Beschreibung
Abfertigungssystem für eine Anlage zum Parken von Fahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Abfertigungssystem für eine Anlage zum Parken von Fahrzeugen, welche mindestens eine Parkzone mit einer Vielzahl an Stellplätzen aufweist, mit einer Ausgabeeinrichtung für von Benutzern der Anlage mitzuführende Datenträger und mit Geräten zum Auslesen und/oder Be- schreiben der Datenträger, wobei die Ausgabeeinrichtung und die Lese-/Schreibgeräte mit einer Datenverarbeitungszentrale verbunden sind.
Der anhaltende Trend zu Individualverkehrsmitteln und die da- mit einhergehende zunehmende Fahrzeugdichte stellen eine Herausforderung an die Parkraumtechnik, insbesondere in den Verkehrszentren von Ballungsräumen, dar. Mit Hilfe von Park- Leit-Systemen werden die Fahrzeugführer über dynamische Anzeigen zu Anlagen - wie z.B. Parkplätze, Parkhäuser oder Parkgaragen - geführt, die noch freie Kapazität zum Abstellen von Fahrzeugen aufweisen. Zur optimalen Ausnutzung solcher Anlagen ist es erforderlich, einen Überblick über deren Belegsituation zu behalten. Aufgrund der Größe, der hohen mitunter stoßweisen Frequentierung und der Vielfalt an möglichen Einzelszenarien solcher Anlagen, wie sie an Flugplätzen,
Bahnhöfen, in Einkaufszentren, Hotels oder auf Firmengeländen betrieben werden, stellt das Abfertigen einer wirtschaftlichen Belegung mit hohem Auslastungsgrad ein nicht triviales Problem dar. Hier kommen Abfertigungssysteme zum Einsatz, die die Belegung von Stellplätzen für Fahrzeuge kontrollieren.
Bei vollautomatischen Systemen wird die Parkdauer, die Parkgebühr und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Stellplätze an eine Datenverarbeitungszentrale gemeldet. Die gemeldeten Daten können dort erfasst, ausgewertet und - via Modem - an ein übergeordnetes Park-Leit-System weitergeleitet werden.
Aus der Patentschrift DE 33 42 217 C2 ist eine Anordnung zur Abwicklung der Belegung von Parkplätzen in Parkhäusern mit einer Mehrzahl von Fahrzeugstellplätzen bekannt. Die Anordnung umfasst wenigstens je eine, das Passieren eines Fahrzeu- ges registrierende und an eine zentrale Speicher- und Rechnereinrichtung meldende, Einfahr- und Ausfahr-Kontrollein- richtung. Ferner umfasst die Anordnung Sensoreinrichtungen zur Erfassung des Belegzustandes von Parkplatzbereichen und Anzeigeeinrichtungen zum Dirigieren der einfahrenden Fahrzeu- ge. Hier ist jedem einzelnen Fahrzeugstellplatz eine dessen Belegung erfassende, individuelle Sensoreinrichtung zugeordnet. Anzeigeeinrichtungen weisen den ankommenden Fahrzeugen automatisch den Weg zu einem als frei festgestellten Fahrzeugstellplatz, wobei die Anzeigeeinrichtungen durch eine zentrale Speicher- und Rechnereinrichtung, ausgelöst durch das Passieren eines Fahrzeuges an der Einfahr- bzw. Ausfahr- Schrankenanordnung, in Abhängigkeit von den Sensorsignalen der einzelnen Fahrzeugstellplätze gesteuert werden. Längs der die Fahrzeugstellplätze erschließenden Fahrwege ist eine Mehrzahl von Anzeigeeinrichtungen angeordnet. Die Sensoreinrichtungen können als Lichtschranken sowie als kapazitive o- der induktive Einrichtungen ausgebildet sein. Mit der zentralen Speicher- und Rechnereinrichtung ist an der Einfahr- Schrankenanordnung eine Magnetkarten-Beschreibe- und Ausgabe- einrichtung und an der Ausfahr-Schrankenanordnung eine Magnetkarten-Lese- und Einzugsanordnung vorgesehen. Außerdem ist im Bereich der Einfahr-Schrankenanordnung eine Einrichtung zum Erfassen der Fahrzeuggröße angeordnet.
In der Patentschrift EP 0 547 197 Bl ist ein System zur Verwaltung eines Parkings offenbart, das mindestens aus einer Parkzone zusammengesetzt ist, wobei jede Parkzone sich, aus einer Vielzahl von Parkplätzen zusammensetzt. Das bekannte System weist insbesondere ein individuelles und unabhängiges Belegungskontrollsystem für jeden Parkplatz, ein Zahlsystem für eine Parkgebühr und ein Signalisationssystem auf, welche mit einem Informatiksystem verbunden sind. Des Weiteren weist
das Verwaltungssystem einen Durchgangsdetektor auf, welcher jeder Parkzone zugeordnet und mit dem Informatiksystem verbunden ist. Das Parkgebührenzahlungssystem weist mindestens eine Zahlschranke auf, welche mit einer Tastatur zur Eingabe der Nummer des Parkplatzes ausgestattet ist. Die Eingabe der Parkplatznummer kann in Verbindung mit einer Code-Nummer erfolgen, welche nur dem Benutzer bekannt ist. Die Zahlschranke kann im weiteren eine Registriervorrichtung und eine Vorrichtung zum Ablesen der Parkplatznummer aufweisen, welche mit einer Code-Zahl verbunden werden kann, die dem auf eine Karte oder ein Ticket registrierten Benutzer bekannt ist. Dabei können Eingabefehler für die Parkplatznummer angezeigt werden. Wenn die korrekte Code-Zahl nicht eingegeben worden ist bzw. auf der Zahlschranke abgelesen wurde, löst das Informa- tiksystem einen Alarm oder eine Blockierung des Fahrzeuges aus, wenn ein Detektor das Anfahren des Fahrzeuges anzeigt. Das Anzeigesystem leitet einen Benutzer individuell zu mindestens einen freien Parkplatz. Dieses individuelle Anzeigesystem umfasst an jedem Parkplatz erste und zweite Leuchtsig- nale, die anzeigen, ob der Platz frei oder besetzt ist. Zusätzlich kann ein drittes Leuchtsignal vorgesehen sein, das anzeigt, wenn die erlaubte Parkdauer überschritten wurde. Das Verwaltungssystem kann auch ein Videokontrollsystem aufweisen, welches ein Bild des Nummernschildes eines Fahrzeuges aufnimmt, das die erlaubte Parkdauer überschritten hat oder für welches die Parkgebühr nicht korrekt entrichtet wurde.
Nachteilig an den bekannten Abfertigungssystemen ist das Wiederfinden des abgestellten Fahrzeuges, insbesondere nach ei- ner längeren Parkdauer, wie es beispielsweise bei Urlaubsreisen oder ausgedehnteren Geschäftsreisen vorkommt, oder bei großen Parkhäusern mit einer Vielzahl an auf mehreren Parkdecks verteilt angeordneten Stellplätzen. Ein aus dem täglichen Lebenssachverhalt bekannter Lösungsansatz für dieses Problem schlägt die Bereitstellung von Notizzetteln am Ausgang einer Parkzone vor, auf dem Angaben über das Parkhaus und die jeweils darin benutzte Parkzone abgedruckt sind.
Nachdem der Benutzer sein Fahrzeug abgestellt hat kann beim Verlassen der Parkzone ein solcher Notizzettel mitgenommen werden, der während der Parkdauer aufzubewahren ist und nach Entrichtung der Parkgebühr bei der Suche nach dem abgestell- ten Fahrzeug behilflich sein soll. Häufig sind aber derartige Notizzettel nicht verfügbar, da das Parkhauspersonal nicht rechtzeitig für Nachschub gesorgt hat, was an sich schon sehr aufwendig ist. Ferner kann der Benutzter vergessen, einen Notizzettel mitzunehmen, oder er kann diesen während der Park- dauer verloren haben. Außer dem üblichen Ticket, welches typischer Weise bei der Einfahrt in die Anlage gelöst wird, muss der Benutzer mit dem Notizzettel ein zusätzliches Teil verwahren. Wenn dieses abhanden kommt, ist der Benutzer auf der Suche nach seinem abgestellten Fahrzeug alleine auf sein Gedächtnis angewiesen, da die Information über die benutzte
Parkzone oder den belegten Stellplatz nicht zentral verwaltet wird und bei Verlust abgerufen werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Abferti- gungssystem für eine Anlage zum Parken von Fahrzeugen der eingangs genannten Art zu schaffen, welches die genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die Lese- /Schreibgeräte eines gattungsgemäßen Abfertigungssystems innerhalb des bestimmten Fernwirkungsbereiches mit passierenden Datenträgern derart wechselwirken, dass beim Passieren Daten drahtlos übertragbar sind. Durch eine entsprechende Ausbildung der mitzuführenden Datenträger und einer geeigneten Ver- teilung von Lese-/Schreibgeräten in der Anlage wird ein Abfertigungssystem mit intelligentem Zusatz für das Parkhausmanagement geschaffen, welches das Vorbeifahren eines individuellen Datenträgers an einem bestimmten Lese-/Schreibgerät registriert, wobei die Information des jeweils passierten Gerä- tes auf den Datenträger geschrieben wird, als auch die Information des passierenden Datenträgers vom Gerät aus gelesen und an die Datenverarbeitungszentrale des Systems weiterge-
leitet werden kann. Dies erlaubt die Verfolgung eines Datenträgers innerhalb der Anlage auf dem Weg zum Stellplatz. Mit Vorteil lassen sich als Datenträger die als Parktickets verwendeten Karten weiterbilden, so dass kein zusätzliches Teil für die Verfügbarkeit dieser Information nötig ist. Je nach Verteilung der Lese-/Schreibgeräte kann der Weg eines Benutzers, der einen ihm zugeordneten Datenträger mitführt, bis zu seiner gewählten Parkzone bzw. sogar seinem gewählten Stellplatz verfolgt und zentral in der Datenverarbeitungszentrale sowie dezentral auf dem Datenträger festgehalten werden. Mit dieser Information lässt sich das abgestellte Fahrzeug nach Rückkehr in die Anlage leicht wieder auffinden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist ein Datenträger eine Sende-/Empfangseinrichtung zur Datenübertragung mittels elektromagnetischer Strahlung, einen Mikroprozessor zur Verarbeitung der übertragenen Daten und Speichermittel für die übertragenen Daten auf. Hierfür eignen sich insbesondere die an sich bekannten Identifikations-Karten mit einem Transponder im Radiowellenbereich. Derartige Karten sind praktisch, da sie das gängige Scheckkartenformat aufweisen. Sie werden durch die elektromagnetische Strahlung der Lese-/Schreibgeräte mit Energie versorgt und umfassen einen überschreibbaren Speicher, so dass die Transponderkarte nach Rückgabe in den Systemkreislauf wieder neu verwendet werden kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein auszugebender Datenträger von der Ausgabeeinrichtung mit Be- nutzerdaten beschreibbar. Bei Einfahrt in die Anlage kann der Benutzer einen Datenträger anfordern, auf den in der Ausgabeeinrichtung benutzerspezifische Daten, wie eine Identitäts- kennung, das Datum und die Uhrzeit der Einfahrt sowie eine Information über die benutzte Anlage, geschrieben werden. Stellt das Abfertigungssystem dem Benutzer weitere Optionen zur Verfügung, wie z.B. das Mieten eines Stellplatzes, die Auswahl eines Behindertenstellplatzes, Parkzonen mit unter-
schiedlichen Tarifen oder für unterschiedliche Fahrzeughöhen, so können auch diese Informationen über entsprechende Daten auf den Datenträger geschrieben werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Lese- /Schreibgeräte im Bereich einer Zu- und/oder Ausfahrt einer Parkzone angeordnet, so dass auf dem Weg zu einem Stellplatz ein Passieren des mitgeführten Datenträgers von dem jeweiligen Lese-/Schreibgerät und dem passierenden Datenträger re- gistrierbar und an die Datenverarbeitungszentrale weiterleitbar ist. Dadurch ist jederzeit zentral abrufbar, in welcher Parkzone sich ein bestimmter Datenträger und damit der diesen mitführende Benutzer aufhält. Diese Daten können wenigstens der Zielannäherung dienen und von der Datenverarbeitungszent- rale für statistische Auswertungszwecke verwendet werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind Le- se-/Schreibgeräte in einer Parkzone oder an einem Stellplatz angeordnet, so dass nach Belegung eines Stellplatzes ein Be- reithalten des mitgeführten Datenträgers von dem jeweiligen Lese-/Schreibgerät und dem bereitgehaltenen Datenträger registrierbar und an die Datenverarbeitungszentrale weiterleitbar ist, wobei die Lese-/Schreibgeräte Mittel zum Bestätigen einer erfolgten Registrierung aufweisen. Derartige Lese- /Schreibgeräte sind als Terminals gedacht, an welchen ein Benutzer das endgültige Erreichen seines Stellplatzes anmelden kann. Die Lese-/Schreibgeräte können einen kürzeren Fernwirkungsbereich als die in den Fahrgassen aufgestellten, das Passieren eines Fahrzeuges registrierenden Lese-/Schreibge- rate, damit der Benutzer diesen Anmeldevorgang bewusst ausführt. Hierzu ist vorgesehen, dass der Benutzer nach Verlassen seines abgestellten Fahrzeuges den mitgeführten Datenträger so dicht vor das Gerät halten muss, dass er zum Datenaustausch in den kürzeren Fernwirkungsbereich eindringt. Sobald der Datenträger mit der Stellplatzinformation beschrieben und seine Identität ausgelesen ist, erhält der Benutzer von den Bestätigungsmitteln ein Quittiersignal, etwa in Form eines
Piepstons. Diese Information kann von der Datenverarbeitungszentrale benutzt werden, um einen anschließenden Datenaustausch des Datenträgers mit Lese-/Schreibgeräten auszuschalten, damit Passagen des vom Benutzer mitgeführten Datenträ- gers auf seinem Fußweg aus der Anlage heraus vermieden werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Lesegeräte mit Anzeigeeinrichtung in einer Parkzone an- geordnet, mittels der die auf einem Datenträger abgespeicherten Informationen über die benutzte Parkzone oder den belegten Stellplatz ausles- und anzeigbar sind. Hierdurch ist es dem Benutzer möglich, die auf dem Datenträger geschriebene Information über den belegten Stellplatz zu verifizieren, in- dem er den Datenträger in den Fernwirkungsbereich dieses Gerätes hält und auf einer Anzeige des Gerätes die Nummer der Parkzone oder des Stellplatzes kontrolliert. Bevorzugt sind diese Geräte an strategischen Positionen, wie Zugänge zu Aufzügen oder Treppenhäusern, angeordnet, so dass die Verifizie- rung noch vor Verlassen der benutzten Parkzone erfolgen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind eine Zahleinrichtung zur Entrichtung von Parkgebühren mit dem Datenträger vorgesehen, welche Mittel zur Wiedergabe der Lage der benutzten Parkzone oder des belegten Stellplatzes in der Anlage umfasst. Die Zahleinrichtung kann in der Form eines Lese-/Schreibgerätes mit einem Fernwirkungsbereich ausgebildet sein, in welchen der Datenträger zur wechselseitigen Datenübertragung eingeführt werden muss. Alternativ kann auch eine Zahleinrichtung vorgesehen sein, in die der
Datenträger durch einen Schlitz mechanisch eingeführt werden muss. In jedem Fall wird das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit festgestellt und daraus die Parkdauer bestimmt. Unter Einbeziehung verschiedener Tarifzonen wird daraus die fällige Parkgebühr berechnet, die der Benutzer dann zu entrichten hat. Nach Entrichtung der Gebühr wird dem Benutzer - etwa auf dessen Anforderung hin - eine Information über die Lage der
benutzten Parkzone oder des belegten Stellplatzes wiedergegeben. Als Wiedergabemittel sind beispielsweise eine elektronische Anzeige oder ein Ausdruck eines Lageplans, auf dem die in der Datenverarbeitungszentrale gespeicherte Stellplatzinformation ersichtlich ist. Je nach Größe und Aufbau der Anlage kann dies ein Kennbuchstabe einer Zone oder die Nummer eines Stellplatzes oder auch ein graphischer Übersichtsplan sein. Vor allem bei längerer Abwesenheit wird hierdurch die Suche nach dem abgestellten Fahrzeug wesentlich vereinfacht.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind an einem Stellplatz Lichtsignalmittel installiert, die nach erfolgter Entrichtung der Parkgebühr für diesen Stellplatz aktivierbar sind. Dies wird besonders vorteilhaft bei Abfertigungssystemen eingesetzt, bei welchen die Belegung einzelner Stellplätze, etwa durch Ultraschalldetektoren, ü- berwacht wird. In solchen Systemen sind über jedem Stellplatz Leuchtmittel installiert, die beispielsweise grün leuchten, wenn der Stellplatz frei und rot, wenn er besetzt ist. Hier könnten zusätzlich rot-gelb-blinkende Leuchtdioden vorgesehen werden, die anfangen zu leuchten, sobald der Benutzer seine Parkgebühr bezahlt hat und er sich auf den Weg zu seinem Fahrzeug begibt. Durch dieses optische Signal wird der eine Parkzone betretende Benutzer unmittelbar auf die Position seines Stellplatzes aufmerksam gemacht. Alternativ könnten die Lichtsignalmittel auch auf einer Übersichtstafel im Bereich der Zahleinrichtung vorgesehen sein, so dass nach Entrichtung der Parkgebühr die Zone aufleuchtet, in welcher der dem Datenträger zugeordnete Stellplatz liegt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Ausgabeeinrichtung zur paarweisen Ausgabe eines ersten, vom Benutzer mitzuführenden Datenträgers und eines diesem zugeordneten zweiten, zum Verbleib im abgestellten Fahr- zeug vorgesehenen Datenträgers ausgebildet, und eine mit der Datenverarbeitungszentrale verbundene Kontrolleinrichtung derart ausgebildet, dass eine Ausfahrt aus der Anlage erst
nach Entrichtung der Parkgebühr und nach Rückgabe des einander zugeordneten Paares von Datenträgern freigegeben wird. Diese Ausführungsform stellt eine Barriere gegen unerlaubtes Wegfahren eines Fahrzeugs dar. Die Ausfahrt aus der Anlage wird nur gestattet, wenn der Fahrer beide Transponder-Karten besitzt, mit der ersten bezahlt hat und beide an der Kontrolleinrichtung zurückgibt.
Vorzugsweise ist eine Überwachungseinrichtung vorgesehen, welche bei Ausbleiben der Rückgabe des zweiten Datenträgers oder bei Rückgabe eines nicht dem ersten Datenträgers zugeordneten zweiten Datenträgers eine Bildaufnahme des an der Kontrolleinrichtung stehenden Fahrzeugs bzw. Benutzers und/oder ein Alarmsignal auslöst. Hierdurch wird im Falle ei- ner nicht ordnungsgemäßen Rückgabe von Datenträgern eine Videoaufnahme oder eine Photographie eines möglichen Fahrzeugdiebes angefertigt, was bei einer späteren Täterermittlung behilflich sein kann. Ein akustisches Alarmsignal in einer solchen Situation macht Mitbenutzer der Anlage aufmerksam und könnte zu einer Täterergreifung oder zu dessen Flucht und damit zur Verhinderung eines Diebstahles beihelfen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert, in deren
FIG 1 ein erfindungsgemäßer Datenträger
FIG 2 ein Passieren eines Datenträgers an einem erfindungsgemäßen Lese-/Schreibgerät
schematisch veranschaulicht ist.
In dem Ausführungsbeispiel wird von einem Parkhaus ausgegangen, welches auf mehrere Etagen verteilte Parkzonen mit einer Vielzahl an Stellplätzen aufweist. Durch ein Signalisations- system in Verbindung mit einem Belegungskontrollsystem für jeden einzelnen Stellplatz wird dem Benutzer gewährleistet,
seinen Stellplatz in seinem Fahrzeug sitzend schnellstmöglich zu finden. Gleichzeitig wird der in Verbindung mit der Stellplatzsuche auftretende Parkhausverkehr erheblich vermindert. Durch ein Signalisationssystem mit Richtungspfeilen und Am- peln kann eine optimale Auslastung des Parkhauses erreicht werden. Die Anzeigen sind so gestaltet, dass sie für jeden Benutzer schon von weitem deutlich sichtbar sind. Parkzonen oder andere Unterteilungen der Anlage für verschiedene Gruppen von Benutzern, wie Kurzzeitparker, Mieter, Anrainer oder Behinderte, können dadurch koordiniert und verwaltet werden. Jeder Stellplatz wird dabei von Ultraschallsensoren erfasst. Alle Informationen treffen kontinuierlich in einer Datenverarbeitungszentrale ein, die dem Benutzer den schnellstmöglichen Weg zu einem freien Stellplatz weist. Neben der optima- len Auslastung eines Parkhauses erhöht dies die Zufriedenheit der Benutzer und reduziert Schadstoffemissionen durch eine Minimierung des Suchverkehrs. Bislang wurden beim Einparken in ein solches Parkhaus Tickets in Form von Magnetkarten ausgegeben, auf welchen Datum und Uhrzeit der Einfahrt geschrie- ben war. Vor dem Ausfahren wurde mit dieser Magnetkarte die Parkgebühr bezahlt, worauf nach Rückgabe des Tickets die Ausfahrt freigegeben wurde.
Erfindungsgemäß werden als an sich bekannte Transponder- Karten ausgebildete Datenträger 10 mit dazugehörigen Geräten 20 zum Auslesen und/oder Beschreiben dieser Datenträger 10 verwendet. Gemäß FIG 1 umfasst ein derartiger Datenträger 10 einen analogen Schaltungsteil 11 zur Datenübertragung und zur Energieversorgung, sowie einen Mikroprozessor mit Steuerungs- und Sicherungslogiken als digitalen Schaltteil 12. Des Weiteren weist der Datenträger 10 einen Permanentspeicher 13, einen ausschließlich lesbaren Festwertspeicher 14, auf dem beispielsweise eine Identitätskennung der Karte abgelegt ist, und einen Arbeitsspeicher 15, auf den übertragene Daten ge- schrieben bzw. aus dem zu übertragende Daten gelesen werden können, auf. Über eine Antenne 16 empfängt bzw. sendet der Datenträger 10 übertragene Daten.
An verschiedensten Stellen im Parkhaus sind Geräte 20 zum Auslesen und/oder Beschreiben der Datenträger 10 angeordnet. Ein Lese-/Schreibgerät 20 umfasst gemäß FIG 2 ein elektronische Komponenten aufweisendes Gehäuse 21 und eine Antenne 22 zum Datenaustausch mit einem Datenträger 10. Der Datenaustausch erfolgt über elektromagnetische Strahlung im Radiowellenbereich. Dazu muss die Antenne 16 des Datenträgers 10 in den Fernwirkungsbereich 30 des Lese-/Schreibgerätes 20, sprich in den Sende-/Empfangsbereich der Antenne 22, gelan- gen. Je nach Sende- und Empfangsleistung des Gerätes 20 kann dessen Fernwirkungsbereich 30 unterschiedlich groß ausgebildet werden.
Beim Einfahren in das Parkhaus werden von einer Ausgabeein- richtung zwei Datenträger 10 und 10 x ausgegeben, die zwecks gegenseitiger Zuordnung mit aufeinander abgestimmter Identi- tätskennung sowie mit dem Datum und der Uhrzeit der Einfahrt und einer Information über das benutzte Parkhaus beschrieben sind. Gegebenenfalls können weitere Daten über den vom Benut- zer gewünschten Zielstellplatz oder eine außergewöhnliche
Fahrzeughöhe nach Anforderung bzw. Eingabe durch den Benutzer auf den Datenträger 10 bzw. 10 λ geschrieben werden. Danach öffnet sich die Schranke und ein Leitsystem führt den Benutzer durch das Parkhaus zu einer Parkzone mit freien Stell- platzen. Über den freien Stellplätzen leuchten grüne, über mit Fahrzeugen belegten Stellplätzen rote Leuchtdioden. In jeder Parkzone ist an den Zu- und Ausfahrten ein Lese- /Schreibgerät 20 angeordnet, welche die vorbeifahrenden Fahrzeuge, genauer gesagt, die vom Benutzer im Fahrzeug mitge- führten Datenträger 10 bzw. 10 registrieren. Dabei liest das Lese-/Schreibgerät 20 die Identitätskennung des passierenden Datenträgers 10 und leitet diese Information an eine nicht- dargestellte Datenverarbeitungszentrale weiter. Gleichzeitig wird der Datenträger 10 mit Informationen über die durchfah- renen Parkzonen beschrieben.
Nachdem der Benutzer seinen Stellplatz erreicht hat und das Fahrzeug abgestellt hat, führt er den ersten Datenträger 10 weiterhin bei sich mit, während der zweite Datenträger 10 λ im Fahrzeug verbleibt. Den mitgeführten Datenträger 10 hält er vor ein am Stellplatz angeordnetes Lese-/Schreibgerät 20, um das Erreichen seiner endgültigen Parkposition durch Datenaustausch registrieren zu lassen. Als Kontrolle kann die Datenverarbeitungszentrale die Informationen über die vorher befahrenen Parkzonen miteinbeziehen. Dieser Anmeldungsvorgang muss vom Benutzer bewusst vollzogen werden, indem er den Datenträger 10 in kleinem Abstand vor das Lese-/Schreibgerät 20 mit einem kleinen Fernwirkungsbereich 30 hält. Nach erfolgter Registrierung wird der Datenaustausch durch Bestätigungsmittel dem Benutzer beispielsweise in Form eines Piepstones oder einer aufblinkenden Leuchtdiode mitgeteilt. In einer günstigeren Variante des Abfertigungssystems genügt es, nur in jeder Parkzone ein derartiges Lese-/Schreibgerät 20 mit Bestätigungsmitteln vorzusehen. Dieser Anmeldungsvorgang über das Erreichen des endgültigen Stellplatzes kann auch dahingehend genutzt werden, dass anschließende Passagen dieses Datenträgers 10 an Lese-/Schreibgeräten 20 - etwa bei dem Fußweg des Benutzers aus der Anlage heraus - unterbunden werden.
An Lift- oder Treppenhausausgängen der Parkzone können weite- re Lesegeräte 20 mit Anzeigeeinrichtungen angeordnet werden, an denen der Speicherinhalt des Datenträgers 10 verifiziert werden kann.
Nachdem an einer Zahleinrichtung die fällige Parkgebühr be- zahlt worden ist, sucht die Datenverarbeitungszentrale des Abfertigungssystems über die Identitätskennung des Datenträgers 10 die Parkzone bzw. den Stellplatz, worauf der Benutzer einen Ausdruck davon erhält, welchen Stellplatz bzw. welche Parkzone er benutzt und wo sich dieser bzw. diese im Parkhaus befindet. In der Parkzone angelangt, blinkt dann über dem belegten Stellplatz etwa eine gelb-rote Leuchtdiode, so dass der Benutzer sein Fahrzeug schnell findet. Die Lichtsignal-
mittel sind hierbei so gestaltet, dass sie für jeden Benutzer schon von weitem deutlich sichtbar sind.
An der Ausfahrt wird nun der erste Datenträger 10 zusammen mit dem zweiten Datenträger 10 Λ in eine Kontrolleinrichtung zurückgegeben. In der Kontrolleinrichtung wird anhand der in der Datenverarbeitungszentrale vorrätigen Daten überprüft, ob mit dem ersten Datenträger 10 die fällige Parkgebühr vollständig entrichtet wurde und ob der zweite Datenträger 10 Λ dem ersten Datenträger 10 zugeordnet war. Im positiven Fall erfolgt eine Freigabe der Ausfahrt für diesen Benutzer, indem beispielsweise eine Schrankenanordnung die Durchfahrt freigibt. Im negativen Fall bleibt die Ausfahrt gesperrt. Bei fehlender oder nicht ausreichender Bezahlung der Parkgebühr kann der Benutzer zur vollständigen Entrichtung der Parkgebühr aufgefordert werden und erhält dazu die beiden Datenträger zurück. Falls zwei nicht einander zugeordnete Datenträger zurückgegeben werden, könnte dies als Diebstahlversuch eines Fahrzeuges angesehen werden. Auf Wunsch des Parkhausbetrei- bers kann in diesem Fall ein akustisches Alarmsignal und/oder eine Videoaufnahme des möglicherweise gestohlenen Fahrzeuges ausgelöst werden. Die Ausfahrt wird dabei ebenfalls nicht freigegeben.
Durch dieses Abfertigungssystem mit zwei einander zugeordneten Datenträgern wird neben der eben beschriebenen Kontrollfunktion auch verhindert, dass ein Datenträger alleine in den Systemkreislauf zurückgeführt wird und damit mit neuen Daten beschrieben wird, falls die Registrierung nach dem endgülti- gen Erreichen des Stellplatzes nicht funktioniert oder sich der Benutzer zu Fuß in den Fahrgassen bzw. Parkzonenübergängen bewegt.