Abdichtungsanordnung für ein Cabrioletfahrzeug
Die vorliegende Erfindung betrifft Cabrioletfahrzeuge mit einem flexiblen Verdeckmaterial (z. B. Stoffverdeck) und insbesondere den Schutz gegen ein unerwünschtes Eindringen von Wasser in einen Innenraum eines solchen Fahrzeugs.
Bei Cabrioletfahrzeugen mit einem festen Verdeckmaterial, z. B. mit einem aus mehreren bewegbaren Dachpaneelen gebildeten Verdeck ("retractable hardtop"), werden bei geschlossenem Verdeck vorhandene Randspalte zwischen einander benachbarten Dachpaneelen oder zwischen einem Dachpaneel und einem Karosserieteil üblicherweise gegeneinander abgedichtet, indem eine so genannte Randspaltdichtung (z. B. aus elastischem Kunststoffmaterial, wie z. B. ein extrudiertes Gummiprofil) zwischen die gegeneinander abzudichtenden Fahrzeugkomponenten eingeklemmt wird.
Bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung interessierenden Cabriolet- fahrzeugen mit einem flexiblen Verdeckmaterial ist eine entsprechende Abdichtung des Verdecks gegen eine andere (feste oder bewegbare) Fahrzeugkomponente jedoch in der Praxis nicht möglich, weil zwischen dem flexiblen Verdeckmaterial und der anderen Fahrzeugkomponente keine ausreichende Dichtungsanlagekraft durch eine Einklemmung erzielt werden kann.
Bei bekannten Fahrzeugen dieser Art ist mangels dieser Abdichtbarkeit des flexiblen Verdeckmaterials stets ein mehr oder weniger aufwändiges "Wassermanagement" vonnöten. Zumeist wird bei geschlossenem Verdeck an der Außenseite des Verdecks herablaufendes Wasser (z. B. Regenwasser) gezielt in eine (von außen nicht sichtbare) Wasserauffangrinne oder dergleichen geleitet und von dort aus weiter nach unten aus der Fahrzeugkarosserie heraus geleitet.
Ein derartiges Wassermanagement wird bei bekannten Cabrioletfahrzeugen insbesondere am Übergang zwischen einem hinteren Bereich des flexiblen Verdeckmaterials und einem vorderen Bereich des Fahrzeughecks benötigt. Wenn der dem hinteren Verdeckbereich benachbarte vordere Bereich des Fahrzeughecks von einem betriebsmäßig bewegbaren Stauraumdeckel (z. B. Kofferraumdeckel
oder "Tonneau-Cover") gebildet wird, so ergibt sich in der Praxis außerdem ein gewisser Aufwand zum Schutz gegen ein Eindringen von Wasser in den betreffenden Stauraum.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abdichtungsanordnung für ein Cabrioletfahrzeug mit einem flexiblen Verdeckmaterial bereitzustellen, mittels welcher ein außenseitiger Verdeckmaterialbereich gegen einen vorderen Randbereich eines heckseitigen Stauraumdeckels abgedichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Abdichtungsanordnung gelöst, welche eine Dichtung aufweist, die zwischen dem Verdeck und dem Stauraumdeckel angeordnet und mittels Magnetkraft in Dichtungsanlage gehalten ist.
Die Grundidee der Erfindung besteht darin, den bislang nicht abgedichteten Spalt zwischen dem flexiblen Verdeckmaterial und dem vorderen Randbereich eines heckseitigen Stauraumdeckels abzudichten. Das sich hierbei ergebende Problem, dass dieser Spalt mit einer herkömmlichen (eingeklemmten) Dichtung nicht abdichtbar ist, wird gemäß der Erfindung durch den Einsatz von Magnetkraft zur Bereitstellung einer Dichtungsanlagekraft gelöst.
Die Erfindung eignet sich für Cabrioletfahrzeuge bzw. Cabrioletverdecke von vielfältiger Art, insbesondere z. B. für herkömmliche Faltverdecke, bei denen das flexible Verdeckmaterial im geschlossenen Verdeckzustand auf einem Verdeck- gestänge einen Fahrzeuginsassenraum überdeckend aufgespannt ist.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verdeck insgesamt bzw. zumindest der gegen den Stauraumdeckel abzudichtende Verdeckmaterialbereich aus einem textilen Stoff gebildet ist.
Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass das betreffende Verdeck auch nicht-flexible Verdeckmaterialbereiche aufweist.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der von dem Stauraumdeckel abgedeckte Stauraum als Kofferraum oder ganz allgemein als ein durch den
Benutzer des Fahrzeugs zu beladender Laderaum nutzbar ist. Alternativ oder
zusätzlich kann der Stauraum auch als Ablageraum für das Verdeck (im geöffneten Verdeckzustand) vorgesehen sein.
Unabhängig von der Gestaltung bzw. dem Verwendungszweck des Stauraums ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Stauraumdeckel aus seiner Schließstellung nach oben und/oder hinten verlagerbar ist, um den
Stauraum beispielsweise zum Be- und Entladen freizugeben. In einer
Ausführungsform, bei welcher der Stauraum als Ablageraum für das Verdeck dient, ist vorgesehen, dass eine solche Verlagerung zum Freigeben und Verschließen des Ablageraumes in automatischer Weise in Koordination mit bevorzugt ebenfalls automatisiert vorgesehenen Verdecköffnungs- und Verdeckschließvorgängen erfolgt.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Stauraumdeckel als eine schwenkbare Klappe ausgebildet ist. Eine entsprechende Schwenkachse kann hierbei z. B. in Fahrzeugquerrichtung verlaufend vorgesehen sein, insbesondere z. B. nahe einem hinteren Randbereich der Klappe.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Abdichtungsanordnung besteht darin, dass die Bereitstellung einer Dichtungsanlagekraft mittels Magnetkraft eher geringe Anforderungen bezüglich der Maßgenauigkeit der gegeneinander abzudichtenden Komponenten stellt. Die Verwendung der Magnetkraft in
Verbindung mit der Flexibilität des Verdeckmaterials (zumindest im Bereich des abzudichtenden Spalts) ermöglicht in überraschender Weise eine "inhärente Kompensation" etwaiger Abmessungs- oder Lagetoleranzen der beteiligten
Komponenten. Derartige Toleranzen können insbesondere für einen bewegbar an der Fahrzeugkarosserie gelagerten, z. B. schwenkbar angelenkten Stauraumdeckel nennenswert vorhanden sein. Durch die erwähnte Toleranzkompensation spielt dies bei der erfindungsgemäßen Gestaltung jedoch für die Qualität der Abdichtung praktisch keine Rolle.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Stauraumdeckel an seiner Unterseite eine Leiste zur Ausbildung einer Anlagefläche für die Dichtung oder zur Befestigung der Dichtung aufweist.
Eine derartige Leiste ist insbesondere dann sehr vorteilhaft, wenn der vordere Rand des Stauraumdeckels etwa orthogonal oder zumindest in einem großen Winkel
gegen eine Ebene des Verdeckmaterialbereiches verläuft (z. B. Verdeckmaterialbereich schräg nach vorne und oben, Stauraumdeckel im Wesentlichen horizontal). Mit einer solchen Leiste kann die Abdichtungsgeometrie vorteilhaft an die Geometrie der gegeneinander abzudichtenden Komponenten angepasst werden.
Darüber hinaus kann eine solche Leiste auch mit einer mechanisch stabilisierenden Wirkung für den vorderen Randbereich des Stauraumdeckels vorgesehen sein.
Schließlich kann eine derartige Leiste aus magnetisierbarem Material (z. B. Stahl) auch vorteilhaft im Zusammenhang mit der Ausübung der Magnetkraft genutzt werden, wie dies z. B. aus den unten noch beschriebenen Ausführungsbeispielen verständlich wird.
Die Leiste kann als einstückig an der Unterseite des Stauraumdeckels nach unten abstehender Ansatz oder auch separat von einem Stauraumdeckelkorpus ausgebildet sein (z. B. als angeschweißter Metallblechwinkel). Denkbar ist z. B. auch ein nach unten abgebogener oder abgewinkelter vorderer Deckelrand.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dichtung als eine so genannte Magnetdichtung ausgebildet ist, d. h. als ein elastischer Dichtungskörper (z. B. aus Schaumkunststoff) mit im Inneren integriertem permanentmagnetischem Material.
Magnetdichtungen sind an sich bekannt, und zwar für ganz spezielle Einsatzgebiete wie die Abdichtung einer Kühlschranktür gegenüber dem Rand der entsprechenden Türöffnung oder die Abdichtung einer Autotür gegenüber der entsprechenden Türöffnung.
Was die Gestaltung der Magnetdichtung im Rahmen der vorliegenden Erfindung anbelangt, so kann vorteilhaft auf an sich bekannte Konstruktionen zurückgegriffen werden. Lediglich beispielhaft sei diesbezüglich auf folgende Patentveröffentlichungen (und den darin jeweils zitierten Stand der Technik) verwiesen: US 5,257,791 ; US 5,367,831 ; US 5,575,485; US 6,273,433; US 6,655,698.
Bei dem in einer Magnetdichtung integrierten permanentmagnetischen Material kann es sich z. B. um einen oder mehrere "massive Permanentmagneten" handeln.
Das perrnanentmagnetische Material kann jedoch auch z. B. von einer Vielzahl verteilt angeordneter, relativ kleiner magnetisierter Partikel gebildet sein (z. B. eingebettet in einem elastischen Dichtungsmaterial). Insbesondere in diesem Fall kann eine hohe Flexibilität bzw. Krümmbarkeit der Magnetdichtung besonders einfach realisiert werden. Dies besitzt im Rahmen der vorliegenden Erfindung z. B. den logistischen Vorteil, dass zur Schaffung von Abdichtungsanordnungen an verschiedenen Fahrzeugtypen die gleiche Dichtung (unterschiedlich gekrümmt verlaufend) verwendet werden kann, z. B. jeweils ein Abschnitt eines extrudierten Dichtungsprofils.
Es soll jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch nicht ausgeschlossen sein, dass anstelle der Verwendung einer Magnetdichtung die Magnetkraft durch einen separat von der Dichtung vorgesehenen Magneten erzeugt wird. Der Begriff "Magnet" ist hierbei sehr breit zu verstehen. Darunter soll z. B. nicht nur ein "massiver Permanentmagnet" fallen, sondern z. B. auch ein flexibles permanentmagnetisches Material (z. B. ein Kunststoffmaterial mit eingebetteten magnetisierten Partikeln).
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass magnetisches Material (insbesondere z. B. bestehend aus oder enthaltend ein ferromagnetisches Metall, z. B. in Form eines Stahlbandes) oder ein permanentmagnetisches Material in einem mehrtägigen Verdeckmaterialbereich integriert (z. B. eingenäht) ist oder an der Außenseite eines Verdecksmaterialbereiches befestigt ist (z. B. angenäht in einer Dichtungsmaterialhülle).
Damit kann zur Erzeugung der Dichtungsanlagekraft durch Magnetkraft dienendes Material in einfacher und zuverlässiger Weise am Verdeck befestigt werden.
Ein Annähen am Verdeck kann alternativ oder zusätzlich auch zur Befestigung von elastischem Dichtungsmaterial (z. B. Schaumkunststoff-Dichtprofil, gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hohlkammern und/oder einer oder mehreren Dichtlippen) auf der Außenseite des Verdecks genutzt werden. Ein verdeckseitig befestigtes Dichtungsmaterial kann z. B. Bestandteil einer Magnetdichtung sein.
Wenn am Verdeck bzw. an oder in einem am Verdeck befestigten elastischen Dichtungsmaterial ein magnetisches Material (z. B. eingenähtes bzw. im Dichtungsmaterial eingebettetes Stahlband) befestigt ist, so kann z. B. eine
Permanentmagnetanordnung (ein oder mehrere Einzelmagnete) im vorderen Randbereich des Stauraumdeckels befestigt sein, um - bei geschlossenem Verdeck - das flexible Verdeckmaterial mittels Magnetkraft "nach hinten zum Deckelrandbereich hin zu ziehen".
Elastisches Dichtungsmaterial kann ganz allgemein an der Außenseite des Verdecks und/oder am vorderen Randbereich des Stauraumdeckels befestigt sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgehen, dass elastisches Dichtungs- material zumindest verdeckseitig angebracht ist (da typischerweise verwendete flexible Verdeckmaterialien zumeist schlecht als Dichtungsanlagefläche geeignet sind). Ein auf der Außenseite des Verdecks angebrachtes (z. B. aufgeklebtes und/oder aufgenähtes) Dichtungsmaterial kann z. B. unmittelbar gegen eine
Dichtungsanlagefläche der oben bereits erwähnten deckelseitigen Leiste oder ein an dieser Leiste befestigtes zweites Dichtungsmaterial (z. B. aufgestecktes
Dichtungsprofil) zur Anlage kommen.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dichtung in Fahrzeugquerrichtung langgestreckt als Dichtungsstreifen verläuft. In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Dichtung in Fahrzeugquerrichtung betrachtet zumindest bis zu seitlichen Rändern des Stauraumdeckels verläuft. Damit kann z. B. Regenwasser entlang der Dichtung seitwärts nach außen zu einer Wasserablaufeinrichtung (z. B. Wasserrinne) geleitet werden, wie sie oftmals auf beiden Fahrzeugseiten in Fahrzeuglängsrichtung verlaufend an den beiden Stauraumdeckelrändern ohnehin vorgesehen ist.
Ganz allgemein ist es von Vorteil, wenn in Fahrzeugquerrichtung betrachtet seitliche Enden der Dichtung derart ausgebildet und/oder angeordnet sind, dass an diesen Dichtungsenden eine Wasserübergabe in eine fahrzeugkarosserieseitige Wasserablaufeinrichtung erfolgen kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen jeweils schematisch dar:
Fig. 1 einen Bereich des Überganges von einem Verdeck zu einem heckseitigen Stauraumdeckel eines Cabriolets, zur Veranschaulichung eines herkömmlichen Wassermanagements in diesem Bereich,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht gemäß eines Ausführungsbeispiels einer Abdichtungsanordnung, dargestellt für einen geschlossenen Stauraumdeckel,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht, jedoch dargestellt bei geöffnetem Stauraumdeckel,
Fig. 4 eine Draufsicht der Abdichtungsanordnung von Fig. 2 und 3,
Fig. 5 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht für ein weiteres Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht für ein weiteres Ausführungsbeispiel, und
Fig. 7 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht für ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen, nicht maßstabsgetreuen Seiten- bzw. Längsschnittansicht eine Wasserableitungsanordnung 1 für ein (insgesamt nicht dargestelltes) Cabriolet mit einem Stoffverdeck 2.
Von dem Stoffverdeck 2 ist der Einfachheit halber in Fig. 1 lediglich ein textiler Verdeckstoff 3 am hinteren Ende des Verdecks 2 dargestellt. Im dargestellten geschlossenen Verdeckzustand wird der Verdeckstoff 3 in an sich bekannter Weise mittels eines (nicht dargestellten) Verdeckgestänges umfassend mehrere Querspriegel in der dargestellten Form gehalten. Eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende fahrzeugfeste Strebe 11 dient zur Befestigung des hinteren Verdeckrandes.
Nach hinten hin schließt sich an das Verdeck 2 ein Stauraumdeckel 4 an, der einen Heckbereich des betreffenden Fahrzeugs bildet und beispielsweise einen Stauraum 5 zur heckseitigen Ablage des (geöffneten) Verdecks 2 nach oben hin begrenzt. Eine Freigabe des Stauraumes 5 zum Verstauen des Verdecks 2 erfolgt durch eine Verschwenkung des Stauraumdeckels 4 um eine in Querrichtung des Fahrzeugs verlaufende Schwenkachse 6.
Problematisch ist bei dieser Konstruktion ein Spalt 7 zwischen dem Verdeckstoff 3 und einem vorderen Randbereich des heckseitigen Stauraumdeckels 4.
An der Außenseite des Verdecks 2 herablaufendes Wasser (z. B. Regenwasser) muss mittels eines vergleichsweise aufwändigen "Wassermanagements" (Wasserableitungsanordnung 1) kontrolliert aufgefangen und aus dem Fahrzeug herausgeleitet werden.
Eine wesentliche Komponente der Wasserableitungsanordnung 1 ist eine unterhalb des Stauraumdeckels 4 an der Außenseite des Verdeckstoffes 3 angeordnete (z. B. angenähte) wasserdichte Wandung 8, die sich über die im Wesentlichen gesamte Fahrzeugbreite erstreckt.
Die Kombination aus Wandung 8 und Verdeckstoff 3 mündet an seitlichen Rändern des Verdecks 2 nach unten hin in weit nach unten reichende, schlauchartige
Endabschnitte 9 ("water bags"), in welchen das über den Spalt 7 eingedrungene
Wasser gesammelt wird. Von dort wird das Wasser über von unten in die
Endabschnitte 9 eingesteckte Wasserablaufstutzen 10 weitergeleitet und z. B. im
Bereich von seitlichen Radkasten des Fahrzeugs nach unten aus dem Fahrzeug herausgeleitet (In Fig. 1 ist einer der beiden Wasserablaufstutzen 10 dargestellt).
Das Vorsehen einer Wasserableitungsanordnung der in Fig. 1 dargestellten Art verursacht hohe Material- und Fertigungskosten bei der Fahrzeugmontage.
Nachfolgend werden mit Bezug auf die Fig. 2 bis 7 verschiedene Varianten eines Konzeptes beschrieben, mittels welchem eine aufwändige Wasserableitungsanordnung der oben beschriebenen Art entbehrlich ist.
Fig. 2 ist eine der Fig. 1 entsprechende schematische Ansicht eines hinteren Cabrioletbereiches und veranschaulicht eine Abdichtungsanordnung 20 für ein Cabrioletfahrzeug mit einem Verdeck 22 umfassend ein flexibles Verdeckmaterial 24 (z. B. textiler Verdeckstoff), zur Abdichtung eines außenseitigen Verdeckmaterialbereiches 26 gegen einen vorderen Randbereich 28 eines heckseitigen Stauraumdeckels 30.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Stauraumdeckel 30 durch eine Verschwenkung um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse 32 nach oben und hinten aufgeklappt werden (vgl. Pfeil in Fig. 2),
Der unter dem Stauraumdeckel 30 befindliche Stauraum 34 dient beispielsweise zur Ablage des Verdecks 22 im geöffneten Zustand und/oder als von einem Benutzer des Fahrzeugs zu beladender Laderaum ("Kofferraum").
Ein hinterer Verdeckstoffrand 36 ist mittels einer in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Befestigungsstrebe 38 fixiert.
Zwar ergibt sich bei der dargestellten Konstruktion wieder ein Spalt 40 zwischen dem Verdeckmaterialbereich 26 und dem vorderen Randbereich 28 des Stauraumdeckels 30. Diesen Spalt 40 passierendes Wasser wird jedoch mittels einer streifenförmig in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Dichtung 42 abgefangen, die zwischen dem Verdeck 22 und dem Stauraumdeckel 30 angeordnet und mittels Magnetkraft in Dichtungsanlage gehalten ist.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Dichtung 42 als eine so genannte "Magnetdichtung" ausgebildet, d. h. weist neben einem elastischen, zur Dichtungsanlage vorgesehenen Dichtmaterialbereich 44 (z. B. aus Schaumkunststoff bzw. "Gummidichtungsprofil") auch permanentmagnetisches Material 46 auf, welches einen integralen Bestandteil der Dichtung 42 bildet.
Das permanentmagnetische Material 46 kann, wie es in Fig. 2 symbolisiert ist, ein vom eigentlichen Dichtungsmaterial 44 separater Bereich (z. B. Permanentmagnetstreifen) sein. Alternativ könnte das permanentmagnetische Material 46 z. B. in Form einer Vielzahl von verteilt im Dichtungsmaterial 44 eingebetteten magnetisierten Partikeln vorliegen.
Die Magnetdichtung 42 kann z. B. im Wesentichen so wie eine herkömmliche Magnetdichtung an einer Kühl- oder Gefrierschranktür ausgebildet sein.
Das permanentmagnetische Material 46 wirkt mit einer an der Unterseite des Stauraumdeckels 30 angeordneten metallischen Leiste 48 derart zusammen, dass durch die magnetische Anziehungskraft zwischen dem Material 46 und der Leiste
48 eine Einklemmung des elastischen Dichtmaterialbereiches 44 zwischen dem
Verdeck 22 (genauer: dem permanentmagnetischen Material 46) einerseits und der als Bleckwinkel ausgebildeten Leiste 48 erzielt wird.
Bei der Leiste 48 kann es sich z. B. um ein punktverschweißtes Blechwinkelprofil handeln, wie es als solches oftmals zur mechanischen Stabilisierung eines Stauraumdeckels ohnehin verwendet wird.
Mit anderen Worten wird die Dichtung 42 mittels einer Magnetkraft in Dichtungsanlage (zur Leiste 48 hin) gehalten. Die Magnetkraft kann hierbei besonders vorteilhaft orthogonal zur Verdeckmaterialebene orientiert sein.
Der Verbund aus elastischem Dichtungsmaterial 44 und permanentmagnetischem Material 46 verläuft entlang des vorderen Rands des Stauraumdeckels 30 in Fahrzeugquerrichtung. Abhängig vom konkreten Fahrzeugdesign kann dieser Verlauf mehr oder weniger stark gekrümmt (in allen Raumrichtungen) vorgesehen sein. In diesem Fall besitzt die zur Anlage des elastischen Dichtungsmaterials 44 vorgesehene Fläche der Leiste 48 einen korrespondierend gekrümmten Verlauf (zur Erzielung einer kontinuierlichen Dichtlinie).
Vorteilhaft wird über den Spalt 40 eindringendes Wasser an einem Weiterlaufen entlang des Verdeckmaterials 24 nach unten gehindert.
Da die für die Dichtwirkung erforderliche Dichtungsanlagekraft durch eine Magnetkraft realisiert wird, steht die Flexibilität bzw. Nachgiebigkeit des Verdeckmaterials 24 der beabsichtigten Dichtwirkung nicht entgegen. Die Flexibilität des Verdeckmaterials 24 ist sogar insofern von Vorteil, als damit ein inhärenter Toleranzausgleich geschaffen wird (betreffend Form- und Lagetoleranzen einerseits des Verdecks 22 und andererseits des Stauraumdeckels 30).
Fig. 3 zeigt die Situation nach einer öffnenden Verschwenkung des Stauraumdeckels 30. Beim Öffnen (Verschwenken) des Deckels 30 wird die durch das permanentmagnetische Material 46 bewirkte Magnetkraft überwunden und es erfolgt eine Ablösung der metallischen Leiste 48 von der entsprechenden Dichtfläche am elastischen Dichtmaterial 44.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Magnetdichtung 42 an der Außenseite des Verdecks 22 (bei geschlossenem Verdeck in der Nähe der metallischen Leiste 48) aufgenäht.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht des hinteren Bereiches des betreffenden Cabrioletfahrzeugs.
Daraus ist ersichtlich, dass die Magnetdichtung 42 in Fahrzeugquerrichtung betrachtet bis zu den seitlichen Rändern des Stauraumdeckels 30 verläuft. An diesen seitlichen Rändern ist jeweils eine Wasserauffangrinne 50-1 (links) bzw. 50- 2 (rechts) vorgesehen, in welche das von der Magnetdichtung 42 aufgefangene und seitlich abgeleitete Wasser übergeben wird.
Bei der nachfolgenden Beschreibung von weiteren Ausführungsbeispielen werden für gleichwirkende Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform.
Dabei wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zu dem bzw. den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen und im Übrigen hiermit ausdrücklich auf die Beschreibung vorangegangener Ausführungsbeispiele ver- wiesen.
Die Bezugszahlen von in einer Ausführungsform mehrfach vorgesehenen, in ihrer Wirkung jedoch analogen Komponenten, sind durchnumeriert (jeweils ergänzt durch einen Bindestrich und eine fortlaufende Zahl). Auf einzelne solcher Komponenten oder auf die Gesamtheit solcher Komponenten wird im Folgenden auch durch die nicht-ergänzte Bezugszahl Bezug genommen.
Fig. 5 zeigt eine Abdichtungsanordnung 20a, bei welcher im Unterschied zu der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ein elastisches Dichtungsmaterial 44a und ein permanentmagnetisches Material 46a nicht in einer "Magnetdichtung" baulich zusammengefasst sondern als separate Funktionsbereiche angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das elastische Dichtungsmaterial 44a auf der Außenseite eines Verdecks 22a befestigt, z. B. angenäht, wohingegen das permanentmagnetische Material 46a auf der Innenseite des Verdecks 22a befestigt, z. B. aufgenäht ist (etwa deckungsgleich mit dem elastischen Dichtungsmaterial 44a).
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Dichtungsmaterial 44a mittels Magnetkraft in Dichtungsanlage mit einem bei geschlossenem Verdeck angrenzenden Abschnitt (Leiste 48a aus magnetischem Material wie z. B. Stahl) gehalten.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Abdichtungsanordnung 20b, bei welcher an der Innenseite eines Verdecks 22b ein metallisches Band 52b befestigt ist und eine Magnetdichtung 42b, bestehend aus elastischem Dichtungsmaterial 44b mit darin eingebettetem permanentmagnetischen Material 46b, an einer quer verlaufenden Leiste 48b eines Stauraumdeckels 30b befestigt ist.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein Dichtungsmaterial 44b mittels Magnetkraft in Dichtungsanlage mit einem angrenzenden Abschnitt (dem Verdeckmaterialbereich 26b des Verdecks 22b) gehalten.
Alternativ könnte anstelle des metallischen Bands 52b auch ein Band aus permanentmagnetischem Material angeordnet werden, dessen Magnetisierungsrichtung so gewählt ist, dass zwischen diesem Magnetmaterial und dem Magnetmaterial 46b eine anziehende Magnetkraft existiert.
Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Abdichtungsanordnung 22c, bei welcher eine verdeckseitig befestigte erste Magnetdichtung 42c-1 mit einer deckelseitig befestigten zweiten Magnetdichtung 42c-2 zusammenwirkt, um jeweilige elastische Dichtungsmaterialien 44c-1 (der Dichtung 42c-1 ) und 44c-2 (der Dichtung 42c-2) gegeneinander zu drücken. Mit 46c-1 und 46c-2 sind die jeweiligen permanentmagnetischen Materialien der beiden Magnetdichtungen 42c-1 und 42c- 2 bezeichnet.
Allen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen von Abdichtungsanordnungen ist gemein, dass eine zur Anlage eines elastischen Dichtungsmaterials erforderliche Kraft bei geschlossenem Verdeck durch eine Magnetkraft bereitgestellt wird. Die obigen Ausführungsbeispiele verdeutlichen, dass basierend auf dieser Grundidee sehr vielfältige Ausführungsvarianten möglich sind. Beispielsweise kann ein elastisches Dichtungsmaterial verdeckseitig oder deckelseitig oder sowohl am Verdeck als auch am Deckel befestigt sein. Ebenso kann ein permanentmagnetisches Material verdeckseitig oder deckelseitig oder sowohl am Verdeck als auch am Deckel befestigt sein.
Vorteilhaft kann mit einer derartigen Abdichtungsanordnung eine Abdichtung eines bislang bei bekannten Fahrzeugen nicht abgedichteten Spalts erzielt werden, was in der Praxis mit einer erheblichen Kostenersparnis einhergeht.
Bezugszeichenliste
1 Wasserableitungsanordnung
2 Verdeck
3 Verdeckstoff
4 Stauraumdeckel
5 Stauraum
6 Schwenkachse
7 Spalt
8 Wandung
9 Endabschnitt
10 Wasserablaufstutzen
11 Befestigungsstrebe
20 Abdichtungsanordnung
22 Verdeck
24 flexibles Verdeckmaterial
26 Verdeckmaterialbereich
28 Randbereich des Stauraumdeckels
30 Stauraumdeckel
32 Schwenkachse
34 Stauraum
36 Verdeckstoffrand
38 Befestigungsstrebe
40 Spalt
42 Magnetdichtung
44 Dichtmaterialbereich
46 permanentmagnetisches Material
48 Leiste
50 Wasserauffangrinne
52 metallisches Band