Patent- und Rechtsanwälte Rainer Ammann
JUNG HML Straßberg
Hofmarkstr. 10 86399 Bobingen
D-86447 AINDLING _- ,,
04 . 10 . 2006
V E R S C H L U S S
Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen einen Inhalt aufweisenden Behälter, insbesondere eine Flasche od. dergl. aus Kunststoff, Glas od. dergl., mit einer Kappe, insbesondere aus Kunststoff, zur abdichtenden Verbindung mit einem einen Rand aufweisenden Hals des Behälters, mit mindestens einer im Bereich der lichten Weite des Halses um eine Mittelachse der Kappe herum angeordneten Messerkante zum Durchtrennen einer auf den Rand aufgesiegelten Siegelfolie bei axialer Verlagerung der mindestens einen Messerkante durch die Siegelfolie hindurch, mit einem ein Außengewinde besitzenden konzentrischen Stutzen an einer oberen Querwand der Kappe und einer auf dasselbe auf- und zurückschraubbaren Schraubkappe mit mindestens einem an deren Deckelinnenseite angeordneten Betätigungselement, mittels dessen beim Aufschrauben der Schraubkappe auf den Stutzen die mindestens eine Messerkante in Richtung auf die Siegelfolie verlagerbar ist, wobei diese Schraubkappe eine Anfangsschraubstellung, in welcher die Siegelfolie noch unverletzt ist, und nach weiterem Aufschrauben eine Anschlagschraubstellung besitzt, in welcher die Siegelfolie von der mindestens einen Messerkante durchstoßen ist.
Aus der Druckschrift WO 2004/113184 A2 ist ein Verschluss dieser Bauart bekannt, welcher nach der Eröffnung der Siegelfolie und der Freigabe eines hier vorgesehenen, dem Behälterinhalt zuzumischenden Bestandteils vollständig, also die Kappe gemeinsam mit der Schraubkappe, vom Behälterhals abgeschraubt werden muß, wenn man etwas von dem Behälterinhalt
entnehmen möchte. Möchte man den Behälter nach einer Teilentnahme von Behälterinhalt wieder verschließen, dann muß der Verschluss als Ganzes wieder aufgeschraubt werden. Beim Abschrauben, beim Entnehmen von Behälterinhalt, z. B. beim Trinken aus einer Flasche, sofern deren Inhalt ein Getränk ist, und beim erneuten Aufschrauben des Verschlusses zwecks erneuten Verschließens des Behälters bzw. der Flasche braucht der Benutzer somit beide Hände, wobei gleichwohl durch die Trennung des Verschlusses vom Behälter bzw. der Flasche immer die Gefahr besteht, dass der Verschluss dem Benutzer bzw. Trinkenden aus der Hand fallen könnte.
Ferner sind Verschlüsse als sogenannte Sportscaps bekannt, welche zum Öffnen und zur Entnahme von Behälterinhalt nur teilweise abgeschraubt werden müssen, also auf dem Hals des Behälters bzw. der Flasche verbleiben können, da ein solches Sportscap eine Entnahmeöffnung aufweist, die bei auch nur teilweisem Abschrauben freigegeben wird und sich bei erneutem Aufschrauben wieder schließen lässt. Derartige Sportscaps ermöglichen es Sportlern, insbesondere Radfahrern, während der Sportausübung zu trinken, ohne beide Hände benutzen zu müssen und ohne in Gefahr zu kommen, den Verschluss dabei womöglich zu verlieren. Allerdings lassen sich diese bekannten Sportscaps bei mittels einer Siegelfolie verschlossenen Behältern bzw. Flaschen nicht einsetzen, da sie keinen Zugang zum Behälterinhalt schaffen können.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, einen Verschluss der eingangs genannten Bauart zu schaffen, der derart ausgebildet ist, dass er auch die Funktionen eines Sportscaps zu erfüllen geeignet ist, und zwar auch bei mit einer Siegelfolie verschlossenen Behältern bzw. Flaschen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
a) die Kappe nach dem abdichtenden Verbinden mit dem Halls dauernd auf dem Hals des Behälters verbleibt, dass b) die Schraubkappe nach Art eines Sportscaps eine Ausgieß- und/oder Trinköffnung aufweist, dass c) zentrisch zwischen der Kappe und der Schraubkappe ein an einer axialen Innenfläche der Kappe anliegender axialer Kolben angeordnet und in einer koaxialen Führung der Querwand der Kappe verschiebbar geführt ist, welcher Kolben die mindestens eine Messerkante besitzt und einerseits die Schraubkappe gegen die Kappe durch Anlage an dieser abzudichten und andererseits bei seiner Verschiebung die mindestens eine Messerkante konzentrisch in eine Endstellung gegen die Siegelfolie zwecks Durchstoßens derselben zu verlagern geeignet ist, wobei in dieser Endstellung die Siegelfolie durchstoßen und zwischen dem Kolben und der Kappe ein Durchlass geöffnet worden ist, dass d) die Schraubkappe an ihrer Deckelinnenseite und der Kolben an seiner gegenüberliegenden Stirnfläche als Betätigungselement jeweils konzentrisch eine Verbindungspaarung aus einem Stößel und einem diesen aufnehmenden Gegenstück aufweisen, die axial unverschieblich ineinander eingreift, wobei der Stößel und sein Gegenstück bezüglich ihrer Lage zueinander axial positioniert sind, derart, dass bei besagtem weiteren Aufschrauben der Schraubkappe bis in ihre Anschlagschraubstellung der behälterinhalt für einen Durchfluss zur Schraubkappe und zu deren Ausgieß- und/oder Trinköffnung hin freigebbar ist, und zwar mittels des sich bei diesem weiteren Aufschrauben auf die Siegelfolie zu verschiebenden und dabei die Abdichtung einerseits zwischen ihm und der Kappe und andererseits zwischen ihm und der Schraubkappe lösenden Kolbens, wobei die am Kolben angeordnete Messerkante die Siegelfolie durchstößt, und dass e) bei Verschraubung der Schraubkappe in entgegengesetzter Richtung und damit wieder zurück in ihre Ausgangsstellung der
Kolben wieder zur abdichtenden Anlage an der Kappe bringbar ist, derart, dass der Durchlass zur Schraubkappe und deren Ausgießöffnung wieder unterbrochen ist.
Das abdichtende Verbinden der Kappe mit dem Hals des Behälters kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch ein Anschweißen oder durch ein Verkleben etc. Am üblichsten ist jedoch derzeit die Ausbildung der Kappe entsprechend dem angeführten nächstliegenden Stand der Technik als eine erste Schraubkappe, wodurch die bereits oben erwähnte Schraubkappe zu einer zweiten Schraubkappe wird. Der Unterschied besteht eben darin, dass beim erläuterten Stand der Technik nach der erwähnten Druckschrift diese erste Schraubkappe und damit der gesamte Verschluss abgeschraubt werden muß, will man an den Behälterinhalt gelangen, während beim Gegenstand der Erfindung die Kappe nach dem abdichtenden Anbringen am Flaschenhals ständig an ihm verbleiben kann, gerade auch dann, wenn sie als erste Schraubkappe ausgebildet ist. Ist sie angeschweißt, angesiegelt oder dergleichen worden, dann versteht sich das Verbleiben von vorneherein.
Deshalb ist der erfindungsgemäße Verschluss bevorzugt derart gestaltet, dass die Kappe als eine erste Schraubkappe einen ein Innengewinde aufweisenden Hülsenabschnitt zum Draufschrauben auf ein Außengewinde eines einen Rand aufweisenden Halses des Behälters aufweist und die Schraubkappe als eine zweite Schraubkappe ausgebildet ist.
Somit betrifft die Erfindung insbesondere einen Schraubverschluß mit einer ersten Schraubkappe, insbesondere aus Kunststoff, die einen ein Innengewinde aufweisenden Hülsenabschnitt zum Draufschrauben auf ein Außengewinde eines einen Rand aufweisenden Halses eines einen Inhalt aufweisenden Behälters, insbesondere einer Flasche od. dergl. aus Kunststoff, Glas od. dergl. besitzt, mit mindestens einer im
Bereich der lichten Weite des Halses angeordneten Messerkante zum Durchtrennen einer auf den Rand aufgesiegelten Siegelfolie bei axialer Verlagerung der mindestens einen Messerkante durch die Siegelfolie hindurch, mit einem ein Außengewinde besitzenden konzentrischen Stutzen an einer oberen Querwand der ersten Schraubkappe und einer auf dasselbe auf- und zurückschraubbaren zweiten Schraubkappe mit mindestens einem an deren Deckelinnenseite angeordneten Betätigungselement, mittels dessen beim Aufschrauben der zweiten Schraubkappe auf den Stutzen die mindestens eine Messerkante in Richtung auf die Siegelfolie verlagerbar ist, wobei diese zweite Schraubkappe eine Anfangsschraubstellung, in welcher die Siegelfolie noch unverletzt ist, und nach weiterem Aufschrauben eine Anschlagschraubstellung besitzt, in welcher die Siegelfolie von der mindestens einen Messerkante durchstoßen ist.
Ausgehend von dieser Schraubverschluss-Variante wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass a) die erste Schraubkappe nach dem Draufschrauben dauernd auf dem Hals der Flasche verbleibt, dass b) die zweite Schraubkappe nach Art einer Sportscap eine Ausgieß- und/oder Trinköffnung aufweist, dass c) zentrisch zwischen der ersten Schraubkappe und der zweiten Schraubkappe ein an einer axialen Innenfläche der ersten Schraubkappe anliegender axialer Kolben angeordnet und in einer koaxialen Führung der Querwand der ersten Schraubkappe verschiebbar geführt ist, welcher Kolben die mindestens eine Messerkante besitzt und einerseits die zweite Schraubkappe gegen die erste Schraubkappe durch Anlage an dieser abzudichten und andererseits bei seiner Verschiebung die mindestens eine Messerkante konzentrisch in eine Endstellung gegen die Siegelfolie zwecks Durchstoßens derselben zu verlagern geeignet ist, wobei in dieser Endstellung die
Siegelfolie durchstoßen und zwischen dem Kolben und der ersten Schraubkappe ein Durchlass geöffnet worden ist, dass d) die zweite Schraubkappe an ihrer Deckelinnenseite und der Kolben an seiner gegenüberliegenden Stirnfläche als Betätigungselement jeweils konzentrisch eine Verbindungspaarung aus einem Stößel und einem diesen aufnehmenden Gegenstück aufweisen, die axial unverschieblich ineinander eingreift, wobei der Stößel und sein Gegenstück bezüglich ihrer Lage zueinander positioniert sind, derart, dass bei besagtem weiteren Aufschrauben der zweiten Schraubkappe bis in ihre Anschlagschraubstellung der Flascheninhalt für einen Durchfluss zur zweiten Schraubkappe und zu deren Ausgieß- und/oder Trinköffnung hin freigebbar ist, und zwar mittels des sich bei diesem weiteren Aufschrauben auf die Siegelfolie zu verschiebenden und dabei die Abdichtung einerseits zwischen ihm und der ersten Schraubkappe und andererseits zwischen ihm und der zweiten Schraubkappe lösenden Kolbens, wobei die am Kolben angeordnete Messerkante die Siegelfolie durchstößt, und dass e) bei Verschraubung der zweiten Schraubkappe in entgegengesetzter Richtung und damit wieder zurück in ihre Ausgangsstellung der Kolben wieder zur abdichtenden Anlage an der ersten Schraubkappe bringbar ist, derart, dass der Durchlass zur zweiten Schraubkappe und deren Ausgießöffnung wieder unterbrochen ist.
Durch die Erfindung wird also erreicht, dass der Verschluss zur Entnahme zumindest eines Teils des Behälterinhalts nicht als Ganzes vom Hals abgenommen und zwecks erneuten Verschließens des Behälters nicht wieder mühsam abdichtend aufgesetzt werden muß. Vielmehr genügt ein Lösen bzw. teilweises Verschrauben der Schraubkappe bzw. zweiten Schraubkappe, um ein Ausgießen von Behälterinhalt oder ein Trinken zu ermöglichen. Dies ist von besonderem Vorteil bei Nahrungsmittel- bzw. Getränkeflaschen während der
Sportausübung, z. B. beim Fahrradfahren, doch versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf Behälter für Getränke bzw. Nahrungsmittel beschränkt ist.
Der Hals des Behälters ist mittels der Siegelfolie, die an eine kreisringförmige Siegelfläche des Randes des Halses angesiegelt wurde, zunächst hermetisch verschlossen.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Außengewinde des mittigen Stutzens mit dem Gewinde der zweiten Schraubkappe ein Steilgewinde bildet, derart, dass jeweils weniger als eine ganze Umdrehung erforderlich ist, um in der einen Drehrichtung ein Öffnen des Behälters und in der anderen Drehrichtung ein Schließen desselben herbeizuführen. Dies erleichtert es dem Benutzer, den Behälter bzw. die Flasche in einer Hand zu halten und mit dem Daumen und dem Zeigefinger derselben Hand das Öffnen und Schließen der zweiten Schraubkappe zu bewirken.
Dabei hat es sich bewährt, den Stößel an der Innenseite der zweiten Schraubkappe und die Muffe an der gegenüberliegenden Seite des Kolbens anzuordnen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stößel drehbar, aber axial unverschieblich, in die Muffe einrastbar. Es versteht sich jedoch, dass gegebenenfalls zwischen dem Stößel und der Muffe auch eine geeignete Gewindepaarung vorgesehen sein kann, die beim Verschrauben der zweiten Schraubkappe zu der Verlagerungsstrecke der Muffe gegenüber der ersten Schraubkappe beiträgt.
Andererseits kann es gegebenenfalls auch genügen, dass der Stößel und die Muffe einen Presssitz aneinander aufweisen. Ist jedoch eine Gewindepaarung vorgesehen, dann ist zwecks Vergrößerung der Verlagerungsstrecke eine Rechtsgewindepaarung angezeigt.
Vorteilhaft ist der Kolben im wesentlichen eine flache Scheibe mit einem die Muffe bildenden koaxialen Stangenansatz, dessen äußerer Umfang mit einer im Durchmesser entsprechenden koaxialen Durchtrittsöffnung in der Querwand der ersten Schraubkappe die koaxiale Führung darstellt, die in der Anfangsschraubstellung der zweiten Schraubkappe eine Abdichtung zwischen dem Kolben und der ersten Schraubkappe bildet.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, an der Oberseite des Kolbens eine oder mehrere weitere Dichtung (en) vorzusehen, die jeweils in der Form einer Ringdichtung an der ersten Schraubkappe anlegbar ist bzw. sind.
Der Durchlass kann von am Umfang des Stangenansatzes in Abstand voneinander vorgesehenen Einkerbungen gebildet sein, die erst dann in den Bereich der koaxialen Führung und damit zur Paarung mit der Wandung der koaxialen Durchtrittsöffnung der ersten Schraubkappe gelangen, wenn die zweite Schraubkappe sich ihrer Anschlagschraubstellung nähert.
Zweckmäßig weist die erste Schraubkappe oberhalb ihres zum Aufschrauben auf das Außengewinde des Halses des Behälters bestimmten Innengewindes eine erste umlaufende flexible Dichtungslippe zur Anlage an einem radialen Teil des Randes des durch die Siegelfolie abgedichteten Halses auf.
Ferner kann die erste Schraubkappe oberhalb ihres zum Aufschrauben auf das Außengewinde des Halses des Behälters bestimmten Innengewindes zwischen der ersten flexiblen Dichtungslippe und dem Hülsenabschnitt eine zweite Dichtungslippe aufweisen.
Dabei kann diese zweite Dichtungslippe beim Aufschrauben der ersten Schraubkappe auf den Behälter zwecks Verbleibs an diesem zweckmäßig vom Rand aufweitbar und dann zwischen dem Rand und der Wandung der ersten Schraubkappe einklemmbar sein, was zu einer besonders guten und dauerhaften Abdichtung zwischen Hals und erster Schraubkappe führt.
Schließlich kann die zweite Schraubkappe einen inneren Bund aufweisen, der nach dem Aufschrauben auf die erste Schraubkappe innerhalb deren Öffnungsstutzens verbleibt und an seiner Außenseite mindestens eine umlaufende Dichtlippe zur Abdichtung gegenüber der Innenwand des Öffnungsstutzens besitzt .
Dabei können die zweite Schraubkappe und der Stutzen bevorzugt eine Linksgewindepaarung besitzen. Diese hat den Vorteil, dass eine Linksdrehung der zweiten Schraubkappe zu einer Öffnung und eine Rechtsdrehung derselben zu einem Schließen des Behälters bzw. der Flasche führt, also zu einer Bedienung, wie sie der Verbraucher gewöhnt ist. Ungewohnt für den Verbraucher ist dabei lediglich, dass beim Öffnen ein Aufschrauben der zweiten Schraubkappe auf den Stutzen und beim Schließen ein teilweises Abschrauben derselben von dem Stutzen der ersten Schaubkappe stattfindet.
Die Erfindung und ihre vorteilhaften Ausgestaltungen sind im Folgenden anhand eines in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Verschlusses nach der Erfindung, als Schraubverschluss-Variante, in seiner Anfangsschraubstellung, teilweise geschnitten;
Fig . 2 eine Einzelheit der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht des Verschlusses in seiner Anschlagschraubstellung, in der die Siegelfolie durchtrennt sind;
Fig. 4 eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Seitenansicht des Verschlusses nach der Rückkehr der zweiten Schraubkappe in ihre Anfangsschraubstellung;
Fig. 5 eine perspektivische Explosionsansicht des Verschlusses nach den vorhergehenden Figuren schräg von unten;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Unterseite des Kolbens.
Die Fig. 1, 3 und 4 zeigen einen Verschluss 1 mit einer ersten Schraubkappe 2, insbesondere aus Kunststoff, die einen ein Innengewinde 3 aufweisenden Hülsenabschnitt 4 zum Draufschrauben auf ein Außengewinde 5 eines einen Rand 6 aufweisenden Halses 7 eines einen Inhalt 8 aufweisenden Behälters 9, insbesondere einer Flasche od. dergl. aus Kunststoff, Glas od. dergl., besitzt. Diese erste Schraubkappe 2 weist am freien Ende ihres Hülsenabschnitts 4 einen sogenannten Originalitätsverschluss 4' auf, der am Hals 7 einrastet und abreißt, falls die erste Schraubkappe 2 wieder abgeschraubt werden sollte, was ja in der Regel nicht stattfinden soll.
Der Verschluss 1 besitzt außerdem mindestens eine im Bereich der lichten Weite D des Halses 7 angeordnete Messerkante 11 zum Durchtrennen einer auf den Rand 6 aufgesiegelten Siegelfolie 12 bei axialer Verlagerung der mindestens einen Messerkante 11 durch die Siegelfolie 12 hindurch in Pfeilrichtung A.
Ferner ist ein ein Außengewinde 16 besitzender konzentrischer Stutzen 17 an einer oberen Querwand 18 der ersten Schraubkappe 2 und eine auf dasselbe mittels eines Innengewindes 33 auf- und zurückschraubbare zweite Schraubkappe 19 mit mindestens einem an deren Deckelinnenseite 20 angeordneten Betätigungselement 21 vorhanden, mittels dessen beim Aufschrauben der zweiten Schraubkappe 19 auf den Stutzen 17 die mindestens eine Messerkante 11 in Richtung auf die Siegelfolie 12 verlagerbar ist, wobei diese zweite Schraubkappe 19 eine Anfangsschraubstellung gemäß Fig.l, in welcher die Siegelfolie 12 noch unverletzt ist, und nach weiterem Aufschrauben in Pfeilrichtung A eine Anschlagschraubstellung gemäß Fig. 3 besitzt, in welcher die Siegelfolie 12 von der mindestens einen Messerkante 11 durchstoßen ist.
Erfindungsgemäß verbleibt nun die erste Schraubkappe 2 nach dem Draufschrauben dauernd auf dem Hals 7 der Flasche 9; die zweite Schraubkappe 19 weist nach Art einer Sportscap eine Ausgieß- und/oder Trinköffnung 22 auf; zentrisch relativ zu der ersten Schraubkappe 2 und der zweiten Schraubkappe 19 ist ein an der axialen Innenfläche 24 der ersten Schraubkappe 2 anliegender axialer Kolben 25 angeordnet und in einer koaxialen Führung 26 der Querwand 18 der ersten Schraubkappe 2 verschiebbar geführt, welcher Kolben 25 die mindestens eine Messerkante 11 besitzt. Dieser Kolben 25 ist geeignet, einerseits die zweite Schraubkappe 19 gegen die erste Schraubkappe 2 durch seine Anlage an dieser abzudichten
und andererseits bei seiner Verschiebung in Pfeilrichtung A die mindestens eine Messerkante 11 in eine Anschlagschraubstellung (Fig. 3) gegen die Siegelfolie 12 zwecks Durchstoßens derselben zu verlagern, wobei in dieser Anschlagschraubstellung die Siegelfolie 12 durchstoßen und zwischen dem Kolben 25 und der Schraubkappe 2 ein Durchlass 27 geöffnet worden ist; die zweite Schraubkappe 19 weist an ihrer Deckelinnenseite 20 und der Kolben 25 an seiner gegenüberliegenden Stirnfläche 28 als Betätigungselement 21 jeweils konzentrisch eine Verbindungspaarung aus einem Stößel 29 und einem diesen aufnehmenden Gegenstück 30 auf, die ineinander axial unverschieblich, hier aber auch drehbar, eingreift, wobei der Stößel 29 und sein Gegenstück 30 bezüglich ihrer Lage zueinander positioniert sind, derart, dass bei besagtem weiteren Aufschrauben der zweiten Schraubkappe 19 bis in ihre Anschlagschraubstellung gemäß Fig.3 der Flascheninhalt 8 für einen Durchfluss zur zweiten Schraubkappe 19 und deren Ausgieß- und/oder Trinköffnung 22 hin freigebbar ist, und zwar mittels des sich bei diesem weiteren Aufschrauben in Pfeilrichtung A auf die Siegelfolie 12 zu verschiebenden und dabei die Abdichtung einerseits zwischen ihm und der ersten Schraubkappe 2 und andererseits zwischen ihm und der zweiten Schraubkappe 19 lösenden Kolbens 25, wobei die am Kolben 25 angeordnete Messerkante 11 die Siegelfolie 12 durchstößt; bei Verschraubung der zweiten Schraubkappe 19 in entgegengesetzter Richtung (Pfeilrichtung B, Fig. 4) und damit zurück in ihre Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 ist der Kolben 25 wieder zur abdichtenden Anlage an der ersten Schraubkappe 2 bringbar, derart, dass der Zufluß zur zweiten Schraubkappe 19 und deren Ausgießöffnung 22 wieder unterbrochen ist.
Der Hals 7 des Behälters 9 ist zunächst mittels der Siegelfolie 12, die an eine kreisringförmige Siegelfläche 32 (Fig. 2) des Randes 6 des Halses 7 angesiegelt wurde,
hermetisch verschlossen. Es versteht sich, dass die Messerkante 11 die Siegelfolie 12, wie die Fig. 3 und 4 deutlich zeigen, durchstoßen haben muß, wenn der Behälterinhalt 8 freigegeben sein soll.
Die mindestens eine Messerkante 11 ist am Kolben 25 ausgebildet .
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier Messerkanten 11 jeweils um 90° gegeneinander versetzt am Umfang des Kolbens 25 angeordnet. Es versteht sich jedoch, dass auch anderweitige und auch ungerade Anzahlen von Messerkanten 11 vorgesehen werden können.
Dabei ist im hier vorliegenden Fall jede Messerkante 11 an jeweils einem im wesentlichen parallel zur Längsachse 50 des Verschlusse 1 am Umfang des Kolbens 25 angeordneten, beiderseits offenen und sich mit seiner Messerkante 11 in Richtung auf die Siegelfolie 12 über die Unterseite 52 des Kolben 25 hinaus erstreckenden Rohrstück 51 vorgesehen.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist jede Messerkante 11 durch einen zur Längsachse 50 schrägen Verlauf einer der Siegelfolie 12 zugewandten Endfläche 53 jedes Rohrstücks 51 gebildet.
Dabei verläuft vorteilhaft die Endfläche 53 eines Rohrstücks 51 im Bereich ihres sich am weitesten auf die Siegelfolie 12 zu erstreckenden Teils am steilsten gegenüber der Längsachse 50, wobei an diesem steilsten Teil die Messerkante 11 ausgebildet ist, während die Endfläche 53 in ihrem gegenüberliegenden Teil flacher ausgebildet ist, derart, dass beim Hindurchtreten der Endfläche 53 durch die Siegelfolie 12 diese nur teilweise durchtrennt wird und sich jeweils ein nur
teilweise abgetrennter Lappen 56 gebildet hat, der in Pfeilrichtung A weggeklappt ist (Fig. 3) .
Dadurch, dass die Endfläche 53 und damit auch der an sie angrenzende Bereich des Rohrstücks 51 durch die Siegelfolie 12 hindurchtritt, ist gewährleistet, dass der jeweils gebildete Lappen 56 der Siegelfolie 12 sich nicht zurückklappen und die gebildete Öffnung für den Durchlass des Behälterinhalts womöglich wieder verschließen kann.
Bei der gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist der gegenüberliegende Teil der Endfläche 53 jeweils der radial innere, der Längsachse 50 zugewandte, Teil derselben, der keine Trennfunktion hat. Ferner ist die gesamte Endfläche 53 hier konkav gewölbt ausgebildet.
Zwecks besonders sicheren Abklappens des teilweise abgetrennten Lappens 56 ist am gegenüberliegenden, keine Trennfunktion aufweisenden Teil der Endfläche 53 jeweils ein Druckwulst 55 vorgesehen, siehe die Fig. 3 und 6. Dieser Druckwulst 55 sorgt auch dafür, dass der jeweiligen Lappen 56 besonders schonend abgeklappt wird.
Vorzugsweise bildet das Außengewinde 16 des mittigen Stutzens 17 mit dem Innengewinde 33 der zweiten Schraubkappe 19 ein Steilgewinde, derart, dass jeweils weniger als eine vollständige Umdrehung erforderlich ist, um in der einen Drehrichtung ein Öffnen des Behälters 9 und in der anderen Drehrichtung ein Schließen desselben herbeizuführen.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind der Stößel 29 mittig an der Innenseite der zweiten Schraubkappe 19 und als sein Gegenstück die Muffe 30 mittig an der gegenüberliegenden Seite des Kolbens 25 angeordnet.
Dabei ist der Stößel 29 drehbar, aber axial unverschieblich, in die Muffe 30 einrastbar, siehe Rast 54.
Alternativ dazu könnten der Stößel 29 und die Muffe 30 aber auch einen Presssitz aneinander aufweisen, derart, dass der Stößel 29 die Muffe 30 und damit den Kolben 25 zur Rotation mitnimmt und jede Messerkante 11 auf einer Kreisbahn in die Siegelfolie 12 schneidet.
Es wäre auch möglich, den Stößel 29 und die Muffe 30 eine Gewindepaarung aufweisen zu lassen.
Zweckmäßig ist der Kolben 25 eine flache Scheibe mit einem die Muffe 30 bildenden koaxialen Stangenansatz, dessen äußerer Umfang mit einer im Durchmesser entsprechenden koaxialen Durchtrittsöffnung in der Querwand 18 der ersten Schraubkappe 2 die koaxiale Führung 26 darstellt, die in der Anfangsschraubstellung der zweiten Schraubkappe 19 eine Abdichtung (Schrägflächen 31) zwischen dem Kolben 25 und der ersten Schraubkappe 2 bildet.
An der Oberseite bzw. der Stirnfläche 28 des Kolbens 25 ist im vorliegenden Fall nur eine weitere Dichtung vorgesehen, die jeweils in der Form einer Ringdichtung 36 in einer entsprechenden Ringnut der ersten Schraubkappe 2 anlegbar ist. Es können auch mehrere solcher Dichtungen vorhanden sein, je nach Bedarf und nach Behälterinhalt.
Der Durchlass 27 wird von am Umfang eines Ansatzes einer hier das Gegenstück 30 bildenden Hülse in Abstand voneinander vorgesehenen Einkerbungen 41 gebildet, die erst dann in den Bereich der koaxialen Führung 26 und damit zur Paarung mit der Wandung der koaxialen Durchtrittsöffnung der ersten Schraubkappe 2 gelangen, wenn die zweite Schraubkappe 19 sich ihrer Anschlagschraubstellung gemäß Fig. 3 nähert.
Die erste Schraubkappe 2 weist oberhalb ihres zum Aufschrauben auf das Außengewinde 5 des Halses 7 des Behälters 9 bestimmten Innengewindes 3 eine erste umlaufende flexible Dichtungslippe 42 zur Anlage am radialen Teil des Randes 6 des anfänglich noch durch die Siegelfolie 12 abgedichteten Halses 7 auf.
Vorteilhaft weist die erste Schraubkappe 2 oberhalb ihres zum Aufschrauben auf das Außengewinde 5 des Halses 7 des Behälters 9 bestimmten Innengewindes 5 zwischen der ersten flexiblen Dichtungslippe 42 und dem Hülsenabschnitt 4 auch noch eine zweite Dichtungslippe 43 auf. Diese zweite Dichtungslippe 43 ist nun beim Aufschrauben der ersten Schraubkappe 2 auf den Behälter 9 zwecks Verbleibs an diesem vom Rand 6 aufweitbar und dann zwischen dem Rand 6 und der Wandung der ersten Schraubkappe 2 einklemmbar.
Die zweite Schraubkappe 19 weist einen inneren Bund 44 auf, der nach dem Aufschrauben auf die erste Schraubkappe 2 innerhalb deren Stutzens 17 verbleibt und an seiner Außenseite mindestens eine umlaufende Dichtlippe 45 zur Abdichtung gegenüber der Innenwand 46 des Stutzens 17 besitzt.
Die zweite Schraubkappe 19 und der Stutzen 17 weisen zweckmäßig eine Linksgewindepaarung 16, 33 auf, da man es gewöhnt ist, eine Schraubkappe z. B. einer Trinkflasche durch Linksdrehung zu öffnen.
Die Funktion ist wie folgt:
Zunächst wird eine gemäß Fig. 1 hier vorhandene transparente Sicherungskappe 48 aus vorzugsweise Kunststoff abgerissen. Zur Öffnung des Behälters 9 bzw. der Flasche wird die zweite Schraubkappe 19 links herum bis zum Anschlag 49 gemäß Fig. 3 geschraubt. Dabei wird mittels Stößel 29 und Hülse 30 der Kolben 25 in die Öffnungsstellung nach Fig. 3 verschoben. Die
Messerkanten 11 haben die Siegelfolie 12 durchstoßen, eine radial innere Kante 55 (hier in Form eines Druckwulstes vorhanden) des jeweiligen Rohrstücks 51 hat dabei einen entstehenden Ausrisslappen 56 derselben nach unten gedrückt (Fig. 3) und dabei entsprechende Löcher erzeugt, so dass Behälterinhalt 8 durch die Rohrstücke 51 und gegebenenfalls auch zwischen den Rohrstücken 51 und den erzeugten Löchern hindurchtreten kann. Dadurch erfolgt eine Druckentlastung in den Raum zwischen dem Kolben 25 und der ersten Schraubkappe 2 mit dortiger Verwirbelung von ausgetretenem Behälterinhalt, ohne dass derselbe durch die Öffnung 22 aus dem erfindungsgemäßen Verschluss 1 heraus in die Umgebung und womöglich in das Gesicht des Verbrauchers spritzen könnte. Dies ist beispielsweise bei kohlensäurehaltigen Getränken besonders vorteilhaft. Der Behälterinhalt 8 kann sodann an den voneinander weg bewegten Schrägflächen 31, 31a (Fig. 3 und 4) vorbei durch den von den Einkerbungen 41 gebildeten Durchlass 27 und dann durch die Ausgieß- und/oder Trinköffnung 22 treten.
Beim erneuten Verschließen des Behälters 9 bzw. der Flasche wird die zweite Schraubkappe 19 rechts herum in ihre Ausgangsstellung zurückgeschraubt, siehe Fig. 4, wobei der Kolben 25 mitgenommen wird und sich wieder an der Innenfläche 24 der ersten Schraubkappe 2 dichtend anlegt. Auch die Einkerbungen 41 verschieben sich wieder nach oben und die Schrägflächen 31, 31a legen sich wieder aneinander an, derart, dass der vorher eröffnete Durchlass 27 (Fig. 3) in der Führung 26 wieder geschlossen wird.