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Kälteschutzanzug Die Erfindung betrifft einen Kälteschutzanzug aus
flexiblem, wasserdichtez Material mit dichtenden Manschetten an Hals und Armen und
einem über den Nacken laufenden, wasserdichten Reißverschluß zum Öffnen und Schließen
einer Einstiegsöffnung für den Anzugträger.
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Ein Kälteschutzanzug hat die ufgabe, seinen Träger vor Unterkühlung
zu schützen und ihn so im Notfall zu retten. Aus diesem Grunde tragen beispielsweise
Flugzeugbesatzungen Kälteschutzanzüge, wenn sie bei niedrigeren Wassertemperaturen
über See fliegen müssen. Das zur Herstellung solcher Kälteschutzanzüge verwendete
Material muß gute wärmedämmende Eigenschaften aufweisen und den Körper des Anzugträgers
gegen unmittelbare Berührung mit dem umgebenden Medium, insbesondere eben Wasser,
schützen, so daß an keiner Stelle das kalte Medium eindringen kann, um nachteiligerweise
den Wärmeaustausch zu beschleunigen.
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Es sind bereits Kälteschutzanzüge der eingangs genannten Art bekanntgeworden,
die hauteng anliegen und vorallen Dringen beim Tauchsport und für Rettungseinsätze
verwendet werden. Diese bekannten
Kälteschutzanzüge werden nur für
die Dauer des jeweiiigen Einsatzes angelegt, wobei es ohne Bedeutung ist, wenn der
vom Körper abgegebene Wasserdampf im Anzug verbleibt und sich dort niederschlägt.
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Dieses Zurückhalten der Ausdünstungen seitens eines Kälteschutzanzuges
wirkt sich jedoch sehr ungünstig aus, wenn ein solcher Anzug beispielsweise von
einem Piloten während der ganzen Dauer eines Fluges getragen werden muß, obgleich
er nur im Notfall Schutz gewähren soll. Ein Kälteschutzanzug, insbesondere für Flugzeugbesatzungen,
soll grundsätzlich bequem sitzen und darf an den Durchführungen für Hals und Hände
kein Wasser durchlassen. Dies gilt natürlich auch für die Füße, deshalb ist man
bereits dazu übergegangen, die Stiefel unmittelbar mit dem Kälteschutzanzug zu verbinden.
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Scbald der ganze Kälteschutzanzug nur aus einem einzigen Stück besteht,
kann er auch nur durch eine einzige Einstiegsöffnung, die wasserdicht verschlossen
werden kann, angezogen werden. Die dafür verwendeten wasserdichten Reißverschlüsse
verlaufen entweder langgestreckt und schrag über die Brust des Anzugträgers oder
sie besitzen U-Form und verlaufen von der einen Brustseite über den Nacken zur anderen
Brustseite. Beim erstgenannten, schräg über die Brust verlaufenden Reißverschluß
muß man eine Überlänge für den Rückenteil des Kälteschutzanzugs vorsehen, um es
zu ermöglichen, daß die Halsmanschette von hinten über den Kopf gezogen werden kann.
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Dieses Übermaß muß nach dem Anlegen des Kälteschutzanzuges durch eine
verschließbare Querfalte ausgeglichen werden.
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Beim U-förmigen Reißverschluß ist die Einstiegsöffnung in den Kälteschutzanzug
im Verhältnis zur Länge des Reißverschlusses verhältnismäßig klein, wodurch das
Anziehen erschwert wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darin gesehen, einen
Kälteschutzanzug der eingangs genannten Bauart zu schaffen, bei dem der Rückenteil
maßgerecht angepaßt und die Halsmanschette
von vorne übergestreift
werden kann, die Einstiegötfnung verhältnismäßig groß ist und ein schnelles und
leichtes Hinein- und lIerausschlüpfen aus Hals- und Armmanschetten gewährleistet,
und der im übrigen offen getragen werden kann, solange der Anzugträger nur in Bereitschaft
steht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einstiegsöffnung
in Schlitzform von einem Ärmel zum anderen Ärmel verläuft, derart, daß die Enden
des Reißverschlusses jeweils auf den Armen angeordnet sind, und daß Hosenträger
vorgesehen sind, deren jeweils hintere Enden innen am Rückenteil unterhalb des Reißverschlusses
und deren jeweils vordere Enden innen am Vorderteil etwa in Höhe der Taille befestigt
sind.
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Diese Ausbildung gewährleistet zunächst einmal ein schnelles Öffnen
und Schließen, da der Reißverschluß sich praktisch geradlinig erstreckt, sobald
der Benutzer die Arme seitlich ausstreckt. Bleibt derjenige Arm, auf dem sich gerade
die Zuglasche des Reißverschlusses befindet, in dieser Lage, dann läßt sich die
Zuglasche mit der anderen Hand ergreifen und sehr schnell über den Nacken hinweg
bis zur anderen Schulter ziehen, wo die Zuglasche das von der anderen Hand ergriffen
und in die Endstellung gezogen wird.
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Ist auf diese Weise der Reißverschluß beispielsweise geöffnet und
die Halsmanschette überkopf abgestreift worden, dann verhindern die Hosenträger
ein Abrutschen des Kälteschutzanzuges, vor allem seines Rückenteils, vom Körper
des Anzugträgers. Die hinteren Enden der Hosenträger halten nämlich den Rückenteil
des Kälteschutzanzuges in seiner Lage, so daß sich der Träger des Anzugs frei bewegen
kann, one den Anzug zu verlieren, und im Einsatz oder Alarmfall nur die Hals- und
Armmanschetten überzustreifen und den Reißverschluß zu schließen braucht, um trotz
größter Bequemlichkeit jederzeit kurzfristig einsatzbereit zu sein. Ferner kann
außerhalb des Einsatz- oder Alarmfalles sich praktisch ein feuchter Niederschlag
an der Innenseite des Kälteschutzanzuges nicht bilden.
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Zweckmäßig sind die beiden Enden des Reißverschlusses jeweils bis
in den Bereich der Ellenbogen des Anzugträgers geführt.
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Dies hat den Vorteil, daß der Anzugträger verhältnismäßig schnell
und leicht aus den Ärmeln des Kälteschutzanzuges heraus- bzw. in dieselben wieder
hineinschlüpfen kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Kälteschutzanzuges gemäß
vorliegender Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 3-8.
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Die Erfindung und ihre vorteilhaften Ausgestaltungen sind im folgenden
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Hinteransicht eines Kälteschutzanzuges nach
der Erfindung in geschlossenem Zustand; Fig. 2 eine Vorderansicht des Kälteschutzanzuges
nach Fig. 1 in geöffnetem Zustand; Fig. 3 die Vorderansicht eines von einer Person,
also dem Anzugträger, getragenen Kälteschutzanzugs nach Figuren 1 und 2 in geöffneter
Stellung, wobei der Anzugträger den linken Arm aus dem entsprechenden Ärmel und
den Kopf aus der Halsmanschette gezogen hat.
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Der gezeigte Kälteschutzanzug besteht aus flexiblem, wasserdichtem
Material mit einer dichtenden Manschette 1 für den Hals und ebensolchen Manschetten
2 für die Arme. Ferner ist ein über den Nacken 3 laufender, wasserdichter Reißverschluß
4 zum Öffnen und Schließen einer Einstiegsöffnung 5 für den Anzugträger 6 vorgesehen.
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Erfindungsgemäß verläuft die Einstiegsöffnung 5 in Schlitzform von
einem Ärmel 7 zum anderen Ärmel 8, derart, daß die Enden 9 und lo des Reißverschlusses
4 jeweils auf den Armen 11 und 12 des Anzugträgers 6 angeordnet sind. Ferner sind
Hosenträger 13, 14 vorgesehen, deren jeweils hintere Enden 15 und 16 innen am Rückenteil
17 unterhalb des Reißverschlusses 4 und deren jeweils vordere Enden 18 und 19 innen
am Vorderteil 20 etwa in Höhe der Taille 21 befestigt sind. Die Taille 21 ist in
Figur l als gestrichelte Linie angedeutet.
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Zweckmäßig sind die beiden Enden 9, lo des Reißverschlusses 4 jeweils
seitlich im Bereich der Ellenbogen 22, 23 des Anzugträgers 6 angeordnet, um dem
Anzugträger 6 ein schnelles und leichtes Heraus- und Hineinschlüpfen in die Armmanschetten
2 zu ermöglichen.
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Vorteilhaft sind die beiden hinteren Enden 15 und 16 der Hosenträger
13 und 14 durch ein im wesentlichen horizontal verlaufendes, innen am Rückenteil
17 befestigtes Verstärkungstück 24 miteinander verbunden. Dieses Verstärkungsstück
24 ermöglicht nicht nur eine besonders einfache und fest Anordnung der hinteren
Enden 15 und 16 und eine gleichmäßige Einleitung des Zugs der Hosenträger 13 und
14 in den Rückenteil sondern er bildet gleichzeitig auch eine Versteifung des Nackenbereichs
des Rückenteils 17, so daß auch in der in Fig. 2 gezeigten, geöffneten Stellung
die Reißverschlußhälfte 4a ihre Lage beibehält und nicht etwa durchhängt, was ein
schnelles Zuziehen bzw. Schließen des Reißverschlusses 4 behindern könnte. Die andere
Hälfte des Reißverschlusses ist mit 4b bezeichnet.
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Ferner können die hinteren Enden 15, 16 mit dem Verstärkungsstück
17 einstückig ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, daß der Rückenteil 17 des
Kälteschutzanzuges im Nackenbereich glatter am Nacken des Anzugträgers 6 anliegt
und somit angenehmer im Tragen ist.
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Die Länge der Hosenträger 13, 14 läßt sich mittels Schlaufen, die
durch Klettenverschlüsse (18, 19) verlängert oder verkürzt werden können, verändern.
Die vorderen Enden der Schlaufen der Hosenträger können lösbare Steckverbindungen
(25, 26) aufweisen, die einerseits verschiebbar an den Schlaufen und andererseits
stationär im Taillenbereich des Anzugs angeordnet sind.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß der Reißverschluß 4 eine verlängerte
Zuglasche 27 und an seinen Enden 9 und lo Griffösen 28 und 29 aufweist. Dies ermöglicht
ein besonders schnelles Öffnen und insbesondere Schließen des Reißverschlusses und
damit des Kälteschutzanzuges. Ferner kann die Zuglasche 27 bei geschlossenem Reißverschluß
4 in einer nicht gezeigten Tasche o.dergl. am Ärmel 8 einsteckbar sein. Dadurch
wird gewährleistet, daß sich die Zuglasche in geschlossenem Zustand des Reißverschlusses
stets an der gleichen Stelle findet und leichter und schneller ergriffen werden
kann und beim Aus- und Einsteigen aus dem Flugzeug oder beim Ausschuß mit dem Schleudersitz
keine Gefahr durch ein eventuelles Hängenbleiben am Flugzeug in sich birgt.
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Es ist zu betonen, daß sich die Griffösen an den Ärmeln 7, 8 auch
in Verlängerung des Reißverschlusses 4 anordnen lassen.
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Dabei kann es zweckmäßig sein, diese Griffösen an der Innenseite der
Ärmel zu befestigen und aus den Manschetten 2 hervorstehen zu lassen, derart, daß
jeweils einer der Daumen in sie einschiebbar ist. Es versteht sich, daß die Griffösen
aus flexiblem Material hergestellt werden und sich deshalb in diesem Falle unter
die Manschette schieben lassen, solange sie nicht gebraucht werden. Gegebenenfalls
lassen sich auch mehrere solche Griffösen auf jedem Ärmel vorsehen, beispielsweise
sowohl die innen befestigte, vom Daumen zu ergreifende Grifföse als auch eine unmittelbar
am jeweiligen Ende des Reißverschlusses außen auf dem Ärmel sitzende Grifföse, wobei
dann jeweils natürlich diejenige Grifföse vom Anzugträger benutzt wird, die sich
schneller ergreifen läßt, falls Zeitnot herrscht.