Beschreibung
Titel
Innenzahnradpumpe für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Innenzahnradpumpe für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 . Eine derar- tige Innenzahnradpumpe ist bekannt aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 054 808 A1. Die Innenzahnradpumpe hat ein Innenzahnrad und ein Außenzahnrad, das exzentrisch zum Innenzahnrad in diesem angeordnet ist und mit ihm kämmt. Zum Verschließen und zur Abdichtung eines Pumpenraums weist die Innenzahnradpumpe ein Druckstück auf einer Stirnseite des Innen- zahnrads und des Außenzahnrads auf, das dichtend an den Stirnseiten der
Zahnräder anliegt. Der Pumpenraum ist ein Raum zwischen den beiden Zahnrädern, der sich in Umfangsrichtung von einem Pumpeneinlass zu einem Pum- penauslass erstreckt. Das Druckstück hat üblicherweise die Form einer Lochscheibe und wird von einer Pumpenwelle durchgriffen, es wird auch als Axial- scheibe bezeichnet. Es kann auf beiden Stirnseiten der Zahnräder einer Innenzahnradpumpe ein Druckstück angeordnet sein oder es ist nur ein Druckstück vorhanden. In letzterem Fall ist der Pumpenraum auf der anderen Stirnseite beispielsweise durch eine Gehäusewand eines Pumpengehäuses verschlossen und abgedichtet, wobei das Pumpengehäuse auf dieser Seite beispielsweise ge- schlössen ist, oder es handelt sich um eine Gehäusewand zwischen zwei Innen- zahnradpumpen. Die Gehäusewand kann ggf. als Druckstück aufgefasst werden.
Das Druckstück einer Innenzahnradpumpe muss aus einem verschleißfesten Material bestehen, weil sich sonst die Zahnräder insbesondere im Bereich ihrer Zahnköpfe einformen, was zu Undichtigkeit führt, den Wirkungsgrad der Pumpe verschlechtert und einen Förderdruck, also eine Druckdifferenz zwischen Pum-
penauslass und Pumpeneinlass, verringert. Weil der Pumpeneinlass und der Pumpenauslass durch das Druckstück führt, weist es eine komplizierte Form auf. Vielfach weist der Pumpenauslass, teilweise auch der Pumpeneinlass, ein sog. Druckfeld im Druckstück auf. Beim Druckfeld handelt es sich um eine Aus- nehmung, die sich ein Stück weit in Umfangsrichtung erstreckt. Die Herstellung eines solchen Druckstücks aus einem verschleißfesten Werkstoff ist wegen der komplizierten Form aufwändig und mit hohen Kosten verbunden.
Offenbarung der Erfindung
Die erfindungsgemäße Innenzahnradpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist ein Druckstück auf einer Stirnseite der Zahnräder, d. h. des Innenzahnrads und des Außenzahnrads der Innenzahnradpumpe auf. Zwischen dem Druckstück und den Zahnrädern ist eine Scheibe mit hoher Verschleißfestigkeit drehfest angeordnet, die den Pumpenraum auf dieser Stirnseite verschließt und abdichtet. Die Scheibe und/oder das Druckstück können sich über den gesamten Umfang oder über einen Teil des Umfangs erstrecken, die Scheibe erstreckt sich mindestens so weit in Umfangsrichtung wie der Pumpenraum der Innenzahnradpumpe. Weil die Scheibe drehfest am Druckstück anliegt und am Druckstück kein Bauteil entlang gleitet, ist das Druckstück der erfindungsgemäßen Innenzahnradpumpe grundsätzlich nicht verschleißbeaufschlagt. Die Erfindung hat den Vorteil, dass das Druckstück aus einem kostengünstigen, gut bearbeitbaren und/oder einfach herstellbaren Werkstoff bestehen kann, es kann beispielsweise durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt sein. Die zwischen dem Druckstück und den Zahnrädern der Innenzahnradpumpe angeordnete Scheibe kann dünn sein und erfordert deswegen wenig Werkstoff. Die Werkstoffkosten der Scheibe lassen sich dadurch niedrig halten, auch wenn die Scheibe aus einem teuren Werkstoff hoher Verschleißfestigkeit besteht. Ein weiterer Vorteil ist die einfachere Bearbeitbarkeit der Scheibe, wenn sie dünn ist.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform, der Zeichnung und den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Achsschnitt einer erfindungsgemäßen Innenzahnradpumpe;
Figur 2 eine Stirnansicht einer Innenzahnradpumpe aus Figur 1 ;
Figur 3 eine Scheibe der Innenzahnradpumpe aus Figuren 1 und 2; und
Figur 4 ein Druckstück der Innenzahnradpumpe aus Figuren 1 und 2. Ausführungsform der Erfindung
Die in Figur 1 dargestellte Innenzahnradpumpe 1 gemäß der Erfindung ist eine Doppelpumpe mit zwei Innenzahnradpumpen 2, 2'. Jede Innenzahnradpumpe 2, 2' weist ein Außenzahnrad 3, 3' und ein Innenzahnrad 4, 4' auf, die miteinander kämmen. Die beiden Zahnräder 3, 4, 3', 4' sind in einer Ebene und exzentrisch zueinander angeordnet. Die Außenzahnräder 3, 3' sind durch Sternprofile 5, 5' durch Formschluss drehfest mit einer Pumpenwelle 6. Die beiden Innenzahnradpumpen 2, 2' sind in einem zweiteiligen Gehäuse 7, 7' untergebracht, das radial geteilt und dessen beide Gehäusehälften 7, T axial zu- sammengesteckt sind. Zwischen den beiden Zahnradpumpen 2, 2' ist eine
Trennwand 8 angeordnet.
In einem Pumpenraum 10 (Figur 2) zwischen dem Außenzahnrad 3, 3' und dem Innenzahnrad 4, 4' ist eine bogenförmige Sichel 1 1 angeordnet, die um einen Stift 12 schwenkbar ist, der das Füllstück 1 1 achsparallel zur Pumpenwelle 6 durchsetzt. Zahnköpfe des Außenzahnrads 3, 3' und des Innenzahnrads 4, 4' streifen an der Sichel 1 1 entlang. Die Innenzahnradpumpe 2, 2' ist also eine sog. Sichelpumpe. Die Erfindung ist nicht auf diese Bauform von Innenzahnradpumpen beschränkt, sie kann beispielsweise auch als Zahnringpumpe ausge- führt sein (nicht dargestellt). Der Pumpenraum 10 erstreckt sich innerhalb des In-
nenzahnrads 4, 4' in Umfangsrichtung um das Außenzahnrad 3, 3' herum von einem Pumpeneinlass 13 zu einem Pumpenauslass 14.
Auf einander abgewandten Stirnseiten der Innenzahnradpumpen 2, 2' sind Druckstücke 9, 9' angeordnet, die zylindrische Durchgangslöcher 15 für die
Pumpenwelle 6 aufweisen. Figur 4 zeigt die Stirnansicht eines der Druckstücke 9. Die Druckstücke 9 sind scheibenförmig, sie bestehen aus Kunststoff und sind durch Spritzgießen hergestellt. Sie haben die Form von Kreissegmenten, die sich über mehr als 180° erstrecken, d. h. mehr als einen Halbkreis einnehmen. Zu- sätzlich ist eine Schrägfläche 16 am Übergang von einem geraden, in Sehnenrichtung verlaufenden Rand 17 zum Umfang ausgenommen. Die Druckstücke 9 weisen ein Sackloch 18 für den Stift 12 der Sichel 1 1 sowie ein Druckfeld 19 auf. Das Druckfeld 19 ist eine Aussparung in der Stirnseite des Druckstücks 9, die der Innenzahnradpumpe 2, 2' zugewandt ist und die sich ein Stück weit in Um- fangsrichtung erstreckt und sich in einer Umfangsrichtung verjüngt. Solche
Druckfelder sind von Innenzahnradpumpen bekannt, sie dienen einem axialen hydraulischen Ausgleich am Pumpenein- und/oder -auslass. Bei der dargestellten Innenzahnradpumpe 2, 2' kommuniziert das Druckfeld 19 mit dem Pumpenauslass 14, am Pumpeneinlass 13 weist das Druckstück 9 statt eines Druckfeldes die Abflachung durch den in Sehnenrichtung verlaufenden Rand 17 auf.
Das in Figur 1 linke Druckstück 9 auf der geschlossenen Seite des Gehäuses 7 weist zusätzlich eine Lagerbuchse 20 zur Drehlagerung der Pumpenwelle 6 auf. Die Lagerbuchse 20 ist ein einstückiger Bestandteil des Druckstücks 9. Das in
Figur 1 rechte Druckstück 9' weist keine Lagerbuchse auf, weil die Pumpenwelle 6 dort mit einem nicht dargestellten Motorlager eines Elektro-Antriebsmotors der Innenzahnradpumpe 1 , 2, 2' gelagert ist. Zwischen dem Druckstück 9, 9' und den Zahnrädern 3, 4, 3', 4' der Innenzahnradpumpen 2, 2' ist eine Scheibe 21 , 21 ' angeordnet, die aus Metall oder einem sonstigen verschleißfesten Werkstoff besteht. In Stirnansicht (Figur 3) hat die Scheibe 21 dieselbe Form wie das Druckstück 9. Die Scheibe 21 verschließt den Pumpenraum 10 und dichtet die Zahnräder 3, 4, 3', 4' an ihren Stirnseiten ab. Die Scheiben 21 , 21 ' sind von der Pumpenwelle 6 und den Stiften 12, 12' der
Sicheln 1 1 , 1 1 ' durchsetzt und dadurch drehfest gehalten. Da die Scheiben 21 ,
21 ' dünn sind, lassen sie sich gut bearbeiten, obwohl sie aus verschleißfestem Werkstoff bestehen. Sie weisen ausschließlich zylindrische und deswegen einfach herstellbare Löcher auf. In der Stirnfläche, die der Innenzahnradpumpe 2, 2' zugewandt ist, weisen die Scheiben 21 , 21 ' Feinsteuerkerben 22 auf. Dabei han- delt es sich um Rillen, die sich bogenförmig ein begrenztes Stück in einer mittleren Zahnhöhe der Zahnräder 3, 4, 3', 4' erstrecken. Die Feinsteuerkerben 22 sorgen für einen Druckausgleich in Zahnzwischenräumen der Zahnräder 3, 4, 3', 4' und mindern eine Geräuschentwicklung der Innenzahnradpumpen 2, 2'. Die beiden Innenzahnradpumpen 2, 2' sind um 180° zueinander versetzt, d. h. ihre Pumpenräume 10 liegen in Umfangsrichtung gesehen einander gegenüber.
Auf den einander zugewandten Stirnseiten der Innenzahnradpumpen 2, 2', also zwischen den Innenzahnradpumpen 2, 2' und der Trennwand 8, sind ebenfalls Scheiben 21 , 21 ' angeordnet, wie sie auch zwischen den Druckstücken 9, 9' und den Innenzahnradpumpen 2, 2' angeordnet und oben erläutert worden sind. Die Trennwand 8 kann ebenfalls als Druckstück der Innenzahnradpumpen 2, 2' auf- gefasst werden. Die Pumpeneinlässe 10 und die Pumpenauslässe 14 sind durch die Trennwand
8 geführt, sie befinden sich außerhalb der Schnittebene und sind deswegen nicht sichtbar.