Verfahren und Vorrichtung zum Ausbreiten einer Bahn
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbreiten mindestens einer Bahn, wie aus Stoff, Papier, Folie oder dergleichen, von einer Walze. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Ausbreiten mindestens einer Bahn, wie aus Stoff, Folie, Papier oder dergleichen, mittels einer Walze. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere für eine Verwendung zum Verschließen von Öffnungen an Gebäuden oder dergleichen, wie Fensteröffnungen, ' Türöff- nungen etc.
Ein Ausbreiten einer Bahn der eingangs genannten Art ist in vielfältigen Anwendungsbereichen erforderlich, z.B. beim Abdecken (Schützen) von Gegenständen vor Schmutz oder der- gleichen, als Sicht- oder als Witterungsschutz.
Aufgrund der anhaltenden Klimaveränderung und der damit verbundenen intensiveren Sonneneinstrahlung wird dabei insbesondere Sonnenschutz für Gebäude immer wichtiger. So ha- ben Sonnenschutzfolien im Bereich der Innenbeschattung in
den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung daher exemplarisch anhand einer Anwendung im Bereich des Sonnenschutzes beschrieben, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein.
Die derzeit am Markt befindlichen Sonnenschutz-Produkte, insbesondere in Form von Rollos, entsprechen jedoch bezüglich ihrer Ausgestaltung, Technik und vorrangig ihrer Preisstellung nicht der Nachfrage. So sind die verfügbaren Rollos derart teuer, dass die Ausstattung von Büros oder
Wohnräumen eine große Investition darstellt, was abschrek- kend auf den Endverbraucher wirkt.
Die am Markt erhältlichen Rollos werden im Wesentlichen in zwei Grundtypen angeboten. Zum einen handelt es sich um
Rollos, deren Beschattungsbahn, im Folgenden allgemein als "Bahn" bezeichnet, einfach frei herunterhängt und lediglich durch das Gewicht eines sogenannten Fallstabes, der in einen Hohlsaum der Bahn eingebracht ist, auf Spannung gehal- ten wird. Derartige Rollos können jedoch nur eingeschränkt eingesetzt werden, da z.B. bei gekippten Fenstern die Bahn immer in senkrechter "Ausrichtung" verbleibt. Auch bei Verwendung seitlich angebrachter Führungsprofile, die den Fallstab am Fenster halten, ist nur ein sehr geringer Kipp- winkel praktikabel. Ein Einsatz bei Dachflächenfenstern oder über Kopf ist vollkommen ausgeschlossen.
Bekannte Ausführungsformen dieser Kategorie sind Federzugoder Schnapprollos, die eine Torsionsfeder in der TuchWalze sowie einen Einrastmechanismus für unterschiedliche Verschlußstufen aufweisen. Dabei ist insbesondere als nachteilig anzusehen, dass die Betätigung derartiger Rollos oft mit sehr großem mechanischem Kraftaufwand verbunden ist, wobei regelmäßig Funktionsstörungen beim Einrastmechanismus auftreten. Bekannt sind ebenfalls Getrieberollos mit Kugel-
kettengetriebe, bei denen eine Rollowalze mittels einer Kugelkette gedreht und dadurch das Rollotuch ab- und aufgerollt wird. Bei derartigen Ausführungsformen sind insbesondere der sperrige Getriebekasten und - aus ästhetischen Gründen - die herunterhängende Kette als nachteilig anzusehen.
Ein zweiter Grundtyp sind Rollos mit Gegenzugvorrichtung. Solche Gegenzugrollos gibt es in vielfältiger Ausgestaltung mit einfachen Gummizügen über Seilzug-Feder-Kombinationen bis hin zu aufwändigen Motor-Gegenzug-Vorrichtungen.
Konkrete Ausführungsformen dieser Kategorie unterteilen sich in Rollos mit Seilspannvorrichtung, bei denen ein Seil auf eine zweite Walze aufgerollt wird und eine Torsionsfeder in der Tuchwalze und/oder der Seilwalze vorhanden ist. Die Tuch- oder Seilwalze wird motorisch oder manuell angetrieben, wobei insbesondere der sehr große, notwendige mechanische Kraftaufwand als nachteilig anzusehen ist, der eine große Belastung der Bauteile und dementsprechend eine geringe Standzeit nach sich zieht.
Weiterhin sind in dieser Kategorie Rollos mit einem zweiten Motor als Gegenzug bekannt. Dabei werden die Tuchenden per Seilzug gezogen, und das Seil wird auf eine zweite Walze aufgerollt. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der EP 0 483 528 ,B1 beschrieben. Als nachteilig ist anzusehen, dass derartige Vorrichtungen eine sehr aufwändige Mechanik und Steuerung sowie eine große Anzahl an Bauteilen aufweisen, die eine aufwändige, komplizierte Serienfertigung verbunden mit kostspieligem Materialaufwand erforderlich macht.
Eine weitere Ausführungsform sind Rollos mit Gegenzugwalze, bei denen Letztere eine Torsionsfeder aufweist und über
Zahnriemen mit einer angetriebenen Tuchwalze verbunden ist. Die Gegenzugwalze mit Torsionsfeder rollt ein Zugseil auf, das mit den Tuchenden verbunden ist. Auch diese Ausführungsform ist in der EP 0 483 528 beschrieben. Nachteilig sind wiederum der große mechanische Kraftaufwand, der zu einer hohen Belastung der Bauteile führt. Zudem sind sehr viele Bauteile erforderlich, was eine aufwändige, komplizierte Serienfertigung und entsprechende Kosten bedingt.
Der Erfindung liegt angesichts der vorstehend aufgeführten Nachteile des Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der sich eine Bahn, wie aus Stoff, Papier, Folie oder dergleichen, von einer Walze schnell und problemlos ausbreiten lässt, wodurch sich insbesondere Öffnungen, wie Fensteröffnungen an Gebäuden oder dergleichen, verschließen lassen, wobei sich die erfindungsgemäße Lösung durch flexible An- passbarkeit an gegebene Anforderungen, eine einfache Montage und Demontage, einen günstigen Preis sowie eine lange Standzeit auszeichnen soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Ausbreiten mindestens einer Bahn, wie aus Stoff, Papier, Folie oder dergleichen, von einer Walze gelöst, wobei die Walze über auf ihrem Mantel angeordnete Haftmittel mit sich längs erstreckenden zweiten, komplementären Haftmitteln zusammenwirkt und die Bahn durch Rollen der Walze auf- oder abgewickelt wird. Entsprechend sieht die Erfindung zur Lösung der Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genann- ten Art vor, dass der Mantel der Walze mit einem ersten Haftmittel versehen ist und dass sich längs erstreckende zweite, zu dem ersten Haftmittel komplementäre und mit diesem zum Schaffen einer lösbaren Verbindung zusammenwirkende Haftmittel vorgesehen sind.
Die Aufgabe wird darüber hinaus gelöst durch ein System zum Ausbreiten einer Bahn von einer Walze mit einem Haftmittel, einer ablängbaren Bahn, wie aus Stoff, Papier, Folie oder dergleichen, und mit einer ablängbaren Walze, auf die die Bahn aufrollbar ist, die auf ihrem Mantel zumindest abschnittsweise mit einem zu dem Haftmittel komplementären und mit diesem zum Schaffen einer lösbaren Verbindung zusammenwirkenden Haftmittel versehen ist.
Aufgrund der Tatsache, dass im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe keinerlei mechanische und kinematische Funktionsteile zum Einsatz kommen, ist eine Produktion praktisch ohne eine kostenintensive Anfertigung von Spe- zialbauteilen möglich. Es werden ausschließlich handelsübliche Materialien verarbeitet, wobei eine Fertigung auf wenige Standardgrößen beschränkt bleiben kann, da ein Anpassen an unterschiedliche Ausbreitungsdimensionen vor Ort möglich ist. Trotz der resultierenden Preisvorteile lassen sich insbesondere im Rahmen einer Verwendung der Erfindung als Sonnenschutz für Gebäude die mit vorbekannten, teureren und anfälligeren Vorrichtungen erreichbaren Schutzwirkungen in einfacher Weise reproduzieren.
Aufgrund der ständig haftenden Wechselwirkung ist die Walze im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung stufenlos einstellbar und weiterhin insbesondere eine Einsetzbarkeit bei jedem Neigungswinkel, d.h. beispielsweise auch bei einer Verwendung an Kipp- oder Dachflächenfenstern gegeben. Sogar eine Überkopf-Montage ist möglich, wobei eine einfache, verständliche Montagemöglichkeit auch für Laien gegeben ist, die weiterhin aufgrund der lösbaren Haftverbindung mit einer ebenso einfachen Demontage einhergeht, so dass beispielsweise bei einer Verwendung zum Verschließen von Fensteröffnungen
das Fenster jederzeit zugängig ist, beispielsweise zum Scheibenreinigen .
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Walze per Hand gerollt wird. Auf diese Weise lassen sich erfindungsgemäß Öffnungen besonders einfach und kostensparend verschließend bzw. wieder freigeben, ohne dass hierbei aufwändige und entsprechend anfällige Kinematiken zum Einsatz kämen.
Zum Führen der Walze können seitlich der komplementären Haftmittel parallel zueinander ausgerichtete Führungselemente angeordnet werden.
Um eine möglichst schnelle und einfache Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens zu gewährleisten, sieht dieses in einer besonders bevorzugten Weiterbildung vor, dass die Führungselemente an einem Funktionselement eines eine Öffnung begrenzenden Rahmens adhäsiv befestigt werden. Dabei kann aus ästhetischen wie auch aus funktionellen
Gründen vorgesehen sein, dass die Führungselemente auf einer Rückseite ein doppelseitiges Klebeband aufweisen.
Um ein gleichmäßiges, faltenfreies Ausbreiten der Bahn zu ermöglichen, wird diese vorzugsweise mittels eines zumindest teilelastischen Spannmittels gespannt gehalten, wobei weiterhin die Bahn mit einem Ende an einem mit dem komplementären Haftmittel fest verbundenen Teil festgelegt wird.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das erste und das zweite Haftmittel ein Klettmaterial bzw. ein Flauschmaterial Ist, oder umgekehrt. Der erfindungsgemäße Einsatz von Klett- und Flauschmaterial als erste und zweite Haftmittel ermöglicht aufgrund der weiten Verbreitung und einfachen
Verfügbarkeit derartiger Materialien in vielfältigen Formen und Ausgestaltungen eine besonders kostengünstige und flexibel anpassbare Produktion. Wie aus vielfältigen anderen Anwendungen bekannt, zeichnet sich die zwischen einem Klettmaterial und einem passend gewählten Flauschmaterial geschaffene Verbindung durch eine gute Verbindungsqualität bei gleichzeitiger einfacher Lösbarkeit aus.
Als Führung für die ausbreitende Bahn sieht eine äußerst bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, dass zwei beiderseits einer Öffnung angeordnete, parallel zueinander ausgerichtete Führungselemente für die Bahn vorhanden sind, wobei vorzugsweise eine Länge der Walze einem Abstand der Führungselemente im Wesentlichen ent- spricht und gegebenenfalls die Führungselemente längs ihrer Erstreckung parallel zu einer Ebene der Öffnung angeordnet sind.
Vorzugsweise ist im Zuge einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung das zweite Haftmittel auf einer Außenumfangsflache eines an jeweils einem Ende der Walze anordenbaren Ansatzelements vorgesehen. Im Zuge einer Verwendung derartiger Ansatzelemente ist erfindungsgemäß praktisch jede beliebige Art von Walze einsetzbar, was sich weiter günstig auf die Herstellungskosten auswirkt. Nach einer äußerst bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Bahn an einem Ende eine erste Halteeinrichtung aufweist, die mittels einer zweiten, komplementären Halteeinrichtung an den Füh- rungselementen zumindest in einer Richtung senkrecht zur
Erstreckung der Führungselemente festgelegt sein kann. Ein derartiges Festlegen der Bahn dient einem einfachen und definierten Ab- und Aufrollen der Bahn. Vorzugsweise ist die erste Halteeinrichtung als in einem Aufnahmemittel der Bahn angeordneter Haltestab ausgebildet.
Zum Gewährleisten einer sicheren seitlichen Führung der Bahn sieht eine äußerst bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, dass die Führungselemente als Winkelprofile mit mindestens einem ersten sich in der Ebene der Öffnung erstreckenden Schenkel und einem zweiten sich im wesentlichen senkrecht dazu erstreckenden Schenkel ausgebildet sind, wobei das zweite Haftmittel an dem ersten Schenkel und der zweite Schenkel auf einer der Öffnung ab- gewandten Seite der Führungselemente angeordnet ist. Im Zuge einer derartigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist weiterhin die zweite Halteeinrichtung als jeweils schlitzförmige Aussparung in den Führungselementen ausgebildet, wobei die Aussparung jeweils in einem Endbe- reich des zweiten Schenkels angeordnet sein kann.
Um die Funktionssicherheit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und damit ihre flexible Einsetzbafkeit weiter zu erhöhen, sieht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung vor, dass an einem dem Endbereich gegenüberliegenden Ende der Führungselemente ein Stoppelement für die Walze angeordnet ist. Insbesondere bei einer Verwendung zum Verschließen von Dachflächenfenstern oder anderer Überkopf-Anwendungen zeichnet sich eine Weiterbil- düng der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch aus, dass die Führungselemente jeweils einen dritten Schenkel aufweisen, der im wesentlichen parallel zu dem ersten und senkrecht zu dem zweiten Schenkel angeordnet ist, so dass sich insgesamt ein Führungselement mit im wesentlichen U-förmi- gen Querschnitt ergibt. Dabei ist vorzugsweise ein Abstand zwischen dem ersten und dem dritten Schenkel abzüglich einer Stärke des zweiten Haftmittels größer als ein Durchmesser der Anordnung des ersten Haftmittels.
Bei der Walze kann es sich nach einer äußerst bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung um eine Hohlwalze handeln, wobei weiterhin vorzugsweise die Ansatzelemente an einer ihrer Stirnseiten eine Abstufung auf- weisen, die klemmend in der Hohlwalze gehalten ist. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise einfache Rohrelemente als Walze im Rahmen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzen, die lediglich durch Einsetzen der beschriebenen Ansatzelemente an ihre spezielle Funktion angepasst werden; dies trägt ebenfalls zu einer Reduzierung der Herstellungskosten bei . Darüber hinaus ist ein einfaches Ablängen der Walze zum Anpassen derselben an eine bestimmte Abmessung einer zu verschließenden Öffnung gegeben, indem die Walze einseitig vor dem Einsetzen des Ansatzelements gekürzt, beispielsweise abgesägt wird.
Um für eine aus funktionellen und ästhetischen Gründen erstrebenswerte ständige Spannung der Bahn zu sorgen, sieht eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vor- richtung vor, dass die erste Halteeinrichtung in Richtung der Führungselemente im wesentlichen elastisch beweglich ist. Vorzugsweise ist dabei der Haltestab an seinen Enden jeweils mittels eines zumindest teilweise elastischen Spannmittels gehalten.
Um auch eine derartige "Gegenzugeinrichtung" im Kontext der Erfindung möglichst einfach und kostengünstig auszugestalten, ist das Spannmittel vorzugsweise ein Gummizug und der Haltestab in einer durch den Gummizug gebildeten Schlaufe gehalten.
Für bestimmte Einsatzzwecke der erfindunsgemäßen Vorrichtung ist die Bahn vorzugsweise als Sonnenschutzfolie ausgebildet, die' weiterhin zum selektiven Filtern von Bereichen des Frequenzspektrums elektromagnetischer Strahlung ausge-
bildet sein kann. Derartige Sonnenschutzfolien haben im Gegensatz zu lichtundurchlässigen, beschichteten Gewebestoffen bestimmte Vorteile: Erstens sind sie dünner und somit ein Aufroll-Durchmesser auf einer Walze (Rollo-Welle) ent- sprechend geringer. Zweitens filtern sie unerwünschte
Lichtanteile optimal, so dass in Innenräumen eine blendfreie Tageslichtsituation erhalten bleibt. Eine Aussicht nach draußen ist weiterhin möglich.
Eine einfache Montierbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird bei einer Weiterbildung derselben insbesondere dadurch erreicht, dass die Führungselemente zum Anordnen im Bereich der Öffnung selbstklebend ausgebildet sind, wobei in Weiterbildung vorzugsweise vorgesehen sein kann, dass die Führungselemente auf einer Rückseite ein doppelseitiges Klebeband aufweisen.
Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems beinhalten ablängbare Führungselemente und/oder zylindri- sehe, an Enden der Walze angeordnete Ansatzelemente mit kreisförmigem Querschnitt, auf deren Außenumfangsflache das komplementäre Haftmittel angeordnet ist. Des Weiteren können die Führungselemente an jeweils einem ihrer Enden eine Halteeinrichtung für ein Ende der Bahn aufweisen. Derartige Systeme eignen sich ebenfalls zum Ausbreiten einer Bahn zum Verschließen von Öffnungen an Gebäuden, wie Fenster- oder Türöffnungen .
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigt bzw. zeigen:
Fig. la, lb perspektivische Ansichten einer ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrich- tung als Sonnenschutzvorrichtung zum Ver-
schließen einer Fensteröffnung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Endbereichs eines Führungselements der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung gemäß den Fig. la, lb;
Fig. 3 eine Detaildarstellung einer Beschattungsbahn der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Walze, Ansatzelementen und Halteeinrichtung;
Fig. 4a eine Draufsicht auf eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 4b eine perspektivische Detaildarstellung von Führungselementen der weiteren Ausgestaltung gemäß der Fig. 4a;
Fig. 5a, 5b weitere perspektivische Ansichten der weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung gemäß der Fig. 4a;
Fig. 6a-c schema ische Darstellungen der Anpassung und Montage einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einsatz bei einer gegebenen Öffnung;
Fig. 7 eine perspektivische Detaildarstellung von Enden der Führungselemente bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 8a, 8b perspektivische Darstellungen einer weite- ren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Verwendung von Führungselementen gemäß der Fig. 7.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Sonnenschutzan- wendung zum Verschließen einer Öffnung, wie einer Fensteröffnung, durch Ausbreiten einer Bahn, speziell einer Beschattungsbahn, erläutert:
Die Fig. la und lb zeigen (teilweise abgeschnitten) eine Fensteröffnung 1, in die ein Funktionselement, wie Fenster mit Fensterrahmen la und Fensterscheibe lb, eingesetzt ist. Beiderseits der Fensterscheibe lb, d.h. beiderseits der verbleibenden Fensteröffnung sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Führungselemente in Form von Winkelpro- filen 2 angeordnet, die parallel zueinander ausgerichtet sind und bei denen sich ein erster Schenkel 2a jeweils in der Fensterebene (X-Y-Ebene) befindet, während ein zweiter Schenkel 2b auf einer der Fensteröffnung 1 abgewandten Seite des ersten Schenkels 2a und im wesentlichen senkrecht zu diesem angeordnet ist. Zwischen den Winkelprofilen 2 und quer zu deren Erstreckung in X-Richtung ist eine Walze 3 angeordnet, auf die eine Beschattungsbahn 4 zumindest teilweise aufgerollt ist. Die Beschattungsbahn 4 ist an ihrem von der Walze 3 abgewickelten freien Ende 4a mit einer Hal- teeinrichtung in Form eines geraden Haltestabs 5 mit speziell kreisförmigem Querschnitt versehen. Der Haltestab 5 ist mit seinen Enden 5a, 5b in entsprechenden Ausnehmungen 6 in einen Endbereich 2c des zweiten Schenkels 2b der Winkelprofile 2 gelagert. Die ersten Schenkel 2a der Winkelprofile 2 sind auf ihrer der Walze 3 zugewandten Seite mit einem Haftmittel in Form eines Flauschbandes 7 versehen. Das Flauschband 7 wirkt unter Schaffung einer haftenden Verbindung mit einer im wesentlichen kreiszylinderförmigen Anordnung eines komplementären Haftmittels zusammen, das gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. la, lb als Klettband 8
ausgebildet ist. Dabei ist das Klettband 8 auf ebenfalls im wesentlichen kreiszylinderförmigen, an Enden 3a, 3b der Walze 3 vorgesehenen Ansatzelementen 9 angeordnet. Eine Länge L (Fig. la) der Walze 3 entsprechend einer Abmessung (Breite) der Beschattungsbahn 4 ist so bemessen, dass sie im wesentlichen einem Abstand A (Fig. lb) zwischen den Innenseiten der ersten Schenkel 2a der Winkelelemente 2 entspricht. Weiterhin entspricht eine Länge L' der Ansatzelemente 9 im wesentlichen einer entsprechenden Abmessung A' des ersten Schenkels 2a der Winkelprofile bzw. einer entsprechenden Abmessung des Flauschbandes 7. Auf diese Weise bedeckt die Beschattungsbahn die Glasfläche der Fensterscheibe lb, und es ist eine optimale Beschattung eines Innenraums erreichbar. Auf einer Rückseite 2f des ersten Schenkels 2a des Winkelprofils 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein doppelseitiges Klebeband zum Befestigen des Winkelprofils 2 (Fig. 2) am Fensterrahmen la vorgesehen (nicht gezeigt) .
Die Funktionsweise der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung stellt sich wie folgt dar: Nachdem die Winkelprofile 2 so auf dem Fensterrahmen la befestigt, z.B. aufgeklebt worden sind, dass die Innenkanten der ersten Schenkel 2a mit den entsprechenden Außenkanten der Fenster- scheibe lb abschließen, wird der Haltestab 5 in die Aussparung 6 eingehängt und die Ansatzelemente 9 der Walze 3 mit dem Klettband 8 auf das Flauschband 7 der Winkelprofile 2 gedrückt. Nun ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Art eines Rollos funktionsartig montiert, und die Walze 3 kann, beispielsweise mit einer Handfläche (nicht gezeigt) , gedreht werden, wie anhand des Pfeils Pi in Fig. la dargestellt. Entsprechend bewegt sich die Walze 3 aufgrund der lösbaren Verbindung zwischen dem Klettband 8 und dem Flauschband 7 in Richtung des Pfeils P2 nach oben, wobei ein Teil der Beschattungsbahn 4 auf die Walze 3 aufgerollt
wird. Aufgrund der haftenden Verbindung der Walze 3 an den Winkelprofilen 2 ist die Beschattungsbahn 4 jederzeit gespannt und die erfindungsgemäße Vorrichtung damit auch bei gekipptem Fenster oder sogar Dachfenstern oder dergleichen anwendbar.
Die Fig. 2 stellt das obere Ende 2c eines Winkelprofils 2 nochmals detailliert vergrößert dar. Zu sehen ist in der Fig. 2 insbesondere die Aussparung 6 zum Aufnehmen des Hal- testabes 5 (Fig. la, b) der Beschattungsbahn 4 sowie das auf der Innenseite des ersten Schenkels 2a angeordnete Flauschband 7. Das Flauschband 7 ist vorzugsweise in das Winkelprofil 2 eingeklebt (Klebeschicht 7a) . In der Fig. 3 ist nochmals eine im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzte Beschattungsbahn 4 dargestellt, die zum Teil auf eine als Hohlwalze ausgebildete Walze 3 aufgerollt ist. Dies Ansatzelemente 9 mit Klettband 8 sind im Zuge dieser Ausgestaltung speziell als Einstecke- lemente ausgebildet und weisen zu diesem Zweck an einer ihrer Stirnseiten 9a eine kreiszylinderför ige Abstufung 9b auf, die in Richtung des Pfeils P3 in die Hohlwalze 3 einsteckbar und anschließend klemmend in dieser gehalten ist. Der Haltestab 5 für die Beschattungsbahn 4 ist gemäß der Darstellung der Fig. 3 in ein Äufnahmemittel in Form eines Hohlsaumes 10 eingebracht, der ebenfalls an dem freien Ende 4a der Beschattungsbahn 4 vorgesehen ist.
In den nachfolgenden Fig. 4a, 4b, 5a und 5b ist eine weite- re Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, die speziell für einen Einsatz an Dachflächenfenstern oder einem Überkopf-Bereich einsetzbar ist. Im Unterschied zu der bislang besprochenen Ausführungsform der er- ■ findungsgemäßen Vorrichtung weist diese an Stelle Winkel- profile 2 nunmehr U-förmige Profile 11 mit erstem Schenkel
11a, zweitem Schenkel 11b und einem dritten Schenkel 11c auf, die zudem zur Erhöhung einer Betriebssicherheit in ihrem einem Endbereich lld (vergleichbar dem Endbereich 2c der Winkelprofile 2) gegenüberliegenden Endbereich lle mit einem Stopelement 12 (Fig. 4b) versehen sind, das in Richtung des Pfeils P4 auf das Profil 11 aufgeschoben wird und an diesem klemmend gehalten ist.
Die U-förmigen Profile 11 sind gemäß den Fig. 4a, 5a und 5b derart ausgebildet, dass ein Abstand A' ' zwischen dem ersten Schenkel und dem dritten, dem ersten Schenkel 11a gegenüberliegenden Schenkel 11c, vermindert um eine Stärke S (nicht dargestellt) des Flauschbandes 7, größer ist als ein Durchmesser D der Klettbandanordnung 8 auf den Ansatzele- menten 9, d.h. eines Durchmessers der Ansatzelemente 9 zuzüglich einer doppelten Stärke des Klettbandes 8.
Aufgrund der U-förmigen Ausgestaltung der Profile 11 kann es, insbesondere im Überkopf-Bereich, auch dann nicht zu einem ungewollten Herunterfallen der Beschattungsbahn 4 kommen, wenn sich ungewollter Weise die haftende Verbindung zwischen Flausch- und Klettband lösen sollte.
Im Zuge der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass die Einzelteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung in wenigen standardisierten Größen gefertigt und durch einfaches Kürzen flexibel an unterschiedliche Öffnungsgrößen, hier speziell Fenstergrößen, angepasst werden können. Dieser Vorgang ist in den Fig. 6a-βc dargestellt. Gezeigt ist ein handelsübliches Standardfenster la, b sowie die zum Schaffen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung benötigten Einzelteils als System bzw. Fertigungseinheit 12, nämlich eine Walze 3 mit Beschattungsbahn 4, Ansatzelementen 9 (mit Klettband 8) und Haltestab 5, sowie zwei Winkelprofile 2 (mit Flauschband 7).
In Fig. βb ist gezeigt, wie nach einem Abmessen einer benötigten Breite B die Fertigungseinheit 12 gekürzt wird, beispielsweise mittels einer Säge 13, wonach das als Einstek- kelement ausgebildete Ansatzelement 9 wieder in die Walze 3 eingesteckt wird (vergl. Pfeil P3 in Fig. 3) . Gemäß der Darstellung der Fig. 6c werden anschließend nach Abmessen einer benötigten Höhe H die Winkelprofile 2 entsprechend gekürzt, woraufhin die erfindungsgemäße Vorrichtung mon- tiert werden kann, wie vorstehend beschrieben.
Die Fig. 7, 8a und 8b zeigen eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die ein spezielles, bei einer Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auftreten- des physikalisches Problem löst. Dieses besteht darin, dass bei einem Auf- bzw. Abrollen der Bahn 4 auf die Walze 3 der Durchmesser der Walze konstant bleibt, während sich gleichzeitig ein Durchmesser der Bahnrolle auf der Walze ständig ändert. Mit anderen Worten: Beim Rollen der Walze über ei- nem bestimmten Teil ihres Umfangs wird einmal mehr (wenn ein relativ großer Teil der Bahn 4 auf der Walze aufgerollt ist) einmal weniger Beschattungsbahn abgerollt. Dadurch entstehen in der Praxis Situationen, in denen die Beschattungsbahn nicht straff gespannt ist und entsprechend nach- korrigiert werden muß. Um das vorstehend beschriebene Problem zu lösen, wird bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Art Gegenzugvorrichtung vorgesehen, die die Bahn ständig nachspannt. Diese ist detailliert in der Fig. 7 dargestellt:
Gemäß der Fig. 7 weisen die Winkelprofile 2 in einem Endbereich 2c ihrer zweiten Schenkel 2b eine schlitzförmige Aussparung 6' auf, deren Tiefe gegenüber der Ausgestaltung gemäß der Fig. 2 vergrößert ist. Die seitlich der Aussparung 6' verbleibenden Stege 2g, 2g' eines zweiten Schenkels 2b
weisen in ihrem oberen Bereich jeweils einen Durchbruch, wie eine Bohrung 2i, auf, durch die jeweils ein Ende 14a, 14b eines Spannmittels in Form eines Gummizugs 14 geführt ist, so dass der Gummizug 14 auf einer der Fensterscheibe lb abgewandten Außenseite der Winkelprofile 2 eine Schlaufe 14c bildet, wobei eine Abmessung (Tiefe) T der Schlaufe 14c zumindest in einem ungedehnten Zustand des Gummizugs 14 kleiner ist als eine entsprechende Abmessung T' der Aussparung 6' .
Gemäß den Fig. 8a, 8b werden die Winkelprofile 2, wie vorstehend anhand der Fig. la beschrieben, beiderseits einer Fensteröffnung angebracht, wobei die Winkelprofile 2 jedoch um die vergrößerte Tiefe T' der Aussparungen 6' höher rela- tiv zum Fensterrahmen la angebracht werden müssen. Anschließend wird der Haltestab 5, wie in den Fig. 8a, 8b gezeigt, in die Aussparung 6' sowie in die Schlaufen 14c eingelegt .
Die Funktionsweise der beschriebenen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung stellt sich wie folgt dar: Nach dem Einbringen des Haltestabs 5 in die Aussparung 6' und die Gummizug-Schlaufe 14c wird der Haltestab 5 bis zum unteren Anschlag 6'a der Aussparung 6' heruntergezogen und die Walze 3 über das Klettband 8 und das Flauschband 7 an den Winkelelementen 2 haftend festgelegt , wodurch der Gummizug 14 gespannt wird, so dass die Vorrichtung bereit ist. Wie in der Fig. 8b dargestellt, zieht sich, solange der Durchmesser der Walze 3 (mit aufgerollter Bahn 4) größer als der Gesamtdurchmesser der Ansatzelemente 4 (mit Klettband 8) ist, der Gummizug 14 beim Abrollen der Beschattungsbahn 4 zusammen (Pfeil P5 in Fig. 8b) und spannt auf diese Weise die Beschattungsbahn 4, indem er den Haltestab 5 in der Aussparung 6' nach oben zieht. Im umgekehrten Fall, wenn die Walze 3 nach oben gerollt wird und der
Durchmesser der Bahn 4 auf der Walze 3 sich vergrößert, wird der Gummizug 14 wieder gedehnt, und der Haltestab 5 bewegt sich in der Aussparung 6' nach unten.
In Abänderung der hier gezeigten Ausgestaltung der Erfindung kann das Klettband 8 funktionsbedingt auch direkt auf dem Mantel der Walze 3 aufgebracht sein, ohne das hierfür zusätzliche Ansatzelemente 9 verwendet werden. Außerdem ist ein Austausch der erfindungsgemäßen Haftmittel (Klettband, Flauschband) problemlos möglich, obwohl die vorstehend beschriebene Anordnung eine bevorzugte Anordnung darstellt .