Titel: Integrierte Halbleiter-Kaskodenschaltung für Hochfrequenzanwendungen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Integrierte Halbleiter-Kaskodenschaltung mit einer Emitterschicht, einem ersten Basisbereich, einem zweiten Basisbereich, einem Zwischenbereich und einem Kollektorbereich, wobei der erste Basisbereich zwischen der Emitterschicht und dem Zwischenbereich liegt, und der zweite Basisbereich zwischen dem Zwischenbereich und dem Kollektorbereich liegt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Integrierten Halbleiter-Kaskodenschaltung.
Aus der US 5 399 899 sind Halbleiter-Kaskodenschaltungen mit Mesa-Strukturen aus mehreren Schichten bekannt. Die Struktur jedes Schichtstapels der Mesa-Strukturen stellt
eine Kaskode aus zwei Transistoren dar. Basisanschlüsse des oberen Transistors liegen mit dem Emitteranschluss einer Mesa-Struktur in einer Ebene. Anwendungsbeispiele für solche Kaskoden werden in der US 5 399 899 nicht angegeben. Nach der Offenbarung der US 5 399 899 beträgt die Höhe der angegebenen Schichtstapel von der unteren Kollektorschicht bis zur oberen Schicht, die Basisanschlüsse des oberen Transistors und den Emitteranschluss enthält, 2800 nm.
Für Hochfrequenzanwendungen mit Frequenzen bis zu etwa 200 GHz erscheint eine Struktur mit solchen Abmessungen nicht geeignet zu sein, da die Grenzfrequenz von der Zeitdauer bestimmt wird, mit der Ladungsträger solche Schichtstapel zwischen Emitter und Kollektoranschluss passieren. Für die angegebenen Frequenzen erscheinen Dicken der Schichtstapel in der Größenordnung von zum Beispiel weniger als 100 nm wesentlich geeigneter zu sein. Bei einer Verringerung der Schichtdicke ergibt sich wegen der kürzeren Wege, die von den Ladungsträgern zurückgelegt werden müssen, prinzipiell eine höhere Grenzfrequenz. Nachteilig ist jedoch, dass mit abnehmender Schichtdicke auch die erwünscht hohe Durchbruchspannung absinkt.
Bei einer Verringerung der Schichtdicken einer Halbleiter-Kaskodenschaltung der eingangs genannten Art muss gewährleistet sein, dass insbesondere die Basisbereiche der Halbleiter- Kaskodenschaltung, deren Schichtdicke wenige nm betragen kann, niederohmig mit äußeren, meist metallischen Kontakten verbunden werden. Gedanklich lassen sich die Basisschichten in innere Bereiche und äußere Bereiche gliedern. Der innere Bereich wird durch die laterale Ausdehnung der pn-Übergänge zu den benachbarten Emitter- und Kollektorschichten definiert und der äußere Bereich dient der Verbindung mit den genannten metallischen Kontakten. Es sind die äußeren Bereiche der Basisschichten, die in der Regel den Anschlusswiderstand, also den Gesamtwiderstand zwischen Metall und innerer Basis, dominieren.
Um den Anschlusswiderstand zu minimieren sind sogenannte „link"-Implantationen von Dotierstoffen bekannt, die die Leitfähigkeit im Bereich der äußeren Basis und im
Halbleiterbereich zwischen äußerem Kontakt und Basisbereich erhöhen. Statt die Dotierstoffe
zu implantieren, können sie auch durch Diffusionsprozesse eingebracht werden.
Bei der Eindiffusion oder Implantation von Dotierstoffen ergeben sich in der Regel dotierte Bereiche, die im Gegensatz zu den eher flächigen Basisbereichen auch eine nicht vernachlässigbare Unscharfe ihrer vertikalen Ausdehnung aufweisen, wobei die dotierten Bereiche meist über die Basisschicht-Ebene hinausreichen. Solche Anschlussdotierungen beeinflussen die Kapazitäten und Durchbruchspannungen zwischen den Basisgebieten negativ. Gewünscht werden kleine Kapazitäten und hohe Durchbruchspannungen.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der Angabe einer Halbleiter- Kaskodenschaltung und eines Verfahrens zur Herstellung einer Halbleiter-Kaskodenschaltung mit Basisanschlussdotierungen, wobei jeweils die aus den Anschlussdotierungen resultierende Erhöhung der Kapazität und Verringerung der Durchbrachspannung minimiert ist.
Diese Aufgabe wird bei einer integrierten Halbleiter-Kaskodenschaltung dadurch gelöst, dass zwischen dem ersten Basisbereich und dem zweiten Basisbereich eine mit einer zentralen Öffnung versehene dielektrische Schicht angeordnet ist.
Ferner wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch folgende Schritte gelöst:
- Definieren wenigstens eines dielektrisch begrenzten aktiven Kollektorbereichs in einem Halbleiterkörper; - auf dem Kollektorbereich, Erzeugen einer Schichtfolge aus dem zweiten Basisbereich und einem zweitem Teilbereich des Zwischenbereichs;
- auf dem zweiten Teilbereich, Erzeugen einer dielektrischen Schicht mit einer zentralen Öffnung und einem äußeren Rand;
- auf der dielektrischen Schicht und auf einem innerhalb der zentralen Öffnung und außerhalb des äußeren Randes freiliegenden zweiten Teilbereich, Erzeugen einer
Schichtfolge aus einem ersten Teilbereich des Zwischenbereichs und dem ersten
Basisbereich;
- Erzeugen der Emitterschicht auf dem ersten Basisbereich;
- Ätzen einer Mesa-Struktur mit einem ersten Querschnitt mit Hilfe einer ersten Maske, einer versetzt auf der ersten Maske einseitig aufliegenden zweiten Maske und einer
5 durch den äußeren Rand der dielektrischen Schicht definierten dritten Maske, wobei das Ätzen.über dielektrischen Bereichen liegendes Material abträgt; und
- Erhöhen einer Dotierstoffkonzentration ' in einem ersten Anschlussbereich und in einem zweiten Anschlussbereich.
)10 Der Schritt der Erzeugung der Schichtfolge auf dem Kollektorbereich ist dabei nicht so zu verstehen, dass die Schichtfolge obligatorisch selektiv zu benachbarten Bereichen nur auf dem Kollektorbereich erzeugt wird. Die Schichtfolge wird vielmehr bevorzugt zunächst nichtselektiv auf dem Kollektorbereich und auf benachbarten Bereichen erzeugt .
15 Durch diese Merkmale wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst. Durch die mit einer zentralen Öffnung versehene dielektrische Schicht kann die Tiefe, mit der eine Anschlussimplantation für die erste Basisschicht erfolgt, auf eine genau bestimmbare Eindringtiefe begrenzt werden. Außerdem kann die .bis zu dieser Eindringtiefe erfolgende Anschlussimplantation mit einer erhöhten Dotierstoffkonzentration erfolgen, ohne dass damit
20 eine größere Eindringtiefe verbunden wäre. Durch die begrenzte Eindringtiefe werden unerwünschte Dotierungen des Zwischenbereichs vermieden, die sonst die Kapazität erhöhen und die Durchbruchspannung verringern würden. Durch die Erfindung lassen sich auch bei Stapelhöhen, die kleiner als beispielsweise für Hochfrequenzanwendungen geeignete 30 nm sind, Durchbruchspannungen in einer Größenordnung von 2 bis 5 Volt realisieren, so dass
25 auch bei hohen Frequenzen bis zu etwa 200 GHz ausreichende Signalamplituden möglich sind. Dieser Effekt ergibt sich gewissermaßen durch die Merkmalskombination von jedem einzelnen der unabhängigen Ansprüche, also insbesondere durch eine Halbleiter- Kaskodenschaltung mit einer dielektrischen Schicht zwischen beiden Basen der Kaskode. Bei per se bekannten Hochfrequenz-Kaskodenschaltungen mit Basisanschlussimplantationen
30 ohne eine solche dielektrische Schicht sinkt die Durchbruchspannung dagegen auf Werte unter 2 Volt ab.
Es ist bevorzugt, dass die Emitterschicht, der erste Basisbereich, ein erster Teilbereich des Zwischenbereichs, die dielektrische Schicht, ein zweiter Teil des Zwischenbereichs und der zweite Basisbereich vertikal übereinander als Schichtstapel mit einer Mesa-Struktur angeordnet sind.
Mesa-Strukturen lassen sich einfach durch nichtselektive Erzeugung von Schichtstapeln und anschließende strukturierende Lithografie- und Ätzschritte erzeugen.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die vertikale Ausdehnung eines Schichtstapels aus Emitterschicht, erstem Basisbereich, Zwischenbereich, dielektrischer Schicht und zweitem Basisbereich kleiner als 30 im ist.
Bei solchen Werten der vertikalen Ausdehnung wird die Zeit, die Ladungsträger zum Durchqueren des Kaskodenprofils benötigen, so klein, dass sich hohe Schaltgeschwindigkeiten bis zu etwa 200 GHz realisieren lassen.
Bevorzugt ist auch, dass ein Anschluss des ersten Basisbereichs auf einer ersten Seite des Schichtstapels und ein Anschluss des zweiten Basisbereichs auf einer zweiten Seite des Schichtstapels angeordnet ist.
Eine solche lateral versetzte Anordnung der Basisanschlüsse zeichnet sich durch eine erwünscht geringe Wechselwirkung zwischen den (äußeren) Basisanschlüssen und durch eine einfache Herstellbarkeit durch Lithografie-, Ätz- und Kontaktierungsschritte aus.
Eine weitere Ausgestaltung besitzt einen ersten Anschlussbereich zum elektrischen Anschluss des ersten Basisbereichs und einen zweiten Anschlussbereich zum elektrischen Anschluss des zweiten Basisbereichs, wobei sich der erste Anschlussbereich und der zweite Anschlussbereich durch eine gegenüber benachbartem Material der Emitterschicht erhöhte Dotierstoffkonzentration auszeichnen.
Als Folge der erhöhten Dotierstoffkonzentration in den genannten Anschlussbereichen ergibt sich ein erwünscht geringer Basisanschlusswiderstand mit Ohm' scher Charakteristik zwischen jeweils einer (inneren) Basisschicht und ihrem zugeordneten äußeren, meist metallischen Kontakt, über die sogenannte äußere Basis. Dabei wird die innere Basis durch 5 die Fläche des pn-Übergangs definiert und unter der äußeren Basis wird die leitfähige Verbindung zu den äußeren Kontakten verstanden.
Ferner ist bevorzugt, dass wenigstens einer der beiden Basisbereiche SiGe enthält.
) 10 SiGe besitzt eine andere Bandlücke als Si. Dadurch ist die Potentialbarriere für Löcher höher als für Elektronen. Als erwünschte Folge wird ein Thyristor-Effekt, also eine durchgehende Leitfähigkeit („Zünden") der Mesa- Struktur vermieden.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die dielektrische Schicht aus Oxid und/oder Nitrid 15 besteht.
Durch Oxide und/oder Nitride lassen sich aktive Bereiche dauerhaltbar gegeneinander isolieren. Außerdem lassen sich Oxide und Nitride selektiv gegeneinander und gegen aktive Halbleiterbereiche durch selektive Ätzschritte entfernen, was die Strukturierung durch 20 Lithografie-, Masken- und Ätzschritte vereinfacht.
Bevorzugt ist auch, dass der erste Basisbereich und/oder der zweite Basisbereich als SiGe- Schichten und die Emitterschicht, der Zwischenbereich und der Kollektorbereich als Si- Schichten erzeugt werden. 25
Bei dieser Ausgestaltung des Herstellungsverfahrens ergeben sich für das Endprodukt die gleichen Vorteile, wie sie weiter oben bereits in Verbindung mit einer Ausgestaltung einer Halbleiter-Kaskode geschildert wurden (z.B. Vermeidung eines Thyristoreffektes).
30 Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der zweite Basisbereich, der Zwischenbereich, der erste Basisbereich und die Emitterschicht durch epitaktisches Wachstum erzeugt werden.
Diese Art der Erzeugung der Bereiche hat einerseits den Vorteil, dass sich eine einkristalline Struktur einer Substratschicht durchgehend auf alle gewachsenen Bereiche fortsetzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das erwünschte vertikale Dotierstoffprofil während des Aufwachsens einstellen lässt, so dass sich aufeinander folgende Bereiche unterschiedlicher Dotierung jeweils in einem Epitaxieschritt zusammen erzeugen lassen.
Ferner ist bevorzugt, dass eine Definition dielektrisch begrenzter aktiver Kollektorbereiche in einem Halbleiterkörper durch flache, mit Oxid gefüllte Gräben erfolgt.
Die zur Erzeugung solcher Gräben übliche STI-Technik hat gegenüber anderen Techniken der Erzeugung von dielektrischen Strukturen, zum Beispiel gegenüber der LOCOS-Technik (LOGOS = local oxidation of Silicon) den Vorteil kleinerer Strukturbreiten und damit größerer Packungsdichten.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der dielektrische Bereich durch Bilden einer Oxidschicht erzeugt wird und das Ätzen der Mesa-Struktur durch einen selektiv zu Oxid erfolgenden Trockenätzschritt erfolgt.
Durch diese Ausgestaltung wird der dielektrische Bereich gewissermaßen mehrfach genutzt, da er einerseits im späteren Betrieb der Kaskode die erwünschten Eigenschaften (verringerte Kapazität, erhöhte Durchbruchspannung) liefert und andererseits bereits während der Herstellung als Ätzstop dient, was die Herstellung vereinfacht.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer Form:
Fig. 1 eine per se bekannte Halbleiter-Kaskode;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halbleiter-Kaskode;
Fig. 3 ein Zwischenprodukt einer Halbleiter-Kaskode nach ersten Schritten eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens nach dem Erzeugen von zwei Masken;
Fig. 4 das Zwischenprodukt aus der Fig. 3 nach einem ersten Ätzschritt; und
Fig. 5 das Zwischenprodukt aus der Fig. 4 nach einem Entfernen der ersten Maske, der zweiten Maske und einem Entfernen überflüssiger Oxidschichten.
In der folgenden Beschreibung der Figuren bezeichnen gleiche Ziffern jeweils gleiche Gegenstände. Fig. 1 zeigt eine per se bekannte vertikal Integrierte Halbleiter- Kaskodenschaltung 10 mit einer Emitterschicht 12, einem ersten Basisbereich 14, einem zweiten Basisbereich. .16, einem Zwischenbereich 18 und einem aktiven Kollektorbereich 26. Der erste Basisbereich 14 liegt zwischen der Emitterschicht 12 und dem Zwischenbereich 18 und der zweite Basisbereich 16 liegt zwischen dem Zwischenbereich 18 und dem Kollektorbereich 26. Eine dünne Schicht 20 besteht bevorzugt aus dem Halbleitermaterial des Kollektorbereichs 26. Sie kann zum Beispiel durch einen Epitaxieschritt erzeugt werden, bei dem sich die einkristalline Struktur des aktiven Kollektorbereichs 26 nach oben fortsetzt, so dass dieser Teil der Schicht 20 zum Kollektorbereich 26 zählt. Die Schicht 20 wird in erster Linie aus produktionstechnischen Gründen aufgebracht und bildet gewissermaßen eine Unterlage für ein Abscheiden des zweiten Basisbereichs 16. Für die Funktion der Kaskode ist sie nicht wesentlich und kann daher gegebenenfalls auch weggelassen werden. Die Bereiche 18, 16, 14 und die Emitterschicht 12 sind als Schichtstapel 22 in Form einer Mesa-Struktur auf einem Halbleiterkörper 24 angeordnet. Der Halbleiterkörper 24 weist den aktiven Kollektorbereich 26 auf, der seitlich jeweils durch einen Graben 28, 30 begrenzt wird, der mit Dielektrikum gefüllt ist. Oberhalb der Gräben 28, 30 wächst die Schicht 20 daher
polykristallin auf.
Über einen niederohmigen Kollektorkontakt 29 ergibt sich, ein elektrischer Anschluss des aktiven Kollektorbereichs 26. Der erste Basisbereich 14 wird von einer ersten Seite 31 des 5 Schichtstapels 22 angeschlossen. In der Fig. 1 ist die erste Seite 31 die linke Seite des Schichtstapels. Als elektrischer Anschluss dient ein erster niederohmiger Basiskontakt 32 an der Oberfläche der Emitterschicht 12. Ein erster Anschlussbereich 34 verbindet den ersten Basiskontakt 32 mit dem ersten Basisbereich 14. Der erste Anschlussbereich 34 wird durch einen Implantation oder Eindiffusion von Dotierstoffatomen erzeugt, die vom gleichen
)10 Leitfähigkeitstyp wie die erste Basisschicht sind. Ein Rest 36 der Emitterschicht 12 besitzt daher den entgegengesetzten Leitfähigkeitstyp, so dass sich zwischen dem Rest 36 der Emitterschicht 12 und dem ersten Anschlussbereich 34 ein isolierender pn-Übergang ausbildet. Der als Emitter dienende Rest 36 der Emitterschicht 12 wird durch einen niederohmigen Emitterkontakt 38 angeschlossen.
15
Der zweite Basisbereich 16 wird von einer zweiten Seite 40 des Schichtstapels 22 angeschlossen, die in der Fig. 1 die rechte Seite ist. Ein zweiter Anschlussbereich 42 verbindet einen zweiten hochleitfähigen Basiskontakt 44 mit dem zweiten Basisbereich 16. Analog zur Erzeugung des ersten Anschlussbereiches 34 wird der zweite Anschlussbereich 42
20 durch eine Implantation oder Eindiffusion von Dotierstoffatomen erzeugt, die vom gleichen Leitfähigkeitstyp wie die erste Basisschicht sind.
Die Anschlussbereiche 34, 42 gehören jeweils zu der äußeren Basis, während sich innere Bereiche der Basisbereiche 14 und 16 etwa in einer Breite ausbilden, die unterhalb des 5 zweiten Basisbereichs 16 durch den Abstand der dielektrisch gefüllten Gräben 28, 30 nach außen und oberhalb des ersten Basisbereichs 14 durch die Breite des Emitterkontakts 38 nach innen begrenzt wird.
Wie bereits eingangs beschrieben, besitzen die dotierten Anschlussbereiche 34 und 42 im 0 Gegensatz zu den eher flächigen Basisbereichen 14, 16 auch eine gewisse vertikale
Ausdehnung, die über die jeweilige Ebene der Basisbereiche 14, 16 hinausreicht. In der Fig. 1
ragt insbesondere der erste Anschlussbereich 34 weit in den Zwischenbereich 18 hinein, was die Kapazitäten und Durchbruchspannungen zwischen den Basisbereichen 14, 16 negativ beeinflusst.
Fig. 2 zeigt im Vergleich dazu ein Ausfuhrungsbeispiel einer erfindungsgemäßen vertikal Integrierten Halbleiter-Kaskodenschaltung 46, die diese Nachteile nicht aufweist. Im Unterschied zum bekannten Gegenstand der Fig. 1 weist die Halbleiter-Kaskodenschaltung 46 nach der Fig. 2 eine zusätzliche dielektrische Schicht 48 auf, die zwischen dem ersten Basisbereich 14 und dem zweiten Basisbereich 16 angeordnet ist und die eine zentrale Öffnung 50 aufweist. Die dielektrische Schicht 48, die zum Beispiel aus einem Oxid oder Nitrid des Halbleitermaterials des Zwischenbereichs 18 besteht, begrenzt die Eindringtiefe der Anschlussdotierung eines ersten Anschlussbereichs 51, der den ersten Basisbereich 14 mit dem ersten Basiskontakt 32 verbindet. Als Folge ergibt sich bei der Herstellung der Halbleiter-Kaskodenschaltung 46 eine sehr genau reproduzierbare Eindringtiefe der Dotierstoffatome, wobei die Eindringtiefe nicht von der Dotierstoffkonzentration abhängig ist.
Die Emitterschicht 12, der erste Basisbereich 14, ein erster Teilbereich 18a des Zwischenbereichs 18 aus Fig.l, die dielektrische Schicht 48, ein zweiter Teilbereich 18b des Zwischenbereichs 18 und der zweite Basisbereich 16 sind vertikal übereinander in einer Mesa-Struktur als Schichtstapel 22 angeordnet. Dabei ist die vertikale Ausdehnung des Schichtstapels 22 aus Emitterschicht 12, erstem Basisbereich 14, erstem Teilbereich 18a des Zwischenbereichs 18, dielektrischer Schicht 48, zweitem Teilbereich 18b des Zwischenbereichs 18 und zweitem Basisbereich 16, kleiner als 30 nm. Wie beim Gegenstand der Fig. 1 liegt auch bei der Halbleiter-Kaskodenschaltung 46 der Fig. 2 ein Anschluss des ersten Basisbereichs 14 auf einer ersten Seite 31 der Mesa-Struktur, und ein Anschluss des zweiten Basisbereichs 16 liegt auf einer zweiten Seite 40 der Mesa-Struktur, wobei der erste Anschlussbereich 51 den ersten Basisbereich 14 und der zweite Anschlussbereich 42 den zweiten Basisbereichs 16 elektrisch anschließt. Der erste Anschlussbereich 51 und der zweite Anschlussbereich 42 zeichnen sich durch eine gegenüber benachbartem Material des Restes 36 der Emitterschicht 12 erhöhte Dotierstoffkonzentration und einen entgegengesetzten
Leitfähigkeitstyp aus. Wie bereits weiter vorn erwähnt, weist wenigstens einer der beiden Basisbereiche 14, 16 SiGe auf.
Fig. 3 zeigt ein Zwischenprodukt 46. a einer Halbleiter-Kaskode 46 nach ersten Schritten eines Ausfuhrungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens. Das Verfahren geht von einem Halbleiterkörper 24 mit einem dielektrisch begrenzten aktiven Kollektorbereich 26 aus. Die dielektrischen Begrenzungen werden zum Beispiel mit der STI- Technik als mit Oxid gefüllte Gräben 28, 30 erzeugt. Nach einer chemisch-mechanischen Planarisierung wird auf dem Halbleiterkörper 24 und insbesondere auf dem aktiven Kollektorbereich 26 gegebenenfalls zunächst eine Schicht 20 aus dem Halbleitermaterial des Kollektors und anschließend darauf eine Schichtfolge aus dem zweiten Basisbereich 16 und dem zweitem Teilbereich 18b des Zwischenbereichs 18 durch einen ersten Epitaxieschritt erzeugt. Durch Veränderung einer Dotierstoffzugabe während des epitaktischen Schichtwachstums können entgegengesetzte Leitfähigkeitstypen in der Schicht 20 und Zwischenbereich 18 auf der einen Seite und dem zweiten Basisbereich 16 auf der anderen Seite in einem einzigen Epitaxieschritt erzeugt werden.
Anschließend wird auf der Oberfläche des zweiten Teilbereichs 18b des Zwischenbereichs 18 die dielektrische Schicht 48 mit der zentralen Öffnung 50 und äußeren Rändern 52 erzeugt. Die dielektrische Schicht besteht zum Beispiel aus einem Oxid oder einem Nitrid des Halbleitermaterials des Teilbereichs 18b des Zwischenbereichs 18. Die dielektrische Schicht 48 wird zum Beispiel zunächst nichtselektiv, also ohne Maske auf der ganzen Oberfläche des Teilbereichs 18b des Zwischenbereichs 18 erzeugt. Nach dem Erzeugen der dielektrischen Schicht 48 wird der zweite Teilbereich 18b des Zwischenbereichs 18 innerhalb der zentralen Öffnung 50 und außerhalb der äußeren Ränder 52 der dielektrischen Schicht 48 durch Masken- und Ätzschritte freigelegt. Alternativ dazu kann die dielektrische Schicht 48 auch durch einen Maskenschritt nur außerhalb der äußeren Ränder 52 und der zentralen Öffnung 50 selektiv erzeugt werden. Bei beiden Alternativen wird auf der dielektrischen Schicht 48 und dem freigelegten oder freiliegenden zweiten Teilbereich 18b durch einen zweiten Epitaxieschritt eine Schichtfolge aus einem ersten Teilbereich 18a des Zwischenbereichs 18 und dem ersten Basisbereich 14 sowie die Emitterschicht 12 auf dem ersten Basisbereich 14
erzeugt.
Bei den Epitaxieschritten wird der erste Basisbereich 14 und/oder der zweite Basisbereich 16 zum Beispiel als SiGe-Schicht und die Emitterschicht 12, der Zwischenbereich 18 und die Schicht 20 jeweils als Si-Schicht erzeugt.
Durch übliche Lithografie- und Ätzschritte erfolgt die Bildung einer ersten Maske 54 und einer versetzt auf der ersten Maske 54 aufliegenden zweiten Maske 56. Die erste Maske 54 kann zum Beispiel eine Hartmaske aus Nitrid 57 auf einer Oxidschicht 59 sein, während die zweite Maske 56 bevorzugt als Lackmaske realisiert wird. Im Anschluss an die Bildung der Masken 54, 56 erfolgt ein selektiv zu Oxid und Nitrid erfolgender Trocken-Ätzschritt, bei dem bevorzugt nicht oxidiertes Halbleitermaterial abgetragen wird. Durch den Trockenätzschritt erfolgt ein Ätzen einer Mesa-Struktur mit einem ersten Querschnitt mit Hilfe der ersten Maske 54, der versetzt auf der ersten Maske 54 einseitig aufliegenden zweiten Maske 56 und einer durch den äußeren Rand 52 der dielektrischen Schicht 48 definierten dritten Maske, wobei das Ätzen über dielektrischen Bereichen liegendes Material abträgt.
Das Ergebnis eines solchen Ätzschritts ist in der Fig. 4 dargestellt. Bei dem zu Oxid selektiven Trocken-Ätzschritt dient jeweils die beim Abtragen von Halbleitermaterial als erstes freigelegte Oxidschicht als Ätzstopschicht. Daher wird links von der zweiten Maske 56 ein Teil 58 und rechts von der ersten Maske 54 ein Teil 60 der dielektrischen Schicht 48 freigelegt und außerhalb der Ränder 52 der dielektrischen Schicht erfolgt der Materialabtrag bis hinunter zu Oberflächen 62, 64 der dielektrischen Füllungen der Gräben 28, 30. Die strukturierte dielektrische Schicht 48 dient damit nicht nur zur Festlegung der vertikalen
Ausdehnung von Anschlussbereichen 51, 42, sondern auch als Hartmaske bei einer Ätzung der Mesa-Struktur.
Fig. 5 zeigt ein auf dem Zwischenprodukt 46.b aus der Fig. 4 basierendes Zwischenprodukt 46. c nach einem Entfernen der ersten Maske 54, der zweiten Maske 56 und einem Entfernen der unterhalb des Nitrides 57 der ersten Maske 54 liegenden Oxidschicht 59 sowie der
freiliegenden Teile 58 und 60 der dielektrischen Schicht 48.
Durch eine Implantation oder Eindiffusion von Dotierstoffatomen wird, ausgehend vom Gegenstand der Fig. 5, zunächst der jeweils in der Fig. 1 dargestellte erste Anschlussbereich 51 und zweite Anschlussbereich 42 erzeugt. Im Anschluss daran erfolgt noch eine Erzeugung des jeweils niederohmigen Emitterkontaktes 29, des ersten Basiskontaktes 32, des Emitterkontaktes 38 und des zweiten Basiskontaktes 44, wie sie in der Fig. 1 dargestellt sind.