Uhrengehäuse
Die Erfindung betrifft ein Uhrengehäuse gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein Gehäuse dieser Art hat eine umlaufende Wand, die entlang mindestens eines Teils ihres Umfangs von einem Zierelement umgeben ist. In der EP1039353 der Anmelderin ist ein Uhrengehäuse beschrieben, bei dem ein die Gehäusewand umgebendes Zierelement zwischen ein Deckteil und ein Bodenteil des Gehäuses eingeklemmt ist. Um die nötige Stabilität des Gehäuses und die sichere Fixierung des Zierelements zu gewährleisten, wird sowohl das Deckteil als auch das Bodenteil aus festem Material wie beispielsweise Stahl präzise gefertigt, was relativ aufwendig ist.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein stabiles, die sichere Befestigung des Zierelements gewährleistendes Uhrgehäuse der genannten Art zu schaffen, das sich mit geringerem Aufwand herstellen lässt.
Diese Aufgabe wird durch ein Uhrengehäuse mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Aufgaben und bevorzugte Aus führungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Teil einer von einem Zierelement umgebenen Armbanduhr in Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A in Fig. 2 und
Figur 2 die Armbanduhr von Figur 1 in der Ansicht von oben.
Die in Figur 1 nur teilweise dargestellte Armbanduhr hat ein Uhrgehäuse 1 mit einer Gehäusedecke 2, einem Gehäuseboden 3 und einer zwischen der Gehäusedecke und dem Gehäuseboden umlaufenden Gehäusewand 4. Die Gehäusedecke besteht aus einem Uhrglas 5 und einem das Uhrglas umgebenden Glasreif 6. Das Gehäuse ist im Wesentlichen zweiteilig: Es besteht aus einem Deckteil 7, das die Gehäusedecke 2 beinhaltet und einem Bodenteil 8, das den Gehäuseboden 3 beinhaltet. Die Gehäusewand 4 wird durch einen Wandabschnitt 9 des Deckteils 7 und einen Wandabschnitt 10 des Bodenteils 8 gebildet. Dieser zweiteilige Gehäuseaufbau ermöglicht eine besonders einfache Fertigung. Alternativ dazu könnte das Uhrgehäuse jedoch auch aus mehr als zwei Teilen bestehen und insbesondere zwischen dem Deckteil 7 und dem Bodenteil 8 zusätzlich ein Mittelteil aufweisen.
Die Gehäusewand 4 ist entlang ihres gesamten Umfangs von einem ringförmigen Schmuckstein 11 umgeben. An Stelle dieses Schmucksteins könnte jedoch auch ein anderes Zierelement verwendet werden. Es wäre auch möglich, dass die Gehäusewand 4 lediglich über einen Teil ihres Umfangs von einem Zierelement 11 umgeben ist, oder dass entlang ihrem Umfang mehrere Zierelemente nebeneinander angeordnet sind.
Das Deckteil 7 ist durch zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Gehäusewand bei 6 Uhr und 12 Uhr angeordnete, das Zierelement 11 umgreifende Verbindungsbrücken 12 mit dem Bodenteil 8 verbunden. Die erste dieser Verbindungsbrücken 12 ist in Figur 1 zu sehen. Das Zierelement 11 ist zwischen der Gehäusewand 4 und den Verbindungsbrücken 12 sicher gehalten und letztere schützen es gleichzeitig vor äusseren mechanischen Einwirkungen, so dass auch ein empfindliches Zierelement 11, beispielsweise eines aus sprödem, leicht brechendem oder aus weichem, leicht verkratzbarem Material
gut verwendet werden kann. Die Verbindungsbrücken 12 verbinden den Rand der Gehäusedecke 2 mit dem Rand des Gehäusebodens 3. Sie machen das Gehäuse zu einer stabilen, geschlossenen Einheit, in die das Zierelement 11 integriert ist.
An der Verbindungsbrücke 12 ist ein Ende eines Armbands 20 befestigt. Auf das Armband 20 einwirkende Kräfte werden über die Verbindungsbrücke 12 sowohl auf das Bodenteil 8 als auch auf das Deckteil 7 übertragen, so dass Spannungen im Gehäuse weitgehend vermieden werden. Eine Verbindungsbrücke 12 an der Mittel 18 zur Befestigung eines Armbandends vorgesehen sind, wird im Folgenden auch als Befestigungsbrücke bezeichnet. Im vorliegenden Beispiel weist die Verbindungsbrücke 12 zur Befestigung des Armbands 20 einen senkrecht zur in Figur 1 mit A-A bezeichneten Mittelebene 6 Uhr - 12 Uhr des Gehäuses verlaufenden Durchgang auf. Ein dazu korrespondierender Durchgang am Armbandende ist darauf ausgerichtet und ein diese Durchgänge durchquerender Verbindungsstift 18 verbindet das Armbandende mit der Verbindungsbrücke 12.
Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform könnten auch mehr als zwei über den Umfang der Gehäusewand 4 verteilt angeordnete Verbindungsbrücken 12 vorgesehen sein. Zur Befestigung der Armbandenden können auch von den Verbindungsbrücken 12 unabhängige, am Bodenteil 8 und dort insbesondere am Bodenrand angeordnete Befestigungsmittel vorgesehen sein. Der dabei durch vom Armband 20 ausgehende Kräfte stärker belastete Gehäuseboden 3 wird durch die
Verbindungsbrücken 12 stabilisiert, wobei diese Wirkung der Verbindungsbrücken 12 von ihrer Nähe zu den Befestigungspunkten des Armbands 20 abhängt. Bevorzugt werden daher im Bereich der genannten Befestigungsmittel auch Verbindungsbrücken 12 angeordnet, in aller Regel in den
Positionen 6 Uhr und 12 Uhr. Werden dabei die Befestigungsmittel an den Verbindungsbrücken 12 vorgesehen, so handelt es sich wie bereits gesagt um Befestigungsbrücken.
Die Verbindungsbrücken 12 werden durch zwei vom Deckteil 7 ausgehende, sich über das Zierelement 11 erstreckende Verbindungselemente 16 (von denen in Figur 1 lediglich eines sichtbar ist) und ein vom Bodenteil 8 ausgehendes, sich unter das Zierelement 11 erstreckendes Verbindungselement 17 gebildet. Diese Verbindungselemente 12 erstrecken sich vom Rand der Gehäusedecke 7 bzw. des Gehäusebodens 8 in Bezug auf die Zeigerachse 19 (oder eine in analoger Weise senkrecht zur Anzeigeebene der Uhr stehende Achse einer Uhr ohne Zeiger) im Wesentlichen radial auswärts. Die Endbereiche der deckseitigen und der bodenseitigen Verbindungselemente 16, 17 einer Verbindungsbrücke sind bei geschlossenem Gehäuse seitlich überlappend und weisen aufeinander ausgerichtete Durchgänge auf, die durch einen diese durchquerenden Verbindungsstift 18 miteinander verbunden sind. Dieser Stift dient gleichzeitig der Befestigung eines Armbandends 20, wie bereits vorstehend beschrieben.
Zu dieser Struktur der Verbindungsbrücke gibt es offensichtliche Alternativen. Zum Beispiel kann die Anzahl der Verbindungselemente 16, 17 variieren: Eine Verbindungsbrücke 12 dieser Bauart besteht allgemein aus mindestens einem vom Deckteil ausgehenden, sich über das Zierelement erstreckenden und mindestens einem vom Bodenteil ausgehenden, sich unter das Zierelement erstreckenden Verbindungselement, die zu einer das Zierelement 11 umgreifenden Verbindungsbrücke 12 verbunden sind. Üblicherweise werden die Enden der deckseitigen und bodenseitigen Verbindungselemente 16, 17 miteinander
verbunden. Der Verbindungsstift 18 bildet eine m Bruckenrichtung zug- und druckfeste Verbindung und dient gleichzeitig der Befestigung eines Armbandendes 20. Alternativ dazu wäre es auch denkbar, die deck- und bodenseitigen Verbindungselemente 16, 17 durch einen beim Schliessen des Gehäuses einrastenden Schnappverschluss oder andere formschlussige Verbindungsmittel miteinander zu verbinden. Mittel zur Befestigung eines Armbandendes 20, insbesondere Durchgange für einen Verbindungsstift 18, können dann separat im Bereich der deck- oder bodenseitigen Verbindungselemente 12 vorgesehen sein. Schliesslich sei nochmals erwähnt, dass es sich bei der m Figur 1 gezeigten Verbmdungsbrucke 12 um eine Befestigungsbrucke handelt, was jedoch nicht sein muss: Zur Befestigung eines oder beider Armbandenden konnten auch von der Verbmdungsbrucke 12 unabhängige, am Bodenteil 8 angeordnete Befestigungsmittel vorgesehen sein.
Die deckseitigen und bodenseitigen Verbindungselemente 12 sind m Bezug auf die Uhrenachse 19 radial ausserhalb des Zierelements 11 miteinander verbunden: Die Achse des Verbindungsstifts 18 liegt um eine Distanz d ausserhalb des im Bereich dieses Stifts 18 radial aussersten Punkts des Zierelements. Dadurch ergibt sich eine gunstige Verteilung der Kräfte auf Deckteil 7 und Bodenteil 8. Darüber hinaus liegt der gesamte Verbindungsbereich der deckseitigen und bodenseitigen Verbmdungselemente radial ausserhalb des Zierelements, so dass das Gehäuse problemlos schliessbar ist. Im vorliegenden Beispiel ist dieser Verbindungsbereich der Bereich x, in dem sich die Verbindungselemente 16, 17 seitlich überlappen.
Die Verbmdungselemente 16, 17 sind fest mit dem Deckteil 7 bzw. dem Bodenteil 8 verbunden, so dass beim Verschliessen des Gehäuses nur noch deren Enden miteinander zu verbinden
sind. Bevorzugt werden die deckseitigen und/oder die bodenseitigen Verbmdungselemente 16, 17 emstuckig mit dem Deckteil 7 respektive mit dem Bodenteil 8 hergestellt. So kann das Deckteil und/oder das Bodenteil mitsamt den jeweiligen Verbindungselementen aus Kunststoff gespritzt
Zusätzlich zu den Verbindungsbrucken 12 dient auch die Gehausewand 4 der festen Verbindung von Gehausedecke 2 und Gehauseboden 3. Die Verbindung wird durch in Eingriff stehende Bereiche des Deckteils 7 und des Bodenteils 8 gebildet: Sowohl das Deckteil 7 als auch das Bodenteil 8 hat einen umlaufenden Wandabschnitt 9, 10 und diese sind bei geschlossenem Gehäuse ineinander geschoben und miteinander verbunden: Der Wandabschnitt 10 des Bodenteils weist eine umlaufende Rille 13 auf, m die bei geschlossenem Gehäuse ein dazu korrespondierender Wulst 14 am Wandabschnitt 9 des Deckteils 7 eingerastet ist. Auf analoge Weise konnte auch das Deckteil 7 die umlaufende Rille aufweisen und das Bodenteil 8 mit einem dazu korrespondierenden Wulst versehen sein, oder es konnte eine andere form- und/oder kraftschlussige Verbindung vorgesehen sein. Die umlaufende Rille 13 enthalt einen elastischen Dichtring 15, so dass die Verbindung von Deckteil 7 und Bodenteil 8 wasserdicht ist.
Der Wandabschnitt 10 des Bodenteils liegt innerhalb des Wandabschnitts 9 des Deckteils. Die Uhr hat ein Zifferblatt 21, dessen Rand zwischen einem umlaufenden, radial einwärts gerichteten Vorsprung des deckseitigen Wandabschnitts 9 und der Stirnflache des bodenseitigen Wandabschnitts 10 gehalten ist. Der Wandabschnitt 10 des Bodenteils 8 ragt dazu relativ weit in den Wandabschnitt 9 des Deckteils 7 hinein, was zugleich eine sichere Verbindung der beiden Wandabschnitte 9, 10 gewahrleistet. Bevorzugt werden die beiden Wandabschnitte so dimensioniert, dass sie sich bei
geschlossenem Gehäuse über mindestens die Hälfte der Hohe der Gehausewand 4 überlappen.
Das Uhrwerk 22 ist im Bodenteil 8 des Uhrgehäuses befestigt. Somit kann die für eine elektrische Uhr notwendige Batterie ebenfalls im Bodenteil 8 angeordnet werden. Ein durch eine abnehmbare Verschlusskappe 23 im Gehauseboden 3 zugangliches Batteriefach erlaubt es dem Benutzer, bei Bedarf selbst die Batterie zu wechseln. Mittel zum Einstellen der Uhrzeit sind ebenfalls am Gehauseboden 3 angeordnet, diesem Beispiel in Form einer durch den Gehauseboden 3 herausgeführten Stellwelle 24.
Aus Figur 2 ist ersichtlich, dass auf gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses, bei 6 Uhr und 12 Uhr, j e eine
Befestigungsbrucke 12 vorgesehen ist. Jede von diesen wird durch ein mittleres, radial vom Bodenteil ausgehendes Verb dungselement 17 und zwei aussere, tangential vom Glasreif 6 des Deckteils 7 ausgehenden Verbindungselemente 16 gebildet. Die Enden der beiden deckseitigen
Verbindungselemente 16 umgeben unmittelbar das Ende des vom Bodenteil ausgehenden Verbindungselements 17. Auf ihrer ausseren, von der Mittellinie A-A abgewandten Seite sind sie von an den Enden des Armbands 20 vorgesehenen, seitlichen Fortsätzen 25 umgeben. Diese Fortsatze 25 weisen wie die zwischen ihnen liegenden Enden der Verbmdungselemente 16, 17 Durchgange auf und sind durch einen Stift 18 mit diesen verbunden. Zumindest die Durchgange der mittleren Elemente sind vorzugsweise durchgehend, so dass für die Verbindung ein einziger Stift ausreicht.
Die Verbindungsbrucken 12 sind so dimensioniert, dass sie eine möglichst feste Verbindung zwischen dem Deckteil 7 und dem Bodenteil 8 bilden. Allerdings sollten insbesondere die deckseitigen Verbmdungselemente 16 zumindest im Bereich des
Zierelements 11 auch nicht zu breit sein, damit dieses möglichst sichtbar bleibt. Im Sinne eines Kompromisses zwischen diesen Anforderungen werden die deckseitigen Verbindungselemente bevorzugt so dimensioniert, dass ihre Breite im Bereich des Zierelements 11, also die Breite über die sie das Zierelement verdecken, zwischen 1.5 mm und 5 mm liegt. Auch die Dicke der Verbindungselemente soll möglichst gering sein, wenn ein möglichst flaches Gehäuse angestrebt wird. Bevorzugt haben die Verbindungselemente 16 aber dennoch eine Dicke c von mindestens 1 mm.
Die minimale Breite und Dicke des bodenseitigen Verbindungselements 17 ist vorzugsweise mindestens gleich der genannten, minimalen Breite und Dicke eines deckseitigen Verbindungselements 16, insbesondere seine Breite kann jedoch auch wesentlich grösser sein. So könnte bodenseitig an Stelle eines oder mehrerer relativ schmaler Verbindungselemente 17 auch ein breiteres, plattenförmiges Verbindungselement vorgesehen sein, dessen Breite beispielsweise im Wesentlichen der Breite des Armbands 20 entspricht. Oder das bodenseitige Verbindungselement 17 könnte durch einen über den gesamten Umfang des Gehäuses radial über das Aussenmass der Gehäusewand 4 hinaus verlängerten Gehäuseboden gebildet werden. Auch dabei handelt es sich im Sinne dieser Anmeldung um ein sich vom Rand des Gehäusebodens radial nach aussen erstreckendes Verbindungselement 17.