Beschreibung
Titel
Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Baugruppe
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Baugruppe, umfassend mindestens ein elektronisches Bauelement sowie eine Leiterbahnstruktur, mit der das mindestens eine elektronische Bauelement kontaktiert wird.
Elektronische Bauelemente, die zur Herstellung der elektronischen Baugruppe eingesetzt werden, sind zum Beispiel integrierte Schaltkreise (IC). Diese werden, zum Beispiel um sie zu verkapseln und die Flächennutzung auf dem elektronischen Schaltungsträger zu steigern, in ein Substrat aufgenommen. Hierdurch ist ein Schutz der elektronischen Bauelemente möglich. Aus US-B 6,512,182 ist es zum Beispiel bekannt, in ein Leiterplattensubstrat Aufnahmen einzufräsen, in die die elektronischen Bauelemente eingelegt werden. Nach dem Einlegen der elektronischen Bauelemente werden die Aufnahmen aufgefüllt, anschließend geglättet und überlaminiert. Durch das Einbetten der elektronischen Bauelemente lässt sich eine glatte Oberfläche der elektronischen Baugruppe erzielen.
Ein Nachteil dieser Baugruppe ist es, dass zunächst Aufnahmen in das Leiterplattensubstrat eingefräst werden, in die die elektronischen Bauelemente eingesetzt werden. Eine exakte Positionierung der elektronischen Bauelemente ist auf diese Weise nur schwer möglich.
Ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Schaltung, die elektrische Bauelemente aufweist, die mechanisch durch eine Vergussmasse miteinander verbunden sind, ist aus DE- A 10 2005 003 125 bekannt. Auf mindestens einer Seite der Vergussmasse ist mindestens eine Schicht Leiterbahnen vorgesehen, die die Bauelemente elektrisch miteinander verbindet. Zur Herstellung der Schaltung werden die Bauelemente auf einer Trägerfolie aufge- bracht und anschließend mit einer Vergussmasse umgössen. Daran anschließend wird die Trägerfolie entfernt und auf der Seite, auf der die Bauelemente mit der Trägerfolie verbunden waren, werden ein oder mehrere Schichten von Leiterbahnen aufgebracht, die die Bauelemente elektrisch miteinander verbinden. Um eine funktionsfähige Verschaltung der elekt-
rischen Schaltung zu erzielen ist es hierbei jedoch erforderlich, dass die Trägerfolie rückstandsfrei entfernt werden muss.
Weitere Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten elektronischen Baugruppen sind deren vergleichsweise große Dicke aufgrund des eingesetzten Leiterplattensubstrates. Zudem sind die nach dem Stand der Technik hergestellten elektronischen Baugruppen starr und nicht verformbar. Wenn die elektronische Baugruppe zum Beispiel in einem Kleidungsstück eingesetzt werden soll, beispielsweise als Sender, um von Lawinen verschüttete Personen aufzufinden oder auch als Diebstahlschutz, ist es gewünscht, flexible elektronische Baugruppen einzusetzen, die sich einer Bewegung des Kleidungsstückes anpassen können.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer elektronischen Baugruppe, umfassend mindestens ein elektronisches Bauelement sowie eine Leiterbahnstruktur, mit der das mindestens eine elektronische Bauelement kontaktiert wird, umfasst folgende Schritte:
(a) Strukturieren einer leitfähigen Folie zum Ausbilden der Leiterbahnstruktur,
(b) Bestücken der Leiterbahnstruktur mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement,
(c) Auflaminieren einer weiteren Folie auf die mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement bestückte leitfähige Folie auf der Seite, auf der die leitfähige Folie mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement bestückt ist.
Durch das Auflaminieren der Folie auf die mit dem mindestens einen elektronischen Bau- elements bestückte leitfähige Folie auf der Seite, auf der die leitfähige Folie mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement bestückt ist, wird das Bauelement komplett gekapselt. Hierdurch lässt sich eine hohe Zuverlässigkeit insbesondere von empfindlichen Bauelementen erzielen.
Bauelemente, mit denen die Leiterbahnstruktur bestückt wird, sind zum Beispiel integrierte Schaltkreise (IC), Batterien, Solarmodule oder andere, dem Fachmann bekannte elektronische Bauteile, die üblicherweise zur Herstellung von elektronischen Baugruppen eingesetzt werden. Durch das Strukturieren der leitfähigen Folie, die mit dem mindestens einen elekt-
ronischen Bauelement bestückt wird und das anschließende Auflaminieren einer weiteren Folie wird ein flexibler Verbund erzielt. Zudem können bei Einsatz einer Folie zum Beispiel aus einem thermoplastischen Material verformbare Baugruppen hergestellt werden. Die thermoplastische Folie ist dabei zum Beispiel die auf die leitfähige Folie auflaminierte weite- re Folie oder es wird eine verformbare, beispielsweise thermoplastische Folie als Trägerfolie, die mit der leitfähigen Folie verbunden ist, eingesetzt.
In einer Ausführungsform ist die weitere Folie, die auf die mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement bestückte leitfähige Folie auflaminiert wird, ebenfalls eine leitfähige Folie, die mit mindestens einem elektronischen Bauteil bestückt ist. Das Auflaminieren erfolgt dabei vorzugsweise derart, dass die elektronische Bauteile der beiden Folien zueinander weisen, so dass die leitfähigen Folien sich an der Außenseite des Schichtverbundes befinden. Auf diese Weise lässt sich die Flächennutzung deutlich steigern. Um zu vermeiden, dass durch das Auflaminieren der weiteren Folie auf die leitfähige Folie unerwünschte elekt- rische Verbindungen entstehen, ist es bevorzugt, zwischen die zwei leitfähigen Folien eine Schicht aus einem dielektrischen Material einzubringen. Bevorzugt ist die Schicht, die zwischen die zwei leitfähigen Folien eingebracht wird eine Kunststoffschicht. Als Kunststoff wird zum Beispiel ein Thermoplast eingesetzt. Es ist jedoch auch möglich, jeden beliebigen anderen Kunststoff zu verwenden. Die Schicht, die zwischen die zwei leitfähigen Folien eingebracht wird, wird vorzugsweise verwendet, um die Bauteile zu fixieren und die Kon- taktierung sicherzustellen.
Um die Kunststoffschicht zwischen die zwei leitfähigen Folien einzubringen, ist es zum Beispiel möglich, auf die leitfähige Folie vor dem Bestücken mit dem mindestens einen elektro- nischen Bauelement eine Kunststoffbeschichtung aufzubringen. Die Kunststoffbeschichtung kann dabei vor oder nach dem Strukturieren der Folie zum Ausbilden der Leiterbahnstruktur aufgebracht werden. Das Aufbringen der Kunststoffbeschichtung vor dem Strukturieren der leitfähigen Folie hat den Vorteil, dass durch die Kunststoffschicht eine durchgängige Unterlage erhalten bleibt, auf der die Metallschicht strukturiert wird. Hierdurch kann nicht durch beispielsweise unachtsame Handhabung ein Verschieben oder Abknicken von einzelnen Leiterbahnen erfolgen. Im Unterschied dazu ist es notwendig, wenn die leitfähige Folie nicht mit einer Kunststoffschicht versehen ist, die leitfähige Folie auf einen Träger zu belassen, wobei die strukturiere Folie dann so sorgfältig zu handhaben ist, dass ein Verschieben oder Abknicken der einzelnen Leiterbahnen der Struktur nicht erfolgt.
Alternativ ist es jedoch zum Beispiel auch möglich, dass die Kunststoffschicht erst nach dem Bestücken der leitfähigen Folie auf der Seite auf die Folie aufgebracht wird, auf der das mindestens eine elektronische Bauteil positioniert ist. Weiterhin ist es auch möglich, dass
nach dem Bestücken der leitfähigen Folie eine weitere Kunststoffschicht auf die Folie aufgebracht wird. Dabei kann die Kunststoffbeschichtung, die vor dem Bestücken der leitfähigen Folie aufgebracht wurde, auf der Seite angeordnet sein, auf der die Folie mit den elektronischen Bauelementen bestückt wurde oder auf der den Bauteilen abgewandten Seite der Folie.
Wenn die weitere Folie, die auf die mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement bestückte leitfähige Folie auflaminierte Folie ebenfalls eine leitfähige Folie ist, so können in einer Ausführungsform für eine Verbindung der aus den leitfähigen Folien strukturierten Leiterbahnstrukturen Durchkontaktierungen eingebracht werden. Das Einbringen der Durchkontaktierungen kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass Bohrungen ausgebildet werden und diese anschließend metallisiert werden. Alternativ ist es auch möglich, dass die Durchkontaktierungen zum Beispiel durch einen Tiefziehprozess hergestellt werden, bei dem die obere Lage der leitfähigen Folie über einen Dorn durch das Dielektrikum gedrückt wird, bis dieses die untere leitfähige Folie kontaktiert.
Um zu vermeiden, dass unerwünschte Kontakte an der leitfähigen Folie erfolgen, die zum Beispiel zu einer Fehlfunktion der elektronischen Baugruppe führen, ist es bevorzugt, dass auf mindestens einer der nach außen weisenden Seiten der elektronischen Baugruppe eine Isolationsschicht aufgebracht wird. Die Isolationsschicht ist üblicherweise aus einem dielektrischen Material gefertigt. Besonders bevorzugt als Isolationsschicht eignen sich Kunststoffe. Insbesondere, wenn die elektronische Baugruppe verformt werden soll, ist es vorteilhaft, wenn die Isolationsschicht aus einem thermoplastischen Material gefertigt wird.
Neben der Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen oder duroplastischen Kunststoffen ist es alternativ auch möglich, zum Beispiel Elastomere oder dehnbare Silikone für das Dielektrikum und gegebenenfalls die mindestens eine Isolationsschicht einzusetzen. Durch den Einsatz von Elastomeren oder dehnbaren Silikonen können in Verbindung mit geeignet gestalteten Leiterbahnstrukturen elektronische Schaltungen erzeugt werden, die in allen Raumrichtungen flexibel sind. Insbesondere lassen sich solche elektronischen Baugruppen zum Beispiel auch dehnen. Bei plastisch verformbaren Materialien ist für eine Dehnung oder Umkrummung im Allgemeinen eine Umformkraft aufzuwenden und gegebenenfalls die elektronische Baugruppe zu erwärmen.
In einer Ausführungsform der Erfindung werden mindestens zwei elektronische Baugruppen miteinander zu einem Schichtverbund verbunden. Durch den Schichtverbund können auch mehr als nur zwei Schichten der mit elektronischen Bauelementen bestückten Leiterbahn-
strukturen miteinander verbunden werden. Die einzelnen Schichten können dabei durch Durchkontaktierungen miteinander elektrisch kontaktiert werden.
Wenn ein Schichtverbund aus mehr als zwei Schichten hergestellt werden soll, so ist es auch möglich, dass eine elektrisch leitfähige Folie an ihrer Oberseite und an ihrer Unterseite jeweils mit mindestens einem elektronischen Bauelement bestückt wird. In diesem Fall werden weitere Folien sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite der elektrisch leitfähigen Folie auflaminiert.
Weiterhin ist es möglich, zum Beispiel auch mehrere beidseitig mit jeweils mindestens einem elektronischen Bauelement bestückte Folien zu einem Schichtverbund miteinander zu verbinden. In diesem Fall wird jeweils zwischen zwei Folien ein Dielektrikum eingebracht. Das Dielektrikum ist wie zuvor bereits erwähnt zum Beispiel ein Kunststoff oder ein Silikon.
Um eine verbesserte Verkapselung des elektronischen Bauelementes zu erzielen, ist es bevorzugt, das elektronische Bauelement zusätzlich mit einer Formmasse zu umschließen. Durch das Umschließen des Bauelementes mit einer Formmasse kann zum Beispiel eine zusätzliche Stabilisierung des elektronischen Bauelementes und der Kontaktierung erzielt werden, so dass dieses beispielsweise bei einer Biegung der elektronischen Baugruppe nicht bricht.
In einer Ausführungsform wird die elektronische Baugruppe in einem abschließenden Schritt zu einem Formteil umgeformt. Das Umformen kann zum Beispiel durch Tiefziehen oder andere Umformverfahren erfolgen. Ein Umformen ist insbesondere dann möglich, wenn als Dielektrikum ein umformbares Material eingesetzt wird. Um zu vermeiden, dass elektronische Bauelemente, mit denen die Folie bestückt ist, bei dem Umformvorgang beschädigt werden, ist es einerseits möglich, die Bestückung zu gestalten, dass an Biegestellen oder Knickstellen des Formteiles keine elektronischen Bauelemente aufgebracht sind. Alternativ ist es jedoch zum Beispiel auch möglich, flexible elektronische Bauteile einzusetzen, die beispielsweise gebogen werden können.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, kostengünstig durch den Einsatz von Prozessen auf vielen Modulen gleichzeitig und eine Reel-to-Reel-Fertigung eine kostengünstige Verdrahtung und Verkapselung zu erzielen. Weiterhin ist es möglich, die elektroni- sehe Baugruppe beispielsweise als Standard-Bauteil weiter zu verarbeiten. Die Ankontaktie- rung der elektronischen Bauelemente bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt gleichzeitig mit der Montage. Dies macht weniger Prozessschritte erforderlich als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren.
Ein weiterer Vorteil ist es, dass auch kostengünstige Kunststoffe als Dielektrikum eingesetzt werden. Derartige Kunststoffe sind dem Fachmann zum Beispiel von RFIDs bekannt. Diese Kunststoffe können insbesondere bei Anwendungen im niedrigen Temperaturbereich einge- setzt werden.
Insbesondere durch den Einsatz von flexibler Elektronik können durch das erfindungsgemäße Verfahren vollständig flexible und verformbare Schaltungen hergestellt werden. Wenn plastisch verformbare Schaltungsträger eingesetzt werden, kann die elektronische Baugrup- pe, die in einem abschließenden Schritt zu einem Formteil umgeformt wird, zum Beispiel auch als ein Gehäuseteil eingesetzt werden. Die Gehäuseteile können zum Beispiel durch Kleben oder Prägen mit dem eigentlichen Gehäuse verbunden und bei Bedarf kontaktiert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Figur 1 bis 7 Schritte eines Verfahrens zur Herstellung einer elektronischen Baugruppe,
Figur 8 eine erfϊndungsgemäß hergestellte elektronische Baugruppe.
Ausführungsformen der Erfindung
In den Figuren 1 bis 7 sind einzelne Verfahrensschritte zur Herstellung eines erfmdungsge- maß ausgebildeten elektronischen Bauteils dargestellt.
In einem ersten Schritt, der in Figur 1 dargestellt ist, wird eine elektrisch leitfähige Folie 1 zum Ausbilden einer Leiterbahnstruktur strukturiert. Die Strukturierung erfolgt dabei lediglich an einer elektrisch leitfähigen Schicht 3 der elektrisch leitfähigen Folie 1. In der hier dargestellten Ausführungsform ist die elektrisch leitfähige Schicht 3 auf einer elektrisch nicht leitfähigen Schicht 5 aufgebracht. Die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 dient dabei als Trägerschicht und wird nicht strukturiert. Die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 ist zum Beispiel eine Kunststoffschicht. Als elektrisch leitfähige Schicht 3 eignen sich insbe-
sondere Metalle, beispielsweise Kupfer oder Silber. Weiterhin eignen sich auch Gold, Palladium oder Schichtverbunde, beispielsweise NiPdAu. Die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 kann zum Beispiel durch Laminieren oder Rakeln auf die elektrisch leitfähige Schicht 3 aufgebracht werden. Das Aufbringen der elektrisch nicht leitfähigen Schicht 5 kann entweder nach dem Strukturieren der elektrisch leitfähigen Schicht 3 oder vor dem Strukturieren der elektrisch leitfähigen Schicht 3 erfolgen.
Alternativ ist es auch möglich, zum Beispiel eine elektrisch leitfähige Folie 1 einzusetzen, die nur eine elektrisch leitfähige Schicht 3 aufweist. In diesem Fall ist es jedoch erforderlich, die elektrisch leitfähige Folie 1, die nur die elektrisch leitfähige Schicht 3 aufweist, auf einem Trägermaterial aufzulegen, um zu vermeiden, dass nach dem Strukturieren der Leiterbahnstruktur 7 eine Verschiebung der einzelnen Leiterbahnen auftritt.
Nach dem Strukturieren der Leiterbahnstruktur aus der elektrisch leitfähigen Schicht 3 der elektrisch leitfähigen Folie 1 wird die elektrisch leitfähige Folie 1 mit elektronischen Bauelementen 9 bestückt. Das Bestücken der elektrisch leitfähigen Folie 1 erfolgt zum Beispiel in Flip-Chip-Technologie. Hierzu sind an den elektronischen Bauelementen 9 Kontaktpunkte 11 (Bumps) angebracht. Die Kontaktpunkte 11 werden durch die elektrisch nicht leitfähige Schicht hindurchgedrückt, so dass diese die Leiterbahnstruktur 7, die aus der elektrisch leitfähigen Schicht 3 strukturiert wurde, kontaktieren. Die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 kann hierbei gleichzeitig als Verbindungsmedium dienen. Hierzu ist es zum Beispiel möglich, als elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 eine Klebstoffbeschichtung einzusetzen.
Die Verbindung der Kontaktpunkte 11 mit der Leiterbahnstruktur 7 erfolgt zum Beispiel durch einen Temperatur- und Druckprozess, beispielsweise so genanntes Heatsealen. Weiterhin geeignet ist auch ein NCA-Prozess (Non conductive adhesive). Alternativ ist es zum Beispiel auch möglich, die elektronischen Bauelemente 9 durch einen Lötprozess an die Leiterbahnstruktur 7 zu kontaktieren. Hierbei können zum Beispiel in der elektrisch nicht leitfähigen Schicht 5 enthaltene Säuren als Flussmittel für den Lötprozess dienen. Als Mate- rial für die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 eignet sich in diesem Fall zum Beispiel auch ein Epoxidharz.
Wenn die elektrisch leitfähige Folie 1 nur aus der elektrisch leitfähigen Schicht 3 besteht und keine elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 vorgesehen ist, ist es möglich, die elektronischen Bauelemente 9 zunächst mit Kontaktpunkten 11 auf die Leiterbahnstruktur 7 aufzulöten und das elektronische Bauelement 9 anschließend mit einem Klebstoff zu unterfüllen. Alternativ ist auch das sogenannte ICA-Kleben (isotropic conductive adhesive) möglich.
Auf die gleiche Art wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, lässt sich optional zum Beispiel auch ein zweiter Trägerstreifen 13 herstellen. Der zweite Trägerstreifen 13 umfasst ebenfalls eine leitfähige Folie 1 mit einer elektrisch leitfähigen Schicht 3, aus der eine Leiterbahn- Struktur 7 strukturiert wurde, und einer elektrisch nicht leitfähigen Schicht 5. Auf die elekt- risch nicht leitfähige Schicht 5 ist in einer anderen Struktur mindestens ein elektronisches Bauelement 9 aufgebracht, das mit einem Kontaktpunkt 11 versehen ist. Der Kontaktpunkt 11 wird durch die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 hindurchgedrückt und kontaktiert das elektronische Bauelement 9 mit der Leiterbahnstruktur 7. Der so hergestellte erste Trägerstreifen 12 und zweite Trägerstreifen 13 können später zu einem Schichtverbund miteinan- der verbunden werden. Hierbei unterscheidet sich üblicherweise die Bestückung und Struktur der Leiterbahnen des ersten Trägerstreifens 12 und des zweiten Trägerstreifens 13. So ist es zum Beispiel auch möglich, dass nur einer der beiden Trägerstreifen 12, 13 mit dem mindestens einen elektronischen Bauelement 9 bestückt ist und der andere Trägerstreifen 13, 12 unbestückt ist.
Eine zusätzliche Stabilisierung der elektronischen Bauelemente 9 kann zum Beispiel dadurch erzielt werden, dass diese, wie in Figur 4 dargestellt, von einer Formmasse 15 umschlossen werden. Das Umschließen der elektronischen Bauelemente 9 mit der Formmasse 15 ist jedoch nur erforderlich, wenn die elektronischen Bauelemente 9 sehr empfindlich sind oder zum Beispiel auch wenn der Trägerstreifen gebogen werden soll, ohne dass die elektronischen Bauelemente dabei verbogen werden. In diesem Fall dient die Formmasse 15 als zusätzliche mechanische Stabilisierung.
Der mit dem ersten Trägerstreifen 12 verbundene zweite Trägerstreifen 13 ist in Figur 5 dargestellt. Hierbei sind der erste Trägerstreifen 12 und der zweite Trägerstreifen 13 derart miteinander verbunden, dass die elektrisch leitfähige Schicht 3 der beiden Trägerstreifen 12, 13 jeweils an der Außenseite liegt. Die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 des ersten Trägerstreifens 12 und des zweiten Trägerstreifens 13 bildet ein Dielektrikum, durch welches vermieden wird, dass die elektrisch leitfähigen Schichten 3, die die Leiterbahnstruktur 7 bilden, an unerwünschten Positionen miteinander kontaktiert werden. Um eine gleichmäßige Schichtdicke zu erzielen ist es möglich, zusätzlich zur elektrisch nicht leitfähigen Schicht 5, die bereits auf die elektrisch leitfähige Schicht 3 aufgetragen wurde, ein zusätzliches Dielektrikum einzubringen, das auch die elektronischen Bauelemente 9 umschließt. Die Verbindung der Trägerstreifen 12, 13 erfolgt durch ein übliches, dem Fachmann bekanntes Lami- nierverfahren.
Wenn zwei elektrisch leitfähige Folien 1 miteinander verbunden werden sollen, die jeweils keine elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 aufweisen, so wird vor dem Auflaminieren des
zweiten Trägerstreifens 13 auf den ersten Trägerstreifen 12 auf zumindest einen der beiden Trägerstreifen 12, 13 ein Dielektrikum aufgebracht. Als Dielektrikum eignet sich in diesem Fall zum Beispiel eine Kunststofffolie. In diesem Fall werden die beiden Trägerstreifen 12, 13 mit der dazwischen liegenden Kunststofffolie zusammenlaminiert.
Alternativ zu dem Auflaminieren des zweiten Trägerstreifens 13 auf den ersten Trägerstreifen 12 ist es auch möglich, zum Beispiel ein Dielektrikum auf den ersten Trägerstreifen 12 aufzulaminieren und nur eine leitfähige Schicht vorzusehen. Weiterhin ist es auch möglich, auch an der Außenseite der elektrisch leitfähigen Schicht 3 ein Dielektrikum aufzubringen und eine weitere elektrisch leitfähige Schicht aufzulaminieren. Hierbei kann zum Beispiel auch an der Oberseite und der Unterseite der elektrisch leitfähigen Schicht 3 je mindestens ein elektronisches Element 9 angeordnet sein. In diesem Fall ist es weiterhin bevorzugt, dass die elektrisch leitfähige Schicht 3 nach dem Strukturieren zur Leiterbahnstruktur 7 auch auf der zweiten Seite mit einer elektrisch nicht leitfähigen Schicht versehen wird.
Nach dem Auflaminieren des zweiten Trägerstreifens 13 auf den ersten Trägerstreifen 12 können die Leiterbahnstrukturen 7, die aus den elektrisch leitfähigen Schichten 3 strukturiert wurden, mit Durchkontaktierungen 17 miteinander verbunden werden. Die Durchkon- taktierungen 17 lassen sich zum Beispiel durch Einbringen von Bohrungen in den Schal- tungsträger und anschließendes Metallisieren der Bohrungen erzeugen. Alternativ ist es zum Beispiel auch möglich, dass beispielsweise die elektrisch leitfähige Schicht 3 eines der beiden Trägerstreifen 12, 13 über einen Dorn durch das Dielektrikum, das durch die elektrisch nicht leitfähige Schicht 5 gebildet wird, gedrückt wird, bis diese die zweite elektrisch leitfähige Schicht 3 kontaktiert.
Nach dem Verbinden des ersten Trägerstreifens 12 und mit dem zweiten Trägerstreifen 13 wird vorzugsweise an der Außenseite eine Isolationsschicht 19 aufgebracht. Durch die Isolationsschicht 19 wird vermieden, dass elektrisch leitfähige Teile nach außen hin freiliegen. Als Isolationsschicht 19 kann zum Beispiel eine Kunststofffolie auf den Schichtverbund aus dem ersten Trägerstreifen 12 und dem zweiten Trägerstreifen 13 aufgebracht werden. Alternativ ist es auch möglich, eine Kunststoffschicht durch ein beliebiges anderes Verfahren auf den Schichtverbund aufzubringen.
Wenn nur eine elektrisch leitfähige Schicht 3 umfasst ist, ist es ausreichend, auf der nach außen weisenden elektrisch leitfähigen Schicht 3 die Isolationsschicht 19 aufzubringen.
Die Isolationsschicht 19, die an der Außenseite des Schichtverbundes aufgebracht wird, kann optional strukturiert werden, um zum Beispiel Steckverbinder oder Kabel anbringen zu können. Hierdurch lässt sich die elektronische Baugruppe ankontaktieren.
Nach dem Aufbringen der Isolationsschicht 19 ist es weiterhin möglich, weitere Trägerstreifen aufzubringen, die jeweils elektrisch leitfähige Schichten 3 umfassen, die mit elektronischen Bauelementen 9 kontaktiert sind. Weiterhin ist es auch möglich, mehrere elektronische Baugruppen, wie sie in Figur 7 dargestellt sind, miteinander zum Beispiel durch Lami- nieren zu verbinden.
Nach der Herstellung des Schichtverbundes, kann dieser in eine beliebige Form geprägt werden. Alternativ ist es auch möglich, zum Beispiel eine flexible folienartige Schaltung zu erzeugen. Dies ist in Figur 8 dargestellt. Hierbei sind auf einer elektrisch leitfähigen Folie, die zu einer Leiterbahnstruktur 7 strukturiert wurde, elektronische Bauelemente 9 aufge- bracht, die von der Formmasse 15 umschlossen sind, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Anschließend ist ein Dielektrikum 21 auf die Schicht aufgebracht, um eine gleichmäßige Schichtdicke zu erzielen und eine weitere Kapselung der elektronischen Bauelemente 9. Als Material für das Dielektrikum 21 wird ein Werkstoff gewählt, der flexibel ist und eine Verformung des Schichtverbundes ermöglicht. Eine solche flexible folienartige Schaltung, kann zum Beispiel in Kleidungsstücken eingesetzt werden. Solche in Kleidung integrierte Elektronik eignet sich zum Beispiel in Skifahrerausrüstungen oder Bergsteigerausrüstungen, um zum Beispiel einen Träger eines solchen Kleidungsstückes, der möglicherweise von einer Lawine verschüttet wurde, aufzufinden. Alternativ kann die Elektronik zum Beispiel auch als Diebstahlschutz eingesetzt werden. Auch lassen sich zum Beispiel auf einer ent- sprechenden Schaltung Produktinformationen speichern.
Wenn die Schaltung nicht als flexible folienartige Schaltung eingesetzt wird, ist es zum Beispiel auch möglich, den Schichtverbund zu einem Formteil umzuformen. Dies erfolgt zum Beispiel durch Prägen des Schichtverbundes, wie er in Figur 7 dargestellt ist. Hierdurch lässt sich beispielsweise ein Gehäuse mit integrierter Elektronik erzeugen.