Vorrichtung zur Herstellung von Betonformsteinen und Verfahren zur Montage einer Form in einer solchen Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Betonformsteinen sowie ein Verfahren zur Montage einer Form in einer solchen Vorrichtung.
Zur maschinellen Herstellung von Betonformsteinen sind insbesondere Vorrichtungen mit einer Formmaschine und auswechselbar in der Formmaschine anordenbaren Formen bekannt, wobei die Formen ein Formunterteil und ein relativ zu diesem in der Höhe verlagerbares Formoberteil enthalten. Das Formunterteil weist ein oder mehrere Formnester mit den herzuzstellenden Betonformsteinen entsprechenden Konturen auf und ist typischerweise über seitliche Flansche in die Formmaschine eingespannt. Das Formoberteil enthält den Formnestern zugeordnete Druckstempel und ist auch als Stempeleinheit be- zeichnet. Wenn eine Form mit in den Formnestern einliegenden Druckstempeln neu in die Maschine eingesetzt ist, wird das Formunterteil über die Flansche in die Formmaschine gespannt und das Formoberteil wird über eine Schnittstelle mit einer Auflasteinrichtung verbunden. Im Ablauf eines Fertigungszyklus werden Formoberteil und Formunterteil relativ zueinander über maschinenseitige Antriebe vertikal gegeneinander verschoben. Insbesondere werden die Druckplatten für die Befüllung der
Formnester vollständig aus den Formnestern ausgefahren und nach Befüllen der Formnester mit fließfähigem Betongemenge wieder in die Formnester ab- gesenkt. Zur Verdichtung des Betongemenges wird typischerweise die Unterlage einer Rüttelbewegung ausgesetzt.
Die gebräuchlichen Schnittstellen zwischen Formoberteil und Auflast sind typischerweise von den Maschinenherstellern vorgegeben und beinhalten typi-
scherweise an der Oberseite des Fornnoberteils hintergreifbare, z. B. schlitzförmige Aussparungen, in welche hydraulisch betätigbare Spannelemente der Auflasteinrichtung der Formmaschine eingreifen können. In der EP 1 674 226 A2 ist eine solche Schnittstelle an einem Formoberteil dargestellt. Die ge- 5 bräuchlichen Schnittstellen erweisen sich als insbesondere auf Seiten der
Form aufwändig und ungünstig in der Handhabung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere hinsichtlich solcher Schnittstellen verbesserte Vorrichtung zur maschinellen Herstellt) lung von Betonformsteinen, sowie ein Verfahren zur Montage einer Form in einer Formmaschine einer solchen Vorrichtung anzugeben.
Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und 15 Weiterbildungen der Erfindung.
Die Verwendung einer Magnetanordnung in einer das Formoberteil entgegen ihrer Gewichtskraft durch eine Haltekraft an der Auflasteinrichtung haltenden Halteeinrichtung ermöglicht einen besonders einfachen und schnellen Wechsel
20 von an der Auflasteinrichtung gehaltenen Stempeleinheiten. Die Haltekraft ist vorteilhafterweise zumindest überwiegend, vorzugsweise vollständig durch eine Magnetkraft der Magnetanordnung aufgebracht. Die Haltekraft muss auch noch die beim Hochfahren des Formoberteils auftretende Beschleunigungskraft und eine eventuell beim Hochfahren auf die Druckplatten in den Formnestern
25 wirkende Rückhaltekraft, insbesondere eine Reibungskraft der Druckplatten an den Seitenwänden der Formnester berücksichtigen und ist entsprechend zu bemessen.
Die Magnetkraft als Haltekraft ist vorteilhafterweise zumindest überwiegend durch Permanentmagnete aufgebracht, welchen während des Zustands der an der Auflasteinrichtung gehaltenen Stempeleinheit keine Energie zugeführt werden muss. Den Permanentmagneten oder zumindest einem Teil der Perma- nentmagneten können Magnetspulen von Elektromagneten zugeordnet sein, welche vorteilhafterweise zum Lösen der Stempeleinheit von der Auflasteinrichtung durch Beaufschlagen mit einem Spulenstrom als Elektromagnete das die magnetische Haltekraft bewirkende Magnetfeld der Permanentmagnete so weit kompensieren können, dass das Formoberteil mit verringerter Kraft, vor- zugsweise unter der Einwirkung ihrer eigenen Gewichtskraft von der Auflasteinrichtung getrennt werden kann. In anderer Ausführung kann ein Lösen der Stempeleinheit auch bei unverändertem Magnetfeld der Permanentmagnete durch horizontales Abziehender Stempeleinheit entlang einer oder mehrerer Anlageebenen zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung erfolgen, wobei lediglich die durch die Oberflächenbeschaffenheit bestimmten Reibungskräfte an den Anlageebenen überwunden werden müssen.
Permanentmagnete und/oder Magnetspulen der Magnetanordnung sind vorteilhafterweise ausschließlich auf Seiten der Auflasteinrichtung vorgesehen und die der Magnetanordnung zuweisende Oberseite der Stempeleinheit ist vorteilhafterweise weichmagnetisch ausgebildet. Der für die Magnetanordnung erforderliche technische Aufwand kann dadurch weitgehend oder vollständig in die Auflasteinrichtung, welche beim Wechsel einer Form in der Formmaschine verbleiben kann, verlagert und für eine Mehrzahl unterschiedlicher Formen ge- nutzt werden. Insbesondere können elektrische Verbindungen zu Elektromagneten bei in der Formmaschine verbleibenden Magnetspulen dauerhaft bestehen bleiben und magnetische Abschirmeinrichtungen und/oder elektrische Sicherungseinrichtungen können mit einmaligem Aufwand in der in der Formmaschine verbleibenden Auflasteinrichtung umfassend und zuverlässig inte-
griert werden, wogegen die mit der jeweiligen Form ausgewechselten Stempeleinheiten technisch einfach und damit kostengünstig ausgeführt werden können. Als Auflasteinrichtung sei allgemein eine Baugruppe verstanden, welche oberhalb der Stempeleinheit zwischen dieser und einer Vertikalbewegungsein- heit der Formmaschine angeordnet ist.
In anderer Ausführung kann zumindest ein Teil der Magnete der Magnetanordnung auch auf Seiten der Stempeleinheit angeordnet sein. Insbesondere können auf die Gewichtskraft der jeweiligen Stempeleinheit abgestimmte Perma- nentmagnete auf Seiten der Stempeleinheit vorgesehen sein. In vorteilhafter Ausführung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass erste Permanentmagnete auf Seiten der Auflasteinrichtung für einen ersten Gewichtsbereich kleinerer Stempeleinheiten dimensioniert sind und Stempeleinheiten mit höherem Eigengewicht mit eigenen zweiten Permanentmagneten ausgestattet sind, wel- che einen eigenständigen zusätzlichen Beitrag zur magnetischen Haltekraft liefern. Die zweiten Permanentmagnete können in der gehaltenen Position vorteilhafterweise unter ersten Permanentmagneten mit Magnetspulen angeordnet sein, so dass die Strombeaufschlagung der Magnetspulen auch den Haltekraftanteil der zweiten Permanentmagneten mindern kann.
Haltemagnetanordnungen mit oder ohne elektromagnetische Kompensationsspulen sind an sich bekannt und in verschiedenen technischen Anwendungen gebräuchlich. Zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung können vorteilhafterweise zusätzlich Sicherungselemente vorgesehen sein, welche bei unvorhergesehener Störung der magnetischen Haltekraft und/oder bei der gezielten Kompensation des Magnetfelds der Permanentmagnete durch Elektromagnete ein unkontrol-
liertes Abfallen der Stempeleinheit von der Auflasteinrichtung durch mechanischen Formschluss verhindern oder auf ein unschädliches Maß begrenzen.
Das Formoberteil kann vorteilhafterweise in dem an der Auflasteinrichtung ver- tikal gehaltenen Zustand horizontal relativ zu dem Maschinenrahmen der Formmaschine, insbesondere relativ zu der Auflasteinrichtung verschiebbar sein. Die horizontale Verschiebbarkeit kann entgegen einer Rückstellkraft, die insbesondere durch bei der Verschiebung aus einer Ruhelage elastisch verformte Federelemente aufgebracht sein kann, erfolgen, so dass das Formo- berteil nach Wegfall einer verschiebenden Kraft durch die Rückstellkraft wieder in die Ruhelage zurückgedrängt wird. Die Verschiebung kann auch ohne eine Rückstellkraft möglich sein, wobei dann typischerweise Reibungskräfte an aneinander liegenden Flächen von Stempeleinheit und Auflasteinrichtung eine unbeabsichtigte Verschiebung verhindern.
Eine horizontale Verschiebung zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung kann vorteilhafterweise durch Anschläge, gegebenenfalls unter Zwischenfügen elastisch verformbarer Federelemente begrenzt sein. Eine begrenzte horizontale Verschiebbarkeit kann insbesondere von Vorteil sein, um eine im Betrieb der Vorrichtung häufig auftretende geringe horizontale Fehlausrichtung zwischen Formnestern des Formunterteils und zugeordneten Druckplatten der Stempeleinheit ausgleichen zu können.
Eine horizontale Verschiebbarkeit kann auch zum Einsetzen in die Auflastein- richtung oder insbesondere zum Lösen der Stempeleinheit von der Auflasteinrichtung durch horizontales Abziehen der durch Eintauchen der Druckstempel in die Formnester mit dem Formunterteil gekoppelten Stempeleinheit von der Auflasteinrichtung vorteilhaft sein. Die Abziehkraft ist bestimmt durch die Haltekraft der Magnetanordnung und die Reibungsverhältnisse der beim Abziehen
aneinander gleitenden Flächen von Auflasteinrichtung und Stempeleinheit. Die Reibungskraft kann durch Ausgestaltung der Reibungseigenschaften aneinander gleitenden Flächen eingestellt werden. Auf zusätzliche Elektromagnetspu- len zur Kompensation des Magnetfelds von Permanentmagneten kann dabei verzichtet werden. Bei Verwendung von elektromagnetischen Kompensationsspulen kann die Reibungskraft reduziert werden.
Beim Betrieb der Vorrichtung kann es von Vorteil sein, wenn das Formoberteil relativ zu der Formmaschine um ein geringes Maß horizontal, d. h. parallel zu der Unterlage, auf weiche das Formunterteil angedrückt ist, verschiebbar ist. Hierdurch können insbesondere Ausrichtungsfehler zwischen Formnestern des Formunterteils und den zugeordneten Druckplatten der Stempeleinheit ausgeglichen werden. Solche Ausrichtungsfehler können sich insbesondere durch während Rüttelphasen der Fertigungszyklen auftretende geringe horizontale Verschiebungen des Formunterteils relativ zu der Formmaschine ergeben. Fehlausrichtungen liegen typischerweise im Millimeter- oder Submillimeterbe- reich. Durch eine horizontale Verschiebbarkeit der Stempeleinheit relativ zu der Formmaschine kann das Formoberteil einer Verschiebung des Formunterteils folgen.
In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann eine horizontale Verschiebbarkeit der Stempeleinheit relativ zu der Auflasteinrichtung entlang von aneinander liegenden und horizontal relativ zueinander gleitend verschiebbaren Flächen von Auflasteinrichtung und Stempeleinheit gegeben sein. Die unter der Haltekraft der Magnetanordnung aneinander anliegenden Flächen sind mit einer Reibungskraft in einer Ausgangsposition gegen eine horizontale Relativverschiebung aneinander gehalten. Wenn beim Betrieb der Vorrichtung aufgrund von Fehlausrichtungen zwischen Formunterteil und Stempeleinheit horizontale Kräfte auf das Formoberteil wirken, welche die genannte Reibungskraft
übersteigen, wird das Formoberteil relativ zur Auflasteinrichtung horizontal um ein geringes Maß verschoben und so die Fehlausrichtung zumindest teilweise korrigiert. Die neue Position, in welcher aufgrund der erfolgten Korrektur die Horizontal kräfte auf das Formoberteil geringer sind, wird durch die weiter be- stehende Reibungskraft beibehalten, bis durch eine neu entstehende Fehlausrichtung wieder höhere Horizontal kräfte auf das Formoberteil wirken. Die magnetische Haltekraft bleibt dabei vorteilhafterweise kontinuierlich erhalten.
Die bei der beschriebenen Verschiebbarkeit durch Überwindung einer Reibungskraft vorausgesetzte Eigenschaft der Schnittstelle zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung, wonach die horizontalen Relativpositionen zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung in einem geringen, z. B. zur Korrektur von Fehlausrichtungen erforderlichen Umfang variabel sind, kann vorteilhaft in der Weise ausgenutzt sein, dass beim neuen Einsetzen einer Form in die Formmaschine zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung keine exakte horizontale Relativposition eingestellt werden muss, sondern zuerst das Formunterteil gegebenenfalls mit Ausrichtungstoleranzen über die Flansche oder sonstige Befestigungseinrichtungen in die Formmaschine eingespannt wird und danach durch vertikale Relativbewegung zwischen Form und Auflasteinrichtung in deren dabei gegebenen horizontalen Relativpositionen die Verbindung zwischen Auflasteinrichtung und Stempeleinheit über die Magnetanordnung hergestellt wird.
Für eine horizontale Verschiebbarkeit der Stempeleinheit relativ zu der Form- maschine im Betrieb der Vorrichtung kann auch in vorteilhafter Ausführung vorgesehen sein, die Auflasteinrichtung oder auch nur den in dieser enthaltenen Teil der Magnetanordnung relativ zu der Formmaschine horizontal um ein begrenztes Maß verschiebbar zu lagern. In bevorzugter Ausführung sind dabei lösbare Zentriereinrichtungen vorgesehen, welche über eine der Formmaschi-
ne zugeordnete Steuereinrichtung zwischen einer Zentrierstellung und einer Freigabestellung verstellbar sind. In vorteilhafter Ausführung bringt die Steuereinrichtung die Zentriereinrichtungen in die Zentrierstellung, wenn das Formo- berteil nicht mit der Auflasteinrichtung verbunden ist und behält diese Zentrier- Stellung, in welcher die Auflasteinrichtung und deren Magnetanordnung in vorgegebener exakter Horizontalposition relativ zur Fornnnnaschine ausgerichtet sind, bis zur Herstellung der Verbindung der Auflasteinrichtung mit der Stempeleinheit über die Magnetanordnung bei. Dabei kann die horizontale Relativposition zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung wie vorstehend be- schrieben in begrenztem Maß variieren. Nach Herstellung der Verbindung zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung gibt die Steuereinrichtung die Zentriereinrichtungen frei und das Formoberteil ist im Betrieb der Vorrichtung unter Beibehaltung der horizontalen Relativposition zwischen Stempeleinheit und Auflasteinrichtung an deren aneinander anliegenden Flächen relativ zu der Formmaschine horizontal verschiebbar, um beispielsweise die beschriebenen Fehlausrichtungen, welche sich im Betrieb der Vorrichtung einstellen können, auszugleichen. Die horizontale Verschiebbarkeit kann zwischen Auflasteinrichtung und Formmaschine und/oder vorzugsweise innerhalb der Auflasteinrichtung zwischen einem der Stempeleinrichtung zu weisenden und die auflast- seitigen Teile der Magnetanordnung enthaltenden Unterteil der Auflasteinrichtung und einem der Formmaschine zu weisenden und relativ zur Formmaschine in definierter gleichbleibender Horizontalposition befindlichen Oberteil der Auflasteinrichtung gegeben sein. Die horizontale Verschiebbarkeit kann vorteilhafterweise z. B. durch Anschläge auf ein geringes Maß begrenzt sein. Durch die anfängliche definierte Horizontalposition der Anlageflächen der Auflasteinrichtung relativ zu der Formmaschine kann in allen Horizontalrichtungen eine Verschiebbarkeit der Stempeleinheit relativ zu der anfänglichen Horizontalposition des Formunterteils in der Maschine gewährleistet und zugleich eine solche Verschiebbarkeit in alle Horizontalrichtungen definiert begrenzt vorge-
geben sein. Die horizontale Verschiebbarkeit der Auflasteinrichtung oder zumindest deren der Stempeleinheit zu weisenden Unterteils kann entgegen einer Rückstell kraft, z. B. elastisch verformbarer Feder- oder Dämpfungselemente erfolgen oder ohne Rückstell kraft freischwimmend oder einer Kombina- tion hiervon mit kleinem, von Rückstellkräften freiem erstem Verschiebeweg und mit Rückstellkräften in einem darüber hinaus gehenden zweiten Verschiebeweg. In dieser Ausführung ist davon ausgegangen, dass eine Relativverschiebung von Stempeleinheit und Auflasteinrichtung entlang von deren gegenseitigen Anlageflächen nicht stattfindet, indem die dort vorliegende Rei- bungskraft das Formoberteil und Auflasteinrichtung an den Anlageflächen in gleichbleibender horizontaler Relativposition hält.
In den Verlauf der Kraftübertragung zwischen den Druckplatten der Stempeleinheit über die Auflasteinrichtung zur Formmaschine können an einer oder mehreren Positionen Dämpfungselemente eingefügt sein.
Der Magnetfeldverlauf in Magnetanordnungen mit Permanentmagneten und elektromagnetischen Kompensationsspulen ist vorteilhafterweise gekrümmt mit Permanentmagneten in bügeiförmiger U-Form oder W-Form mit den entgegen gesetzten Polen in gleicher Richtung weisend und seitlich voneinander beabstandet. Hierfür können in an sich bekannter Weise benachbarte Permanentmagnete an ihrer Rückseite magnetisch kurzgeschlossen oder Polschuhe an entgegen gesetzten Enden eines Permanentmagneten zur Umlenkung des magnetischen Flusses angeordnet werden. Hierdurch können insbesondere hohe Haltekräfte bei geringem magnetischem Streufeld erzielt werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
eine Stempeleinheit in Schrägansicht, eine Auflasteinrichtung, eine Schnittdarstellung mit Stempeleinheit und Auflasteinrichtung, die Baugruppen der Fig. 3 zusammengefügt, die Anordnung nach Fig. 4 in Schrägansicht, einen Aufbau mit einer Mehrzahl von Magneten, eine Formmaschine mit Form, die Vorrichtung nach Fig. 7 mit angehobenem Formoberteil.
In Fig. 1 ist in Ansicht von schräg oben eine Stempeleinheit SE dargestellt, welche als Formoberteil für eine Form mit nur einem Formnest in einem For- munterteil ausgebildet ist und an ihrer Unterseite eine einteilige im wesentlichen rechteckige Druckplatte DP aufweist. Die Druckplatte DP ist mit einer Mehrzahl von Anschraubplatten AP verschraubt, welche an unteren Enden von Stempelrohren SR angeschweißt sind. An den oberen Enden der Stempelrohre SR sind weitere Anschraubplatten mit den Stempelrohren SR verschweißt und mit einer für alle Stempelrohre SR gemeinsamen Stempelplatte SP verschraubt. Von der Oberseite der Stempelplatte SP her ist das Bohrungsbild der Gewindebohrungen zur Verschraubung der oberen Anschraubplatten mit der Stempelplatte SP erkennbar. Die Stempelplatte SP sei als einstückige ebene Platte angenommen. Die Stempelplatte SP besteht aus weichmagnetischem
Material, wobei ein auch bei bekannten Anordnungen gebräuchlicher Werkzeugstahl diese Eigenschaften aufweist. In der Stempelplatte SP sind im Bereich der Ecken vier Zentrierbohrungen ZS ausgebildet. An zwei gegenüber liegenden Seitenflächen sind gegen die Außenkanten Aussparungen SA als Teil von Sicherungseinrichtungen vorgesehen. Getrennt von der Stempeleinheit SE ist eine mögliche Form eines Sicherungselements Sl dargestellt, welches mit einem Doppel-T-Querschnitt oder liegendem H-Querschnitt ausgebildet sein kann und mit dem vertikalen Profilschenkel in die Aussparung SA einführbar ist, wobei die untere horizontalen Schenkel die Aussparung SA unter- greifen und die oberen horizontalen Schenkel zur Befestigung an einer noch zu erläuternden Auflasteinrichtung dienen. Gebräuchlich sind insbesondere auch Formen mit einer Mehrzahl von Formnestern im Formunterteil und mit einer entsprechenden Mehrzahl von getrennten Druckplatten, wie in dem Beispiel nach Fig. 7 und Fig. 8 zugrunde gelegt.
Fig. 2 zeigt eine in Verbindung mit der Stempeleinheit SE nach Fig. 1 zu verwendende Auflasteinrichtung AM, welche innerhalb eines kastenförmigen Gehäuses MG eine Magnetanordnung mit zwei Magneten M1 und M2 enthält. Die Magnete M1 und M2 sind als blockförmige Einheiten dargestellt und enthalten Permanentmagnete und Magnetspulen, welche in an sich bekannter Weise so miteinander kombiniert sind, dass eine magnetische Haltekraft durch die Permanentmagnete der Magnete M1 und M2 aufgebracht wird und durch Beaufschlagung der Magnetspulen mit einem Strom ein magnetisches Spulenfeld erzeugt wird, welches das Magnetfeld der Permanentmagente weitgehend kompensiert.
Die Auflasteinrichtung AE ist in Fig. 2 in Ansicht von schräg unten mit Blick in das Gehäuse MG dargestellt. Oberhalb des Gehäuses MG ist eine Magnetträgerplatte MP vorgesehen, oberhalb derer wiederum eine Verbindungsplatte VP
angeordnet ist. An der Verbindungsplatte VP sind Verbindungsstrukturen MV zur Verbindung der Auflasteinrichtung AE mit dem als Bär bezeichneten vertikal verschiebbaren Teil einer Formmaschine angeordnet. Die Verbindungseinrichtungen MV können je nach Art der Formmaschine unterschiedlich ausge- staltet sein. Durch die Unterteilung der Auflasteinrichtung AE in eine Magnetträgerplatte und eine Verbindungsplatte VP können vorteilhafterweise Auflasteinrichtungen AE mit gleichen Magnetanordnungen vorbereitet und je nach Art der Formmaschine mit unterschiedlichen Verbindungsplatten VP und Verbindungselementen MV z.B. für Formmaschinen verschiedener Hersteller ausgestattet werden. Die Verbindungsplatte VP ist vorteilhafterweise mit der Magnetträgerplatte MP über eine Mehrzahl von Schrauben verschraubt. Die Magnete M1 , M2 sind vorteilhafterweise gleichfalls mit der Magnetträgerplatte MP verschraubt. Zwischen die Magnetträgerplatte und die Verbindungsplatte können in vorteilhafter Weiterbildung elastische Dämpfungsmittel eingefügt sein, welche im Rüttelbetrieb der Vorrichtung eine teilweise dynamische Entkopplung der Stempeleinheit von der Formmaschine bewirken können und welche in Verbindung mit einem Festanschlag zwischen Magnetträgerplatte und Verbindungs- platte auch besondere Auswirkungen auf die Verdichtung eines Betongemenges in dem Formunterteil haben können.
Gleichfalls an der Magnetträgerplatte MP, vorzugsweise wiederum durch Schrauben, befestigt sind Zentrierbolzen ZA, welche beim Zusammenfügen der Auflasteinrichtung AE mit der Stempeleinheit SE in die Zentrierbohrungen ZS eingreifen und eine definierte relative Ausrichtung zwischen der Stempelplatte SP der Stempeleinrichtung SE einerseits und der Magnetträgerplatte MP und damit auch relativ zu der Maschinenverbindung gewährleisten.
Fig. 3 zeigt in geschnittener Seitenansicht die Stempeleinheit SE und die Auflasteinrichtung AE in vertikal getrennten Positionen wie sie beispielsweise vor dem Zusammenfügen der beiden Einheiten eingenommen werden. Die Schnittebene ist gestuft und verläuft in einem linken Teil der Fig. 3 durch einen dem Betrachter zugewandten Zentrierbolzen ZA und im übrigen Teil der Fig. 3 in einer durch die Aussparungen SA gehenden Mittelebene.
Im linken Teil der Fig. 3 ist die fluchtende Ausrichtung des Zentrierbolzens ZA mit einer Zentrierbohrung ZS in der Stempelplatte SP ersichtlich. Beim vertika- len Zusammenfügen der Stempeleinheit SE und der Auflasteinrichtung AE greift der Zentrierbolzen ZA mit einem unteren, nach unten konisch verjüngten Ende in die Zentrierbohrung ZS ein und richtet die Stempelplatte SP in einer vordefinierten Position relativ zur Magnetträgerplatte MP aus. In einem oberen Bereich sind die Zentrierbolzen ZA im wesentlichen zylindrisch und mit gerin- ger Spielpassung an die Zentrierbohrungen ZS angepasst.
In anderer Ausführung können die Zentrierbohrungen SZ auch gegenüber den zylindrischen Abschnitten der Zentrierbolzen ZA größer ausgeführt sein und eine horizontale Verschiebung der an der Magnetanordnung gehaltenen Stem- pelplatte SP relativ zu der Magnetanordnung ermöglichen. Eine solche Verschiebung, deren Verschiebungsmaß begrenzt ist, kann insbesondere von Vorteil sein, um eine im Betrieb einer Vorrichtung zur Herstellung von Formsteinen in der Regel unvermeidbare Fehlausrichtung zwischen einem Formnest des Formunterteils und der Druckplatte DP beim Absenken der Druckplatten in die Formnester ausgleichen zu können, indem die Druckplatte mit der Stempelplatte SP horizontal verschoben wird. Eine solche Verschiebung kann entgegen einer Rückstell kraft erfolgen, indem zwischen die Stempelplatte SP und Teile der Auflasteinrichtung AE elastisch verformbare Federelemente, welche auch durch Elastomerkörper gebildet sein können, eingefügt sind. Beispiels-
weise können zwischen die zylindrischen Abschnitte der Zentrierbolzen ZA und die demgegenüber größeren Zentrierbohrungen ZS Ringe aus elastischem Material eingefügt sein. Die relative horizontale Verschiebbarkeit kann auch ohne eine Rückstellkraft als freie Verschiebbarkeit gegeben sein, wobei eine zufällige und unbeabsichtigte Verschiebung durch eine zwischen den Magneten M1 , M2 einerseits und der Oberseite der Stempelplatte SP andererseits auftretende Reibungskraft verhindert ist.
In anderer vorteilhafter Ausführung kann bewusst auf eine anfängliche exakte horizontale Ausrichtung der Auflasteinrichtung relativ zu dem Formoberteil verzichtet und eine zumindest begrenzt variable horizontale Relativposition der Auflasteinrichtung oder zumindest der Magnetanordnung bezüglich des Formoberteils zugelassen sein, was durch die magnetische Haltekraft auf besonders vorteilhaft einfache Weise möglich ist. Anlageflächen von Magnetanord- nung und Formoberteil sind hierfür vorteilhafterweise zumindest abschnittsweise horizontal eben ausgeführt.
Fig. 4 zeigt in zu Fig. 3 entsprechender Ansicht die Stempeleinheit SE und die Auflasteinrichtung AE nach dem Zusammenfügen, wobei die Stempeleinheit SE durch die von den Magneten M1 , M2 in Verbindung mit der weichmagnetischen Stempelplatte SP aufgebrachte Magnetkraft die dem Eigengewicht der Stempeleinheit SE entgegen wirkende Haltekraft bildet. Die Sicherungselemente Sl, welche beispielsweise mit der Magnetträgerplatte MP verschraubt sein können, greifen in die Aussparungen SA der Stempelplatte SP ein und untergreifen die Aussparungen mit ihren unteren Profilschenkeln.
An der Unterseite der Stempelplatte SP sind in gebräuchlicher Art noch Abstandshalter AH angeordnet, welche die Eintauchtiefe der Druckplatte DP in das korrespondierende Formnest des Formunterteils begrenzt.
Fig. 5 zeigt die zusammen gesetzte Anordnung der Fig. 4 in einer Ansicht von schräg oben. Fig. 6 zeigt eine andere Ausführung einer Stempeleinheit SE2 und einer Auflasteinrichtung AE2. In dem in Fig. 6 dargestellten Beispiel, in welchem die Stempeleinheit SE2 und die Auflasteinrichtung AE2 in voneinander getrenntem Zustand vertikal beabstandet in einer Ansicht von schräg unten dargestellt sind, enthält die Stempeleinheit SE2 eine Mehrzahl von Druckplatten DP2 an Stempelrohren SR, wobei wiederum eine Verbindung mit der Stempelplatte SP2 über Anschraubplatten AP gegeben ist. An der Unterseite der Stempelplatte SP2 sind Abstandshalter AH angeordnet. Die Mehrzahl von Druckplatten DP2 entspricht einem Formunterteil mit einer Mehrzahl von durch Zwischenwände getrennten Formnestern, wie dies typischerweise bei Pflastersteinfor- men der Fall ist.
Bei der Auflasteinrichtung AE2 sind Verbindungsstrukturen zu der Maschine als Nuten VS in Verbindungsprofilen für einen anderen Maschinenanschluss ausgelegt. An einer Magnetplatte MP2 sind, beispielsweise in Vertiefungen einer solchen Magnetplatte MP2 eine Mehrzahl von Magneten MA angeordnet, welche wiederum vorzugsweise Permanentmagnete zum Aufbringen einer magnetischen Haltekraft enthalten und zusätzlich Magnetspulen enthalten können, um die magnetische Haltekraft zum Lösen der Stempeleinheit SE2 von der Auflasteinrichtung AE2 zu kompensieren. Durch die Mehrzahl der Magnete kann insbesondere eine durch Reibung zwischen der Magneteinheit und der Stempeleinheit bewirkte Widerstandskraft gegen eine Verschiebung vorteilhaft variiert werden, indem bei einzelnen Magneten vorübergehend das Permanentmagnetfeld durch ein elektromagnetisches Spulenfeld kompensiert und dadurch die gesamte Normalkraft und mit dieser die Reibungskraft zwischen
der Magneteinheit und der Stempeleinheit reduziert wird. Die Haltekraft bleibt durch die übrigen Magnete gewährleistet.
Sicherungseinrichtungen SI2 sind in dem skizzierten Beispiel als vertikale Ach- sen verschwenkbare Haken ausgebildet, welche zum Anbringen und Lösen der Stempeleinheit SE2 an bzw. von der Auflasteinrichtung AE2 aus der in Fig. 6 dargestellten Position verschwenkt werden können, wie durch den gekrümmten Doppelpfeil angedeutet ist. Bei an den Magneten MA der Auflasteinrichtung AE2 gehaltener Stempelplatte SP2 sind die Sicherungselemente SI2 in die in Fig. 6 dargestellte Position zurück verschwenkt und verhindern ein unbeabsichtigtes freies Abfallen für den Fall, dass sich unbeabsichtigt die Stempelplatte SP2 von den Magneten MA löst.
An den Ecken der Magnetträgerplatte MP2 sind Zentrierstrukturen ZR ausge- bildet, welche eine eventuell gegebene horizontale Verschiebbarkeit der an den Magneten MA gehaltenen Stempelplatte SP2 in alle Richtungen begrenzen.
Fig. 7 zeigt schematisch eine in einer Formmaschine eingesetzte Form. Die Form enthält ein Formunterteil FU und ein Formoberteil FO. In dem Formunterteil sind mehrere Formnester FN ausgebildet, in welchen Druckplatten DP3 einer Stempelanordnung einhegen. Die Stempelanordnung ist in vertikaler z- Richtung relativ zu dem Formunterteil verlagerbar. Die Formmaschine enthält einen nur angedeuteten Rütteltisch RT, welcher zu Rüttelbewegungen anregbar ist. Auf dem Rütteltisch RT ist ein auswechselbares Steinbrett SB angeordnet. Das Formunterteil FU ist mit seiner Unterseite auf das Steinbrett SB aufgesetzt und mit seitlich abragenden Flanschen FL
über nicht gezeigte Spanneinrichtungen in der Formmaschine eingespannt und vertikal gegen das Steinbrett SB gedrückt.
Die Druckplatten DP3 weisen in horizontaler Richtung, welche durch die einge- zeichnete x-Richtung und die senkrecht zur Zeichenebene verlaufende y- Richtung gegeben sind, ein geringes Spiel von typischerweise Millimeterbruchteilen gegen die Seitenwände der Formnester auf. Vorteilhafterweise können in dem in Fig. 7 dargestellten Zustand, in welchem das Formoberteil noch nicht mit einer Auflasteinrichtung AE der Formmaschine verbunden ist, Zentriereinrichtungen ZE zwischen Formunterteil und Formoberteil wirksam sein, welche gleichmäßige Abstände der Druckplatten DP3 in alle Horizontalrichtungen von den Innenwänden der Formnester gewährleisten.
Oberhalb der in die Formmaschine eingesetzten Form ist eine Auflasteinrich- tung AE3 zum im wesentlichen dauerhaften Verbleib in der Formmaschine angeordnet. Die Auflasteinrichtung AE3 kann mit dem Formoberteil, insbesondere einer nach oben weisenden Stempelplatte SP3 des Formoberteils in der skizzierten Ausführung verbunden werden, wofür in dem skizzierten bevorzugten Beispiel die Auflasteinrichtung AE3 Magnetanordnungen MA1 , MA2 enthält, welche die vorzugsweise weichmagnetische Stempelplatte SP3 über Magnetkräfte an der Auflasteinrichtung AE3 halten können. Die Auflasteinrichtung AE3 ist ihrerseits mit einer entlang der Rahmensäulen MR der Formmaschine vertikal verschiebbaren Maschinenauflast AM3 verbunden. Die Verbindung ist in vorteilhafter Ausführung in der Art ausgestaltet, dass die Auflasteinrichtung AE3 über Haltelemente AS vertikal an der Maschinenauflast gehalten und dabei horizontal um eine geringes maß verschiebbar ist. Die Haltelemente können beispielsweise Kopfbolzen sein, welche mit dem Bolzenkopf in hinter- schnittene Aussparungen der Auflasteinheit AE3 eingreifen und hierbei eine seitliches Spiel gegen die Aussparung aufweisen. Über eine lösbare Auflast-
zentriereinrichtung ist die Auflasteinheit in horizontalen Richtungen x und y relativ zu der Maschinenauflast AM3 in eine definierte Ausgangsposition gezwungen. Die Auflastzentriereinrichtung kann beispielsweise eine oder vorzugsweise mehrere vertikal verschiebbare Riegelelemente AB wie z:B. Zen- trierbolzen enthalten, welche in der Maschinenauflast geführt und über eine Steuereinrichtung zwischen einer in Fig. 7 dargestellten Zentrierstellung und einer in Fig. 8 dargestellten Freigabesteilung vertikal verlagerbar sind. In der in Fig. 7 dargestellten Zentrierstellung greifen die Riegelelemente in korrespondierende Öffnungen der Auflasteinheit AE3 ein. Die Auflasteinrichtung AE3 nimmt bei in der in Fig.7 skizzierten Situation eine definierte Horizontalposition innerhalb der Maschine ein.
Das in die Formmaschine über die Flansche FL eingespannte Formunterteil FU kann durch vorgegebene Toleranzen in horizontalen x- und y-Richtungen um ein geringes Maß gegenüber einer idealen Mittenposition versetzt sein. Vorteilhafterweise ist die Verbindung zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Formoberteil FO mit im skizzierten Beispiel Stempelplatte SP3 der Art, dass keine exakte relative Ausrichtung zwischen Formoberteil FO und Auflasteinrichtung AE3 erforderlich ist, sondern eine Verbindung zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Formoberteil FO bzw. dessen Stempelplatte SP3 unter Beibehaltung der für die Auflasteinrichtung AE3 erzwungenen Ausgangsposition und der durch die Toleranzen gegebenenfalls variierenden Horizontalposition des Formoberteils FO möglich ist. Dies ist durch die Verbindung über die Magnetanordnung auf besonders vorteilhafte Weise gegeben. Die Magnetanordnung enthält vor- teilhafterweise Dauermagnete, deren Haltekraft zum Lösen des Formoberteils von der Auflasteinrichtung mittels zusätzlicher elektromagnetischer Spulen kompensierbar oder reduzierbar ist. Zum Verbinden der Auflasteinrichtung AE3 auf dem Formoberteil wird die Maschinenauflast AM3 von der in Fig. 7 dargestellten Situation weiter nach unten bewegt, bis die Magnetanordnung die
weichmagnetische Stempelplatte SP3 an der Auflasteinrichtung AE hält, wobei keine exakt vordefinierte horizontale Relativposition von Formoberteil und von Auflasteinrichtung bzw. Magnetanordnung gefordert ist. Danach wird die Ma- schinenauflast AM3 mittels maschinenseitiger, nicht dargestellter Antriebsein- richtungen in die in Fig. 8 dargestellte angehobene Position verschoben, wobei durch die Verbindung zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Formoberteil FO das Formoberteil von dem Formunterteil FU abgehoben und so weit über diesem positioniert wird, dass eine Fülleinrichtung über die Oberseite des Formunterteils verfahren werden kann, um die Formnester FN mit fließfähigem Betongemenge zu befüllen. In aufeinanderfolgenden Zyklen wird das Formoberteil auf das mit Betongemenge befüllte Formunterteil abgesenkt, wobei die Druckplatten DP3 in die oberen Bereiche der Formnester FN eintauchen und auf das Betongemenge drücken. Während eines Rüttelvorgangs, in welchem der Rütteltisch Rüttelbewegungen auf die Form und das Betongemenge über- trägt, wird das Betongemenge zu formstabilen Betonformsteinen verdichtet, welche danach durch Anheben des Formunterteils aus den Formnestern in an sich bekannter und gebräuchlicher Weise entformt und auf dem Steinbrett SB abgelegt werden. Die Steine werden mit dem Steinbrett SB aus der Maschine entnommen und zu einem Lagerplatz transportiert und ein neues Steinbrett wird auf den Rütteltisch abgelegt und das Formunterteil erneut auf das Steinbrett abgesenkt.
Die Zentriereinrichtungen ZE zwischen Formunterteil und Formoberteil werden nach erstmaligem Anheben des nicht mehr benötigt und können insbesondere auch vollständig von der Form gelöst werden.
Insbesondere durch die während des Verdichtungsvorgangs angewandten Rüttelbewegungen kann sich eine geringe Verschiebung des Formunterteils in horizontalen Richtungen ergeben, so dass eine exakte Ausrichtung der Druck-
platten DP3 mit den Formnestern FM nicht über den gesamten Verbleib der Form in der Formmaschine gewährleistet ist. Zum Ausgleich solcher unvermeidbarer horizontaler Verschiebungen sind typischerweise Hilfseinrichtungen vorgesehen, welche beim Absenken der Maschinenauflast AM mit der Aufla- steinrichtung AE3 und dem Formoberteil bei einer eventuell gegebenen Fehlausrichtung die Druckplatten DP3 durch horizontale Verschiebung in die Formnester FN zwingen. Beispielsweise ist es gebräuchlich, die Oberkanten der Formnester durch Einlaufschrägen zu erweitern, an welchen die Kanten der Druckplatten dann entlang gleiten und horizontal in die Formnester gezwungen werden. Es ist auch bekannt, zu einer vereinfachten Neuausrichtung der
Druckplatten das Formoberteil horizontal schwimmend zu lagern und hierdurch beim Absenken des Formoberteils eine Horizontalverschiebung in eine wieder richtig zu den Formnestern ausgerichtete Position der Druckplatten mit geringer Kraft zu ermöglichen.
Im skizzierten Beispiel ist hierfür vorteilhafterweise die Auflastzentriereinrich- tung aus ihrer Zentrierstellung nach Fig. 7 in eine Freigabestellung nach Fig. 8 umstellbar und dadurch die Auflasteinrichtung AE3 aus der in Fig. 7 erzwungenen horizontalen Ausgangsposition lösbar. Hierfür werden im skizzierten Bei- spiel die Zentrierbolzen AB angehoben und aus den Öffnungen in der Auflasteinheit AE3 ausgefahren. Die Auflasteinrichtung AE3 ist dann innerhalb eines z. B. durch seitliche Begrenzungen, durch das begrenzte horizontale Spiel der Zentrierbolzen in den Aussparungen oder andere Anschlagsmittel zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Maschinenauflast AM3 bestimmten Maßes mit ge- ringer Kraft horizontal verschiebbar. Hierdurch wird beim Absenken des Formoberteils und Korrektur einer gegebenenfalls zwischenzeitlich aufgetretenen Fehlausrichtung von Druckplatten DP und Formnestern FN zum einen eine Neuausrichtung durch die schwimmende Lagerung der Auflasteinrichtung AE3 ermöglicht und zum anderen die relative Lage von Formoberteil und Auflastein-
richtung in Horizontalrichtungen x und y beibehalten. In Fig. 8 ist eine geringe seitliche Verschiebung der Auflasteinheit AE3 relativ zur Maschinenauflast dargestellt, in welcher die Aussparungen in der Auflasteinheit nicht mehr mit den Führungen der Zentrierbolzen fluchten.
Vorteilhaft für einen geringen Verschleiß der Form und/oder für die Qualität der hergestellten Betonformsteine ist es, wenn die Druckplatten während des Rüttelbetriebs eines Herstellungszyklus relativ zu Formunterteil horizontal und/oder vertikal um ein geringes Maß beweglich sind. Die Beweglichkeit der Auflasteinrichtung AE3 innerhalb der Maschinenauflast AM3 ist während des Rüttelvorgangs in der Regel nicht mehr gegeben, da durch den Druck der Maschinenauflast nach unten die Auflasteinrichtung AE3 gegen die Maschinenauflast gedrückt und dort reibschlüssig gehalten ist. Prinzipiell könnte aber die Verbindung zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Maschinenauflast so gestal- tet sein, dass im Rüttelbetrieb auch eine Relativverschiebung in horizontaler Richtung zwischen Auflasteinrichtung AE3 und Maschinenauflast AM3 gegeben ist.
Vorzugsweise ist eine Beweglichkeit der Druckplatten relativ zum Formunterteil während des Rüttelbetriebs dadurch gegeben, dass die Stempelplatte des Formoberteils relativ zur Auflasteinrichtung horizontal und/oder vertikal um ein geringes Maß verschiebbar ist. Insbesondere bei der vertikalen Beweglichkeit ist diese vorteilhafterweise durch elastisch verformbare Elemente gegeben. Verschiebeeinrichtungen, welche eine Relativverschiebung der Stempelplatte des Formoberteils gegenüber der Auflasteinrichtung ermöglichen, können sowohl auf Seiten der Auflasteinrichtung als auch auf Seiten des Formoberteils vorgesehen sein. Vorteilhafterweise ist zumindest ein Teil der Verschiebeeinrichtungen auf Seiten des Formoberteils angeordnet. Hierdurch können vorteil-
hafterweise Parameter der Verschiebbarkeit, insbesondere das Wegmaß der maximalen Verschiebbarkeit und/oder die Widerstandskraft und Rückstell kraft elastisch verformbarer Elemente der Verschiebungseinrichtungen spezifisch auf die einzelnen, nach Größe und Masse zum Teil stark verschiedenen For- men abgestimmt werden. Es kann auch vorgesehen sein, in der Auflasteinrichtung eine horizontale und/oder vertikale Verschiebbarkeit mit ersten Grundparametern vorzugeben und zur formspezifischen Anpassung weitere Teile der Verschiebeeinrichtungen auf Seiten des Formoberteils anzuordnen, welche dann die durch auf Seiten der Auflasteinrichtung vorgegebenen Para- meter der Beweglichkeit durch formspezifische Variationen ergänzen. Hierbei ist es möglich, aber nicht erforderlich, dass Komponenten der Verschiebeeinrichtungen auf Seiten der Auflasteinrichtung einerseits und dem Formoberteil andererseits ineinandergreifend zusammenwirken. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.