l Verfahren zum Auswählen und Zustellen von Schussfäden und Greiferwebmaschine mit einer Vorrichtung zum Auswählen und Zustellen von Schussfäden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswählen und Zustellen von Schussfäden zu einem Greifer einer Greiferwebmaschine, der Schussfäden aufnimmt und in ein Webfach einträgt, wobei die Schussfäden, die sich von dem Bereich einer Gewebekante zu einer Liefereinrichtung erstrecken, mittels aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition be- wegbaren Zubringern in eine Aufnahmeposition für den Greifer gebracht werden und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Es ist bekannt (EP 0161014 B1 ) einen sich zwischen einer Webkante und einer Liefereinrichtung erstreckenden Faden mittels eines Zubrin- gers über eine Umlenkkante zu legen und mittels eines sogenannten Bringergreifers bei dessen Bewegung in ein Webfach hinein in dieses Webfach einzubringen. Der Bringergreifer ergreift den einzubringenden Faden zwischen der Umlenkkante und der Gewebekante mit einer auf seiner Oberseite befindlichen Greifeinrichtung.
Es ist auch bekannt (EP 0906461 B1 ), den in ein Webfach einzutragenden Schussfaden mittels eines Zubringers über eine Umlenkkante zu legen, die sich zwischen der Gewebekante und dem Zubringer befindet. Der Schussfaden wird mittels eines Bringergreifers zu beiden Seiten der Umlenkkante erfasst und von dem sich in das Webfach hineinbewegenden Bringergreifer mitgenommen.
Es ist weiter bekannt (EP 1020550 A1), einen sich von einer Webkante zu einer Liefereinrichtung erstreckenden und mittels eines Zubringers in eine Aufnahmeposition gebrachten Schussfaden mittels eines Bringergreifers zu ergreifen und in das Webfach einzuführen. Der Bringergreifer nimmt den Schussfaden auf und bringt ihn zunächst in eine
Fadenklemme, um sicher zu stellen, dass eine einwandfreie Klemmung in dem Schussfadengreifer erhalten wird. Zwischen der Gewebekante und der Fadenklemme ist eine Schneidvorrichtung mit einer rotierenden Schneide angeordnet, die den einzubringenden Schussfaden abtrennt, bevor er die Fadenklemme verlässt.
Es ist auch bekannt, einen in ein Webfach einzutragenden Schussfaden mittels eines Nehmergreifers in das Webfach einzutragen, d.h. mittels eines Greifers, der von der der Liefereinrichtung für Schussfaden gege- nüberliegenden Seite leer in ein Webfach eingebracht wird und den Schussfaden in das Webfach einzieht, wenn er sich wieder aus dem Webfach herausbewegt. Bei einer bekannten Bauart (FR 1538375) sind mehrere Fadenzubringer in einer Reihe hintereinander auf einem in Richtung der Bewegung des Greifers verfahrbaren Wagen angeordnet, so dass der Fadenzubringer, der den einzutragenden Schussfaden liefert, in eine Position über dem Greifer gebracht werden kann. Dieser Fadenzubringer wird dann abgesenkt, so dass der Greifer den Schussfaden zwischen einer Gewebekante und dem Zubringer erfasst. Bei dem Einbringen läuft der Faden über ein hakenförmiges Messer, und wird zwischen der Gewebekante und dem Greifer durchtrennt. Bei einer anderen Bauart (US 3299909) werden mehrere Schussfäden, die von Liefereinrichtung kommen, zwischen Augen und Fadenklemmen gehalten. Diese Augen und Fadenklemmen befinden sich auf einem quer zu der Bewegung eines Nehmergreifers verfahrbaren Wagen, so dass der zwi- sehen der Fadenklemme und dem Auge befindliche Fadenabschnitt ü- ber den Bereich des Greifers gebracht werden kann, der auf seiner O- berseite mit einem Haken versehen ist. Das ausgewählte Zubringerelement wird dann in den Bereich des Greifers abgesenkt. Bei einer anderen Konstruktion dieser Gattung sind den Schussfäden, die sich von ei- ner Gewebekante zu einer Liefereinrichtung erstrecken, Fadenzubringer zugeordnet, die in vertikaler Richtung zwischen einer Ruheposition und einer Arbeitsposition verstellbar sind. Diese Zubringer sind in einer Rei-
he hintereinander angeordnet, die parallel zu der Bewegungsrichtung eines Nehmergreifers verläuft. Der oder die für einen Schusseintrag ausgewählten Schussfäden werden zunächst von ihren Zubringern nach unten in einen Bereich verlagert, in welchem sie von einem Zustellarm übernommen werden können, der eine Schwenk- und Absenkbewegung ausführt. Der Zustellarm bringt die ausgewählten Schussfäden immer in die gleiche Position, in welcher sie von dem auf seiner Oberseite mit einer Mitnahmeeinrichtung versehenen Greifer ergriffen werden können. Es ist weiter bekannt (US 3147778), bei dem Anschlagen eines Schuss- fadens den angeschlagenen Schussfaden von dem von der Liefereinrichtung kommenden Schussfaden abzutrennen und mit einer gemeinsamen Saugeinrichtung aufzunehmen. Der einzutragende Schussfaden wird mittels eines Fadenzubringers ausgewählt, der abgesenkt wird, um den ausgewählten Schussfaden in den Bereich eines Nehmergreifers zu bringen, der ebenfalls auf seiner Oberseite mit einer hakenförmigen Aufnahme für den Schussfaden versehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das das Auswählen und Zustellen eines Schussfadens in seine Aufnahmeposition mit einfachen Bewegungen ausführt, wobei für die einzelnen Elemente einschließlich des Greifers und seiner Führungselemente nur ein geringer Platzbedarf erforderlich ist, so dass ein relativ kleines Webfach ausreicht und die Fachbildungsmittel und das Webblatt entsprechend klein gestaltet sein können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Zubringer den jeweiligen Schussfaden bei dem Bewegen aus ihrer Ruheposition in ihre Arbeitsposition über eine wenigstens annährend in Bewegungsrichtung des Greifers verlaufende Umlenkkante legen, so dass der Abschnitt des Schussfadens zwischen der Umlenkkante und dem Zubringer in eine Aufnahmeposition in der Bewegungsbahn des Greifers gebracht wird.
In vorteilhafter Weiterbildung wird vorgesehen, dass der Greifer ein Nehmergreifer ist, der mittels einer Bewegung aus dem Webfach heraus einen Schussfaden in das Webfach hinein zieht. Ein derartiger Nehmergreifer benötigt einen nur relativ geringen Querschnitt, so dass der Ab- stand zwischen den Zubringern und der Umlenkkante entsprechend klein bemessen werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Zubringer den jeweiligen Schussfaden in die Aufnahmeposition bringen, bevor der Greifer in eine Übernahmeposition gelangt, und dass der Greifer den in der Aufnahmeposition befindlichen Schussfaden im Wesentlichen nach unten auslenkt und nach Umkehr seiner Bewegung ergreift und mitnimmt. Bei dieser Ausgestaltung steht eine relativ große Zeitspanne zur Verfügung, innerhalb welcher ein Schussfaden in seine Auf- nahmeposition gebracht werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich eine vorteilhafte Greiferwebmaschine schaffen, die mit einer Vorrichtung zum Auswählen und Zustellen von Schussfäden versehen ist und die dadurch gekennzeich- net ist, dass zwischen der Gewebekante und den Zubringern eine wenigstens annähernd in Bewegungsrichtung des Greifers verlaufende Umlenkkante für die Schussfäden angeordnet ist, und dass die Bewegungsbahn des Greifers zwischen in Arbeitsposition befindlichen Zubringern und der Umlenkkante verläuft. Besonders vorteilhaft ist eine derartige Webmaschine dann, wenn ein Nehmergreifer vorgesehen ist, der von der der Vorrichtung zum Auswählen und Zustellen gegenüberliegenden Seite in ein Webfach der Webmaschine einführbar ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Zu- bringer in einer Reihe hintereinander stationär angeordnet sind, die im
Wesentlichen parallel zu der Umlenkkante verläuft. Damit ist es möglich, alle Schussfäden in im Wesentlichen gleiche Positionen zu dem Greifer
zu bringen, der so ausgebildet ist, dass sein hakenförmiges Greifelement über den von dem letzten Zubringer der Reihe gehaltenen Schussfaden hinaus läuft. Die Anordnung der Schussfäden zwischen Zubringer und Umlenkkante ist für das Ergreifen der Schussfäden vorteilhaft.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und er nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht in Richtung eines Schusseintrages auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auswählen und Zustellen von Schussfäden,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 1 ,
Fig. 3 Draufsichten, ähnlich Fig. 2 auf die Ausführungsform nach bis 6 Fig. 1 und 2 während der Übernahme eines Schussfadens und des Beginns eines Eintragens,
Fig. 7 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 auf eine abgewandelte Ausführungsform,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform nach Fig. 7,
Fig. 9 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 auf eine weitere abgewandelte Ausführungsform und
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäßt Vorrichtung, die einen Breithalter und einen Kanteneinleger enthält.
In Fig. 1 und 2 ist von der eigentlichen Webmaschine nur ein Greiferband 10 oder eine Greiferstange dargestellt, die an ihrem Ende einen als Nehmergreifer ausgebildeten Greifer 11 trägt. Die Webmaschine bildet aus Kettfäden 12, 13 und Schussfäden 14 ein Gewebe 15, das nur schematisch angedeutet ist. Die Schussfäden 14 werden mit einem nicht dargestellten Webblatt an einen Warenrand angeschlagen. Zum Eintragen eines Schussfadens 14 werden die Kettfäden mittels nicht dargestellter Fachbildungsmittel zu einer oberen Kettfadenschar 13 und einer unteren Kettfadenschar 12 auseinander bewegt, so dass ein Webfach gebildet wird, in welches ein Schussfaden 14 eingetragen werden kann. Das Eintragen des Schussfadens erfolgt mittels des Nehmergreifers 11 , der von der Seite in das Webfach eingeführt wird, die der Seite gegenüber liegt, auf der die Schussfäden 14 bereitgehalten werden. Der Nehmergreifer 11 nimmt bei seiner Bewegung aus dem Webfach heraus je- weils einen, gegebenenfalls auch mehrere, Schussfäden 14 mit.
Der bei einem Schusseintrag in ein Webfach einzutragende Schussfaden 14 wird mittels einer Vorrichtung 16 ausgewählt und dem Greifer 11 zugestellt. Die Vorrichtung 16 hat einen Grundkörper oder eine Grund- platte 17, die mittels Schrauben 39 auf einer in Richtung des Schusseintrags verlaufenden Profilschiene 38 befestigt ist. Auf dieser Profilschiene 38 kann die Grundplatte 17 mit den auf ihr angebrachten Elementen verschoben und in einer an die Gewebebreite angepassten Position fixiert werden. Die gesamte Vorrichtung 16 ist daher in sehr einfacher Weise an eine geänderte Gewebebreite anpassbar.
Die Vorrichtung enthält nadeiförmige Fadenzubringer 19, deren Antriebe 20 an einem Halter 21 angebracht sind und die sich unter einem spitzen Winkel nach unten erstrecken, so dass sie sich im Wesentlichen in verti- kaier Richtung nach unten bewegen können. Die Antriebe 20 der Fadenzubringer 19 können beispielsweise so ausgebildet sein, wie dies aus der EP 0598264 B1 bekannt ist, so dass die Fadenzubringer 19
zwischen einer Ruheposition A (Fig. 1 ) und einer Arbeitsposition B verstellt werden. Die Fadenzubringer 19 sind jeweils an ihren unteren Enden mit Ösen 22 versehen, durch die jeweils ein Schussfaden 14 läuft. Die Schussfäden 14 erstrecken sich von einer Gewebekante des Gewe- bes 15 durch die Ösen 22 hindurch jeweils zu einer Liefereinrichtung, beispielsweise jeweils einem Vorspulgerät.
Auf' der Grundplatte 17 ist eine Leiste 23 angebracht, auf der eine Fadentrenneinrichtung 24 angeordnet ist. Die Fadentrennreinrichtung 24 besitzt eine Messerscheibe 25, die mittels eines Elektromotors 26 angetrieben ist. Der Messerscheibe 25 sind beidseits Fadenführungen zugeordnet, die mittels der Leiste 23 und Führungszungen 28, 29 gebildet werden.
Auf der Grundplatte 17 der Vorrichtung 16 ist eine weitere Leiste 30 angebracht, die mittels eines hochstehenden Schenkels eine Umlenkkante 31 bildet, die parallel zu der Bewegungsrichtung des Greifers 11 verläuft, d.h. quer zur Richtung der Kettfäden 12, 13. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, liegt die Umlenkkante 31 in einer Ebene mit einem Bindepunkt 32 des Gewebes 15 und mit den von der Leiste 23 und den Führungszungen 28, 29 gebildeten Fadenführungen.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist die Grundplatte 17 in der Profilschiene 38 in Richtung der Gewebebreite verstellbar. Die Aufnahmen für Befes- tigungsschrauben 39 (Fig. 2) der Grundplatte 17 sind quer zur Profilschiene 38 gerichtete Schlitze, so dass auch eine Einstellung in Querrichtung möglich ist. Mit dieser Einstellung wird die Position der Fadenzubringer 19 und damit ihrer Ösen 22 quer zu dem Greifer 11 eingestellt. Die Leiste 23 mit der Schneideinrichtung 24 ist sowohl quer als auch in Längsrichtung zu den Kettfäden einstellbar auf der Grundplatte 17 befestigt. Es ist somit ihre Position bezüglich des Abstandes zur Umlenkkante 31 in Querrichtung als auch bezüglich des Abstandes zum Ende
der Umlenkkante 31 in deren Längsrichtung einstellbar. In der Praxis wird bevorzugt vorgesehen, dass die Einstellung der Leiste 23 mit der Schneideinrichtung 24 und der Leiste 30 mit der Umlenkkante 31 relativ zueinander und zu den Zubringern in dem Herstellerwerk vorgenommen wird und dass dann die Leisten 23, 30 in dieser Position so fixiert werden, dass sie bei dem Benutzer nicht oder nur mit Mühe verändert werden können. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass Befestigungsschrauben mit speziell gestaltetem Werkzeugangriffsflächen vorgesehen werden. Ebenfalls ist eine Plombierung der Positionen möglich. Der Benutzer einer Webmaschine kann dann nur die gesamte Vorrichtung 16 in Richtung der Webbreite und gegebenenfalls auch noch quer dazu in geringem Ausmaß einstellen. Um sicher zu stellen, dass ein Benutzer an seiner Webmaschine ein Verstellen der Vorrichtung 16 in Querrichtung zur Profilschiene 38 nicht ohne weiteres vornehmen kann, kann vorgesehen werden, dass die Einstellbarkeit in Querrichtung von der Befestigung an der Profilschiene 38 getrennt wird, so dass dann an der Webmaschine nur ein Verstellen der Vorrichtung 16 in Webbreite möglich ist.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, befinden sich die Schussfäden 14, wenn die Zubringer 19 mit ihren Ösen 22 sich in der Ruhestellung A befinden, oberhalb des Greifers 11 , der Umlenkkante 31 und der Schneideinrichtung 24. Wird ein Zubringer 19 in seine Arbeitsposition B überführt, wie das in Fig. 2 bis 6 für den der Gewebekante am nächsten liegenden Zu- bringer 19 dargestellt ist, so wird der betreffende Schussfaden 14 über die Umlenkkante 31 gelegt, so dass er sich mit einem schräg nach unten verlaufenden Abschnitt 14a unterhalb der Spitze 33 des Greifers 1 1 befindet. Der Greifer 11 überläuft diesen Abschnitt 14a und lenkt ihn nach unten aus. Wenn der Greifer 11 wieder zurückbewegt wird, so ergreift er den Fadenabschnitt 14a mit seinem hakenförmigen Element 34, dem eine in Fig. 2 bis 6 nur schematisch angedeutete Fadenklemme 35 zugeordnet ist. Das hakenförmige Element 34 und die Fadenklemme 35
befinden sich auf der dem Abschnitt 14a des Schussfadens 14 zugewandten Seite, d.h. unterhalb der Oberseite des Greifers 11.
Der sich zurück in das Webfach hinein bewegende Greifer 11 nimmt den an dem Abschnitt 14a aufgenommenen Schussfaden mit und zieht ihn über die Umlenkkante 31 in die Richtung zu dem Webfach. Dabei gelangt der Schussfaden 14 in die Schneideinrichtung 24, in der der Schussfaden von dem an dem an der Gewebekante verbleibenden Abschnitt zertrennt wird, bevor er in das Webfach eingetragen wird.
Die Auswahl des einzutragenden Schussfadens 14, d.h. das Überführen eines Zubringers 19 aus seiner Ruheposition A in seine Arbeitsposition B wird von einem Steuergerät 36 gesteuert, das zweckmäßigerweise zu der Vorrichtung 16 gehört und an dieser angebracht ist. Das Steuergerät 36 erhält seine Befehle von der Steuerung der Webmaschine. Das Steuergerät 36 schaltet auch den Motor 26 der Messerscheibe 25 ein. Das kann bei jedem Schusseintrag individuell oder bei hohen Schussgeschwindigkeiten als Dauerbetrieb geschehen.
Die Fadenzubringer 19, von welchen nur vier dargestellt sind, sind in einer Reihe hintereinander angeordnet. Diese Reihe verläuft parallel zur Bewegungsbahn des Greifers 11 und der Umlenkkante 31. Da die Zubringer 19 jeweils die gleiche Arbeitsposition B einnehmen, verlaufen die Fadenstücke 14a zwischen den Ösen 22 und der Umlenkkante 31 in der Seitenansicht (Fig. 1 ) alle unter dem gleichen Winkel, auch wenn der Winkel zwischen den Ösen 22 und der Gewebekante (Fig. 2) unterschiedlich ist. Der Greifer 11 ergreift mit seinem hakenförmigen Element 34 und der Klemme 35 die Fadenabschnitte 14a somit immer in der gleichen Weise.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewegen sich die Fadenzubringer 19 mit einer Bewegungskomponente nach unten, so dass sie die
Schussfäden über die Umlenkkante 31 legen. Dies kann, wie das in Fig. 1 dargestellt ist, dadurch geschehen, dass die Zubringer 19 mit einem spitzen Winkel ausgerichtet sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Zubringer so anzuordnen, dass sie vertikal ausgerichtet sind und ei- ne ausschließlich vertikale Bewegung ausführen.
In der Regel ist bei Webmaschinen in Richtung der Webbreite ausreichend Platz vorhanden, um eine Vielzahl von Fadenzubringern 19 in einer Reihe anzuordnen. Es ist jedoch auch möglich, die Fadenzubringer 19 in mehr als einer Reihe anzuordnen. Um möglichst gleichmäßige Verhältnisse für die Aufnahme der Fadenabschnitte 14a durch den Greifer 11 zu erreichen, ist es dann zweckmäßig, die Fadenzubringer 19 der zu der Umlenkkante 31 in größerem Abstand angeordneten Reihe etwas tiefer abzusenken, so dass die Fadenabschnitte 14a zwischen den Ösen 22 und der Umlenkkante 31 möglichst immer unter gleichem Winkel verlaufen. Unterschiede von wenigen Winkelgraden werden jedoch ohne weiteres ausgeglichen, da der Greifer den in der Aufnahmeposition befindlichen Fadenabschnitt nach unten auslenkt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 6 ist vorgesehen, dass die Schussfäden 14 von der Gewebekante erst dann getrennt werden, wenn sie wieder in ein Webfach eingetragen werden. Es ist jedoch auch möglich, jeden Schussfaden bei dem Anschlagen an den Warenrand in eine Trenneinrichtung einzuführen und zu trennen. In diesem Fall werden dann die freien Enden von einer Fadenklemme aufgenommen. Eine derartige Fadenklemme, die zwischen der Gewebekante und der Schneideinrichtung 24 angeordnet wird, ist bei einer derartigen Ausführungsform dann Bestandteil der Vorrichtung 16.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 7 die Vorrichtung 16 und auch die Abstände zwischen der Schneideinrichtung 24 und dem Gewebe übertrieben groß dargestellt
worden sind, um eine verständliche Darstellung zu erhalten. In der Praxis sind jedoch wesentlich kleinere Abstände möglich, insbesondere auch zwischen der Arbeitsposition B der Fadenzubringer und der Umlenkkante 31.
Die Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 entspricht im Prinzip der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 6. Für die Zubringer 19 und ihre Antriebe 20 ist ein in Richtung zu der Umlenkkante 31 geneigter Halter 37 vorgesehen, so dass insgesamt kürzere nadeiförmige Zubringer 19 Verwendung finden können. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Leiste 23 mit der Schneideinrichtung 24 und die Leiste 30 mit der Umlenkkante 31 zu einer Baugruppe zusammengefasst sind, die nur gemeinsam relativ zur Grundplatte 17 und zu den Zubringern 19 verstellbar ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 sind Fadenzubringer 19 vorgesehen, die mittels als Antriebsmotoren ausgebildeten Antrieben 20 zwischen einer Ruheposition A und einer Arbeitsposition B verschwenkbar sind. Die Ösen 22 der Fadenzubringer 19 bewegen sich dabei auf einer Bewegungsbahn, die den Bewegungsbahnen der Ausführungsbei- spiele nach Fig. 1 bis 6 und Fig. 7 und 8 weitgehend entspricht. Die Achse 40 der Antriebsmotoren liegt tiefer als die Umlenkkante 31 , so dass der Fadenabschnitt 14a ebenso wie bei den anderen Ausführungsformen gut gespannt wird, der in eine Aufnahmeposition in der Bewegungsbahn des Greifers 11 gebracht wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 10 ist zunächst abweichend von der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 anstelle einer rotierenden Messerscheibe 25 eine Klinge 55 vorgesehen, die bevorzugt eine rasiermesserscharfe Schneide aufweist. Diese Klinge 55, die leicht austauschbar ist, ist so ausgerichtet, das ein Schussfaden 14, der von dem Greifer 11 mitgenommen wird, über die Schneide diese Klinge 55 gleitet und dabei
zerschnitten wird. Diese Schneideinrichtung 24 mit der stationären Klinge 55 benötigt keinen Antrieb.
Außerdem ist bei der Ausführungsform nach Fig. 10 an der Grundplatte 17 ein Halter 57 angebracht, der einen Gewebebreithalter 56 trägt. Der Halter 57 ist mit einstellbaren Befestigungsmittel 59 an der Grundplatte 17 befestigt, bspw. mit Befestigungsschrauben 59, die Schlitzführungen des Halters 57 und quer dazu verlaufende Schlitzführungen des Grundkörpers 17 durchdringen.
In entsprechender Weise kann an dem Halter 57 auch ein Kanteneinleger 58 angebracht sein, der gestrichelt angedeutet ist. Der Kanteneinleger 58 kann in nicht näher dargestellter Weise mittels einstellbaren Befestigungsmitteln an dem Halter 57 angebracht sein.
In vielen Fällen wird es deshalb genügen, bei einer Umstellung auf eine geänderte Gewebebreite lediglich den Halter 17 zu verstellen wobei gleichzeitig die Fadenzubringer 19, die Schneideinrichtung 24, der Breithalter 56 und der Kanteneinleger 58 an die geänderte Gewebebreite an- gepaßt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 6, bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 sowie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 wird vorgesehen, dass der Fadenzubringer 19, der sich in der Arbeits- position B befindet, in eine Zwischenposition zwischen der Arbeitsposition B und der Ruheposition A zurückgefahren wird, wenn der Abschnitt 14a des Schussfadens 14 von dem Greifer 11 aufgenommen worden ist und in das Webfach eingetragen wird. Damit wird sichergestellt, dass der durch die in der Zwischenstellung befindliche Fadenöse 22 erfolgen- de Abzug eines Schussfadens nicht durch die anderen Schussfäden gestört wird und dieser Schussfaden in einer günstigen Position innerhalb des Webfaches gehalten wird.