Beschreibung
MOBILES KOMMUNIKATIONSENDGERAT ALS COMPUTER-MAUS EINSETZBAR
Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Kommunikationsendgerät, das auch als Computer-Maus einsetzbar ist.
Ein mobiles Kommunikationsendgerät besitzt im Allgemeinen einen Bluetooth-Protokoll-Stapel, einen sogenannten Bluetooth- Stack, wie beispielsweise RFCOMM, SDP, CMTP, BNEP oder TCS, inklusive eines oder mehrerer Bluetooth-Profile, wie beispielsweise GAP, SDAP, CIP, PAN, SPP, DUN oder CTP, für eine drahtlose Übertragung in einem lokalen Datenfunksystem, das heißt eine Gruppe zusammenwirkender und aufeinander abge- stimmter Bluetooth-Protokolle. Bekannt unter den inzwischen zur Verfügung stehenden Bluetooth-Protokollen bzw. Bluetooth- Profilen ist ein Standard, der speziell die Ansteuerung von Mensch-Maschine-Schnittstellen-Geräten regelt. Bei den Mensch-Maschine-Schnittstellen-Geräten kann es sich dabei beispielsweise um eine Computer-Maus oder um eine Tastatur handeln. Dieses Bluetooth-Profil wird als HID (Human Interface Device) -Profil bezeichnet.
Bei den bislang bekannten drahtlosen und/oder optischen Co - puter-Mäusen treten eine Reihe von Nachteilen auf. Bei den bislang bekannten Computer-Mäusen ist keinerlei Abhörsicherheit auf der Funkschnittstelle gegeben. Darüber hinaus gibt es nur sehr wenige Computer-Mäuse, die eine Authentifizierung eines Nutzers ermöglichen. Letzteres wäre aber wichtig, um eine unautorisierte Benutzung eines Computers zu vermeiden. Bislang ist außerdem nur eine einseitige Datenübertragung, das heißt von Maus zu Computer, möglich. Die Computer-Maus umfasst bislang nur eine sehr beschränkte Funktionalität,
nämlich die der Lenkung eines Cursors auf einem Computer bzw. eines Rechners. Die Computer-Maus umfasst weder einen Speicher noch ein Display oder andere Elemente, die eine Erweiterung Ihrer Funktion erlauben würden. Ferner wird das umständ- liehe Aufladen der Akkumulatoren der heutigen, vergleichsweise stark Energie-zehrenden drahtlosen, insbesondere optischen Mäusen häufig als störend empfunden.
Es war nun eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mög- lichkeit aufzuzeigen, mit deren Hilfe die Funktionalität einer Computer-Maus erhöht werden kann und gleichzeitig die o- ben genannten Nachteile ausgeräumt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein erfindungsgemäßes mobiles Kommunikationsendgerät gemäß Anspruch 1 und ein Kommunikationssystem gemäß Anspruch 6. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden in den entsprechenden Unteransprüchen aufgeführt.
Gemäß Anspruch 1 wird ein mobiles Kommunikationsendgerät mit einem implementiertem Bluetooth-Stack bereitgestellt, wobei der Bluetooth-Stack ein Bluetooth-Profil zur Ansteuerung von Mensch-Maschine-Schnittstellen-Geräten umfasst und das mobile Kommunikationsendgerät derart ausgestaltet ist, dass es so- wohl zur Kommunikation als auch als drahtlose Computer-Maus mit Mausfunktionalitäten, insbesondere mit entsprechend funktionalen Maustasten einsetzbar ist.
Bei dem mobilen Kommunikationsendgerät handelt es sich vor- zugsweise um ein Mobiltelefon. Bezüglich ihrer Formgebung entsprechen die heutigen Mobiltelefone im wesentlichen denen einer Computer-Maus .
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des mobilen Kommunikationsendgerätes ist das mobile Kommunikationsendgerät als optische Computer-Maus einsetzbar. Hierzu können beispielsweise an der Unterseite des mobilen Kommunikationsend- gerätes, insbesondere eines Mobiltelefons optische Elemente, wie beispielweise ein LED und/oder ein Sensor oder eine eingebaute Kamera als Bewegungsdetektor genutzt werden. Das Aufladen von mobilen Telefonen ist ein akzeptierter Bestandteil des Umgangs mit diesen Geräten, so dass in deren Benutzung als Maus ein großer Vorteil zu sehen ist.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerätes umfasst der Bluetooth-Stack das HID (Human Interface Device) - Bluetooth-Profil. Das HID-Bluetooth-Profil ist bislang nur in Computer-Mäusen und/oder Tastaturen, nicht aber in mobilen Kommunikationsendgeräten, wie beispielsweise in einem Mobiltelefon implementiert. Zur Ansteuerung eines Computers mittels einer Computer-Maus wird ein durch das HID-Profil defi- nierter Kanal aufgebaut.
Vorzugsweise sind die Mausfunktionalitäten, insbesondere die Maustasten auf der Rückseite des mobilen Kommunikationsendgerätes vorgesehen. Die Rückseite eines Mobiltelefons ist im Allgemeinen ungenutzt, erfindungsgemäß kann diese ungenutzte Rückseite des Mobiltelefons mit optischer Maus-Technologie erweitert werden.
Ein mobiles Kommunikationsendgerät, insbesondere ein Mobilte- lefon, kann mittels einer sogenannten SIM-Karte (Subscriber
Identity Module) vor unbefugter Nutzung gesichert werden. Nur unter Eingabe einer entsprechenden Kennung ist eine Nutzung des mobilen Kommunikationsendgerätes möglich.
Erfindungsgemäß kann nun über eine gesicherte Bluetooth- Übertragung, das heißt über eine verschlüsselte Bluetooth- Übertragung, eine SIM basierte Zugangskontrolle zu einem entsprechenden Computer erreicht werden. Das bedeutet, dass die Computer-Maus erfindungsgemäß mittelbar über die Zugangsberechtigung zum mobilen Kommunikationsendgerät vor unautorisierter Nutzung geschützt ist und der entsprechende Computer nicht unbefugt genutzt werden kann. Das bedeutet, dass eine Personalisierung der Computernutzung ohne weitere Aufwendun- gen mittels der SIM-Karte möglich ist. Ferner sind auch Internet-Anwendungen und Bezahlvorgänge über die SIM-Karte für den Computer unmittelbar nutzbar.
Ferner ist der Rechner bzw. der Computer geschützt sobald das mobile Kommunikationsendgerät, vorzugsweise das Mobiltelefon, außerhalb der Bluetooth-Reichweite, die ca. 10m beträgt, ist. Das bedeutet, dass bei Verlassen des Büros, der Computer ohne große Umstände automatisch vor unbefugtem Zugriff geschützt ist. Der Computer wird dann über einen in jedem Computer vor- gesehenen Maustreiber gesperrt. Letzteres ist insbesondere für firmeneigene Mobiltelefone interessant. Vorzugsweise kann der Computer softwareseitig auch innerhalb der Bluetooth- Reichweite gesperrt werden, nämlich mittels einer speziell vorgesehenen Sperr-Taste oder mittels einer speziellen Tas- tenkombination über den Maustreiber.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerätes ist es vorgesehen, eine akustische und/oder optische Signaleinheit am mobilen Kommunikationsendgerät vorzusehen, die dem Nutzer anzeigt, dass er relativ zu dem entsprechenden Computer die Bluetooth- Reichweite verlässt und demnach der Computer automatisch gesperrt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerätes sind die Maustasten über ein berührungsempfindliches Display realisiert.
Vorteilhafterweise entfallen mittels der Erfindung gesonderte Aufladevorgänge bisheriger drahtloser optischer Computer- Mäuse beziehungsweise die Aufladevorgänge decken sich in etwa mit dem Auflade-Zyklus des mobilen Kommunikationsendgerätes, vorzugsweise des Mobiltelefons.
Dadurch, dass sich ein Mobiltelefon im Allgemeinen immer im Arbeitsbereich des Nutzers befindet, ist nun auch die Computer-Maus automatisch stets verfügbar.
Ferner umfasst die vorliegende Erfindung ein Kommuni ations- system, das ein erfindungsgemäßes mobiles Kommunikationsendgerät, einen Bildschirm und einen Computer umfasst, insbesondere einen Personal-Computer, mit einem Maustreiber, wobei der Maustreiber derart modifiziert ist, dass eine Datenübertragung vom Computer zum mobilen Kommunikationsendgerät möglich ist.
Dadurch können dann durch einfaches „Zeigen und Klicken am Bildschirm des Computers durch das mobile Kommunikationsendgerät in seiner Funktion als Computer-Maus beliebige Daten vom Computer in das mobile Kommunikationsendgerät, vorzugsweise in ein Mobiltelefon übertragen werden. In dem mobilen Kommunikationsendgerät werden die Daten dann vorzugsweise in einem dort vorgesehenen sogenannten Multimedia-Card-Speicher abgelegt. Dadurch kann ein Text, wie beispielsweise ein Memo problemlos in ein Mobiltelefon übertragen werden.
Eine Selektion der zu übertragenden Daten erfolgt durch direktes Markieren von Text, wie beispielsweise von Telefonnummern, mit der Maus oder einer Tastatur am Bildschirm oder mittels Datei-Menüs. Eine Übertragung erfolgt dann entweder durch kontextgesteuertes, d.h. ein entsprechender Nutzer klickt entsprechende Befehle, Öffnen von zusätzlichen Bluetooth-Profilen oder aber insbesondere dadurch, dass im bestehenden durch das HID Profil definierten Kanal zusätzlich die Objekt-Daten übertragen werden, da dieser Kanal bi-direktio- nal ist. Handelt es sich um Telefonnummern-Daten, könnten diese zudem noch in das Benutzer-Telefonbuch auf dem mobilen Kommunikationsendgerät eingetragen werden.
Eine* vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Kommuni a- tionssystems ist beispielweise die Durchführung einer Computer-Präsentation, wobei die zu zeigenden Folien auf dem Computer gespeichert und auf eine Leinwand mittels eines Projektors projiziert werden. Mittels des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems kann man nun zum Einen sowohl die Präsenta- tion über die erfindungsgemäß vorgesehenen Mausfunktionalitäten des mobilen Kommunikationsendgerätes steuern, solange man sich innerhalb der Bluetooth-Reichweite relativ zum Computer befindet, wie auch die Folien selbst in das mobile Kommunikationsendgerät übertragen, dort abspeichern und vorzugsweise sogar auf einem Display des erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerät sichtbar machen. Die Übertragung der Folien auf das Display des mobilen Kommunikationssystems wird über einen rückwärtigen Datenkanal vom Computer zum Maustreiber realisiert. Der Rückkanal kann auf zwei Arten realisiert wer- den; zum Einen durch eine Instantiierung eines zusätzlichen Bluetooth-Profils, das speziell für Datenübertragungen von Dateien geeignet ist, wie beispielsweise OBEX, oder falls keine derartigen Profile beidseitig vorhanden sind, kann der
eigentlich zur Maussteuerung vorgesehene durch das HID-Profil definierte Kanal, der bidirektional ist, zur Datenübertragung für Datenobjekte genutzt werden. Dafür sind spezielle Anpassungen in der Maustreiber-Software und im mobilen Kommunika- tionsendgerät erforderlich.
Bisherige Funktionen eines mobilen Kommunikationsendgerätes, insbesondere eines Mobiltelefons, wie beispielsweise normales Telefonieren bleiben durch die erfindungsgemäßen Zusatzfunk- tionen unbeeinflusst . Die bisherigen Funktionen können vielmehr sogar verbessert werden. Durch Markieren einer Telefonnummer am Bildschirm und Übertragen derselben in das mobile Kommunikationsendgerät beispielsweise kann ohne weiteres Zutun sofort und einfach eine Verbindung zu der entsprechenden Telefonnummer aufgebaut werden.
Ferner kann ein „Laut-Hören* sehr einfach realisiert werden, nämlich indem zusätzlich eine Bluetooth-Datenübertragung von Gesprächstönen an eine im Computer vorgesehene Soundkarte implementiert ist.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerätes;
Fig. 2 Schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems .
In Figur 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kommunikationsendgerätes dargestellt. Gezeigt ist ein Mobiltelefon 1. Dargestellt sind
Tasten, die in ihrer Gesamtheit eine Tastatur 2 bilden. Ferner ist ein Display 3 gezeigt, wobei es sich dabei um ein berührungsempfindliches Display handeln kann. Mit dem Bezugszeichen 4 ist eine optische Einheit, wie beispielsweise eine Kamera oder optische Mauselemente, gekennzeichnet. Ferner ist ein Bluetooth-Modul 5 gezeigt, mit dessen Hilfe eine Bluetooth-Übertragung ermöglicht wird. In dem Bluetooth-Modul 5 ist ein Bluetooth-Stack implementiert, der ein Bluetooth- Profil zur Ansteuerung von Mensch-Maschine-Schnittstellen- Geräten umfasst. Es kann sich dabei beispielsweise um das
HID-Bluetooth-Profil handeln. Auf dem berührungsempfindlichen Display 3 gibt es nun 2 oder 3 Flächenbereiche, die bei jeweiliger Berührung entsprechende Mausfunktionen ausführen entsprechend den verschiedenen Tasten bei einer herkömmlichen Computer-Maus. Die optische Einheit 4 dient als Bewegungsdetektor zur Steuerung eines entsprechenden Cursors auf einem Computerbildschirm. Über eine gesicherte Bluetooth- Übertragung, das heißt über eine verschlüsselte Bluetooth- Übertragung, kann dabei eine SIM basierte Zugangskontrolle zu einem entsprechenden Computer erzielt werden. Das bedeutet, dass die Computermaus-Funktionalitäten mittelbar über die Zugangsberechtigung zum mobilen Kommunikationsendgerät vor unautorisierter Nutzung geschützt ist und der entsprechende Computer nicht unbefugt genutzt werden kann. Ferner ist der Computer nach kurzer Zeit automatisch geschützt sobald das mobile Kommunikationsendgerät außerhalb der Bluetooth- Reichweite ist.
Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungs- form eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems. Das Kom- munikationssystem umfasst eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen mobilen Kommunikationsendgerätes 1. Ferner ist Teil des hier dargestellten Kommunikationssystems ein Compu-
ter 2 mit einem Bildschirm 3. In dem Computer 2 ist beispielsweise ein Bluetooth-Modul integriert sowie ein spezieller Maustreiber mit Software-Anbindung an einen implementierten Bluetooth-Stack. Mittels des Maustreibers ist eine Daten- Übertragung zwischen dem Computer 2 und dem mobilen Kommunikationsendgerät 1 möglich. Zunächst wird durch ein in beiden Geräten, das heißt sowohl in dem Computer 2 wie auch in dem mobilen Ko munikationsendgerät 1 integriertes Bluetooth-HID- Profil eine Verbindung zum Computer 2 hergestellt. Über eine gesicherte Bluetooth-Übertragung, das heißt über eine verschlüsselte Bluetooth-Übertragung kann eine SIM basierte Zugangskontrolle zum Computer 2 erreicht werden. Ferner ist der Computer 2 geschützt sobald das mobile Kommunikationsendgerät 1 außerhalb der Bluetooth-Reichweite ist. Innerhalb der Blue- tooth-Reichweite können bei entsprechender Zugangsberechtigung durch einfache Maus-Funktionalitäten wie „Zeigen und Klicken* am Bildschirm 3 des Computers 2 durch entsprechende Bedienung der in dem mobilen Kommunikationsendgerät 1 integrierten Computermaustasten mittels eines Cursors 4 beliebige Daten vom Computer 2 in das mobile Kommunikationsendgerät 1 übertragen werden. Die Realisierung der Computermaustasten in dem mobilen Kommunikationsendgerät 1 kann beispielsweise, wie in Figur 1 gezeigt, durch ein berührungsempfindliches Display erfolgen. In dem mobilen Kommunikationsendgerät 1 werden die Daten dann beispielsweise in einem sogenannten Multimedia- Card-Speicher abgelegt. Eine Selektion der vom Computer 2 zum mobilen Kommunikationsendgerät 1 zu übertragenden Daten kann durch direktes Markieren von Text mit den im mobilen Kommunikationsendgerät 1 integrierten Mausfunktionalitäten erfolgen oder über ein Kontextmenü. Eine Übertragung erfolgt dann entweder durch kontextgesteuertes Öffnen von zusätzlichen Bluetooth-Profilen oder dadurch, dass in dem bestehenden durch das HID-Profil definierten Kanal zusätzlich Objektdaten über-
tragen werden, da der durch das HID-Profil definierte Kanal bi-direktional ist.