Hochverzweigte Melaminpolymere
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochverzweigten Melaminpo- lymeren sowie die hochverzweigten Melaminpolymere selbst.
Zur Herstellung von dendrimeren Melaminpolymeren sind verschiedene Synthesen bekannt. Dendrimere sind dreidimensionale, hochgeordnete oligomere oder polymere Verbindungen, die, bedingt durch ihren definierten Aufbau, monodispers sind. Dendrimere bestehen aus einem Kern und einer der Funktionalität des Kerns entsprechenden Zahl von Dendronen, welche ihrerseits aus sich in der Regel nach außen verzweigenden Wiederholungseinheiten definierten Aufbaus und definierter Abfolge bestehen. Bei den Melamin-Dendrimeren werden sowohl Kern als auch äußere Verzweigungsstellen von Melamineinheiten gebildet, die über Spacer-Gruppen miteinander verbunden sind.
Dendrimere weisen eine kompakte Struktur auf, eine hohe Konzentration an funktionellen Gruppen, unterschiedliche Funktionalitäten an der Oberfläche und im Innern, eine hohe Löslichkeit und eine geringe Viskosität in Lösung und in der Schmelze. Diese Eigenschaften erlauben einen breiten Anwendungsbereich der Dendrimere, beispielsweise als Rheologieadditive, molekulare Behälter, molekulare Wiedererkennungsmittel in der Chromatographie, in der Katalyse und in der Elektronik.
DE-A 195 28 882 offenbart Verfahren zur Herstellung von Polymelamin-Dendrimeren durch Umsetzung von Cyanursäurehalogeniden oder Cyanursäureestern, bevorzugt Cyanursäurechlorid oder Cyanursäurephenylester mit einem Diamin, und nachfolgender erneuter Umsetzung mit einem Cyanursäurehalogenid beziehungsweise Cyanur- säureester. Die Reaktion kann zum Aufbau mehrerer Generationen mehrfach wiederholt werden. Alternativ können das Cyanursäurehalogenid oder der Cyanursäureester mit einem trifunktionellen Aminomelamin, welches durch externe Umsetzung von Cyanursäurechlorid beziehungsweise Cyanursäureester mit einem Diamin im Überschuss dargestellt wurde, umgesetzt werden.
DE-A 196 21 741 betrifft mit chemisch gebundenen Dendrimeren modifizierte stationä- re Phasen für die Chromatographie sowie ein Verfahren zur Herstellung der stationären Phasen. Dabei wird ein Substrat mit freien NH2-Gruppen, insbesondere ein NH2- modifiziertes Kieselgel, mit einem Cyanursäurederivat, beispielsweise Trisphenoxytria- zin, umgesetzt und anschließend mit einem Diamin umgesetzt, wobei die Reaktionssequenz entsprechend der Zahl der gewünschten Generationen wiederholt werden kann. Eine ähnliche Synthese beschreiben EJ. Akota et al. in Advanced Materials 2004, 16,
No 12, Seiten 985 bis 989. Dabei wird eine aminofunktionalisierte Siliciumdioxid- Oberfläche abwechselnd mit Cyanursäurechlorid und Aminomethylpiperazin umgesetzt.
W. Zang et al., J. Am. Chem. Soc. 2001 , 123, 8914 bis 8922 beschreiben die konvergente Synthese von Melamin-Dendrimeren, ausgehend von Cyanursäurechlorid und para-Aminobenzylamin. EJ. Akosta et al., Journal of Polymer Science: Part A: Polymer Chemistry, Vol. 43, 168 bis 177 (2005) beschreiben die konvergente Synthese von Melamin-Dendrimeren ausgehend von Cyanursäurechlorid und Piperazin. W. Zang et al., Macromolecules 2002, 35, 9015 bis 9021 , beschreiben die konvergente Synthese von Melamin-Dendrimeren durch Umsetzung von Cyanursäurechlorid, n-Butylamin, p- Aminobenzylamin und Piperazin.
Alle beschriebenen Synthesewege schließen eine arbeitsintensive, vielstufige organi- sehe Synthese ein. Die Verwendung von Cyanursäurechlorid führt zu hohen Chloridkonzentrationen, wodurch nach jedem Syntheseschritt aufwendige Reinigungsoperationen erforderlich werden.
EP-A 1 114 818 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Alkylenbismelaminen durch Umsetzung von Melamin mit Alkylendiaminen in Gegenwart eines sauren Katalysators, wobei das Molverhältnis Melamin : Alkylendiamin mindestens 2 : 1 beträgt. Als saure Katalysatoren werden unter anderem Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure und Methansulfonsäure genannt, welche auch in Form ihrer Ammoniumsalze eingesetzt werden können. Dabei werden im We- sentlichen dimere Triazinderivate erhalten.
DE-A 36 11 420 beschreibt die Herstellung von Aminoalkyl- oder Aminoaryl-Melaminen durch Umsetzung von Diamin mit Melamin im Molverhältnis > 10 : 1 in Gegenwart eines sauren Katalysators. Dabei werden im Wesentlichen monomere Triazinderivate erhalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfach durchzuführendes Verfahren zur Herstellung von hochverzweigten Melaminpolymeren bereitzustellen.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von hochverzweigten Melaminpolymeren, bei dem Melamin mit pro Mol Melamin 1 ,5 bis 4 Mol, bevorzugt 1 ,5 bis 3,5 Mol und besonders bevorzugt 2 bis 3 Mol ein oder mehrerer Di- oder Polyamine mit mindestens zwei primären Aminogruppen, wobei bis zu 25 Mol-% der Di- oder Polyamine drei oder mehr primäre Aminogruppen aufweisen können und bis zu 50 Mol-%
der Di- oder Polyamine durch Amine mit nur einer primären Aminogruppe ersetzt sein können, in Gegenwart eines sauren Katalysators umgesetzt wird.
Geeignete Di- oder Polyamine mit mindestens zwei reaktiven primären Aminogruppen sind im Allgemeinen lineare oder verzweigte Alkylendiamine, Cycloalkylendiamine, aromatische oder araliphatische Diamine, Polyoxyalkylendiamine oder Polyalkylenpo- lyamine. Diese können in der Kohlenstoffkette beziehungsweise im Kohlenstoffgerüst Heteroatome enthalten (wie im Falle von Polyoxyalkylendiaminen oder Polyalkylenpo- lyaminen) sowie gegebenenfalls substituiert sein, beispielsweise mit OH-Gruppen.
Beispiele für geeignete Diamine mit zwei primären Aminogruppen sind Ethylendiamin, 1 ,2- und 1 ,3-Propylendiamin, 2,2-Dimethyl-1 ,3-propandiamin, Butylendiamin, Pentan- diamin, Hexamethylendiamin, Heptandiamin, Octandiamin, Nonandiamin, Decandi- amin, Dodecandiamin, Hexadecandiamin, Toluylendiamin, Xylylendiamin, Diamino- diphenylmethan, Diaminodicyclohexylmethan, Phenylendiamin, Cyclohexylendiamin, Diaminodiphenylsulfon, Isophorondiamin, Bis(aminomethyl)cyclohexan, 2-Butyl-2-ethyl- 1 ,5-pentamethylendiamin, 2,2,4- oder 2,4, 4-Trimethyl-1 ,6-hexamethylendiamin, 2-Ami- nopropylcyclohexylamin, 3(4)-Aminomethyl-1-methylcyclohexylamin, 1 ,4-Diamino-4- methylpentan, Amin-terminierte Polyoxyalkylenpolyole (sogenannte Jeffamine) oder Amin-terminierte Polytetramethylenglykole. Die Diamine können neben den primären Aminogruppen sekundäre oder tertiäre Aminogruppen aufweisen. Beispiele sind Diethylentriamin, 3-(2-Aminoethyl)aminopropylamin (N3-Amin), Dipropylentriamin, N, N- Bis-(3-aminopropyl)methylamin und (N,N-Bis(3-aminopropyl)ethylendiamin (N4-Amin) und Tetraethylenpentamin.
Bevorzugte Diamine mit zwei primären Aminogruppen sind Butylendiamin, Pentandia- min, Hexamethylendiamin, Toluylendiamin, Xylylendiamin, Diaminodiphenylmethan, Diaminodicyclohexylmethan, Phenylendiamin, Cyclohexylendiamin, Diaminodiphenylsulfon, Isophorondiamin, Bis(aminomethyl)cyclohexan, Amin-terminierte Polyoxyalky- lenpolyole (Jeffamine, beispielsweise 4,9-Dioxadodecan-1 ,12-diamin oder 4,7,10- Trioxatridecan-1 ,13-diamin) und Amin-terminierte Polytetramethylenglykole.
Besonders bevorzugte Di- oder Polyamine mit zwei primären Aminogruppen sind Hexamethylendiamin, Diaminodicyclohexylmethan, Isophorondiamin, Ethylendiamin, 1 ,2- und 1 ,3-Porpylendiamin, 2,2-Dimethyl-1 ,3-propandiamin, Amin-terminierte Polyoxyalkylenpolyole und Amin-terminierte Polytetramethylenglykole.
Um einen höheren Verzweigungsgrad der hochverzweigten Melaminpolymere einzustellen, können bis zu 25 Mol-% der pro Mol Melamin umgesetzten 1 bis 4 Mol Amine Polyamine mit drei oder mehr primären Aminogruppen sein. Beispiele sind
Tris(aminoethyl)amin, Tris(aminopropyl)amin, Tris(aminohexyl)amin, Trisaminohexan, 4-Aminomethyl-1 ,8-octamethylendiamin, Trisaminononan oder 3- oder höher funktionelle Amin-terminierte Polyoxyalkylenpolyole (Jeffamine, beispielsweise Polyetheramin T403 oder Polyetheramin T5000).
Bis zu 50 Mol-% der pro mol Melamin eingesetzten 2 bis 3 Mol Amine können ein oder mehrere Amine mit nur einer (reaktiven) primären Aminogruppe sein. Beispiele sind n- Pentylamin, tert.-Butylamin, n-Hexylamin, 3-Methoxypropylamin, 2-Ethoxyethylamin, 3- Ethoxypropylamin, 3-(2-Ethylhexyloxy)propylamin, Monoethanolamin, 3-Amino-1-pro- panol, Isopropanolamin, 5-Amino-1-pentanol, 2-(2-Aminoethoxy)ethanol, Aminoethyl- ethanolamin und N-(2-Hydroxyethyl)-1 ,3-propandiamin.
Als saure Katalysatoren kommen alle starken und mittelstarken Protonensäuren in Betracht, zum Beispiel Flusssäure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Amidosulfonsäure, Thiocyansäure, p-Toluolsulfon- säure oder Methansulfonsäure. Die Säuren können entweder in freier Form oder als Melamin oder Aminsalz (Diamin- bzw. Polyaminsalz) zugegeben werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Säure als Ammoniumsalz, also in Form von beispielsweise Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumbromid usw. zugegeben. Pro Mol Melamin werden im Allgemeinen 0,001 bis 3 Mol, bevorzugt 0,05 bis 1 Mol Katalysator eingesetzt.
Anstelle der genannten Protonsäuren katalysieren auch Lewis-Säuren, wie Bortrifluo- rid, Aluminiumchlorid, Zink(IV)chlorid, Antimon(V)fluorid oder Eisen(lll)bromid die Re- aktion.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, dass man ein Gemisch aus Melamin, dem oder den Aminen, saurem Katalysator und gegebenenfalls einem Lösungsmittel auf Temperaturen von 120 bis 250 0C erhitzt. Amine, deren Siedepunkt hoch genug liegt, um eine ausreichend schnelle Reaktion zu ermöglichen, werden im Allgemeinen bei Normaldruck umgesetzt. Liegt der Siedepunkt des Amins jedoch unterhalb von 180 0C, so ist es im Allgemeinen vorteilhaft, die Umsetzung bei höherer Temperatur unter Druck durchzuführen. Auch bei Aminen mit Siedepunkten oberhalb von 180 0C kann es unter Umständen vorteilhaft sein, die Reaktion unter Druck durchzuführen, um eine höhere Umsetzungstemperatur und somit eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen. Das gebildete Ammoniak wird aus der Reaktionsmischung entfernt, beispielsweise durch Abdestillieren bei einem Druck von 1 bis 20 bar.
Die Umsetzung kann gegebenenfalls in einem Lösungsmittel durchgeführt werden. Als Lösungsmittel geeignet sind beispielsweise Polyole, beispielsweise Ethylenglykol, 1 ,2- Propylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol oder Polyethylenglykol.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird in Abwesenheit eines zusätzlichen Lösungsmittels gearbeitet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden das Amin beziehungsweise Amingemisch vorgelegt, erhitzt, und Melamin in einer Portion oder auf mehrere Portionen verteilt zugegeben. Das Gemisch wird reagieren gelassen, bis die gewünschte Viskosität erreicht ist.
Bei Erreichen einer Viskosität von im Allgemeinen 500 bis 100 000 mPas, gemessen bei 100 0C, wird die Reaktion durch Temperaturerniedrigung auf eine Temperatur im Bereich von im Allgemeinen 20 bis 50 0C abgebrochen.
Zur Entfernung des sauren Katalysators kann das Produkt anschließend mit einer starken organischen Base wie Natronlauge oder Kalilauge behandelt werden. Dabei werden ausgefällte Natrium- bzw. Kaliumsalze im Allgemeinen abfiltriert. Geringe Katalysatormengen können im Produkt verbleiben.
Im Allgemeinen weisen die erfindungsgemäßen Produkte ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn im Bereich von 1500 bis 20 000 g/mol, bevorzugt 2000 bis 10 000 g/mol und ein gewichtsmittleres Molekulargewicht im Bereich Mw im Bereich von 1500 bis 150 000 g/mol, bevorzugt 2 000 bis 50 000 g/mol auf. Zahlenmittleres und gewichtsmittleres Molekulargewicht werden durch GPC in Hexafluorisopropanol (HFIP) gemäß der in den Beispielen beschriebenen Vorschrift bestimmt.
Die erfindungsgemäße erhaltenen hochverzweigten Melaminpolymere können als Katalysator für die Polyurethan-Synthese, Härter für Epoxidharze, Startersubstanzen für Alkoxylierungen mit Ethylenoxid oder Propylenoxid zur Herstellung von Polyolen oder DNA transfaction agents eingesetzt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der hochverzweigten Melaminpolymeren als Härter für Epoxidharze.
Epoxidharze
Im Hinblick auf die zu härtenden Epoxidharze unterliegt die erfindungsgemäße Verwendung keinerlei Einschränkung.
Die meisten kommerziellen ungehärteten Epoxidharze werden durch Kupplung von Epichlorhydrin an Verbindungen, die wenigstens zwei reaktive Wasserstoffatome besitzen, wie Polyphenole, Mono- und Diamine, Aminophenole, heterocyclische Imide und Amide, aliphatische Diole oder Polyole oder dimere Fettsäuren, hergestellt. Epo- xidharze, die sich von Epichlorhydrin ableiten, werden als Glycidyl-basierte Harze bezeichnet.
Die meisten der zur Zeit kommerziell erhältlichen Epoxidharze leiten sich vom Diglyci- dylether von Bisphenol A ab (DGEBA-Harze) und besitzen die allgemeine Formel
O R = CH2-^ worin n für 0 bis ca. 40 steht.
Andere wichtige Epoxidharze sind Phenol- und Kresol-basierte Epoxy-Novolake, z.B. Epoxidharze, die sich vom Diglycidylether von Bisphenol F ableiten. Novolake werden durch die säurekatalysierte Kondensation von Formaldehyd und Phenol oder Kresol hergestellt. Die Epoxidierung der Novolake führt zu Epoxy-Novolaken.
Andere Klassen von Glycidyl-basierten Epoxidharzen leiten sich von Glycidylethern von aliphatischen Diolen, wie Butan-1 ,4-diol, Hexan-1 ,6-diol, Pentaerythritol oder hyd- rogeniertes Bisphenol A; aromatischen Glycidylaminen, z.B. dem Triglycidyladdukt von p-Aminophenol oder dem Tetraglycidylamin von Methylendianilid; heterocyclischen Glycidylimiden und Amiden, z.B. Triglycidylisocyanurat; und Glycidylestern, z.B. dem Diglycidylester von dimerer Linolsäure, ab.
Die Epoxidharze können sich auch von anderen Epoxiden ableiten (Nichtglycidylether- Epoxidharze). Beispiele sind die Diepoxide cycloaliphatischer Diene, wie 3,4- Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat und 4-Epoxyethyl-1 ,2- epoxycyclohexan.
Besonders geeignet sind die erfindungsgemäß eingesetzten Kondensationsprodukte für die Härtung von Epoxidharzen auf Basis von Glycidylpolyethern von Bisphenol A, Bisphenol F und Novolak-Harzen.
Als Härter werden erfindungsgemäß die hochverzweigten Melaminpolymere eingesetzt. Diese können als alleinige Härter eingesetzt werden; es ist jedoch auch möglich, sie in Kombination mit einem oder mehreren herkömmlichen Härtern für Epoxidharze einzusetzen.
Zu den herkömmlichen Härtern gehören aliphatische und aromatische Polyamine, Po- lyamidoamine, Urone, Amide, Guanidine, Aminoplaste und Phenoplaste, Polycarbon- säurepolyester, Di- und Polyhydroxyverbindungen, Thiole, Imidazole, Imidazoline und bestimmte Isocyanate sowie latente multifunktionale Härter.
Polyaminhärter vernetzen Epoxidharze durch Reaktion der primären oder sekundären Aminofunktionen der Polyamine mit terminalen Epoxidgruppen der Epoxidharze. Geeignete Polyamine sind beispielsweise aliphatische Polyamine wie Ethylendiamin, 1 ,2- und 1 ,3-Propylendiamin, Neopentandiamin, Hexamethylendiamin, Octamethylendia- min, 1 ,10-Diaminodecan, 1 ,12-Diaminododecan, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin und dergleichen; cycloaliphatische Diamine, wie 1 ,2-Diamino- cyclohexan, 1 ,3-Bis(aminomethyl)cyclohexan, 1-Methyl-2,4-diaminocyclohexan, 4-(2- Aminopropan-2-yl)-1-methylcyclohexan-1-amin, Isophorondiamin, 4,4'-Diaminodicyclo- hexylmethan, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodicyclohexylmethan, Norbornandiamin, Menthandiamin, Menthendiamin und dergleichen; aromatische Diamine, wie Toluylen- diamin, Xylylendiamin, insbesondere meta-Xylylendiamin, Bis(4-aminophenyl)methan (MDA oder Methylendianilin), Bis(4-aminophenyl)sulfon (auch als DADS, DDS oder Dapson bekannt) und dergleichen; cyclische Polyamine, wie Piperazin, N-Aminoethyl- piperazin und dergleichen; Polyetherdiamine, beispielsweise das Reaktionsprodukt von Polypropylenoxid oder Polyethylenoxid oder Butylenoxid oder Pentylenoxid oder PoIy- (1 ,4-butandiol) oder Polytetrahydrofuran oder Mischungen der 5 zuletzt genannten Al- kylenoxide mit Propylenoxid mit Ammoniak, z.B. 4,7,10-Trioxatridecan-1 ,3-diamin, 4,7,10-Trioxatridecan-1 ,13-diamin, XTJ-500, XTJ-501 , XTJ-511 , XTJ-542, XTJ-559, XTJ-566, XTJ-568 (Huntsman), 1 ,8-Diamino-3,6-dioxaoctan (XTJ-504 von Huntsman), 1 ,10-Diamino-4,7-dioxadecan (XTJ-590 von Huntsman), 1 ,12-Diamino-4,9- dioxadodecan (BASF), 1 ,3-Diamino-4,7,10-trioxatridecan (BASF), Polyetheramin T 5000, Jeffamine und dergleichen; und Polyamiddiamine (Amidopolyamine), die durch die Reaktion von dimeren Fettsäuren (z.B. dimere Linolsäure) mit niedermolekularen Polyaminen, wie Diethylentriamin oder Triethylentetramin, erhältlich sind.
Eine weitere Klasse geeigneter Härter sind sogenannte Urone (Harnstoffabkömmlinge), wie 3-(4-Chlorphenyl)-1 ,1-dimethylharnstoff (Monuron), 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1 ,1- dimethylharnstoff (Diuron), 3-Phenyl-1 ,1-dimethylharnstoff (Fenuron), 3-(3-Chlor-4- methylphenyl)-1 ,1-dimethylharnstoff (Chlorotoluron) und dergleichen.
Geeignete Härter sind auch Carbamide, wie Tolyl-2,4-Bis(N,N-dimethylcarbamid), und Tetraalkylguanidine, wie N,N,N'N'-Tetramethylguanidin.
Melamin-, Harnstoff- und Phenol-Formaldehyd-Addukte, die auch als Aminoplaste bzw. Phenoplaste bezeichnet werden, bilden eine weitere Klasse von Epoxidhärtern.
Polycarbonsäurepolyester als Härter finden zunehmend Anwendung in Pulverbeschichtungen. Die Vernetzung erfolgt aufgrund der Reaktion der freien Carboxylgrup- pen mit den Epoxidgruppen des Epoxidharzes.
Weitere multifunktionale Härter umfassen aromatische Verbindungen mit zwei oder mehr Hydroxygruppen. Beispiele hierfür sind Harze, die durch die Umsetzung von Phenol oder alkylierter Phenole, wie Kresol, mit Formaldehyd erhältlich sind, z.B. Phe- nol-Novolake, Kresol-Novolake und Dicyclopentadien-Novolake; des Weiteren Harze aus stickstoffhaltigen Heteroaromaten, wie Benzoguanamin-Phenol- oder -Kresol-
Formaldehydharze, Acetoguanamin-Phenol- oder -Kresol-Formaldehydharze und MeI- amin-Phenol- oder -Kresol-Formaldehydharze, ferner hydroxylierte Arene, wie Hydro- chinon, Resorcin, 1 ,3,5-Trihydroxybenzol, 1 ,2,3-Trihydroxybenzol (Pyrogallol), 1 ,2,4- Trihydroxybenzol (Hydroxyhydrochinon), 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure (Gallsäure) oder Derivate davon, 1 ,8,9-Trihydroxyanthracen, (Dithranol oder 1 ,8,9-Anthracentriol), 1 ,2,10-Trihydroxyanthracen (Anthrarobin) und 2,4,5-Trihydroxypyrimidin; außerdem durch hydroxylierte Arene substituierte Alkane, wie Triphenolmethan, Triphenolethan und Tetraphenolethan. Weitere Beispiele sind von Hydrochinon und Naphthochinon abgeleitete Phosphinate und Phosphonate wie sie in der WO 2006/034445 beschrie- ben sind, worauf hiermit vollständig Bezug genommen wird.
Weitere multifunktionale Härter umfassen Thiole, Imidazole, wie Imidazol, 1- Methylimidazol, 2-Methylimidazol, 2-Ethyl-4-methylimidazol, 1-Cyanoethylimidazol und 2-Phenylimidazol, und Imidazoline, wie 2-Phenylimidazolin.
Blockierte Isocyanate werden in jüngerer Zeit als latente Härter für Beschichtungen auf wässriger Basis eingesetzt.
Dicyandiamid (dicy), HN=C(NH2)(NHCN), ist ein latenter multifunktionaler Härter, der häufig in Pulverbeschichtungen und elektrischen Laminaten zur Anwendung kommt.
Geeignet sind auch Reaktionsprodukte von dicy mit Aminen, sogenannte Bisguanidine, wie HAT 2844 von Vantico.
Weitere geeignete latente multifunktionale Härter sind Bortrifluorid-Aminaddukte wie BF3-Monoethylamin, und quartäre Phosphoniumverbindungen.
Bevorzugte herkömmliche Härter sind ausgewählt unter den oben genannten aliphati- sehen Polyaminen, cycloaliphatischen Diaminen, Polyetheraminen und Gemischen davon.
Wenn neben den erfindungsgemäß eingesetzten Härtern (i) bis (vi) noch ein oder mehrere herkömmliche Härter verwendet werden, so beträgt das Gewichtsverhältnis der Gesamtmenge aller eingesetzter Härter (i) bis (vi) zur Gesamtmenge aller eingesetzter herkömmlicher Härter vorzugsweise von 1 :1000 bis 100:1 , besonders bevorzugt von 1 :100 bis 50:1 und insbesondere 1 :50 bis 30:1.
Die Härter (= Gesamtheit aller erfindungsgemäß verwendeten Härter und gegebenen- falls eingesetzter herkömmlicher Härter) werden in solchen Mengen eingesetzt, dass das Verhältnis der Anzahl aller reaktiven Gruppen (im Falle der erfindungsgemäß eingesetzten Härter sind dies alle Wasserstoffatome an primären und sekundären Amino- funktionen) und der Anzahl aller Epoxidgruppen im Epoxidharz 2:1 bis 1 :2, vorzugsweise 1 ,5: 1 bis 1 :1 ,5 und insbesondere etwa 1 :1 beträgt. Bei einem stöchiometrischen Verhältnis von etwa 1 :1 erhält man ein gehärtetes Harz mit optimalen duroplastischen Eigenschaften. Je nach gewünschten Eigenschaften des Harzes nach Vernetzung kann es aber auch sinnvoll sein, Härter und Epoxidharz in anderen Verhältnissen der reaktiven Gruppen einzusetzen.
Die Anzahl der Epoxidgruppen im Epoxidharz wird als sogenanntes Epoxidäquivalent angegeben. Das Epoxidäquivalent wird gemäß DIN 16 945 bestimmt.
Die Anzahl der reaktiven Gruppen im Härter wird im Falle von Aminhärtern, zu denen die erfindungsgemäß eingesetzten Kondensationsprodukte gehören, über die Aminzahl gemäß DIN 16945 berechnet.
Die Härtung der Epoxidharze erfolgt vorzugsweise thermisch durch Erwärmen des Gemischs aus Epoxidharz und Härter auf eine Temperatur von vorzugsweise 5 bis 150 0C, besonders bevorzugt 20 bis 150 0C, stärker bevorzugt 25 bis 125 0C und insbe- sondere 30 bis 100 0C. Im unteren Temperaturbereich (5 bis ca. 25 0C), der ja der meist vorherrschenden Umgebungstemperatur entspricht, reicht es selbstverständlich aus, Epoxidharz und Härter zu mischen. Welche Temperatur geeignet ist, hängt von den jeweiligen Härtern und Epoxidharzen und der gewünschten Härtungsgeschwindigkeit ab und kann im Einzelfall vom Fachmann beispielsweise anhand einfacher Vorver- suche ermittelt werden.
Alternativ erfolgt die Härtung vorzugsweise mikrowelleninduziert.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Beispiele
Beispiel 1
2,8 Mol Hexamethylendiamin werden in ein Reaktionsgefäß gegeben und geschmolzen. Unter Stickstoffatmosphäre werden 0,1 Mol Ammoniumchlorid als Katalysator zugegeben. Das Gemisch wird unter Rühren langsam auf 60 0C erwärmt, wobei eine Gasentwicklung beobachtet wird. Um die Entfernung von gebildetem Ammoniakgas zu unterstützen, wird mit Stickstoff gespült. Anschließend werden 0,2 Mol Melamin zuge- geben und das Gemisch auf 200 0C erhitzt, bis das gesamte Melamin gelöst ist. Anschließend werden weitere 0,2 Mol Melamin zugegeben und die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt. Dieser Vorgang wird noch 3 x wiederholt, bis die Gesamtmenge an zugegebenem Melamin 1 Mol beträgt. Die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt, bis das gebildete Öl eine Viskosität von 35000 mPas, gemessen bei 50 0C, erreicht hat. An- schließend wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt. Das hochverzweigte Melaminpolymer wird als gelbes viskoses Öl erhalten.
Die analytische Charakterisierung des Produktes ergibt folgende Werte:
Aminzahl: 517 mg KOH/g; primäres Amin: 8,8 g KOH/g; sekundäres Amin: 0,8 g KOH/g; tertiäres Amin: 3,2 g KOH/g;
Chlorid-Konzentration: 0,86 g/100g; zahlenmittleres Molekulargewicht: M^n: 2300 g/mol; gewichtsmittleres Molekulargewicht: Mw: 6800 g/mol;
Polydispersität MJMn: 3,0 (Mn, Mw bestimmt mit GPC in HFIP gegen MMA-Standard, siehe unten);
Viskosität: 36.100 mPas bei 50 0C; löslich in Hexafluorisopropanol, DMSO, Wasser (pH = 5 bis 8), Ethylenglykol, DMF.
Die Molekulargewichtsbestimmung erfolgte in Hexafluorisopropanol mit einem Zusatz von 0,05 Gew.-% Trifluoressigsäure-Kaliumsalz als mobiler Phase in einer Säule „PL HFIP Gel linear" von Polymer Laboratories mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 0,5
mL/min. Die Kalibrierung erfolgte mit PMMA-Standards mit Molekulargewichten von 800 bis 1 820 000 g/mol.
Beispiel 2
1 ,8 Mol Hexamethylendiamin werden in ein Reaktionsgefäß gegeben und geschmolzen. Unter Stickstoffatmosphäre werden 1 Mol Diaminodicyclohexylmethan und 0,33 Mol Ammoniumchlorid zugegeben. Unter Rühren wird das Gemisch langsam auf 60 0C erwärmt. Anschließend werden 0,5 Mol Melamin zugegeben, wobei eine Gasentwick- lung beobachtet wird. Zur Entfernung des freigesetzten Ammoniakgases wird mit Stickstoff gespült. Dabei wird auf 200 0C weiter erhitzt. Nachdem sich alles Melamin aufgelöst hat, werden weitere 0,5 Mol Melamin zugegeben und die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt. Nach vollständiger Auflösung des Melamins wird die Reaktion fortgesetzt, bis das Reaktionsprodukt eine Viskosität von 16000 mPas, gemessen bei 100 0C, erreicht hat. Das so erhaltene dendritische Melaminpolymer ist bei Raumtemperatur ein gelber, amorpher Feststoff.
Die Analyse des Produktes ergab folgende Werte:
Aminzahl: 375 mg KOH/g; primäres Amin: 4,9 g/100g sekundäres Amin: 2,2 g/100g; tertiäres Amin: 2,2 g/100g;
Mn = 1790 g/mol; Mw = 9300 g/mol;
MJMn = 5,2;
Viskosität: 16300 mPas bei 100 0C; löslich in Hexafluoroisopropanol, DMSO, Wasser (pH = 5 bis 8), DMF.
Beispiel 3
2,8 Mol Isophorondiamin werden in einem Reaktionsgefäß vorgelegt. Unter Stickstoffatmosphäre werden 0,05 Mol Ammoniumchlorid und 0,2 Mol Melamin zugegeben. Unter Rühren wird das Gemisch langsam auf 60 0C erwärmt. Während des Erwärmens wird eine Gasentwicklung beobachtet. Zur Entfernung des gebildeten Ammoniaks wird mit Stickstoff gespült. Anschließend wird das Gemisch auf 200 0C erhitzt, bis alles Melamin gelöst ist. Dann werden weitere 0,2 Mol Melamin zugegeben und die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt. Der Vorgang wird noch 3 x wiederholt, bis die Gesamtmenge an zugegebenem Melamin 1 Mol beträgt. Nachdem sich alles Melamin gelöst
hat, wird die Reaktion fortgesetzt, bis die Gesamtreaktionszeit 40,5 h beträgt. Das so erhaltene dendritische Melaminpolymer ist ein glasartiger amorpher Feststoff.
Die Analyse des Produktes ergab folgende Werte:
Aminzahl: 368 mg KOH/g; primäres Amin: 2,8 g KOH/g sekundäres Amin: 4,0 g KOH/g; tertiäres Amin: 2,5 g KOH/g; Mn = 5000 g/mol; Mw = 9500 g/mol; MJMn = 1 ,9; löslich in Hexafluorisopropanol, DMSO, DMF;
Beispiel 4
4,2 Mol N,N-bis(3-Aminopropyl)ethylendiamin, 0,7 Mol Ammoniumchlorid und 0,3 Mol Melamin werden in einem Reaktionsgefäß vorgelegt. Das Gemisch wird langsam auf 200 0C erwärmt. Während des Erwärmens wird eine Gasentwicklung beobachtet. Das Reaktionsgemisch wird mit Stickstoff gespült, um freigesetztes Ammoniak zu entfernen. Nachdem alles Melamin gelöst ist, werden weitere 0,3 Mol Melamin zugegeben, und die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt. Der Vorgang wird noch 3 x wiederholt, bis die Gesamtmenge an zugegebenem Melamin 1 ,5 Mol beträgt. Nachdem sich alles Melamin aufgelöst hat, wird die Reaktion bei 200 0C fortgesetzt, bis die Viskosität des ge- bildeten Öls 51100 mPas, gemessen bei 23 0C, beträgt. Das so erhaltene dendritische Melaminpolymer ist ein braunes, viskoses Öl. Zu diesem Öl werden 0,87 Mol 50 gew.- %ige Natronlauge langsam zugegeben und das Gemisch wird auf 75 0C erwärmt. Der gebildete Feststoff wird abfiltriert.
Die Analyse des erhaltenen Produktes ergab folgende Werte:
Aminzahl: 368 mg KOH/g; primäres Amin: 4,0 g KOH/g sekundäres Amin: 3,4 g KOH/g; tertiäres Amin: 6,0 g KOH/g;
Mw = 6000 g/mol;
Mn = 2700 g/mol;
Mw/Mn = 2,2;
Viskosität vor NaOH-Zugabe: 51100 mPas bei 23 0C; löslich in Hexafluorisopropanol, DMSO, Wasser, Ethylenglykol, DMF.
Beispiel 5
Beispiel 5 wird entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, dass das Molverhältnis Melamin : Hexamethylendiamin : Ammoniumchlorid 1 : 2,5 : 0,1 beträgt. Die Reaktion wird bei Erreichen einer Viskosität von 50800 mPas, gemessen bei 75 0C, abgebrochen.
Die Analyse des Produktes ergibt folgende Werte:
Aminzahl: 465 mg KOH/g; primäres Amin: 5,5 g KOH/g sekundäres Amin: 2,5 g KOH/g; tertiäres Amin: 3,6 g KOH/g; Mn = 2400 g/mol;
Mw = 8800 g/mol;
MJMn = 3,7; löslich in Hexafluorisopropanol, DMSO, Wasser (pH = 5 bis 8), DMF, Ethylenglykol,
Ethanol.
Beispiel 6
1 ,1 Mol Polyetheramin D400 von BASF AG, DE, (Polyetherolamin mit terminalen NH2- Gruppen; CAS-Nr. 9046-10-0) und 0,25 Mol Ammoniumchlorid werden in einem Reak- tionsgefäß vorgelegt und unter Rühren langsam auf 60 0C erwärmt. Während des Erwärmens wird eine Gasentwicklung beobachtet. Freigesetztes Ammoniakgas wird durch Spülen mit Stickstoff entfernt. Es werden 0,17 Mol Melamin zugegeben und das Gemisch wird auf 200 0C erwärmt. Nachdem alles Melamin gelöst ist, werden weitere 0,17 Mol Melamin zugegeben, und die Reaktion wird bei 200 0C fortgesetzt. Schließlich werden noch einmal 0,16 Mol Melamin zugegeben. Nachdem sich alles Melamin gelöst hat, wird die Reaktion bei 200 0C fortgesetzt, bis das gebildete Öl eine Viskosität von 4500 mPas, gemessen bei 100 0C, erreicht hat. Das erhaltene dendritische Melamin- polymer ist ein gelbes viskoses Öl.
Die Analyse des Produktes ergibt folgende Werte:
Gesamtamingehalt: 1 ,7 g/100 g; primäres Amin: 0,4 g/100 g sekundäres Amin: 0,1 g/100 g; tertiäres Amin: 1 ,1 g/100 g;
Mn = 17800 g/mol; Mw = 38500 g/mol; MJMn = 2,2; löslich in Hexafluorisopropanol, DMSO, Wasser (pH = 5 bis 8), DMF.
Beispiel 7
778,7 g (4,5 mol) N,N-Bis(3-aminopropyl)ethylendiamin, 40,1 g Ammoniumchlorid und 50,4 g (0,4 mol) Melamin werden gemischt und unter Stickstoff langsam auf 200 0C erwärmt. Während des Erhitzens entwickelt sich Gas (Ammoniak). Nach vollständiger Lösung des Melamins wird auf 100° C abgekühlt, 50,4 g (0,4 mol) Melamin werden zugegeben und das Gemisch wird erneut auf 200° C erwärmt. Diese Vorgehensweise wird wiederholt, bis insgesamt 189 g (1 ,5 mol) Melamin zugegeben worden sind. Das Reaktionsgemisch wird so lange unter Stickstoff bei 2000C gehalten, bis die Viskosität (23 0C) etwa 50.000 mPa-s erreicht hat. Das erhaltene braune viskose Öl wird mit 69,4 g NaOH (in Form einer 50%igen wässrigen Lösung) bei 75 0C langsam versetzt und der gebildete Niederschlag wird durch Filtration entfernt. Man erhält ein Öl mit folgenden Eigenschaften: Mn: 2700; Mw: 6000; PD: 2,2; Aminzahl: 539 mg KOH/g; Viskosität (23 0C): 6430 mPa-s
Beispiel 8
927,2 g (5,4 mol) Isophorondiamin, 5,22 g Ammoniumchlorid und 49,1 g (0,4 mol) MeI- amin werden gemischt und unter Stickstoff langsam auf 200 °C erwärmt. Während des Erhitzens entwickelt sich Gas (Ammoniak). Nach vollständiger Lösung des Melamins wird auf 100° C abgekühlt, 49,1 g (0,4 mol) Melamin wird zugegeben und das Gemisch wird erneut auf 200° C erwärmt. Diese Vorgehensweise wird wiederholt, bis insgesamt
245.5 g (1 ,9 mol) Melamin zugegeben worden sind. Das Reaktionsgemisch wird 40,5 h unter Stickstoff bei 2000C gehalten. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur erhält man einen beigen, glasartigen Feststoff mit folgenden Eigenschaften: Mn: 5000; Mw: 9500; PD: 1 ,9; Aminzahl: 368 mg KOH/g
Beispiel 9
325.6 g (2,8 mol) Hexamethylendiamin, 5,35 g Ammoniumchlorid und 25,2 g (0,2 mol) Melamin werden gemischt und unter Stickstoff langsam auf 200 0C erwärmt. Während des Erhitzens entwickelt sich Gas (Ammoniak). Nach vollständiger Lösung des Melamins wird auf 100° C abgekühlt, 25,2 g (0,2 mol) Melamin werden zugegeben und das Gemisch wird erneut auf 200° C erwärmt. Diese Vorgehensweise wird wiederholt, bis
insgesamt 126 g (1 ,0 mol) Melamin zugegeben worden sind. Das Reaktionsgemisch wird so lange unter Stickstoff bei 2000C gehalten, bis die Viskosität (50 0C) etwa
35.000 mPa-s erreicht hat. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur erhält man ein Öl mit folgenden Eigenschaften:
Mn: 2300; Mw: 6800; PD: 3,0; Aminzahl: 517 mg KOH/g; Viskosität (50 0C): 36.100 mPa-s
Härten von Epoxidharzen
Die Produkte aus den Herstellungsbeispielen wurden entweder als solche oder im Gemisch mit einer Mischung aus 70 Gew.-% Jeffamin D-230 (Polyetheramin von Huntsman Corp.; difunktionelles, Amin-terminiertes Polyetherol; Mn ca. 230 g/mol) und 30 Gew.-% Isophorondiamin, welche nachfolgend als D-230/IPDA bezeichnet wird, eingesetzt.
Als Epoxidharz wurde Epilox® A 19-00 (Leuna-Harze GmbH; Leuna, Deutschland) (Epoxidäquivalente gemäß DIN 16 945: 182-192 g/Äquiv.; Viskosität (25 "C) gemäß DIN 53 015 9000-13.000 mPa-s; Dichte (20 °C) gemäß DIN 53 217 T.4 1 ,17 g/cm3; Farbzahl nach Gardner; DIN ISO 4630 <2) eingesetzt.
Allgemeines Vorgehen
Zu 1 g des Produkts aus einem der obigen Herstellungsbeispiele bzw. eines Gemischs davon mit D-230/IPDA im unten angegebenen Gewichtsverhältnis wurde Epilox® A 19- 00 gemischt. Die Menge an Epilox wurde so gewählt, dass auf ein Epoxidäquivalent ein reaktives Wasserstoffatom kam. Die Anzahl an reaktiven Protonen wurde aus der Aminzahl gemäß DIN 16945 berechnet.
Die Mischung wurde in verschiedene Formen gegossen, im Ultraschallbad bei Raumtemperatur entgast und 16 h im Trockenschrank bei 40 0C gehärtet.
Alle gehärteten Produkte waren hart und klar oder leicht opak.
Beispiel 10
Härter: Produkt aus Beispiel 7 Menge Härter: 5 g Menge Epilox®: 17,50 g Gehärtetes Produkt: hellgelb, klar
Beispiel 1 1
Härter: Gemisch: 10 Gew.-% Produkt aus Beispiel 7 und 90 Gew.-% D-230/IPDA. Das Gemisch hatte eine Aminzahl von 513 mg KOH/g Menge Härter: 5 g
Menge Epilox®: 16,65 g Gehärtetes Produkt: farblos, trüb
Beispiel 12
Härter: Gemisch: 10 Gew.-% Produkt aus Beispiel 8 und 90 Gew.-% D-230/IPDA. Das
Gemisch hatte eine Aminzahl von 495 mg KOH/g
Menge Härter: 5 g
Menge Epilox®: 16,05 g Gehärtetes Produkt: farblos, trüb
Beispiel 13
Härter: Gemisch: 10 Gew.-% Produkt aus Beispiel 9 und 90 Gew.-% D-230/IPDA. Das Gemisch hatte eine Aminzahl von 505 mg KOH/g Menge Härter: 5 g Menge Epilox®: 16,40 g Gehärtetes Produkt: farblos, schwach trüb