Beschreibung
Röntgenvorrichtung mit mitgeführtem Streustrahlenschutz
Die Erfindung bezieht sich auf eine insbesondere medizinische Röntgenvorrichtung mit einem Röntgenstrahler, mit einem zu diesen in einer Strahlungsrichtung beabstandet angeordneten Bildempfänger sowie mit einer zwischen dem Röntgenstrahler und dem Bildempfänger angeordneten Patientenlagerung, wobei die Relativstellung des Röntgenstrahlers und des Bildempfän¬ gers bezüglich der Patientenlagerung in mindestens einer, zur Strahlungsrichtung senkrechten oder schrägen, Raumrichtung verstellbar ist.
Eine derartige Röntgenvorrichtung ist beispielsweise aus der WO 02/00116 Al bekannt.
Bei bestimmten medizinischen Röntgenuntersuchungen, insbe¬ sondere bei Durchleuchtungsmethoden unter Anwendung von Kon- trastmitteln sowie bei röntgengestützten Eingriffen und In¬ terventionen, muss sich der behandelnde Arzt während der Be¬ strahlung in unmittelbarer Nähe zu dem bestrahlten Patienten aufhalten, und ist hierdurch einer vergleichsweise starken Streustrahlung aus dem Körper des Patienten ausgesetzt.
Um unter diesen Bedingungen die Strahlenbelastung für den be¬ handelnden Arzt zu minimieren, ist für eine solche Behandlung das Tragen von Strahlenschutzkleidung, insbesondere Bleischürze, Schilddrüsenschutz, etc. vorgeschrieben. Zusätz- lieh ist der Einsatz beweglicher Strahlenschutzschilde aus
Bleiacrylglas bekannt. Ein solches Schild ist zumeist an ei¬ nem ein- oder mehrgelenkigen Arm an der Decke oder einer Wand des Untersuchungsraumes befestigt und kann in begrenztem Um¬ fang frei im Raum platziert werden. Ein derartiger Strahlen- schütz ist hinsichtlich Größe und Gewicht in der Regel jedoch vergleichsweise sperrig und behindert hierdurch die Untersu¬ chungstätigkeit des behandelnden Arztes. Eine weitere Behin-
derung verursacht ein derartiges Strahlenschutzschild insbe¬ sondere dadurch, dass es bei einer Positionsveränderung des Röntgenstrahls, des Bildempfängers oder des Patienten bezüg¬ lich des behandelnden Arztes häufig manuell mitbewegt werden muss, um den Arzt gegen das veränderte Streustrahlenfeld wei¬ terhin zu schützen. Zudem steht ein herkömmliches Strahlen¬ schutzschild häufig einer Verstellung der Röntgenvorrichtung im Wege.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgenvor¬ richtung derart auszugestalten, dass ein effektiver Streu¬ strahlenschutz für den behandelnden Arzt in einer besonders einfach handzuhabenden Weise erzielt wird, wobei insbesondere eine Behinderung der Untersuchungstätigkeit des Arztes durch den Streustrahlenschutz weitestmöglich vermieden sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst die Röntgenvorrichtung einen Röntgenstrahler, einen zu diesem in einer Strahlungsrichtung mit Abstand angeordneten Bildempfänger sowie eine zwischen dem Röntgenstrahler und dem Bildempfänger angeordnete Patien¬ tenlagerung. Bei dem Bildempfänger handelt es sich insbeson¬ dere um eine Funktionseinheit zur Positionierung und Zentrie¬ rung einer Filmkassette. Alternativ kann als Bildempfänger auch eine Trägereinheit für einen Röntgenbildverstärker oder einen digitalen Röntgendetektor eingesetzt sein. Bei der Pa¬ tientenlagerung handelt es sich insbesondere um eine Patien¬ tenliege.
Der Röntgenstrahler und der Bildempfänger sind gemeinsam und/ oder einzeln gegenüber der Patientenlagerung in mindestens einer zur Strahlungsrichtung senkrechten oder schrägen Raum¬ richtung, bevorzugt sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung, bezogen auf die Patientenlagerung, verstellbar. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Patientenlagerung verstellbar angeordnet sein, so dass wiederum die jeweilige
Relativstellung des Röntgenstrahlers und des Bildempfängers gegenüber der Patientenlagerung veränderbar ist.
Erfindungsgemäß ist nun ein Streustrahlenschutz vorgesehen, der bezüglich des Bildempfängers und/oder des Röntgenstrah¬ lers als jeweiliges Referenzobjekt in einer zumindestens in einer Verstellrichtung des Referenzobjekts festen Relativpo¬ sition fixierbar ist. Die Fixierung ist derart ausgebildet, dass bei einer Verstellung des Referenzobjekts (d.h. je nach Ausführung also des Bildempfängers und/oder des Röntgenstrah¬ lers) bezüglich der Patientenlagerung auch der Streustrahlen¬ schutz entsprechend gegenüber der Patientenlagerung verstellt wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Stärke der Streustrahlung an einem Raumpunkt in der Nähe einer Röntgenvorrichtung im Wesentlichen von der Relativposition des betrachteten Raumpunktes zu dem Ort abhängt, an welchem der Zentralstrahl der Röntgenstrahlung einen behandelten Pa- tienten durchdringt, wobei dieser Ort wiederum von der örtli¬ chen Anordnung des Röntgenstrahlers und des Bildempfängers abhängt. Somit "wandert" erkanntermaßen das Streustrahlenfeld bei einer Verstellung des Bildempfängers und/oder Röntgen¬ strahlers gegenüber der Patientenlagerung in der Regel mit. Indem der Streustrahlenschutz erfindungsgemäß an den Bildem¬ pfänger und/oder den Röntgenstrahler als Referenzobjekt ge¬ koppelt ist, wird daher zu jedem Zeitpunkt einer Untersu¬ chung, insbesondere auch während der Verstellung des Refe¬ renzobjekts eine gleich bleibende Schutzwirkung für den be- handelnden Arzt erzielt.
Der Streustrahlenschutz ist hierbei insbesondere derart ge¬ genüber dem Referenzobjekt positioniert, dass er im Hauptfeld des zu erwartenden Streustrahlung angeordnet ist. Eine geeig- nete Relativposition des Streustrahlenschutzes ist durch
Bestimmung des Zentralstrahls des von dem Röntgenstrahlers in
Richtung des Bildempfängers emittierten Primärstrahlenfelds zu definierbar.
Durch die Mitführung des Streustrahlenschutzes mit dem Refe- renzobjekt wird gleichzeitig eine erhebliche Handhabungsver¬ einfachung für den behandelnden Arzt erzielt. Insbesondere entfällt das Erfordernis einer manuellen Anpassung des Streu¬ strahlenschutzes während der Untersuchung. Indem der Streu¬ strahlenschutz mit dem Referenzobjekt mitgeführt wird, wird zudem eine etwaige Kollision des Streustrahlenschutzes mit sonstigen Bestandteilen der Röntgenvorrichtung bei einer Ver¬ stellung der letzteren auf einfache Weise ausgeschlossen.
Bevorzugt ist der Streustrahlenschutz als selbsttragender, insbesondere im Wesentlichen starrer Schirm ausgebildet.
Hierdurch wird ermöglicht, denselben Streustrahlenschutz in verschiedenen Orientierungen der Röntgenvorrichtungen, ins¬ besondere mit horizontal und vertikal ausgerichteter Patien¬ tenlagerung zu verwenden. Im Gegensatz dazu würde z.B. ein aus Bleilamellen ausgebildeter Streustrahlenschutz, wie er herkömmlicherweise häufig verwendet wird, bei einer Umlage¬ rung der Tischposition in sich zusammenfallen.
In bevorzugter Ausführung der Erfindung weist der Streustrah- lenschutz ein im Wesentlichen flaches Körperfeld zum Schutz des Oberkörpers des behandelnden Arztes auf. Die Ebene dieses Körperfeldes ist hierbei etwa parallel zu einer Frontkante der Patientenlagerung ausgerichtet, so dass das Körperfeld etwa senkrecht zu einer Liegefläche der Patientenlagerung steht oder leicht über diese geneigt ist. Zweckmäßigerweise ist auf einen Oberrand dieses Körperfeldes ein Gesichtsfeld aufgesetzt, welches von dem Körperfeld in Richtung auf die Patientenlagerung abgewinkelt ist. Das Gesichtsfeld ist be¬ vorzugt integral, insbesondere einstückig, mit dem Körperfeld ausgeführt. Das Gesichtsfeld ermöglicht es dem behandelnden Arzt, sich während der Untersuchung über das Körperfeld hin¬ weg über die Patientenlagerung zu beugen, ohne hierbei im
Kopfbereich einer erhöhten Strahlungsbelastung ausgesetzt zu sein. Das Gesichtsfeld ermöglicht somit dem Arzt, eine ähn¬ liche Untersuchungshaltung einzunehmen, wie er sie auch in Abwesenheit des Streustrahlenschutzes gewöhnlicherweise einnehmen würde, und fördert somit die Handhabbarkeit der Röntgenvorrichtung. Als Oberrand des Körperfeldes ist (un¬ abhängig von der tatsächlichen Orientierung des Körperfeldes im umgebenden Raum) der Rand des Körperfeldes bezeichnet, der von der Liegefläche der Patientenlagerung abgewandt ist.
Von den an diesem Oberrand angrenzenden Seitenrändern des Körperfeldes ist mindestens ein Seitenrand mit einer konkaven Einbuchtung oder Aussparung versehen. Das derart gestaltete Körperfeld weist somit eine seitlich taillierte Form auf. Die durch die oder jede Einbuchtung gebildete Taille des Kör¬ perfeldes erleichtert das Umgreifen des Strahlenschutzes wäh¬ rend einer medizinischen Behandlung bei gleichzeitig gutem Strahlungsschutz für den Unterkörper und die Kopf- und Schulterregion des behandelnden Arztes.
Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird erzielt, indem an mindestens einem Rand des Körperfeldes, insbesondere an einem oder beiden Seitenrändern, ein bewegliches Schiebe¬ feld angeordnet ist. Das oder jedes Schiebefeld ist derart positioniert, dass es in einer Normalposition die durch das Körperfeld abgeschirmte Fläche zur Optimierung des Strahlen¬ schutzes vergrößert, andererseits aber aus dieser Normalpo¬ sition in eine zumindest teilweise in den Flächenbereich des Körperfeldes zurückgezogene Freigabeposition verschiebbar ist, um wiederum ein Umgreifen des Körperfeldes zu erleich¬ tern. Ein solches Schiebefeld ist insbesondere derart ange¬ ordnet, dass es in der Normalposition eine in einem Seiten¬ rand des Körperfeldes vorgesehene Einbuchtung zumindest teil¬ weise überdeckt.
Im Hinblick auf eine weitere Handhabungsvereinfachung für den behandelnden Arzt bei gleichzeitig besonders guter Schutz-
funktion ist vorgesehen, dass das oder jedes Schiebefeld ge¬ gen eine Rückstellkraft elastisch aus der Normalposition aus¬ lenkbar ist, und hierdurch insbesondere bei Freigabe selbst¬ tätig aus dem ausgelenkten Zustand wieder in die Normalposi- tion zurückkehrt. Eine solche selbsttätige Rückstellung des oder jedes Schiebefeldes ist auf besonders einfache Weise re¬ alisiert, indem das oder jedes Schiebefeld exzentrisch, d.h. mit Abstand zu seinem Schwerpunkt, schwenkbeweglich gelagert ist, so dass die an dem Schiebefeld angreifende Schwerkraft als Rückstellkraft wirkt und das Schiebefeld bei Auslenkung in die Normalposition zurückdrückt.
Alternativ oder zusätzlich hierzu ist dem oder jedem Schiebe¬ feld vorzugsweise ein Federelement zugeordnet, welches die Rückstellkraft erzeugt oder gegebenenfalls verstärkt. Durch das optional vorgesehene Federelement wird insbesondere ge¬ währleistet, dass das oder jedes Schiebefeld auch bei einer Drehung des Strahlenschutzes, insbesondere wenn die Patien¬ tenlagerung von einer horizontalen in eine vertikale Position verstellt wird, stets in die Normalposition zurückgestellt wird. Wiederum zusätzlich oder alternativ hierzu ist dem oder jedem Schiebefeld ein Fixierelement, insbesondere in Form ei¬ ner Fixierschraube, einer Magnetbefestigung oder eines Schnappverschlusses, zugeordnet, mittels welchem das oder je- des Schiebefeld zumindest in der Normalposition, optional auch weiteren ganz oder teilweise zurückgezogenen Positionen, fixierbar ist.
Um insbesondere während einer Bestrahlungspause die Handha- bung der Röntgenvorrichtung weiter zu vereinfachen, ist vor¬ teilhafterweise vorgesehen, dass der Streustrahlenschutz aus der Relativposition bezüglich des Relativobjekts (d.h. des Bildempfängers und/oder Röntgenstrahlers) entfernbar ist. Dies erleichtert insbesondere die Vornahme von medizinischen Behandlungsschritten und sonstigen Handlungen, die vor oder nach der eigentlichen Bestrahlungsphase vorzunehmen sind,
insbesondere das Lagern eines Patienten auf der Patientenla¬ gerung, aber auch die Reinigung der Röntgenvorrichtung, etc.
Um das Entfernen des Streustrahlenschutzes aus der Relativ- position zu realisieren, ist optional vorgesehen, dass die Koppeleinheit eine Verschwenkung des Streustrahlenschutzes aus der bzw. in die Relativposition zulässt. Bevorzugt ist die Koppeleinheit aber derart ausgebildet, dass der Streu¬ strahlenschutz vollständig von dem Referenzobjekt abgenommen werden kann. Eine lösbare Verbindung des Streustrahlenschut¬ zes ist konstruktiv besonders einfach durch eine als Steck¬ verbindung ausgeführte Koppeleinheit realisiert.
Eine weitere handhabungstechnische Verbesserung der Röntgen- Vorrichtung wird bevorzugt erzielt, indem an der dem behan¬ delnden Arzt zugewandten Frontseite des Streustrahlenschutzes Bedien- und Kontrollelemente für die Röntgenvorrichtung ange¬ ordnet sind.
Um eine gute Sicht des behandelnden Arzt auf den zu behan¬ delnden Patienten zu gewährleisten, ist der Streustrahlen¬ schutz zumindest im Wesentlichen aus einem transparenten, röntgenstrahlungsabsorbierenden Material gebildet. Als hier¬ für besonders geeignetes Material ist insbesondere Bleiacryl- glas zur Fertigung des Streustrahlenschutzes herangezogen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand einer Zeich¬ nung näher erläutert. Darin zeigen:
FIG 1 in einer perspektivischen Ansicht auf die Front¬ seite eine Röntgenvorrichtung mit, an einem ge¬ meinsamen Stativ gehalten, einem Röntgenstrahler, einem Bildempfänger, einer horizontal ausgerichte¬ ten Patientenlagerung sowie mit einem mit dem BiId- empfänger mitgeführten Streustrahlenschutz,
FIG 2 in perspektivischer Ansicht die Röntgenvorrichtung in um 90° gedrehter Stativstellung, entsprechend einer senkrechten Anordnung der Patientenlagerung,
FIG 3 in schematischer Vorderansicht den Streustrahlen- schütz der Röntgenvorrichtung gemäß FIG 1,
FIG 4 in gemäß einer Schnittlinie IV-IV (FIG 3) teilweise quergeschnittener Seitenansicht den Streustrahlen¬ schutz gemäß FIG 3,
FIG 5 in Darstellung gemäß FIG 3 eine alternative Ausfüh- rung des Streustrahlenschutzes,
FIG 6 in Frontansicht die Röntgenvorrichtung gemäß FIG 1 mit bezüglich der Patientenlagerung fußseitig ver¬ schobenem Bildempfänger und entsprechend mitgeführ¬ ten Streustrahlenschutz, FIG 7 in Darstellung gemäß FIG 6 die Röntgenvorrichtung mit kopfseitig gegenüber der Patientenlagerung ver¬ schobenem Bildempfänger und entsprechend mitgeführ¬ tem Streustrahlenschutz,
FIG 8 in Darstellung gemäß FIG 6 die Röntgenvorrichtung gemäß FIG 1 mit einer gestrichelt angedeuteten
Messfläche für eine Testmessung der Streustrah¬ lungscharakteristik der Röntgenvorrichtung mit und ohne Streustrahlenschutz und
FIG 9 in einem Diagramm die an der Vorrichtung gemäß FIG 8 mit und ohne Streustrahlenschutz gemessene
Streustrahlendosis an verschiedenen Punkten der Messfläche gemäß FIG 8.
Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in FIG 1 in perspektivischer Frontansicht dargestellte Röntgenvorrichtung 1 umfasst einen Röntgenstrahler 2, einen Bildempfänger 3 und eine Patientenlagerung 4. Der Bildempfän- ger 3 ist hierbei als Funktionseinheit ausgeführt, in welcher eine (nicht näher dargestellte) , einen Röntgenfilm enthal¬ tende Filmkassette positionierbar ist. Zum Einführen der
Filmkassette ist der Bildempfänger 3 an einer Frontseite 5 mit einem entsprechenden Einschubschlitz 6 für die Filmkas¬ sette versehen. Die Patientenlagerung 4 ist als Patientenlie¬ ge ausgebildet, deren Liegefläche 7 in der Darstellung gemäß FIG 1 horizontal ausgerichtet ist.
Der Röntgenstrahler 2, der Bildempfänger 3 und die Patienten¬ lagerung 4 sind an einem gemeinsamen Stativ 8 derart gehal¬ tert, dass der Bildempfänger 3 dem Röntgenstrahler 2, in ei- ner Strahlungsrichtung 9 gesehen, mit Abstand gegenübersteht, und dass die Liegefläche 7 der Patientenlagerung 4 zwischen dem Bildempfänger 3 einerseits und dem Röntgenstrahler 2 andererseits angeordnet ist. In der Anordnung gemäß FIG 1 ist die Liegefläche 7 im Wesentlichen senkrecht zur Strahlungsrichtung 9 ausgerichtet.
Der Röntgenstrahler 2 ist zusammen mit einer in Strahlungs¬ richtung 9 vorgeschalteten Tiefenblende 10 an einem galgenar¬ tigen Strahlerträger 11 des Stativs 8 befestigt.
Das Stativ 8 umfasst weiterhin einen mittels einer Boden¬ platte 12 ortsfest montierten Standsockel 13 und ein Drehge¬ stell 14, das an dem Standsockel 13 um eine horizontale und quer bezüglich der Liegefläche 7 der Patientenlagerung 4 verlaufende Drehachse 15 verschwenkbar gelagert ist. Das Drehgestell 14 trägt die Patientenlagerung 4, deren Liegeflä¬ che 7 durch Verschwenkung des Drehgestells 14 insbesondere von der in FIG 1 dargestellten horizontalen Stellung in eine senkrechte Stellung gemäß FIG 2 verstellt werden kann. Das Drehgestell 14 trägt weiterhin den Bildempfänger 3 und den Strahlerträger 11 mit dem Röntgenstrahler 2, die sich folg¬ lich bei der beschriebenen Verschwenkung des Drehgestells 14 mit der Patientenlagerung 4 mitdrehen, so dass auch die gemäß FIG 1 gegenüber dem umgebenden Raum senkrechte Strahlungs¬ richtung 9 in eine horizontale Orientierung verschwenkt (FIG 2) wird.
Die Patientenlagerung 4 ist sowohl in einer Längsrichtung 16 als auch in einer Querrichtung 17 an dem Drehgestell 14 des Stativs 8 verstellbar gehalten. Die Längsrichtung 16 und die Querrichtung 17 sind hierbei bezüglich der Liegefläche 7 de- finiert . Zusätzlich sind der Bildempfänger 3 und der Strah¬ lerträger 11 mit dem Röntgenstrahler 2 unabhängig voneinander in Längsrichtung 16 an dem Drehgestell 14 verstellbar gehal¬ ten. Werden der Bildempfänger 3 und der Röntgenstrahler 2 in gleicher Weise gegenüber der Patientenlagerung 4 längsver- schoben, so wird ein Zentralstrahl Z der von dem Röntgen¬ strahler 2 erzeugten Röntgenstrahlung R gegenüber der Liege¬ fläche 7 lediglich verschoben (FIG 6) . Bei unterschiedlicher Längspositionierung des Bildempfängers 3 und des Röntgen¬ strahlers 2 bezüglich der Patientenlagerung 4 wird dagegen die Strahlungsrichtung 9, und damit der Zentralstrahl Z aus der senkrechten Orientierung bezüglich der Liegefläche 7 ver¬ kippt (FIG 7) . Durch ein den Bildempfänger 3 mit dem Röntgen¬ strahler 2 mechanisch verbindendes Koppelelement 18 wird der Röntgenstrahler 2 dabei derart verschwenkt, dass der Zentral- strahl Z stets auf den Bildempfänger 3 gerichtet ist.
Die Röntgenvorrichtung 1 umfasst weiterhin einen Streustrah¬ lenschutz 20, der als im Wesentlichen flacher Schutzschirm ausgebildet ist und zumindest im Wesentlichen aus transparen- tem, aber Röntgenstrahlung absorbierendem Bleiacrylglas be¬ steht. Der Streustrahlenschutz 20 ist mittels einer Koppel¬ einheit 21 ortsfest mit dem Bildempfänger 3 verbunden und wird infolgedessen bei einer Verstellung des Bildempfängers 3 gegenüber der Patientenlagerung 4 und/oder gegenüber dem Röntgenstrahler 2 zwangsweise mitgeführt. Der Bildempfänger 3 dient somit als Referenzobjekt, zu welchem der Streustrah¬ lenschutz 20 in Längsrichtung 16 eine vorgegebene Relativpo¬ sition einnimmt.
In dieser Relativposition ist der Streustrahlenschutz 20 etwa fluchtend mit der Frontseite 5 des Bildempfängers 3 ausge¬ richtet, so dass er eine Frontkante 22 der Liegefläche 7 mit
geringem Abstand flankiert. Der Streustrahlenschutz 20 ist dabei etwa senkrecht zur Drehachse 15 und somit auch etwa senkrecht zur Liegefläche 7 ausgerichtet und erstreckt sich - ausgehend von dem Bildempfänger 3 - in Richtung auf den Röntgenstrahler 2, so dass er den zwischen dem Bildempfänger 3 und dem Röntgenstrahler 2 gebildeten Raumbereich zu der Frontseite der Röntgenvorrichtung 1 hin abschirmt.
Der in den FIG 3 und 4 in schematischer Vorderansicht bzw. in einem Querschnitt IV-IV (FIG 3) nochmals dargestellte Streu¬ strahlenschutz 20 umfasst ein flaches zentrales Körper¬ feld 30, das eine taillierte Form aufweist. Derjenige Rand des Körperfelds 30, der in Einbaustellung dem Bildempfänger 3 zugewandt ist, ist hierbei als Unterrand 31 bezeichnet. Ent- sprechend ist der in Einbaustellung von dem Bildempfänger 3 abgewandte Rand des Körperfelds 30 als Oberrand 32 bezeich¬ net. Die zu beiden Seiten des Körperfeldes 30 den Unterrand 31 mit dem Oberrand 32 verbindenden Ränder sind als Seiten¬ ränder 33 bezeichnet. Jeder Seitenrand 33 ist hierbei mit einer konkaven Einbuchtung 34 versehen, durch welche die taillierte Form des Körperfeldes 30 zustande kommt.
An den Oberrand 32 des Körperfelds 30 schließt ein im Wesent¬ lichen trapezförmiges flaches Gesichtsfeld 40 an, das eben- falls aus transparenten, röntgenstrahlungsabsorbierendem Ma¬ terial, insbesondere aus Bleiacrylglas besteht und derart ge¬ genüber dem Körperfeld 30 abgewinkelt ist, dass es in Rich¬ tung auf die Patientenlagerung 4 absteht. Das Gesichtsfeld 40 erlaubt einem behandelnden Arzt, sich während der Behandlung in gewissem Umfang über das Körperfeld 30 hinweg in Richtung auf die Patientenlagerung 4 zu beugen, ohne dass er insbeson¬ dere im Kopfbereich einer erhöhten Streustrahlungsbelastung ausgesetzt ist. Der behandelnde Arzt hat hierdurch insbeson¬ dere ein vergleichsweise gutes Blickfeld auf die Liegefläche 7 und einen darauf gelagerten Patienten.
An jedem Seitenrand 33 des Körperfelds 30 ist des Weiteren ein Schiebefeld 41 beweglich angebracht. Jedes Schiebefeld 41 ist wiederum aus strahlungsabsorbierendem, bevorzugt auch transparentem Material, insbesondere wiederum aus Bleiacryl- glas, gefertigt und weist eine etwa bananenartige Form auf. Jedes Schiebefeld 41 ist hierbei in einer Normalposition P bezüglich des Körperfelds 30 derart angeordnet, dass es die von der Einbuchtung 34 des zugeordneten Seitenrands 33 aus¬ gesparte Fläche im Wesentlichen abdeckt und hierdurch die von dem Körperfeld 30 abgeschirmte Fläche zu den Seitenrändern 33 hin vergrößert .
In der in FIG 3 dargestellten Ausführungsform des Streustrah¬ lenschutzes 20 ist jedes Schiebefeld 41 um eine Achse 42 drehbar an dem Körperfeld 30 gelagert, wobei die Achse 42 oberhalb der Einbuchtung 43, d.h. in einem an den Oberrand 32 angrenzenden Bereich des Körperfelds 30 angeordnet ist. Um diese Achse 42 kann jedes Schiebefeld 41 in eine Freigabepo¬ sition P Λ verschwenkt werden, in welcher das ausgelenkte Schiebefeld 41 weitgehend in den von dem Körperfeld 30 abge¬ schirmten Flächenbereich zurückgezogen ist, so dass die von der korrespondierenden Einbuchtung 34 ausgesparte Fläche im Wesentlichen freigegeben ist.
Durch die Einbuchtungen 34 wird erreicht, dass der behan¬ delnde Arzt im Zuge der Behandlung eines auf der Liegefläche 7 gelagerten Patienten vergleichsweise einfach und unbehin¬ dert um den Streustrahlenschutz 20 herumgreifen kann, wobei die Einbuchtungen 34 durch die beweglichen Schiebefelder 41 flexibel abgedeckt werden, und somit gleichzeitig zu der
Handhabungsvereinfachung ein besonders guter Strahlungsschutz für den behandelnden Arzt erzielt wird.
Die drehbare Aufhängung eines jeden Schiebefelds 41 in dessen oberen Bereich bewirkt, zumindest solange die Patientenlage¬ rung 4 horizontal ausgerichtet ist, ein durch die Schwerkraft verursachtes Drehmoment auf das aus der Normalposition P
ausgelenkte Schiebefeld 41. Dieses Drehmoment äußert sich in einer Rückstellkraft F, die das ausgelenkte Schiebefeld 41 bei Freigabe selbsttätig in die Normalposition P zurück¬ treibt. Um zu verhindern, dass bei vertikaler Positionierung der Patientenlagerung 4 gemäß FIG 2 eines der Schiebefelder 41 durch die nun seitwärts wirkende Gravitation in die Frei¬ gabeposition PΛ fällt, ist jedem Schiebefeld 41 ein Fixier¬ element 43 zugeordnet, das mittels welchem das jeweilige Schiebefeld 41 in der Normalposition P fixierbar ist oder ge- gebenenfalls selbsttätig fixiert wird.
In der dargestellten Ausführungsform ist das Fixierelement 43 als Magnetverschluss mit zwei korrespondierenden Magneten 44 und 45 ausgebildet. Hierbei ist der Magnet 44 jeweils an dem Schiebefeld 41 und der Magnet 45 jeweils an einer korrespon¬ dierenden Stelle des Körperfelds 30 angeordnet, welche derart gewählt ist, dass in der Normalposition P des Schiebefelds 41 die Magneten 44 und 45 parallel gepolt aneinander anliegen, so dass infolge der magnetischen Anziehungskraft der Magneten 44 und 45 das Schiebefeld 41 in der Normalposition P gehalten ist. Alternativ kann einer der Magneten 44 und 45 auch durch ein ferromagnetisches Element ersetzt sein. Anstelle eines Magnetverschlusses kann des Weiteren als Fixierelement 43 auch ein Schnappverschluss, eine Fixierschraube od. dgl. ein- gesetzt sein. Ein jedem Schiebefeld 41 zugeordneter Anschlag 46 des Körperfelds 30 verhindert, dass das Schiebefeld 41 über die Normalposition P hinaus von dem Körperfeld 30 wegge¬ schwenkt werden kann.
FIG 3 zeigt weiterhin im größeren Detail die Koppeleinheit
21, die zur relativen Fixierung des Streustrahlenschutzes 20 bezüglich des Bildempfängers 3 dient. Die Koppeleinheit 21 ist als Steckverbindung ausgeführt, um den Streustrahlen¬ schutz 20 bei Bedarf, insbesondere außerhalb der eigentlichen Bestrahlungsphase einfach und schnell von dem Bildempfänger 3 abnehmen zu können. Die Koppeleinheit 21 umfasst hierbei ei¬ nen Zapfen 47, der etwa in Verlängerung eines Seitenrandes 33
über den Unterrand 31 des Körperfelds 30 hinaussteht, sowie eine mit dem Zapfen 47 korrespondierende Buchse 48, die an einer Seitenfläche 49 des Bildempfängers 3 befestigt ist und in welche der Zapfen 47 einsteckbar ist. Um eine Verdrehung des Streustrahlenschutzes 20 in eingestecktem Zustand um die Achse des Zapfens 47 zu verhindern, weisen der Zapfen 47 und die korrespondierende Aufnahme der Buchse 48 bevorzugt einen eckigen Querschnitt auf.
Die Buchse 48 ist wiederum an dem Bildempfänger 3 mittels ei¬ ner Linearführung in Querrichtung 17 verstellbar befestigt, so dass der Streustrahlenschutz 20 bei einer Querverstellung der Patientenlagerung 4 bezüglich des Bildempfängers 3 nach¬ geführt werden kann. Die Querversteilbarkeit des Streustrah- lenschutzes 20 gegenüber des Bildempfängers 3 dient weiterhin dazu, den Streustrahlenschutz 20 flexibel um Störkanten des Stativs 8 oder der Patientenlagerung 4, z.B. Griffen, etc. herumführen zu können. Durch geeignete Abrundung oder Anstel¬ lung der Seitenkanten des Streustrahlenschutzes 20 wird dabei vorteilhafterweise erreicht, dass der Streustrahlenschutz 20 selbsttätig ausweicht, wenn er bei einer Längsverschiebung gegenüber der Patientenlagerung 4 an einer solchen Störkante anstößt. Eine entsprechende Wirkung kann auch z.B. durch ein oder mehrere dem Streustrahlenschutz 20 zugeordnete Leitele- mente erzielt werden.
Alternativ zu der in FIG 3 dargestellten einseitigen Befe¬ stigung des Streustrahlenschutzes 20 an dem Bildempfänger 3 kann auch beidseitig des Streustrahlenschutzes 20 bzw. BiId- empfängers 3 je ein korrespondierendes Zapfen-Buchse-Paar vorgesehen sein.
Im Sinne einer weiteren Handhabungsvereinfachung ist der Streustrahlenschutz 20 bevorzugt als Träger einer Anzahl von Bedien- und Kontrollelementen 50, z.B. Befehlstasten etc., ausgebildet. Die diesen Bedien- und Kontrollelementen 50 zu¬ geordneten (nicht näher dargestellten) Signalleitungen sind
bevorzugt über den Zapfen 47 und die korrespondierende Buchse 48 kontaktiert. Der Zapfen 47 und die Buchse 48 sind hierzu als elektrisches Stecker-Buchsen-Paar ausgebildet. Zusätzlich oder alternativ kann dem Zapfen 47 und der korrespondierenden Buchse 48 ein elektrischer Sicherheitskontakt zugeordnet sein, der das Einschalten der Röntgenstrahlung R nur dann zu- lässt, wenn der Streustrahlenschutz 20 auf den Bildempfänger 3 aufgesteckt ist.
In FIG 5 ist eine alternative Ausführungsform des Streustrah¬ lenschutzes 20 dargestellt, bei welcher die Schiebefelder 41 nicht drehbar am Körperfeld 30 aufgehängt, sondern in seitli¬ cher Richtung verschiebbar an diesem mittels Führungsschienen 51 geführt sind. Jedem Schiebefeld 41 ist hierbei ein (sche- matisch angedeutetes) Federelement 52 zugeordnet, welches das jeweilige Schiebefeld 41 in der Normalposition P vorspannt bzw. einer Auslenkung des Schiebefelds 41 eine seitwärts gerichtete Rückstellkraft F entgegensetzt, welche das Schiebefeld 41 aus der Freigabeposition PΛ selbsttätig in die Normalposition P zurückstellt. Diese Rückstellkraft F bewirkt insbesondere, dass sich das jeweilige Schiebefeld 41, solange es nicht manuell unter Überwindung der Rückstellkraft F ausgelenkt wird, unabhängig von der Orientierung des Streustrahlenschutzes 20 im umgebenden Raum stets in der Nor- malposition P befindet. Gegen eine über die Normalposition P hinausgehende Auslenkeung eines jeden Schiebefelds 41 in Wir¬ kungsrichtung der Rückstellkraft F ist jedes Schiebefeld 41 wiederum durch Anschläge 46 der Führungsschienen 51 gesi¬ chert .
Anhand der FIG 6 und 7, die die Röntgenvorrichtung 1 mit auf¬ gestecktem Streustrahlenschutz 20 jeweils in Vorderansicht zeigen, wird nochmals verdeutlicht, dass durch die durch das Koppelelement 21 bewirkte relative Fixierung des Streustrah- lenschutzes 20 bezüglich des Bildempfängers 3 der Streustrah¬ lenschutz 20 stets und automatisch mit dem Bildempfänger 3
mitgeführt ist und hierdurch stets im Zentralfeld der Rönt- genstreustrahlung positioniert ist.
FIG 6 zeigt diesbezüglich den Bildempfänger 3 und den Streu- Strahlenschutz 20 in bezüglich der Patientenlagerung 4 fuß- seitig angeordneter Position. Der Röntgenstrahler 2 ist hier¬ bei mit dem Bildempfänger 3 mitverschoben, so dass die Strah¬ lungsrichtung 9 gegenüber FIG 1 unverändert senkrecht bezüg¬ lich der Liegefläche 7 orientiert ist, der Zentralstrahl Z der primären Röntgenstrahlung R aber entsprechend fußseitig verschoben ist.
FIG 7 zeigt den Bildempfänger 3 und den Streustrahlenschutz 20 in bezüglich der Patientenlagerung 4 kopfseitig verstell- ter Position, wobei der Röntgenstrahler 2 analog zu FIG 1 in mittiger Position bezüglich der Patientenlagerung 4 belassen ist. Durch Wirkung des Koppelelements 18 wird hierbei der Röntgenstrahler 2, und damit die Strahlungsrichtung 9, derart verkippt, dass der Zentralstrahl Z wiederum etwa zentral auf den Bildempfänger 3 ausgerichtet ist.
Nachfolgend wird die Wirkung des erfindungsgemäßen Streu¬ strahlenschutzes 20 anhand einer Testmessung der Streustrah¬ lencharakteristik der Röntgenvorrichtung 1 mit und ohne Streustrahlenschutz 20 verdeutlicht. Anhand einer solchen
Testmessung kann insbesondere auch die zweckmäßige Dimensio¬ nierung des Streustrahlenschutzes 20 bestimmt werden.
Die der Testmessung zugrundeliegenden Messbedingungen sind anhand einer schematischen Frontansicht der Röntgenvorrich¬ tung 1 gemäß FIG 8 erläutert. In dieser Darstellung ist ge¬ strichelt eine rechteckige Messfläche 80 angedeutet, deren horizontale Erstreckung 104 cm und deren vertikale Erstre¬ ckung 70 cm beträgt. Die Messfläche 80 deckt in vertikaler Richtung einen Höhenbereich von 110 cm bis 180 cm über der
Bodenplatte 12 ab, der im Wesentlichen demjenigen Arbeitshö¬ henbereich entspricht, in welchem sich in der Praxis gewöhn-
licherweise der besonders der Streustrahlung ausgesetzte Oberkörper- und Kopfbereich eines behandelnden Arztes befin¬ det.
In FIG 8 ist ebenfalls gestrichelt der von dem Streustrah¬ lenschutz 20 in zentraler Positionierung eingenommene Flä¬ chenbereich dargestellt.
Die Messfläche 80 ist parallel zu der Frontkante 22 der Pati- entenlagerung 4 angeordnet, und dieser um einen Abstand von etwa 30 cm vorgelagert. Die Messfläche 80 befindet sich somit in einem Abstand zu der Frontkante 22 der Patientenlagerung 4, wie er typischerweise auch em Körper eines Arztes während der Behandlung eingenommen wird.
Insbesondere ist die Messfläche 80 somit derart angeordnet, dass der eingesteckte Streustrahlenschutz 20 dem Röntgen¬ strahler 2, der Patientenlagerung 4 und dem Bildempfänger 3 einerseits und der Messfläche 80 andererseits zwischenge- schaltet ist. Die Testmessung wurde an einer Röntgenvorrich- tung des Typs "Iconos R 100" (Fa. Siemens) bei einer Durch¬ leuchtungszeit von einer Minute, einer Feldgröße von 20,7 x 20,7 cm, einer Röhrenspannung von 105 kV und einem Röhren¬ strom 1,1 mA durchgeführt. Anstelle eines bestrahlten Pati- enten wurde ein Beckenphantom zusammen mit einem 10 cm star¬ ken Wasserphantom als künstlicher Streukörper auf der Liege¬ fläche 7 im Strahlungsfeld platziert.
Gemessen wurde die Streustrahlendosis D an mehreren gitterar- tig innerhalb der Messfläche 80 angeordneten Messpunkten M. Die auf diese Weise gemessene Streustrahlendosis D wurde zu Vergleichszwecken an jedem Messpunkt M einerseits in Abwesen¬ heit des Streustrahlenschutzes 20 und andererseits mit zwi¬ schengeschaltetem Streustrahlenschutz 20 gemessen.
In FIG 9 ist das Ergebnis dieser Testmessung in einem Dia¬ gramm der Streustrahlendosis D als Funktion der horizontalen
Abweichung x von der senkrechten Mittellinie 81 der Messflä¬ che 80 dargestellt. Die jeweils durch eine gemeinsame Linie verbundenen Symbole des Diagramms stellen somit den Verlauf der Streustrahlendosis D (x) entlang einer horizontalen Linie von Messpunkten M dar. Durch mit gestrichelten Linien verbun¬ dene leere (d.h. umrandete) Symbole sind hierbei Messwerte dargestellt, die in Abwesenheit des Streustrahlenschutzes 20 gemessen wurden. Durch mit durchgezogene Linien verbundene ausgefüllte Symbole sind dagegen Messwerte dargestellt, die in Anwesenheit des Streustrahlenschutzes 20 gemessen wurden. Die gleiche Symbolform (Viereck, Kreis, ...) entspricht je¬ weils einer gemeinsamen Arbeitshöhe h. Die in FIG 9 eingetra¬ genen Kurven dienen der besseren Kennzeichnung zusammengehö¬ riger Messpunkte.
Aus dem Diagramm gemäß FIG 9 geht hervor, dass in Abwesenheit des Streustrahlenschutzes 20 die Streustrahlendosis D im Be¬ reich der Mittellinie 81 besonders groß ist und mit wachsen¬ der horizontaler Abweichung x glockenförmig zu beiden Seiten abnimmt. Dabei wird eine besonders hohe Streustrahlendosis D bei einer mittleren Arbeitshöhe h « 140 cm über der Boden¬ platte 12 gemessen, während sowohl bei geringeren als auch höheren Arbeitshöhen h die Streustrahlendosis D geringer ausfällt .
Die FIG 9 zeigt weiterhin, dass bei Einsatz des Streustrah¬ lenschutzes 20 die Streustrahlendosis D in einem zentralen Bereich von etwa x « +/- 25 cm um die Mittellinie 81 für alle Arbeitshöhen h auf einen Wert von deutlich unterhalb von 10 μGy reduziert wird, so dass der behandelnde Arzt in diesem zentralen Bereich durch den Streustrahlenschutz 20 effektiv gegen Streustrahlung abgeschirmt ist.