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Die Erfindung betrifft eine Rettungsvorrichtung für einen MOB-Notfall nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Seenotfall beispielsweise bei Havarie eines Wasserfahrzeugs oder -bauwerks, der die sichere Evakuierung von ganzen Besatzungen, gegebenen Falls auch von Passagieren erfordert, kommen allgemein bekannte aufblasbare Rettungsflöße zum Einsatz. Diese werden typischer Weise von dem haltenden Wasserfahrzeug oder -bauwerk in das Wasser abgelassen und nehmen bis zu 150 Passagiere auf. Dagegen ist der Mann-über-Bord-(MOB, man-over-board)-Notfall typischer Weise ein Unfall einer einzelnen Person bei nicht beeinträchtigter Funktion des Wasserbauwerks oder des gegebenen Falls nicht ohne Weiteres bremsbar weiter fahrenden Wasserfahrzeugs.
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Im MOB-Notfall sind – neben der unmittelbaren Gefahr, dass der Verunfallte ertrinkt – auch weitere Risiken, insbesondere Erfrieren, Angriffe durch Seetiere und insbesondere bei mehrstündigem oder sogar mehrtägigem Warten auf Rettung ein Verlust des Überlebenswillens aufgrund schwerer Depression zu addressieren.
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Allgemein bekannt ist das „klassische” Rettungsmittel für den MOB-Notfall im Wasserrettungsdienst: der aufblasbare oder aus geschäumtem Hartkunststoff gefertigte, kreis- oder hufeisenförmige Rettungsring. Ein solcher hufeisenförmiger Rettungsring, verbunden mit einer Notfallbake und einem Treibanker, ist aus der
US 3,696,453 A bekannt. Für den MOB-Notfall auf See kommen auch Rettungsringe mit integrierter Notfallbake mit aus dem Wasser aufragender Signalflagge, Leuchtmittel und Peilsignalsender zum Einsatz. Weiterhin sind aufblasbare oder aus geschäumtem Hartkunststoff gefertigte Rettungswesten für die Selbstrettung im MOB-Notfall allgemein bekannt.
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Weiterhin ist aus der
US 2004/0031090 A1 ein Überlebensanzug aus Neopren bekannt, der eine verunfallte Person über Wasser hält und vor Auskühlen schützt. Diese Anzüge werden jedoch an Bord eines Schiffes angezogen.
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Aus der
GB 1,155,660 A ist eine Rettungsvorrichtung in Form einer Überlebenskapsel bekannt, die aus einer schwimmfähigen Aufnahmeeinrichtung in Form eines doppelwandigen Rohres mit Boden besteht. Diese Rettungsvorrichtung wird von einem sinkenden Schiff ins Wasser geworfen, so dass genau eine verunfallte Person im Wasser in das Rohr einsteigen kann.
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Ein als Rettungsweste tragbares Rettungsfloß für den MOB-Notfall mit einer Kammer zur Aufnahme genau einer Person bietet Switlik Parachute Co. Inc. (USA, www.switlik.com) unter der Bezeichnung ISPLR an. Aus der Rettungsweste entfaltet sich das Rettungsfloß im MOB-Notfall durch Aufblasen aus zwei integrierten CO2-Gasflaschen, der Verunfallte kann in das Rettungsfloß einsteigen und sich durch einen integrierten, vollständig schließbaren Wetterschutz in der Kammer des Rettungsfloßes vor weiter eindringendem Wasser schützen.
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Rettungsvorrichtungen für einen MOB-Notfall zur Festmontage an einem Wasserfahrzeug oder -bauwerk mit einem Behälter, der ein Rettungsfloß enthält, bietet Switlik unter der Bezeichnung MOM (für „Man Overboard Module”) an. MOM-8 ist ein im Ruhezustand geschlossener Behälter mit einem beim (Öffnen des Behälters im MOB-Notfall selbstaufblasenden, hufeisenförmigen Rettungsring, einer selbstaufblasenden Notfallbake und einem Treibanker, MOM-9 enthält anstelle des Rettungsrings ein selbstaufblasendes Schlauchboot.
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Zugunsten möglichst geringer Außenmaße und Gewichte im Ruhezustand weisen die bekannten Rettungsflöße und -vorrichtungen Schläuche oder Beutel aus gasdichten Folien oder gasdicht beschichteten Geweben auf, die erst im MOB-Notfall aus integrierten Gasflaschen aufgeblasen und so als Auftriebskörper aktiviert werden. Da einerseits das Leckagerisiko sowohl von Gasflaschen und -armaturen als auch von gasdichten Folien und Geweben bei mehrjähriger Lagerung vergleichsweise hoch ist, andererseits der Funktionsfähigkeit der Rettungsmittel für das Überleben einer verunfallten Person überragende Bedeutung zukommt, erfordern die bekannten Rettungsflöße und -vorrichtungen eine regelmäßige Überprüfung ihrer Funktion, die typischer Weise auch den Austausch der Gasflaschen umfasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rettungsvorrichtung vorzuschlagen, die im MOB-Notfall kein Aufblasen von Auftriebskörpern erfordert.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Rettungsvorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Aufnahmeeinrichtung eine die Person einhüllende Haut aus einem geschlossenporig geschäumten CR-Vulkanisat aufweist. Die Haut bildet so zugleich den Auftriebskörper der Rettungsvorrichtung, ohne dass ein Aufblasen erforderlich wäre. Die Erfindung vereinfacht, indem sie jegliche Gasflaschen und -installationen entbehrlich macht, gegenüber den bekannten Rettungsflößen nicht nur deren Konstruktion, sondern verringert auch signifikant die Anforderungen an Wartung und Überwachung der Funktionsfähigkeit.
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CR ist gemäß ISO 1043 (1975) die abkürzende Bezeichnung für Chloropren-Kautschuk. CR-Vulkanisate werden beispielsweise von der Dupont AG (USA, www.dupont.com) unter dem Namen Neopren am Markt angeboten. Folien aus geschäumtem CR-Vulkanisat weisen eine hohe Zahl kleiner, gleichmäßig verteilter Gasbläschen auf und besitzen dadurch hervorragende, zudem durch die Stärke der Folie zielgenau einstellbare thermische Isoliereigenschaften. Diese Eigenschaft wird in allgemein bekannten Kälteschutzanzügen für den Wassersport ebenso verwendet wie für Flaschenkühler, Sportbandagen und andere Schutzhüllen. Um die Anfälligkeit gegen Beschädigungen zu verringern kann die Folie ein- oder beidseitig mit Textilgewebe (beispielsweise Nylon oder Lycra) kaschiert sein.
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Vorzugsweise weist die Hülle im Wasser einen Auftrieb von mindestens 100 N auf. Eine solche Hülle vermag eine durchschnittlich schwere verunfallte Person ohne weitere zusätzliche Auftriebskörper zu tragen.
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Vorteilhafter Weise weist die Rettungsvorrichtung einen mit der Aufnahmeeinrichtung verbundenen Treibanker auf. Der Treibanker vermeidet im MOB-Notfall das Abtreiben der Rettungseinrichtung durch Wind sowohl vor, als auch nach dem Einstieg der verunfallten Person und erleichtert so die sichere Ortung der Rettungsvorrichtung durch einen Rettungsdienst.
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Besonders bevorzugt weist die Rettungsvorrichtung eine mit der Aufnahmeeinrichtung verbundene schwimmfähige Notfallbake auf. Die Notfallbake erleichtert wiederum die sichere Ortung des Rettungsfloßes durch einen Rettungsdienst.
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Vorzugsweise ist ein Behälter an Bord des Wasserfahrzeugs vorgesehen, in dem die Aufnahmeinrichtung als Faltenbalg eingelagert ist. Die Aufnahmeeinrichtung kann dann bei Entnahme aus dem Behälter besonders einfach entfaltet werden.
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Besonders bevorzugt ist ein Deckel des Behälters durch eine Sprengeinrichtung absprengbar. Eine solche Sprengeinrichtung beschleunigt im MOB-Notfall das Öffnen des Behälters zum Entnehmen der Aufnahmeeinrichtung. Die Sprengeinrichtung kann manuell von einer an Bord des Wasserfahrzeugs verbliebenen weiteren Person, durch ein manuell von der verunfallten Person oder automatisch bei Erkennen des MOB-Notfalls erzeugtes Funksignal oder auch (in derselben Vorrichtung) alternativ durch eines der genannten Verfahren ausgelöst werden.
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Weiterhin ist die Aufnahmeeinrichtung bevorzugt durcheine Austreibeinrichtung beim Öffnen des Behälters aus diesem austreibbar. Eine solche Austreibeinrichtung beschleunigt im MOB-Notfall das Entnehmen der Aufnahmeeinrichtung. Die Austreibeinrichtung kann darüber hinaus auch als Wurfeinrichtung ausgebildet sein, mittels derer die Aufnahmeeinrichtung zielgerichtet in Richtung der verunfallten Person geworfen werden kann.
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Vorteilhafter Weise ist der Behälter mittels eines Halterungselements am Wasserfahrzeug befestigt. Die ortsfeste Halterung der Rettungsvorrichtung an dem Wasserfahrzeug erleichtert im MOB-Notfall nicht nur deren Auffinden, sondern bildet auch eine sinnvolle Grundlage für eine zuvor erwähnte Wurfeinrichtung.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen
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1a einen MOB-Notfall,
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1b das Auswerfen einer Aufnahmeeinrichtung,
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1c das Landen der Aufnahmeinrichtung im Wasser,
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1d das Einsteigen einer verunfallten Person in die Aufnahmeeinrichtung und
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1e die verunfallte Person in der Aufnahmeeinrichtung,
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2a die Aufnahmeeinrichtung in einer Seitenansicht,
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2b die Aufnahmeeinrichtung in einer Ansicht auf die Kopfseite und
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2c die Aufnahmeeinrichtung in einer Draufsicht auf die Wasserfläche,
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3a eine Rettungsvorrichtung und
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3b die Rettungsvorrichtung in einer geschnittenen Ansicht,
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4a die Funktion der Sprengeinrichtung der Rettungsvorrichtung und
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4b die Funktion der Auswerfeinrichtung der Rettungsvorrichtung,
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5a die Notfallbake im geschlossenen Zustand,
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5b die Notfallbake im geöffneten Zustand,
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5c die Notfallbake in einer Draufsicht und
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5d die Notfallbake in einer Ansicht von unten.
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Die 1a bis 1e skizzieren den Einsatz einer am Heck 1 eines Wasserfahrzeugs 2 (ein Passagier- oder Frachtschiff, Fischer-, Angel- oder Vergnügungsfahrzeug) fest angebrachten erfindungsgemäßen Rettungsvorrichtung 3 zur Wasserrettung. 1a zeigt eine verunfallte Person 4, die von dem fahrenden Wasserfahrzeug 2 ins Wasser stürzt (so genannter „MOB-Notfall”). In den Zeichnungsfiguren ist jeweils die Wasseroberfläche 5 dargestellt.
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1b zeigt einen Zustand unmittelbar nach Auslösen der Rettungsvorrichtung 3. Hierbei wird von einem im Ruhezustand geschlossenen Behälter 6 der Rettungsvorrichtung 3 zunächst ein Deckel 7 abgesprengt und mit diesem ein Treibanker 8 aus dem Behälter 6 entgegen der Fahrtrichtung 9 des Wasserfahrzeugs 2 ausgetrieben. Gemäß 1c zieht der Treibanker 8 an einer Leine 10 die übrigen Bestandteile der Rettungsvorrichtung 3, eine Aufnahmeeinrichtung 12 zur Aufnahme der verunfallten Person 4 und zuletzt eine Notfallbake 13 aus dem Behälter 6.
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Wie in 1d dargestellt, steht kurz darauf die Aufnahmeeinrichtung 12 an der Wasseroberfläche 5 für die verunfallte Person 4 bereit und wird von dem Treibanker 8 auch bei schwerer See und bei starker Wind weitgehend in Position gehalten. Beim Austreiben aus dem Behälter 6 der Rettungsvorrichtung 3 hat sich die Aufnahmeeinrichtung 12 entfaltet, die Notfallbake 13 richtet sich im Wasser auf und markiert weithin sichtbar die Position der Rettungsvorrichtung 3. 1e zeigt die Position der verunfallten Person 4 nach Besteigen der Aufnahmeeinrichtung 12.
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Die Aufnahmeeinrichtung 12 wird durch eine Folie aus einem geschlossenporig geschäumtem CR-Vulkanisat gebildet. Die in dem Vulkanisat fein verteilt eingeschlossenen Gasbläschen bewirken einerseits durch ihren Auftrieb die Schwimmfähigkeit und andererseits auch die Isolationswirkung der Aufnahmeeinrichtung 12. Die Funktionsfähigkeit der Aufnahmeeinrichtung 12 hängt so nicht von der Funktion eines Druckgassystems ab, weist ohne regelmäßige Wartung eine sehr hohe Lebensdauer auf und kann auch ohne aufwändige Instandsetzung mehrfach verwendet werden.
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Bei im Wesentlichen identischer Konstruktion wird die Aufnahmeeinrichtung 12 je nach den klimatischen Anforderungen mit unterschiedlich dicker Folie ausgerüstet: Bis zu 30 Grad nördlicher oder südlicher Breite, also für tropische Verhältnisse, kommt eine Folie mit 8 bis 9 mm, bis zum 45. Breitengrad eine Folie von 12 mm und über den 45. Breitengrad eine Folie von 15 mm Dicke zum Einsatz. Für kalte Klimate wird die Aufnahmeeinrichtung 12 bedarfsweise zusätzlich mit Fausthandschuhen, wärmereflektierendem Futter und mit chemisch aktivierbaren Heizkissen ausgestattet, die nach jedem Gebrauch ersetzt werden müssen.
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2a, 2b und 2c zeigen die Aufnahmeeinrichtung 12 als Detail in drei Ansichten. Die Aufnahmeeinrichtung 12 weist mit einem zum Fußende 14 konisch zulaufenden Sack 15, zwei seitlich angebrachten, gleichfalls konisch zulaufenden Ärmeln 16 mit flexiblen Bündchen 17 und einer helmartig verstärkten Haube 18 im hier dargestellten entfaltetem Zustand eine T-förmige Gestalt auf. Um das Einsteigen der verunfallten Person 4 zu ermöglichen, weist die Aufnahmeeinrichtung 12 auf der Vorderseite 19 einen Reißverschluss 20 auf.
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Die Aufnahmeeinrichtung 12 ist darauf ausgelegt, die verunfallte Person 4 immer mit dem Gesicht nach oben zu halten oder sie – bei schwerer See – zuverlässig wieder in diese Position zu verbringen. Die Aufnahmeeinrichtung 12 weist hierzu auf der Rückenseite 21 einen sich im Wasser durch Einlassventile 22 selbsttätig mit Wasser füllenden Ballastbeutel 23 mit einer Kapazität von 10 kg auf. Um diese Position bereits vor dem Füllen des Ballastbeutels 23 sicherzustellen, ist dieser zusätzlich mit Bleigewichten 24 in zwei Reihen je zehn Stück à 50 g ausgestattet.
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Zusätzlich weist die Aufnahmeeinrichtung 12 starre Auftriebselemente 25 aus expandiertem Polystyrol (EPS, Handelsname beispielsweise „Styropor”) in Höhe von Nacken und Brust der verunfallten Person 4 auf, die im Wasser eine Haube 18 gegenüber dem Fußteil anheben und sicherstellen, dass der Kopf der verunfallten Person 4 nicht dauerhaft unter Wasser gerät. Ein unbeabsichtigtes Verschlucken von Wasser wird auch durch einen Mund und Nase der verunfallten Person 4 überdeckenden Mundschutz 26 vermieden. Um der verunfallten Person 4 in der Aufnahmeeinrichtung 12 gleichwohl einen Blick nach Außen zu ermöglichen, ist die Haube 18 mit einem öffenbaren Visier 27 ausgestattet.
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Durch den mit der Leine 10 in Höhe der Schulter der verunfallten Person 4 an der Aufnahmeeinrichtung 12 angebrachten Treibanker 8 wird die Längsachse 28 der Aufnahmeeinrichtung 12 mit der Haube 18 gegen Wind und Wellengang ausgerichtet. So wird eine durch diese Naturkräfte ausgelöste Bewegung der Aufnahmeeinrichtung 12 um ihre Längsachse 28 („Rollen”) soweit möglich vermieden.
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Die Aufnahmeeinrichtung 12 ist seitlich mit Gurtbändern 29 mit selbstsichernden Gurtschlössern 30 ausgestattet. Durch Ziehen an den freien Enden 31 der Gurtbänder 29 kann der eine Einheitsgröße aufweisende Sack 15 in der Länge verkürzt und an die Körpergröße der verunfallten Person 4 derart angepasst werden, dass diese mit den Füßen im als Fußsack 32 ausgeformten Fußende 14 abgestützt und zugleich mit dem Kopf in der Haube 18 der Aufnahmeeinrichtung 12 gelagert ist.
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Im Fußsack ist die Aufnahmeeinrichtung 12 mit einer (nicht dargestellten) fußbetriebenen Lenzpumpe ausgestattet, mit der beim Einsteigen der verunfallten Person 4 zwangsläufig in die Aufnahmeeinrichtung 12 eindringendes Wasser durch ein Auslassventil 33 abgepumpt werden kann.
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Die Aufnahmeeinrichtung 12 ist mit einem Zaum 34 mit zwei Hahnepoten 35 ausgerüstet, die das Bergen der Aufnahmeeinrichtung 12 je nach Seegang und Verfassung der verunfallten Person 4 entweder mit senkrecht oder mit waagrecht hängender Aufnahmeeinrichtung 12 erlauben. Alle Gurtbänder 29 an der Aufnahmeeinrichtung 12 sind mit nicht dargestelltem SOLAS-Reflexband ausgestattet (SOLAS: UN-Konvention zur Schiffssicherheit).
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Am Fußende 14 der Aufnahmeeinrichtung 12 ist mit einer weiteren, kurzen Leine 36 die Notfallbake 13 angebunden. Die Notfallbake 13 wird so soweit möglich auf der wind- und seeabgewandten Seite der Aufnahmeeinrichtung 12 gehalten.
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Die Aufnahmeeinrichtung 12 weist außerdem in den Zeichnungsfiguren nicht dargestellte Taschen für optionale Ausstattung, insbesondere für UKW-Funkgerät, GPS und Stroboskoplampe (jeweils in wasserfester Ausführung), für Segel und Signaldrachen auf.
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Die 3a und 3b zeigen eine geschlossenene und eine geschnittene Seitenansicht der Rettungsvorrichtung 3 im Ruhezustand, also insbesondere fest montiert an dem (hier nicht dargestellten) Wasserfahrzeug 2 mit durch den aufliegendem Deckel 7 geschlossenen Behälter 6 und darin enthaltener Aufnahmeeinrichtung 12.
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Der quaderförmige, wasserabweisende Behälter 6 besteht aus Fiberglas. Der Deckel 7 verschließt eine im montierten Zustand vertikal verlaufende und von dem Wasserfahrzeug 2 weg ausgerichtete (oder zumindest im MOB-Notfall derart ausrichtbare) Frontseite 37 des Behälters 6. Insbesondere ist der Behälter 6 außenbords am Heck 1 des Wasserfahrzeugs 2, beispielsweise am Heckkorb oder am Schanzkleid angebracht und nach achtern ausgerichtet. Ein Kragen 38 des Deckels 7 überkragt die Seitenwände 39 des Behälters 6 und dichtet diesen gegen Spritzwasser mit einer nicht dargestellten Dichtung ab.
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In dem Behälter 6 ist die Aufnahmeeinrichtung 12 um die im montierten Zustand waagrechte Symmetrieachse 40 des Behälters 6 als Faltenbalg 41 eingelagert. Der schirmförmige Treibanker 8 ist mit dem Deckel 7 des Behälters 6 verbunden und entlang der Seitenwände 39 bis zum Boden des Behälters 6 locker eingelegt. Am Boden des Behälters 6 ist die (in 3b nicht dargestellte) Notfallbake 13 locker eingelegt.
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Der Behälter 6 weist zum Öffnen eine Sprengeinrichtung 42 mit vier am Deckel 7 angebrachten Stempeln 43 auf. Die Stempel 43 verlaufen im montierten Zustand des Behälters 6 waagrecht durch den Behälter 6. Die Enden 44 der Stempel 43 durchdringen einen gegenüber dem Deckel 7 angeordneten Boden 45 des Behälters 6. Außerhalb des Behälters 6 sind die Enden 44 mit Splinten 46 gesichert. Jeder Splint 46 ist mittels einer Leine 47 mit einem Ende 48 eines kreuzförmigen, um die Symmetrieachse 40 drehbar gelagerten Handgriffs 49 verbunden. Jeder Stempel 43 ist gegen eine im montierten Zustand des Behälters 6 vorgespannte Schraubenfeder 50 am Boden 45 des Behälters 6 abgestützt. Die Schraubenfedern 50 bilden eine Austreibvorrichtung, mittels derer die Aufnahmeeinrichtung 12 beim Öffnen des Behälters 6 aus diesem ausgetrieben wird.
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4a und 4b veranschaulichen die Funktion der Sprengeinrichtung 42 und der Austreibvorrichtung: Im MOB-Notfall wird der Handgriff 49 manuell im Uhrzeigersinn verdreht und über die Leinen 47 werden die vier Splinte 46 gleichzeitig aus den Enden 44 der Stempel 43 herausgezogen. Der Deckel 7 ist damit von dem Behälter 6 schlagartig gelöst, also „abgesprengt”. Bei geöffnetem Deckel 7 expandieren die Schraubenfedern 50 und treiben mit dem Deckel 7 zunächst den an diesem hängenden Treibanker 8 und die durch Leinen 10, 36 mit dem Treibanker 8 verbundenen weiteren Bestandteile – die Aufnahmeeinrichtung 12 und die Notfallbake 13 – aus dem Behälter 6 aus.
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5a bis 5d veranschaulichen Aufbau und Funktion der Notfallbake 13: Die Notfallbake 13 weist ein langgestrecktes Gehäuse 51 mit zwei parallel verlaufenden Kammern 52, 53 auf. Die erste Kammer 52 weist auf der Oberseite 54 des Gehäuses 51 eine Öffnung 55 auf, die ein in dem Gehäuse 51 gelagerter Signalmast 56 nach Außen durchdringt. Die zweite Kammer 53 weist auf der Unterseite 57 des Gehäuses 51 eine Öffnung 58 auf, die ein in dem Gehäuse 51 gelagerter Ballastmast 59 nach Außen durchdringt. Die Notfallbake 13 ist mit einem kragenförmigen, starren Auftriebselement 60 aus expandiertem Polystyrol ausgestattet.
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An seinem oberen Ende 61 weist der Signalmast 56 eine Signalflagge 62, ein Signallicht 63 und ein nicht dargestelltes Signalhorn auf. Der Ballastmast 59 weist an seinem unteren Ende 64 ein Bleigewicht 65 und eine nicht dargestellte Kammer mit Batterien für das Signallicht 63 auf.
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In der in 5a dargestellten Lagerposition, insbesondere innerhalb des Behälters 6 der Rettungsvorrichtung 3 liegen der Signalmast 56 und der Ballastmast 59 (abgesehen von den Enden 61, 64 mit den dort angebrachten Elementen) vollständig in den Kammern 52, 53 des Gehäuses 51 der Notfallbake 13.
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5b zeigt die Notfallbake 13 nach Aussetzen der Aufnahmeeinrichtung 12: Durch die Anordnung von Bleigewicht 65 und Auftriebselement 60 richtet sich die Notfallbake 13 selbsttätig auf. Das Bleigewicht 65 zieht spätestens in dieser Position durch sein Eigengewicht den Ballastmast 59 bis zu einem Anschlag 66 aus der zweiten Kammer 53. Eine Ballastmast 59 und Signalmast 56 verbindende Leine 67 zieht über eine oben in dem Gehäuse 51 angebrachte Rolle 68 zugleich den Signalmast 56 (höchstens bis zu einem weiteren Anschlag 69) aus der ersten Kammer 52. Ein nicht dargestellter Schaltmechanismus schaltet nach dem Ausfahren des Signalmastes 56 das Signallicht 63 und das Signalhorn ein, die über eine durch die Leine 67 verlaufende, gleichfalls nicht dargestellte leitende Verbindung über die Batterien am Ballastmast 59 gespeist werden.
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Die Rettungsvorrichtung 3 bewahrt eine verunfallte Person 4 nicht nur vor dem Ertrinken, sondern verhindert auch wirksam das Erfrieren und verringert die Gefahr von Angriffen durch Seetiere. Außerdem wird der Überlebenswille der verunfallten Person 4 einerseits durch das subjektive Gefühl von Sicherheit und andererseits durch ihre aktive Einbindung in die Rettung gestärkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heck
- 2
- Wasserfahrzeug
- 3
- Rettungsvorrichtung
- 4
- verunfallte Person
- 5
- Wasseroberfläche
- 6
- Behälter
- 7
- Deckel
- 8
- Treibanker
- 9
- Fahrtrichtung
- 10
- Leine
- 12
- Aufnahmeeinrichtung
- 13
- Notfallbake
- 14
- Fußende
- 15
- Sack
- 16
- Ärmel
- 17
- Bündchen
- 18
- Haube
- 19
- Vorderseite
- 20
- Reißverschluss
- 21
- Rückenseite
- 22
- Einlassventil
- 23
- Ballastbeutel
- 24
- Bleigewicht
- 25
- Auftriebselement
- 26
- Mundschutz
- 27
- Visier
- 28
- Längsachse
- 29
- Gurtband
- 30
- Gurtschloss
- 31
- Ende
- 32
- Fußsack
- 33
- Auslassventil
- 34
- Zaum
- 35
- Hahnepot
- 36
- Leine
- 37
- Frontseite
- 38
- Kragen
- 39
- Seitenwand
- 40
- Symmetrieachse
- 41
- Faltenbalg
- 42
- Sprengeinrichtung
- 43
- Stempel
- 44
- Ende
- 45
- Boden
- 46
- Splint
- 47
- Leine
- 48
- Ende
- 49
- Handgriff
- 50
- Schraubenfeder
- 51
- Gehäuse
- 52
- erste Kammer
- 53
- zweite Kammer
- 54
- Oberseite
- 55
- Öffnung
- 56
- Signalmast
- 57
- Unterseite
- 58
- Öffnung
- 59
- Ballastmast
- 60
- Auftriebselement
- 61
- oberes Ende
- 62
- Signalflagge
- 63
- Signallicht
- 64
- unteres Ende
- 65
- Bleigewicht
- 66
- Anschlag
- 67
- Leine
- 68
- Rolle
- 69
- Anschlag