Beschreibung:
Oberwalze für Streckwerke an Spinnmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Oberwalze für Streckwerke an Spinnmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, an Spinnmaschinen mit ihrer Vielzahl von baugleichen Spinnstellen Streckwerke einzusetzen. Ein Spinnereimaschinen-Streckwerk mit Oberwalzen, die für den Faserverzug als Eingangs-, Ausgangs- und Riemchen-Oberwalzen dienen, ist in der DE 196 38 190 AI beschrieben. In dem Streckwerk wird ein Unterriemchen über eine Riemchen- ünterwalze und eine Wendeschiene sowie zusätzlich über einen Spannbügel geführt. Das Unterriemchen verursacht Verschleiß an den Oberflächen der Wendeschienen und der Spannbügel, über die es gleitet. Die DE 196 38 190 AI offenbart derartige dem Verschleiß unterworfene Oberflächen zur Verminderung des Verschleißes, beispielsweise durch Verzinken, durch Verchromen oder durch Epoxzydharzlackieren, zu behandeln.
Andere Bauteile aus Stahl, wie zum Beispiel die Achse der Oberwalze, deren Oberflächen Umgebungseinflüssen ausgesetzt sind, werden zum Schutz mit handelsüblichen
Konservierungsmitteln, beispielsweise mit Rostschutzöl, dünn überzogen. Ein solcher Korrosionsschutz ist für Einflüsse aus der Umgebungsluft bei einem Seetransport oder in der Spinnerei ausreichend. Ist jedoch ein erhöhter Wartungsaufwand erforderlich, kann die Oberfläche der Achse in wesentlich häufigeren Kontakt mit den Händen des Servicepersonals kommen, dadurch das Konservierungsmittel abgerieben oder abgewischt werden und die metallische Oberfläche ungeschützt korrosivem
Handschweiß ausgesetzt sein. Ein solcher erhöhter Wartungsaufwand tritt beispielsweise auf, wenn die Oberwalzen beim Verdichtungsspinnen zum Einsatz kommen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Korrosionsschutz von bekannten Oberwalzen für Streckwerke kostengünstig zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Oberwalze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Oberwalze sind Gegenstand der Unteransprüche .
Die Achse ist mit einem Korrosionsschutz versehen, der kostengünstig nur einen Teil ihrer Oberfläche bedeckt. Vorzugsweise bedeckt der Oberflächenüberzug die Achse außerhalb des Bereiches der Lagerzapfen. Ein ausreichender Schutz gegen die Auswirkungen von Handkontakten ist bei der erfindungsgemäßen Ausführung gegeben.
Metallische Überzüge, die galvanisch oder chemisch aufgebracht worden sind, sind kostengünstig, besonders haltbar und korrosionsresistent. Dabei kann eine Verchromung galvanisch erfolgen oder alternativ ein chemisches Vernickeln stattfinden.
Oberflächenüberzüge, die alternativ aus Schutzlack oder Kunststoff bestehen sind leicht aufzutragen und verursachen nur geringe Kosten. Der Kunststoff kann dabei durch Wirbelsintern aufgebracht werden.
Aufgrund der Vielzahl der Spinnstellen einer Spinnmaschine wird schon für eine einzige Maschine eine große Anzahl von oberflächenbehandelten Teilen benötigt. Oberwalzen für Spinnmaschinen werden daher üblicherweise in großen Stückzahlen in Serie gefertigt. Die Großserienfertigung in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Oberflächenüberzug ermöglicht es, bei Oberwalzen mit verbessertem Korrosionsschutz gegen Handkontakte die Herstellungskosten dieser Oberwalzen möglichst niedrig zu halten. Der Kostenvorteil wirkt sich an Spinnmaschinen vervielfacht aus.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel der Figuren entnehmbar.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Oberwalzen-Zwilling, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 Ausschnitt Y der Figur 1 in vergrößerter Schnittdarstellung.
Die in Figur 1 darstellte, als sogenannter Oberwalzen- Zwilling 1 ausgebildete Oberwalze weist zwei Walzenkörper 2, 3 auf, die mittels Wälzlagerung 4, 5 auf den Lagerzapfen 6 einer gemeinsamen durchgehenden Achse 7 gelagert sind. Auf den Außenumfang der Walzenkörper 2, 3 sind Walzenbezüge 11 aus gummielastischem Material aufgebracht. Das gummielastische Material ist mit einer Hülse 12 aus Leichtmetall unlösbar verbunden. An der Achse 7 ist ein Sattel 8 ausgebildet, an der die Achse 7 von einer üblichen Halterung gehaltert werden kann. Derartige Halterungen sind beispielsweise aus der
DE 38 37 667 AI bekannt. Der Innenraum jedes Walzenkörpers 2, 3 ist jeweils durch eine Dichtungseinrichtung 9 gegen Verschmutzung abgedichtet.
Auf die Achse 7 ist ein Oberflächenüberzug 10 aufgetragen, der sich auch über den Sattel 8, nicht aber über die Lagerzapfen 6 erstreckt. Die Ausdehnung des Oberflächenüberzuges 10 ist durch eine an der Oberfläche der Achse 7 verlaufende strichpunktierte Linie kenntlich gemacht. Im Ausschnitt Y ist die Achse 7 teilweise geschnitten dargestellt. Dieser Ausschnitt Y mit dem Schnitt durch die Oberfläche der Achse 7 ist in Figur 2 vergrößert gezeigt. Der Oberflächenüberzug 10 ist als Schicht aufgetragen.
Der auf den kenntlich gemachten Bereich aufgebrachte Oberflächenüberzug 10 stellt einen ausreichenden Schutz gegen Korrosion dar, die durch Handkontakte beziehungsweise Handschweiß an der Achse 7 der Oberwalze verursacht werden kann. Der erfindungsgemäße Korrosionsschutz durch den Oberflächenüberzug 10 ist gegen Handkontakte beständig. Der Oberflächenüberzug 10 ist so dünn auf die Achse 7 aufgetragen, daß die gleichen Teile sowohl ohne Oberflächenüberzug 10 für wenig durch Wartung beanspruchte Achsen als auch mit Oberflächenüberzug 10 für stark durch Wartung beanspruchte Achsen verwendet werden können. Es ist nicht notwendig, die Achse 7 für eine Oberflächenbehandlung mit verringertem Außendurchmessern zu fertigen. Auch dieses Vermeiden von speziell vorgefertigten Achsen 7 trägt dazu bei, die mit Oberflächenüberzug 10 versehenen Achsen 7 kostengünstig fertigen zu können.