Bogenförmiger Reißverschluss, Verfahren zum Aufbringen eines bogenförmigen Reißverschlusses, Bausatz und Herstellungswerkzeug für einen Reißverschluss
Die Erfindung betrifft einen isoliert bogenförmigen Reißverschluss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , Werkzeuge zur Herstellung des bogenförmigen Reißverschlusses, ein Verfahren zur offenbaren Abdichtung einer Wandöffnung sowie einen Bausatz mit einer Folie und einem isolierten bogenförmigen Reißverschluss.
Bogenförmige Reißverschlüsse sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Aus der EP 0 364 294 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines bogenförmigen Reißverschlusses bekannt, wobei ein Tragband aus aufquellenden Fasern hergestellt ist, so dass die Fasern durch Aufbringen eines Lösungsmittels auf das Tragband aufquellen und der Reißverschluss eine bogenförmige Gestalt annimmt. Die Gestalt behält er nicht dauerhaft bei. Das Verfahren eignet sich nicht zur maschinellen Herstellung, und es ist teuer.
Daneben ist aus der FR 2 882 384 ein in ein Zelt eingebauter bogenförmiger Reißverschluss bekannt.
Aus der DE 32 18 390 A1 ist ein bogenförmiger Reißverschluss in einem Kälteanzug offenbart, und in der DE 20 2006 010 617 U1 ist ein Rahmen zur Staubabdichtung offenbart, wobei in dem Rahmen eine offenbare Tür vorgesehen ist. Dabei wird die Bogenform dadurch erreicht, dass der Reißverschluss in Laufrichtung gebogen ist. Enge Radien werden nur durch zumindest abschnittweises Biegen des Reißverschlusses in Laufrichtung erzielt. Die DE 7122407 A betrifft einen gekrümmten Reißverschluss mit im Krümmungsbereich eingeschnittenen Tragbändern, die entlang der beiden Reißverschlussketten verlaufen, wobei krümmungsinnenseitig kerbenförmige Einschnitte vorgesehen sind, die ein überlappungsfreies Einnähen des gekrümmten Reißverschlusses ermöglichen. Aus der DE 2 038 038 ist ein Reißverschluss mit zwei Tragbändern bekannt. Der Reißverschluss dient hier jedoch der Aufbringung auf die menschliche Haut zum Verschließen von bei einer Operation entstehenden Schnittwunden. Der Reißverschluss wird vor der Operation auf die Hautpartie aufgebracht, geöffnet und der Schnitt dann in den geöffneten Reißverschluss eingebracht und die Operation durchgeführt.
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Die Reißverschlüsse werden in Kleidungsstücke, Zeltfolien oder Ähnlichem eingenäht und erhalten ihre Krümmung erst während des Einnähvorganges.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Reißverschluss zur Verfügung zu stellen, der leicht in eine bogenförmige Form in einem flächigen Mittel einbaubar ist sowie Werkzeuge zur Herstellung des Reißverschlusses zur Verfügung zu stellen. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur offenbaren Abdichtung einer Wand zur Verfügung zu stellen sowie einen Bausatz, mit dem eine solche Abdichtung herstellbar ist. Die Aufgabe wird in ihrem ersten Aspekt durch einen eingangs genannten Reißverschluss mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und in ihrem zweiten Aspekt durch ein mehrteiliges Herstellungswerkzeug nach Anspruch 12 sowie in ihrem dritten Aspekt durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Die Aufgabe wird auch in einem vierten Aspekt durch einen Bausatz nach Anspruch 11 gelöst.
Die Erfindung macht in ihrem ersten Aspekt von der Idee Gebrauch, einen isolierten bogenförmigen Reißverschluss zur Verfügung zu stellen, der dauerhaft und formstabil seine Bogenform beibehält, so dass das Anbringen an ein flächiges Element, wie ein Textil, insbesondere Kleidungsstück oder eine Zeltplane oder an eine Folie oder Ähnlichem, erleichtert wird. Dazu weist der Reißverschluss entlang seiner beiden nebeneinander verlaufenden Reißverschlussketten jeweils wenigstens ein bogenförmig ausgebildetes Befestigungsband auf, das den Reißverschluss dauerhaft formstabil in seiner Bogenform hält. Der Reißverschluss ist dabei bogenförmig in einer Reißverschlussebene ausgebildet, die durch die nebeneinander verlaufenden Reißverschlussketten gebildet wird. Unter einem isolierten Reißverschluss wird hier der Reißverschluss als Kurzware verstanden. Der isolierte Reißverschluss wird isoliert von dem Textil bzw. der Folie oder Ähnlichem zur Verfügung gestellt. Er ist nicht an einem flächigen Material angeordnet oder befestigt.
Günstigerweise ist an jeder der Reißverschlussketten jeweils wenigstens ein quer zur Längsrichtung mehrfach eingeschnittenes Tragband angeordnet, und die durch das Einschneiden entstandenen Bandabschnitte sind zur Ausbildung der Bogenform jedes Tragbandes gegeneinander verschoben. Unter wenigstens einem ist hier wie auch in anderen Zusammenhängen eins, zwei, oder jede andere höhere natürliche Zahl zu verstehen und offenbart. Entlang jedes Tragbandes ist eines der Befestigungsbänder vorgesehen. Die beiden entlang den beiden eingeschnittenen Tragbändern verlaufenden Befestigungsbänder sind vorzugswiese mit den Tragbändern belastungsstabil und positionsfest verbunden und fixieren so die Bogenform dauerhaft und ermöglichen es damit,
den isolierten bogenförmigen Reißverschluss in ein flächiges Element, wie eine Zeltplane, eine Folie, ein Kleidungsstück, bequem und zeitsparend einzubringen, insbesondere aufzukleben oder einzunähen. Vorzugsweise ist das wenigstens eine Befestigungsband auf einer schieberabseitigen Außenseite mit einem Klebeauftrag versehen, mit dem der Reißverschluss auf eine Folie aufklebbar ist.
In einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das wenigstens eine, vorzugsweise jedes der Befestigungsbänder, beabstandet von und entlang einer zugehörigen Reißverschlusskette im Bogenabschnitt angeordnet. Entlang des durch den Abstand entstehenden Spaltes zwischen Reißverschlusskette und Befestigungsband kann das Tragband mittels einer Naht an einem Textil angenäht werden. Das Befestigungsband besteht günstigerweise aus Polyester, das durch Erhitzen zunächst auf dem Tragband befestigbar ist und nach dem Einnähen durch nochmaliges Erhitzen von dem Tragband wieder entfernbar ist.
Die Erfindung betrifft in ihrem zweiten Aspekt ein mehrteiliges Herstellungswerkzeug zur Herstellung des bogenförmigen Reißverschlusses. Ein Teil weist ein bogenförmiges Fixierwerkzeug auf mit einer bogenförmigen, zwischen zwei Federn ausgeformten Nut, deren Nutbreite dem Abstand der Reißverschlussketten angepasst ist. Die Reißverschlussketten werden mit ihrer dem Schieber zugewandten Seite in die Nut eingelegt, so dass die beiden Tragbänder seitlich über die Federn des Fixierwerkzeuges hinaus abstehen. Das Fixierwerkzeug wird dann auf eine Oberfläche gedrückt, und auf jedes der seitlich vom Fixierwerkzeug abstehenden Tragbänder wird auf die schieberzugewandte Seite wenigstens eines der bogenförmigen Befestigungsbänder aufgeklebt, aufgeschweißt oder Ähnliches. Vorab wird ein herkömmlicher Reißverschluss gewählt, und die beiden entlang der Reißverschlussketten verlaufenden Tragbänder werden seitlich, senkrecht zur Längsrichtung eingeschnitten. Das bogeninnenseitige Tragband wird daran mit kerbenförmigen Einschnitten, Einstanzungen oder Einbrennungen versehen, während das bogenaußenseitige Tragband mit geradlinigen Einschnitten, Einstanzungen, Einbrennungen versehen ist. Die Einbrennungen können mit Hilfe von Heizstäben, Heizdrähten oder Ähnlichem vorgenommen werden. Ein zweiter Teil des Herstellungswerkzeuges weist eine Platte mit einer ebenfalls bogenförmigen Nut auf, wobei ein Krümmungsradius der bogenförmigen Nut der Platte und ein Krümmungsradius der bogenförmigen Nut des Fixierwerkzeuges übereinstimmen und jeweils zwischen 10,5 bis zu 13,5 cm liegen. Bei Herstellung bogenförmiger Reißverschlüsse aus Kunststoffreißverschlussketten können
Krümmungsradien von bis zu unter 10,5 cm benutzt werden, während bei Reißverschlüssen mit Stahlreißverschlussketten Radien von unter 13,5 cm kaum praktikabel sind, da der Schieber in dem Bogen des Reißverschlusses hängen bleibt. Die Aufgabe wird in ihrem dritten Aspekt durch ein Verfahren zum Aufbringen des bogenförmigen Reißverschlusses auf ein flächiges Element gelöst.
Besonders bei der Renovierung von Innenräumen besteht häufig das Bedürfnis, Wandöffnungen in Form von Türöffnungen, Fensteröffnungen abzudichten, um den sich entwickelnden Staub im Raum zu halten. Dazu wird die Wandöffnung mit einer schneidbaren Folie im Wesentlichen vollständig staubdicht abgedichtet. Die Folie wird dazu auf die Wandöffnung gelegt und mit Klebebändern seitlich an der Wandöffnung fixiert und unten am Boden fixiert. Auf die mit der Folie abgedichtete Wandöffnung wird erfindungsgemäß der isolierte bogenförmige Reißverschluss in geschlossener Form aufgebracht, insbesondere aufgeklebt. Der bogenförmige Reißverschluss ist vorzugsweise U-förmig ausgebildet und mit seiner offenen U-Seite günstigerweise nach oben, deckenseitig angeordnet. Es sind auch L- förmige Reißverschlüsse, C-förmige Reißverschlüsse mit offenen Seiten nach links oder rechts denkbar. Danach wird der Reißverschluss geöffnet, und die Folie wird entlang der Reißverschlussöffnung zwischen den beiden Reißverschlussketten aufgeschnitten. Es entsteht somit eine offenbare Tür in der Abdichtung der Wandöffnung.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der bogenförmige Reißverschluss auf eine Textiloberfläche aufgenäht. Dazu wird wenigstens eine Naht zwischen der Reißverschlusskette und dem von der Reißverschlusskette beabstandeten Befestigungsband eingefügt. Der bogenförmige Reißverschluss wird mittels der Nähte an dem Textil befestigt. Das Textil kann beim Festnähen der Reißverschlusses bereits geteilt sein. Andernfalls wird der festgenähte geschlossene Reißverschluss vorzugsweise nach dem Festnähen geöffnet und das Textil zwischen den geöffneten Reißverschlussketten zerschnitten. Vorher oder danach kann das vorzugsweise aus Polyester bestehende Befestigungsband erhitzt werden und von dem Reißverschluss gelöst werden, um den Tragkomfort zu erhöhen. Die Aufgabe wird in ihrem vierten Aspekt durch einen Bausatz zur offenbaren Abdichtung einer Wandöffnung mit einer schneidbaren Folie und einem isolierten bogenförmigen Reißverschluss, wie er oben beschrieben wurde, gelöst.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in elf Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 a eine Draufsicht auf einen zweifach gebogenen erfindungsgemäßen
Reißverschluss,
Fig. 1 b eine Schnittansicht entlang der Linie lb-lb in Fig. 1a,
Fig. 2a ein Schnittmuster des Reißverschlusses,
Fig. 2b ein Werkzeug,
Fig. 2c Obenansicht des Werkzeugs in Fig. 2b, Fig. 3a Schnittansicht eines Werkzeuges,
Fig. 3b Untenansicht des Werkzeuges in Fig. 3a,
Fig. 3c Obenansicht eines Werkzeuges,
Fig. 4a eine Wandöffnung,
Fig. 4b eine durch eine Folie abgedichtete Wandöffnung in Fig. 4a, Fig. 4c einen auf die Folie in Fig. 4a aufgeklebten Reißverschluss der Fig. 1a zur
Ausbildung einer Folientür.
Der erfindungsgemäße Reißverschluss 1 ist eine Weiterbildung eines herkömmlichen Reißverschlusses. Er weist eine erste und eine zweite Reißverschlusskette 2, 3 auf, die mittels eines hin und her verfahrbaren Schiebers 4 zum Schließen ineinander gehakt und zum Öffnen auseinander gezogen werden. Der Reißverschluss 1 weist eine entlang des Reißverschlusses 1 veränderliche Längsrichtung L auf, die jedoch stets in einer Reißverschlussebene E verläuft. Die Reißverschlussebene E wird von den beiden nebeneinander angeordneten Reißverschlussketten 2, 3 aufgespannt. Der Reißverschluss 1 ist in der Reißverschlussebene E in Fig. 1a zweifach gebogen ausgebildet; es sind jedoch auch andere Ausbildungsformen mit mehreren Bögen oder nur einfach gebogene Reißverschlussverläufe denkbar. Der Reißverschluss 1 weist drei gerade Abschnitte A1 , A2, A3 und zwei bogenförmige Abschnitte B1 , B2 auf, wobei jeder der bogenförmigen Abschnitte B1 , B2 einen Krümmungsradius r von etwa r = 12 cm aufweist, wenn die Reißverschlussketten quer zur Längsrichtung eine Breite von etwa 8 mm aufweisen. Bei diesem Krümmungsradius r ist auch ein herkömmlicher Kunststoff-Reißverschluss noch
leichtgängig offen- und schließbar. Bei kleineren Reißverschlussketten, sind auch kleinere Krümmungsradien realisierbar.
Entlang der beiden nebeneinander verlaufenden Reißverschlussketten 2, 3 ist jeweils ein Tragband 6, 7 vorgesehen. Im Bogenabschnitt B1 , B2 ist jedes der Tragbänder 6, 7 quer zur Längsrichtung L im Wesentlichen entlang seiner gesamten Breite eingeschnitten. Ein die Schnitte darstellendes Schnittmuster zeigt Fig. 2a. Das bogeninnere Tragband 6 ist dabei kerbenförmig eingeschnitten, das bogenäußere Tragband 7 ist im Bogenbereich B1 , B2 mit linearen Schnitten versehen. Entlang der geraden Abschnitte A1 , A2 und A3 sind die Tragbänder nicht eingeschnitten. Sie behalten ihre ursprüngliche Form bei.
Gemäß Fig. 1 b ist auf die schieberabseitige Seite 8 jeder der Tragbänder 6, 7 ist jeweils ein angepasst bogenförmiges, mit einem Krümmungsradius r von beispielsweise r = 12 cm ausgebildetes schieberabseitiges Befestigungsband 1 1 , 12 geklebt, wie in der Schnittansicht in Fig. 1 b zu erkennen ist. Auf die schieberseitige Seite 9 jedes der Tragbänder 6, 7 ist ebenfalls ein angepasst bogenförmiges, mit einem Krümmungsradius r von beispielsweise r = 12 cm ausgebildetes schieberseitiges Befestigungsband 13, 14 geklebt. Bogeninnere Befestigungsbänder 1 1 , 13 sind im Wesentlichen schnittgleich, das schieberabseitige bogeninnere Befestigungsband 1 1 ist um die Breite der bogeninneren Verschlusskette 2 breiter als das zugehörige schieberseitige bogeninnere Befestigungsband 13. Entsprechendes gilt für die beiden bogenäußeren Befestigungsbänder 12, 14. Die vier Befestigungsbänder 1 1 , 12, 13, 14 erstrecken sich nur entlang eines der Bögen des Reißverschlusses 1. Entsprechend ist auch der andere der beiden Bögen des Reißverschlusses 1 ausgebildet. Die vier Befestigungsbänder 1 1 , 12, 13, 14 fixieren den bogenförmigen Reißverschluss 1 in der Reißverschlussebene E dauerhaft im bogenförmigen Zustand. Dadurch ist es möglich, den Reißverschluss 1 im bogenförmigen Zustand leicht handhabbar weiter zu verarbeiten und zu gebrauchen. Die Befestigungsbänder 1 1 , 12, 13, 14 sind von der zugehörigen Reißverschlusskette 2, 3 um einen Spalt beabstandet am Tragband 6, 7 befestigt. Der Spalt zwischen den Reisverschlussketten 2, 3 und Befestigungsband 11 , 12, 13, 14 kann zum setzen einer Naht verwendet werden. Es können auch Reißverschlüsse 1 mit ausschließlich schieberabseitigen 13, 14 oder ausschließlich schieberseitigen Befestigungsbändern 1 1 , 12 Verwendung finden.
Fig. 2a zeigt ein Schnittmuster für einen erfindungsgemäßen Reißverschluss 1 mit einer Längsrichtung L und zwei Reißverschlussketten 2, 3. Das bogeninnere Tragband 6 ist mit kerbenförmigen Einschnitten 20 versehen, die einen Kerbenwinkel von etwa 20 Grad aufweisen. Am äußersten Rand beträgt die Kerbenbreite 4 mm. Ein Abstand zwischen den
Kerben beträgt 12,66 mm. Entlang des bogenaußenseitigen Tragbandes 7 sind lineare Einschnitte 21 in einem Abstand von 15,86 mm vorgesehen, die eine Breite von jeweils 0,8 mm entlang ihrer gesamten senkrecht zur Reißverschlusslängsrichtung L verlaufenden Länge aufweisen.
Fig. 2b zeigt ein Werkzeug 23 zum Auflegen eines Reißverschlusses 1 mit einer Nut 22, in die die beiden Reißverschlussketten 2, 3 eingefügt werden. Der herkömmliche Reißverschluss 1 wird umgedreht auf das Werkzeug 23 mit den Verschlussketten 2, 3 in die Nut 22 gelegt, und mittels eines (nicht dargestellten) Schneid-, Brenn- oder sonstigen Werkzeugs werden die Einschnitte 20, 21 gemäß Fig. 2a in die beiden Tragbänder 6, 7 eingebracht.
Fig. 2c zeigt das Werkzeug in Fig. 2b in einer Obenansicht. Die Nut 22 ist in dem bogenförmigen Abschnitt B1 bogenförmig ausgebildet. An beide Enden des bogenförmigen Abschnitts B1 schließt sich jeweils ein gerader Abschnitt A1 bzw. A2 an. Der (nicht dargestellte) Reißverschluss 1 wird mit seinen beiden Reißverschlussketten 2, 3 von oben in Fig. 2c in die passend ausgeformte Nut 22 eingedrückt, und die beiden Tragbänder 6, 7 werden mittels eines Bügeleisens erhitzt und so auf das Werkzeug 23 aufgedrückt. Günstigerweise kann durch die in dem Werkzeug 23 vorgesehenen Löcher entlang der Nut 22 ein Unterdruck erzeugt werden, der die beiden Tragbänder 6, 7 an der Lochplatte 23 hält. Danach werden auf die beiden Tragbänder 6, 7 von unten, also auf der der Lochplatte 23 abgewandten Seite der Tragbänder 6, 7 die schieberabseitigen Befestigungsbänder 11 , 12 auf die Tragbänder 6, 7 aufgebracht. Bei den Befestigungsbändern 11 , 12 kann es sich um Polyesterstreifen handeln, die durch Erhitzen auf die Tragbänder 6, 7 außen aufgebügelt und befestigt werden können. Schieberseitige Befestigungsbänder 13, 14 brauchen gar nicht vorgesehen zu sein.
Fig. 3a, 3b und 3c zeigen zwei Herstellungswerkzeuge 30, 35, mit deren Hilfe der in der Fig. 2a vorgefertigte Reißverschluss 1 in seine formstabile Endform gebracht werden kann.
Fig. 3a zeigt eine Querschnittansicht entlang der Linie llla-llla in Fig 3b. Fig. 3a zeigt ein im Querschnitt rechteckförmiges Kupferrohr 30, an dessen Unterseite zwei Federn 31 entlang der Außenkante abstehen, zwischen denen sich eine Nut 32 ausbildet. Die Federn 31 weisen einen Innenabstand von 8,1 mm auf und eine Federbreite von jeweils 0,95 mm. Die Federhöhe beträgt 2,1 mm, so dass der in Fig. 2a vorgefertigte Reißverschluss 1 mit seinen Reißverschlussketten 2, 3 in die Nut 32 zwischen den Federn 31 eingelegt werden kann, so dass die beiden Tragbänder 6, 7 seitlich über den Federn 31 abstehen. Das Kupferrohr 30 ist
schwer genug, um durch das Eigengewicht den bogenförmig gekrümmten Reißverschluss 1 auf einer Unterlage, wie z. B. einer Tischplatte, zu fixieren. Seitliche Wandungen des Kupferrohres fluchten mit Außenseiten der Federn 31. Fig. 3b zeigt das Kupferrohr 30 in einer Untenansicht in Fig. 3a. Das Kupferrohr 30 ist in Längsrichtung L bogenförmig ausgebildet. Auf die schieberzugewandten Außenseiten der Tragbänder 6, 7 wird bogeninnenseitig und bogenaußenseitig jeweils ein vorgekrümmtes bogenförmiges Befestigungsband 1 1 , 12 aufgeklebt, aufgebügelt oder aufgeschweißt. Dazu wird der vorbereitete Reißverschluss 1 mit Hilfe des Kupferrohres 30 auf der Unterlage fixiert. Nach dem Aufbringen der beiden bogenförmigen schieberabseitigen Befestigungsbänder 11 , 12 wird der Reißverschluss 1 aus der Nut 32 entnommen und in eine Nut 36 einer Kupferplatte 35 gemäß Fig. 3c eingelegt. Die Nut 36 der Kupferplatte 35 weist ebenfalls eine Breite von 8,1 mm auf und eine Tiefe von etwa 2,1 mm. Durch das Einlegen des gebogenen Reißverschlusses 1 in die Nut 36 der Kupferplatte 35 stehen die schieberabgewandten Außenseiten der Tragbänder 6, 7 zur Bearbeitung frei zur Verfügung. Auf die beiden schieberabgewandten Außenseiten der Tragbänder 6, 7 wird jeweils ebenfalls ein bogenförmiges Befestigungsband 13, 14 aufgeklebt oder aufgebügelt. Die beiden schieberseitigen Befestigungsbänder 13, 14 berühren die jeweilige Reißverschlusskette 2, 3 nicht, damit der Schieber 4 weiter leichtgängig gleiten kann. Der Reißverschluss 1 hat damit seinen Endzustand erreicht.
Die Fig. 4a, 4b, 4c zeigen drei Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbringen einer offenbaren Tür 40 in eine Wandöffnung 41. Zunächst besteht das Bedürfnis, eine Wandöffnung 41 beispielsweise in Form einer Türzarge abzudichten, weil in einem Innenraum, beispielsweise durch Bauarbeiten, eine erhebliche Staubentwicklung besteht. Die Abdichtung erfolgt zunächst dadurch, dass auf eine Seite der Wandöffnung 41 eine Folie 42 staubdicht aufgeklebt wird. Dabei kann es sich um eine herkömmliche durchsichtige Folie 42 handeln, die mit einem Messer jedoch schneidbar ist. Die Ränder der Folie 42 werden mittels Klebeband 43 an der Wand 44, und gegebenenfalls am Boden 45 fixiert. Fig. 4b zeigt diesen Zustand. Auf die auf die Wandöffnung 41 geklebte Folie 42 wird dann der erfindungsgemäße Reißverschluss 1 gemäß Fig. 1 a aufgeklebt. Dazu weisen die schieberabgewandten Außenseiten der Befestigungsbänder 1 1 , 12 eine Klebebeschichtung auf. Die Klebebeschichtung kann durch eine abziehbare Schutzfolie geschützt sein. Der klebende Reißverschluss 1 wird in geschlossenem Zustand auf die Folie 42 geklebt. Der Reißverschluss ist U-förmig und wird mit seiner offenen U-Seite nach oben, d. h. deckenseitig auf die Folie 42 aufgeklebt. Es ist auch denkbar, ein bodenseitiges Befestigungsband direkt auf den Boden zu kleben. Dann wird der Reißverschluss 1 geöffnet,
und die zwischen den Reiliverschlussketten 2, 3 hervortretende Folie 42 wird entlang der Längsrichtung L zwischen den Reißverschlussketten 2, 3 aufgeschnitten. Es entsteht somit aufgrund der U-Form des aufgeklebten Reißverschlusses 1 eine offenbare Tür 40, die mit Hilfe des Reißverschlusses 1 staubdicht schließbar ist.
Bezugszeichenliste
1 Reißverschluss
2 Reißverschlusskette
3 Reißverschlusskette
4 Schieber
6 bogeninneres Tragband
7 bogenäußeres Tragband
8 schieberabseitige Seite
9 schieberseitige Seite
11 schieberabseitiges bogeninneres Befestigungsband
12 schieberabseitiges bogenäußeres Befestigungsband
13 schieberseitiges bogeninneres Befestigungsband
14 schieberseitiges bogenäußeres Befestigungsband
20 linearer Einschnitt
21 linearer Einschnitt
22 Nut
23 Werkzeug
30 Kupferrohr
31 Federn
32 Nut
35 Kupferplatte
36 Nut
40 Tür
41 Wandöffnung
42 Folie
43 Klebeband
44 Wand
45 Boden
L Längsrichtung
E Reißverschlussebene
A1 gerader Abschnitt
A2 gerader Abschnitt
A3 gerader Abschnitt
B1 bogenförmiger Abschnitt
B2 bogenförmiger Abschnitt r Krümmungsradius