar, bevorzugt 20 - 60 bar, besonders bevorzugt wird die Hydrolyse mindestens bei dem Druck durchgeführt, der auch im Isophoronsyntheseschritt (Reaktion) herrscht. Die Temperatur der Hydrolyse beträgt 100 - 300 °C, bevorzugt 210 - 260 °C. Besonders bevorzugt wird sich bei Verwendung einer Reaktivdestillationskolonne eine Temperatur bzw. ein Temperaturverlauf einstellen, der den Siedetemperaturen im Sumpf und auf den einzelnen Trenn- oder Reaktionsstufen entspricht.
Die Hydrolyse kann in einem oder mehreren Apparaten einstufig oder mehrstufig
durchgeführt werden.
Die so aufgearbeitete Fraktion des Wertstoff Stroms, bevorzugt die Fraktion c) wird anschließend aus dem Hydrolysereaktor bzw. der Reaktivdestillationskolonne abgetrennt, abgekühlt und einer Phasentrennung (Trennung) unterworfen.
Die Phasentrennung in Stufe 3. erfolgt in eine im Wesentlichen organische Fraktion, bevorzugt Fraktion d) und eine im Wesentlichen wässrige Fraktion, bevorzugt Fraktion e), die, bei homogener Katalyse, auch den Katalysator enthält. Dabei können übliche
Phasentrennbehälter mit und ohne Einbauten zum Einsatz kommen. Die Phasentrennung erfolgt bei einer Temperatur zwischen 0 - 200 °C, bevorzugt bei 0 - 100 °C, besonders bevorzugt bei 20 - 70 °C und einem Druck von 1 - 150 bar, bevorzugt 20 - 60 bar, besonders bevorzugt bei dem Druck, der auch in der Hydrolyse herrscht.
Die im Wesentlichen organische Fraktion der Stufe 3., bevorzugt Fraktion d), mit dem Zielprodukt Isophoron wird gegebenenfalls neutralisiert und mit üblichen Methoden aufgereinigt, so dass ein Isophoron mit der gewünschten Reinheit und Farbstabilität erhalten wird (Gewinnung). Dabei können alle gängigen Trennmethoden wie z.B. Destillation, Entspannungsverdampfung, Kristallisation, Extraktion, Sorption, Permeation,
Phasentrennung oder Kombinationen aus den genannten zum Einsatz kommen. Die Aufreinigung kann kontinuierlich oder absatzweise, ein- oder mehrstufig, unter Druck oder im Vakuum durchgeführt werden. Bevorzugt wird die Aufreinigung durch Destillation erreicht. Besonders bevorzugt wird die Aufreinigung durch eine Kombination aus Neutralisation oder Extraktion und folgender Destillation erreicht.
Stufe 4.
An dieser Stelle wird die destillative Aufarbeitung der wässrigen Fraktion aus Stufe 3., bevorzugt Fraktion e), (Abwasseraufreinigung) und Weiterleitung der Brüden vom Kopf der Apparatur der destillativen Aufbereitung in die Hydrolyseapparatur genauer beschrieben.
Die im Wesentlichen wässrige Fraktion aus Stufe 3., bevorzugt Fraktion e), wird einer Abwasseraufreinigung zugeführt. Hier erfolgt die Trennung des Reaktionswassers als Hauptbestandteil und gegebenenfalls des Katalysators von gegebenenfalls noch gelösten organischen Komponenten, wie z. B. Isophoron, Aceton und höher kondensierten Produkten.
Die Abwasseraufreinigung wird bevorzugt in einer oder mehreren Destillationskolonnen durchgeführt, auch hier als Abwasserkolonnen bezeichnet.
Diese Stufe 4. wird erfindungsgemäß in Gegenwart mindestens eines Entschäumers durchgeführt, wodurch die Schaumbildung im Sumpf dieser Abwasserkolonne nahezu vollständig verhindert wird und somit eine sehr gute Trennung zwischen dem
Hauptbestandteil Wasser und den noch gelösten organischen Komponenten, wie z. B.
Isophoron, Aceton und andere Leichtsieder, sowie höhere siedende Produkte, erzielt wird. Außerdem lässt sich somit die Füllstandshöhe der Abwasserkolonne exakt bestimmen, und sowohl ein Überlaufen als auch ein Trockenlaufen der Abwasserkolonne wird verhindert.
Insbesondere erfolgt die Zugabe des Entschäumers in den Zulauf der Abwasserkolonne.
Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Entschäumern handelt es sich um chemische Substanzen zur Schaumbekämpfung. Bevorzugt werden Entschäumer ausgewählt aus Mineralölen, natürlichen Ölen, höheren Alkoholen, Polyolen, Polyetherpolyolen, Silikonen, oder beliebige Mischungen der zuvor genannten Komponenten, eingesetzt. Bevorzugt wird eine wässrige Mischung mindestens eines Entschäumers eingesetzt. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um eine wässrige Mischung mindestens eines Polyetherpolyols.
Im Allgemeinen sind 0,00005 bis 0,5 Gew.-% Entschäumer bezogen auf die chemische Substanz, also auf den Entschäumer, in der Abwasserkolonne enthalten. Die Gesamtmenge an Entschäumer in der Abwasserkolonne beträgt bevorzugt < 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt < 0,01 Gew.-%, bezogen auf die chemische Substanz, also auf den Entschäumer.
Bevorzugt wird der Entschäumer so in den Zulauf der Abwasserkolonne gegeben, dass die Gesamtmenge an Entschäumer < 0,5 Gew.-%, bevorzugt < 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt < 0,01 Gew.-%, in der Abwasserkolonne beträgt, bezogen auf die chemische Substanz, also auf den Entschäumer.
Durch die Zugabe des Entschäumers werden mehrere Probleme des derzeitigen Standes der Technik gelöst:
1 . ) Durch die Zugabe eines Entschäumers, bevorzugt in den Zulauf der Abwasserkolonne, wird die Schaumbildung im Sumpf der Abwasserkolonne nahezu vollständig verhindert.
2. ) Es lässt sich eine bessere Trennung zwischen dem Hauptbestandteil Wasser und den noch vorhandenen organischen Komponenten, z. B. Isophoron, Aceton sowie andere Leichtsieder und höher kondensierte Produkte erreichen, und somit eine höhere
Produktausbeute erzielen.
3. ) Die Regelbarkeit der Anlage, insbesondere der Abwasserkolonne wird erhöht, da durch die Verwendung des Entschäumers eine konstante Fahrweise gegeben ist.
Die Abwasseraufreinigung wird bevorzugt in einer oder mehreren Destillationskolonnen (Abwasserkolonnen) durchgeführt. Die Brüden der Abwasserkolonne werden direkt in den Apparat geleitet, in dem die Hydrolyse stattfindet. Da die Brüden im Wesentlichen aus Wasser bestehen, stellt sich im Hydrolyseteil somit eine notwendige, ausreichend hohe Wasserkonzentration ein, so dass kein zusätzliches Frischwasser in die Hydrolyse eingebracht werden muss. Außerdem werden die in der Fraktion e) gelösten, organischen Anteile teilweise oder komplett über die Brüden der Abwasserkolonne in den Prozess zurückgeführt. Das minimiert die organische Belastung im Abwasser und, da es sich im Wesentlichen um Isophoron handelt, erhöht die Gesamtausbeute im Prozess. Diese Verschaltung der Abwasserkolonne trägt somit einen wesentlichen Beitrag zur ökologischen und ökonomischen Prozessführung bei. Desweiteren wird die notwendige Wärme für die Hydrolyse bzw. die destillative Trennung des Reaktionsgemisches durch die Brüden zur Verfügung gestellt, es wird keine separate Heizung benötigt.
Der Druck in der Abwasserkolonne beträgt 1 - 200 bar, bevorzugt 20 - 60 bar. Besonders bevorzugt wird bei dem Systemdruck gearbeitet, der sich im Gesamtsystem
Hydrolyse/Abwasserkolonne einstellt, wenn die Brüden der Abwasserkolonne direkt in den
Hydrolyseteil der Reaktivdestillation geleitet werden. Die Temperatur in der
Abwasserkolonne entspricht der Siedetemperatur der Fraktion e) unter den
Druckbedingungen. Die bevorzugte Temperatur der Brüden beträgt 200 - 300 °C.
Stufe 5.
Im Folgenden wird näher beschrieben, wie das Wasser aus dem Sumpf der destillativen Aufarbeitung der wässrigen Fraktion einer Entspannungsverdampfung unterworfen wird und das entstehende gereinigte Wasser in den Prozess zur Herstellung von Isophoron zurückgeführt wird.
Das im Sumpf der Abwasserkolonne anfallende Abwasser (Strom f) kann abgekühlt und verworfen werden. Bevorzugt wird das Abwasser f) aber einer Entspannungsverdampfung zugeführt und somit weiter aufgetrennt. Die Brüden g) der Entspannungverdampfungsstufe, die im Wesentlichen aus reinem Wasser bestehen, können kondensiert und als Wasser in den Prozess, bevorzugt in die Reaktion, z. B. zur Verdünnung des eingesetzten Katalysators (im Falle der homogenen Katalyse) zurückgeführt werden. Dadurch wird die
Abwassermenge nochmals reduziert. Die Entspannungsverdampfung kann ein- oder mehrstufig kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Der Druck in der Enspannungsverdampfung liegt in jedem Fall unterhalb des Druckes in der
Abwasserkolonne. Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Anwendung einer Enspannungsverdampfung.
Sämtliche Destillations- und Reaktionsschritte im Prozess können in Reaktoren oder Apparaten mit oder ohne Einbauten durchgeführt werden, wie z. B. Dephlegmatoren, ungeordnete Einbauten oder Schüttungen, geordnete Einbauten oder Packungen, Böden mit oder ohne Zwangsführung.
Alle für die Reaktion eingesetzten produktberührten metallischen Werkstoffe und die aus den metallischen Werkstoffen hergestellten Apparate sowie deren Einbauten müssen gegen Laugen beständig sein. Dabei können in Abhängigkeit von der Gefährdung unterschiedliche Beständigkeitsanforderungen bestehen. Für die Beständigkeiten sind nicht nur die chemischen und/oder mechanischen Eigenschaften von Bedeutung, sondern auch die zur Anwendung kommenden Fertigungsmethoden und die Beurteilungsmaßstäbe während der Prüfung.
Für die metallischen Werkstoffe wird zum Teil Bezug auf das AD 2000-Merkblatt HP 0 Ausgabe 1 1 .2008 (Allgemeine Grundsätze für Auslegung, Herstellung und damit verbundene Prüfungen) und DIN EN 10020 Ausgabe 07.2000 (Begriffsbestimmung für die Einteilung der Stähle) genommen. Die dort genannten Werkstoffgruppen werden zitiert, um die
Bezeichnungen (z. B.„austenitscher nichtrostender Stahl) zu präzisieren. Sofern technisch sinnvoll, gelten die Aussagen für alle technisch verfügbaren Varianten der Werkstoffe (z. B. Schmiedevarianten, Walzvarianten und Gussvarianten) mit vergleichbarer Beständigkeit gegen Laugekorrosion. a) Für drucktragende und produktberührte Komponenten können beliebige, nach dem Stand der Technik geeignete Werkstoffe zur Anwendung kommen wie z. B.:
• Warmfeste Stähle (z. B. Werkstoffuntergruppe 5.1 bis 5.4 und 6.1 bis 6.4 gemäß AD 2000 HP 0)
• Austenitische nichtrostende Stähle (z. B. Werkstoffuntergruppe 8.1 bis 8.2 gemäß AD 2000 HP 0)
• Ferritfreie austenitische nichtrostende Stähle (z. B. Werkstoff Untergruppe 8.1 bis 8.2 gemäß AD 2000 HP 0)
• Ferritisch-austenitische nichtrostende Stähle (z. B. Werkstoff Untergruppe 10.1 bis 10.2 gemäß AD 2000 HP 0)
• Nickel und Nickellegierungen (z. B. Werkstoffuntergruppe 41 bis 46 gemäß AD 2000 HP 0)
Auch Kombinationen der o. g. Werkstoffe können zur Anwendung kommen. Dabei ist die Wahl der Werkstoffe nicht auf die genannte Auswahl beschränkt und umfasst auch korrosionstechnisch gleichwertige oder höherwertige Varianten. Bevorzugt werden
Werkstoffe, die sich nach dem Stand der Technik unter Berücksichtigung der
Beanspruchungsbedingungen und Gefährdungen durch eine technische Beständigkeit gegen Laugen auszeichnen. Ein Verzicht auf Wärmebehandlungen ist nicht möglich, wenn sich dadurch die technische Beständigkeit gegen Laugen in unzulässiger Weise ändert. b) Für nicht drucktragende und produktberührte Komponenten können beliebige, nach dem Stand der Technik geeignete Werkstoffe zur Anwendung kommen wie z. B.:
• Alle unter a) genannten Werkstoffe
• Unlegierte Stähle (z. B. Werkstoffuntergruppe 1 .1 bis 1 .2 gemäß AD 2000 HP 0)
• Unlegierte Stähle und andere legierte Stähle (z. B. gemäß DIN EN 10020)
Auch Kombinationen der o. g. Werkstoffe können zur Anwendung kommen. Dabei ist die Wahl der Werkstoffe nicht auf die genannte Auswahl beschränkt und umfasst auch korrosionstechnisch gleichwertige oder höherwertige Varianten. Bevorzugt werden
Werkstoffe, die sich nach dem Stand der Technik unter Berücksichtigung der
Beanspruchungsbedingungen und Gefährdungen durch eine ausreichende Beständigkeit gegen Laugen auszeichnen. Für nicht drucktragende Komponenten können in Abhängigkeit von der Gefährdung gegebenenfalls temporäre Beständigkeiten in Kauf genommen werden. Ein Verzicht auf Wärmebehandlungen ist nicht möglich, wenn sich dadurch die technische Beständigkeit gegen Laugen in unzulässiger Weise ändert. c) Die Werkstoffeigenschaften werden durch geeignete Fertigungsverfahren verändert, die im Folgenden nach den in der DIN 8580 Ausgabe 09.2003 (Fertigungsverfahren - Begriffe, Einteilung) genannten Bezeichnungen beschrieben sind. Folgende Fertigungsverfahren können für die Verarbeitung der metallischen Werkstoffe z. B. zur Anwendung kommen:
• Urformen (z. B. Gießen)
• Umformen (z. B. Kaltumformen und Warmumformen)
• Trennen (z. B. Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide und Spanen mit
geometrisch unbestimmter Schneide)
• Fügen (z. B. Schmelzschweißen)
• Beschichten (z. B. Beschichten aus dem flüssigen Zustand, Schmelztauchen,
Plattieren, Thermisches Spritzen, Sintern, galvanisches Besichten, chemisches Beschichten und Beschichten aus dem gasförmigen und dampfförmigen Zustand)
• Stoffeigenschaften ändernde Fertigungsverfahren (Verfestigung durch Umformen wie z. B. Schmieden, Walzen, Strahlen; Wärmebehandeln wie z. B. Vergüten,
Rekristallisationsglühen, Spannungsarmglühen, Normalisierungsglühen;
Thermomechanische Behandlungen wie z. B. die Kombination von
Wärmebehandlung und Umformbehandlung; Sintern und Brennen)
Auch Kombinationen der o. g. Fertigungsverfahren können zur Anwendung kommen. Dabei ist die Wahl der Fertigungsverfahren nicht auf die genannte Auswahl beschränkt. Bevorzugt werden Verfahren, die nach dem Stand der Technik die erforderliche Laugenbeständigkeit der jeweiligen Werkstoffe und Apparate gewährleisten.
d) Folgende Prüfungen an Apparaten und Einbauten sowie insbesondere an deren
Schweißverbindungen können beispielsweise zur Anwendung kommen:
• Magnetpulverprüfung MT
• Eindringprüfung PT
• Durchstrahlungsprüfung RT
• Ultraschallprüfung UT
• Sichtprüfung VT
• Härteprüfung HT
• Legierungsanalyse
Auch Kombinationen der o. g. Prüfverfahren sind möglich. Dabei ist die Wahl der
Prüfverfahren nicht auf die genannte Auswahl beschränkt. Es werden Prüfverfahren und Bewertungsgrundlagen bevorzugt, die nach dem Stand der Technik dazu beitragen, die erforderliche Laugenbeständigkeit der jeweiligen Komponenten zu gewährleisten.
Vergleichsbeispiel, nicht erfindungsgemäß:
Eine im Wesentlichen wässrige Lösung mit einem organischen Anteil (Isophoron, Aceton sowie andere Leichtsieder und höher kondensierte Produkte) von < 5 Gew.-% wird destillativ aufgearbeitet um den organischen Anteil von der wässrigen Phase zu trennen. Die
Temperatur der Brüden liegt dabei im Bereich zwischen 200 und 300 °C und der Druck in der Abwasserkolonne im Bereich von 20 - 60 bar. Die Brüden vom Kopf der Abwasserkolonne werden dabei einer Hydrolysekolonne zugeführt. Innerhalb von ca. 5 Stunden kommt es dabei in der Abwasserkolonne zu einer starken Schaumbildung, die eine reproduzierbare Messung der Füllstandhöhe verhindert und somit auch eine konstante Fahrweise unmöglich macht. Nur durch manuelles permanentes Eingreifen unter Zuhilfenahme von Hilfsgrößen (1 . Temperaturmessung im Sumpf der Kolonne und 2. Differentdruckmessung), und somit einem deutlich erhöhten Regelaufwand, ist es möglich die Kolonne weiterhin zu betreiben. Die Folge davon ist, dass die Trennung nicht dauerhaft optimal erfolgen kann. Im Extremfall kann es dazu kommen, dass die Abwasserkolonne trocken läuft (=> Erschwerung des Wärmeübertrags), bzw. dass die Kolonne überläuft und somit die Hydrolyse in der
Hydrolysekolonne nicht optimal durchgeführt werden kann. Daher kann mit einer solchen Fahrweise nicht die optimale Ausbeute erzielt und nicht dauerhaft am ökonomischen und ökologischen Optimum gearbeitet werden.
Beispiel, erfindungsgemäß:
Eine im Wesentlichen wässrige Lösung mit einem organischen Anteil (Isophoron, Aceton sowie andere Leichtsieder und höher kondensierte Produkte) von < 5 Gew.-% wird destillativ aufgearbeitet um den organischen Anteil von der wässrigen Phase zu trennen. Die
Temperatur der Brüden liegt dabei im Bereich zwischen 200 und 300 °C und der Druck in der Kolonne (Abwasserkolonne) im Bereich von 20 - 60 bar. Die Brüden vom Kopf der
Abwasserkolonne werden dabei einer Hydrolysekolonne zugeführt. Der Abwasserkolonne wird eine wässrige Lösung eines Polyetherpolyol als Entschäumer hinzugefügt, so dass die Gesamtmenge an Polyetherpolyol in der Abwasserkolonne: 0,01 Gew.-% beträgt. Durch die Zugabe des Polyetherpolyols wird die Schaumbildung nahezu vollständig verhindert und somit kann die Abwasserkolonne mittels der Füllstandsmessung automatisch betrieben werden, ein manuelles Eingreifen ist nicht notwendig. Das Trennverhalten in der
Abwasserkolonne ist somit optimal und es kann dauerhaft am ökonomischen und
ökologischen Optimum gearbeitet werden.
Vergleich mit dem nicht erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Vergleichsbeispiel: ca. 1 - 2 Gew.-% weniger Organikverlust über das Abwasser. Bezogen auf 1 Tonne
Isophoronproduktion bedeutet das ca. 10-20 kg Isophoron Mehrproduktion und eine
Minimierung der organischen Belastung des Abwassers.