B e s c h r e i b u n g
Vorrichtung mit einer Räumlichkeit zur Aufnahme von hyperpolarisiertem Edelgas
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Räumlichkeit zur Aufnahme von hyperpolarisiertem Edelgas. Die Erfindung betrifft zudem die Verwendung von PFA- und/oder Polyimid-Verbindungen für eine derartige Vorrichtung.
Aus der Druckschrift DE 199 27 159 Cl ist bekannt, eine Vorrichtung zur Polarisation von Edelgasen insbesondere mit Verbindungsmitteln aus Glas und/oder Edelstahl zu versehen. Edelstahl weist für die Depolarisierung der polarisierten Edelgas-Atome nachteilig jedoch nur Zeiten in der Größenordnung von Sekunden auf und kann Magnetresonanz-Messungen stören. Glas weist zwar (T1-) Re- laxationszeiten in der Größenordnung von Minuten auf, jedoch nachteilig eine mangelnde mechanische Flexibilität.
Es ist bekannt, dass polarisierte 129Xenon-Atome schon durch Stoß gegen die Begrenzungsflächen eines Polarisa- tors sehr rasch ihre Hyperpolarisation verlieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereit zu stellen, mit der die Hyperpolarisation von Edelgasen, insbesondere von hyperpolarisiertem 129Xenon über einen längeren Zeitraum erhalten werden kann.
Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Räumlichkeit zur Aufnahme von hyperpolarisiertem Edelgas auf, die an den Stellen, die mit dem hyperpolarisierten Edelgas in Kontakt stehen zumindest teilweise, vorzugsweise voll- ständig PFA- und/oder Polyimidverbindungen aufweist .
Die Vorrichtung kann also auch eine Räumlichkeit aufweisen, die zum Teil aus PFA- und zum Teil aus Polyimid-Verbindungen besteht .
Als hyperpolarisiertes Edelgas ist unter anderem 129Xenon gemeint. Es können aber auch die Relaxationszeiten anderer hyperpolarisierter Edelgase durch die erfindungsgemäßen Verbindungen verlängert werden.
Durch derartige Vorrichtungen, die die Aufrechterhaltung der Hyperpolarisation des Edelgases gewährleisten, ist es möglich, dieses auch an schwer zugängliche Orte wie z. B. in das Innere menschlicher oder tierischer Körper zu transportieren und mittels bildgebender Verfahren für diagnostische und/oder therapeutische Zwecke zu nutzen.
Mit PFA-Verbindungen werden hier allgemein Copolymere mit Gruppierungen wie
-CF2—CF2—C-CF2—
I C1-CnF2n+ 1
(Formel I) als Grundeinheiten bezeichnet.
Die PFA-Verbindungen weisen vorteilhaft auch ausgezeichnete dielektrische Eigenschaften auf und sind in einem sehr weiten Temperaturbereich (ca. -200 C° bis 260 C°) einsetzbar.
Als Polyimide werden Polymere mit Imid-Gruppen als wesentliche Struktureinheiten der Hauptkette verstanden. Die Imid-Gruppen können entsprechend den Formeln II bzw. III als lineare oder cyclische Einheiten vorliegen:
(Formel I I ) ( Formel I I I )
Als Polyimide werden im Rahmen der Erfindung allgemein auch Polymere bezeichnet, die neben Imid- auch Amid- (Polyamidimide) , Ester- (Polyesterimide) und Ether- Gruppen (Polyetherimide) als Bestandteile der Hauptkette enthalten.
Polyimide sind vorteilhaft, zudem hochtemperaturbestän- dig. Sie zeichnen sich durch hohe Festigkeit in einem weiten Temperaturbereich (-240 bis 370 C°) , hohe Wärmeformbeständigkeit (bis 360 C°), hohe Anwendungstemperaturen (250-320 C°) , Thermostabilität u. Flammwidrigkeit aus. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft ist die Be- ständigkeit gegen verdünnte Laugen und Säuren, Lösungsmittel, Fette und Öle. Polyimide mit besonders hoher
Thermostabilität sind die Poly (bismalein-imide) der Formel IV.
(Formel IV)
Sehr hohe Oxidationsstabilität besitzen Wasserstofffreie Polyimide des Typs V auf der Basis von Pyrazin- tetracarbonsäureanhydrid und Diaminothiadiazol, die an der Luft bis 600 C° beständig sind.
(Formel V)
Es hat sich herausgestellt, dass PFA- und/oder Polyimid-Verbindungen für erfindungsgemäße Vorrichtungen verwendet werden können, wobei derartige Vorrichtungen vorteilhaft die Hyperpolarisation der Edelgase über vergleichsweise lange Zeiträume aufrecht erhalten.
Beispielsweise wird im Falle von hyperpolarisierten 129Xenon-Atomen die Polarisation bis über 10 Minuten (Tl-Relaxationszeit, Abnahme der Longitudinal- Magnetisierung auf 1/e) aufrecht erhalten. Die Hyperpolarisation anderer Edelgase wird ebenfalls deutlich
verlängert. Dadurch sind die hyperpolarisierten Edelgase über die genannte Zeitspanne, das heißt lange im Vergleich zum Stand der Technik, für bildgebende Verfahren nutzbar.
Die Relaxationszeiten gelten für einen Durchgang des
Xenons durch ein Rohr aus PFA und/oder Polyimid und einer Durchgangszeit von einigen Sekunden. Eine Depolari- sierung der Atome, wie sie sich im Falle von Edelstahl beispielsweise durch Stoß gegen die Wände der Vorrich- tungen ergibt, wird erheblich reduziert.
Erfindungsgemäß wird somit auch die Verwendung von PFA- und/oder Polyimid-Verbindungen als Materialien für Vorrichtungen zur Aufrechterhaltung der Hyperpolarisation derartiger Edelgase beansprucht.
Derartige Vorrichtungen sind unter anderem zur Erzeugung, zur Lagerung und/oder zum Transport von hyperpolarisierten Edelgasen wie z. B. 129Xenon geeignet.
Es sind alle Vorrichtungen ohne Einschränkung gemeint, die zur Erzeugung, Lagerung und/oder zum Transport von hyperpolarisierten Edelgasen wie 129Xenon geeignet sind und mit diesen in unmittelbarem Kontakt stehen.
Mit Lagerung ist insbesondere auch die Lagerung in entsprechend ausgestalteten PFA- und/oder Polyimid-Be- hältern, z. B. Flaschen, Vorratsgefäßen und so weiter gemeint. Es sind Ausgestaltungen denkbar, wie z. B.
PFA-Flaschen mit Septen, die die Hyperpolarisation von Edelgasen erhalten.
Mit der Verwendung von PFA für den Transport von hyperpolarisiertem 129Xenon ist z. B. auch die Verwendung von PFA als Material für einen Schlauch und natürlich der Schlauch selbst gemeint, in dem das hyperpolarisierte Edelgas an einen zu untersuchenden Ort oder an eine Probe geleitet wird.
Ein derartiger Schlauch kann besonders vorteilhaft auch als Katheter ausgeführt sein, durch dessen inneren Hohlraum ein hyperpolarisiertes Edelgas und insbesonde- re hyperpolarisiertes 129Xenon an einen spezifischen Untersuchungsort im Innern eines menschlichen oder tierischen Körpers geleitet wird. Dabei kommt die Innenbe- schichtung des Katheters mit dem darin zu transportierenden Edelgas, wie z. B. hyperpolarisiertem 129Xenon, in Kontakt. Das heißt, dass eine Innenbeschichtung des Katheters aus PFA vorteilhaft bewirkt, dass das Edelgas und insbesondere das hyperpolarisierte 129Xenon praktisch verlustfrei an den Ort der Untersuchung, z. B. in ein Herz oder ein anderes Organ, geleitet werden kann.
Ein solcher Katheter leitet hyperpolarisiertes Edelgas wie 129Xenon praktisch verlustfrei, das heißt ohne Depo- larisation direkt bis zum Untersuchungsgebiet bzw. zum field-of-view bei Magnetresonanz-tomographischen Untersuchungen. Das Edelgas löst sich dort nach Austritt aus dem Katheter entsprechend im Gewebe bzw. in Blutgefäßwänden (z. B. Arterienwänden) und kann durch Magnetresonanz-Tomographie nachgewiesen werden.
Derartige Katheter sind insbesondere für strahlungs- freie Herzkatheterisierungen geeignet. Aus dem Stand
der Technik bekannte 3D-PTCA-Untersuchungen (Percutane Transluminare Coronare Angioplastie) werden auf diese Weise ohne Röntgenbelastung und andere negative Begleiterscheinungen, wie allergischer Reaktionen, auf die bisher notwendige Jodbelastung durchführbar. Nach dem Stand der Technik erfolgen bisher PTCA-Untersuchungen zur Reduktion der Strahlendosis mit eingeschränkter visueller Kontrolle, was leicht zu einer Perforation von Adern führt. Die Nachteile der bekannten Verfahren, wie die vergleichsweise hohe Mortalität, die Erfordernis von Bypässen oder Nebenwirkungen durch Jod, können mit erfindungsgemäßen Kathetern aus PFA- und/oder Polyimid- Verbindungen für hyperpolarisierte Edelgase und Magnetresonanz-Untersuchungen in Zukunft ausgeschlossen wer- den.
Der Katheter weist vorteilhaft eine glatte Innenbe- schichtung und/oder Oberfläche auf, was bei Verwendung von PFA als Material für den schlauchförmigen Teil des Katheters möglich ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist ein Katheter einen Innen-Durchmesser von etwa 0,36 Millimeter auf. Mit solch einem Katheter werden therapeutische oder diagnostische Verfahren mittels Magnetresonanz-Tomographie an Herzgefäßen ermöglicht und die Führung des Katheters wesentlich vereinfacht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Katheter oder Schlauch oder die Sonde eine biokompatible Außenhülle auf. Hierunter ist eine Außenhülle aus einem Material zu verstehen, das in Adern, in der Spei-
seröhre, und allgemein im Körper zu keinen allergischen oder andersartig negativen Nebeneffekten oder Reaktionen für den Patienten oder für ein Tier führt. In diesem Falle sind die genannten Vorrichtungen mehrschich- tig aufgebaut .
Ein Katheter aus PFA kann für Herzuntersuchungen mit weiteren vorteilhaften Merkmalen kombiniert werden. Hierunter sind z. B. Führungsdrähte, Stents und Ballone für die Dilatation von Herzkranzgefäßen zu verstehen. Der Führungsdraht umfasst vorteilhaft ein Material, das in einem Magnetresonanz-Tomographen zu einem sichtbaren Kontrast führt . Der Führungsdraht kann insbesondere aus Titan bestehen.
Für Magen-Darm-Untersuchungen kann zum Transport des hyperpolarisierten Edelgases ein PFA-Schlauch oder
-Rohr mit größerem Innendurchmesser gewählt werden, als bei einem Katheter für Herzuntersuchungen, da die Zugangsdurchmesser bei Magen-/Darmuntersuchungen in der Regel größer sind.
PFA- wie auch Polyimid-Verbindungen können besonders vorteilhaft auch als Materialien für Verbindungsmittel gewählt werden, z. B. um einen Katheter an einen Ausgang eines (Speicher-) Gef ßes oder eines Polarisators mit hyperpolarisierten Edelgasen anzuschließen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden auch Kugelhähne, Rohrverbindungen, Überwurfmuttern, Blindstopfen, Reduzierverschraubungen, Winkeleinschraubverschraubungen, Einschraubversehraubungen und
andere Verbindungsmittel, wie Stutzen, Flansche und so weiter aus den PFA- und/oder Polyimid-Verbindungen, insbesondere als Bestandteile für Polarisatoren, gewählt, um die Hyperpolarisierung des Edelgases über vergleichsweise lange Zeiträume zu gewährleisten.
Ein PFA-Schlauch als erfindungsgemäße Vorrichtung kann besonders vorteilhaft so ausgestaltet sein, dass er ein Hochvakuum aushält, damit ein Polarisator vor der Polarisation evakuiert werden kann. Die Evakuierung des Po- larisators wird zur Reduktion des Sauerstoffgehaltes durchgeführt, der ansonsten zu einer Abnahme der Hyperpolarisation des Edelgases führen würde. Durch so ausgestalte Schläuche in Polarisatoren wird vorteilhaft eine Miniaturisierung und damit einhergehend auch eine preisliche Reduktion der Polarisatoren bewirkt. Auf unflexible und teure Edelstahlleitungen im Polarisator kann verzichtet werden.
PFA-Schläuche sind auch als Anschlüsse an einen Polarisator besonders vorteilhaft. Der Schlauch sollte hierzu Drücke von mindestens sieben bar aushalten, wie sie bei der Hyperpolarisation von Edelgasen auftreten. In diesem Fall kann der Transport des gasförmigen oder in einer Flüssigkeit gelösten Edelgases mit hoher Dichte erfolgen, so dass mehr Edelgas je Zeiteinheit transpor- tiert wird.
Hyperpolarisiertes Edelgas als Kontrastmittel kann hierzu in einer geeigneten Lösung gelöst sein, die die Polarisation des hyperpolarisierten Edelgases erhält .
Beispielsweise kann Edelgas, z. B. 129Xenon, in Ethanol gelöst sein, um eine höhere Dichte zu erzielen, da in Ethanol bei Raum-/Körpertemperatur und Normaldruck mehr hyperpolarisiertes 129Xenon gelöst werden kann. Die Re- laxation derartig in Begleitlδsungen gelöster Edelgase wird reduziert, da die Wahrscheinlichkeit des Wandkontaktes dann durch geringere Diffusion abnimmt. Weiterhin vorteilhaft ist, dass bei derartig ausgeführten Schläuchen das Platzen des Schlauches vermieden wird.
Polyimid-Verbindungen lassen sich ebenfalls für Vorrichtungen zur Lagerung und zum Transport von polarisiertem 129Xenon verwenden. Hierdurch können die Vorteile dieser Substanzen zu diesem Zwecke ausgenutzt werden.
® Beispielsweise bewirkt das Polyimid-Vespel als Verbindungsmittel für Anschlüsse an Polarisatoren vorteilhaft, dass hyperpolarisierte Edelgase, insbesondere hyperpolarisiertes 129Xenon, ihre Polarisation ausreichend lange beibehalten und in Vorrichtungen aus PFA Verlust- arm eingeleitet werden können.
Die Vorrichtungen sollten, wenn überhaupt, geringe Mengen paramagnetisches Material, und noch geringere Mengen ferromagnetisches Material aufweisen.
Als bildgebendes Verfahren kommen Magnetresonanzunter- suchungen, z. B. Magnetresonanz-Tomographie in Frage.
Der Begriff verlustfrei bedeutet hierbei, dass die Tl-Zeit deutlich länger ist als die Transitzeit des Edelgases durch die Vorrichtung.
Im besten Fall wird hyperpolarisiertes Edelgas ohne nachweisbaren Verlust der Polaristion durch die Vorrichtung transportiert.
Mit MR-Tomograph ist ein System zur räumlichen Erfas- sung von Spin-Polarisation gemeint, also z. B. auch ein entsprechendes SQUID-basiertes System im Niederfeldbereich. Auch ein auf Mikrospulen basierendes Detektions- system ist denkbar.
Es kann sich auch als zweckmäßig erweisen, dass die In- nenbeschichtung eines Katheters oder eines Verbindungs- mittels eines Katheters an einen Polarisator oder eine Speichereinheit als Bestandteil ein Polyimid enthält. Dadurch werden besonders vorteilhaft Magnetresonanz- tomographische Untersuchungen, auch direkt am Herzen, z. B. mittels hyperpolarisierten 129Xenon als Kontrastmittel ermöglicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die genannten Vorrichtungen mindestens eine Mikrospule zur Detektion von Magnetresonanzsignalen auf.
Insbesondere ein Katheter kann mindestens eine Mikrospule aufweisen. Mikrospulen werden gemäß Stand der Technik dazu verwendet, um Magnetresonanz-Spektren zeitlich hochaufgelöst aufzunehmen. Mikrospulen bestehen regulär aus Kupfer. Die Mikrospule (n) werden an der Außenhaut des Katheters befestigt, z. B. angeklebt. Sie können von einer biokompatiblen Außenhülle umgeben sein. Die Mikrospule sendet Signale aus, die eine Transversal-Magnetisierung des Edelgases hervorrufen.
Die Abnahme der Transversal-Magnetisierung des hyperpolarisierten Edelgases wird durch die Mikrospule über die Zeit gemessen. Nach Fourier-Transformation erhält man ein Spektrum des untersuchten Ortes und somit eine Information über die Molekularstruktur. Aussagen über Gewebeablagerungen sind mittels der Verwendung von z. B. hyperpolarisierten 129Xenon in Verbindung mit Kathetern aus PFA/Polyimid auch ohne Magnetresonanz- tomographische Untersuchungen möglich.
Ein Verfahren zur Aufrechterhaltung der Hyperpolarisation von Edelgasen sieht vor, während des Verfahrens eine Vorrichtung umfassend PFA- und/oder Polyimid- Verbindungen an den Stellen, die mit dem hyperpolarisierten Edelgas in Kontakt stehen, zu verwenden.
Im weiteren wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels und der beigefügten Figur näher beschrieben.
Das Ausführungsbeispiel betrifft einen schlauchformigen Katheter aus PFA, der über Verbindungsmittel aus einem
® Polyimid, z. B. Vespel und zusätzlich PFA-Verbindungen direkt an eine Vorrichtung zur Hyperpolarisation von Edelgasen angeschlossen werden kann.
Der Katheter-Schlauch 7 weist einen Innen-Durchmesser von %-Zoll und an einem Ende ein aus den Elementen 2 bis 6 bestehendes Verbindungsmittel auf. Damit wird der Katheter an eine Vorrichtung zur Hyperpolarisation von 19Xenon oder einem Vorratsgefäß mit hyperpolarisiertem Xenon-Gas angeschlossen. Das Verbindungsmittel für einen Katheter 7 an ein Glasrohrbauteil 1 eines Polarisa-
tors oder einer aus Glas bestehenden Speichereinheit umfasst die folgenden Elemente:
2 Vespel -Gewindestück
3 O-Ring (Ethylenpropylen)
4 Vespel0-Mutter
5 Vespel -Rohr
6 PFA-420-6
7 Katheter: " PFA-Schlauch
Katheter 7 wird an eine XA Zoll Rohverschraubung 6, z. B. an eine PFA-Verschraubung 6 angebracht.
An das gegenüberliegende Ende der Rohrverschraubung 6 ist ein Rohr 5 aus Vespel mit einem % Zoll Außendurchmesser angebracht. Rohr 5 wiederum weist an seinem gegenüberliegenden Ende eine Vergrößerung des Außen- Durchmessers auf 9,35 mm auf. Hinter die Wandverdickung von Rohr 5 greift von außen der Überwurfteil einer Mutter 4 (Außendurchmesser: 20 mm) mit einem Innenfeinge- winde (1 mm Steigung) an der gegenüberliegenden Seite. Mutter 4 besteht aus Vespel oder einem anderen Polyi- mid. Über die Mutter 4 wird das Rohr 5 an ein 9 mm
Glasrohr 1 abgedichtet . Das Gewindestück 2 aus Vespel ist mit einem die Hyperpolarisation von Edelgasen erhaltenden Kleber an das Glasrohr 1 geklebt und wird zum Abdichten der Verbindung an das Rohr 5 in die Mutter 4 geschraubt. Das Rohr 5 wird dabei über einen alkalire-
sistenten O-Ring 3 aus Ethylenpropylen (EP) gegen das Glasrohr 1 geschraubt und somit abgedichtet .
In diesem Falle sind die Verbindungsmittel 2 bis 6 als Bestandteil des Katheters ausgeführt. Die Verbindungs- mittel 2 bis 6 können aber auch in dieser oder abgeänderter Form als Bestandteil eines Polarisators vorliegen. Im Polarisator selbst sind PFA-Schläuche besonders vorteilhaft zum Transport der Edelgase angeordnet, da sie flexibel sind und Edelstahlleitungen ersetzen kön- nen.
Das 9 mm Glasrohr 1 stellt den Ausgang eines Gefäßes mit hyperpolarisiertem Xenon oder eines Hyperpolarisa- tors dar. Ein Polarisator weist erfindungsgemäß eine sogenannte Glaszelle auf, in der der Polarisationsvor- gang mittels Lasern stattfindet. Das Glasrohr 1 stellt hier den Ausgang einer solchen Glaszelle dar, über den das polarisierte 129Xenon aus dem Polarisator oder Speichergefäß geleitet wird. Polarisiertes 129Xenon wird dabei mittels Rubidium und eines Lasers, welcher das Ru- bidium in der Glaszelle des Polarisators optisch pumpt, erzeugt und akkumuliert.
Das hyperpolarisierte 129Xenon wird über PFA-Schläuche und erfindungsgemäße Verbindungsmittel in eine Speichereinheit transportiert, und dort in einem Lösungs- mittel gelöst. Als Lösungsmittel kommen Perflurocarbon, perfluorierte Verbindungen, lipophile Substanzen wie Speiseöl, und Alkohole, wie Ethanol, Benzol, Toluol und deren deuterierte Varianten in Frage. Die Substanzen werden so gewählt, dass sie ein hohes Gaslösevermögen
für hyperpolarisierte 129Xenon und andere Edelgase aufweisen.
Die Injektion des Lösungsmittels kann mittels einer Spritze durch eine im Speichergefäß eingelassene Memb- ran erfolgen. Das gelöste Xenon kann dann mittels eines Katheters oder einer Spritze aus PFA- und/oder Polyimid an den Zielort, z. B. im Herzen, Magen-Darm-Trakt oder den Mund-/Rachenraum an Zähne transportiert und durch Magnetresonanz-Tomographie sichtbar gemacht werden.
Im Vergleich zu Glas und anderen aus dem Stand der
Technik bisher verwendeten Materialien weist PFA die Eigenschaft auf, die Hyperpolarisation auch über lange Zeiträume von 10 Minuten und länger und über vergleichsweise lange Wege aufrecht zu erhalten.
So wurde im Rahmen der Erfindung die überraschende Erkenntnis gewonnen, dass über eine Weglänge von zwei Metern in einem PFA-Schauch mit einem Innendurchmesser von zwei Millimetern keinerlei Verlust der Hyperpolarisation von 129Xenon am Ausgang des Schlauchs auftrat. Im Vergleich hierzu trat bei gleichen Versuchsbedingungen und identischen Strömungsverhältnissen am Ausgang eines 20 cm langen Glasrohrs bereits ein Verlust von 10 % auf. Dies unterstreicht die hervorragenden Eigenschaften des Materials gegenüber Glas, Edelstahl, Titan und so weiter.
Ein Gefäß aus PFA kann 129Xenon über 10 Minuten aufnehmen, ohne dass ein Verlust der Hyperpolarisation des Edelgases nachweisbar ist.