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Käl teschutzanzug
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Die Erfindung betrifft einen Kälteschutzanzug aus flexiblem, wasserdichtem
und atmungsaktivem Material, insbesondere für Angehörige von Flugzeugbesatzungen,
mit abdichtenden Manschetten an Hals und Armen und einem wasserdichten Reißverschluß
für das Öffnen und Schließen einer Einstiegsöffnung für den Anzugsträger.
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Es sind bereits Kälteschutzanzüge der eingangs genannten Art bekanntgeworden,
die hauteng anliegen und vor allen Dingen beim Tauchsport und für Rettuiiseinsätze
verwendet werden.
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Diese bekannten Kältesdiutzanzüge werden nur für die Dauer des jeweiligen
Einsatzes angelegt, wobei es ohne Bedeutung ist, wenn der vom Körper abgegebene
Wasserdampf im Anzug verbleibt und sich dort niederschlägt.
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Dieses Zurückhalten der Ausdünstungen seitens eines Kälteschutzanzuges
wirkt sich jedoch sehr ungünstig aus, wenn ein solcher Anzug beispielsweise von
einem Piloten während der ganzen Dauer eines Fluges getragen werden muß, obgleich
er nur im Notfall Schutz gewähren soll. Ein Kälteschutzanzug, insbesondere für Flugzeugbesatzungen,
soll grundsätzlich bequem sitzen und darf an den Durchführungen für Hals und Hände
kein Wasser durchlassen. Dies gilt natürlich auch für
die Füße,
deshalb ist man bereits dazu übergegangen, die Stiefel unmittelbar mit dem Kälteschutzanzug
zu verbinden.
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Sobald der ganze Kälteschutzanzug nur aus einem einzigen Stück besteht,
kann er auch nur durch eine einzige Einstiegsöffnung, die wasserdicht verschlossen
werden kann, angezogen werden. Die dafür verwendeten wasserdichten Reißverschlüsse
verlaufen entweder langgestreckt und schräg über die Brust des Anzugträgers oder
sie verlaufen von der einen Brustseite über den Nacken zur anderen Brustseite. Beim
erstgenannten, schräg über die Brust verlaufenden Reißverschluß muß man eine Überlänge
für den Rückenteil des Kälteschutzanzugs vorsehen, um es zu ermöglichen, daß die
Halsmanschette von hinten über den Kopf gezogen werden kann. Dieses Übermaß muß
nach dem Anlegen des Kälteschutzanzuges durch eine verschließbare Querfalte im Rücken
ausgeglichen werden.
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Es ist ein Kälteschutzanzug der eingangs genannten Bauart bekannt
(DE-OS 25 19 696), bei welcher die Einstiegsöffnung in Schlitzform von einem Ärmel
zum andern Ärmel verläuft, derart, daß die Enden des Reißverschlusses jeweils auf
den Armen des Anzugsträgers angeordnet sind, wobei Hosenträger jeweils innen am
Rückenteil unterhalb des Reißverschlusses und vorne innen am Vorderteil des Kälteschutzanzuges
etwa in Höhe der Taille befestigt sind. Dabei soll sich die Zuglasche des Reißverschlusses
vom einen Arm über den Nacken hinweg bis zur anderen Schulter ziehen lassen, wo
die Zuglasche dann von der anderen Hand ergriffen und in die Endstellung gezogen
wird.
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Wasserdichte Reißverschlüsse sind bekanntlich schwer zu öffnen und
zu schließen. Es hat sich nun herausgestellt, daß bei der bekannten Ausführung fast
immer eine Hilfsperson beim Einstieg und beim Ausstieg aus dem Kälteschutzanzug
benötigt wird, zumal die Bedienung des wasserdichten Reißverschlusses
im
Bereich hinter dem Kopf unbequem ist.
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Ferner stellen die Hosenträger einen zusätzlichen Aufwand dar.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darin gesehen, unter
Vermeidung der Nachteile eines schräg über die Brust oder von Ärmel zu Ärmel über
den Nacken verlaufenden Reißverschlusses einen Kälteschutzanzug der eingangs genannten
Art zu schaffen, der sich nicht nur besonders leicht öffnen und schließen läßt und
eine besonders große, bequeme Einstiegsöffnung zur Verfügung stellt, sondern darüberhinaus
auch gesonderte Hosenträger entbehrlich macht.
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Ferner sollen unbequeme und gegebenenfalls schmerzhafte Druckstellen
vermieden werden, wie sie durch Reißverschlüsse im Nacken- oder Rückenbereich auftreten
können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der geschlossene,
die Form und Größe der Einstiegsöffnung definierende Reißverschluß sich auf der
Vorderseite des Kälteschutzanzugs bogenförmig von einer Schulter zur anderen erstreckt.
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Die Zuglasche des Reißverschlusses läßt sich von einer Hand von einem
bis zum anderen Ende ziehen. Ist der Reißverschluß beispielsweise geöffnet und die
am Hals anliegende Manschette über Kopf abgestreift worden, dann bedarf-es keiner
Hosenträger, um ein Abrutschen des Kälteschutzanzuges, vor allem seines Rückenteils,
vom Körper des Anzugsträgers zu verhindern. Der Anzug verbleibt vielmehr im Bereich
der Außenschultern zuverlässig am Körper, nachdem auch die Arme in ihren Ärmeln
bleiben. Im Einsatz- oder Alarmfall muß lediglich die Halsmanschette übergestreift
und der Reißverschluß geschlossen werden, um kurzfristig einsatzbereit zu sein.
Trotzdem kann außerhalb des Einsatz- oder Alarmfalles der Anzugträger sich praktisch
relativ frei bewegen, wobei ein durch Kondensation entstehender, feuchter Niederschlag
an der Innenseite des Kälteschutzanzugs weitgehend
entfällt.
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Um die Lüftung und die Bequemlichkeit noch weiter zu verbessern, sind
die beiden Enden des Reißverschlusses vorteilhaft jeweils im Bereich der Schlüsselbeine
des Anzugträgers angeordnet, wobei der Reißverschluß sich in im wesentlichen U-Form
bis etwa zur Taille erstreckt.
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Darüberhinaus kann im Bereich der Halsmanschette unterhalb des Kinns
nach unten in den Brustbereich des Anzugs hinein eine durch einen Reißverschluß
verschließbare, keilförmige Ausgleichsfalte vorgesehen sein, die das Abstreifen
bzw. Überstreifen der Halsmanschette erleichtert. Keiner dieser Reißverschlüsse
verläuft in Bereichen, in welchen sich etwa Druck- oder Scheuerstellen bilden könnten.
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Wie bereits angedeutet, wird der Kälteschutzanzug in Bereitschaft
offen getragen, das heißtodie sich durch die U-Form des Reißverschlusses in geöffnetem
Zustand bildende, den Durchlaß für den Kopf und die Halsmanschette aufweisende Lasche
hängt dabei auf dem Rücken und behindert somit den Anzugträger nicht. Im Falle beispielsweise
eines Alarmstarts des Flugzeuges einer mit erfindungsgemäßen Kälteschutzanzügen
ausgerüsteten Flugzeugbesatzung sind die Laschen dann in kürzester Zeit ohne fremde
Hilfe und besondere Mühe in der oben beschriebenen Weise übergestreift und verschlossen.
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Um die Bequemlichkeit weiter zu erhöhen, kann zweckmäßig der übliche
Halsausschnitt, innerhalb dessen die abdichtend Halsmanschette und deren textile
Abdeckung sitzt, besonders groß, ausgeführt werden, wobei die bereits erwähnte Ausgleichsfalte
zusätzlichen Spielraum zwecks bequemen Ab- und Überstreifens der Halsmanschette
schafft. Dabei ist zweckmäßig der für die Ausgleichs falte vorgesehene Reißverschluß
bis in den
Bereich der Abdeckung der Halsmanschette geführt. Bekanntlich
dient diese Abdeckung dazu, einer möglichen Zerstörung der empfindlichen, im allgemeinen
aus Kautschuk bestehenden Halsmanschette,beispielsweise durch den Staudruck beim
Notausstieg aus einem fliegenden Flugzeug, vorzubeugen.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Ausgestaltungen sind im folgenden
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispils näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Kälteschutzanzuges
bei teilweise geöffnetem Reißverschluß; Fig. 2 den Kälteschutzanzug nach Fig. 1
bei völlig geöffnetem Reißverschluß und teilweise über den Kopf abgestreifter Lasche;
Fig. 3 eine Rückansicht der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 mit auf den Rücken
herabhängender Lasche.
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In den Figuren ist ein Anzugträger 1 mit einem Kälteschutzanzug 2
gezeigt. Dieser Kälteschutzanzug 1 besteht aus flexiblem, wasserdichtem und atmungsaktivem
Material. Er besitzt abdichtende Manschetten 3 am Hals und 4 an den Armen sowie
einen wasserdichten Reißverschluß 5 für das Öffnen und Schließen einer Einstiegsöffnung
6 für den Anzugträger 1.
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Erfindungsgemäß erstreckt sich der geschlossene, die Form und Größe
der Einstiegsöffnung 6 definierende Reißverschluß 5 auf der aus den Figuren 1 und
2 ersichtlichen Vorderseite des Kälteschutzanzugs 1 bogenförmig von einer Schulter
7 zur andern Schulter 8. Vorteilhaft sind die beiden Enden 9, 10 des Reißverschlusses
5 jeweils im Bereich der Schlsselbeine
des Anzugträgers 1 angeordnet,
wobei ferner der Reißverschluß 5 sich zweckmäßig in im wesentlichen U-Form bis etwa
zur Taille erstreckt, die sich etwa in Höhe der strichpunktierten Linie 11 befindet.
Auf diese Weise wird eine Schließlasche 16 gebildet.
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Im Bereich der Halsöffnung des Kälteschutzanzuges 2 ist eine keilförmige,
nach unten in den Brustbereich des Kälteschutzanzugs hinein reichende Ausgleichsfalte
12 mit einem Reißverschluß 13 vorgesehen, der sich nach oben in eine Abdeckung 14
der Halsmanschette 3 hinein über die gesamte Höhe derselben erstreckt. Ist der Reißverschluß
13 geöffnet, dann erleichtert die Ausgleichsfalte 12 das Uberstreifen oder Abstreifen
der Schließlasche 16 ganz wesentlich.
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In Fig. 1 ist der in der Zeichnung linke Teil der Abdeckung 14 zur
Verdeutlichung der elastischen Kautschukmanschette 3 weggelassen worden.
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Fig. 3 zeigt das Herabhängen der nach dem völligen Öffnen des Reißverschlußsses
5 über den Kopf abgestreiften Schließlasche 16 längs des Rückens 17 des Anzugträgers
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