Multifunktionales, tragbares Sicherheitssystem
Die Erfindung betrifft ein tragbares Sicherheitssystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es gibt verschiedenste Sicherheitskoffer zum Transport von schutzbedürftigen Gegenständen, zum Beispiel von Wertsachen wie von Münz- und Notengeld, Wertpapieren, anderen Wertgegenständen wie Edelmetallen und Edelsteinen, geheimzuhaltenden Dokumenten oder ggfs. auch Giftstoffen, seltenen Stoffe oder anderweitig abzuschirmendem, zum Beispiel strahlendem Material.
Die Sicherheitskoffer weisen einen Tresorbereich, ein Schutzsystem und eine Zugriffsöffnung auf, um den Sicherheitskoffer öffnen und den Tresorbereich zugänglich machen zu können.
Das Schutzsystem dient dazu, den Eigentümer oder Besitzer der Wertsachen vor einem Missbrauch der Wertsachen zu schützen, wenn diese bei einem Diebstahl abhanden kommen. Dies geschieht, indem die Wertsachen in einem
solchen Fall automatisch neutralisiert bzw. devaluiert werden. Die entspre¬ chenden Schutzsysteme sind teuer und aufwendig.
Es gibt, wie schon erwähnt, verschiedenartige Wertgegenstände zu transpor- tieren. Je nach Art der Wertgegenstände müssen die Koffer unterschiedliche Grossen haben. Ausserdem können unterschiedlichste Sicherheitsvorschriften gelten. In der Praxis sind daher eine grosse Zahl von verschiedensten Koffern im Einsatz.
Wichtig ist bei derartigen Koffern, dass sie den entsprechenden Sicherheitsvor¬ schriften entsprechen, tragbar und vor allem flexibel einsetzbar sind. Heutige Koffer erfüllen diese Kriterien nur teilweise. Ausserdem sind die Koffer heutzu¬ tage relativ teuer.
Es ist Aufgabe der Erfindung,
- ein Sicherheitssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine hohe Sicherheit gewährleistet und einfach zu handhaben ist,
- ein multifunktionales Sicherheitssystem der eingangs genannten Art vorzu¬ schlagen, das eine hohe Flexibilität in der Handhabbarkeit ermöglicht, und - ein Sicherheitssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das kosten¬ günstig ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
- für ein Sicherheitssystem durch die kennzeichnenden Merkmale des An- spruchs 1.
Bevorzugte Weiterbildungen des Sicherheitssystems sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.
Das Schutzsystem umfasst mindestens ein Schutzmodul, das entweder im
Tresorbereich des Behälters oder in einer zu transportierenden Kassetten, zum Beispiel einer Geldkassette, untergebracht ist. In einem Notfall, das heisst, wenn das Sicherheitssystem unrechtmässig behändigt oder betätigt wird, wer-
den die in ihm befindlichen Wertgegenstände neutralisiert (devaluiert), das heisst sie werden beschädigt oder zerstört.
Vorzugsweise werden die Wertgegenstände in Geldkassetten (ATM Kassetten) verpackt und diese Geldkassetten werden dann in den Tresorbereich gelegt oder eingeschoben. Diese Geldkassetten weisen eine Kommunikationsschnitt- stelle auf, um sie mit einer Schaltung eines separaten (Trag-)Moduls zu ver¬ binden. Im Notfall wird ein sich in der Geldkassette befindendes Schutzmodul ausgelöst, um die Wertgegenstände mit Tinte oder ähnlichem zu neutralisie- ren.
Am separaten (Trag-)Modul ist ein Handgriff oder eine Griffmulde angeordnet, an welcher sich das gesamte Sicherheitssystem manuell, eventuell mit Hilfe einer Zusatzvorrichtung, tragen lässt. Die Griffmulde kann so ausgebildet sein, dass sie eine Lichtschranke oder einen mechanischen Unterbrecher ausweist. Sobald ein Geldbote oder eine andere autorisierte Person das Sicherheitssys¬ tem los lässt, wird der Neutralisierungsvorgang ausgelöst. Dieser Vorgang kann mehrstufig ausgeführt sein und ist in einer bevorzugten Ausführungsform von aussen (durch einen Pocket-PC oder eine Computer über eine Schnittstel- Ie) einstellbar.
Im separaten (Trag-)Modul ist ein Teil des Schutzsystems, nämlich die Sicher¬ heitsschaltung, untergebracht. Dieser Teil ist der teuerste des ganzen Sicher¬ heitssystems. Daher ist das Modul gemäss Erfindung so ausgelegt, dass es auf verschiedene Behältnisse aufgesetzt werden kann. Ein solches Behältnis wird dann durch die Verbindung zum Modul Bestandteil des gesamten Sicherheits¬ systems.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Sicherheitsschaltung um eine elektri- sehe/elektronische Schaltung. Diese Sicherheitsschaltung ist ein Teil des
Schutzsystems. Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass sich dieser Teil des Schutzsystems in einem geschützten Bereich des (Trag-)Moduls befindet und daher von aussen nicht zugänglich oder beeinflussbar ist.
In einer besonders vorteilhaften Anordnung befindet sich eine Zugriffsöffnung der oberen Wand (Deckel) des Behälters. Durch das Andocken des (Trag-) Moduls wird der Deckel dann gesichert.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 ein erstes Sicherheitssystem nach der Erfindung, in einer schematischen Seitenansicht;
Fig. 2 eine schematischen Seitenansicht eines (Trag-)
Moduls nach Fig. 1;
Fig. 3 ein zweites Sicherheitssystem nach der Erfindung, in einer schematischen Schnittansicht;
Fig. 4 ein drittes Sicherheitssystem nach der Erfindung, in einer schematischen Schnittansicht;
Fig. 5 einen schematischen Ausschnitt der mechanischen
Verbindung zwischen einem (Trag-)Modul und einem Behältnis, nach der Erfindung;
Fig. 6 ein viertes Sicherheitssystem nach der Erfindung, in einer schematischen Draufsicht;
Fig. 7 einen schematischen Ausschnitt der mechanischen Verbindung zwischen einem weiteren (Trag-)Modul und einem Behältnis nach der Erfindung
Fig. 8 ein Behältnis nach der Erfindung, in einer schemati¬ schen Seitenansicht, und
Fig. 9 ein Sicherheitsbehältnis nach der Erfindung mit zu¬ sätzlichen Sicherheitsvorkehrungen, in einem hori¬ zontalen Schnitt.
Grundsätzliche gleiche bzw. gleich wirkende konstruktive Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, auch wenn sie sich teilweise voneinander unterscheiden.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfin¬ dung. Gezeigt ist ein Sicherheitssystem 100, das zur Aufnahme, insbesondere während Transporten, von Wertgegenständen dient. Um die Details der Erfin¬ dung besser erläutern zu können, sind in Fig. 1 Elemente, die im Inneren sit¬ zen, durch gestrichelte Linien angedeutet.
Das Sicherheitssystem 100 umfasst ein Behältnis 20, das einen Tresorbereich 22 zur Aufnahme von Wertgegenständen umschliesst. Es sind Mittel zum Tra¬ gen 10 des Behältnisses 20 vorgesehen. Weiterhin ist ein Schutzsystem 12 zum Schützen der im Tresorbereich 22 befindlichen Wertgegenstände vorhan¬ den. Das Behältnis 20 hat eine Zugangs- bzw- Zugriffsöffnung, um das Behält¬ nis 20 öffnen und den Tresorbereich 22 zugänglich machen zu können. Vor- zugsweise befindet sich diese Zugangsöffnung in einem Deckel des Behältnis¬ ses 20. Gemäss Erfindung ist mindestens ein Schutzmodul im Tresorbereich 22 vorhanden. Entweder sitzt dieses Schutzmodul im Tresorbereich 22 selbst (cf. Fig. 4), oder es wird eine (Geld-)Kassette 30 oder 40 (cf. Fig. 3) in den Tre¬ sorbereich 22 eingebracht oder eingeschoben.
Gemäss Erfindung ist das Schutzmodul dazu ausgelegt, die im Tresorbereich 22 befindlichen Wertgegenständen zu neutralisieren. Die Mittel zum Tragen 10 sind erfindungsgemäss als separates (Trag-)Modul ausgeführt, das einen Griff-
bereich 11.1 mit einem Griff 11.2 aufweist. Weiterhin ist eine mechanische Schnittstelle 13 zum mechanischen Verbinden mit dem Behältnis 20 vorhan¬ den. In Fig. 1 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der das (Trag-)Modul 10 auf der Unterseite zwei Winkel 13 oder Schienen aufweist. Am Behältnis 20 sind zwei Gegenstücke 21.1, zum Beispiel Winkel oder Schienen, vorgesehen. Im gezeigten Beispiel kann das (Trag-)Modul 10 von vorne auf das Behältnis 20 aufgeschoben und auf diese Weise angedockt werden. Zu diesem Zweck ist das Behältnis 20 vorzugsweise mit einem Andockbereich 21.2 ausgestattet.
Das (Trag-)Modul 10 umfasst, wie in Fig. 1 angedeutet, eine Sicherheitsschal¬ tung 12 zum Absichern des gesamten Sicherheitssystems 100. Es ist nach der Erfindung eine Sicherheitsschnittstelle 12.1 vorhanden, um eine Kommunikati¬ onsverbindung zwischen der Sicherheitsschaltung 12 und dem Schutzmodul im Tresorbereich 22 aufbauen zu können. In den Figuren ist diese Sicherheits- schnittsteile 12.1 durch einen Doppelpfeil angedeutet, da es sich um eine Si¬ cherheitsschnittstelle handelt, die eine Zweiweg-Kommunikation zulässt.
In dem in Fig. 1 gezeigten Sicherheitssystem 100 ist eine (Geld-)Kassette 30 im Tresorbereich 22 aufbewahrt und geschützt.
In Fig. 2 ist eine Seitenansicht des (Trag-)Moduls 10 ohne Behältnis 20 ge¬ zeigt. Vorzugsweise ist das (Trag-)Modul 10 aus kydex® gefertigt, um ein Ma¬ nipulieren oder Beschädigen zu verhindern. Das gezeigte (Trag-)Modul 10 kann mit den verschiedensten Behältnissen kombiniert werden. Man kann so- mit je nach Bedarf ein Behältnis wählen, das den momentanen Anforderungen entspricht. Je nach Zahl der abzuholenden Geldkassetten kann zum Beispiel ein kleines oder ein grosses Behältnis vom Geldboten mitgenommen werden. Durch einfaches Andocken kann der Geldbote das Behältnis ergreifen und tra¬ gen.
Vorzugsweise wird das Behältnis 20, nachdem das (Trag-)Modul 10 abgenom¬ men wurde, in einem speziellen Modus geschaltet, um einen zusätzlichen Schutz gegen Manipulation zu gewähren. Während dem Transport mittels des
(Trag-)Moduls 10 kann die Sicherheitsschaltung 12 die Kontrolle über gewisse Funktionen übernehmen.
In Fig. 3 ist ein schematischer Schnitt durch ein anderes Behältnis 20 gezeigt. Im oberen Bereich ist die Andockstelle 21.1 zu erkennen. An den seitlichen Wänden sind zwei Schienen 21.1 vorgesehen. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, um eine mechanisch lösbare Verbindung zwischen einem sol¬ chen (Trag-)Modul 10 und einem Behältnis 20 herzustellen. Im gezeigten Bei¬ spiel befinden sich zwei (Geld-)Kassetten 40 im Tresorbereich 22. Die Kasset- ten 40 stehen beide aufrecht und werden von oben her bei geöffnetem Deckel 23 eingeschoben. In jeder der Kassetten 40 befindet sich mindestens ein Schutzmodul 41. Neben den Schutzmodulen 41 ist Platz für Wertgegenstände 42, zum Beispiel Notengeldbündel. Mit jeder der beiden Kassetten 40 gibt es eine Sicherheitsschnittstelle 12.1.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Behältnis 20, das höher ist als das in Fig. 3 gezeigte. Dieses Behältnis 20 ist dazu ausgelegt, Wertgegenstände 42 direkt aufzuneh¬ men. Um diesen Schutz zu gewähren, sind an beiden Seiten Schutzmodule 23 angeordnet. Auch hier gibt es eine Sicherheitsschnittstelle 12.1, um ein ange- docktes (Trag-)Modul 10 mit den Schutzmodulen 23 zu verbinden, damit diese im Notfall ausgelöst werden können, um die Wertgegenstände zu neutralisie¬ ren.
Gemäss Erfindung ist es besonders wichtig, dass eine mechanisch stabile Ver- bindung zwischen dem (Trag-)Modul 10 und dem Behältnis 20 einfach her¬ stellbar ist. Andererseits muss diese mechanische Verbindung wieder einfach lösbar sein, um das (Trag-)Modul 10 abnehmen und anderweitig verwenden zu können. Eine stabile mechanische Verbindung ist insbesondere deswegen not¬ wendig, weil die Sicherheitsschnittstelle 12.1 zwischen dem (Trag-)Modul 10 und dem Behältnis 20 zuverlässig und störungsfrei funktionieren muss.
In Fig. 5 ist ein Ausschnitt eines Sicherheitssystems gezeigt, um eine mögliche Ausführungsform der mechanischen Verbindung erläutern zu können. Bei der
gezeigten Ausführungsform sitzt auf der Unterseite des (Trag-)ModuIs 10 eine Klinke 13.3, die über eine Achse 13.2 beweglich in einem Lager 13.1 gelagert ist. Diese Klinke 13.3 kann aus der Zeichenebene heraus oder in die Zeichen¬ ebene hinein geschwenkt werden. Auf der Gegenseite befindet sich am Deckel 23 des Behältnisses 20 ein Element 21.2, in das die Klinke 13.3 einklinken kann. Das Element 21.2 wird von einem Lager 21.3 getragen.
Anstatt einer Klinke 13.3 können auch zwei separate Klinken eingesetzt wer¬ den. Es ist aber gemäss Erfindung auch möglich, gänzlich ohne Klinken zu ar- beiten, wie in Fig. 1 angedeutet.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die beschriebenen Methoden und Vorrichtungen zum Andocken lediglich als Beispiele zu betrachten sind, und dass zum Andocken auch verschiedenste andere Methoden, insbesondere mechanische, pneumatischer und elektromechanischer Art, eingesetzt werden können.
Ein Beispiel für eine elektrische Verbindung ist in der Draufsicht in Fig. 6 ge¬ zeigt. In der gezeigten Darstellung sitzt ein (Trag-)Modul 10 in dem Andockbe- reich auf dem Behältnis 20. Man kann in Fig. 6 die Griffmulde 11.1 mit dem Griff 11.2 erkennen. Wie durch einen Pfeil A angedeutet, kann das (Trag- )Modul 10 aus dem Andockbereich 12.1 herausgezogen werden. Auf der Rück¬ seite des (Trag-)Moduls 10 befindet sich ein Steckelement 13.3, das in ange¬ docktem Zustand eine elektrische Verbindung zu einem Steckelement 21.4 herstellt, welches sich an einer Rückwand des Behältnisses 20 befindet.
Fig. 7 zeigt einen schematischen Schnitt durch einen Teil eines Sicherheitssys¬ tems. Anhand dieses Schnitts wird der Aufbau einer möglichen Ausführungs¬ form einer kontaktlosen Verbindung 12.1 erläutert. Innerhalb des (Trag-)Mo- duls 10 sitzt eine Sicherheitsschaltung 12. Vom (Trag-)Modul 10 ist in Fig. 7 nur eine untere Wandung gezeigt. Die Sicherheitsschaltung 12 umfasst einen Sender 12.2. Es kann sich zum Beispiel um einem Infrarot-Sender handeln. Es
können aber auch Sender eingesetzt werden, die in einem anderen Wellenlän¬ genbereich arbeitet. Es kann auch ein RF-Sender eingesetzt werden.
Innerhalb des Behältnisses 20 befindet sich im gezeigten Beispiel eine (Geld-) Kassette 40. Von dieser Kassette 40 ist nur ein Eck zu erkennen. Innerhalb der Kassette 40 sitzt ein Schutzmodul 41. Im oberen Bereich der Kassette 40 sitzt ein Empfänger (z.B. ein IR-Detektor), der zum Beispiel mit einer Schaltung oder mit dem Schutzmodul 41 verbunden ist, wie in Fig. 7 durch den Pfeil 41.2 angedeutet.
In der unteren Wand des (Trag-)Moduls 10, im Deckel 23 des Behältnisses 20 und in der Kassette 40 ist je eine Öffnung vorgesehen. Wenn das (Trag-)Modul 10 und das Behältnis 20 mechanisch miteinander verbunden sind (z.B. mittels Haken 13/Schienen 21.1 und/oder mittels einer Klinkenverbindung) und die Kassette 40 zum Beispiel durch eine Schiene 43 in einer fest vorgegebenen Position gehalten wird, so liegen alle drei Öffnungen übereinander. Es kann somit eine durchgehende optische Verbindung aufgebaut werden, wie durch den Doppelpfeil 12.3 angedeutet. In dem Deckel 23 des Behältnisses 20 kann ein transparentes Element oder eine Linse 21.5 vorgesehen sein.
Es ist auch denkbar, eine induktive oder kapazitive Kopplung als Verbindung zu verwenden.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Kommunikationsverbindung um eine Verbindung, die eine verschlüsselte Kommunikation ermöglicht.
In Fig. 8 ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Behältnisses 20 ge¬ zeigt. Der Deckel 23 des Behältnisses 20 ist offen und der Tresorbereich kann befüllt werden. In der gezeigten Ausführungsform trägt der Deckel 23 die bei- den Elemente 21.2 und 21.3, die in Fig. 5 näher gezeigt sind. Wichtig ist, dass der Deckel 23 nach dem Andocken des (Trag-)Moduls 10 gegen Öffnen ge¬ schützt ist.
Das (Trag-)Modul 10 dient im Allgemeinen dazu, das Sicherheitssystem 100 ohne weitere Hilfsmittel manuell zu transportieren. Es können auch Massnah- men getroffen werden, um das Sicherheitssystem 100 mit Hilfe eines zusätzli¬ chen Gerätes manuell anzuheben und zu verschieben, oder um das Sicher- heitssystem 100 in einer automatisierten Förderanlage zu transportieren.
Es ist auch möglich und kann zu vermehrter Sicherheit bzw. Stand-Alone- Sicherheit dienen, wenn das Behältnis und das Tragmodul so ausgebildet sind, dass nur ein Öffnen des mit dem Tragmodul gekoppelten Behältnisses möglich ist.
Die Griffmulde 11.1 oder ein anderer Bereich des Sicherheitssystems 100 kann so ausgebildet sein, dass dieses über eine Lichtschranke oder ein Kabel beim Entreissen oder Abstellen die Neutralisation auslöst. In Kombination mit der Griffmulde 11.1 oder anderweitig kann auch eine Schnittstelle vorgesehen sein, um das Sicherheitssystem 100 von aussen mittels eines PDAs oder eines Computers programmieren zu können.
Das Schutzsystem mit Sicherheitsschaltung und mindestens einem Schutzmo- dul dient dazu, die im Tresorbereich 22 befindlichen Wertgegenstände 42 in einem Notfall, das heisst zum Beispiel bei Behändigung oder Betätigung des Sicherheitssystems 100 durch eine dazu unbefugte Person, oder oberhalb ei¬ ner bestimmten Temperatur, zu schützen. Dieser Schutz besteht darin, einen Missbrauch der Wertgegenstände 42 zu verhindern, indem diese in irgend ei- ner geeigneten Weise neutralisiert (devaluiert) werden. Dieses Neutralisieren kann z.B. so erfolgen, dass die Wertgegenstände 42 ihren Wert für den recht- massigen Besitzer oder Eigentümer behalten oder wieder erlangen können.
Die Schutzmodule 23, 41 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel Module mit fliessfähigen Stoffen, die, vorzugsweise unter Druck, pulvrige, pastöse oder flüssige Stoffe, insbesondere Tinte, vorzugsweise von zwei Seiten auf die Wertgegenstände 42 abgeben, wodurch die letzteren devaluiert werden.
Gemäss Fig. 9 können zum Beispiel auch vier Schutzmodule 23 vorgesehen sein, die so angeordnet werden, dass die fliessfähigen Stoffe aus mehreren Richtungen auf die Wertgegenstände im Tresorbereich abgegeben werden, um zu gewährleisten, dass jeder der Wertgegenstände von fliessfähigem Stoff er- reicht wird. In jedem Falle ist es vorteilhaft, mehr als ein Schutzmodul 23 an¬ zuordnen.
Ebenfalls gemäss Fig. 9 kann für eine zusätzliche Sicherung der Wertgegens¬ tände eine Beheizung vorgesehen sein, mit welcher Gebinde, insbesondere Kunststoffgebinde, die die Wertsachen enthalten, geschmolzen werden kön¬ nen, damit die Wertsachen tatsächlich von den fliessfähigen Stoffen wie zum Beispiel Tinte erreicht werden, auch wenn sie in solchen Gebinden versorgt sind. Die Beheizung kann durch aktivierte Zündschnüre in Gang gebracht wer¬ den. Diese Zündschnüre können separat, wie schematisch durch 23.1 ange- deutet, angeordnet sein, oder in einem Gehäuse bzw. einer Gehäusewandung der den fliessfähigen Stoff enthaltenden Module 23 eingelegt sein.
Das Schutzsystem kann so ausgebildet sein, dass ein Zugriff zum Tresorbe¬ reich 22 mit oder ohne Betätigung eines zusätzlichen Hilfselementes wie zum Beispiel eines (berührungslosen) Schlüssels möglich ist.
Ein zusätzlicher Schutz der Wertgegenstände kann dadurch erreicht werden, dass für das Behältnis eine Versiegelung oder Plombierung mechanischer oder elektronischer Art vorgesehen ist. Mit einer solchen Versiegelung oder Plom- bierung wird nicht in erster Linie bezweckt, ein Öffnen des Behältnisses zu verhindern, sondern ein unbefugtes, aber gewaltfreies Öffnen, beispielswesie durch Geldboten selbst, feststellen zu können.
Schliesslich kann das Behältnis 20 auch so ausgebildet sein, dass es eine eige- ne Sicherheitselektronik aufweist, die ähnlich ausgeführt sein kann wie die Si¬ cherheitschaltung einer (Geld-)Kassette.
Als geeignetes Material für das Behältnis 20 und/oder das (Trag-)Modul 10 o- der für Teile derselben hat sich ein thermoplastisches Material, vorzugsweise ein kydex® Material erwiesen. Es eignen sich aber auch verschiedenste ande¬ re Materialien zur Herstellung des Sicherheitssystems 100.
Das Sicherheitssystem 100 weist vorzugsweise einen Oberflächenschutz auf. Zu diesem Zweck kann das Sicherheitssystem 100 mit einer Schutzfolie, einem Netz oder einem Gewebe versehen sein, um einen Schutz gegen Aufbrechen, Durchschneiden oder Durchbohren zu gewähren.
Das Sicherheitssystem 100 kann in einer anderen bevorzugten Ausführungs¬ form eine Schnittstelle aufweisen, um einen RF-ID Chip oder einen Barcode zu lesen, um erst dann eine Freigabe (das Öffnen) zu erlauben. Ein solcher RF-ID Chip oder Barcode kann am Zielort (zum Beispiel bei einer Bank) angeordnet sein. Erst nach den Erkennen des RF-ID Chips oder des Barcodes erfolgt dann eine Freigabe des Sicherheitssystems 100.
Vorzugsweise kann man der Schaltung des (Trag-)Moduls 10 ein sogenanntes Zeitfenster vorgeben, wobei das automatische Neutralisieren eingeleitet wird, nachdem das Zeitfenster überschritten wurde.
Vorzugsweise ist die Sicherheitsschaltung 12 so ausgelegt, dass im Notfall nach einer Prellzeit eine Leuchtdiode zu blinken beginnt. Dann erfolgt ein Vor¬ alarm, zum Beispiel akustisch, gefolgt von einem Hauptalarm. Erst nach dieser Alarmphase erfolgt das Neutralisieren. Vorzugsweise ist dieser Ablauf von aus¬ sen (mittels Pocket-PC oder Computer) programmierbar.
Vorzugsweise wird durch die Sicherheitsmodule im Sicherheitskoffer bei der Neutralisierung Rauch abgegeben. Das hat eine Signalwirkung und verhindert somit das ein Täter den Sicherheitskoffer mitnimmt.
Eine weitere Sicherheitsvorkehrung kann darin bestehen, dass das ein Airbag- System, beispielsweise am Behältnis, angeordnet ist. Ein solches Airbag-
System muss so konzipiert sein, dass es bei unbefugter Handhabung des Be¬ hältnisses aktiviert wird oder aktivierbar ist. Durch die bei der Betätigug des Airbag-Systems auftretende Volumenvergrösserung werden eine unbefugte Handhabung und ein Transport des Behältnisses erschwert.