Zigarettenpackung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Packung für Zigaretten oder dergleichen aus zwei schwenkbar miteinander verbundenen, als Hartpackung ausgebildeten Teilpackungen für je eine Zigarettengruppe, wobei Frontseiten der Teilpackungen in Schließstellung einander zugekehrt sind.
Derartige Doppelpackungen für Zigaretten werden auch als Etuipackungen bezeichnet. Die beiden Teilpackungen sind hinsichtlich der Entnahme von Zigaretten voneinander unabhängig, also insbesondere mit eigenen Verschlussorganen versehen (DE-U-7901 873).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zigarettenpackungen der eingangs genannten Art, also insbesondere Etuipackungen, so auszubilden, dass eine industrielle, leistungsfähige Fertigung möglich und andererseits die Handhabung für den Verbraucher verbessert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Packung durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
a) jede Teilpackung ist eine komplette, eigenständige Packung, b) die Teilpackungen sind im Bereich von zwei nebeneinander liegenden Seitenwän- den durch einen Gelenkstreifen miteinander verbunden, dessen einer Schenkel mit der einen und dessen anderer Schenkel mit der anderen Teilpackung verbunden ist, c) der Gelenkstreifen ist durch Klebung oder durch thermisches Siegeln mit den beiden Seitenflächen insbesondere vollflächig verbunden.
Die Teilpackungen sind demnach erfindungsgemäß vollständige, insbesondere je für sich hergestellte Zigarettenpackungen vorzugsweise bekannter Ausführung. Insbesondere sind die beiden Teilpackungen als Schieber-Hülse-Packung (Shell & Slide) oder als Klappschachtel (Hinge Lid Pack) ausgebildet. Bei dem erstgenannten Packungstyp sind ausschließlich die Hülsen der beiden Teilpackungen schwenkbar miteinander verbunden,
sodass die Schieber eigenständig und einzeln betätigt werden können für die Entnahme für Zigaretten.
Der Verbindungs- bzw. Gelenkstreifen erstreckt sich bei Teilpackungen in der Ausführung Schieber-Hülse vorzugsweise über die gesamte Höhe der Hülsen. Bei Teilpackungen in der Ausführung als Klappschachtel ist der Gelenkstreifen lediglich im Bereich eines (unteren) Schachtelteils angeordnet, sodass die bei diesem Packungstyp üblichen Klappdeckel fei betätigt werden können.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung ist das Verfahren zum Herstellen der Etuipackungen, nämlich das Zusammenführen der Teilpackungen und das Anbringen des Gelenkstreifens unter Eingliederung in einen fortlaufenden Fertigungsprozess.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Packungen sowie ein Schema des Herstel- lungsverfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine aus zwei Teilpackungen bestehende Zigarettenpackung in Spreizstellung der Teilpackungen, perspektivisch dargestellt,
Fig. 2 die Packung gemäß Fig. 1 bei geöffnetem Schieber der Teilpackungen, Fig. 3 eine Darstellung analog Fig. 1 eines anderen Ausführungsbeispiels der
Packung,
Fig. 4 die Entnahme der Packung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine geschlossene Packung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Packung gemäß Fig. 5 in der Schnittebene Vl- VI bei vergrößertem Maßstab,
Fig. 7 eine (größere) Hülse für die Packung gemäß Fig. 5 in perspektivischer Darstellung,
Fig. 8 eine zweite, kleinere Hülse für die Packung gemäß Fig. 5, ebenfalls in perspektivischer Darstellung, Fig. 9 einen ausgebreiteten Zuschnitt für einen Schieber der einen oder anderen
Teilpackung,
Fig. 10 eine Doppel- bzw. Etuipackung einer andern Ausführungsform in perspektivischer Darstellung,
Fig. 11 die Packung gemäß Fig. 10 in Öffnungsstellung,
Fig. 12 ein Bewegungsschema bei der Fertigung von Packungen mit zwei Teilpackungen, perspektivisch.
Die Zigarettenpackung besteht aus zwei Teilpackungen 10 ,11. Diese sind zu einer Packungseinheit miteinander verbunden, derart, dass die beiden Teilpackungen 10, 11 relativ zueinander schwenkbar sind, und zwar im Bereich eines aufrechten Liniengelenks 12, welches im Bereich von zwei einander zugekehrten Packungskanten 13, 14 der Teilpackungen 10, 11 gebildet ist. Die beiden Teilpackungen 10, 11 sind eigenständige, komplette (Zigaretten-)Packungen, die durch ein Verbindungselement zu einer Einheit zu- sammengefügt sind, und zwar durch einen Verbindungsstreifen bzw. Gelenkstreifen 15, der im Bereich einer Teilungsebene zwischen den beiden Teilpackungen 10, 11 das Liniengelenk 12 bildet. In Schließstellung (Fig. 5) liegen beide Teilpackungen 10, 11 mit ihren Frontseiten aneinander.
Die beiden Teilpackungen 10, 11 sind quaderförmige Hartpackungen für je eine Gruppe von Zigaretten 16, also eine Zigarettengruppe 17. Jede Zigarettengruppe 17 ist zweckmäßigerweise von einer Innenumhüllung 18 aus Papier oder Stanniol umgeben zur Bildung eines Zigarettenblocks. Die Innenumhüllung 18 bildet einen üblichen, oberen Flap 19, der zur erstmaligen Entnahme von Zigaretten über eine Perforationslinie abgetrennt werden kann.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis Fig. 9 sind die beiden Teilpackungen 10, 11 Schieber-Hülse-Packungen grundsätzlich bekannter Ausführung. Jede Teilpackung 10, 1 1 besteht aus einer äußeren Hülse 20, 21 und einem innerhalb der Hülse 20, 21 ver- fahrbaren Schieber 22, 23. Die Hülse 20, 21 besteht aus einem Zuschnitt, der quaderförmig gefaltet ist unter Bildung von vier im Querschnitt rechtwinkligen Packungskanten. Im Bereich einer Seitenwand 24, 25 befinden sich zwei einander überdeckende Randlappen bzw. Schlauchlappen 26, 27 bzw. 28, 29. Im Bereich dieser Schlauchlappen 26, 27 einerseits bzw. 28, 29 andererseits ist der Gelenkstreifen 15 vorzugsweise vollflächig und über die komplette Höhe der Hülse 20, 21 durch Klebung befestigt, nämlich mit den äußeren Schlauchlappen 26, 28 verbunden. Die Schlauchfaltung ist so ausgebildet, dass freie Ränder der äußeren Schlauchlappen 26, 28 einander zugekehrt sind, sodass eine hier entstehende Lücke durch den Gelenkstreifen 15 überdeckt ist. Die beiden Teilpackungen 10, 11 sind demnach in versetzten Relativstellungen zueinander angeordnet.
Benachbart zu den Rändern des Verbindungsstreifens 15 werden so stufenfreie Packungskanten -30, 31 gebildet.
Jeder Schieber 22, 23 besteht aus einer Schieberwand 32 mit an beiden Längsseiten an- gebrachten, in eine quergerichtete Stellung gefalteten Seitenlappen 33 und mit Verschlusszungen 34, 35 an gegenüberliegenden Seiten der Schieberwand 32. Die Verschlusszungen 34, 35 werden so gefaltet, dass sie eine (untere) Bodenwand 36 und eine obere Stirnwand 37 des Schiebers 22, 23 bilden. An Bodenwand 36 bzw. Stirnwand 37 schließt jeweils eine Stecklasche 38, 39 an. Diese liegt jeweils an der Frontseite des Schiebers 22, 23, nämlich an einer Vorderwand 40, 41 der Hülse 20, 21 an.
Der Packungsinhalt, nämlich Zigaretten 16, kann der einen oder anderen Teilpackung 10, 11 entnommen werden. Dabei wird der jeweilige Schieber 22, 23 in eine Entnahmestellung verschoben (Fig. 2). In Öffnungsstellung der Verschlusszunge 34 kann der Flap 19 entfernt und eine Zigarette 16 entnommen werden.
Das Betätigen, nämlich das Bewegen der Schieber 22, 23 innerhalb der Hülse 20, 21 , wird durch Ausnehmungen erleichtert, die im Bereich der Vorderwand 40, 41 der Hülse 20, 21 und/oder im Bereich einer Rückwand 42, 43 angebracht sind. Bei dem Ausfüh- rungsbeispiel gemäß Fig. 1 , Fig. 2 ist eine geschwungene Vertiefung 44, 45 im Bereich eines oberen Querrandes der Vorderwand 40, 41 angebracht. Diese wirkt zusammen mit einer (kleineren) Vertiefung 46, 47 gegenüberliegend im Bereich der Rückwand 42, 43. Zum teilweisen Herausziehen des Schiebers 22, 23 wird dieser im oberen Bereich, nämlich an gegenüberliegenden Seiten im Bereich der Vertiefungen 44, 46 oder 45, 47 er- fasst.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, Fig. 4 ist eine Ausnehmung 48, 49 nur an der Vorderwand 40, 41 im unteren Bereich der Hülse 20, 21 angebracht. Diese erleichtert das Herausschieben des Schiebers 22, 23 in eine Stellung gemäß Fig. 4. Die Ausnehmungen 48, 49 haben zweckmäßigerweise eine Tiefe, die der oberen Endstellung des Schiebers 22, 23 für die Entnahme des Packungsinhalts entspricht.
In der Schließstellung der Packung (Fig. 5, Fig. 6) liegen die Teilpackungen 10, 11 mit ihren Vorderwänden 40, 41 aneinander. Diese Stellung ist durch leicht lösbare Verbin-
dungsmittel gesichert, im vorliegenden Falle durch eine lösbare Leimverbindung. Diese besteht hier aus einem Leimfleck 50, der ursprünglich lediglich an einer der Teilpackungen 10, 11 angebracht wird. Es handelt sich dabei um einen Leim der Ausführung Stick- Stick, also um einen Dauerkleber. Bei erstmaliger Verbindung der Teilpackungen 10, 11 mit Hilfe der Leimflecks 50 wird auf der gegenüberliegenden Packungswand, also Vorderwand 41 , ein Gegenfleck 51 gebildet, der bei weiteren Schließvorgängen mit dem Leimfleck 50 zusammenwirkt.
Die beiden Teilpackungen 10, 1 1 können gleiche Größe aufweisen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Teilpackungen 10, 11 mit unterschiedlicher Tiefe ausgebildet, also mit Seitenwänden 24, 25 unterschiedlicher Breite. Die größere Teilpackung 11 ist für die Aufnahme von zwei Zigarettenreihen - in Sattellage - dimensioniert. Die Abmessungen der kleineren Teilpackung 10 sind für eine einzelne Zigarettenreihe bestimmt. Der Gesamtinhalt der Packung besteht bei dem Ausführungsbeispiel aus 20 Zigaretten.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 und Fig. 11 sind die Teilpackungen 10, 11 als Klappschachtel (Hinge Lid Pack) ausgebildet. Dieser Packungstyp besteht standardmäßig aus einem unteren Schachtelteil 52, 53 und einem Deckel 54, 55. Dieser ist mit dem Schachtelteil 52, 53 im Bereich einer Schachtel- Rückwand 56 bzw. Deckel-Rück- wand 57 mittels Liniengelenk verbunden. Die beiden Klappschachteln sind zur Bildung der Doppelpackung so angeordnet, dass Frontseiten einander zugekehrt sind, also Schachtel- Vorderwände 58, 59 sowie Deckel-Vorderwände 60, 61. Jede Klappschachtel ist weiterhin mit einem üblichen Kragen 62 versehen.
Eine Besonderheit ist die Anordnung des Gelenkstreifens 15. Dieser erstreckt sich nur über eine Teilhöhe der Packung, nämlich im Bereich der Schachtelteile 52, 53. Dadurch können die Deckel 54, 55 in Spreizstellung der Teilpackungen 10, 1 1 störungsfrei geöffnet und wieder geschlossen werden.
Eine Besonderheit ist das in Fig. 12 schematisch dargestellte Herstellungsverfahren. Die beiden Teilpackungen 10, 11 werden gesondert hergestellt, gegebenenfalls in separaten Packern (nicht gezeigt). Beide Teilpackungen 10, 11 werden auf gesonderten Packungsbahnen 63, 64 einer Gruppierstation 65 zugeführt. In dieser werden die beiden (unterschiedlichen) Teilpackungen 10, 1 1 aufeinander gelegt zur Bildung der Doppelpackung.
Wegen der beschriebenen Relativstellung wird eine der Teilpackungen 10, 11 während des Transports um 180° gewendet, sodass im Bereich der Gruppierstation 65 die Teilpackungen 10, 11 mit den Frontseiten aneinander, nämlich übereinander liegen. Die - bei dem vorliegendem Beispiel größere - Teilpackung 11 wird entlang einer Packungsbahn 64 mit aufwärts gerichtetem Förderabschnitt, einem oberen horizontalen Förderabschnitt und mit einem abwärts gerichteten Förderabschnitt der Gruppierstation 65 zugeführt. Der abwärts gerichtete Förderabschnitt bewirkt während des Transports eine Wendebewegung der Teilpackungen 11 , jeweils im Bereich einer Umlenkung um 90°. Die Packungen 11 werden im Bereich der Gruppierstation 65 auf den entlang der Packungsbahn 63 zuge- führten Teilpackungen 10 abgelegt.
Die (noch nicht miteinander verbundenen) Teilpackungen 10,11 werden als Einheit entlang einer horizontalen Förderbahn 66 zum Beispiel durch einen Stößel in den Bereich einer Verbindungsstation 67 gefördert. In diesem Bereich ist ein Organ zum Anbringen der Gelenkstreifen 15 an den übereinander liegenden Teilpackungen 10, 11 wirksam. Es handelt sich dabei um eine um eine vertikale Achse drehbare Übertragungswalze 68. An deren Außenumfang werden die Gelenkstreifen 15 transportiert und zum Beispiel durch Saugluft gehalten. Je ein Gelenkstreifen 15 wird auf die an der Übertragungswalze 68 vorbeibewegten Teilpackungen 10 ,11 im Bereich der Seitenwände übertragen.
Die so hergestellten Doppelpackungen werden sodann einer Verpackungsmaschine zum Anbringen einer Außenumhüllung aus Folie zugeführt.
24.02.2006/6112
Bezugszeichenliste
10 Teilpackung 48 Ausnehrnung
11 Teilpackung 49 Ausnehmung
12 Liniengelenk 50 Leimfleck
13 Packungskante 51 Gegenfleck
14 Packungskante 52 Schachtelteil
15 Gelenkstreifen 53 Schachtelteil
16 Zigarette 54 Deckel
17 Zigarettengruppe 55 Deckel
18 Innenumhüllung 56 Schachtel-Rückwand
19 Flap 57 Deckel- Rückwand
20 Hülse 58 Schachtel-Vorderwand
21 Hülse 59 Schachtel-Vorderwand
22 Schieber 60 Deckel-Vorderwand
23 Schieber 61 Deckel-Vorderwand
24 Seitenwand 62 Kragen
25 Seitenwand 63 Packungsbahn
26 Schlauchlappen 64 Packungsbahn
27 Schlauchlappen 65 Gruppierstation
28 Schlauchlappen 66 Förderbahn
29 Schlauchlappen 67 Verbindungsstation
30 Packungskante 68 Übertragungswalze
31 Packungskante
32 Schieberwand
33 Seitenlappen
34 Verschlusszunge
35 Verschlusszunge
36 Bodenwand
37 Stirnwand
38 Stecklasche
39 Stecklasche
40 Vorderwand
41 Vorderwand
42 Rückwand
43 Rückwand
44 Vertiefung
45 Vertiefung
46 Vertiefung
47 Vertiefung