Variable mechanische Ventilsteuerung einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft eine variable mechanische Ventilsteuerung einer Brennkraftmaschine zum Regulieren der Steuerzeit, Öffnungszeit und/oder des Hubes von Gaswechselventilen, Ein- und Auslassventilen sowie der Ansteuerung von Kraftstoffventilen einer Brennkraftmaschine, insbesondere von Motoren mit Stoßstangen- oder kipphebeltrieben.
Bekannt sind Brennkraftmaschinen mit untenliegender Nockenwelle, bei denen eine von der Nockenwelle angetriebene Stoßstange oder der Nocken direkt einen Kipphebel betätigt, der entweder direkt oder über weitere Übertragungsglieder das Ventil öffnet und schließt. Dabei wird üblicherweise jedoch weder die Steuerzeit noch der Ventilhub oder die Ventilöffhungsdauer stufenlos variiert. Haben derartige mechanisch variable Ventilhubsteuerungen nur eine Nockenwelle, auf der die Nocken für die Ein- und Auslasserhebungen der Ventile gleichzeitig vorgesehen sind, kann der Zeitpunkt des Öffhens bzw. Schließens des Einlassventils nicht unabhängig vom Zeitpunkt des Öffhens oder Schließens des Auslassventils gesteuert werden. In bekannter Weise wird für die Verschiebung der Öffnungszeitpunkte zwischen Ein- und Auslassventilen ein Phasenversteller verwendet, wobei die Nockengeometrien für den Ein- und Auslassventilhub auf verschiedenen Nockenwellen vorgesehen wird. Für die Phasenverstellung wird dann die Einlassnockenwelle relativ zur Auslassnockenwelle verschoben.
Bekannt sind auch Brennkraftmaschinen mit oben liegender Nockenwelle, bei denen ein von einer Steuerwelle angetriebener Nocken direkt einen Kipphebel betätigt, der entweder direkt oder über weitere Übertragungsglieder ein
Gaswechselventil öffnet und schließt. Dabei wird üblicherweise jedoch weder die Steuerzeit noch der Ventilhub oder die Ventilöffhungsdauer stufenlos variiert. Haben derartige mechanisch variable Ventilhubsteuerungen nur eine Steuerwelle, auf der die Nocken für die Ein- und Auslasserhebungen der Ventile gleichzeitig vorgesehen sind, kann der Zeitpunkt des Öffhens bzw. Schließens des Einlassventils nicht unabhängig vom Zeitpunkt des Öffhens oder Schließens des Auslassventils gesteuert werden. In bekannter Weise wird für die Verschiebung der Öffnungszeitpunkte zwischen Ein- und Auslassventilen ein Phasenversteller verwendet, wobei die Nockengeometrien für den Ein- und Auslassventilhub auf verschiedenen Nockenwellen vorgesehen wird. Für die Phasenverstellung wird dann die Einlassnockenwelle relativ zur Auslassnockenwelle verschoben.
Aus der DE 103 14 683 Al ist eine variable Ventilhubsteuerung für einen Verbrennungsmotor mit untenliegender Nockenwelle bekannt, bei der der Ventilhub eines oder mehrerer Einlass- und/oder Auslassventile last- und drehzahlabhängig eingeregelt werden kann, so dass gleichzeitig mit dem Ventilhub auch die Öffnungszeit der Ventile eingeregelt wird. Aus DE 100 41 466 Al und DE 43 30 913 Al sind weiterhin Ventiltriebe zum Steuern der Ein- und Auslasssteuerzeiten von Gaswechselventilen und der Kraftstoffansaugsteuerung einer Brennkraftmaschine bekannt. Jedoch muss bei beiden Systemen ein hoher Aufwand betrieben werden, um das Ventilspiel in einem gewissen Maß konstant zu halten. Des Weiteren sind zahlreiche variable Ventiltriebe bekannt, die sowohl den Ventilhub als auch die Öffnungszeit des Ventils annähernd stufenlos verstellen können. Alle aufgeführten variablen Ventiltriebe nutzen mindestens ein variabel verstellbares Übertragungsglied, um den Nockenhub über dieses Übertragungsglied auf ein Ventilbetätigungsglied, das den Ventilhub erzeugt, zu übertragen. Alle diese Systeme sind in der Lage eine hohe Variabilität des Ventilhubes zu erzeugen. Die meisten dieser Ventiltriebe sind jedoch für oben liegende Nockenwellen ausgeführt. In der DE 101 40 635 Al wird eine Ventilhubvorrichtung zur unabhängigen variablen Hubverstellung der Gaswechselventile einer Verbrennungskraftmaschine beschrieben, bei der die
Ventilhubcharakteristik durch die Geometrie der Kulissenbahn, durch die Kontur der Verstelleiste und durch eine Arbeitskurve des Kipphebels gebildet wird, so dass mit dieser Ventilhubvorrichtung die beiden Einlassventile eines 4- Ventilmotors mit unterschiedlichen Hubkurven betätigt werden. Aus DE 1 751 690 und der DE 2 256 091 sind Ventilsteuereinheiten bekannt, die den Ventilhub eines Ventils last- und drehzahlabhängig für Verbrennungsmotoren mit untenliegender Nockenwelle verändern können. Jedoch basieren beide auf Gleitkontakten und haben damit Probleme mit der Reibung und damit mit der Verlustleistung.
Nachteilig bei den bekannten mechanischen variablen Ventiltrieben mit untenliegender Nockenwelle oder Kipphebeln ist, dass diese Ventiltriebe einen zusätzlichen Hebel verwenden, der die Bewegung der Stoßstange auf das Zwischenglied überträgt, welches für die Variabilität der Ventilhubkurven verantwortlich ist. So ergeben sich für die gleiche Funktionalität mehr Bauteile und Gelenk- bzw. Kontaktstellen. Dadurch ergibt sich weiterhin eine größere Toleranz- sowie Steifigkeitsproblematik. Außerdem wirkt sich die Anzahl der Bauteile und Gelenk- bzw. Kontaktstellen negativ auf die Systemkosten aus. Eine Steuerzeitverschiebung bzw. Phasenverschiebung des maximalen Ventilhubes ist in diesen Systemen nicht vorgesehen. Bei den hier aufgeführten bekannten Systemen kann sowohl der Ventilhub, die Ventilöffhungszeit als auch die Steuerzeit bzw. die Phasenlage des Hubmaximums nicht verändert werden, obwohl die aufgeführten Systeme einzelne der an einen mechanisch variablen Ventiltrieb gestellten Anforderungen erfüllen können. Jedoch gibt es kein System, das sowohl die Öffnungszeit und den Hub, sowie die Spreizung der Ventile verstellen kann. Außerdem ist bei diesen Systemen nicht vorgesehen, dass man für einen Motor mit nur einer Nockenwelle die Ventilhubparameter für die Ein- und Auslassventile getrennt verstellen kann.
Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit untenliegender Nockenwelle oder Kipphebeln mit
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variablem Ventilhub und variabler Öffhungs- und Schließzeit zu schaffen, mit dem ein kompaktes Übertragungsgetriebe zwischen Stoßstangenantrieb oder Steuerwelle und Ein- und Auslassventilen erhalten wird, die Anzahl der benötigten Bauteile des Übertragungsgetriebes reduziert werden und zusätzlich ein mechanischer vollvariabler Ventiltrieb erhalten wird mit einer erweiterten Variabilität des Ventiltriebs, insbesondere für Motoren mit Stoßstangen- oder Kipphebeltrieben.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale im Kennzeichen der unabhängigen Patentansprüche.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Zwischenhebel über eine Achse mit einer Stößelstange so verbunden, dass eine auf der Achse drehbar gelagerte Kulissenrolle durch die Nockenwelle angetrieben in einer Kulisse bewegt wird, wobei eine erste Kontaktfläche am Zwischenhebel sich an einer Exzenterwelle oder an einer zweiten Kontaktfläche abstützt und über eine Arbeitskurve ein Hebel bewegbar ist, über den die Gaswechselventile geöffnet und/oder geschlossen werden. Die Abstützung der ersten Kontaktfläche kann über ein elastisches Element, z.B. eine Feder, unterstützt bzw. verstärkt werden.
An einem an der Stößelstange vorgesehenen Stößel können Mittel zur zusätzlichen Verstellung der Phasenlage der Ventilerhebungen der Gaswechselventile bei gleichzeitiger spielfreier Verstellung des Ventilhubs und/oder Mittel zur zusätzlichen unabhängig steuerbaren Ventilhuböffnung und - Schließung je Nockenwellenumdrehung vorgesehen sein.
Wesentliche Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen in der kompakten Gestalt des Übertragungsgetriebes, das zwischen Nockenantrieb und Ventilbetätigung, insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit untenliegender Nockenwelle, angeordnet ist. Weiterhin wird durch die Kopplung des Zwischenhebels mit der Stößelstange ein vollvariabler Ventiltrieb erzielt, bei dem
die Anzahl der Bauteile des Übertragungsgetriebes sehr gering ist. Die Systemtoleranzen des Übertragungsgetriebes können gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Ventiltrieben deutlich verbessert werden. Ein weiterer großer Vorteil der neuen variablen mechanischen Ventilsteuerung gemäß der Erfindung besteht darin, dass sowohl der Ventilhub, die Ventilöffhungszeit als auch die Phasenlage des Hubmaximums unabhängig voneinander verändert werden kann.
Vorteilhaft ist, dass die Hebel, die direkt über den Gaswechselventilen angebracht sind, als Kipp- oder Schwinghebel ausgebildet sein können und dass die Bahn der
Kulisse durch einen Kreisbogen um den Mittelpunkt einer Hebelrolle und ein erster Bereich der Arbeitskurve durch einen Kreisbogen um den Mittelpunkt der
Kulissenrolle gebildet werden können. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei einer
Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Einlass- und/oder Auslassventilen die entsprechenden Zwischenhebel und die Hebel, die direkt über den
Gaswechselventilen angeordnet sind, für die Ventilbetätigung unterschiedliche
Geometrien aufweisen und nicht auf einer gemeinsamen Achse vorgesehen sind.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der über den Gaswechselventilen vorgesehene Hebel direkt über eine Ventilbrücke gleichzeitig zwei Gaswechselventile betätigt. Eine vorteilhafte Ausfuhrungsform wird darin gesehen, dass die Kontaktfläche des Zwischenhebels zur Exzenterwelle Bestandteil einer drehbar gelagerten Rolle ist. Damit ist ein reibungsarmer Betrieb des Übertragungsgetriebes gegeben.
Dadurch, dass unter anderem mit der vorliegenden Erfindung die Variation des Ventilhubs von einem Maximalhub bis zu einem Nullhub ausfuhrbar ist, kann eine Ventilstillegung einzelner Ventile bis zur Stillegung aller Ventile eines Zylinders erfolgen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der variablen mechanischen Ventilsteuerung bei einer Brennkraftmaschine mit untenliegender Nockenwelle
wird darin gesehen, dass unabhängig von der Ventilhubvariation die Phasenlage der Ventilhubmaxima durch ein weiteres Verstellelement, das eine Exzenterwelle mit einem Anlenkpunkt umfasst und mit dem Stößel oder Schwinghebel gekoppelt ist, durch eine Verdrehung der Exzenterwelle eine vorgegebene Veränderung der Phasenlage und Ventilerhebungen der Gaswechselventile erfolgen kann. Des Weiteren ist es möglich, dass, je nach Verschiebung der axialen Lage der Stößelstange mit dem Stößel in entgegengesetzte Richtungen bezogen auf die Mittelachse der Nockenwelle die Ventilöffnungszeitpunkte bzw. die Ventilschließzeitpunkte unterschiedlich einstellbar sind, so dass beispielsweise die Ventilöffhungszeitpunkte bei unterschiedlichen Ventilhub scharen gleich sind und die Schließzeitpunkte sich über dem Nockenwinkel verändern. Für andere Auslegungen der Brennkraftmaschinen kann es vorteilhaft sein, die Schließzeitpunkte der Ventilhubscharen konstant zu halten und die Öffnungsbeginne der Ventilerhebungskurven zu verändern. Hierzu ist durch das Verstellelement entsprechend die axiale Lage der Stößelstange zu verändern.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen bestehen darin, dass die Verstellung von Ein- und Auslassventilerhebungen zueinander getrennt und unterschiedlich erfolgt und dass die Nockenwelle mindestens einen Sekundarnocken aufweist, über den je Nockenwellendrehung ein zweites Öffnen und Schließen der Ein- und/oder Auslassventile erfolgt. Hiermit lässt sich insbesondere die Restgassteuerung von Motoren vorteilhaft über die Variation des Sekundarhubes steuern. Dieser Vorteil wirkt sich besonders bei Brennkraftmaschinen vorteilhaft aus, an denen als Mittel zur zusätzlichen unabhängigen Ventilhuböffhung und Schließung je Nockenwellendrehung ein zweites Betätigungssystem für einen Sekundarhub vorgesehen ist. Durch das zweite Betätigungssystem kann die Ventilöffnung der Gaswechselventile veränderlich und unabhängig von der Öffnung von einem Primarhub erfolgen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung wird darin gesehen, dass eine feststehende Achse für den Zwischenhebel vorgesehen ist, wodurch der
Zwischenhebel nicht durch mehrere Kontakte gefuhrt ist, was Vorteile für die Ventiltriebsdynamik bringt. Außerdem reduziert sich durch diese Führung auf einer Achse die Zahl der Bauteile und damit die bewegte und nicht bewegte Masse im Ventiltrieb sowie die Bauhöhe des Ventiltriebes.
Vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Zwischenhebel über die Arbeitskurve ein Zwischenglied bewegt, über das mindestens ein Gaswechselventil betätigt wird und/oder dass die Ventilhübe, die Ventilöffhungszeit und die Phasenlage des Hubmaximums in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis zueinander veränderbar sind.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass an einem an der Stößelstange angeordneten Schwinghebel Mittel zur Verstellung der Phasenlage, des Hubes und der Öffnungszeit der Ventilerhebungen der Gaswechselventile bei gleichzeitiger spielfreier Verstellung vorgesehen sind und/oder dass die feststehende Achse fluchtend zur Lage für mindestens einen Zwischenhebel im Zylinderkopf vorgesehen ist.
Für einige Ausführungsformen des mechanisch variablen Ventiltriebs ist es vorteilhaft, dass die feststehende Achse für benachbarte Zwischenhebel nicht fluchtende Positionslagen im Zylinderkopf aufweist.
Bei Zylinderköpfen insbesondere für Dieselmotoren kann es vorteilhaft sein, dass die Zwischenhebel und die Hebel von benachbarten Gaswechselventilen im Zylinderkopf unterschiedliche Geometrien bezüglich der feststehenden Achse im Zylinderkopf aufweisen. Damit können insbesondere bei Ventiltrieben mit Ein- und Auslasskanälen, die für Drallbewirkung relativ zur Längsachse des Zylinderkopfes nicht symmetrisch ausgeführt sind, die Antriebsmittel des variablen Ventiltriebs für die Gaswechselventile den Geometrieverhältnissen der Gaswechselkanäle angepasst werden, wobei unterschiedliche Hebelgeometrien vorteilhaft sind.
Ein weiterer Vorteil dieser Erfindung besteht darin, dass für den Kraftschluss des Übertragungsgetriebes an den Hebeln je nach Geometrie die Federn entfallen oder dass für den Kraftschluss des Übertragungsgetriebes an den Zwischenhebeln oder am Stößel je nach Geometrie Federn vorgesehen sind.
Ein weiterer großer Vorteil der variablen mechanischen Ventilsteuerung besteht darin, dass sowohl der Ventilhub, die Ventilöffhungszeit als auch die Phasenlage des Hubmaximums in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis zueinander spielfrei veränderbar sind. Je nach Lage der Längsachse der Stößelstange in Relation zur Mittelachse der Nockenwelle kann bei variabler Verstellung des Stößels oder eines entsprechend gestalteten vorgesehenen Schwinghebels das Maximum der variablen Ventilhubkurvenschar in der Phase verschoben werden.
Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Zwischenhebel über die Arbeitskurve ein Zwischenglied bewegt, über das mindestens ein Gaswechselventil betätigt wird.
Wesentliche Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen in der kompakten Gestalt des Übertragungsgetriebes, das zwischen Nockenantrieb und
Ventilbetätigung, insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit untenliegender
Nockenwelle, angeordnet sein kann. Weiterhin wird durch die Kopplung des
Gelenkes am Zwischenhebel mit der Stößelstange ein vollvariabler Ventiltrieb erzielt, bei dem die Anzahl der Bauteile des Übertragungsgetriebes sehr gering ist und durch die geringe Anzahl der Bauteile die Systemreibung des
Übertragungsgetriebes minimiert wird. Das dynamische Verhalten des
Ventiltriebs wird durch Wegfall von Kontaktstellen optimiert.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen bestehen darin, dass einfach die Option für einen sekundären Nocken gegeben ist.
Eine weitere reibungsminimierte Ausführungsform wird darin gesehen, dass die feststehende Achse des Zwischenhebels walzgelagert ist, um einen reibungsarmen Betrieb des Übertragungsgetriebes vorzusehen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass ein Zwischenhebel über eine Achse mit einer Steuerwellenrolle so verbunden ist, dass eine auf der Achse drehbar gelagerte Kulissenrolle über eine Nockenwellenrolle und über die Achse durch die Nockenwelle angetrieben in einer Kulisse bewegt wird, wobei eine Kontaktfläche am Zwischenhebel sich, vorzugsweise über eine Feder verstärkt, an einer Steuerwelle abstützt und eine Arbeitskurve einen Kipp- oder Schlepphebel bewegt, über den die Gaswechselventile geöffnet und/oder geschlossen werden. An mindestens einer der Nocken- oder Steuerwellen ist ein Phasenversteller angebracht, so dass eine Phasenverschiebung zwischen der mit gleicher Drehzahl drehenden Nockenwelle und der Steuerwelle so vorgesehen ist, dass bei der variablen Ventilsteuerung für unterschiedliche Ventilhübe entweder der Ventilöffnungszeitpunkt oder der Ventilschließzeitpunkt für die unterschiedlichen Ventilhübe gleich ist. Die Nockenwelle kann zur Steuerwelle den gleichen Drehsinn oder einen entgegen gesetzten Drehsinn aufweisen.
Wesentliche Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen in der kompakten Gestalt des Übertragungsgetriebes, das zwischen Steuerwellenantrieb und Ventilbetätigung, insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit Kipp- oder Schwinghebeln, angeordnet ist. Die Systemtoleranzen des Übertragungsgetriebes können gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Ventiltrieben deutlich verbessert werden. Ein weiterer großer Vorteil der variablen mechanischen Ventilsteuerung nach der Erfindung besteht darin, dass sowohl der Ventilhub, die Ventilöffnungszeit als auch die Phasenlage des Hubmaximums mit nur einer Verstellung verändert werden können.
Vorteilhaft ist auch, dass die Hebel, die direkt über den Gaswechselventilen angebracht sind, als Kipp- oder Schwinghebel ausgebildet sein können. Die Bahn
der Kulisse kann durch einen Kreisbogen um den Mittelpunkt einer Hebelrolle und/oder einen ersten Bereich der Arbeitskurve durch einen Kreisbogen um den Mittelpunkt der Kulissenrolle gebildet werden. Bei einer Brennkraftmaschine mit mindestens zwei Einlass- und/oder Auslassventilen können die entsprechenden Zwischenhebel und Hebel, die direkt über den Gaswechselventilen angeordnet sind, für die Ventilbetätigung unterschiedliche Geometrien aurweisen und entweder auf einer gemeinsamen Achse oder auf unterschiedlichen Achsen gelagert sein.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der über den Gaswechselventilen vorgesehene Hebel direkt über eine Ventilbrücke gleichzeitig zwei Gaswechselventile betätigt.
Eine vorteilhafte Ausführungsförm wird darin gesehen, dass die Kontaktfläche des Zwischenhebels für die Steuerwelle Bestandteil einer drehbar gelagerten Rolle ist. Damit ist ein reibungsarmer Betrieb des Übertragungsgetriebes gegeben .
Dadurch, dass unter anderem mit der vorliegenden Erfindung die Variation des Ventilhubs von einem Maximalhub bis zu einem Nullhub ausführbar ist, kann eine Ventilstillegung einzelner Ventile bis zur Stillegung aller Ventile eines Zylinders erfolgen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der variablen mechanischen Ventilsteuerung bei einer Brennkraftmaschine mit Kipphebeln wird darin gesehen, dass abhängig von der Ventilhubvariation die Phasenlage der Ventilhubmaxima durch nur ein Verstellelement und durch eine permanente Rotation der Steuerwelle eine vorgegebene Veränderung der Phasenlage und Ventilerhebungen der Gaswechselventile erfolgt. Des Weiteren ist es möglich, dass je nach Verschiebung der Phasenlage der zwei Steuerwellen zueinander, bezogen auf die maximale Auslenkung der zwei Steuerwellen, die Ventilöffnungszeitpunkte bzw. die Ventilschließzeitpunkte unterschiedlich einstellbar sind, so dass beispielsweise die Ventilöffnungszeitpunkte bei
unterschiedlichen Ventilhubscharen gleich sind und die Schließzeitpunkte sich über dem Steuerwellenwinkel verändern. Für andere Auslegungen der Brennkraftmaschinen kann es vorteilhaft sein, die Schließzeitpunkte der Ventilhubscharen konstant zu halten und die Öffhungsbeginne der Ventilerhebungskurven zu verändern. Hierzu ist durch das Verstellelement entsprechend die Phasenlage der zwei Steuerwellen zu verändern.
Weitere vorteilhafte Ausiuhrungsforrnen bestehen darin, dass die Verstellung von Ein- und Auslassventilerhebungen zueinander getrennt und unterschiedlich erfolgt. Die Nockenwelle kann mindestens einen Sekundärnocken aufweisen, über den je Steuerwellendrehung ein zweites Öffnen und Schließen der Ein- und/oder Auslassventile erfolgt. Hiermit lässt sich insbesondere die Restgassteuerung von Motoren vorteilhaft über die Variation des Sekundärhubes steuern. Dieser Vorteil wirkt sich besonders bei Brennkraftmaschinen vorteilhaft aus, an denen als Mittel zur zusätzlichen unabhängigen Ventilhuböffnung und Schließung je Steuerwellendrehung kein zweites Betätigungssystem für einen Sekundarhub vorgesehen ist, wobei durch das zweite Betätigungssystem die Ventilöffhung der Gaswechselventile veränderlich und abhängig von der Öffnung von einem Primärhub erfolgt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten, in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen: Fig.l ein erstes Ausführungsbeispiel eines variablen Ventiltriebs eines Gaswechselventils mit untenliegender Nockenwelle in Seitenansicht;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs für einen Motor mit Verstellung der Phasenlage und des Ventilhubs;
Fig. 3 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung bei maximalem Nockenhub;
Fig. 4 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung für eine Nockengrundkreisstellung;
Fig. 5 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Teilhubstellung bei maximalem Nockenhub; Fig. 6 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung mit Linearverschiebung A;
Fig. 7 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung mit Linearverschiebung AV;
Fig. 8 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung mit exzentrischer Verschiebung und Sekundarnocken;
Fig. 9 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Nullhubstellung mit maximaler exzentrischer Verschiebung und Sekundarnocken;
Fig. 10 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Sekundärhubstellung mit exzentrischer Verschiebung und
Sekundärnockenbetrieb;
Fig. 11 den variablen Ventiltrieb bei Stellung des Übertragungsgetriebes für eine Vollhubstellung mit exzentrischer Verschiebung und Sekundarnocken;
Fig. 12 ein drittes Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs für eine V- Motor-Anordnung;
Fig. 13 ein weiteres Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs mit seitlich versetzten Ventilen;
Fig. 14 ein Ausfuhrungsbeispiel einer Ventilhubschar des variablen Ventiltriebs;
Fig. 15 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ventilhubschar des variablen Ventiltriebs mit konstantem Ventilöffnungszeitpunkt;
Fig. 16 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ventilhubschar des variablen Ventiltriebs mit konstantem Ventilschließzeitpunkt;
Fig. 17 ein Ausfuhrungsbeispiel eines variablen Ventiltriebs eines Gaswechselventils mit untenliegender Nockenwelle in Seitenansicht;
Fig. 18 ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel eines variablen Ventiltriebs eines Gaswechselventils mit untenliegender Nockenwelle in Seitenansicht; Fig, 19 ein Ausfuhrungsbeispiel einer Ventilhubschar des variablen Ventiltriebes mit konstantem Ventilöffhungszeitpunkt;
Fig. 20 ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel einer Ventilhubschar des variablen Ventiltriebes mit konstantem Ventilschließzeitpunkt;
Fig. 21 ein Ausfuhrungsbeispiel eines variablen Ventiltriebs eines Gaswechselventils mit Kipphebeln in Seitenansicht;
Fig. 22 eine Ventilhubschar des Ausfuhrungsbeispiels des variablen Ventiltriebs mit konstantem Ventilöffhungszeitpunkt; und
Fig. 23 eine Ventilhubschar eines weiteren Ausfuhrungsbeispiels des variablen Ventiltriebs mit konstantem Ventilschließpunkt.
Fig. 1 zeigt in einem ersten Ausführungsbeispiel einen variablen Ventiltrieb, bestehend aus einer Nockenwelle 1, einem Nockenfolger 2, der an einer Nocke der Nockenwelle 1 abrollt und ausgelenkt wird. Der Nockenfolger 2 ist drehbar in einem Stößel 3 gelagert, der linear (senkrecht) geführt ist. An der Oberseite des Stößels 3 ist eine Stößelstange 4 drehbar gelagert. Die Stößelstange 4 ist drehbar in einer Achse 8 und mit einem Zwischenhebel 7 verbunden. Der Zwischenhebel 7 stutzt sich über eine Kulissenrolle 6, eine erste Kontaktfläche 10 und eine Hebelrolle 14 ab. Über eine Verstellung der Exzenterwelle 11 wird der Zwischenhebel 7 relativ zum Drehpunkt der Kulissenrolle 6 gekippt. Ein Hebel 16 ist in einem Hebeldrehpunkt 17 drehbar gelagert. Ein Gaswechselventil 19 wird über den Hebel 16 betätigt. Der Nockenhub wird gemäß Figur 1 über den Stößel 3 und die gelenkig mit dem Stößel 3 verbundene Stößelstange 4 auf den Zwischenhebel 7 übertragen, wobei der Stößel 3 auch als Schwinghebel vorgesehen ist. Sowohl der Stößel als auch der Schwinghebel 3 können entweder
über einen Gleit- oder einen Rollenkontakt mit einem Nocken der Nockenwelle 1 in Berührung stehen. Die Stößelstange 4 ist über ein Kugel-, Dreh- oder Drehschubgelenk mit dem Stößel 3 verbunden. Der Zwischenhebel 7 rollt mit der Kulissenrolle 6 in einer Kulisse 9 ab. Außerdem stützt sich der Zwischenhebel 7 mit der ersten Kontaktfläche 10 an der Exzenterwelle 11 ab. Die erste Kontaktfläche 10 kann auch Bestandteil einer drehbar gelagerten Rolle des Zwischenhebels 7 sein.
Ausgelenkt durch den Nockenhub kippt der Zwischenhebel 7, so dass die am Hebel 16 drehbar gelagerte Hebelrolle 14 auf einer Arbeitskurve 13 des Zwischenhebels 7 abläuft. Abhängig von der Positionierung durch die Exzenterwelle 11 oder einen Gleitstein kommen unterschiedliche Bereiche der Arbeitskurve 13 mit der Hebelrolle 14 in Kontakt. Befindet sich die Hebelrolle 14 in Kontakt mit dem Nullhubbereich der Arbeitskurve 13 wird, trotz Schwenken des Zwischenhebels 7, keine Bewegung des Hebels 16 erzeugt und somit das Gaswechselventil 19 nicht betätigt. Befindet sich die Hebelrolle 14 in Kontakt mit dem Hubbereich der Arbeitskurve 13, wird der Hebel 16 und mit ihm auch das Gaswechselventil 19 betätigt. Je länger die Hebelrolle 14 durch Verstellung des Zwischenhebels 7 auf dem Nullhubbereich abrollt, umso kürzer rollt sie im Hubbereich und umso kleiner wird der Ventilhub bis hin zum Nullhub, wenn nur der Nullhubbereich der Arbeitskurve 13 während des Nockenhubes abgefahren wird. Außerdem verschiebt sich symmetrisch zum maximalen Nockenhub der Öffnungszeitpunkt nach spät und der Schließzeitpunkt nach früh.
Um einen Kraftschluss zwischen allen Bauteilen gewährleisten zu können, können mehrere Federn 5, 15 in das System eingefügt werden. Die Art, Anzahl und Positionierung der Federn 5 und 15 hängt von der Konfiguration und Auslegung des Systems ab.
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausftihrungsbeispiel des variablen Ventiltriebs weist ein Verstellelement auf, das eine Exzenterwelle 22 mit einem Anlenkpunkt
21 umfasst und mit dem Stößel oder Schwinghebel 3 gekoppelt ist, wobei durch eine Verdrehung der Exzenterwelle 22 eine vorgegebenen Änderung der Phasenlage und der Ventilerhebungen der Gaswechselventile 19 vorgesehen ist. Anstelle der Verstellung durch die Exzenterwelle 11 ist bei diesem Ausfuhrungsbeispiel nur die zweite Kontaktfläche 12 als Anlage des Zwischenhebels 7 vorgesehen.
In Fig. 3 bis 5 werden unterschiedliche Ventilhubstellungen des variablen Ventiltriebs dargestellt. In Fig. 3 ist bei der maximalen Nockenhubstellung das Übertragungsgetriebe für eine Stellung dargestellt, bei der das Gaswechselventil 19 einen Nullhub macht. In Fig. 4 ist ebenfalls eine Nullhubstellung am Gaswechselventil 19 eingestellt, diesmal mit einer Nockenhubstellung für die Stellung der Nockenwelle 1 in einer Grundkreisposition. Ia Fig. 5 ist eine Teilhubstellung des Gaswechselventils 19 eingestellt.
In Fig. 6 ist eine verstellbare Linearführung 20 dargestellt, mit der die Phasenlage und der Ventilhub zusätzlich veränderlich gestaltet werden kann. Die Spreizung A kann je nach Stellung der Linearführung 20 verändert werden.
In Fig. 7 ist für diese Linearführung 20 eine Position mit einer Spreizung verschoben AV dargestellt, bei der die Achse der Stößelstange 4 außermittig einer Mittelachse 24 der Nockenwelle 1 verläuft. Der Betrag der Linearführung 20 ist mit AV gekennzeichnet. Durch die veränderliche Linearführung 20 kann die Phasenlage und der Ventilhub der Ventilsteuerung variabel eingestellt werden.
In Fig. 8 ist für ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel des variablen Ventiltriebs an der Nockenwelle 1 ein Sekundärnocke 23 dargestellt. Je Nockenwellenumdrehung wird mit dem Sekundarnocken 23 das Gaswechselventil 19 zusätzlich geöffnet und geschlossen. Diese zusätzliche Öffnung des Gaswechselventils 19 kann als Restgassteuerung an Motoren genutzt werden. Ein Teil des Abgases von dem
letzten Verbrennungstakt verbleibt im Zylinder. Damit lassen sich die Schadstoffemissionen der Brennkraftmaschine senken.
Vorteilhaft für die Brennkraftmaschine ist, wenn der Sekundarnocken 23 mit einer unabhängig von der Steuerung des Gaswechselventils 19 vorhandenen variablen Ventilsteuerung zusätzlich auch variabel betätigt werden kann. Bei einer nicht näher dargestellten Ausführungsform der variablen Ventilsteuerung ist als Mittel zur zusätzlichen unabhängigen Ventilhuböffnung und -Schließung je Nockenwellendrehung ein zweites Betätigungssystem für einen Sekundarhub vorgesehen, durch das das zweite Betätigungssystem die Ventilöffnung der Gaswechselventile 19 veränderlich und unabhängig von der Öffnung von einem Primarhub vornimmt. Es besteht auch die Möglichkeit, den Haupt- und Sekundarhub auf zwei Nocken aufzuteilen. Durch Verwendung zweier Nockenfolger 2 auf einem gemeinsamen Stößel 3 lässt sich der Sekundarhub bei Bedarf über ein Lostmotionelement ganz wegschalten. Dabei ist der Nockenfolger 2 des Sekundarhubs mit dem Lostmotionelement am Stößel 3 angebracht und der Nockenfolger 2 des Primarhubs ständig fest mit dem Stößel 3 verbunden.
Bei der Aufteilung des Haupt- und Sekundarhubes auf zwei Nocken ist es auch möglich, zwei Betätigungssysteme, die aus zwei Nockenfolgern 2 bzw. zwei
Schwinghebel, zwei Stößelstangen 4 und zwei Zwischenhebel 7 bestehen, zu verwenden, die jedoch nur einen gemeinsamen Hebel 16 betätigen. Durch eine getrennte oder gekoppelte Ansteuerung der beiden Betätigungssysteme kann die
Phasenlage und die Hohe und Öffnungszeit des Ventilhubes zueinander frei eingestellt werden. Mit je einer Nocke für den Haupthub und den Sekundarhub können auch zwei getrennte Schwinghebel anstelle der Stößel 3 für die beiden
Nocken der Nockenwelle 1 verwendet werden, von denen nur einer mit der
Stößelstange 4 verbunden ist. Verbindet man die beiden Zwischenhebel 7 miteinander, so werden beide Nockenhübe benutzt. Durch Verstellen des Zwischenhebels 7 über die Exzenterwelle 11 so weit, dass die Hebelrolle 14 schon in der Grundkreisphase durch den Hubbereich der Arbeitskurve 13 betätigt wird,
ist ein ständiges geringes Öffnen des Gaswechselventils 19 erreichbar, wie es für eine Konstantdrosselmotorbremsfunktion notwendig ist.
Weiterhin ist in Fig. 8 ein weiteres Verstellmittel zur Veränderung der Phasenlage und des Ventilhubs der variablen Ventilsteuerung in Form einer Exzenterwellenverstellung mit einer Exzenterwelle 22 und einem Anlenkpunkt 21 dargestellt.
In Fig. 9 bis 11 sind verschiedene Ventilhubstellungen der variablen Ventilsteuerung für unterschiedliche Stellungen der Exzenterwelle 22 bzw. Anlenkpunkte 21 dargestellt.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 ist der variable Ventiltrieb für eine V-Motor-Anordnung gezeigt. Vorteilhaft ist hierbei eine kompakte Lösung, bei der die Stößel 3 auf eine gemeinsame untenliegende Nockenwelle 1 zum Antrieb der Gaswechselventile 19 zurückgreifen. In einem weiteren nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Stößel 3 von unterschiedlichen Nockenwellen 1 angetrieben werden.
In Fig. 13 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs aufgezeigt, bei dem der Zwischenhebel 7 und der Hebel 16 unterschiedliche Geometrien aufweisen und bei dem das Verstellgetriebe, das vorzugsweise im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeordnet ist, mindestens zwei Exzenterwellen 11 aufweist. Dadurch können die Gaswechselventile 19 unterschiedlich variabel betätigt werden. In einem weiteren nicht näher aufgeführten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Hebel 16 über eine Ventilbrücke gleichzeitig zwei Gaswechselventile 19 betätigt.
In Fig. 14 bis 16 sind Ventilhubscharen des variablen Ventiltriebs über dem Nockenwinkel für verschiedene Ausführungsbeispiele der variablen
Ventilsteuerung und Stellungen des Verstellelementes am Stößel 3 dargestellt. Je
nach Lage der Achse des Stößels 3 bezogen auf die Mittelachse der Nockenwelle 24 stellt sich die Lage der Hubmaxima bzw. die Öffhungs- oder Schließzeitpunkte der Ventilerhebungen über dem Nockenwinkel dar. In Fig. 14 ist eine symmetrische Ventilhubschar dargestellt, die vorzugsweise erhalten wird, wenn die Achse der Stößelstange 4 durch die Mittelachse der Nockenwelle 24 verläuft. Fig. 17 zeigt in einem Ausführungsbeispiel einen variablen Ventiltrieb, bestehend aus einer Nockenwelle 101, einem Stößel 106 einer Stößelstange 109, einem Übertragungsgetriebe mit einem Gelenk 110, über den ein Zwischenhebel 111 mit der Stößelstange 109 so verbunden ist, dass der auf einer fest stehenden Achse 112 drehbar gelagerte Zwischenhebel 111 durch die Nockenwelle 101 angetrieben bewegbar ist. Über eine Arbeitskurve 113 ist ein Hebel 116 bewegbar, über den die Gaswechselventile 119 geöffnet und/oder geschlossen werden.
Der Nockenhub wird gemäß Figur 17 über den Stößel oder Schwinghebel 106 und eine gelenkig mit dem Stößel oder Schwinghebel 106 verbundene Stößelstange
109 über das Gelenk 110 auf den Zwischenhebel 111 übertragen, wobei der
Stößel oder Schwinghebel 106 auch als reiner Schwinghebel vorgesehen sein kann. Sowohl der Stößel als auch der Schwinghebel 106 können entweder über einen Gleit- oder einen Rollenkontakt mit einem Nocken der Nockenwelle 101 in Berührung stehen. Die Stößelstange 109 ist über ein Kugel-, Dreh-,
Drehschub gelenk als Gelenk oder Kontakt 108 mit dem Stößel 106 verbunden.
Ausgelenkt durch den Nockenhub der Nockenwelle 101 oder eines
Sekundärnockens 102 schwenkt der Zwischenhebel 111 um die feststehende
Achse 112, so dass eine an einem Hebel 116 drehbar gelagerte Hebelrolle 114 auf einer Arbeitskurve 113 des Zwischenhebels 111 abläuft.
Über die Verstellung einer Exzenterwelle 105 mit ihrem Anlenkpunkt 107 wird die Stößelstange 109 bewegt und mit dieser der Zwischenhebel 111 relativ um die feststehende Achse 112 geschwenkt und somit die Relativposition des Zwischenhebels 111 und dessen Arbeitskurve 113 zur Hebelrolle 114 geändert. Abhängig von dieser Positionierung kommen unterschiedliche Bereiche der
Arbeitskurve 113 mit der Hebelrolle 114 in Kontakt. Befindet sich die Hebelrolle 114 in Kontakt mit dem Nullhubbereich der Arbeitskurve 113 wird, trotz Schwenken des Zwischenhebels 111, keine Bewegung des Hebels 116 erzeugt und somit auch nicht das Gaswechselventil 119 betätigt. Befindet sich die Hebelrolle 114 in Kontakt mit dem Hubbereich der Arbeitskurve 113, wird der Hebel 116 und mit ihm auch das Gaswechselventil 119 betätigt. Je länger die Hebelrolle 114 durch Verstellung des Zwischenhebels 111 auf dem Nullhubbereich abrollt, desto kürzer rollt sie im Hubbereich und desto kleiner wird der Ventilhub bis hin zum Nullhub, wenn nur der Nullhubbereich der Arbeitskurve 113 während des Nockenhubes abgefahren wird. Außerdem verkürzt sich symmetrisch zum maximalen Nockenhub die Öffnungszeit des Ventils. Durch die Verschiebung der Position des Stößels oder Schwinghebels 106 zur der Mittelachse der Nockenwelle 103 verschiebt sich das Hubmaximum der Ventilhubkurvenschar je nach Verschiebungsrichtung zu einem früheren oder späteren Steuerzeitenzeitpunkt. Um einen Kraftschluss zwischen allen Bauteilen gewährleisten zu können, kann es notwendig sein, Federn, wie z.B. Federn 115, einzufügen. Die Art, Anzahl und Positionierung der Federn 115 hängt von der Konfiguration und Auslegung des Übertragungsgetriebes ab, wobei für den Kraftschluss des Übertragungsgetriebes entweder an den Zwischenhebeln 111 oder am Stößel oder Schwinghebel 106 je nach Geometrie Federn 115 vorgesehen sind.
Je nach Lage und Anzahl der feststehenden Achsen 112 fluchtend bzw. nicht fluchtend zueinander kommen unterschiedliche Geometrien der Zwischenhebel 111 und/oder Hebel 116 zum Einsatz. Insbesondere für Dieselmotoren sind damit die Freiheitsgrade zur Gestaltung der Gaswechselkanäle groß.
Das in Fig. 18 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs betätigt statt des Kipphebels 116 über die Hebelrolle 113 ein Zwischenglied 120, das mindestens zwei Gaswechselventile 119 betätigt. Das Zwischenglied kann als Ventilbrücke ausgebildet sein.
In Fig. 19 und 20 sind Ventilhubscharen für die Gaswechselventile 119 des variablen Ventiltriebs mit dem Ventilbub über dem Nockenwinkel für verschiedene Ausführungsbeispiele der variablen Ventilsteuerung und Stellungen des Verstellelementes, das von dem Stößel oder Schwinghebel 106, der Exzenterwelle 105 und dem Anlenkpunkt 107 gebildet wird, dargestellt. Je nach Lage der Achse des Stößels 106 bezogen auf die Mittelachse der Nockenwelle 103 stellt sich die Lage der Hubmaxima bzw. die Öffhungs- oder Schließzeitpunkte der Gaswechselventilerhebungen über dem Nockenwinkel dar. Die in Fig. 19 dargestellte Hubkurvenschar zeigt einen Gaswechselventilhubverlauf mit konstantem Ventilöffhungszeitpunkt und die in Fig. 20 dargestellte Hubkurvenschar stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel des variablen Ventiltriebs mit konstantem Ventilschließzeitpunkt dar, wobei diese beiden Auslegungsergebnisse als Ausführungsbeispiele für die jeweilige erreichbare Variation der Ventilhubkurvenschar als Extrem- Auslegungen anzusehen sind, und Auslegungen zwischen diesen
Gaswechselventilhubkurvenscharen sind ebenfalls möglich.
Fig. 21 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines variablen Ventiltriebs, bestehend aus einer Nockenwelle 202, einer Nockenwellenrolle 207, die an einer Kontur der
Nockenwelle 202 abrollt und ausgelenkt wird. Die Nockenwellenrolle 207 ist drehbar in einem Zwischenhebel 210 gelagert. Der Zwischenhebel 10 stützt sich über eine Kulissenrolle 204, eine Kontaktfläche 209 und eine Hebelrolle 213 ab.
Eine Steuerwelle 208 rotiert mit einer Drehzahl der Nockenwelle 202 und der Zwischenhebel 210 wird relativ zum Drehpunkt der Kulissenrolle 204 gekippt.
Ein Kipp- oder Schwinghebel 215 ist in einem Hebeldrehpunkt 214 drehbar gelagert. Ein Gaswechselventil 201 wird über den Hebel 215 betätigt. Der
Zwischenhebel 210 rollt mit der Kulissenrolle 204 in einer Kulisse 206 ab.
Außerdem stützt sich der Zwischenhebel 210 mit der Kontaktfläche 209 an der Steuerwelle 208 ab. Die Kontaktfläche 209 kann auch Bestandteil einer drehbar gelagerten Rolle des Zwischenhebels 110 sein.
Ausgelenkt durch die Kontur der Nockenwelle 202 kippt der Zwischenhebel 210, so dass die am Kipp- oder Schwinghebel 215 drehbar gelagerte Hebelrolle 213 auf einer Arbeitskurve 211 des Zwischenhebels 210 abläuft. Abhängig von der Positionierung durch die rotierende Steuerwelle 208 kommen unterschiedliche Bereiche der Arbeitskurve 211 mit der Hebelrolle 213 in Kontakt. Befindet sich die Hebelrolle 213 in Kontakt mit dem Nullhubbereich der Arbeitskurve 211, wird trotz Schwenken des Zwischenhebels 210 keine Bewegung des Kipp- oder Schwinghebels 215 erzeugt und somit auch nicht das Gaswechselventil 201 betätigt. Befindet sich die Hebelrolle 213 in Kontakt mit dem Hubbereich der Arbeitskurve 211, wird der Hebel 215 und mit ihm auch das Gaswechselventil 201 betätigt. Je länger die Hebelrolle 213 durch Verstellung des Zwischenhebels 210 auf dem Nullhubbereich abrollt, desto kürzer rollt sie im Hubbereich und desto kleiner wird der Ventilhub bis hin zum Nullhub, wenn nur der Nullhubbereich der Arbeitskurve 211 während des Nockenhubes abgefahren wird. Außerdem verschiebt sich je nach Ausrichtung der Nockenwelle 202 und der Steuerwelle 208 zueinander entweder der Öffhungszeitpunkt nach spät und der Schließzeitpunkt bleibt gleich oder umgekehrt. Diese Verstellung kann vorzugsweise durch einen Phasenversteller erfolgen.
Um einen Kraftschluss zwischen allen Bauteilen gewährleisten zu können, können mehrere Federn in das System eingefügt werden. Die Art, Anzahl und Positionierung der Federn hängt von der Konfiguration und Auslegung des Systems ab.
Zum Ausgleich des Ventilspiels zwischen Ventil und den Ventiltriebskomponenten kann ein mechanisches Ventilspielausgleichselement 216 oder ein hydraulischer Ventilspielausgleichsmechanismus vorgesehen sein.
Bei bestimmten geometrischen Stellungen der Bauteile des Übertragungsgetriebes ist ein Nullhub eines Gaswechselventils 201 einstellbar und damit kann
mindestens ein Gaswechselventil 201 je Zylinder stillgelegt werden. Die Nockenwelle 202 kann weiterhin mindestens eine Sekundarerhebung 217 am Grundkreisdurchmesser der Nockenkontur der Nockenwelle 202 aufweisen, über die je Nockenwellenumdrehung ein zweites Öffnen und Schließen der Ein- und/oder Auslassventile erfolgen kann.
Weiterhin kann als Mittel zur zusätzlichen unabhängigen Ventilhuböffnung und - Schließung je Nockenwellenumdrehung ein zweites Betätigungssystem für einen Sekundarhub vorgesehen sein, wobei durch das zweite Betätigungssystem die Ventilöffnung der Gaswechselventile 201 veränderlich und unabhängig von der Öffnung von einem Primarhub erfolgt. Zur Einstellung des Zwischenhebel 210 bzw. des Kipp- oder Schwinghebels 215 können Mittel zur Feineinstellung an dem Hebelrollenpunkt 212 und dem Hebeldrehpunkt 214 der Achse 205 sowie der Kulisse 206 vorgesehen sein. Die Geometrien der Ventiltriebsbetätigung der Zwischenhebel 210, der Kipp- oder Schwinghebel 215, die Nockenkonturen der Nockenwelle 202 oder die Exzenter an der Steuerwelle 208 können derart ausgebildet sein, dass unterschiedliche Ventilhübe benachbarter Ventile einstellbar sind.
In den Fig. 22 und 23 sind Ventilhubscharen des variablen Ventiltriebs über dem Drehwinkel der Steuerwellen für verschiedene Ausführungsbeispiele der variablen Ventilsteuerung und Stellungen der rotierenden Nockenwelle 202 und der Steuerwelle 208 zueinander dargestellt. Je nach Phasenverschiebung der Nockenwelle 202 und der Steuerwelle 208 stellt sich die Lage der Hubmaxima bzw. die Öffnungs- oder Schließzeitpunkte der Ventilerhebungen über dem Nockenwinkel dar.
Bezugszeichenhste
1 Nockenwelle
2 Nockenfolger
3 Stößel
4 Stößelstange
5 Feder
6 Kulissenrolle
7 Zwischenhebel
8 Achse
9 Kulisse
10 Erste Kontaktfläche
11 Exzenterwelle
12 Zweite Kontaktfläche
13 Arbeitskurve
14 Hebelrolle
15 Feder
16 Hebel
17 Hebeldrehpunkt
18 Hydraulisches Ventilspielausgleichselement
19 Gaswechselventil
20 Linearführung
21 Anlenkpunkt
22 Exzenterwelle
23 Sekundarnocke
24 Mittelachse der Nockenwelle
AV Spreizung verschoben
A Spreizung fest
101 Nocken
102 Sekundäπiocken
103 Mittelachse der Nockenwelle
104 Nockenfolger
105 Exzenterwelle
106 Stößel oder Schwinghebel
107 Anlenkpunkt
108 Gelenk oder Kontakt
109 Stößelstange
110 Gelenk
111 Zwischenhebel
112 feststehende Achse
113 Arbeitskurve
114 Hebelrolle
115 Feder
116 Hebel
117 Hebeldrehpunkt
118 Hydraulisches Ventilspielausgleichselement
119 Gaswechselventil
120 Zwischenglied
201 Gaswechselventil
202 Nockenwelle
203 Mittelachse der Nockenwelle
204 Kulissenrolle
205 Achse
206 Kulisse
207 Nockenwellenrolle
208 Steuerwelle
209 Kontaktfläche
210 Zwischenhebel
211 Arbeitskurve
212 Hebelrollendrehpunkt
213 Hebelrolle
214 Hebeldrehpunkt
215 Kipp- oder Schwinghebel
216 Ventilspielausgleichselement
217 Sekundärerhebung