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Wasserdichtes Eälteschutzkleidungsstück
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Die Erfindung betrifft ein wasserdichtes Kälteschutzkleidungsstück,
das von Besatzungsmitgliedern von Schiffen, beispielsweise Fischerbooten, getragen
werden kann, wenn die Besatzungsmitglieder bei kaltem Wetter auf See gefährliche
Arbeiten ausführen, oder von an Bord eines in Seenot geratenen Schiffes befindlichen
Personen, die geschützt werden sollen, falls sie ins Wasser fallen.
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Das Arbeiten auf See bei kaltem Wetter ist schwierig.
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Insbesondere im Regen oder bei Sturm ist das Arbeiten nicht nur gefährlich,sondern
es kann auch die Gesundheit der Arbeiter gefährden, weil diese sich erkälten oder
Erfrierungen zuziehen können, wenn der Regen und Seewasser auf die Arbeiter fällt
und deren Kreidung durchdringt. Wenn ein Arbeiter über Bord fällt, wird seine Kleidung
vom Seewasser durchnäßt, so daß er bis
auf die daut naß wird und
erfrieren kann, bevor er gerettet wird. Wenn bei einem Schiffbruch ein Schiff untergeht,
muß die Besatzung bis zuihrer Rettung im kalten Seewasser ausharren, so daß die
Besatzungsmitglieder mit hoher Wahrscheinlichkeit erfrieren, obwohl sie Schwimmwesten
tragen.
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Der Erfinder hat bereits verschiedenartige wasserdichte Kälteschutzkleidungsstücke
entwickelt, die besonders für diesen Zweck bestimmt sind. Es hat sich aber gezeigt,
daß sie noch verbessert werden können.
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Die übliche wasserdichte Kälteschutzkleidung hat den Nachteil, daß
die Hände. des in der See treibenden Trägers des Kleidungsstückes sehr kalt werden
und sogar erfrieren können, wenn g lange Zeit hindurch im Meer ausharren muß. Ferner
sind bei der üblichen wasserdichten Kältescbutzkleidung die Beinlinge sehr weit,
damit sie die Bewegungen des Trägers nicht behindern. Dabei bewirkt aber die in
den Beinlingen enthaltene tuft einen Auftrieb, so daß die Beine des Trägers auf
der Wasseroberfläche schwimmen. Infolgedessen nimmt der Träger eine sehr labile
Haltung ein und kann er sich nur unbeholfen bewegen. Dadurch wird die Rettungsarbeit
erschwert. Die Rettungsarbeit kann auch dadurch behindert werden, daß der Träger
der Kleidung unter dem Einfluß des Windes oder von Wasserströmungen antreibt,
Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines verbesserten wasserdichten
Eälteschutzkleidungsstück, das von den vorstehend genannten Nachteilen der üblichen
Kleidungsstücke frei ist.
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Das Kleidungsstück gemäß der Erfindung besteht aus einem Oberteil,
einem Unterteil und einer Kapuze.
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Diese Teile sind einstückig aus einem wasserdichten Material, wie
Gummi, oder aus einem wasserdichten Textilstoff aus Kunstharz, Chemiefasern usw.
hergestellt. Das Kleidungsstück besitzt ferner an den Enden von Ärmeln mit diesen
einstückig ausgebildete Handschuhe und an den Enden von Beinlingen einstückig mit
diesen ausgebildete Schuhe. Diese Handschuhe und Schuhe bestehen aus demselben Material
wie der Ober-und Unterteil und die Kapuze. Das Kleidungsstück gemäß der Erfindung
ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: (1) Die Ärmel sind als Dolmanärmel ausgebildet,
auf der Unterseite jedes Ärmels ist ein Verschluß, beispielsweise ein Reißverschluß
vorgesehen, der sich von dem inneren Ende des Ärmels über eine geeignete Länge zu
der Manschette hin erstreckt, so daß die Weite des Ärmels den Erfordernissen entsprechend
verstellbar ist; (2) ein weiterer Verschluß erstreckt sich längs jedes Beinlings
über eine geeignete Länge, so daß die Weite der Beinlinge nach Wunsch vergrößert
oder verkleinert werden kann;
(3) auf der Rückseite des Kleidungsstückes
ist ein Seil von geeigneter Länge vorgesehen, das mit seinem einen Ende an einem
geeigneten Teil des Kleidungsstückes befestigt und an seinem anderen Ende mit einem
geeignet ausgebildeten Treibanker verbunden ist, der normalerweise am Rückenteil
des Kleidungsstückes in einem Behälter untergebracht und im Bedarfsfall herausnehmbar
ist; und (4) das Kleidungsstück ist so ausgebildet, daß in der oberen Hälfte der
Rückseite des Kleidungsstückes Druckluft in zwei seitliche Bereiche und einen oberen
Bereich eingeleitet werden kann.
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Das wasserdichte Kälteschutzkleidungsstück gemäß der Erfindung bietet
daher seinem Träger während der Arbeit oder zu anderen Zeiten folgende Vorteile:
(1) Der Träger kann die an beiden Ärmeln vorgesehenen Verschlüsse schließen und
dadurch die Ärmel enger machen, so daß er seine Arme leichter bewegen kann. Wenn
er dagegen ins Meer fällt, kann er die Verschlüsse öffnen, so daß er seine Hände
aus den Handschuhen herausziehen und in die Nähe seines Rumpfes bringen kann, wo
sie warmgehalten werden.
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Auf diese Weise kann er ein Erfrieren der Hände verhindern.
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(2) Der Träger kann die an den beiden Beinlingen
vorgesehenen
Verschlüsse schließen und dadurch die Beinlinge enger machen und die darin befindliche
Luft heraustreiben, so daß er seine Beine besser bewegen kann. Wenn er dagegen ins
Meer fällt, kann er durch Öffnen der an den Beinlingen vorgesehenen Verschlüsse
die Beihlinge weiter machen, so daß seine Beine nicht beengt sind und ihre Durchblutung
nicht behindert wird.
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(3) Der im Meer befindliche Träger kann den Treibanker dem auf der
Rückseite des Kleidungsstückes vorgesehenen Gehäuse entnehmen, so daß der Treibanker
als ein Strömungswiderstand wirkt, der ein Abtreiben des Trägers unter dem Einfluß
des Windes oder von Wasserströmungen verhindert. Infolgedessen kann der im Meer
treibende Träger seinen Kopf stets dem Wind zukehren und dadurch seine Rettung beschleuneigen0
(4) In der oberen Hälfte der Rückseite des Kleidungsstückes ist dieses in zwei seitlichen
Bereichen und einem oberen Bereich mit Luftkammern ausgebildet, die miteinander
und mit einem Druckluft zylinder oder einer ähnlichen Einrichtung in Verbindung
stehen, so daß der im Meer treibende Träger des Kleidungsstückes Druckluft aus dem
Zylinder in die Luftkammern einlassen kann und daher die diesen LuStksmmern benachbarten
Körperteile des Trägers einen Auftrieb erhalten und er beim Treiben im Meer eine
bestimmte Lage beibehalten kann, Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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In diesen zeigt Figur 1 in einer Vorderansicht ein Kleidungsstück
nach einer Ausführungsform der Erfindung, wobei der Verschluß des einen Ärmels geschlossen
und der Verschluß des anderen Ärmels offen ist, und Figur 2 in einer Vorderansicht
ein Kleidungsstück nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, wobei die Verschlüsse
des einen Ärmels und des einen Beinlings geschlossen und die Verschlüsse des anderen
Beinlings und des anderen Ärmels offen sind.
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Figuren 3 bis 5 zeigen eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
Dabei ist in der Figur 3 in Vorderansicht ein Kleidungsstück gezeigt, bei dem die
Verschlüsse des einen Ärmels und des einen Beinlings geschlossen und die Verschlüsse
des anderen Xrmels und des anderen Beinlings offen sind und Figur 4 ist eine Rückansicht
des Kleidungsstückes.
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Figur 5 zeigt die Verwendung des Treibankers im Meer.
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Figuren 6 bis 8 zeigen eine vierte Ausführungsform der Erfindung.
Dabei ist in Figur 3 in Vorderansicht ein Kleidungsstück gezeigt, bei dem die Verschlüsse
des einen Ärmels und des einen Beinlings geschlossen und die Verschlüsse des anderen
Ärmels und des anderen Beinlings offen sind und Figur 7 ist eine
Rückansicht
des Kleidungsstückes und zeigt Figur 8 in einer Seitenansicht einen Teil des Kleidungsstückes
mit luftgefüllten Luftkammern Figur 9 zeigt in Vorderansicht ein Unterkleidungsstück
zur Verwendung in einem wasserdichten Kälteschutzkleidungsstück gemäß der Erfindung.
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Das in der iigur 1 gezeigte, wasserdichte Sälteschutzkleidungsstück
A gemäß der Erfindung besitzt einen Oberteil 1 und einen mit ihm einstückigen Unterteil
2, die beide aus einem wasserdichten Material, wie Gummi, oder aus einem wasserdichten
Textilstoff, beispielsweise aus Kunstharz oder Chemiefasern usw. hergestellt sind.
Das Kleidungsstück A besitzt ferner am oberen Ende des Oberteils 1 eine mit diesem
einstückig ausgebildete Kapuze 3. Zu dem Oberteil 1 des Kleidungsstückes gehören
zwei Ärmel 4, die an ihrem freien Ende einstückig mit je einem Handschuh 5 ausgebildet
sind. Der Unterteil 2 des Kleidungsstückes besitzt zwei Beinlinge 6, die an ihrem
freien Ende einstückig mit je einem Schuh 7 ausgebildet sind. Das Kleidungsstück
hat auf der Vorderseite eine Öffnung, die sich von der Eapuze 3 vertikal bis in
die Nähe eines Oberschenkels erstreckt und normalerweise mit einem wasserdichten
Verschluß 8 verschlossen ist. Die beiden Ärmel 4 sind Dolmanärmel.
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Jeder Ärmel ist auf der Unterseite mit einem Verschluß 9 versehen,
der sich von dem inneren Ende des Ärmels 4 langMdesselben bis etwa zur Mitte des
Ärmels erstreckt.
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Dank dieser Ausbildung kann die Weite der Ärmel 4 verändert werden.
In nicht gezeigter Weise ist die Kapuze 3
zweilagig mit BuStkammern
ausgebildet und mit einem BuStventil versehen, durch das hindurch Druckluft in die
Lvitkammern eingeleitet oder aus ihnen herausgelassen werden kann, um die Kapuze
dem Kopf des Trägers anzupassen. Das Kleidungsstück A ist an der Taille von einem
Gurt 10 umgeben. Weitere Gurte 11 sind an dem tSbergang zwischen jedem Ärmel 4 und
dem entsprechenden Handschuh 5 vorgesehen und dienen zum Zusammenschnüren des ärmels.
Wenn diese Gurte festgezogen sind, kann sich der Träger leichter bewegen.
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Wenn das wasserdichte Kälteschutzkleidungsstück A nach dieser Ausführungsform
der Erfindung beispielsweise von einem Arbeiter angelegt wird, der sich bei kaltem
Wetter au: See befindet, öffnet er den wasserdichten Verschluß 8 im Oberteil des
Kleidungsstückes, während die Ärmelverschlüsse 9 geschlossen sind. Nach dem Anlegen
des Kleidungsstückes schließt er den Ve rschluß 8 und setzt er die Kapuze 3 auf
den Kopf. Nun kann er die Ärmelverschlüsse 9 geschlossen lassen, damit die Ärmel
relativ eng sind und er sich leichter bewegen kann0 Wenn er dann ins Meer fällt,
kann er die Ärmelverschlüsse 9 öffnen, so daß sich die Ärmel 4 zu Dolmanärmeln erweitern,
in denen er seine Hände leichter bewegen kann. Jetzt kann er die Hände aus den Handschuhen
5 herausziehen und in den Rumpfteil des Kleidungsstückes A einführen, beispielsweise
die Arme über der Brust kreuzen, so daß er seine Hände mit seiner Körperwärme warmhält.
Dadurch kann ein Erfrieren der Hände des Trägers verhindert werden.
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In dem in der Figur 2 gezeigten Kleidungsstück nach
einer
anderen Ausführungsform der Erfindung ist jeder Bein ing des Kleidungsstückes A
gemäß Figur 1 mit einem Verschluß 12 versehen, der sich von dem Fußteil vertikal
aufwärts bis in den Bereich des Oberschenkels erstreckt, so daß die Weite jedes
Beinlings 6 verändert werden kann. Durch Schließen dieser Verschlüsse kann der Träger
die Beinlinge enger machen, so daß er sich bei der Arbeit leichter bewegen kann.
Wenn er ins Meer fällt, kann er durch Öffnen der Verschlüsse 12 die Beinlinge 6
weiter machen und dadurch die Durchblutung seiner Beine verbessern und ein Sinken
der Körpertemperatur verhindern.
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In der in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Ausführungsform ist auf der
Rückseite des Oberteils des wasserdichten Kälteschutzkleidungsstückes A gemäß Figur
2 ein beutelartiger Behälter 13 für einen Treibanker 15 vorgesehen, der mit einem
Seil 14 verbunden ist, das mit seinem anderen Ende an dem Gurt 10 befestigt ist.
An dem Treibanker 15 ist ferner ein Seil 16 befestigt, mit dem der Anker aus dem
Behälter herausgezogen werden kann. Der Treibanker 15 ist normalerweise zusammen
mit dem größten Teil des Seils 14 in dem Behälter 17 angeordnet. Wenn sich der Träger
des Kleidungsstückes im Meer befindet, kann er durch Ziehen an dem Seil 16 den Treibanker
15 ohne weiteres aus dem Behälter 13 herausziehen, so daß der Treibanker ins Meerwasser
gelangt und als ein Strömungswiderstand wirkt, der verhindert, daß der Träger unter
der Einwirkung einer Wasserströmung abtreibt, und der es ihm ermöglicht, seinen
Kopf stets dem Wind zuzukehren, so daß seine Rettung leicht durchgeführt werden
kann.
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In der in den Figuren 6 bis 8 gezeigten Ausführungsform
ist
der Oberteil des wasserdichten Kälteschutzkleidungsstückes auf der Rückseite A gemäß
Figur 3 in zwei seitlichen Bereichen und einem oberen Teil doppellagig ausgebildet.
Dadurch werden Luftkammern 17, 18 bzw. 19 gebildet. Ferner ist auf der Rückseite
des Kleidungsstückes A am oberen Ende desselben eine Kopfstütze 20 vorgesehen, deren
Innenraum mit der Luftkammer 19 in Verbindung steht, die auf der Rückseite des Kleidungsstückes
A an dessen oberem Ende angeordnet ist. Mit der Luftkammer 17 steht ein Druckluftzylinder
21 in Verbindung, an dem eine Betätigungsschnur 22 angebracht ist0 Der im Meer treibende
Träger des Kleidungsstückes A kann durch Ziehen an der Schnur 22 bewirken, daß Druckluft
aus dem Zylinder 21 in die Lufträume 17, 18 und 19 eintritt, so daß am Rücken des
Trägers in den beiden seitlichen Bereichen und im oberen Bereich des Kleidungsstückes
ein Auftrieb erzeugt wird und der Träger im Meer eine bestimmte Lage beibehalten
kann. Die Kopfstütze 22 ist gewöhnlich flach heruntergeklappt. enn jedoch die Luftkammern
17, 18 und 19 mit Luft aus dem Zylinder 21 aufgeweitet werden, wird auch die Kopfstütze
20 mit Luft gefüllt und aufgeweitet, so daß sie dann hinter der Kapuze 3 aufrecht
steht und die beabsichtigte Funktion ausführt.
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enn das wasserdichte Kälteschutzkleidungsstück gemäß der Erfindung
aus relativ dünnem Iv-iaterial hergestellt wird, kann das Kleidungsstück zur Verbesserung
seiner Kalteschutzwirkung zu laelTnen mit einem Unterkleidungsstück aus wärmeisolierendem
Material getragen werden0
Ein Lusführungsbeispiel eines derartigen
Unterkleidungsstückes ist in der Figur 9 mit B bezeichnet und besteht aus einem
Oberteil 31 und einem mit diesem einstückigen Unterteil 32, die beide aus wärmeisolierendem
Material bestehen und im Innern des Kleidungsstückes A getragen werden. Jeder Armel
33 des Oberteils 31 des Unterkleidungsstückes B ist längs seiner Unterseite offen.
Zwischen dem inneren Ende und dem mittleren Bereich des Ärmels ist dieser mit mehreren
in Längsabständen voneinander angeordneten Druckknöpfen versehen, so daß der Träger
des Unterkleidungsstückes B bei geschlossenen Druckknöpfen 34 diese auseinanderziehen
kann, wenn er seine Hände in die Ärmel einzieht, und dann die Ärmel 33 auf der Unterseite
geöffnet werden und er seine Hände ins Innere des Unterkleidungsstückes B bringen
kann.
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Durch das Unterkleidungsstück B kann daher das Warmhalten der Hände
des Trägers des Kleidungsstückes A noch unterstützt werden.
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Der Träger des wasserdichten Kälteschutzkleidungsstückes benötigt
im Meerwasser einen Auftrieb. Zu diesem Zweck kann das Kleidungsstück A einstückig
mit einer Auftriebskammer versehen sein oder kann der Träger oor oder nach dem Anziehen
des wasserdichten KalteschutzkleidunGsstückes eine Schwimmweste anlegen.
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Dank seiner vorstehend beschriebenen Ausbildung kann das wasserdichte
Kälteschutzkleidungsstück mit gutem Erfolg von den Besatzungsmitgliedern eines
Schiffes
getragen werden, wenn sie auf See bei kaltem Wetter gefährliche Arbeiten ausführen
oder wenn sich das Schiff in Seenot befindet.