Heizeinrichtung für Wärmekabinen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heizeinrichtung für Wärmekabinen.
Wärmekabinen mit Heizeinrichtungen sind in unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen beim Stand der Technik bekannt. Sie dienen dem gezielten Wärmebestrahlen von verschiedenen Körperpartien des Menschen. Die bisher bekannten Heizeinrichtungen weisen ein Heizelement auf, das ausschließlich der Bestrahlung der ausgewählten Körperpartien dient. Hierbei ergibt sich das Problem, dass der restliche, nicht bestrahlte aber meist entkleidete Teil des Körpers kälter bleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Heizeinrichtung zu schaffen, bei der dieses Problem beseitigt ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Heizeinrichtung mindestens einen ersten Heizelementtyp und mindestens einen zweiten Heizelementtyp aufweist, wobei die im Betrieb vom ersten Heizelementtyp abgebbare Temperatur größer als die im Betrieb vom zweiten Heizelementtyp abgebbare Temperatur ist.
Durch die erfindungsgemäße Heizeinrichtung mit zwei verschiedenen Heizelementtypen ist es möglich, mit dem ersten Heizelementtyp eine gezielte Wärmebestrahlung ausgewählter Körperpartien vorzunehmen, während der zweite Heizelementtyp für eine ausreichende Umgebungstemperatur sorgt. Unter dem Begriff der abgebbaren bzw. abgestrahlten Temperatur ist die Oberflächentemperatur der die Wärme abgebenden bzw. abstrahlenden Oberfläche, also der Abstrahlfläche des jeweiligen Heizelementtyps zu verstehen.
Für den ersten Heizelementtyp kommen vor allem verschiedene Infrarot-, Langfeld- oder Rohrstrahler in Frage. Diese können verschiedene Materialien wie Keramik, Metall, Eisen oder Glas aufweisen und haben in der Regel mindestens eine eingearbeitete bzw. eingelegte Heizwendel. Die von ihnen im Betrieb abstrahlbare Temperatur liegt günstigerweise zwischen 100° C und 400° C, vorzugsweise zwischen 200° C und 350° C. Als zweiter Heizelementtyp kommen zum Beispiel sogenannte Infrarotgroßflächenstrahler bzw. Wärmeplatten in der Größe von mehr als 1000 cm2 in Frage. Diese können wiederum Blech, Kunststoff, Kunstharz, Keramik, Stein, Glas oder Mischungen von Geweben aufweisen. Sie
werden mittels Leitlack, Leitlackmatten, Heizmatten oder dergleichen erwärmt. Die von Ihnen im Betrieb abstrahlbare Temperatur liegt günstigerweise zwischen 50° C und 100° C.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, eine Wärmekabine mit einer erfindungsgemäßen Heizeinrichtung auszustatten. So kann die Heizeinrichtung zum Beispiel zumindest zum Teil eine Rückenlehne in der Kabine bilden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigen die
Fig. 1 bis 3 eine Wärmekabine mit einer erfindungsgemäß ausgestalteten Heizeinrichtung,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Ausführungsvariante des zweiten
Heizelementtyps und
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Ausgestaltungsform des ersten Heizelementtyps.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Seitenansicht von vorne eine erfindungsgemäße Ausführungsvariante einer Heizeinrichtung, welche als Rückenlehne für die Sitzbank 4 in der von der Wandung 5 begrenzten Wärmekabine angeordnet ist. Die Heizeinrichtung weist zwei Bereiche mit dem ersten Heizelementtyp 1 auf. Dieser Typ besteht im gezeigten Beispiel aus einer Anordnung von mehreren parallel nebeneinander stehenden Heizstäben, wie sie anhand von Fig. 5 näher erläutert werden. Die restliche Fläche der erfindungsgemäßen Heizeinrichtung ist mit Heizelementen des zweiten Typs 2 ausgeführt. Ein Beispiel einer möglichen Ausgestaltung dieses Heizelementtyps ist anhand von Fig. 4 weiter unten erläutert. Das Verhältnis der Abstrahlfläche des ersten Heizelementtyps 1 der Heizeinrichtung zur Abstrahlfläche des zweiten Heizelementtyps 2 der Heizeinrichtung kann zwischen 1 :2 und 1 :10, vorzugsweise zwischen 1 :3 und 1 :5, betragen. Die Abstrahlfläche bezeichnet hierbei die Gesamtfläche über die das Heizelement Wärme abstrahlt, also zum Beispiel die Fläche von Heizstäben und Reflektoren bei dem weiter unten beschriebenen Ausführungsbeispiel des ersten Heizelementtyps. Vor bzw. neben den Heizelementen sind Abstandshalter 3, vorzugsweise aus wärmeisolierenden Materialien wie zum Beispiel Holz, angeordnet, um ein Verbrennen der Haut der zu bestrahlenden Personen durch einen direkten Kontakt mit den Heizelementen zu vermeiden. Der erste und zweite Heizelementtyp können auch gegenüberliegend zueinander ausgebildet sein (hier nicht dargestellt).
Das schematisch in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel des zweiten Heizelementtyps 2 weist zunächst einen gut wärmeleitenden Träger 7, zum Beispiel eine 2 mm dicke Metallplatte, auf. Diese ist auf der zur bestrahlenden Person weisenden Seite mit Sand 6 und/oder Kies beschichtet. Zur Beschichtung kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass der Träger 7 zunächst sandgestrahlt und dann mit hitzebeständigem Kleber benetzt wird, bevor die Beschichtung mit Sand oder Kies erfolgt. Abschließend kann das Ganze noch mit einer hitzebeständigen Lackschicht versiegelt werden. Auf der von der Sandschicht 6 abgewandten Seite des Trägers 7 können zum Beispiel Heizfolien 8 vorgesehen sein. Alternativen hierzu sind Leitlacke, Leitlackmatten oder andere Heizmatten. An die Heizfolie 8 schließt sich eine Dämmschicht 9 sowie ein Hohlraum 10 an. Die Rückwand 11 kann zum Beispiel aus Holz gefertigt sein.
Als erster Heizelementtyp 1 kann zum Beispiel eine anhand von Fig. 5 gezeigte Keramikheizröhre verwendet werden. Diese besteht zunächst aus einer keramischen Wandung 13. Im davon umgebenen Hohlraum ist eine Heizwendel 12 vorgesehen. Der Rest des Hohlraums wird vorzugsweise mit Sand 6 und/oder Kies gefüllt. Über das Kabel 15 erfolgt die Stromzufuhr zur Heizwendel 12. Das Bezugszeichen 14 symbolisiert schematisch den Fuß bzw. die Halterung, auf welchem das Heizelement steht. Der erste Heizelementtyp 1 kann wie der zweite Heizelementtyp 2 mit Sand 6 und/oder Kies an seinen Außenflächen beschichtet sein. Er kann des weiteren von einem Reflektor teilweise umgeben sein.
Sowohl für den im Hohlraum des ersten Heizelementtyps 1 angeordnetem Sand und/oder Kies wie auch für den auf der Oberfläche des Trägers 7 aufgebrachten Sand 6 des zweiten Heizelementtyps 2 sieht eine günstige Variante vor, dass hierfür, vorzugsweise gebrochene oder gemahlene Eruptivgesteine, wie zum Beispiel Lava, verwendet werden. Diese können natürlich auch mit anderen Sand- oder Kiespartikeln gemischt sein. Besonders bevorzugt sind Sande und/oder Kiese mit zumindest einer, vorzugsweise mehreren, der Komponenten Plagioklas, Leucit, Nephelin, Klinopyroxen, Olivin, Magnetit und/oder Apatit. Günstige Korngrößen des Sandes 6 liegen bei höchstens 0,2 mm bis 0,5 mm.