Beschreibung
Vorrichtung zum Herausziehen von Beulen
Es ist bekannt, dass man konkave Beulen aus Blechen, insbesondere Kfz- Karosserien, mit Hilfe von speziellen Vorrichtungen herausziehen kann. In die Beule wird beispielsweise ein Adapter eingeklebt, der dann mit der Vorrichtung herausgezogen werden kann. Es ist auch bekannt, in die Beule einen Stift einzuschweißen, der ebenfalls herausgezogen werden kann.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (US 5,203,196) enthält die Halterung vier von einer Platte wegragende Beine, die im Bereich ihrer gegenüberliegenden Enden mit einem flachen Ringelement fest verbun- den sind. Dieses Ringelement wird auf das Blech um die herauszuziehende Beule herum aufgesetzt, in die Beule wird ein Klebeadapter eingeklebt, der mit einer Stange durch die Platte ragt. An dem freien herausragenden Ende wird dann gezogen. Diese Vorrichtung ist nur für Beulen geeignet, deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser des Abstützelements ist. Bei Beulen, die deutlich kleiner als der Innendurchmesser des Abstützelements sind, führt eine solche Vorrichtung nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Um dies zu verbessern, kann in die zentrale Öffnung des Ringelements ein Adapterelement eingesetzt werden, das den Innendurchmesser des Abstützelements verkleinert. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die eigentliche AbStützung immer an einer festen Stelle erfolgt.
Weiterhin bekannt ist eine Zange zum Herausziehen, die sich ebenfalls mit einem Abstützelement auf dem zu bearbeitenden Blech abstützt (EP 11 36 145).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit zu schaffen, eine bessere Anpassung an die Form und Größe der Beule zu ermöglichen, um dadurch verbesserte Arbeitsergebnisse verwirklichen zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die Erfindung schlägt also vor, den Abstand zwischen mindestens zwei Abstützstellen, die an den Enden der Beine gebildet sind, einstellen und verstellen zu können. Die Abstützstellen können daher an die Größe und auch die Form der Beule angepasst werden. Je näher an den Umfang der Beule die Abstützstellen heran geführt werden, desto sicherer wird dafür gesorgt, dass das Blech nur im Bereich der tatsächlichen Beule beansprucht wird.
Eine Möglichkeit, wie der Abstand zwischen zwei Abstützstellen verstellt werden kann, besteht darin, dass ein Bein in einer Richtung verstellt werden kann, die den Abstand der diesem Bein zugeordneten Abstützstelle von der einem anderen Bein zugeordneten Abstützstelle verändert. Im einfachsten Fall geschieht dies dadurch, dass das Bein um eine quer zur Zugrichtung verlaufende Achse verschwenkt werden kann. Die Möglichkeit, das Bein insgesamt quer zur Zugrichtung zu verschieben, anstatt es zu verschwenken, ist im Prinzip auch möglich, erfordert aber einen größeren Aufwand.
In der verstellten Position ist das Bein, das verstellbar ist, dann auch festleg bar bzw. arretierbar.
Eine einseitige Verstellung kann ausreichen. Da man aber nicht unbedingt von einer immer feststehenden Form der Beule ausgehen kann, ist
es sinnvoll und liegt im Rahmen der Erfindung, dass alle Beine der Halterung verstellt werden können, wobei die Verstellung vorzugsweise unabhängig voneinander ist. Dadurch lassen sich einerseits die Abstützstellen nahe an dem Umfang der Beule anordnen, andererseits aber der vordere Bereich des Zugelements an die tiefste Stelle der Beule anordnen.
Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass zwei Beine zu einem gemeinsam verschwenkbaren und gemeinsam arretierbaren Beinpaar zusammengefasst sind.
Die Arretierung kann insbesondere eine Verrastung sein, die den Vorteil hat, dass dann eine Verstellung zuverlässig und ohne besonderen Kraftaufwand verhindert wird, wenn einmal die korrekte Position einge- stellt wurde. Die Verrastung kann beispielsweise durch Federwirkung hergestellt und gegen Federwirkung auch wieder gelöst werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Verrastung durch eine Verzahnung erfolgt, so dass eine Verstellung in mehreren Positionen möglich ist.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das der Halterung zugeordnete Ende des verstellbaren Beins eine Verzahnung und die Halterung eine Gegenverzahnung aufweist, wobei der Eingriff durch eine radiale Verlagerung einer Welle lösbar ist, an der das Bein gelagert ist, wobei diese Welle vorzugsweise federbeaufschlagt ist.
Wenn ein Beinpaar vorhanden ist, so kann das Beinpaar beispielsweise eine gemeinsame Welle aufweisen, die im Fall der Verrastung mit Hilfe der Verzahnung dann ebenfalls federbeaufschlagt sein kann.
Es ist aber ebenfalls möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, dass mindestens ein Bein stufenlos verschwenkbar ausgebildet ist. Auch hier kann die stufenlose Verschwenkbarkeit bei einem Beinpaar durch eine gemeinsame Welle verwirklicht werden.
Zur Arretierung kann bei einer stufenlosen Verschwenkung, aber auch bei einer abgestuften Verschwenkung, ein auf Zug beanspruchbares E- lement vorgesehen sein, das beispielsweise zwischen den Beinen direkt wirkt, also nicht zwischen Bein und Halterung.
Das Arretierelement kann beispielsweise lösbar an den Beinen anbringbar sein, beispielsweise in mehreren Positionen.
Eine weitere Möglichkeit, wie die Arretierung der Beine durchgeführt werden kann, besteht darin, dass das Arretierelement von einem die Abstützstelle aufweisenden Abstützelement gebildet ist. Dieses Abstützelement kann mit den vorderen Enden der Beine verbunden werden, so dass in diesem Fall das Abstützelement die Position der Beine der Halterung vorgibt.
Dieses Abstützelement kann als Ringelement ausgebildet sein, gegebenenfalls als unterbrochenes Ringelement.
Eine weitere Möglichkeit der Arretierung kann darin bestehen, dass das Arretierelement eine zwei Bereiche unterschiedlicher Gewinderichtung aufweisende Gewindestange ist, die die beiden Beine miteinander verbindet. Hier kann diese Gewindestange als Verstellelement und gleichzeitig Arretierelement dienen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der Zusammenfassung, deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht
wird, der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Figur 1 schematisch eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herausziehen von Beulen aus Blech;
Figur 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht von links in Figur 1 ;
Figur 3 eine Detailansicht der Vorrichtung nach Figur 1 bei einer geänderten Ausführungsform;
Figur 4 eine weitere Detailansicht einer geänderten Ausführungsform.
Figur 1 und 2 zeigen schematisch eine Vorrichtung, mit der eine Beule aus Blechen herausgezogen werden kann. Die Vorrichtung enthält eine Halterung 1 , in der ein Betätigungshebel 2 verschwenkbar gelagert ist. Die Verschwenkung des Betätigungshebels 2 führt zu einer Verschie- bung eines Zugelements 3 in Figur 1 und 2 nach oben. Die Nullstellung des Zugelements 3 kann mit Hilfe einer aus der Vorrichtung herausragenden Rändelschraube 4 eingestellt werden. Die tatsächliche Position des Zugelements kann an einer Skala 5 abgelesen werden, da die Verschiebung des Zugelements 3 zu einer Verschiebung eines Anzeige- elements 6 führt. An dem in Figur 1 unteren Ende der Halterung 1 ist an dem Zugelement 3 ein Adapter 7 angebracht, der mit einem in die Beule einzuklebenden Klebeadapter in eine zugfeste Verbindung gebracht werden kann. Nähere Einzelheiten werden nicht dargestellt. Es wird hierzu auf die eingangs bereits erwähnte EP 11 36 145 Bezug genom- men.
Die Vorrichtung ist dazu bestimmt, auf das Blech im Bereich der herauszuziehenden Beule aufgesetzt zu werden. Zu diesem Zweck hat die Halterung mindestens zwei Beine 8, 9, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils zwei Beine 9 bzw. 8 zu einem Paar von Beinen zu- sammengefasst sind, die über eine erste Welle 10 und eine zweite Welle 11 miteinander verbunden sind. Das der Halterung 1 zugeordnete Ende der Beine 8, 9 ist längs eines Halbkreises mit einer Verzahnung 12 versehenen. Die Halterung selbst ist in einem diesem oberen Ende der Beine 8, 9 zugeordneten Bereich mit einer Gegenverzahnung 13 verse- hen, wobei die Gegenverzahnung unter Umständen nur teilweise ausgebildet ist. Die die beiden Beine 9 eines Beinpaars verbindende obere Welle 10, siehe auch Figur 2, wird durch eine nur schematisch angedeutete Zugfeder 14 in Richtung auf die Halterung 1 beaufschlagt Das obere Ende der Feder 14 stützt sich an einem Querträger 15 ab. Diese Fe- der sorgt dafür, dass die Verzahnung 12 an dem der Halterung 1 zugewandten Ende der Beine 8, 9 mit der Verzahnung der Halterung 1 in Eingriff steht. Dadurch ist die winkelmäßige Position der Beine 8, 9 festgelegt.
Im Bereich des gegenüberliegenden Endes der Beine 8, 9 ist an dem die beiden Beine eines Beinpaars verbindende Welle 11 ein Abstützelement 16 angebracht, beispielsweise mit Hilfe einer federnden Halterung aufgesteckt. Mit diesen Abstützelementen wird die Vorrichtung auf das Blech aufgesetzt. Es ist sinnvoll, dass die Abstützelemente 16 unmittel- bar neben dem äußeren Umfang der Beule angeordnet sind. Denn nur das Blech innerhalb der Beule soll mit der Vorrichtung herausgezogen werden. Bei der Ausführungsform nach Figur 1 und 2 können die beiden Beinpaare 8, 9 unabhängig voneinander dadurch verstellt werden, dass man an den Beinen, beispielsweise an der Welle 11 zieht, bis die Ver- zahnung 12 und die Gegenverzahnung 13 außer Eingriff gelangen. Dann kann man das Beinpaar etwas verschwenken, bis es die richtige Position einnimmt. Dann stellt die Zugfeder 14 die Arretierung wieder
her. Die Verstellung auf beiden Seiten hat den Vorteil, dass man das Zugelement mit seinem Adapter 7 an die tiefste Stelle der Beule orientieren kann, auch wenn diese nicht symmetrisch in der Mitte der Beule angeordnet ist.
Die Figur 3 zeigt das dem Blech zugeordnete Ende der Beine 18, 19 bei einer geänderten Ausführungsform. Hier erfolgt die Verstellung und Arretierung der dem Blech zugeordneten Ende der Beine und damit der Abstützstellen zwischen den Beinpaaren 18, 19 selbst und nicht zwi- sehen der Halterung 1 und den Beinen. Mit der das Beinpaar 18 bildenden Welle 11 ist eine Mutter verbunden, ebenso mit der Welle 11 des anderen Beinpaars 19. Durch die beiden Muttern ist eine Gewindestange 20 hindurch geschraubt, die einen Abschnitt 21 mit einem Rechtsgewinde und einen Abschnitt 22 mit einem Linksgewinde aufweist. Durch Verdrehen der Gewindestange 20 mit Hilfe eines gerändelten Kopfs 23 lässt sich der Abstand der beiden Beinpaare 18, 19 voneinander verstellen und gleichzeitig arretieren. In diesem Fall erfolgt die Verstellung der beiden Beinpaare 18, 19 gleichzeitig und gegenläufig, was zwar den Vorteil der unabhängigen Verstellung der beiden Beinpaare nicht mehr aufweist, für den Normalfall aber ausreichend und leichter zu handhaben ist.
Figur 4 zeigt eine weitere der Figur 3 ähnliche Möglichkeit. Während bei den Ausführungsformen nach Figur 1 bis 3 die Abstützelemente 16 bei jedem Bein oder jedem Beinpaar getrennt voneinander waren, wird bei der Ausführungsform nach Figur 4 ein für alle Beine gemeinsames Abstützelement 26 verwendet, das etwa Ringform aufweist. Auch dieses Abstützelement 26 weist angedeutete Halteschuhe 24 auf, mit denen es an den Wellen 11 angeklemmt werden kann. Bei der Ausführungsform nach Figur 4 bestimmt das Abstützelement 26 den Abstand der dem Blech zugeordneten Enden der Beine 8, 9 so dass die Beinpaare 18, 19 frei um die Wellen 10 verschwenkbar sind. Da die Wellen 10, 11 nicht
auf den Enden eines Rechtecks liegen, wird auch hier eine stabile Ausrichtung ermöglicht.